[0001] Die Erfindung betrifft ein Hohlbohrwerkzeug mit einem rohrförmigen Trägerkörper
und an dessen in Vorschubrichtung vorderem Ende angeordneten, zumindest die Aussenkontur
des Trägerkörpers überragenden Schneidsegmenten.
[0002] Hohlbohrwerkzeuge der genannten, beispielsweise aus dem DE-GM 8 515 322 bekannten
Art werden insbesondere zum Bohren von Löchern mit grossem Querschnitt in Gestein,
Beton, Mauerwerk und dergleichen verwendet. Die Schneidsegmente sind dabei mit abrasiven
Schneidpartikeln, insbesondere mit synthetischen Diamanten versehen.
[0003] Das Bohren erfolgt meist unter gleichzeitigem Zuführen einer Kühlflüssigkeit. Die
Zufuhr der Kühlflüssigkeit erfolgt dabei mit mehr oder weniger hohem Druck und meist
an der Innenseite des rohrförmigen Trägerkörpers entlang, so dass ein Abfliessen
an der Aussenseite mitsamt dem Bohrgut gewährleistet ist. Allerdings ist es in der
Praxis, insbesondere bei mobilen Bohrgeräten, nicht immer möglich, für die Kühlflüssigkeit
einen ausreichend hohen Druck für die genügende Abfuhr des Bohrgutes zur Verfügung
zu stellen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hohlbohrwerkzeug zu schaffen, das
eine gute Abfuhr des Bohrgutes, auch bei geringerem apparativen Aufwand ermöglicht.
[0005] Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die Schneidsegmente wenigstens
an ihrer die Aussenkontur des Trägerkörpers überragenden Seite mit wenigstens einem
zur Längsachse des Trägerkörpers geneigt verlaufenden, beidseits und zur Aussenkontur
hin offenen, der Bohrgutabfuhr dienenden Kanal versehen sind.
[0006] Durch die Anordnung eines Kanals an der die Aussenkontur des Trägerkörpers überragenden
Seite der Schneidsegmente wird die Kühlflüssigkeit samt dem Bohrgut zur Bohrlochmündung
gefördert. Ein solch vorteilhaftes Fördern wird insbesondere dann erzielt, wenn die
Drehrichtung des Bohrwerkzeuges dem Steigungssinn der Kanäle entspricht.
[0007] Die Schneidsegmente sind zweckmässigerweise an ihrer die Innenkontur des Trägerkörpers
überragenden Seite mit wenigstens einem zur Längsachse des Trägerkörpers geneigt
verlaufenden, beidseits und zur Innenkontur hin offenen, der Bohrgutabfuhr dienenden
Kanal versehen. Durch die Anordnung von wenigstens einem Kanal an der nach innen gerichteten
Seite der Schneidsegmente wird die Kühlflüssigkeit zusätzlich an der Innenseite gegen
den Bohrlochgrund gefördert. Die Steigung der Nut an der Innenseite der Schneidsegmente
verläuft vorzugsweise gegensinnig zur Nut auf der Aussenseite der Segmente. Dadurch
entsteht an der Innenseite der Schneidsegmente eine Förderung der Kühlflüssigkeit
zum Bohrlochtiefsten hin und an der Aussenseite der Schneidsegmente eine Förderung
in Richtung der Bohrlochmündung.
[0008] Vorzugsweise sind auf einer Seite der Schneidsegmente mehrere parallel zueinander
angeordnete Kanäle vorgesehen. Durch die Anordnung von mehreren Kanälen wird die Förderwirkung
gegenüber einem einzelnen Kanal erhöht. Da die Schneidsegmente beim Einsatz des Hohlbohrwerkzeuges
abgenutzt werden, ist durch die Anordnung mehrerer parallel zueinander verlaufender
Kanäle während der ganzen Lebensdauer des Bohrwerkzeuges gewährleistet, dass Kanäle
zur Abfuhr des Bohrgutes an den Schneidsegmenten zur Verfügung stehen.
[0009] Eine gute Förderung des Bohrgutes wird mit zweckmässigerweise unter einem Steigungswinkel
von 30° bis 60° verlaufenden Kanälen erzielt.
[0010] Die Kanäle weisen vorteilhaft U-förmigen Querschnitt auf. Der U-förmige Querschnitt
der Kanäle kann dabei eckig oder gerundet ausgebildet sein. Die Tiefe und Breite
des U-förmigen Querschnitts der Kanäle entspricht vorzugsweise etwa dem Mass, um das
die Schneidsegmente die Aussenkontur des Trägerkörpers überragen.
[0011] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Kanäle besteht darin, dass dadurch die
Oberfläche der Schneidsegmente vergrössert und somit die Wärmeübertragung von den
Schneidsegmenten an die Kühlflüssigkeit verbessert wird. Durch die verbesserte Wärmezufuhr
können Ueberhitzungen der Schneidsegmente vermieden werden.
[0012] Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnung
näher erläutert werden. Diese Zeichnung zeigt ein erfindungsgemässes Hohlbohrwerkzeug
in perspektivischer Darstellung.
[0013] Das Hohlbohrwerkzeug besteht im wesentlichen aus einem Trägerkörper 1 mit einem
in Vorschubrichtung vorderen Ende 1a und einem rückwärtigen Ende 1b. Das rückwärtige
Ende 1b ist als im Durchmesser reduzierter Anschlussstutzen 1c zum Verbinden mit
einem an sich bekannten, nicht dargestellten Bohrgerät ausgebildet. Der an das vordere
Ende 1a anschliessende Endbereich ist mit im wesentlichen U-förmigen Ausnehmungen
ld zur Aufnahme von Schneidsegmenten 2 ausgebildet. Die Schneidsegmente 2 weisen eine
nach aussen gerichtete Aussenseite 2a und eine dieser gegenüberliegend angeordnete,
nach innen gerichtete Innenseite 2b auf. Die Schneidsegmente sind an ihrer Aussenseite
2a und an ihrer Innenseite 2b mit zur Längsachse des Trägerkörpers 1 geneigt verlaufenden,
beidseits und zur Aussenkontur hin offenen Kanälen 2c, 2d versehen. Die Kanäle 2c,
2d sind auf je einer Seite parallel zueinander angeordnet. Der Steigungswinkel A der
Kanäle 2c, 2d beträgt etwa 45°. Der Steigungssinn der Kanäle 2c, 2d ist an der Aussenseite
2a und an der Innenseite 2b entgegengesetzt. Dadurch wird beim drehenden Antreiben
des Hohlbohrwerkzeuges in Richtung des Pfeiles D durch die Kanäle 2d an der Innenseite
2b der Schneidsegmente eine zum vorderen Ende 1a des Trägerkörpers 1 bzw zum Bohrlochtiefsten
hin wirkende Förderung eines flüssigen oder pastösen Kühl- bzw Schmiermittels erzeugt.
Die an der Aussenseite 2a angeordneten Kanäle 2c bewirken dann eine Förderung des
Kühlmittels samt dem anfallenden Bohrgut zum rückwärtigen Ende 1b des Trägerkörpers
1 bzw zur Bohrlochmündung hin.
[0014] Die Kanäle 2c, 2d können auch nur bei einem Teil der Schneidsegmente 2 bzw auf einer
Seite der Schneidsegmente 2 angeordnet werden. Im letzteren Fall ist es zweckmässig,
die Kanäle 2c auf der Aussenseite 2a der Schneidsegmente 2 anzuordnen.
1. Hohlbohrwerkzeug mit einem rohrförmigen Trägerkörper (1) und an dessen in Vorschubrichtung
vorderem Ende (1a) angeordneten, zumindest die Aussenkontur des Trägerkörpers (1)
überragenden Schneidsegmenten (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidsegmente (2) wenigstens an ihrer die Aussenkontur des Trägerkörpers
(1) überragenden Seite (2a) mit wenigstens einem zur Längsachse des Trägerkörpers
(1) geneigt verlaufenden, beidseits und zur Aussenkontur hin offenen, der Bohrgutabfuhr
dienenden Kanal (2c) versehen sind.
2. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidsegmente
(2) an ihrer die Innenkontur des Trägerkörpers (1) überragenden Seite (2b) mit wenigstens
einem zur Längsachse des Trägerkörpers (1) geneigt verlaufenden, beidseits und zur
Innenkontur hin offenen, der Bohrgutabfuhr dienenden Kanal (2d) versehen sind.
3. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer
Seite (2a, 2b) der Schneidsegmente (2) mehrere parallel zueinander angeordnete Kanäle
(2c, 2d) vorgesehen sind.
4. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kanäle (2c, 2d) unter einem Steigungswinkel (A) von 30° bis 60° verlaufen.
5. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kanäle (2c, 2d) U-förmigen Querschnitt aufweisen.