[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für Rohrreinigungs-Spiralen, die
aus einer mit Zwischenräumen gewickelten Stahldraht-Wendel bestehen und um ihre Achse
mittels einer Antriebsmaschine drehbar sind, die von der Führungsvorrichtung getrennt
ist, mit einem Führungsgehäuse mit einer Eintrittsöffnung am einen Ende und einer
Austrittsöffnung für die Spirale am anderen Ende, mit mehreren, im Führungsgehäuse
angeordneten, formschlüssig in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Windungen
der Wendel eingreifenden Eingriffsbacken, die auf den Umfang der Wendelachse (A-A)
verteilt und entsprechend der Steigung der Spirale axial versetzt angeordnet sind.
[0002] Derartige Reinigungsvorrichtungen werden in Fachkreisen als "Reinigungs-Spiralen"
bezeichnet, obwohl es sich - genau genommen - um sogenannte Wendeln handelt, die durch
Wickeln eines Stahldrahtes entlang einer Schraubenlinie gebildet werden.
[0003] Vorrichtungen zum Führen von Wendeln sind durch die EP-PS 0 061 003 bekannt. Es handelt
sich um Schläuche, Trommeln oder Adaptermagazine, die nur zur Aufnahme der Wendeln
dienen, jedoch keinerlei Vorschubkräfte auf diese Wendeln ausüben.
[0004] Die Bedienung solcher Maschinen wird sehr mühsam, wenn eine derartige, angetriebene
Rohrreinigungs-Spirale bzw. Wendel für die Reinigung eines entsprechend langen Fallrohres
verwendet werden soll. Die vertikal verlaufende Länge solcher Fallrohre kann durchaus
über 15 bis 20 Stockwerke gehen, so daß die Reinigungs-Spirale eine Gesamtlänge von
etwa 60 m haben muß. Die Reinigungs-Spirale wird dabei während der laufenden Reinigung
aus Teilstücken mittels Kupplungen zusammengesetzt und beim Rückzug der Wendel wieder
auseinandergenommen. Diese Teilstücke haben eine Länge von 4 bis 5 Metern und je nach
dem verwendeten Wendel-Durchmesser ein Gewicht zwischen etwa 2 und 8 kg. Bei einer
Gesamtlänge von 60 m führt dies zu einem Gesamtgewicht zwischen etwa 30 und 120 kg.
Dieses Gewicht ist von der Bedienungsperson nur noch mit großen körperlichen Anstrengungen
oder nicht mehr beherrschbar, so daß der Einsatz der betreffenden Rohrreinigungsmaschinen
bei Fallrohren mit großer vertikaler Länge zunehmend problematisch wird. Hierbei ist
außerdem zu berücksichtigen, daß die Reinigungs-Spiralen nach getaner Arbeit in nassem
und/oder verschmutztem Zustand aus der Rohrleitung zurückgezogen werden, so daß sie
schlecht zu fassen sind.
[0005] Es ist bekannt, Rohrreinigungsmaschinen mit einer angetriebenen Speichertrommel für
große Längen von Spiralen baulich mit einer zusätzlichen, formschlüssig in die Spirale
eingreifenden Vorschubeinrichtung für die Spirale zu vereinigen.
[0006] Bei einer solchen Trommelmaschine nach der US-A.3 246 354 ist die Vorschubeinrichtung
mit einem besonderen Keilriemenantrieb versehen, dessen Drehzahl auf die Trommeldrehzahl
abgestimmt werden muß (Differentialwirkung). Eine solche Maschine ist aufwendig und
schwer zu transportieren.
[0007] Bei einer weiteren Trommelmaschine nach der DE-A-2 416 310 wird der Vorschub durch
ein Backenfutter bewirkt und die Größe des Vorschubs durch eine manuell zu betätigende
Bremse gesteuert, deren Handhabung die ganze Aufmerksamkeit der Bedienungsperson erfordert.
[0008] Bei diesen Trommelmaschinen stellt sich wegen der großen gespeicherten Spiralenlänge
nicht das Problem, eine lange Spirale aus relativ kurzen Teillängen durch Kupplungen
zusammenzusetzen. Dafür wird ein großes Gewicht, verbunden mit einer nicht zu vernachlässigenden
Unhandlichkeit beim Transport und beim Einsatz, sowie die Gefahr eines Spiralenbruchs
in Kauf genommen, der dann auftritt, wenn die Spirale beim Einsatz hängenbleibt und
die Trommel aufgrund ihres großen Trägheitsmoments noch einige Umdrehungen weiterläuft.
[0009] Die Vorschubkupplung des Trommelgeräts nach der DE-A-2 244 206 entlastet die Bedienungsperson
nicht beim Rückzug der Spirale, da es sich um ein ausgesprochenes Handgerät handelt,
die Rückzugskraft also ohnehin von Hand aufgefangen werden muß.
[0010] Durch die US-A-3 329 044 ist eine Führungsvorrichtung der eingangs beschriebenen
Gattung bekannt, also ein von einer Antriebsmaschine getrenntes "passives" Gerät,
das die ohnehin notwendige Drehung der Spirale durch die Antriebsmaschine ausnutzt,
um eine Vorschubwirkung in der einen Richtung und eine Rückzugswirkung in der anderen
Richtung, d.h. nach Drehrichtungsumkehr, zu erzeugen. Dieses Gerät läßt sich aber
nicht mit einer solchen Rohrreinigungsmaschine einsetzen, bei der die gesamte Spiralenlänge
durch das Zusammensetzen von Teilabschnitten mittels Kupplungen gebildet wird. Die
Kupplungen können nämlich nicht durch die Führungsvorrichtung hindurchlaufen, solange
diese ihre Vorschub- oder Rückzugswirkung ausübt. Würde man das Gehäuse des Geräts
zwecks Durchleitung einer Kupplung öffnen, so geht der formschlüssige Eingriff verloren,
und die Spirale rutscht axial durch. Der axiale Versatz der Eingriffselemente entspricht
auch nur einem Bruchteil der Spiralen-Steigung, weil nämlich die Eingriffselemente
zwecks Vermeidung eines Klemmens auf einer Schraubenlinie angeordnet sein müssen.
Bei drei Eingriffselementen entspricht also der axiale Versatz gerade einem Drittel
der Spiralen-Steigung, beträgt also wenige Millimeter. Die Eingriffselemente bilden
also eine absolute Sperre für den Durchlauf einer Kupplung.
[0011] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Führungsvorrichtung
dahingehend zu verbessern, daß sie auch in Verbindung mit solchen Rohreinigungsmaschinen
eingesetzt werden kann, bei denen Spiralen aus Transport- und Gewichtsgründen aus
Teilabschnitten mittels Kupplungen zusammengesetzt werden.
[0012] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der axiale
Abstand zweier aufeinanderfolgender Eingriffsbacken größer ist als die Hälfte des
durch zwei miteinander verbundene Kupplungselemente bedingten Abstandes "D" zwischen
den Enden zweier benachbarter Spiralenabschnitte.
[0013] Vorzugsweise ist der axiale Abstand zweier aufeinanderfolgender Eingriffsbacken größer
als der besagte Abstand "D".
[0014] Eine ganz besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine auf der einen Seite der Wendelachse liegende Eingriffsbacke mit
ihren in die Wendel eingreifenden Flächen auf den mindestens einen, sich in Richtung
der Wendelachse erstreckenden Zwischenraum zwischen mindestens zwei auf der anderen
Seite der Wendelachse angeordneten Eingriffsbacken ausgerichtet ist.
[0015] Das Führungsgehäuse mit den Eingriffsbacken wirkt dabei einerseits wie eine Mutter
gegenüber der Stahldraht-Wendel, die ihrerseits als eine Art "Schraube" aufgefaßt
werden kann. Die Bedienungsperson braucht hierbei keine körperliche Anstrengungen
auf sich zu nehmen.
[0016] Andererseits wirkt aber die Mutter nicht wie eine Sperre gegenüber den Kupplungen.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Eingriffsbacken kann die Wendelachse einer
Schlangenlinie folgen. Dies ist in dem Augenblick erforderlich, in dem eine zwei Teillängen
der Wendel verbindende Kupplung, die eine zylindrische Außenfläche aufweist, durch
das Führungsgehäuse hindurchläuft. Sobald die Kupplung auf eine der Eingriffsbacken
aufläuft, kann sie seitlich ausweichen, ohne daß die formschlüssige Verbindung der
Wendel mit den übrigen Eingriffsbacken aufgehoben würde. An den übrigen Eingriffsbacken
wird nämlich die Wendelachse nicht seitlich verdrängt. Dadurch bleibt der formschlüssige
Eingriff - insgesamt gesehen - erhalten, d.h. ein sogenanntes "Durchrutschen" der
Wendel durch das Führungsgehäuse ist ausgeschlossen.
[0017] Es ist dabei von Vorteil, wenn der axiale Abstand der Eingriffsbacken, bezogen auf
die Gehäuse- bzw. Wendelachse so groß gewählt ist, daß die Kupplung niemals gleichzeitig
zwei Eingriffsbacken berühren kann.
[0018] Es ist dabei weiterhin von Vorteil, wenn die Eingriffsbacken im Querschnitt parallel
zur Wendelachse "T-"förmig ausgebildet sind, wobei der Flansch des "T" als Befestigungsflansch
dient und der Steg die Eingriffsflächen für die Wendel trägt.
[0019] Es ist dabei weiterhin von Vorteil, wenn die Eingriffsbacken paarweise axial und
radial voneinander abgesetzte Eingriffsflächen für den Eingriff in Wendel mit unterschiedlichem
Durchmesser und unterschiedlichem Windungsabstand besitzen. Auf diese Weise ist es
möglich, die gleiche Führungsvorrichtung für derart unterschiedliche Wendel zu verwenden,
beispielsweise für solche mit einem Durchmesser von 22 mm und von 32 mm.
[0020] Schließlich ist es besonders zweckmäßig, wenn die Eingriffsflächen unter einem Winkel
zur Wendelachse verlaufen, der dem Steigungswinkel der Wendel an deren Berührungsstelle
mit der jeweiligen Eingriffsfläche entspricht. Im Idealfall haben die Eingriffsflächen
eine zur Wendeloberfläche an deren Berührungsstelle komplementäre Form, d.h., die
Eingriffsbacken wirken wie ein Sektor aus einer Mutter.
[0021] Es ist wiederum von besonderem Vorteil, wenn das Führungsgehäuse eine quaderförmige
Kammer mit einem Boden, Seitenwänden und einem Deckel aufweist, und wenn die Eingriffsbacken
am Boden und am Deckel angeordnet sind. Wenn alsdann noch der Deckel abnehmbar bzw.
schwenkbar am Führungsgehäuse befestigt ist, läßt sich der Formschluß zumindest für
die am Deckel befindliche Eingriffsbacke aufheben, und die Wendel kann alsdann über
die am Boden angebrachten Eingriffsbacken hinwegspringen. Dadurch wird das Verhältnis
von Vorschub zu Drehzahlen der Wendel entkoppelt.
[0022] Schließlich dient der abnehmbare bzw. schwenkbare Deckel aber auch zu Wartungsarbeiten,
unter anderem auch zum Einbringen von Schmierstoffen. Die Eingriffsbacken sind dabei
Verschleißteile, so daß sie in längeren Zeitabständen ausgewechselt werden müssen.
Um jedoch auch die aufgrund von Reaktionskräften auftretenden Querbewegungen der Wendel
auffangen zu können, sind zweckmäßig an den Seitenwänden des Führungsgehäuses auswechselbare
Führungsleisten aus einem verschleißfesten Werkstoff angeordnet. Die Wendel wird durch
die Gesamtheit aller Maßnahmen dadurch innerhalb eines quaderförmigen Raumes geführt.
[0023] Es ist schließlich von besonderem Vorteil, wenn das Führungsgehäuse an beiden Stirnseiten
der Kammer Rohrstutzen aufweist, von denen einer als 90 Grad-Krümmer ausgebildet ist.
Wenn dann noch in mindestens das abwärts gerichtete Ende des als Krümmer ausgebildeten
Rohrstutzens ein auswechselbares Verlängerungsstück eingesetzt wird, so läßt sich
die Führungsvorrichtung in die Mündung des zu reinigenden Rohres selbst einsetzen,
wodurch sich eine optimale Führung der Wendel beim Vorschub und beim Rückzug ergibt.
Außerdem kann auf diese Weise auf ein besonderes Gestell für die Führungsvorrichtung
verzichtet werden.
[0024] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
den übrigen Unteransprüchen.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend anhand der Figuren
1 bis 5 näher erläutert.
[0026] Es zeigen:
Figur 1 einen Vertikalschnitt durch eine in Bereitschaftsstellung befindliche Führungsvorrichtung,
Figur 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Rohrreinigungs-Spirale mit
einer Kupplung in vergrößertem Maßstab,
Figur 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Figur 1 in Richtung des Pfeils III,
jedoch bei abgenommenem Deckel,
Figur 4 einen Vertikalschnitt durch den Gegenstand von Figur 1 entlang der Linie IV-IV
in vergrößertem Maßstab, und
Figur 5 eine teilweise perspektivische Ansicht der Führungsvorrichtung mit aufgeklapptem
Deckel.
[0027] In Figur 1 ist ein Führungsgehäuse 1 dargestellt, das eine quaderförmige Kammer 2
aufweist, die durch einen Boden 3, zwei Seitenwände 4 und 5 und einen Deckel 6 begrenzt
wird. Die Kammer 2 ist an den Stirnseiten offen und setzt sich dort in Form von Rohrstutzen
7 und 8 fort, in denen sich eine Eintrittsöffnung 9 und eine Austrittsöffnung 10 befinden.
Diese Begriffswahl wurde im Hinblick auf das Einführen der Rohrreinigungs-Spirale
11 nach Figur 2 gewählt. In Bezug auf einen Rückzug der Spirale 11 können die Bezugszeichen
9 und 10 natürlich auch vertauscht werden.
[0028] Der Rohrstutzen 8 ist als 90-Grad-Krümmer 12 ausgebildet, so daß die Achse der Austrittsöffnung
10 vertikal ausgerichtet ist. An den Enden der Rohrstutzen 7 und 8 befinden sich Kupplungselemente
13 und 14, die im vorliegenden Fall als Gewinde ausgeführt sind, und in die auswechselbare
Verlängerungsstücke 15 und 16 eingeschraubt sind. Die Achse des Verlängerungsstückes
15 verläuft dabei waagrecht und ist im wesentlichen auf die hier nicht gezeigte Antriebsmaschine
für die Spirale 11 nach Figur 2 ausgerichtet. Die senkrechte Achse des Verlängerungsstücks
16 ist in das obere Ende eines zu reinigenden Rohres 17 eingeführt bzw. eingesteckt,
so daß dieses Rohr auch die (einzige) Halterung für das Führungsgehäuse 1 darstellt.
[0029] Auf dem Boden sind zwei Eingriffsbacken 18 und 19 befestigt, während am Deckel 6
eine weitere Eingriffsbacke 20 befestigt ist. Die Befestigung geschieht auswechselbar
durch nicht näher bezeichnete Senkschrauben.
[0030] Die Anordnung ist bei den drei dargestellten Eingriffsbacken 18, 19 und 20 so getroffen,
daß die beiden in Richtung der Wendelachse hintereinander liegenden Backen 18 und
19 auf der einen Seite (unterhalb) der Wendelachse A-A angeordnet sind, während die
dritte Eingriffsbacke 20 "auf Lücke" mittig auf der gegenüberliegenden Seite (oberhalb)
der Wendelachse A-A angeordnet ist.
[0031] Die Eingriffsbacken 18, 19 und 20 sind dabei in einer parallel zur Wendelachse A-A
verlaufenden Schnittebene T-förmig ausgebildet, und weisen einen Flansch 21 auf, mit
dem sie auf dem Boden 3 bzw. am Deckel 6 befestigt sind.
[0032] Der Steg 22 trägt an seinem freien Ende Eingriffsflächen 23 für die Wendel 11. Im
vorliegenden Falle besitzen die Eingriffsbacken 18, 19 und 20 paarweise axial und
voneinander abgesetzte Eingriffsflächen 23 bzw. 24 für den Eingriff in Wendel 11 mit
unterschiedlichem Durchmesser und unterschiedlichem Windungsabstand. Dadurch ist die
Führungsvorrichtung universell verwendbar.
[0033] Am Führungsgehäuse ist ferner ein Anschlußelement 48 für das Aufsetzen bzw. Aufstecken
auf einen Bock bzw. ein Stativ angebracht. Zwei Anschlußelemente 49 und 50 (Gewindestutzen)
dienen zum Anschluß an eine Wasserleitung, um beispielsweise eine stark verschmutzte
Spirale beim Rückzug reinigen zu können. Das Spülwasser läuft dann durch das Rohr
17 ab. Achsparallele Längsrippen 51 erhöhen die Standzeit der Vorrichtung im Hinblick
auf einen vorzeitigen Verschleiß durch die Reibung der Spirale am Führungsgehäuse
(siehe auch Figur 4).
[0034] In Figur 2 ist eine Kupplung 25 mit zwei Kupplungsteilen 26 und 27 gezeigt. Das Kupplungsteil
27 besitzt ein T-förmiges Kopfstück 28, das in eine komplementäre, diametrale Nut
des Kupplungsteils 26 einführbar ist, wobei eine lösbare Verriegelung in der Weise
erfolgt, daß die Außenflächen der Kupplungsteile 26 und 27 in einer gemeinsamen Zylinderfläche
liegen. Mit den beiden Kupplungsteilen 26 und 27 sind Teilabschnitte 29 und 30 einer
Wendel 11 bzw. Rohrreinigungs-Spirale verbunden. Diese Teilabschnitte haben eine zwischen
4 und 5 m liegende Länge. Die Wendeln sind mit Abstand gewickelt, d.h. die einzelnen
Windungen schließen zwischen sich Zwischenräume 31 ein, in die die Eingriffsbacken
18, 19 und 20 mit ihren Eingriffsflächen 23 oder 24 formschlüssig eingreifen.
[0035] Die Enden zweier benachbarter Spiralenabschnitte 29 und 30 haben einen Abstand "D"
voneinander, der durch die Hauptteile der beiden Kupplungselemente 26 und 27 ausgefüllt
ist. Die zapfenförmigen Fortsätze 26a und 27a bleiben hierbei außer Betracht, da sie
im Radius um den Drahtdurchmesser, also weit genug zurückgesetzt sind. Der Abstand
"D" ist maßgebend für den axialen Abstand der Eingriffsbacken 18, 19 und 20.
[0036] Es ist aus Figur 1 in Verbindung mit Figur 2 zu erkennen, daß die zusammengesetzte
Wendel nach Figur 1 mit geeignetem Drehsinn von links in die Eintrittsöffnung 9 eingeführt
und unter entsprechender Drehung über die Eingriffsbacken 18, 19 und 20 geführt werden
kann. Sobald die Kupplung 25 auf die Eingriffsbacke 18 aufläuft, macht sie eine entsprechende
Ausweichbewegung nach oben. Durch Öffnen des Deckels 6 kann das Einführen der Wendel
wesentlich erleichtert werden. Bei geschlossenem Deckel 6 macht die Kupplung 25 beim
Auflaufen auf die Eingriffsbacke 20 eine Ausweichbewegung nach unten, und an der Eingriffsbacke
19 wiederholt sich das Spiel mit dem Ausweichen nach oben. Es ist zu ersehen, daß
die Wendelachse A-A beim Durchlaufen durch die Kammer 2 unterschiedliche schlangenförmige
Bahnen durchläuft, was jedoch für den Axialvorschub der Wendel 11 in beiden Verschieberichtungen
keineswegs hinderlich ist.
[0037] Figur 3 ist noch zu entnehmen, daß die Paare von Eingriffsflächen 23 und 24 unter
einem von 90 Grad verschiedenen Winkel zur Wendelachse A-A verlaufen, und zwar entspricht
dieser Winkel dem Steigungswinkel der Wendel an der Berührungsstelle mit der jeweiligen
Eingriffsfläche. In besonders vorteilhafter Weise werden die Eingriffsflächen 23 bzw.
24 bogenförmig gekrümmt und komplementär zu den jeweils unmittelbar benachbarten Oberflächenteilen
der Wendel 11 ausgebildet, so daß die Eingriffsbacken bzw. deren Stege 22 gewissermaßen
sektorförmige Ausschnitte aus jeweils einer Mutter darstellen.
[0038] Es ist weiterhin zu ersehen, daß in diesem Fall die Längsrippen 51 nicht vorhanden
sind, und zwar sind statt dessen an den Innenflächen der Seitenwände 4 und 5 auswechselbare
Führungsleisten 33 und 34 aus einem verschleißfesten Werkstoff angeordnet. Die Führungsleisten
verhindern ebenso wie die Längsrippen in den Figuren 1 und 4 ein seitliches Ausweichen
der Spirale 11 und sind an beiden Enden mit schiefen Ebenen 35 versehen, um ein Hängenbleiben
der Kupplung 25 zu vermeiden. Die Befestigung der Führungsleisten 33 und 34 erfolgt
gleichfalls durch nicht näher bezeichnete Senkschrauben.
[0039] Auf der Außenseite der Seitenwand 4 befinden sich zwei angegossene Ösen 36 mit Bohrungen
37, die einen Spalt 38 zwischen sich einschließen. In diesen Spalt 38 ist die Augenschraube
39 des Verschlußelements 32 eingesetzt und dort mittels eines Gelenkbolzens 40 gehalten.
Auf der Augenschraube 39 ist eine Mutter 41 mit einem Knebel 42 verdrehbar angeordnet.
[0040] Wie insbesondere aus den Figuren 4 und 5 hervorgeht, stützt sich die Mutter 41 auf
zwei Vorsprüngen 43 des Deckels 6, zwischen denen sich eine bis zum Rand reichende
Ausnehmung 44 für das Einschwenken der Augenschraube 39 befindet. Dadurch läßt sich
der Deckel 6 beim Anziehen des Knebels 42 fest nach unten pressen.
[0041] Auf der Außenseite der gegenüberliegenden Seitenwand 5 befinden sich gleichfalls
- mit größerem Abstand - zwei Ösen 45 mit Bohrungen 46. Zwischen die beiden Ösen 45
läßt sich ein am Deckel 6 angegossenes Scharnierteil 46 einführen und mittels eines
weiteren Gelenkbolzens 47 festlegen.
[0042] Es ist insbesondere aus Figur 4 erkennbar, daß die Eingriffsbacken 18/19 einerseits
und 20 andererseits in Verbindung mit den seitlichen Längsrippen 51 in der Projektion
einen rechteckigen Rahmen bilden, durch den die Spirale bzw. Wendel 11 zuverlässig
geführt und gehalten wird. Durch Öffnen des Deckels 6 läßt sich jederzeit eine Schwergängigkeit
beheben (z.B. durch Ölen oder Fetten), der Betriebszustand beobachten und gegebenenfalls
auch ein Zusammensetzen oder Auseinandernehmen einer Kupplung 25 durchführen.
[0043] Figur 5, in der die Anschlußelemente 49 und 50 weggelassen sind, erläutert insbesondere
die gute Zugänglichkeit der Kammer 2.
[0044] Mit dem äußersten bzw. untersten Ende der Spirale bzw. Wendel lassen sich zahlreiche
Rohrreinigungswerkzeuge verbinden, und zwar unter Verwendung gleicher Kupplungsteile,
wie diese in Figur 2 dargestellt sind. Als Werkzeuge kommen beispielsweise in Frage:
Rückholbohrer, Spiral-Sägezahn-Schneidköpfe, Kreuzblatt-Bohrer, Wurzelschneider, Kettenschleuderköpfe,
Keulenbohrer, Trichterbohrer, Schaufelbohrer und Widia-Bohrköpfe. Als Rohrreinigungs-Spiralen
können auch solche mit einer sogenannten Kunststoff-Seele verwendet werden.
1. Führungsvorrichtung für Rohrreinigungs-Spiralen (11), die aus einer mit Zwischenräumen
gewickelten Stahldraht-Wendel bestehen und um ihre Achse mittels einer Antriebsmaschine
drehbar sind, die von der Führungsvorrichtung getrennt ist, mit einem Führungsgehäuse
(1) mit einer Eintrittsöffnung (9) am einen Ende und einer Austrittsöffnung (10) für
die Spirale (11) am anderen Ende, mit mehreren, im Führungsgehäuse (1) angeordneten,
formschlüssig in die Zwischenräume (31) zwischen den einzelnen Windungen der Wendel
(11) eingreifenden Eingriffsbacken (18, 19, 20), die auf den Umfang der Wendelachse
(A-A) verteilt und entsprechend der Steigung der Spirale (11) axial versetzt angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Abstand zweier aufeinanderfolgender Eingriffsbacken (18, 19, 20)
größer ist als die Hälfte des durch zwei miteinander verbundene Kupplungselemente
(26, 27) bedingten Abstandes "D" zwischen den Enden zweier benachbarter Spiralenabschnitte
(29, 30).
2. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Abstand zweier aufeinanderfolgender Eingriffsbacken (18, 19, 20)
größer ist als der besagte Abstand "D".
3. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine auf der einen Seite der Wendelachse (A-A) liegende Eingriffsbacke
(20) mit ihren in die Wendel eingreifenden Flächen (23 bzw. 24) auf den mindestens
einen sich in Richtung der Wendelachse (A-A) erstreckenden Zwischenraum zwischen mindestens
zwei auf der anderen Seite der Wendelachse angeordneten Eingriffsbacken (18, 19) ausgerichtet
ist.
4. Führungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei Eingriffsbacken (18, 19, 20) vorgesehen sind, von denen zwei (18, 19) in
Richtung der Wendelachse (A-A) hintereinander auf der einen Seite der Wendelachse
angeordnet sind und von denen die dritte Eingriffsbacke (20) mittig auf der gegenüberliegenden
Seite der Wendelachse angeordnet ist.
5. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsbacken {18, 19, 20) im Querschnitt parallel zur Wendelachse "T"-förmig
ausgebildet sind, wobei der Flansch (21) des "T" als Befestigungsflansch dient und
der Steg (22) die Eingriffsflächen (23) für die Wendel (11) trägt.
6. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsbacken (18, 19, 20) paarweise axial und radial voneinander abgesetzte
Eingriffsflächen (23 bzw. 24) für den Eingriff in Wendel (11) mit unterschiedlichem
Durchmesser und unterschiedlichem Windungsabstand besitzen.
7. Führungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsflächen (23 bzw. 24) unter einem Winkel zur Wendelachse verlaufen,
der dem Steigungswinkel der Wendel an deren Berührungsstelle mit der jeweiligen Eingriffsfläche
entspricht.
8. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsgehäuse (1) eine quaderförmige Kammer (2) mit einem Boden (3),
Seitenwänden (4, 5) und einem Deckel (6) aufweist, und daß die Eingriffsbacken (18,
19, 20) am Boden (3) und am Deckel (6) angeordnet sind.
9. Führungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seitenwänden (4, 5) auswechselbare Führungsleisten (33, 34) aus einem
verschleißfesten Werkstoff angeordnet sind.
10. Führungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (6) abnehmbar am Führungsgehäuse (1) befestigt ist.
11. Führungsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (6) mittels eines Scharnierteils (46) an einer Seitenwand (5) der
Kammer (2) angelenkt und mit der gegenüberliegenden Seitenwand (4) durch ein lösbares
Verschlußelement (32) verbunden ist.
12. Führungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsgehäuse (1) an den Stirnseiten der Kammer (2) Rohrstutzen (7, 8)
aufweist, in denen sich die Eintrittsöffnung (9) und die Austrittsöffnung (10) für
die Wendel (11) befinden.
13. Führungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsgehäuse (1) einen Krümmer (12) aufweist.
14. Führungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Rohrstutzen (8) als 90-Grad-Krümmer ausgebildet ist.
15. Führungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den Enden der Rohrstutzen (7, 8) Kupplungselemente (13, 14) für den
Einsatz auswechselbarer Verlängerungsstücke (15, 16) befinden.
16. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsgehäuse (1) auf seinen Innenflächen mit achsparallelen Längsrippen
(51) versehen ist.
17. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite des Führungsgehäuses (1) ein Anschlußelement (48) für eine
Stützvorrichtung angeordnet ist.
18. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsgehäuse (1) mindestens ein Anschlußelement (49, 50) für den Anschluß
an eine Wasserleitung aufweist.