[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Qualitätsprüfung wasserlöslicher Lacke
und eine Vorrichtung, um dieses Verfahren durchzuführen, nämlich einen heizbaren Trockenschrank
oder dergleichen mit einer Kontrolleinrichtung zum überwachen von Stellgrößen.
[0002] Als umweltfreundliche Luft- und ofentrocknende Lacksysteme werden immer häufiger
wasserlösliche bzw. wasserverdünnbare Lacke verwendet. Diese Lacke müssen gute filmbildende
Eigenschaften aufweisen, auf dem jeweiligen Werkstück eine gut verlaufende, einwandfrei
durchhärtende Schicht bilden und im trockenen Zustand je nach Verwendungszweck gegen
Witterungseinflüsse, mechanische oder chemische Einflüsse beständig sein.
[0003] In der Praxis erfolgt das Lacktrocknen in Lacktrocknungsöfen mit Wärmeeinwirkung.
Die Qualität eines Lackes kann daher nur im Zusammenhang mit dem jeweiligen Trocknungsverfahren
gesehen werden.
[0004] Je nach der Lackart erreicht man die Trocknung durch einfaches Abdunsten der Lacklösungsmittel,
d.h. auf physikalischem Wege, und ggfs. zusätzlich durch chemische Trocknung, wobei
die Lacke durch das Entstehen vernetzter Makromoleküle erhärten. Die im allgemeinen
angewendeten Trockentemperaturen liegen bei 120
oC bis 180
oC.
[0005] Die Wärme wird dabei konvektiv oder durch Strahlung zugeführt. Zumeist werden Umluftöfen
einerseits und Infrarot-Strahleröfen andererseits verwendet.
[0006] Bei der Karosserielackierung, also in dem Bereich, in dem wasserlösliche Lacke in
Zukunft vermehrt eingesetzt werden sollen, werden nach dem Auftrag des Basislackes
zwei Trockenschritte nacheinander vollzogen. In einem ersten Schritt wird der Basislack
vorgetrocknet, wobei das Lösemittel Wasser verdunstet wird. Dieses Verdunsten geht
bei Strahlungstrocknern schneller vor sich als bei Konvektionstrocknung. Daher werden
für diesen Vorgang elektrisch beheizte Infrarot-Strahlungsöfen eingesetzt. Dabei müssen
die bei der Vortrocknung aus dem Lack entweichenden Lösemittel und sonstigen Spaltprodukte
durch schwaches, aber ausreichendes Durchspülen des Ofens mit Frischluft abgeführt
werden. Nach dem Antrocknen mittels Infrarot-Strahlung wird sofort im zweiten Schritt
die Umlufttrocknung durchgeführt.
[0007] Da im Interesse einer rationellen Fertigung Durchlauftrockenöfen bevorzugt werden,
werden die beiden Schritte in verschiedenen hintereinandergeschalteten Trockenzonen
vorgenommen.
[0008] Für die Qualitätsprüfung wasserlöslicher Lacke ist dieses Zwei-Schritt-Verfahren
mit Trocknungsvorgängen, die in verschiedenen Trockenzonen vorgenommen werden, ungünstig.
Ein großer Nachteil ist darin zu sehen, daß eine Durchlauf-Trockenanlage der oben
beschriebenen Art viel Raum beansprucht und auch dann nur schwer in einem Laboratorium
installiert werden kann, wenn die Qualität des Lackes nur mit kleinen Werkstücken
getestet werden soll. Eine weniger aufwendige Vorrichtung, bei der zwei voneinander
getrennte Öfen verwendet werden, hat den Nachteil, daß beim Transport des Werkstücks
von einem Ofen zum anderen die Gefahr besteht, daß sich Verunreinigungen auf der noch
nicht ausgehärteten Lackschicht ablagern. Weiterhin werden durch den Transport nicht
definierte Randbedingungen geschaffen, die bei einer Qualitätsprüfung unerwünscht
sind. So kann zum Beispiel die Transportdauer unterschiedlich sein, oder es treten
Effekte durch die Umgebungstemperatur auf. Bei wasserlöslichen Lacken ergibt sich
zusätzlich das Problem des Einflusses der Luftfeuchtigkeit.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Herstellen eines
Probestücks für die Qualitätsprüfung insbesondere wasserlöslicher Lacke anzugeben,
bei dem standardisierte Bedingungen eingehalten werden können, sowie eine Vorrichtung
zum Durchführen des Verfahrens, wobei insbesondere berücksichtigt werden soll, daß
die Vorrichtung kompakt ist und beispielsweise in einem Laborraum untergebracht werden
kann.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit dem Kennzeichen von Anspruch
1 und durch eine Vorrichtung mit dem Kennzeichen von Anspruch 4 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Kennzeichen der Unteransprüche.
[0011] Das Verfahren zum Herstellen eines Probestücks für die Qualitätsprüfung wasserlöslicher
Lacke besteht aus zwei grundsätzlich unterschiedlichen Verfahrensschritten. Im ersten
Schritt wird einem mit Lack versehenen Werkstück in einem abgeschlossenen Raum zuerst
Frischluft zugeführt und gleichzeitig mit Infrarot-Strahlung für eine vorgewählte
Zeitdauer geheizt. Während dieses Verfahrensschrittes wird hauptsächlich das Lösemittel,
also das Wasser im zu prüfenden Lack, verdampft. Die zugeführte Frischluftmenge pro
Zeiteinheit und die Temperatur des mit Infrarot-Strahlung geheizten Werkstückes sind
vorgewählt und können den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden.
[0012] Nach einer vorgewählten Zeitdauer wird der zweite Verfahrensschritt eingeleitet.
Es wird mit Umluft geheizt, jedoch findet keine Heizung mit Infrarot mehr statt. Umluftmenge
pro Zeiteinheit sowie die Umlufttemperatur sind vorgewählt. In diesem zweiten Verfahrensschritt
wird die Umlufttemperatur so gewählt, daß sich eine gewünschte Objekttemperatur im
Bereich von 50
oC bis 90
oC einstellt. Die Bedingungen werden für eine zweite vorgewählte Zeitdauer eingehalten.
[0013] Die Verfahrensschritte mit ihren Rahmenbedingungen können so gewählt werden, daß
sie denen bei der Karosserielackung im industriellen Maßstab entsprechen.
[0014] Zum Durchführen des Verfahrens ist ein heizbarer Trockenschrank oder dergleichen
vorgesehen.
[0015] Der Trockenschrank besteht aus einem quaderförmigen äußeren Gehäuse, das an seiner
Unterseite Stellfüße oder ähnliches aufweist. Ferner ist ein inneres Gehäuse vorgesehen,
das so angebracht ist, daß zwischen dem äußeren und dem inneren Gehäuse an mindestens
fünf Flächen ein Zwischenraum verbleibt.
[0016] An einer Fläche des Trockenofens, bevorzugt an seiner Vorderseite, ist eine Tür vorgesehen.
Die Tür kann als Doppeltür für Innen-und Außengehäuse ausgebildet sein, so daß zwischen
den Türblättern ein entsprechender Zwischenraum wie zwischen den Wänden des Gehäuses
verbleibt, oder sie kann einteilig ausgebildet sein. Zweckmäßig ist mindestens zwischen
Tür und Außengehäuse eine Dichtung vorgesehen, eine zusätzliche Dichtung kann auch
am Innengehäuse angebracht sein.
[0017] Am äußeren Gehäuse, bevorzugt an dessen Rückseite ist eine Vorrichtung zum Zuführen
von Frischluft vorgesehen. Die Frischluft wird beheizt und gelangt durch Öffnungen
im inneren Gehäuse in den Innenraum des Trockenschranks. Vom Innenraum her wird die
Abluft durch eine entsprechende Vorrichtung aus dem Trockenschrank herausgeführt.
Weiterhin ist am Trockenschrank eine Vorrichtung für den Betrieb mit beheizter Umluft
vorgesehen.
[0018] Die Einlaßöffnung für die Frischluft kann mit einer Filtervorrichtung versehen sein,
so daß nur möglichst staubfreie Luft in den Innenraum gelangen kann. Die Vorrichtung
zum Zuführen von Frischluft und die Vorrichtung für den Umluftbetrieb können auch
ein Aggregat bilden.
[0019] Im Trockenschrank befindet sich weiterhin eine Infrarotstrahler-Vorrichtung. Diese
kann aus Infrarotstrahlern im Mittelwellenbereich bestehen, die an der Innenwand des
Trockenschranks angebracht sind oder aus daran montierten Heizplatten oder aus einer
kombinierten Anordnung.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Infrarotstrahler-Vorrichtung als Infrarot-Kassette
ausgebildet, wobei die Infrarot strahler-Vorrichtung weiter bevorzugt als umstellbares
und auswechselbares Modul eingebaut werden kann. Diese Ausführungsform ermöglicht
es einerseits, die Infrarotstrahler-Vorrichtung an verschiedenen Stellen im Innenraum
zu positionieren, beispielsweise an einer Seitenwand oder an der Grundfläche, andererseits
können auch je nach Erfordernissen Module mit unterschiedlicher Strahlungsleistung
verwendet werden.
[0021] Um eine optimale Ausbeute der Strahlungsleistung zu erzielen, kann die Innenwand
des Trockenschranks aus reflektierendem Material bestehen.
[0022] Im Trockenschrank können Befestigungselemente vorgesehen sein, die es ermöglichen,
die Infrarotstrahler-Vorrichtung an einer Vielzahl von Positionen innerhalb des Trockenschranks
anzubringen. Bevorzugt bestehen die Befestigungselemente aus an den Seitenwänden angeordneten
Leisten, auf die die Infrarotstrahler-Vorrichtung geschoben wird. Diese Art der Befestigungselemente
ist dann von Vorteil, wenn die Infrarotstrahler-Vorrichtung als Kassette ausgebildet
ist. Die Kassette kann dann in unterschiedlichen Abständen von der Bodenfläche oder
der Deckenfläche des Trockenschranks eingesetzt werden und so den zu beheizenden Raum
vergrößern oder verkleinern.
[0023] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform sind auch an Decken- und Bodenfläche
des Innenraums Leistenpaare angeordnet, zwischen die die Kassette geschoben werden
kann, so daß auch eine Bestrahlung von den Seiten her möglich ist.
[0024] Selbstverständlich ist es auch möglich, daß im Trockenschrank sowohl Befestigungselemente
für das waagerechte als auch für das senkrechte Einsetzen der Infrarotstrahler-Vorrichtung
vorgesehen sind.
[0025] Die Infrarotstrahler-Vorrichtung kann auch als Modul mit Schwenkeinrichtung zum
Einstellen einer beliebigen Orientierung im Trockenraum ausgebildet sein.
[0026] Das Werkstück, auf das der zu prüfende Lack aufgebracht worden ist, kann entweder
auf den Boden des Trockenschranks gelegt werden oder auch an einer entsprechenden
Vorrichtung aufgehängt werden. Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn das
Werkstück auf einen Gitterboden gelegt wird, der variabel im Trockenschrank positioniert
werden kann. Dazu sind beispielsweise an den Seitenwänden des Innenraums Auflageelemente
vorgesehen. Da die Infrarotstrahler-Vorrichtung selbst sehr variabel positioniert
werden kann, wird eine gute Bestrahlung des Werkstücks auf jeden Fall gewährleistet.
[0027] Die Infrarotstrahler-Vorrichtung kann über geeignete Steckkontakte und Zuführungen
mit elektrischem Strom versorgt werden. Bei der Infrarotstrahler-Vorrichtung mit Schwenkeinrichtung
ist eine feste elektrische Verbindung vorgesehen.
[0028] Der Trockenschrank weist eine Kontrolleinrichtung zum überwachen der Stellgrößen
auf. Stellgrößen sind hier Frischluftmenge, Umluftmenge, Umlufttemperatur und die
Betriebszeiten für die einzelnen Vorrichtungen. Die Kontrollvorrichtung umfaßt Regler,
mittels derer die Stellgrößen festgelegt werden können, sowie entsprechende Fühler
für die Stellgrößen und Anzeigevorrichtungen für deren jeweiligen Wert. Außerdem ist
ein Fühler und eine Anzeigevorrichtung für die Temperatur des Werkstücks vorgesehen.
[0029] Für das durchzuführende Verfahren hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Innenmaße
des Trockenschranks so auszulegen, daß zwei Werkstücke bzw. Prüfbleche darin Platz
finden.
[0030] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das Verfahren zur Qualitätsprüfung wasserlöslicher
Lacke effizient durchgeführt werden. Da es sich hierbei um ein Einkammerverfahren
handelt und somit kein Transport der Prüfbleche vorgenommen werden muß, können definierte
Bedingungen eingehalten werden. Die Reproduzierbarkeit der Trockenbedingungen, die
bei einer Qualitätsprüfung im Vordergrund steht, ist gesichert. Durch die kompakte
Bauweise der Vorrichtung kann das Verfahren ohne Schwierigkeiten im Labor durchgeführt
werden.
[0031] Im folgenden wird die Erfindung anhand von beispielshaften Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht im Längsschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit senkrecht
installierter Infrarot-Kassette und einem im Innenraum aufgehängten Werkstück,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-A aus Fig. 1, wobei aber das Werkstück nicht
dargestellt ist,
Fig. 3 die Frontansicht einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit waagerecht angebrachter Infrarot-Kassette,
Fig. 4 die Frontansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit schwenkbarer Infrarotstrahler-Vorrichtung sowie einem eingelegten Gitterboden.
[0032] Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Mit der Positionsziffer
(1) wird das äußere Gehäuse bezeichnet, das durch ein geeignetes Material den Trockenschrank
wärmemäßig von der Umgebung isoliert. Daneben ist ein Bereich (2) vorgesehen, der
die Kontrollvorrichtung für die Stellgrößen sowie die Anzeigevorrichtungen aufnimmt.
Der Schrank steht auf Stellfüssen (3), mit denen gegebenenfalls Bodenunebenheiten
ausgeglichen werden können und die auch ein weitgehend erschütterungsfreies Aufstellen
des Schranks ermöglichen. Die Positionsziffern (4) bezeichnet das innere Gehäuse,
dessen Innenwand aus reflektierendem Material besteht. Zwischen innerem Gehäuse (4)
und äußerem Gehäuse (1) ist ein Zwischenraum (5) vorgesehen. An der Rückwand des äußeren
Gehäuses befindet sich eine Vorrichtung zum Zuführen von Frischluft (6) sowie eine
Vorrichtung für den Umluftbetrieb (9), beide sind in Fig. 2 dargestellt. Die mittels
eines der Vorrichtung (6) vorgeschalteten Staubfilters (27) gereinigte Frischluft
wird beheizt und zusammen mit der Umluft in den Zwischenraum (5) geführt, und zwar
durch die öffnung (11). Ein vor der Öffnung (25) im Zwischenraum (5) arbeitender Ventilator
(7) sorgt für eine innige Vermischung von Frischluft und Umluft und fördert das Luftgemisch
zu den Öffnungen (11). Der Innenraum (12) wird durch eine entweder and der Gehäuseoberseite
oder an der Gehäuserückseite vorgesehene Abluftvorrichtung (8) entlüftet. Im Innenraum
(12) des Trockenschranks kann eine Infrafortstrahler-Vorrichtung (10) so zwischen
Leistenpaare (13,13a) geschoben werden, daß sie parallel zu den Seitenwänden des inneren
Gehäuses (4) angeordnet ist. Eine solche Anordnung kann dann günstig sein, wenn das
Werkstück aufgehängt ist, so daß die Infrarotstrahlen senkrecht auf die Oberfläche
des Werkstücks auftreffen. Zum Aufhängen des Werkstücks (15) ist an der Decke des
inneren Gehäuses (4) ein Haken (14) oder dergleichen vorgesehen. Das Werkstück (15)
wird durch eine Tür (16) eingebracht.
[0033] Die Fig. 3 zeigt eine Frontansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die Vorrichtung zum Zuführen von Frischluft, die Vorrichtung für Umluftbetrieb sowie
die Abluft-Vorrichtung sind nicht dargestellt.
[0034] Der Innenraum des Trockenschranks ist durch eine Tür (16) zugänglich. Diese ist hier
zur Seite schwenkbar dargestellt, es sind aber auch solche Ausführungsformen möglich,
bei denen die Tür nach oben oder unten schwenkbar ist oder bei denen die Tür in Kombination
mit einem Wagen ausgebildet ist, der in den Innenraum des Trockenschranks geschoben
werden kann.
[0035] In der dargestellten Ausführungsform ist die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) eine
Kassette, die auf Leisten (17) geschoben ist und nach unten abstrahlt. Bei dieser
Anordnung wird sich das Werkstück entweder auf dem Boden des Trockenschranks befinden,
oder aber auch auf einem höher positionierten Gitterboden (24), zum Beispiel wie in
Fig. 4 dargestellt. In dieser Figur ist eine Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) dargestellt,
die in eine Position (10′) schwenk- und gegebenenfalls drehbar zu bringen ist. Auch
sämtliche zwischen diese beiden Positionen liegenden Orientierungen der Infrarotstrahler-Vorrichtung
sind denkbar. Ebenso ist es möglich, eine Rollschiene an der Innendecke vorzusehen,
so daß die nach unten abgeschwenkte Infrarotstrahler-Vorrichtung wahlweise auch an
die gegenüberliegende Wand gefahren werden kann. Die Rollschiene ist in Fig. 4 nicht
dargestellt.
[0036] Der Bereich (2) umfaßt die Kontrollvorrichtung für die Stellgrößen (18) sowie Anzeigevorrichtungen
für die Umlufttemperatur (19), für die Temperatur des Werkstücks (20), eine Statusanzeige
(21) für die Frischluft-Vorrichtung, eine Anzeige (22), die den Betrieb der Infrarotstrahler-Vorrichtung
anzeigt, sowie eine Anzeige (23), die den Betrieb der Umluft-Vorrichtung anzeigt.
[0037] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Verfahren zur Qualitätsprüfung
wasserlöslicher Lacke wie im folgenden beschrieben durchgeführt.
[0038] Mit Hilfe der Kontrollvorrichtung für die Stellgrößen (18) werden die vorwählbaren
Werte für die zwei Verfahrensschritte eingegeben. Die erste vorgewählte Zeitdauer
für den gleichzeitigen Betrieb von Infrarotheizung und Frischluft liegt vorzugsweise
in einem Bereich bis 2 Minuten. Die Frischluftmenge wird so gewählt, daß sich eine
Luftbewegung von ungefähr 0,3 m/s ergibt. Die Umlufttemperatur wird vorzugsweise im
Bereich von 80
oC vorgegeben, der Wert wird bei (19) angezeigt. Für den zweiten Verfahrensschritt
wird eine Luftbewegung von 5 bis 7 m/s angesteuert. Die Umlufttemperatur kann jetzt
im Bereich zwischen 80
oC und 100
oC vorgewählt werden.
[0039] Nachdem alle diese Werte vorgewählt sind, wird das Verfahren gestartet.
[0040] Eine interne Steuervorrichtung übernimmt die Verarbeitung der vorgewählten Werte
und die Steuerung insbesondere der Heizvorrichtungen. Für die erste vorgegebene Zeitdauer
werden Infrarotstrahler-Vorrichtung und Frischluft-Vorrichtung gleichzeitig betrieben,
und zwar läuft die Frischluft-Vorrichtung mit einer vorgewählten Frischluftmenge.
Nach Ablauf der ersten vorgewählten Zeitdauer wird die Infrarotstrahler-Vorrichtung
abgeschaltet und die Umluft-Vorrichtung mit dem neuen bereits vorgewählten Wert betrieben.
Der zweite Verfahrensschritt wird für die zweite vorgewählte Zeitdauer durchgeführt,
die mindestens 5 Minuten beträgt.
[0041] Der Betrieb der Infrarotstrahler-Vorrichtung bzw. der Frischluft-Vorrichtung wird
bei (22) und (21) angezeigt.
[0042] Nach Ablauf der zweiten vorgewählten Zeitdauer schaltet die Steuervorrichtung sämtliche
sich noch in Betrieb befindliche Vorrichtungen des Trockenschranks aus. Das Werkstück
kann nun entnommen werden. Der so vorgetrocknete Basislack kann dann nach Abkühlung
mit Klarlack überlackiert werden.
[0043] Das erfindungsgemäße Verfahren mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung liefert also
eine effiziente, schnelle und kostengünstige Möglichkeit zur Qualitätsprüfung wasserlöslicher
Lacke.
1. Verfahren zum Herstellen eines Probestückes für die Qualitätsprüfung wasserlöslicher
Lacke,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lack in Form einer Schicht auf eine Oberfläche feucht aufgebracht wird, daß
die feuchte Lackschicht dann in einem abgeschlossenen Raum zum Trocknen zuerst mit
Infrarotstrahlung und mit erwärmter Frischluft für eine erste vorgewählte Zeitdauer
beheizt wird, und daß die so vorgetrocknete Lackschicht zum weiteren Trocknen für
eine zweite vorgewählte Zeitdauer allein mit beheizter Luft umspült wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als beheizte Luft Umluft mit einem Frischluftanteil verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die erste Zeitdauer eine beheizte Frischluftmenge pro Zeiteinheit und daß
für die zweite Zeitdauer eine beheizte Umluftmenge pro Zeiteinheit bei einer festgelegten
Umlufttemperatur zugeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vortrocknung und die weitere Trocknung in einem Zeitraum von höchstens 30
Sekunden nacheinander durchgeführt werden.
5. Heizbarer Trockenschrank oder dergleichen zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, mit einer Kontrolleinrichtung zum überwachen der Stellgrößen,
dadurch gekennzeichnet,
daß er eine Kammer (12) zum Aufnehmen von Probestücken enthält, in der eine Infrarotstrahler-Vorrichtung
(10) untergebracht ist, und ferner eine Vorrichtung für Umluftbetrieb (9), eine Vorrichtung
zum Zuführen von Frischluft (6) und eine Einrichtung zum Steuern dieser Vorrichtungen
aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung für Umluftbetrieb (9) für einen mindestens zweistufigen Betrieb
ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) als Kassette ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) als umsteckbares und auswechselbares Modul
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) als Modul mit Schwenkeinrichtung zum Einstellen
einer beliebigen Orientierung ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Trockenschrank Befestigungselemente (13,13a;17) zur wahlweise waagerechten
oder senkrechten Installation der Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungselemente als Leisten (17) an gegenüberliegenden Wänden ausgebildet
sind, auf die die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) geschoben werden kann.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungselemente als Leistenpaare (13,13a) an Boden und Decke im Trockenschrankes
ausgebildet sind, zwischen die die Infrarotstrahler-Vorrichtung (10) geschoben werden
kann.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einander gegenüberliegenden Wänden des Trockenschrankes Auflageelemente für
Gitterböden (24) vorgesehen sind.