(19)
(11) EP 0 349 725 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.1990  Patentblatt  1990/02

(21) Anmeldenummer: 89107855.2

(22) Anmeldetag:  29.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47B 67/00, A47G 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 08.07.1988 DE 3823150

(71) Anmelder: BURG-BADMÖBEL GMBH
D-57392 Schmallenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Metz, Werner
    D-5948 Schmallenberg 2 (DE)

(74) Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al
Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schrank mit mindestens einem innenliegenden Regalteil


    (57) Bei bekannten Schränken ist das Regalteil aus dem Korpus­teil herausziehbar, wobei entsprechend dem Gewicht des Regalinhaltes die Führungsteile besonders groß dimensioniert sein müssen. Darüber hinaus kann der Regalinhalt beim Herausziehen des Regalteiles durch Erschütterungen bei­spielsweise umfallen und beschädigt werden. Bei dem neuen Schrank soll demgegenüber die Verwendungsfähigkeit ver­bessert und die Herstellkosten gesenkt werden.
    Erfindungsgemäß wird das Korpusteil (2) so gestaltet, daß es gegenüber dem Regalteil (3) zumindest teilweise ver­schiebbar ist.
    Bei einem Schrank bei dem zwischen zwei sich gegenüber­liegenden Regal- bzw. Korpusteilen (3,2) ein an einer Rückwand festgelegter Frontspiegel (4) angeordnet ist, und bei dem die Regalteile (3) mit der Rückwand fest verbunden sind, können beispielsweise die sich gegenüber­liegenden Korpusseiten mit Seitenspiegeln (5) versehen sein, deren Verstell- und damit Verwendungsmöglichkeit durch das Verschieben des Korpusteiles (2) erheblich verbessert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schrank mit mindestens einem innenliegenden Regalteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Derartige Schränke sind aus vielen Verwendungsbereichen bekannt.

    [0003] Dabei nimmt das korpusteil eine ortsfeste Lage ein, während das Regalteil aus dem Korpusteil herausziehbar ist.

    [0004] Zwar wird bei solcherart ausgebildeten Schränken der Zu­griff zum Regalinhalt gegenüber den Schränken verbessert, bei denen das Regalteil und das Korpusteil gemeinsam eine Einheit bilden, jedoch treten dabei nicht nur statische Probleme auf, da das bewegbare Regalteil entsprechend der durch den Regalinhalt auftretenden Belastung dimensioniert sein muß.
    Darüber hinaus müssen auch entsprechende Vorkehrungen ge­troffen werden, um den Regalinhalt bei der Hin- und Herbe­wegung des Regalteiles zu arretieren.

    [0005] Gattungsgemäße Schränken finden vielfach auch im Badbereich Verwendung, wo sie als sogenannte Spiegelschränke zum Einsatz konnen.

    [0006] Dabei ist zwischen zwei sich gegenüberliegenden, durch ein jeweiliges Korpusteil umschlossenen Regalteilen ein Front­spiegel angeordnet der beispielsweise die Fronttür eines mit Fächern versehenen Schrankes sein kann.

    [0007] Die Regalteile dieses bekannten Spiegelschrankes sind dabei ebenfalls aus dem Korpus herausziehbar, wobei ihre Ziehrichtung quer zum Frontspiegel verläuft.
    Auch hier ergeben sich die oben erwähnten Nachteile hin­sichtlich einer eingeschränkten Belastbarkeit bzw. einer erforderlichen großzügigen Dimensionierung des Regalteiles bzw. deren Führungsteil, die entsprechend der maximalen Belastung durch den Regalinhalt ausgelegt sein muß. Überdies ist auch hier die Gefahr des Umkippens der im Regalteil aufbewahrten Gegenstände sehr groß wobei viel­fach Flüssigkeit beinhaltende Behälter, wie Parfümfläsch­chen oder dergleichen aufbewahrt werden, die leicht aus dem Regal fallen und zerbrechen können.

    [0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schrank der gattungsgemäßen Art so zu gestalten, daß seine Verwendungsfähigkeit verbessert und die Herstellkosten gesenkt werden.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kenn­zeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale ge­löst.

    [0010] Da nunmehr das Regalteil zusammen mit dem Inhalt orts­fest bleibt und der Zugriff auf das Innere des Regalteiles durch Verschieben des Korpusteiles möglich wird, kann die Dimensionierung der Führungselemente, gegenüber dem be­kannten Schrank erheblich verringert werden, da das Ge­wicht des Korpusteiles wesentlich geringer ist als das Gesamtgewicht des bislang zu bewegenden Regalteiles und des Inhaltes.

    [0011] Naturgemäß ergibt sich daraus eine Senkung der Herstell­kosten, wobei durchaus auch eine Erhöhung der Lebensdauer eines derartigen Schrankes durch eine geringere Bean­spruchung zu berücksichtigen ist.

    [0012] Natürlich wäre im Umkehrschluß auch eine Erhöhung der Be­lastung des Regalteiles denkbar, da nun die Auslegung der das Korpusteil tragenden Führungselemente ausschließlich vom Gewicht des Korpusteiles abhängig ist.

    [0013] Ein weiterer, erheblicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß der Regalinhalt durch die stets gleich­bleibende Lage des Regalteiles durch das Öffnen des Schrankes und die dabei entstehenden Erschütterungen, wie sie bis­lang erfolgten, nicht beeinträchtigt wird, so daß auch die Gefahr, daß durch das Öffnen des Schrankes Teile des Regal­inhalts herausfallen nicht mehr gegeben ist.

    [0014] Besonders vorteilhaft läßt sich die Erfindung bei einem Spiegelschrank einsetzen, bei dem die einander zugewandten Korpusseiten Spiegel aufweisen, die beispielsweise stumpf­winklig zu den die beiden Regalteile miteinander verbindenden Frontspiegel angeordnet sind.

    [0015] Ein Benutzer des Spiegelschrankes ist somit in der Lage, sich durch Verschieben des Korpusteiles gegenüber dem Regalteil je nach Stellung des Korpusteiles in unter­schiedlichen Positionen rückseitig zu betrachten.

    [0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unter­ansprüchen gekennzeichnet.

    [0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen beschrieben.

    [0018] Es zeigen:

    Fig. 1 - 3 verschiedene Ausführungsbeispiele eines er­findungsgemäßen Schrankes in perspektivischer Darstellung,

    Fig. 4 + 5 Teilquerschnitte durch unterschiedlich gestaltete, erfindungsgemäße Schränke.



    [0019] In den Figuren 1 bis 3 ist ein sogenannter Spiegelschrank dargestellt, wie er bevorzugt in Bädern Verwendung findet. Dieser Spiegelschrank besteht aus zwei sich gegenüber­liegenden Schränken 1, die durch einen Frontspiegel 4 mit­einander verbunden sind.
    Wie die Figuren 4 und 5 deutlich zeigen, ist der Front­spiegel 4 an einer Rückwand 7 befestigt.

    [0020] Jeder Schrank 1 weist ein Regalteil 3, das an der Rückwand 7 festgelegt ist, und ein Korpusteil 2 auf, wobei das Kor­pusteil 2 gegenüber dem feststehenden Regalteil 3 ent­ sprechend den Pfeilrichtungen verschiebbar ist.

    [0021] Bei dem in der Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Korpusteil 2 aus einer in Richtung des anderen Schrankes 1 weisenden Korpusseite 10, entsprechend den Darstellungen der Figuren 4 und 5, einer Korpusrückwand 9 und einer die Korpusrückwand 9 und die Korpusseite 10 verbindenden Frontleiste 11.

    [0022] Die Korpusseite 10, an der ein Seitenspiegel 5 festgelegt ist, verläuft stumpfwinklig zum Frontspiegel 4, während die Korpusrückwand 9 rechtwinklig dazu angeordnet ist.

    [0023] Entsprechend ergibt sich eine etwa dreieck- bzw. trapez­förmige Grundfläche, der in dem Regalteil 3 einliegende Regalböden 6 angepaßt sind.

    [0024] Das Regalteil 3 ist oberseitig mit einer Deckplatte 12 versehen, so daß in Nichtgebrauchsstellung des Schrankes 1 dieser vollständig geschlossen ist.

    [0025] Neben der in den Figuren dargestellten Ausführungsform der Deckplatte 12 besteht auch die Möglichkeit, beide Schränke 1 beispielsweise durch eine geschlossene Leuchten­leiste abzudecken.

    [0026] Eine Möglichkeit der Schieberichtung ist in der Figur 4 dargestellt.
    Dabei wird die Korpusrückwand 9 parallel zur Regalwand 8, die ja rechtwinklig zur Rückwand 7 angeordnet ist, geführt. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, daß direkt im Anschluß an die Korpusrückwand 9 weitere Regale, Schränke oder dergleichen angeordnet werden können, da seitlich kein weiterer, zunehmender Platzbedarf besteht.

    [0027] Dies ist allerdings bei dem in der Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel der Fall, bei dem sich der Abstand der Korpusrückwand 9 zur Regalwand mit einem Verschieben des Korpusteiles 2 verändert, da hier die Führung entlang der Verlaufslinie der Korpusseite 10 erfolgt.

    [0028] Diese Ausführungsform hat allerdings den Vorteil, daß eine bessere Zugriffsmöglichkeit in den Regalbereich gegeben ist.

    [0029] Eine Veränderung der Lage der beiden sich gegenüberliegenden Seitenspiegel 5 ist aber nicht nur durch das Verschieben des Korpusteiles 1 denkbar, sondern beispielsweise auch dadurch, daß er in geeigneter Weise schwenkbar mit der Korpusseite 10 verbunden ist.

    [0030] Bei dem in der Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Korpusteil 2 aus der den Frontspiegel 4 zuge­wandten, mit dem Seitenspiegel 5 versehenen Korpusseite 10 und der Frontleiste 11.
    In diesem Fall fehlt also die Korpusrückwand, wobei die Führung des Korpusteiles 2 zweckmäßiger Weise entsprechend der Ausführung nach der Figur 5 erfolgt.

    Bezugszeichenliste



    [0031] 

    1 Schrank

    2 Korpusteil

    3 Regalteil

    4 Frontspiegel

    5 Seitenspiegel

    6 Regalboden

    7 Rückwand

    8 Regalwand

    9 Korpusrückwand

    10 Korpusseite

    11 Frontleiste

    12 Deckplatte




    Ansprüche

    1. Schrank mit mindestens einem innenliegenden Regalteil und einem das jeweilige Regalteil umschließenden Korpus­teil, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Korpusteil (2) zumindest teilweise gegenüber dem Regalteil (3) verschiebbar ist.
     
    2. Schrank nach Anspruch 1, bei dem zwischen zwei sich gegenüberliegenden Regal- bzw. Korpusteilen ein an einer Rückwand festgelegter Frontspiegel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Regalteile (3) mit der Rückwand (7) fest verbunden sind.
     
    3. Schrank nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den sich gegenüberliegenden Korpusseiten (10) Seiten­spiegel (5) festgelegt sind.
     
    4. Schrank nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Korpusseite (10) stumpfwinklig zum Frontspiegel (4) verläuft.
     
    5. Schrank nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Korpusteil (2) aus der Korpusseite (10) und einer die dem Frontspiegel (4) abgewandte Vorderseite des Regalteiles (3) abdeckenden Frontleiste (11) besteht.
     
    6. Schrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Korpusteil (2) parallel zur rechtwinklig zum Frontspiegel (4) angeordneten Regalwand (8) verschieb­bar ist.
     
    7. Schrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Korpusteil (2) im stumpfen Winkel der Korpusseite (10) zum Frontspiegel (4) ver­schiebbar ist.
     
    8. Schrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenspiegel (5) in einem vorbestimmten Winkelbereich schwenkbar angeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht