[0001] Die Erfindung betrifft eine Wirbelschichtfeuerung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei stationären Wirbelschichtfeuerungen sind die in die Wirbelschicht eintauchenden
Wärmetauscher infolge der heftigen Bewegung und der hohen Konzentration der Feststoffteilchen
einer außerordentlich starken Erosion ausgesetzt, die ihre Standzeit drastisch verkürzt.
[0003] Die DE-OS 33 47 083 befaßt sich mit Wärmetauschern, die beiderseits Seitenflächen
parallel zur Strömungsrichtung der Wirbelluft aufweisen. Bei einem Ausführungsbeispiel
ist an jedes waagerechte Rohr zu beiden Seiten je eine hochkantstehende Leiste angeschweißt,
deren Breite mit dem Rohrdurchmesser übereinstimmt. Die Leisten übereinander angeordneter
Rohre bilden eine ebene, senkrecht stehende Seitenfläche, die zwischen je zwei Leisten
einen Spalt aufweist. Hierdurch läßt sich zwar der Einfluß der Erosion durch Gleitverschleiß
an den geschützten Seiten deutlich verkleinern. Es hat sich aber gezeigt, daß die
ungeschützten Teile der Rohrwand - wenn auch in verringertem Maße - anfällig gegen
Erosionsschäden sind.
[0004] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel sind die Rohrtafeln in erosionsbeständige Stampfmasse
eingebettet. Diese Ausführung bietet zwar sehr guten Erosionsschutz, hat aber den
Nachteil, daß unterschiedliche Wärmedehnungen zwischen keramischer Stampfmasse und
metallischem Rohr zu schädlichen Spannungen führen; sie ist daher nur beschränkt
einsatzfähig. Außerdem wird durch die Bestampfung die Wärmeübertragung verschlechtert.
[0005] Gemäß DE-OS 34 28 696 sind die Wärmeübertragungsrohre eines Wirbelschichtkessels
an den Stellen, die dem Wirbelbettmaterial stark ausgesetzt sind, mit Verschleißschutzeinrichtungen
versehen, beispielsweise in Gestalt von halbzylinderförmigen Schalen, die an den
Unterseiten der Rohre befestigt sind. Da jedoch - bedingt durch die Natur des Wirbelbettes
- nicht nur eine senkrecht nach oben gerichtete Bewegungskomponente der erosiven
Feststoffpartikel vorhanden ist, sondern auch ein intensiver Queraustausch sowie
ein Rückfluß nicht austragfähiger großer Teilchen stattfindet, ist der Verschleiß
nicht auf bestimmte Flächen beschränkt. Es läßt sich daher nicht ausschließen, daß
an den ungeschützten Stellen Erosion auftritt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die angegebenen Nachteile des Standes der
Technik zu vermeiden und eine Wirbelschichtfeuerung der eingangs angegebenen Gattung
zu schaffen, bei der der Wärmetauscher ohne Beeinträchtigung des Wärmeübergangs besser
gegen Erosion geschützt ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0008] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in Anspruch 2 angegeben.
[0009] Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels.
Figur 1 zeigt einen Schnitt durch eine stationäre Wirbelschichtfeuerung.
Figur 2 zeigt in größerem Maßstab einen Schnitt durch einen Wärmetauscher.
[0010] Im unteren Teil eines Gehäuses 1 ist durch einen perforierten Zwischenboden 2, z.B.
einen Düsenboden, eine Luftkammer 3 abgetrennt, die mit einem Gebläse 4 verbunden
ist. Über dem Zwischenboden 2 befindet sich das Wirbelbett 5, bestehend aus einer
Schicht von körnigem Material. Eingetaucht in diese Schicht sind mehrere Wärmetauscher
in Gestalt von Rohrtafeln 6.
[0011] Jede Rohrtafel 6 besteht aus mehreren - bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
insgesamt sechs - waagerechten Rohren 7, deren Achsen in einer senkrecht stehenden
Ebene liegen. Die Rohre 7 einer Rohrtafel 6 sind zum Beispiel in herkömmlicher Weise
durch wechselseitig angeordnete haarnadelförmige Krümmer zu einem durchgehenden zickzackförmigen
Rohrzug verbunden oder mit dem einen Ende an einen gemeinsamen Verteiler und mit dem
anderen Ende an einen gemeinsamen Sammler angeschlossen.
[0012] Beiderseits der Rohrtafel 6 sind - spiegelsymmetrisch in bezug auf die von den Achsen
der Rohre 7 gebildete Ebene - Schutzschilde 9, 10 angeordnet, die mit Hilfe von nicht
dargestellten Befestigungsmitteln an der Rohrtafel 6 gehalten sind und mit ihren
Ober- und Unterkanten über die Rohrtafel 6 hinausragen. Zwischen den Rohren 7 und
den Schutzschilden 9, 10 besteht ein Abstand a, der etwa dem 0,5 bis 1,5-fachen Rohrdurchmesser
entspricht.
[0013] An den Unterkanten der beiden Schutzschilde 9, 10 sind auf der Seite, die der Rohrtafel
6 zugekehrt ist, Leisten 11, 12 befestigt. Zwischen den Leisten 11, 12 besteht ein
Spalt, dessen Breite etwa 30 bis 60 % des Abstandes der beiden Schutzschilde 9, 10
beträgt. In entsprechender Weise sind auch an den Oberkanten der Schutzschilde 9,
10 Leisten 13, 14 angebracht.
[0014] Die Schutzschilde 9, 10 bilden zusammen mit den Leisten 11, 12, 13, 14 einen flachen,
hochkant stehenden Kasten, der die Rohrtafel 6 allseits mit Abstand umschließt und
an seiner Unter- und Oberseite je einen schmalen Längsschlitz aufweist.
[0015] Im Betrieb wird das Wirbelbett 5 durch die Luft, die mittels des Gebläses 4 zugeführt
wird, in fluidisiertem Zustand gehalten. Durch die Leisten 11, 12, 13, 14 wird der
nach oben gerichtete Luftstrom zwischen den beiden Schutzschilden 9, 10 gedrosselt.
Seine Geschwindigkeit reicht daher nicht aus, um das körnige Wirbelbettmaterial, das
zwischen den beiden Leisten 13, 14 in den Zwischenraum zwischen den beiden Schutzschilden
9, 10 eindringt, zu fluidisieren. Das heiße Material rieselt daher an den Rohren 7
nach unten, bildet gegebenenfalls im unteren Teil des Zwischenraums eine lockere,
nachrutschende Schüttung und fließt durch den Spalt zwischen den Leisten 11, 12 aus.
[0016] Durch den intensiven Kontakt des heißen Materials mit den Außenflächen der Rohre
7 ist ein guter Wärmeübergang gewährleistet. Da die Strömungsgeschwindigkeit zwischen
den Schutzschilden 9, 10 wesentlich verringert ist, wird die Erosion verkleinert.
Falls Erosionsschäden an den Schutzschilden 9, 10 auftreten, lassen sich diese leicht
auswechseln.
1. Wirbelschichtfeuerung mit mindestens einem in die Wirbelschicht eintauchenden
Wärmetauscher in Gestalt einer Rohrtafel, die eine Anzahl von waagerechten oder schräg
angestellten, übereinanderliegenden Rohren aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß beiderseits der Rohrtafel (6) Schutzschilde (9, 10) mit Abstand angeordnet sind,
daß die beiden Schutzschilde (9, 10) an ihren Unterkanten je eine der Rohrtafel zugekehrte
Leiste (11, 12) aufweisen und
daß zwischen den beiden Leisten (11, 12) ein Spalt besteht.
2. Wirbelschichtfeuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Schutzschilde (9, 10) auch an ihren Oberkanten je eine der Rohrtafel (6) zugekehrte
Leiste (13, 14) aufweisen und daß zwischen den Leisten (13, 14) ein Spalt besteht.