[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schrank mit mindestens einem innenliegenden
Regalteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Schränke sind aus vielen Verwendungsbereichen bekannt.
[0003] Dabei nimmt das korpusteil eine ortsfeste Lage ein, während das Regalteil aus dem
Korpusteil herausziehbar ist.
[0004] Zwar wird bei solcherart ausgebildeten Schränken der Zugriff zum Regalinhalt gegenüber
den Schränken verbessert, bei denen das Regalteil und das Korpusteil gemeinsam eine
Einheit bilden, jedoch treten dabei nicht nur statische Probleme auf, da das bewegbare
Regalteil entsprechend der durch den Regalinhalt auftretenden Belastung dimensioniert
sein muß.
Darüber hinaus müssen auch entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, um den Regalinhalt
bei der Hin- und Herbewegung des Regalteiles zu arretieren.
[0005] Gattungsgemäße Schränken finden vielfach auch im Badbereich Verwendung, wo sie als
sogenannte Spiegelschränke zum Einsatz konnen.
[0006] Dabei ist zwischen zwei sich gegenüberliegenden, durch ein jeweiliges Korpusteil
umschlossenen Regalteilen ein Frontspiegel angeordnet der beispielsweise die Fronttür
eines mit Fächern versehenen Schrankes sein kann.
[0007] Die Regalteile dieses bekannten Spiegelschrankes sind dabei ebenfalls aus dem Korpus
herausziehbar, wobei ihre Ziehrichtung quer zum Frontspiegel verläuft.
Auch hier ergeben sich die oben erwähnten Nachteile hinsichtlich einer eingeschränkten
Belastbarkeit bzw. einer erforderlichen großzügigen Dimensionierung des Regalteiles
bzw. deren Führungsteil, die entsprechend der maximalen Belastung durch den Regalinhalt
ausgelegt sein muß. Überdies ist auch hier die Gefahr des Umkippens der im Regalteil
aufbewahrten Gegenstände sehr groß wobei vielfach Flüssigkeit beinhaltende Behälter,
wie Parfümfläschchen oder dergleichen aufbewahrt werden, die leicht aus dem Regal
fallen und zerbrechen können.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schrank der gattungsgemäßen
Art so zu gestalten, daß seine Verwendungsfähigkeit verbessert und die Herstellkosten
gesenkt werden.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 genannten Merkmale gelöst.
[0010] Da nunmehr das Regalteil zusammen mit dem Inhalt ortsfest bleibt und der Zugriff
auf das Innere des Regalteiles durch Verschieben des Korpusteiles möglich wird, kann
die Dimensionierung der Führungselemente, gegenüber dem bekannten Schrank erheblich
verringert werden, da das Gewicht des Korpusteiles wesentlich geringer ist als das
Gesamtgewicht des bislang zu bewegenden Regalteiles und des Inhaltes.
[0011] Naturgemäß ergibt sich daraus eine Senkung der Herstellkosten, wobei durchaus auch
eine Erhöhung der Lebensdauer eines derartigen Schrankes durch eine geringere Beanspruchung
zu berücksichtigen ist.
[0012] Natürlich wäre im Umkehrschluß auch eine Erhöhung der Belastung des Regalteiles
denkbar, da nun die Auslegung der das Korpusteil tragenden Führungselemente ausschließlich
vom Gewicht des Korpusteiles abhängig ist.
[0013] Ein weiterer, erheblicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß der Regalinhalt
durch die stets gleichbleibende Lage des Regalteiles durch das Öffnen des Schrankes
und die dabei entstehenden Erschütterungen, wie sie bislang erfolgten, nicht beeinträchtigt
wird, so daß auch die Gefahr, daß durch das Öffnen des Schrankes Teile des Regalinhalts
herausfallen nicht mehr gegeben ist.
[0014] Besonders vorteilhaft läßt sich die Erfindung bei einem Spiegelschrank einsetzen,
bei dem die einander zugewandten Korpusseiten Spiegel aufweisen, die beispielsweise
stumpfwinklig zu den die beiden Regalteile miteinander verbindenden Frontspiegel
angeordnet sind.
[0015] Ein Benutzer des Spiegelschrankes ist somit in der Lage, sich durch Verschieben des
Korpusteiles gegenüber dem Regalteil je nach Stellung des Korpusteiles in unterschiedlichen
Positionen rückseitig zu betrachten.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
beschrieben.
[0018] Es zeigen:
Fig. 1 - 3 verschiedene Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Schrankes in
perspektivischer Darstellung,
Fig. 4 + 5 Teilquerschnitte durch unterschiedlich gestaltete, erfindungsgemäße Schränke.
[0019] In den Figuren 1 bis 3 ist ein sogenannter Spiegelschrank dargestellt, wie er bevorzugt
in Bädern Verwendung findet. Dieser Spiegelschrank besteht aus zwei sich gegenüberliegenden
Schränken 1, die durch einen Frontspiegel 4 miteinander verbunden sind.
Wie die Figuren 4 und 5 deutlich zeigen, ist der Frontspiegel 4 an einer Rückwand
7 befestigt.
[0020] Jeder Schrank 1 weist ein Regalteil 3, das an der Rückwand 7 festgelegt ist, und
ein Korpusteil 2 auf, wobei das Korpusteil 2 gegenüber dem feststehenden Regalteil
3 ent sprechend den Pfeilrichtungen verschiebbar ist.
[0021] Bei dem in der Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Korpusteil 2
aus einer in Richtung des anderen Schrankes 1 weisenden Korpusseite 10, entsprechend
den Darstellungen der Figuren 4 und 5, einer Korpusrückwand 9 und einer die Korpusrückwand
9 und die Korpusseite 10 verbindenden Frontleiste 11.
[0022] Die Korpusseite 10, an der ein Seitenspiegel 5 festgelegt ist, verläuft stumpfwinklig
zum Frontspiegel 4, während die Korpusrückwand 9 rechtwinklig dazu angeordnet ist.
[0023] Entsprechend ergibt sich eine etwa dreieck- bzw. trapezförmige Grundfläche, der
in dem Regalteil 3 einliegende Regalböden 6 angepaßt sind.
[0024] Das Regalteil 3 ist oberseitig mit einer Deckplatte 12 versehen, so daß in Nichtgebrauchsstellung
des Schrankes 1 dieser vollständig geschlossen ist.
[0025] Neben der in den Figuren dargestellten Ausführungsform der Deckplatte 12 besteht
auch die Möglichkeit, beide Schränke 1 beispielsweise durch eine geschlossene Leuchtenleiste
abzudecken.
[0026] Eine Möglichkeit der Schieberichtung ist in der Figur 4 dargestellt.
Dabei wird die Korpusrückwand 9 parallel zur Regalwand 8, die ja rechtwinklig zur
Rückwand 7 angeordnet ist, geführt. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, daß
direkt im Anschluß an die Korpusrückwand 9 weitere Regale, Schränke oder dergleichen
angeordnet werden können, da seitlich kein weiterer, zunehmender Platzbedarf besteht.
[0027] Dies ist allerdings bei dem in der Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel der
Fall, bei dem sich der Abstand der Korpusrückwand 9 zur Regalwand mit einem Verschieben
des Korpusteiles 2 verändert, da hier die Führung entlang der Verlaufslinie der Korpusseite
10 erfolgt.
[0028] Diese Ausführungsform hat allerdings den Vorteil, daß eine bessere Zugriffsmöglichkeit
in den Regalbereich gegeben ist.
[0029] Eine Veränderung der Lage der beiden sich gegenüberliegenden Seitenspiegel 5 ist
aber nicht nur durch das Verschieben des Korpusteiles 1 denkbar, sondern beispielsweise
auch dadurch, daß er in geeigneter Weise schwenkbar mit der Korpusseite 10 verbunden
ist.
[0030] Bei dem in der Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Korpusteil 2
aus der den Frontspiegel 4 zugewandten, mit dem Seitenspiegel 5 versehenen Korpusseite
10 und der Frontleiste 11.
In diesem Fall fehlt also die Korpusrückwand, wobei die Führung des Korpusteiles 2
zweckmäßiger Weise entsprechend der Ausführung nach der Figur 5 erfolgt.
Bezugszeichenliste
[0031]
1 Schrank
2 Korpusteil
3 Regalteil
4 Frontspiegel
5 Seitenspiegel
6 Regalboden
7 Rückwand
8 Regalwand
9 Korpusrückwand
10 Korpusseite
11 Frontleiste
12 Deckplatte
1. Schrank mit mindestens einem innenliegenden Regalteil und einem das jeweilige Regalteil
umschließenden Korpusteil, dadurch gekennzeichnet,
daß das Korpusteil (2) zumindest teilweise gegenüber dem Regalteil (3) verschiebbar
ist.
2. Schrank nach Anspruch 1, bei dem zwischen zwei sich gegenüberliegenden Regal- bzw.
Korpusteilen ein an einer Rückwand festgelegter Frontspiegel angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Regalteile (3) mit der Rückwand (7) fest verbunden sind.
3. Schrank nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den sich gegenüberliegenden
Korpusseiten (10) Seitenspiegel (5) festgelegt sind.
4. Schrank nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Korpusseite (10)
stumpfwinklig zum Frontspiegel (4) verläuft.
5. Schrank nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Korpusteil (2) aus der
Korpusseite (10) und einer die dem Frontspiegel (4) abgewandte Vorderseite des Regalteiles
(3) abdeckenden Frontleiste (11) besteht.
6. Schrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Korpusteil (2)
parallel zur rechtwinklig zum Frontspiegel (4) angeordneten Regalwand (8) verschiebbar
ist.
7. Schrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Korpusteil (2) im stumpfen Winkel der Korpusseite (10) zum Frontspiegel (4)
verschiebbar ist.
8. Schrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Seitenspiegel (5) in einem vorbestimmten Winkelbereich schwenkbar angeordnet
ist.