(19)
(11) EP 0 348 922 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.01.1990  Patentblatt  1990/01

(21) Anmeldenummer: 89111735.0

(22) Anmeldetag:  28.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F24F 13/12, F24F 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 01.07.1988 DE 3822283

(71) Anmelder: Schako Metallwarenfabrik Ferdinand Schad KG
D-78600 Kolbingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Gottfried
    D-7201 Kolbingen/Tuttlinge (DE)
  • Hipp, Paul
    D-7201 Kolbingen/Tuttlinge (DE)

(74) Vertreter: Weiss, Peter, Dr. rer.nat. 
Dr. Peter Weiss & Partner Postfach 12 50
78229 Engen
78229 Engen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Drallauslass


    (57) Bei einem Drallauslaß zum Anschließen an einen An­schlußstutzen einer Luftleitung mit einer Drallscheibe (5), welche Schlitze (6) mit schräggestellten Lamellen (7) od. dgl. Öffnungen aufweist, soll die Drallscheibe (5) etwa mittig zumindest eine Öffnung (8) aufweisen, welcher ein absperrbares Auslaßteil (9) zugeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Drallauslaß zum Anschließen an einen Anschlußstutzen einer Luftleitung mit einer Drallscheibe, welche Schlitze mit schräg­gestellten Lamellen od. dgl. Öffnungen aufweist.

    [0002] Ein derartiger Drallauslaß insbesondere als Decken­drallauslaß wird unter dem Typ DDB in dem Katalog der Anmelderin geführt. Dieser Deckenauslaß ist ein Drall­auslaß mit hoher Induktionswirkung. Er kann decken­bündig oder frei hängend eingebaut werden. In die Drallscheibe dieses Auslasses sind Schlitze eingeformt, wobei diese Einformung U-förmig geschieht.

    [0003] Beim Stanzen wird der umschnittene Steg nach innen gedrückt und bleibt als schräge Lamelle stehen. Durch diese Anordnung werden viele Teilstrahlen erreicht, welche eine optimale Drallwirkung haben. Hierdurch kommt es zu einer sehr guten Luftdurchmischung, wobei die einströmende Zuluft sowohl im Kühl- wie auch im Heizfalle sehr schnell mit der Raumluft vermischt wird. Hierdurch erfolgt ein schnelles Abbauen der Temperatur­unterschiede, wobei es beim Einbringen von Kühlluft nicht zu Zugerscheinungen kommt. Im Heizfall dringt die einströmende Warmluft sehr schnell in den Aufenthalts­bereich und baut hier die Temperaturunterschiede ab. Allerdings stößt dieser Drallauslaß in sehr hohen Räumen an Grenzen.

    [0004] Die Erfinder haben sich zum Ziel gesetzt, einen Drall­auslaß der oben genannten Art zu verbessern, indem sie ihn auch für hohe Räume anwendbar ausgestalten.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß die Drallscheibe etwa mittig zumindest eine Öffnung aufweist, welcher ein absperrbares Auslaßteil zugeordnet ist.

    [0006] Hierdurch wird ein aktivierbarer Wurfauslaß herge­stellt, welcher nur bei Gebrauch geöffnet wird, d. h. wenn eine schnelle Durchmischung der Luft auch im tieferen Bereich von Räumen erfolgen soll.

    [0007] Bevorzugt ist nur eine mittige Öffnung in der Drallscheibe ausgestanzt, wobei das Auslaßteil zum Inneren des Drallauslasses hin die Öffnung überdeckt.

    [0008] Wie das Auslaßteil selbst ausgestaltet ist, soll von zweitrangiger Bedeutung sein. Bevorzugt ist es schlitz­schieberartig ausgebildet. Beispielsweise kann es aus zwei oder mehreren Scheiben bestehen, welche Öffnungen aufweisen, die in Übereinstimmung gebracht werden können. Hierzu sind diese Scheiben um eine gemeinsame Achse relativ zueinander drehbar. In der Regel wird die eine Scheibe feststehend und die andere drehbar ausge­bildet sein.

    [0009] Wie das Drehen der Scheiben erfolgt, ist ebenfalls von untergeordneter Bedeutung. Es kann manuell erfolgen oder über ein entsprechendes Stellelement. Der Antrieb kann motorisch, elektrisch oder pneumatisch sein.

    [0010] Bevorzugt ist mit der drehenden Scheibe ein Hebelgestänge verbunden, welches dann wiederum von dem Stellelement oder manuell betätigbar ist. Das Stell­element besitzt eine Drehwelle, welche mit einem Hebel verbunden ist, der wiederum über eine Schubstange die Scheibe angreift.

    [0011] Bei hohen Temperaturunterschieden im Heizfalle und zugleich bei einem Einbau in großer Höhe, wird der Auslaßteil geöffnet, so daß die entsprechende Warmluft in der Mitte konzentriert austreten kann und relativ weit geworfen wird. Sie wird sofort in die Aufenthalts­zone geführt. Auch Kühlluft kann über die erfindungs­gemäße Vorrichtung sehr gut reguliert werden. In der vorliegenden Erfindung wird somit ein bekannter Drall­auslaß mit einem Weitwurfauslaß kombiniert.

    [0012] Die Vorteile der Drallwirkung liegen eindeutig bei den eng gestanzten Einzelschlitzen. Mit dem verstellbaren Auslaßteil kann beispielsweise die Zuluftmenge im gewünschten Maße reduziert und jede gewünschte Eindringtiefe festgelegt werden. Durch die düsenartige Anströmung wird der gesamte Auslaß optimal beauf­schlagt. Ferner ist mit diesem Auslaß ein sehr gutes architektonisches Aussehen zu erreichen. Der Auslaß paßt in heutige Decken und Bauten großartig hinein.

    [0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Er­findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in

    Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungs­gemäßen Drallauslaß;

    Fig. 2 eine teilweise gebrochen dargestellte Drauf­sicht auf den erfindungsgemäßen Drallauslaß gemäß Figur 1 mit zylindrischen Anschluß­stutzen.



    [0014] Gemäß Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Drallauslaß 1 über entsprechende Befestigungselemente (Schrauben) 2 mit einem zylindrischen Anschlußstutzen 3 einer Luft­leitung verbunden.

    [0015] Der Drallauslaß 1 besitzt eine zylindrische Seitenwand 4 sowie eine Drallscheibe 5. In die Drallscheibe 5 sind mehrere Reihen von Schlitzen 6 eingestanzt. Der einge­formte Bereich jedes Schlitzes 6 bleibt dabei als die den Drall erzeugende Lamelle 7 stehen. Durch diese relativ kleinen Stanzungen werden viele Teilstrahlen erreicht, welche eine optimale Drallwirkung auf den auszubringenden Luftstrom haben und eine sehr gute Luftdurchmischung bewirken. Dadurch wird die einströmende Zuluft, ob im Kühlfall oder im Heizfall, sehr schnell mit der Raumluft vermischt und die Temperaturunterschiede sehr schnell abgebaut.

    [0016] Die im Kühlfalle möglichen Zugerscheinungen werden ver­mieden, während im Heizfalle die einströmende Warmluft in den Aufenthaltsbereich durch die sehr schnell abgebauten Temperaturunterschiede rasch eindringt.

    [0017] Dieser Drallscheibe 5 ist etwa mittig eine runde Öffnung 8 eingestanzt, welche mit einem absperrbaren Auslaßteil 9 überdeckt ist. Dieses Auslaßteil 9 ähnelt einem Schlitzschieber und besteht aus zwei oder mehr aufeinanderliegenden Scheiben mit meist radialen, schlitzförmigen Öffnungen. In Figur 2 ist nur die oberste Scheibe 10 mit entsprechenden Öffnungen 11 aufgezeigt.

    [0018] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Scheibe 10 gegenüber den darunter befindlichen Scheiben des Auslaßteiles 9 um die Achse 12 drehbar. Selbstverständ­lich könnte auch eine andere Scheibe des Auslaßteiles 9 gegenüber beispielsweise der oberen Scheibe 10 drehbar sein. Vom Erfindungsgedanken werden alle derartigen Variationen erfaßt. Durch die Drehbarkeit der Scheibe 10 wird die Position der Öffnungen 11 im Verhältnis zu den Öffnungen der darunterliegenden Scheiben verändert, so daß die Gesamtauslaßweite und damit der austretende Luftstrom geregelt werden kann. Bei hohen Temperatur­unterschieden im Heizfalle und zugleich bei einem Einbau in relativ großer Raumhöhe wird die Öffnung 11 in weitestgehende Übereinstimmung mit der darunter­liegenden Öffnung gebracht, so daß die Warmluft in der Mitte konzentriert austritt. Sie wird sofort in die Aufenthaltszone geführt. Ebenso kann auch die senkrecht ausströmende Zuluftmenge sehr gut reguliert werden.

    [0019] Das Drehen der Scheibe 10 um die Achse 12 erfolgt über ein Stellelement 13. Über dieses Stellelement 13 kann die Scheibe 10 motorisch, elektrisch oder pneumatisch um die Achse 12 gedreht werden, es ist jedoch auch daran gedacht, eine manuelle Verdrehbarkeit vorzusehen.

    [0020] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Stell­element 13 auf einem Winkel 14 festgelegt. Es greift mit einer Drehwelle 15 in das Innere I des Drallauslasses 1 ein. Mit dieser Drehwelle 15 ist ein Hebel 16 verbunden, der andernends eine gelenkige Ver­bindung mit einer Schubstange 17 besitzt. Diese Schubstange 17 weist wiederum andernends eine gelenkige Verbindung mit einem Befestigungswinkel 18 auf, welcher mit der Scheibe 10 verbunden ist.

    [0021] Wird die Drehwelle 15 um ihre Achse 19 gedreht, so erfolgt ein Schwenken des Hebels 16, wobei die Schubstange 17 in etwa lineare Bewegung versetzt wird. Diese Bewegung überträgt die Schubstange 17 über den Befestigungswinkel 18 auf die Scheibe 10, wobei hier die Umsetzung in eine Drehbewegung um die Achse 12 erfolgt.


    Ansprüche

    1. Drallauslaß zum Anschließen an einen Anschlußstutzen einer Luftleitung mit einer Drallscheibe, welche Schlitze mit schräggestellten Lamellen od. dgl. Öffnungen aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Drallscheibe (5) etwa mittig zumindest eine Öffnung (8) aufweist, welcher ein absperrbares Aus­laßteil (9) zugeordnet ist.
     
    2. Drallauslaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (8) ausgestanzt ist.
     
    3. Drallauslaß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Auslaßteil (9) zum Inneren (I) des Drallauslasses (1) hin die Öffnung (8) überdeckt.
     
    4. Drallauslaß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaßteil (9) schlitzschieberartig ausgebildet ist.
     
    5. Drallauslaß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaßteil (9) aus zwei oder mehr Scheiben (10) besteht, welche Öffnungen (11) aufweisen und relativ zueinander um eine Achse (12) drehbar ange­ordnet sind.
     
    6. Drallauslaß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehen von zumindest einer Scheibe (10) manuell erfolgt.
     
    7. Drallauslaß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Drehen von zumindest einer Scheibe (10) ein Stellelement (13) vorgesehen ist.
     
    8. Drallauslaß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (13) motorisch, elektrisch oder pneumatisch arbeitet.
     
    9. Drallauslaß nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Scheibe (10) ein Hebelgestänge (16,17,18) verbunden ist, welches von dem Stellelement (13) oder manuell betätigbar ist.
     
    10. Drallauslaß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (13) eine Drehwelle (15) besitzt, welche mit einem Hebel (16) verbunden ist, der über eine Schubstange (17) die Scheibe (10) angreift.
     




    Zeichnung