[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Versprühen von Lack oder Kunststoffpulver,
mit einer Spritzpistole, die von Preßluft durchströmt wird und einem Behälter für
das zu versprühende Gut.
[0002] Beim Verarbeiten bzw. Versprühen von Lack oder Pulver mit Spritzpistolen bzw. Spritzeinrichtungen
ist wegen der leichten Entflammbarkeit des zerstäubten Mediums die Möglichkeit vorhanden,
daß das zerstäubte Medium in Brand gerät. Dies ist insbesondere durch die elektrostatische
Ladung des zerstäubten Mediums bzw. die Hochspannung zur Aufbringung des Mediums gegeben.
Es ist daher Vorschrift, daß Sprüheinrichtungen bzw. -pistolen mit selbsttätig wirkenden
Brandunterdrückungsanlagen ausgerüstet sind.
[0003] Es gibt in diesem Zusammenhang Anlagen, die im Brandfall durch einen Sensor ausgelöst
werden und eine große, die gesamte Spritz- oder Sprühkabine füllende Löschmittelmenge
zum Einsatz bringen. Als Löschmittel wird hierbei CO₂, Halon oder Wasser verwendet.
[0004] Nachteilig ist dabei, daß CO₂ in den großen erforderlichen Mengen wegen des sich
ergebenden Sauerstoffmangels äußerst personengefährdend ist und Halon wegen seiner
chemischen Zusammensetzung als Fluorkohlenstoffgas äußerst umweltschädlich ist. Wasser
wiederum verträgt sich praktisch nicht mit Lack oder einem zur Beschichtung geeigneter
Pulver.
[0005] Es sind weiterhin Pulverspritzpistolen bekanntgeworden, bei denen bei einem Brand
nur eine kleine Menge Halon in die Pulver- oder Lackwolke gespritzt wird. Nachteilig
ist dabei aber, daß eine sichere Löschwirkung nicht gegeben ist.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und eine Einrichtung
zum Versprühen von Lack oder Kunststoffpulver zu schaffen, bei der das Löschen oder
Verhindern eines Brandes mit relativ geringen Mengen von unbrennbaren Gasen möglich
ist bzw. bei denen eine sichere Brandbekämpfung mit nur geringen und unschädlichen
Gasen möglich ist.
[0007] Das Verfahren zum Betreiben einer solchen Einrichtung soll einfach und betriebssicher
sein und nur einen geringen Aufwand erfordern, wobei eine Personengefährdung sicher
ausgeschlossen sein soll.
[0008] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bzw. das erfindungsgemäße
Verfahren anhand einer schematischen Darstellung einer Einrichtung zum Versprühen
von Lack oder Kunststoff gemäß der Erfindung näher beschrieben.
[0009] Die Zeichnung zeigt eine Pulver- oder Lackspritzpistole 2 mit einer Zuleitung 4 für
das zu versprühende Gut. In der Zuleitung 4 ist ein Absperrventil 6 für das zu versprühende
Gut eingebaut, welches den Gutstrom schlagartig abzusperren vermag.
[0010] Über ein ebenfalls schnell schaltbares Ventil 8 ist mit der Zuleitung 4 ein Druckbehälter
5 für ein nicht brennbares Gas verbunden, wobei das Ventil 8 entweder über einen
Brandsensor 1 oder einen Hoch(über)spannungssensor 7 schaltbar ist.
[0011] Die Größe des Druckbehälters 5 ist dabei so zu wählen, daß das in ihm enthaltene
Gas im entspannten Zustand den Raum 3 vollständig auszufüllen vermag, in welchem ein
Brand entstanden ist bzw. entstehen kann.
[0012] Die Pistole 2 ist in bekannter Weise geerdet und kann einen üblichen Aufbau mit einer
Treibdüse und einer Zuführung von Preßluft aufweisen, die zur Vereinfachung der Darstellung
nicht gezeichnet sind.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren arbeit wie folgt:
[0014] Wenn in dem Raum oder Bereich 3 ein Brand entstanden ist, wird dieser durch den Brandsensor
1 erfaßt und über ein entsprechendes Steuerelement das Ventil 8 schlagartig geöffnet.
Gleiches gilt, wenn der Hoch(über)spannungssensor 7 eine Spannung meldet, die einen
Brand als möglich erscheinen läßt.
[0015] Durch die Öffnung des Ventils 8 strömt jetzt das nicht brennbare gas, vorzugsweise
CO₂, in die Zuleitung 4 bzw. in die Pistole 2 und von dort zu dem Raum 3. Der Sauerstoff
in diesem Bereich wird dann verdrängt und ein Brand dadurch erstickt oder ausgeschlossen.
[0016] Zusätzlich zu der Einleitung des unbrennbaren Gases wird über ein Ventil 6 die Zufuhr
des zu versprühenden Gutes abgeschlossen, so daß auch nach Entweichen des nicht brennbaren
Gases aus dem Raum 3 ein Wiederaufflammen eines Brandes bzw. eine Brandentstehung
sicher verhindert wird.
[0017] Nach Beseitigen des Brandes oder Beseitigen einer einen Brand ermöglichenden Hoch(über)spannung
kann die Einrich tung wieder in Betrieb genommen werden.
[0018] Da zum Beispiel CO₂ als nicht brennbares Gas in geeigneten kleinen Behältern handelsüblich
ist und ein Anschluß derselben in der erfindungsgemäßen Einrichtung problemlos ohne
größeren technischen Aufwand möglich ist, kann angesichts der sicheren Brandlöschung
oder -verhinderung von einer idealen Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden.
[0019] Die Größe des Druckbehälters 5 bzw. die Menge des zu verwendenden unbrennbaren Gases
kann durch Versuche empirisch ermittelt werden.
1. Einrichtung zum Versprühen von Lack oder Kunststoffpulver, mit einer Spritzpistole,
die von Preßluft durchströmt wird und einem Behälter für das zu versprühende Gut,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen mit einem unbrennbaren Gas gefüllten Druckbehälter
(5) aufweist, der über ein Ventil mit der Spritzpistole (2) oder mit der das Gut fördernden
Zuleitung (4) verbunden ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (8) über einen
Brandsensor (1) und/oder über einen Hochspannungssensor (7) und/oder manuell steuerbar
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Ventil
(6) zur Unterbrechung des Gutstromes in der Zuleitung (4) aufweist, welches schließt,
wenn das Ventil (8) geöffnet wird.
4. Verfahren zum Betreiben der Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Brandfall oder bei Erkennen einer einen Brand ermöglichenden
Situation der Brandherd oder die brandgefährdete Stelle über die Sprühpistole unter
ein unbrennbares Gas gesetzt wird und die Zufuhr weiteren Beschichtungsguts gestoppt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das unbrennbare Gas CO₂
ist.