[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen von Medien
auf eine schrittweise passergenau von Rolle auf Rolle geführte Warenbahn, mittels
einer Flachbett-Siebdruckmaschine mit Siebschablone und Rakelwerk, wobei die diskontinuierliche
Bewegung der Warenbahn jeweils zweiphasig erfolgt und aus einer Hauptvorzugsphase
und einer Korrekturphase zur Ansteuerung von Passermarken besteht.
[0002] Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung ist bereits durch die DE-OS
31 03 421 bekannt. Sie hat den Vorteil, gegenüber anderen vorbekannten Maschinen,
daß ein exakter Druckauftrag im Flachbett durchgeführt werden kann, und zwar ohne
Biegung des zu bedruckenden Materials. Der Nachteil des vorbekannten Verfahrens und
der vorbekannten Vorrichtung besteht aber darin, daß keine nennenswerten Geschwindigkeitssteigerungen
mit dieser Maschine erreichbar sind. Bei dieser vorbekannten Maschine wird die Warenbahn
mittels einer diskontinuierlich arbeitenden Vorzugswalze, die auch gleichzeitig
beheizbar ist, vorgezogen. Dabei ist der diskontinuierliche Antrieb zweiphasig gesteuert
und besteht aus einer Hauptvorzugsphase und einer relativ zeitraubenden Nachdrehphase,
die von einer Vorrichtung zur Ablesung von Passermarkierungen od. dgl. beendet wird.
Beide Bewegungsphasen liegen in der sogenannten Vorlegezeit. Während des Druckvor
ganges steht die Warenbahn aber jedesmal still.
[0003] Durch die DE-OS 31 36 175 ist weiterhin eine Siebdruckmaschine bekannt - die jedoch
nicht als Flachbett-Siebdruckmaschine ausgebildet ist - sondern mit einem Gegendruckzylinder
arbeitet, bei der während des Druckvorganges der Hauptvorzug der Warenbahn erfolgt.
Bei dieser Maschine ist es möglich oberhalb des Gegendruckzylinders, bei feststehendem
Rakelwerk die Siebschablone hin- und herlaufen zu lassen. Dabei kann in der jeweiligen
Vorlegephase durch die Vorlegerakel und der Bewegung der Siebschablone in Zulaufrichtung
der Warenbahn, die Korrektur für die Warenbahn zur Ansteuerung der Passermarke vorgenommen
werden, weil kein Schluß zwischen Gegendruckzylinder und Sieb während der Vorlegephase
besteht. Auch bei dieser Vorrichtung wird somit diskontinuierlich gearbeitet und
zwar ebenfalls zweiphasig, wobei die Bewegung der Warenbahn aus einer Hauptvorzugsphase,
die während des Druckvorganges liegt und einer Korrekturphase, während des Vorlegehubes
der Vorlegerakel besteht. Dadurch kann auch die Passermarke zeitsparend angesteuert
werden. Der Gegendruckzylinder ist bei dieser Vorrichtung genauso wie das gezeigte
Flachbett in der DE-OS 31 03 421 stationär angeordnet, die Bahn läuft aber beim Druckauftrag
jeweils weiter.
[0004] Der Nachteil der vorbekannten Vorrichtungen besteht darin, daß die Vorteile eines
exakten Druckauftrages bei Flachbettmaschinen, mit den Vorteilen der Zeitersparnis
bei Einsatz eines Gegendruckzylinders bisher nicht zu vereinbaren sind.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde eine Flachbett-Siebdruckmaschine
derart auszubilden, daß einerseits eine von Rolle zu Rolle geführte durchlaufende
Warenbahn im Flachbett diskontinuierlich gedruckt werden kann, und daß andererseits
die Stillstandzeiten der Bahn wie sie beispielsweise beim Gegenstand der DE-OS 31
03 421 vorhanden sind, rapide verkürzt werden, bezw. praktisch nicht vorhanden sind,
so daß sich die Vorteile beider Systeme vereinen.
[0006] Dieser Gedanke der Erfindung wird einerseits durch das Kennzeichen des 1. Verfahrenanspruches
und alternativ durch das Kennzeichen des 2. Verfahrenanspruches gelöst, sowie durch
die Kennzeichen der nebengeordneten Vorrichtungsansprüche 3 und 4.
[0007] Die Vorteile der möglichen Verfahren und der dargestellten Vorrichtungen liegen darin,
daß trotz Einsatz von Flachbettvorrichtungen jeweils nennenswerte Geschwindigkeitssteigerungen
gegenüber den vorhandenen Systemen erreicht werden.
[0008] Das Entscheidene ist, daß nicht nur der Korrekturweg der im Schleichgang vorgenommen
wird - um die Passermarke anzusteuern - der trotz der kurzen Vorzugslänge jeweils
sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, und zwar teilweise sogar 30% und mehr, in Bewegungsbereiche
gelegt wird, die sowieso notwendig sind, sondern auch der Hauptvorzug während des
Druckauftrages erfolgt und zwar im Flachbett. Dabei kann einerseits das Rakelwerk
still stehen, um dann die Siebschablone mit dem Drucktisch als geschlossene Einheit
zu bewegen, es kann aber auch andererseits die Möglichkeit bestehen, wie im zweiten
Beispiel gezeigt, zwar Sieb- und Drucktisch wiederum als Einheit auszubilden, jedoch
zusätzlich noch das Rakelwerk beweglich in der Einheit anzuordnen.
[0009] Bei beiden Beispielen, sowohl im Verfahren als auch in den jeweiligen Vorrichtungen
ist es gewünscht, daß die Korrekturphase nämlich die letzte kurze Vorzugslänge bei
Ansteuerung der Passermarke in eine Arbeitsphase hinein verlegt wird, in der vom
Rakelwerk her die Vorlegerakel arbeitet, d.h. daß zwar das Sieb nicht durchgedrückt
ist, daß aber die Gesamteinheit bewegt wird, und zwar zurückfährt um dann während
der Druckphase den Hauptvorzug der Bahn mit der Einheit machen zu können.
[0010] Ob nun eine einzige Rakel vorgesehen ist, die sowohl wechselweise als Druckrakel
und auch als Vorlegerakel dient, je nach Anstellung derselben oder ob zwei Rakeln
im Rakelwerk angeordnet sind, ist zunächst sekundär zu sehen.
[0011] Wie erwähnt, kann während der Rücklaufphase des Siebes also während des sogenannten
Flutens die Bahn jeweils in ihrer Stellung in Längsrichtung korrigiert werden. Diese
Korrektur kann mit einer zusätzlichen dem Warentransportweg vorgeordneten Vakuumtransportwalze
durchgeführt werden, die auch gleichzeitig bei Rücklauf der Einheit von Sieb und Flachbett
die Bahn festhält, um diese nicht durch den Reibungswiderstand des Drucktisches zurückziehen
zu lassen.
[0012] Die Vorrichtung ist zwar für Etikettendruck und dgl. geeignet, wichtiger ist aber
im vorliegen Fall, daß dickere Materialien, z.B. dickere Folien, die nicht gebogen
werden sollen, mit dem Erfindungsgegenstand gedruckt werden können. Der Druck erfolgt
in einer absolut gestreckten Lage der Bahn. Der Vorteil ist somit darin zu sehen,
daß keine Abwicklungsfehler in Bezug auf den Druck vorkommen können, da das Flachbett
einen genaueren Druck ermöglicht, als der Rollendruck auf einem Gegendruckzylinder.
Die Vorrichtung ist somit für alle Drucke geeignet, die sehr hohe Maßgenauigkeit
erfordern, insbesondere gedruckte Schaltungen bezw. Grundplatten, die später zu Leiterplatten
ausgebaut werden sollen. Dabei können die Leiterplatten zunächst im Siebdruck hergestellt
werden, anschließend ausgestanzt und evtl. mit elektrischen Bauteilen bestückt werden.
Gerade für die zuletzt genannten Einsatzgebiete ist die erfindungsgemäße Flachbett-Siebdruckmaschine
außerordentlich gut geeignet.
[0013] Bei schwerbiegbaren Materialien, das nicht ohne weiteres über Zuführungs- und Vorzugswalzen
geführt werden können, müssen vor- und nachgeschaltet einer derartigen erfindungsgemäßen
Vorrichtung andere Zuführungs- und Abführungsmittel gewählt werden, so kann die Warenbahn
z.B. abgetafelt zugeführt und abgeführt werden, wie es bei stärken Kunststoffmaterialien
vorbekannt ist.
[0014] Die Zu- und Abführung ist somit variabel.
[0015] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 Die Vorrichtung in Seitenansicht, stark schematisiert,
Fig. 2 unterschiedliche Schritte des Verfahrensablaufes mit der Vorrichtung nach Fig.
1, wobei die Schritte mit 2a bis 2e bezeichnet sind,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 4 unterschiedliche Schritte der Vorrichtung, wobei die Arbeitsschritte mit 4a
bis 4e bezeichnet sind.
[0016] In der Fig. 1 ist sehr schematisch eine Siebdruckmaschine dargestellt und zwar eine
Flachbett-Siebdruckmaschine, wobei die Auftragseinheit aus der Siebschablone 1 und
einem als Flachbett dienenden Drucktisch 2 besteht, die durch beliebige vorzugsweise
lösbare Befestigungen 3 miteinander verbunden sind. Die Siebschablone 1 und der Drucktisch
2 können auch gemeinsam auf einem Schlitten befestigt werden, der für die Hin- und
Herbewegung dienlich ist. Dargestellt sind einfache Winkeleisen 3. Diese Befestigungen
können auch als Kluppen oder Klinken ausgebildet werden. Wie die Siebschablone 1
und der Drucktisch 2 miteinander verbunden sind, ist somit sekundär, da die verschiedensten
Befestigungs mittel oder Bewegungsverbindungen denkbar und möglich sind.
[0017] Zur Auftragsstation gehört ferner ein Rakelwerk 4,bestehend aus Vorlegerakel 41 und
Druckrakel 42. Es besteht aber auch die Möglichkeit, wie es vorbekannt ist, eine einzige
Rakel zu verwenden, die derart gesteuert wird, das sie einerseits als Vorlegerakel
arbeitet, d.h. nicht stark angestellt wird und im Druckhub fest auf die Siebschablone
gefahren wird, um dann als Druckrakel zu dienen.
[0018] Beim Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist das Rakelwerk 4 stationär angeordnet. Die
Bewegungsmechanismen für die Vorlegerakel 41 und die Druckrakel 42 sind nicht dargestellt,
da sie ebenfalls variabel ausgebildet sein können.
[0019] Die gesamte Einheit 12 ist in den Pfeilrichtungen A - B hin- und herfahrbar und kann
auf Führungen 5 geführt werden, die rechts und links vorzugsweise den Drucktisch angreifen
und ihn haltern. Eine Antriebseinheit 6, dargestellt als Kurbelantrieb bewegt die
Einheit 12.
[0020] Der Drucktisch 2 ist über einen Schlauch 7 mit einem Saugaggregat 70 verbunden,
beispielsweise einer Saugpumpe, so daß gewährleistet ist, daß beim Druckhub die zu
bedruckende Warenbahn fest auf dem Drucktisch haftet und in der Bewegung der Auftragseinheit
wirklich mitgenommen wird. Soll die Warenbahn 8 separat transportiert werden, muß
der Saugdruck abgeschaltet werden. Dies erfolgt über einen Tastschalter 71 der dem
Kurbeltrieb 60 zugeordnet ist. Beim Druckhub liegt somit Saugstrom an der Unterseite
der Warenbahn 8, während in der Vorzugskorrekturphase die Warenbahn frei über die
Oberfläche des Drucktisches 2 gleiten kann, ohne vom Saugstrom behindert zu sein.
[0021] Die Zuführung der Warenbahn 8 erfolgt vorzugsweise über ein Vakuumeinlaufrohr 9 mit
Seitenstellern für die Bahnbreitensteuerung. Im vorderen Bereich liegt eine Vakuumtransport
walze 90. Diese Vakuumtransportwalze weist in ihrem Inneren ein Saugsegment 91 auf,
über das der Walzenmantel 92 geführt wird. Die Walze kann aufgebaut sein, in vorbekannter
Weise, gemäß der DE-PS 29 43 894. Die Hauptbewegung der Vakuumtransportwalze 90 kann
von der Bewegung des Drucktisches 2 abgenommen werden, beispielsweise über eine Zahnstange
20 mit Rückhubfreilauf,die in einem entsprechenden Zahnrad der Vakuumtransportwalze
90 kämmt. Da aber die Warenbahn 8 für den Korrekturvorzug noch gesondert angetrieben
werden muß, weist die Vakuumtransportwalze 90 einen nur angedeuteten zusätzlichen
Antrieb 92 für ihren Walzenmantel 93 auf.
[0022] Die Warenbahn 8 soll in zwei Arbeitsschritten vortransportiert werden und zwar in
einem großen, während des Druckauftrages erfolgenden Arbeitsschritt, nämlich in der
Druckphase, in der sie ihren Hauptvorlaufweg hat und in einer Korrekturphase, in
der sie den Korrekturvorzug erfährt. Der Korrekturvorzug wird begrenzt und gestoppt
durch eine Passermarkenablesevorrichtung 10, die beliebig aufgebaut sein kann.
[0023] Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist in der Figur 2 in den Arbeitsschritten 2 a -
2 e dargestellt. Da die Warenbahn in ständig gleichen Arbeitsschritten, nämlich dem
Hauptvorlaufweg und dem Korrekturvorzug vorgezogen werden soll, ist die Passermarkenablesevorrichtung
10 stationär angeordnet. Auch das Rakelwerk 4 ist bei diesem Ausführungsbeispiel der
Figuren 1 und 2 stationär.
[0024] Die Arbeitsstation 2 a zeigt den Beginn der Vorlegephase. Die Vorlegerakel 41 hat
auf dem Sieb 11 der Siebschablone 1 den Farbtümpel aufgenommen und legt die Farbe
oder ein anderes Auftragsmedium beliebiger Art,z.B. eine Chemikalie oder einen Kunststoffe,
bei abgehobenem Sieb auf dasselbe auf, während die Gesamteinheit 12 in Pfeilrichtung
B entgegen der Zulaufrichtung der Warenbahn 8, einen vollen Arbeitsschritt zurückgefahren
wird. Während dieses Zurückfahrens wird die Warenbahn 8 durch die Vorzugswalze 90,
die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Vakuumtransportwalze ausge bildet
ist, vorgezogen und zwar einen minimalen Korrekturschritt bis die Passermarkenablese-
oder Kontrollvorrichtung 10 den Vorzug der Warenbahn stoppt, d.h. den zusätzlichen
Antrieb 92 der Vakuumtransportwalze 90 bzw. der Vorzugswalze 90 stillsetzt. Dies
ist die Position, die in dem Arbeitsschritt 2 b dargestellt ist. Im vorliegenden Fall
erfolgt dann der Rakelwechsel bzw. bei nur einem einzigen Rakel, das Andrücken in
die Druckstellung derselben. Das Sieb 11 der Siebschablone 1 wird, wie in der Stellung
2 c dargestellt, heruntergedrückt und die Druckrakel 42 erhält über das Sieb 11 Schluß
mit der Oberfläche des Drucktisches 2. Anschließend wird in dieser Schlußverbindung
Siebschablone 1 und Drucktisch 2 als Einheit in Pfeilrichtung A gefahren und diese
transportiert in dem Schritt zwischen der Darstellung 2 c und 2 d die Warenbahn einen
ganzen Arbeitsschritt nach vorn, siehe Pfeil A. Dies ist die Hauptvorzugsphase bzw.
der Hauptvorlaufweg während der Druckphase. Was noch nicht erfolgt ist, ist die Korrektur.
Diese schließt sich im Arbeitsschritt 2 a an, wobei der Arbeitsschritt 2 e dem Arbeitsschritt
2 a entspricht. Um diese Korrektur vorzunehmen, wird zunächst das Vakuum im Drucktisch
2 abgeschaltet, damit die Warenbahn frei vortransportiert werden kann und der zusätzliche
Antrieb 92 für die Vorzugswalze bzw. die Vakuumtransportwalze 90 eingeschaltet; damit
ist die Korrekturphase eingeleitet und wird über die Passermarkenablesevorrichtung
10, die beliebig ausgebildet sein kann, beendet.
[0025] Das dargestellte Schema ist variabel und Drucktisch und Siebrahmen, die die Einheit
12 bilden, können, wie bereits erwähnt, einen gesonderten Schlitten haben für die
Hin- und Herbewegung. Die Vakuumtransportwalze 90 kann mit der dargestellten Zahnstange
vom Drucktisch aus angetrieben werden, um synchron nach vorn mit der Tischbewegung
mitzulaufen. Der Synchronlauf kann auch technisch anders dargestellt werden. Der
Rücklauf muß bei Anordnung einer Zahnstange 20 als Freilauf ausgebildet werden, wenn
nämlich die Gesamteinheit während der Korrekturphase entgegen der Zulaufrichtung der
Warenbahn in Pfeilrichtung B verfahren wird.
[0026] Die Vakuumtransportwalze, bzw. die Vorzugswalze 90, die als Vakuumtransportwalze
ausgebildet ist, wird für die eigentliche Funktion der Vorrichtung nicht unbedingt
benötigt da der Vakuumtisch den Transport der Warenbahn durchführen kann. Wenn hier
der Saugdruck nicht reicht, um die Warenbahn korrekt mitzunehmen, können am Drucktisch
bzw. an der Einheit noch Mitnehmerklammern angeordnet werden. Dies sind aber technische
Varianten, entscheidend ist, daß die Gesamteinheit 12 mit Druckrakel 42 praktisch
eine Klammer bildet, die sich auf der Warenbahn festsetzt und sie in dem Hauptvorlaufsweg
in Pfeilrichtung A zwingend mitnimmt, so daß während der Druckphase die Warenbahn
vorläuft bzw. vorlaufen muß. Daß sich in dieser Phase die Druckrakel 42 in ihrer Stellung
im Verhältnis zum Sieb 11, zur Warenbahn 8 und auch zum Drucktisch 2 verändert und
in Warenbahnzulaufrichtung fährt, hat mit der Funktion des Mitnahmecharakters für
die Warenbahn keine erhebliche Bedeutung. Man kann es auch gegenteilig sehen, die
Warenbahn wird von der Unterseite des Siebes 11 und der Oberfläche des Drucktisches
2 umklammert, wobei die Druckrakel 42 noch ein zusätzliches Element bildet, das den
Mitnahmecharakter verstärkt und auch im Grunde erst den Schluß zwischen Unterseite
des Siebes 11 und Oberfläche des Drucktisches 2 verursacht.
[0027] In den Figuren 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0028] Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Teile. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
das Rakelwerk 4 eigenbeweglich in der Einheit 12 gelagert und läuft in einer Schiene
40. Ein spezieller Rakelantrieb 43 ist in Figur 3 dargestellt.
[0029] In der Position 4a läuft die Einheit, die genauso mit einander verbunden ist, wie
beim Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 gezeigt,in Pfeilrichtung B der Warenbahnzulauf
richtung entgegen, wobei aber die Vorlegerakel 41 herunter gefahren ist und sich schneller
als die Einheit in Pfeilrichtung B bewegt, um die Druckrakel 42 in die Startposition
zu bringen. In der Station 4b ist somit die Farbe aufgelegt; ein Wechsel im Rakelwerk
erfolgt, die Druckrakel fährt herunter, was alles in vorbekannter Weise vorgenommen
werden kann. Die Position 4 c ist erreicht. Danach fährt die Gesamteinheit in Pfeilrichtung
A, wobei das Rakelwerk durch seinen Sonderantrieb 43 die Bewegung in Pfeilrichtung
A der Einheit 12 überrollt, d.h. schneller in Warentransportrichtung fährt als die
Einheit selbst.
[0030] Während dieser Druckphase besteht Schluß zwischen Druckrakel 42, dem Sieb 11 und
der Oberfläche des Drucktisches 2 und druch diesen sich verlagernden Klemmschluß und
ggf. auch den vorhandenen Saugdruck auf der Oberfläche des Drucktisches 2 wird die
Warenbahn in Pfeilrichtung A in ihrem Hauptvorlaufsweg mitgenommen, wie der Pfeil
A zwischen der Station 4 c und 4 d zeigt. Jetzt fehlt nur noch der Korrekturvorzug,
der während der Vorlegephase erfolgt, in dem nämlich gemäß der Position 4 e bzw. 4
a das Rakelwerk in Pfeilrichtung B vorfährt, wieder schneller als die Einheit 12
als solche, bis zur Position 4 b.
[0031] Durch die Eigenbeweglichkeit des Rakelwerkes kann die Arbeitsgeschwindigkeit der
Vorrichtung erhöht werden, da jeder einzelne Arbeitsschritt durch das Entgegenkommen
des Rakelwerkes innerhalb der Einheit verkürzt wird. Das gilt für die Vorlegephase,
wie auch für die Druckphase. Die relativ schwerfälligere Einheit, bestehend aus Drucktisch
und Siebschablone, kann dabei ruhig geführt werden, weil das beweglichere Rakelwerk,
was nicht soviel Masse transportiert, höhere Geschwindigkeiten fahren kann. Auch bei
diesem Ausführungsbeispiel wird die Warenbahn in der Einheit durch den Andruck der
Druckrakel praktisch zangenartig ergriffen, während des Druckes vorgezogen, so daß
der zangenartige Mitnahmerhythmus hier erhalten wird.
[0032] Die jeweils dargestellten Zyklen der Figuren 2a - 2e und 4a - 4e zeigen jeweils den
Start zum Vorlegen, das Ende der Vorlegephase, den Start zum Drucken, das Ende der
Druckphase und erneut den Start zum Vorlegen. Die Korrekturphase erfolgt im Schleichgang.
Im Schnellgang kann der Vorzug über die Bewegungswege des Tisches und auch über die
Korrekturphase hinaus erfolgen.
[0033] Die Anlage ist im wesentlichen für kleinere Formate gedacht, wo es auf möglichst
hohe Geschwindigkeiten ankommt. Trotz der hohen Geschwindigkeiten muß aber gerade
z.B. bei Schaltdrucken eine absolute Genauigkeit des Druckes eingehalten werden.
Während des Druckauftrages kann aber bei beiden Ausführungsbeispielen sehr genau und
exakt gearbeitet werden, wenn auch dabei die Warenbahn ihren Hauptvorzug erfährt.
[0034] Die Verbindung der Siebschablone 1 mit dem Drucktisch 2 kann außer aus einer mechanischen
Lösung auch aus einer bewegungstechnischen Lösung vorgenommen werden z.B. antriebstechnisch,
elektromechanisch, hydraulisch, mechanisch oder auf andere Art und Weise z.B. computertechnisch
gleichgesteuert, was auch eine elektromechanische Lösung darstellte.
[0035] Die dargestellten Ausführungsbeispiele sind nicht einschränkend zu verstehen. Wesentlich
ist die Mitnahme der Warenbahn durch die Einheit 12 und das Fluten beim Vorlegen der
Farbe. Der Hauptvorzug kann auch von einer vorderen Walze mit Rutschkupplung mitgenommen
werden und zwar von einer Walze mit separatem Antrieb.
1. Verfahren zum Auftragen von Medien auf eine schrittweise passergenaue von Rolle
auf Rolle geführte Warenbahn mittels einer Flachbett-Siebdruckmaschine mit Siebschablone
und Rakelwerk, wobei die diskontinuierliche Bewegung der Warenbahn jeweils zweiphasig
erfolgt und aus einer Hauptvorzugsphase und einer Korrekturphase zur Ansteuerung
von Passermarken besteht,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Arbeitsschritte:
a) vom Rakelwerk senkt sich eine Vorlegerakel auf die Siebschablone, während das
Sieb in der Vorlegephase vom Drucktisch abgehoben bleibt und eine aus der Siebschablone
und einem Drucktisch gebildete Einheit fährt bei ortsfest bleibendem Rakelwerk einen
Arbeitsschritt entgegen der Vorlaufrichtung der Warenbahn, wobei gleichzeitig die
Warenbahn zu einer Passermarkenkontrollposition in einem kleinen Schritt vorgezogen
wird,
b) wonach, nach Abschluß des Weges in der Vorlegephase ein Wechsel im Rakelwerk erfolgt,
das in Druckposition fährt, bis die Druckrakel über die Siebschablone Schluß mit der
Warenbahn und dem Drucktisch erhält,
c) wonach in der anschließenden Druckphase sich die Einheit von Siebschablone und
Drucktisch mit der Warenbahn gemeinsam durch Klemmschluß in ihrer Vorlaufrichtung
bewegt, wodurch sich die Position der ortsfest angeordneten Druckrakel in ihrer
Stellung auf dem Sieb und auf dem Drucktisch zur Zulaufseite hin verändert, wobei
gleichzeit mit der Sieb- und Drucktischeinheit die Warenbahn ihren Hauptvorlaufweg
durchläuft.
2. Verfahren zum Auftragen von Medien auf eine schrittweise passergenau geführte Warenbahn
mittels einer Flachbett-Siebdruckmaschine mit Rakelwerk, wobei die diskontinuierliche
Bewegung der Warenbahn jeweils zweiphasig erfolgt und aus einer Hauptvorzugsphase
und einer Korrekturphase zur Ansteuerung von Passermarken besteht,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Arbeitsschritte:
a) das aufzutragende Medium wird durch das Rakelwerk auf das abgehobene Sieb verteilt,
wobei Sieb- und Drucktisch als Einheit sich entgegen der Zulaufrichtung der Warenbahn
bewegen, wobei die Warenbahn in dieser Phase in ihrer Vorlaufrichtung passergenau
positioniert wird und das Rakelwerk in gleiche Richtung wie die Sieb- und Drucktischeinheit
läuft, jedoch schneller als diese bis zum ende des Vorlegeweges,
b) wonach ein Wechsel im Rakelwerk erfolgt und die Druckrakel herunterfährt, bis
sie Schluß über das Sieb und die Warenbahn mit dem Drucktisch erhält und anschließend
die Sieb- und Drucktischeinheit in Warenbahntransportrichtung, diese mitnehmend,
vorläuft und das Rakelwerk in gleicher Vorlaufrichtung, jedoch erneut schneller bewegt
wird und den Druckhub ausführt, wobei gleichzeitig mit der Sieb- und Drucktischeinheit
die Warenbahn ihren Hauptvorlaufweg durchläuft.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mit Siebschablone (1) und einem Drucktisch (2) versehen ist,
die als gemeinsam hin und her steuerbare Einheit (12) ausgebildet sind und ein umsteuerbares
Rakelwerk (4) stationär angeordnet ist, das als Vorlegerakel und Druckrakel arbeitend
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mit einer Siebschablone (1) und einem Drucktisch (2) versehen
ist, die als gemeinsam hin und her steuerbare Einheit (12) ausgebildet sind und ein
Rakelwerk (4) vorgesehen ist, das als Vorlege- und Druckrakel arbeitend ausgebildet
ist und im Bereich der Sieb- und Drucktischeinheit (12) selbständig mit einem eigenen,
seinen Hin- und Rücklauf in der Schablone gebenden, mit höherer Geschwindigkeit arbeitenden
Antrieb (43) versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadruch gekennzeichnet, daß der
Drucktisch (2) als Saugtisch ausgebildet ist, dessen Saugdruck in der Korrekturphase
abschaltbar ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Siebschablone (1) und Drucktisch (2) als Einheit (12) auf einem hin- und herfahrbaren
Schlitten angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einheit (12) ein Vakuumeinlaufrohr (9) vorgeschaltet ist, mit Seitenstellern
für die Warenbahnbreitensteuerung.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einheit (12) eine Vakuumtransportwalze (90) für die schrittweise Vorsteuerung
der Warenbahn nachgeschaltet ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vakuumtransportwalze (90) mit einem Zahnstangenantrieb (20) von der Einheit
(12) bewegbar ist und ein Rücklauffreilauf für sie vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vakuumtransportwalze (90) mit einem separaten Antriebsmotor und einer Rutschkupplung
versehen ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Vakuumtransportwalze (90) ausgebildete Vorzugswalze einen separaten Antrieb
(92) für ihren Walzenmantel (93) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drucktisch (2) mit einem Saugaggregat (70) und mit Takt- oder Tastschalter
(71) versehen ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß Verbindungsmittel zur Erzielung einer Gleichheit der Bewegung in der Einheit (12)
vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegungsmittel der Einheit (12) elektromechanisch ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegungsmittel der Einheit (12) hydraulisch bzw. hydraulisch-mechanisch ausgebildet
sind.