[0001] Die Neuerung bezieht sich auf ein Etikett für Behälter, insbesondere für Flaschen
aus Glas oder Kunststoff nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Behälter aus Glas, Kunststoff, Metallblech oder dergleichen werden in einer großen
Anzahl mit Etiketten versehen, soweit nicht eine unmittelbare Bedruckung erfolgt.
Übliche Etiketten bestehen aus einem Folienmaterial, vorzugsweise Papier, das in Form
eines Blatts auf eine Behälterfläche angebracht wird. Etiketten aus Kunststoffolie
können Z.B. durch Anlösen des Kunststoffmaterials verklebt werden. Üblich ist jedoch
die Anbringung von Etiketten mit Hilfe eines Klebematerials. Das Klebematerial muß
so beschaffen sein, daß es das Aussehen des Etiketts nicht beeinträchtigt und einigermaßen
temperaturstabil ist, damit ein ungewolltes, auch nur teilweises, Ablösen vermieden
wird. Es ist Z.B. allgemein üblich, Etiketten für Flaschen oder dergleichen mit Hilfe
eines Kaltleims zu applizieren.
[0003] Die mit Hilfe von Kaltleim an Flaschen aufgebrachten Etiketten sind normalerweise
nicht ohne weiteres ablösbar, was aus Werbegründen manchmal gewünscht wird. Es erhöht
den Aufmerksamkeitswert und damit den Werbewert für ein Produkt, wenn der Benutzer
aufgefordert werden kann, ein Etikett abzulösen, um z.B. die auf der Rückseite aufgebrachte
Information zur Kenntnis zu nehmen. Beispielsweise kann die Rückseite eines Etiketts
mit einem Bild, einer Wertmarke oder etwas ähnlichem bedruckt sein, die den Benutzer
anregt, Bilder oder Wertmarken zu sammeln. Bei mit Hilfe von Kaltleim angebrachten
Etiketten läßt sich jedoch, wie schon ausgeführt, ein Ablösen eines Etiketts z.B.
auf einer Flasche nicht erreichen. Hierzu ist ein Klebematerial notwendig, das eine
geringere Haftung des Etiketts auf dem Untergrund bewirkt. Eine geringere Haftung
hat jedoch den Nachteil, daß das Etikett ungewollt ganz oder teilweise abgelöst wird
oder verrutscht, bevor das Produkt den Endabnehmer überhaupt erreicht hat.
[0004] Die Ablösung oder Abtrennung eines Teils eines Etiketts kann auch dadurch bewirkt
werden, daß dieser Teil nicht auf den Untergrund des Behälters aufgeklebt wird. Der
Benutzer kann dann diesen Abschnitt, der z.B. an seiner Rückseite eine werbewirksame
Information trägt, abtrennen. Das Nichtverkleben von Etikettabschnitten birgt jedoch
die Gefahr, daß sie während der Handhabung und des Transports der Behälter abgerissen
oder zumindest eingerissen und somit in ihrem Aussehen beeinträchtigt werden.
[0005] Der Neuerung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Etikett für Behälter, insbesondere
für Flaschen aus Glas oder Kunststoff, zu schaffen, das das Ablösen eines Abschnitts
des Etiketts erlaubt, ohne daß vor dem Ablösen störend hervortretende und dadurch
leicht zu beschädigende Teile vorhanden sind.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Beim neuerungsgemäßen Etikett wird mit Hilfe einer Schwächungslinie ein Abschnitt
abgegrenzt. Dieser Abschnitt kann beispielsweise durch eine durchgehende, z.B. geradlinige
Schwächungslinie vom übrigen Etikett abgetrennt werden. Es kann sich aber auch um
eine in sich geschlossene, z.B. ein Rechteck beschreibende Schwächungslinie handeln,
die sozusagen ein Fenster aus dem Etikett ausgrenzt. Das Etikett nach der Neuerung
wird zwar in konventioneller Weise mit Hilfe von Kaltleim auf einen Untergrund aufgebracht,
in dem Bereich des erwähnten Abschnitts ist jedoch ein die klebende Wirkung des Klebstoffs
reduzierender bzw. hemmender Materialauftrag an der Rückseite aufgebracht. Ein derartiger
Materialauftrag wird vorzugsweise flächig aufgetragen, um eine auch nur punktweise
feste Haftung, die ein zerstörungsfreies Ablösen des Abschnitts beeinträchtigt, zu
verhindern. Der Materialauftrag oder die vorgenommene Beschichtung bewirkt, daß der
Kaltleim bzw. der Klebstoff in diesem Bereich nicht seine volle Wirkung entfaltet,
ihn sozusagen teilweise "neutralisiert".
[0008] Es sind verschiedene Materialien denkbar, um eine Reduzierung der Haftwirkung zu
erreichen. So kann beispielsweise eine schwache Neutralisationslackbeschichtung vorgenommen
werden, die eine nur geringe Adhäsion des Klebstoffs an dem Etikett in diesem Bereich
läßt. Alternativ kann auch eine vorzugsweise durchsichtige Kunststoffbeschichtung
vorgenommen werden, die eine Verankerung des Klebstoffs an der Rückseite des Etiketts
in dem besagten Abschnitt nur in geringerem Umfang bewirkt, und zwar nur soweit, daß
der Abschnitt durch einfaches Abziehen von Hand entfernt werden kann. Beispielsweise
kann Acetat als den Klebstoff "neutralisierendes" Medium verwendet werden.
[0009] Ferner sollte die "neutralisierende" Substanz so beschaffen sein, daß nach dem Ablösen
des Etikettabschnitts dieser sich völlig trocken anfühlt und keinen Klebeffekt mehr
zeigt.
[0010] Das Auftragen eines die Klebwirkung reduzierenden Materials läßt sich verhältnismäßig
einfach bewerkstelligen. Da das Etikettmaterial im Falle der Neuerung normalerweise
an der Rückseite im Bereich des abzulösenden Abschnitts eine Bedruckung trägt, kann
z.B. dieser Materialauftrag gleichzeitig mit dem Bedruckungsvorgang vorgenommen werden.
[0011] Die Neuerung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt perspektivisch ein Flaschenetikett nach der Neuerung.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform eines Flaschenetiketts nach der Neuerung.
Fig. 3 zeigt perspektivisch die Anbringung eines Etiketts nach Fig. 2 auf einer Flasche,
mit teilweise abgelöstem Abschnitt.
[0012] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung
mit Merkmalen der Ansprüche von neuerungswesentlicher Bedeutung sein kann.
[0013] Fig. 1 zeigt ein Etikett 10, das z.B. aus einem trapezförmigen Blatt 11 eines folienartigen
Materials, z.B. Papier besteht. Es ist in üblicher Weise mit einem Werbeaufdruck
versehen (nicht gezeigt). Das Blatt 11 weist eine rechteckige Perforationslinie 12
auf zur Bildung eines rechteckigen Abschnitts 14. Dieser Abschnitt 14 kann z.B. von
Hand aus dem Blatt 11 herausgetrennt werden, wie in Fig. 1 angedeutet. Der Abschnitt
14 trägt z.B. auf seiner Rückseite (nicht gezeigt) eine Bedruckung, beispielsweise
in Form einer Rabattmarke, eines Bildes oder dergleichen.
[0014] Das in Fig. 2 gezeigte Etikett 20 ist z.B. von gleicher Form und gleichem Material
wie das Etikett 10 nach Fig. 1. Es besteht aus einem Folienblatt 21, das mittels einer
Perforationslinie 22, die sich zwischen oberer und unterer Kante erstreckt, in zwei
nebeneinanderliegende Abschnitte unterteilt ist.
[0015] In Fig. 3 ist das Blatt 21 auf dem Hals einer Flasche 23 angebracht, wobei der rechte
Abschnitt 24 teilweise abge löst ist. Der ablösbare Abschnitt 24 trägt auf seiner
Rückseite ebenfalls eine Werbebedruckung, beispielsweise in Form einer Rabattmarke,
eines Bildes oder dergleichen.
[0016] Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Etiketten werden mit Hilfe eines konventionellen
Kaltleims z.B. auf der Flasche 23 angebracht. Zuvor wurde jedoch auf die Abschnitte
14 bzw. 24 ein Material aufgetragen, das die Wirkung des Kaltleims teilweise neutralisiert.
Es handelt sich hierbei um ein Material, das durchsichtig ist, um den Aufdruck nicht
zu beeinträchtigen und das die Haftung des Klebmaterials herabsetzt, beispielsweise
durch eine geringere Absorption, die zu einer geringeren Verankerung des Klebematerials
in diesem Bereich führt. Als die Klebwirkung hemmendes Material kann beispielsweise
Neutralisationslack, Acetat oder dergleichen verwendet werden. Der Benutzer kann
daher z.B. den Abschnitt 14 mit einem spitzen Gegenstand vorabtrennen und anschließend
von Hand abziehen. Ebenfalls läßt sich der Abschnitt 24 ablösen und entlang der Perforationslinie
22 von dem anderen Abschnitt des Blatts 21 abtrennen.
1. Etikett für Behälter, insbesondere für Flaschen aus Glas oder Kunststoff, das in
Form eines bedruckbaren Blatts aus einem Folienmaterial, vorzugsweise aus Papier
oder Kunststoff, mittels einer Klebstoffschicht an einer Fläche des Behälters anbringbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (21) mittels einer Schwächungslinie (22)
in zwei Abschnitte unterteilt ist und einer (24) der beiden Abschnitte einen die Klebewirkung
von Klebstoff, insbesondere Kaltleim, reduzierenden bzw. hemmenden Materialauftrag
(25) auf seiner Rückseite aufweist.
2. Etikett für einen Behälter, insbesondere für Flaschen aus Glas oder Kunststoff,
das in Form eines bedruckbaren Blatts aus Folienmaterial, vorzugsweise aus Papier
oder Kunststoff, mittels einer Klebstoffschicht an einer Fläche des Behälters anbringbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (11) eine in sich geschlossene, einen
Abschnitt (14) umgrenzenden Schwächungslinie (12) aufweist und der Abschnitt (14)
einen die Klebwirkung von Klebstoff, insbesondere Kaltleim, reduzierenden, bzw. hemmenden
Materialauftrag (15) auf seiner Rückseite aufweist.
3. Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den Materialauftrag
aufweisende Abschnitt eine Griffecke oder dergleichen aufweist zum ersten Erfassen
des Abschnitts von Hand und die Rückseite der Griffecke einen verstärkten Auftrag
aufweist.
4. Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialauftrag
(15, 25) durchsichtig ist, vorzugsweise ein Lack.
5. Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen temperaturfesten
Materialauftrag (15, 25).
6. Etikett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie
eine Perforationslinie ist.