[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abgasrückführeinrichtung bei einer Brennkraftmaschine
für Kraftfahrzeuge, insbesondere bei einem Dieselmotor.
[0002] Derartige Abgasrückführeinrichtungen müssen aufgrund sehr hoher Abgastemperaturen
thermisch hoch belastbar sein. Aus diesem Grund wird in der DE-OS 35 11 638 ein Abgasrückführventil
offenbart, das Membranerhitzungsverhinderungsmittel aufweist. Dabei handelt es sich
beispielsweise um ein besonders ausgeformtes in der Membrandose angeordnetes Ringblech
oder um ein sternförmig ausgestaltetes, mehrere strahlenförmig nach unten wegragende
Rippen aufweisendes Wärmeableitblech, das an einer Ventilstange unterhalb eines Membrantellers
befestigt ist.
[0003] Diese Ausführungsvarianten mögen zwar in der Lage sein, zu verhindern, daß die Temperaturen
an der Membrane über die zulässigen Werte von < 175°C ansteigen, verkomplizieren
jedoch durch Vermehrung der Einzelteile die Konstruktion und verteuern die Montage
und Lagerhaltung. Außerdem neigen derartige Abgasrückführventile durch Eindringen
von Ruß- und Rostpartikeln zwischen Ventilführung und Ventilschaft zum Ventilklemmen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße kostengünstige Abgasrückführeinrichtung
derart zu gestalten, daß obengenannte Nachteile vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe ist mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen genannt.
[0006] Erfindungsgemäß ist das pneumatische Stellglied der Abgasrückführeinrichtung derart
auf dem Luftansaugkanal der Brennkraftmaschine angeordnet, daß dessen Membranstange
den Luftansaugkanal quer zu dessen Strömungsrichtung durchragt und ein mit der Membranstange
verbundenes Ventilglied den Strömungsquerschnitt des Abgasrückführkanals an dessen
Einmündung in den Luftansaugkanal kontrolliert. Dabei wird das über den Abgasstrom
stark aufgeheizte Ventilglied von dem vorbeiströmenden im Verhältnis zum heißen Abgasstrom
kühlen Ansaugluftstrom gekühlt und erfährt eine zusätzliche Temperaturabsenkung durch
die mit ihm verbundene, ebenfalls im kühlen Ansaugluftstrom angeordnete Membranstange.
[0007] Durch den Abgasstrom eingebrachte Verunreinigungen wie zum Beispiel Ruß- und Rostpartikel
werden ohne zwischen die Membranstangenführung und den Membranstangenschaft zu gelangen,
von dem Ansaugluftstrom wegtransportiert, wodurch ein Ventilklemmen vermieden wird.
[0008] Ein weiterer Vorteil ist auch, daß durch die mit der Erfindung relativ niedrig gehaltenen
Abgasrückführventiltemperaturen billigere Werkstoffe verwendet werden können.
[0009] Desweiteren ermöglicht die erfindungsgemäße Abgasrückführeinrichtung in einer weiteren
Ausgestaltung die Kopplung des pneumatischen Stellgliedes mit einer bekannten Drosselklappe
zur Ansaugluftdrosselung, die in Abhängigkeit der Verstellbewegung des Ventilgliedes
bzw. der Membranstange oder von einem zweiten pneumatischen Stellglied verstellt
wird. Dabei ist die Verstellbewegung der Drosselklappe in der Wirkung gegenläufig
der Verstellbewegung des Ventilgliedes.
Hierbei kann das pneumatische Stellglied und die Drosselklappe mit Steuerdose an einem
Bauteil, dem Ansaugstutzen, angeordnet werden mit dem Vorteil einer raumsparenden,
kostengünstigen Bauweise.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Abgasrückführeinrichtung.
[0011] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abgasrückführeinrichtung
1, bestehend aus einem als Ansaugstutzen 2 ausgebildeten Luftansaugkanal, in den ein
Abgasrückführkanal 3 einmündet, und auf dem ein pneumatisches Stellglied 4 derart
angeordnet ist, daß dessen Membranstange 5 den Ansaugstutzen 2 quer zur Strömungsrichtung
durchragt und ein mit der Membranstange 5 verbundenes Ventilglied 6 eine als Sitz
7 ausgebildete Einmündung 8 des Abgasrückführkanals 3 in den Ansaugstutzen 2 kontrolliert.
[0012] Eine auf einer Drosselklappenwelle 9 gelagerte Drosselklappe 10 ist über ein Hebelsystem
11 mit der Membranstange 5 verbunden, so daß mit zunehmender Öffnung des Ventilgliedes
6 und damit verbundener Zunahme der Abgasmenge durch Schließen der Drosselklappe 10
die Frischluftzufuhr verringert wird (Vorgang in der Zeichnung gestrichelt dargestellt).
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Steuerung der Drosselklappe 10 auch
von einem weiteren pneumatischen Stellglied (in der Zeichnung nicht dargestellt) übernommen
werden, wodurch das Verhältnis von Abgasrückführrate und Frischluft feiner und unabhängig
voneinander gesteuert werden kann.
1. Abgasrückführeinrichtung, gebildet aus einem in einen Luftansaugkanal einer Brennkraftmaschine
einmündenden Abgasrückführkanal, dessen Strömungsquerschnitt von einem pneumatischen
Stellglied kontrolliert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das pneumatische Stellglied (4) derart auf dem Luftansaugkanal (2) angeordnet
ist, daß dessen Membranstange (5) den Luftansaugkanal (2) quer zur Strömungsrichtung
durchragt und ein mit dieser verbundenes Ventilglied (6) den Strömungsquerschnitt
des Abgasrückführkanals (3) an dessen Einmündung (8) in das Luftansaugrohr (2) kontrolliert.
2. Abgasrückführeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß stromauf der Einmündung (8) des Abgasrückführkanals (3) eine bekannte Drosselklappe
(10) angeordnet ist, die in Abhängigkeit der Verstellbewegung des Ventilgliedes (6)
bzw. der Membranstange (5) oder von einem zweiten pneumatischen Stellglied verstellt
wird, wobei die Verstellbewegung in der Wirkung gegenläufig der Ventilverstellbewegung
erfolgt.