[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spulenwechsel beim Aufspulen eines mit konstanter
Geschwindigkeit anlaufenden Fadens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Dieses Verfahren ist durch die DE-PS 24 61 223, DE-PS 32 11 603 bekannt. Dabei hat
die Leerhülse in einer Normalebene, welche seitlich von dem Changierbereich liegt,
eine Fangnut. Zum Einlegen des Fadens in die Fangnut muß daher der Faden in dieser
Normalebene geführt werden. Daher muß die Changiergeschwindigkeit ausgesetzt werden.
Daher wird das Fadenstück zwischen der Leerhülse und dem vorgeschalteten Lieferwerk
sehr stark entspannt, was dazu führen kann, daß der Faden an dem Lieferwerk einen
Wickler bildet. Hinzu kommt, daß die Leerhülse im Augenblick des Fangens derart angetrieben
wird, daß die Leerhülse und der Faden in dem Umfangsbereich, in dem sich beide berühren,
entgegengesetzte Geschwindigkeit haben.
[0003] Als kontinuierlich anlaufende Fäden kommen insbesondere Chemiefasern in Spinnanlagen
in Betracht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Verschlappungsekkekt zu beseitigen oder jedoch
so weit zu beseitigen, daß die Gefahr der Störung des Spulenwechsels, insbesondere
die Gefahr der Wicklerbildung an dem vorgeschalteten Lieferwerk ausgeschaltet wird.
[0005] Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0006] Dabei ist die Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit stärker, und zwar wesentlich
stärker als sie üblicherweise bei der Herstellung einer Präzisionswicklung ist. Der
Ablagewinkel alpha ist nach dieser Herabsetzung kleiner/gleich 4°, vorzugsweise kleiner/gleich
3°.
[0007] Bei dieser Lösung wird der Sprung, um den die Fadenspannung beim Fadenfangen absinkt,
erheblich verkleinert. Zwar ist die gesamte Verminderung der Aufwickelgeschwindigkeit
vom Normalbetrieb bis zum Fadenfangen gleich. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß
vor allem der sprunghafte Einbruch der Fadenspannung und die Höhe dieses Sprungs für
die Störungen des Aufwickelprozesses verantwortlich ist.
[0008] Die Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit erfolgt stetig oder allenfalls in kleinen
Sprüngen, und zwar innerhalb einer - in Relation zur gesamten Aufwickelzeit (Spulreise)
einer Vollspule - sehr kurzen Zeit, wobei vorzugsweise eine Wickelschichtdicke von
nicht mehr als 1 mm entsteht.
[0009] In Ausgestaltung der Erfindung wird auch dafür Sorge getragen, daß bei der stetigen
oder stufenweisen Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit die Fadenentspannung zwischen
Normalbetrieb und Fadenfangen möglichst gering gehalten wird. Diese Ausgestaltung
ergibt sich aus Anspruch 2 mit bevorzugter Weiterbildung nach Anspruch 3. Bei dem
Verfahren nach Anspruch 3 erfolgt beim Aussetzen der Changierung eine Absenkung der
zuvor erhöhten Fadenspannung unter den Sollwert.
[0010] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, diese Fadenentspannung
(Fadenverschlappung) gänzlich zu vermeiden. Diese Ausgestaltung ergibt sich aus Anspruch
4 oder 5.
Bei der Ausgestaltung dieses Verfahrens nach Anspruch 5 kann erreicht werden, daß
die Fadenspannung nicht unter ihren Sollwert absinkt.
[0011] Die nach Anspruch 3 bis 5 eintretende, kurzzeitige Erhöhung der Fadenspannung ist
wickeltechnisch nicht ungünstig, da sie dazu führt, daß auf der Vollspule einige festgewickelte
Fadenlagen abgelegt werden, die die Stabilität der Vollspule erhöhen.
[0012] Wie bereits gesagt, hat sich herausgestellt, daß gerade die plötzliche Verschlappung
für die Störung des Aufwickelprozesses verantwortlich ist. Daher darf der Sprung,
um den die Fadenspannung beim Fadenfangen abnimmt, nicht zu groß werden. Grenzwerte
sind in Anspruch 6 angegeben. Das bedeutet, daß die Abweichung zwischen der Aufwickelgeschwindigkeit
und der Umfangsgeschwindigkeit der Spule, welche während der Spulreise eingehalten
wird, nicht größer als 0,5% bzw. 0,2% betragen soll.
[0013] Das Verfahren zum Spulenwechsel nach dieser Erfindung fügt sich in vorteilhafter
Weise in den Gesamtaufwickelprozeß ein. Zum einen werden auf der Vollspule abschließende
Fadenlagen gebildet, die nur einen geringen Kreuzungswinkel haben und daher nicht
dazu neigen, axial einwärts zu rutschen. Zum anderen sind diese Fadenlagen sehr fest
gewickelt, so daß sie eine Mantelschicht für die weiter innen liegenden Fadenlagen
bilden. Darüber hinaus eignet sich aber auch die nach dieser Erfindung herabgesetzte
Changiergeschwindigkeit in besonderer Weise zum Anwickeln der neuen Spule.
[0014] Aus Anspruch 7 und der Weiterbildung nach Anspruch 8 und 9 ergibt sich die Art und
Weise, wie das Verfahren zum Spulenwechsel nach dieser Erfindung in das Aufwickelverfahren
zur Bildung einer neuen Spule integriert wird.
[0015] Durch dieses Verfahren wird bei der Wicklung der neuen Spule eine Basisschicht gebildet,
die eine geringfügig größere Breite als die übrigen Spulenschichten hat und die leicht
konische Seitenkanten besitzt. Hierdurch erhält die übrige Spule einen besseren Halt.
Einzelheiten dieses Wickelverfahrens ergeben sich aus EP-A 87111025 sowie EP-A 87111210.
[0016] Durch die DE-PS 32 11 603 ist bereits bekannt, daß durch Vergrößerung des Abstandes
der Vollspule eine Verringerung der Verlegelänge eintritt, mit der der Faden auf der
Vollspule abgelegt wird. Durch Anspruch 10 wird vorgeschlagen, diesen Effekt mit der
starken Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit derart zu verbinden, daß der der
Vollspule noch zulaufende Faden nicht seitlich von der Vollspule herunterfallen kann.
[0017] Dieser Vorgang kann - wie durch Anspruch 11 vorgeschlagen - vorteilhafterweise mit
der ersten Phase des Spulenwechselvorganges verbunden werden, wenn das Verfahren auf
Aufspulmaschinen angewandt wird, bei welchen von zwei Spindeln abwechselnd die eine
sich in Betrieb und die andere sich in einer Warteposition befindet.
[0018] Die nach dem Spulenwechsel erfolgende Verringerung des Abstands zwischen der Changiereinrichtung
und der neu zu bildenden Spule sollte - wie nach Anspruch 12 vorgeschlagen wird -
erfolgen, wenn die Changierung wieder eingesetzt worden ist, aber bevor die Changiergeschwindigkeit
von ihrem herabgesetzten Wert aus wieder erhöht wird. Hierdurch kann die Bildung einer
verbreiterten Basisschicht, wie sie nach den genannten europäischen Anmeldungen erwünscht
ist, noch verstärkt werden.
[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0020] Es zeigen
- Fig. 1
- die Schemazeichnung einer Aufwickelmaschine;
- Fig. 2-6
- den Verfahrensablauf des Spulenwechsels;
- Fig. 7-9
- Geschwindigkeitsdiagramm des Spulenwechsels.
[0021] Die Aufspulvorrichtung besteht aus der Changiervorrichtung mit Kehrgewindewelle 2
und Changierfadenführer 3. Der Changierfadenführer 3 wird in den Nuten 4 der Kehrgewindewelle
hin- und her- und in der Geradführung 5 geradgeführt. Durch den Changierfadenführer
3 wird der Faden 6 auf der Spulhülse 7 zu einer Kreuzspule 8 verlegt. Die Hülse 7
ist auf der Spulspindel 9.1 fest aufgespannt. Die Spulspindel 9.1 wird mit Drehrichtung
10 durch Spindelmotor 20.1 angetrieben. Während des Aufwickelvorganges befindet sich
die zweite Spulspindel 9.2 mit darauf aufgespannter Hülse 7 in Warteposition. Ebenso
befindet sich der Hilfsfadenführer 11, welcher an späterer Stelle noch beschrieben
wird, noch in Warteposition. Die Spulspindel 9.2 kann durch Spindelmotor 20.2 angetrieben
werden. Zum Antrieb der Changierung dient der Changiermotor 31. Die Motoren 31; 20.1;
20.2 können durch programmierbare Steuereinrichtung 30 unabhängig voneinander in Gang
gesetzt, außer Betrieb gesetzt sowie in ihrer Geschwindigkeit gesteuert werden.
[0022] Während des regulären Spulbetriebes nimmt die Spindeldrehzahl stetig ab, da die Fadengeschwindigkeit
konstant bleibt, während der Spulendurchmesser wächst. Die Changiergeschwindigkeit
bleibt dagegen im wesentlichen konstant (wilde Wicklung) oder ändert sich lediglich
in eng vorgegebenen Grenzen (Stufen-Präzisionswicklung).
[0023] Die Spulen können auch durch die Umlenkwalze angetrieben sein. In diesem Falle liegt
die Umlenkwalze auf der Spulenoberfläche auf und wird mit konstanter Drehzahl angetrieben.
[0024] Auf einem in Fig. 2 einskizzierten Träger 18, welcher um die Drehachse 19 drehbar
ist, sind die Spulspindeln 9.1 und 9.2 frei drehbar und auskragend gelagert. Zur Changiereinrichtung
gehört weiterhin die Umlenkwalze 21, welche vom Faden 6 teilweise umschlungen wird
und die entweder auf der Spule aufliegt oder aber mit der Spule nur einen sehr kleinen
Spalt bildet, so daß die Schlepplänge L1 des Fadens zwischen Umlenkwalze und Spule
sehr klein ist. Die Changiereinrichtungen sind auf einem in vertikaler Richtung beweglichen,
in Fig. 2 einskizzierten Schlitten 22 angebracht. Einzelheiten der dargestellten Changiereinrichtung
ergeben sich z.B. aus den DE-PS 20 40 479 und 23 45 898.
Es handelt sich jedoch lediglich um ein Beispiel. Auch andere Arten von Changiereinrichtungen
sind denkbar, vgl. beispielsweise EP 114 642 (EP-1321).
[0025] Nach oder kurz vor Beendigung des Aufspulvorganges, d.h. wenn die Spule 8 fast voll
ist, wird zum Zwecke des Spulenwechsels zunächst der Achsabstand zwischen der Umlenkwalze
21 und der vollen Spule vergrößert, so daß die Umlenkwalze 21 die volle Spule 8.1
vollständig freigibt. Dies erfolgt in dem gezeigten Beispiel dadurch, daß der Schlitten
22 mit Bewegungsrichtung 23 hochgefahren wird. Nunmehr wird der Träger 18 - wie in
Fig. 4 gezeigt - mit Bewegungsrichtung 24 gedreht, bis die Spulspindel 9.2 mit der
darauf aufgespannten Leerhülse 7.2 in den Fadenlauf gerät. Hierdurch ist die Schlepplänge
L2 zwischen dem Ablaufpunkt des Fadens von der Nutwalze und dem Auflaufpunkt des Fadens
auf die volle Spule 8.1 erheblich vergrößert und der Verlegungshub entsprechend verkleinert
worden. Synchron dazu wird die Spulspindel 9.2 mit der aufgespannten leeren Spulhülse
(Leerhülse 7) in Richtung des Pfeils 24 in die Ebene des Fadenlaufs in den in Fig.
5 dargestellten Endzustand bewegt.
[0026] Durch die Vergrößerung der Schlepplänge von L1 auf L2 wird der durch den Changierhub
CH des Fadenführers 3 vorgegebene Verlegungshub H, d.h. die Spullänge verkleinert
zum Verlegungshub H2. Dieser verringerte Verlegungshub H2 macht es möglich, die Spulspindel
9.1 mit Bewegungsrichtung 15 um den Betrag A axial zu verschieben, ohne daß der noch
immer in der Changiereinrichtung befindliche Faden von der Oberfläche der Spule herunterfällt.
A ist kleiner als

.
[0027] Es sei lediglich der Vollständigkeit halber betont, daß die Spulspindel 9.2 mit der
Leerhülse 7 beim Fadenwechsel in ihrer Ursprungslage bleibt, also nicht axial verschoben
wird.
Nunmehr wird also die Spulspindel 9.1 mit Richtung 15 derart axial verschoben, daß
z.B. die linke Stirnfläche der vollen Spule 8.1 annähernd mit dem linken Ende des
verkürzten Verlegungshubes zusammenfällt.
[0028] Durch die Axialverschiebung der Spulspindel 9.1 entsteht zwischen der rechten Stirnfläche
der vollen Kreuzspule 8 und der rechten Stirnfläche des neuen Verlegungshubes H2 ein
Abstand B, wobei B größer h, jedoch kleiner 2h ist.
[0029] Nunmehr wird der Hilfsfadenführer 11 aus der in Fig. 1 gestrichelt eingezeichneten
Stellung in die Fadenlaufebene des Fadenlaufs 6 geklappt. Der Faden wird hierdurch
aus dem Changierfadenführer 3 herausgehoben und im Fadenführungsschlitz 56 gefangen.
Durch Bewegung des Hilfsfadenführers in Richtung des Pfeiles 16 - wie in Fig. 1 dargestellt
- wird der Faden aus dem Bereich des Changierhubes CH herausgebracht, und zwar knapp
über den in jeder Hülse 7 angebrachten Fangschlitz 17 hinaus, jedoch nicht über die
Normalebene der rechten Stirnfläche der vollen Kreuzspule 8 in ihrer axial verschobenen
Position hinaus. Hierzu wird auf Fig. 1 verwiesen. Die Bewegungslänge C des Hilfsfadenführers
11 über die rechte Kante des normalen Verlegungshubes H - angezeigt am Spannfutter
9.2 in gestrichelten Linien - hinaus ist demnach größer oder allenfalls gleich dem
Abstand, welchen der Fangschlitz 17 vom rechten Ende des normalen Verlegungshubes
H hat. Die Bewegungslänge C ist jedoch kleiner als der Betrag A der Axialverschiebung
der Spulspindel 9.1. Hierdurch wird gewährleistet, daß - wie in Fig. 1 dargestellt
- der Faden zwar in die Normalebene des Fangschlitzes gebracht werden kann, jedoch
auch dabei nicht vom Umfang der vollen Spule 8 herunterfällt und auch während des
Fangens noch auf die volle Spule aufgewickelt und durch die volle Spule gefördert
wird.
[0030] Die Fangeinrichtung ist für textile Fäden bevorzugt als Schlitz auf dem Umfang der
Hülse 7 angebracht und liegt etwas außerhalb des Wickelbereiches H. Im Bereich der
Normalebene, in der dieser Schlitz liegt, führt der Hilfsfadenführer 11 eine sehr
langsame Axialbewegung in der und durch die Normalebene des Fangschlitzes aus, damit
der Faden sicher gefangen wird. Nunmehr wird der Hilfsfadenführer 11 mit hoher Geschwindigkeit
zurück in den Bereich des normalen Changierhubes gefahren, so daß - wie sich aus Fig.
1 ergibt - zwischen dem Fangschlitz 17 und der rechten Endseite des normalen Wickelbereiches
H lediglich wenige Windungen einer Fadenreservewicklung 26 aufgebracht werden. Sobald
der Hilfsfadenführer 11 den Changierbereich CH wieder erreicht hat, wird er wieder
in seine Ausgangsposition zurückgebracht, so daß der Faden wieder von den Changiereinrichtungen
gefangen und zu einer Kreuzspule verlegt wird. Nunmehr wird die Spulspindel 9.2 bzw.
die darauf aufgespannte Leerhülse sowie der Schlitten 22 in ihre Ausgangslage zurückgefahren,
wobei der Träger 18 entsprechend weiter gedreht wird. Die Betriebsposition für die
Spulspindel 9.2 ist in Fig. 6 dargestellt.
[0031] In Fig. 6 ist dargestellt, daß nunmehr der Schlitten 22 wieder abgesenkt wird. Abweichend
von den vorangegangenen Figuren ist hier dargestellt, daß der Antrieb während des
Aufspulens, also im Normalbetrieb auch durch eine Treibwalze 20 erfolgen kann, die
mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird und die auf dem Schlitten 22
befestigt ist. In diesem Falle werden die Antriebsmotoren 20.1, 20.2 während des Normalbetriebs
des Aufspulens ausgeschaltet.
[0032] In den Figuren 7 bis 9 sind Geschwindigkeitsdiagramme des Spulenwechsels gezeigt.
Anhand dieser Geschwindigkeitsdiagramme werden die nach dieser Erfindung vorgeschlagenen
Verfahrensabläufe beschrieben.
[0033] In den Geschwindigkeitsdiagrammen bedeuten
- VU
- Umfangsgeschwindigkeit der Leerhülse und der darauf gebildeten Spule (beim Aufwickeln
von Chemiefasern sind z.B. Umfangsgeschwindigkeiten von 5.000 m/min möglich;)
- VUW
- Umfangsgeschwindigkeit während des Spulenwechsels
- VC
- Changiergeschwindigkeit (beim Aufwickeln von Chemiefasern mit einer Spulenumfangsgeschwindigkeit
von 5.000 m/min beträgt zur Herstellung eines Kreuzungswinkels von z.B. 8° die Changiergeschwindigkeit
700 m/min.
Es sei bemerkt, daß zur Vermeidung der Spiegelbildung bzw. zur Beseitigung der Spiegelbildung
die Changiergeschwindigkeit üblicherweise während der Spulreise nicht konstant bleibt,
sondern nach bestimmten Programmen um einen Mittelwert herum oder innerhalb vorgegebener
Bereiche verändert wird. Diese Änderungen sind im Rahmen dieser Erfindung ohne Bedeutung
und in dieser Anmeldung außer Acht gelassen. Im Rahmen dieser Anmeldung ist die Changiergeschwindigkeit
als die mittlere Changiergeschwindigkeit definiert.)
- VCW
- Changiergeschwindigkeit während des Spulenwechsels
- VF
- Fadengeschwindigkeit (die Fadengeschwindigkeit ist die geometrische Summe der Umfangsgeschwindigkeit
und der Changiergeschwindigkeit. Bei einer Umfangsgeschwindigkeit von 5.000 m/min
und einer Changiergeschwindigkeit von 700 m/min ergibt sich mithin eine Fadengeschwindigkeit
von 5.050 m/min. Hieraus ergibt sich, daß beim Aussetzen der Changierung die Fadengeschwindigkeit
um fast 1% abnimmt.)
Die Fadengeschwindigkeit VF ist die Geschwindigkeit, mit der der Faden aufgespult
wird. Diese Geschwindigkeit ist im wesentlichen identisch mit der Geschwindigkeit,
mit welcher der Faden angeliefert wird. Die Lieferwerke, die den Faden mit konstanter
Geschwindigkeit anliefern, sind in den Figuren 1 bis 5 nicht dargestellt. Es handelt
sich um übliche Galetten.
Es besteht eine gewisse Differenz zwischen der Fadengeschwindigkeit und der Liefergeschwindigkeit.
Diese Differenz wird so ausgewählt, daß der Faden mit einer gewünschten Soll-Fadenspannung
auf der Spule aufgewikkelt wird. Diese Differenz ist nicht identisch mit der nachfolgenden
Größe DV. Wenn vielmehr DV größer wird als die Differenz zwischen der Liefergeschwindigkeit
und dem Sollwert der Faden-Aufwickelgeschwindigkeit, so geht die Fadenspannung gegen
Null und es tritt "Verschlappung" des Fadens ein mit der Gefahr der Wicklerbildung
an dem Lieferwerk.
- DV
- Differenz der Aufwickelgeschwindigkeit zwischen dem Sollwert der Fadengeschwindigkeit
VF und der in der Wechselphase bestehenden Aufwickelgeschwindigkeit
- alpha
- = Kreuzungswinkel (Winkel zwischen dem auf der Spule abgelegten Faden und einer den
Faden schneidenden Tangente an die Spule.)
- alphaw
- = Kreuzungswinkel während der Wechselphase.
[0034] Zu den Diagrammen sei bemerkt, daß die Geschwindigkeiten und die Zeiten nicht maßstäblich
eingetragen sind.
[0035] In allen Diagrammen nach Fig. 7 bis 9 ist ein Spulenwechselverfahren gezeigt, bei
dem die Changiergeschwindigkeit VC vor dem Aussetzen der Changierung stark herabgesetzt
wird.
[0036] In der Betriebsphase I, in der die Spule mit ihren Sollbedingungen aufgespult wird,
ist der Mittelwert der Changiergeschwindigkeit konstant. Folglich addieren sich die
Umfangsgeschwindigkeit und die Changiergeschwindigkeit zu dem konstanten Wert der
Fadengeschwindigkeit VF.
[0037] Zum Ende der Spulreise kann die Changiergeschwindigkeit in einer Phase II geringfügig
(ca. 10 bis 20%) stetig herabgesetzt werden. Hierdurch ändert sich der Kreuzungswinkel.
Diese Herabsetzung ist an sich bekannt und ist nicht Gegenstand dieser Anmeldung.
Die Phase II gehört daher nicht zum Spulenwechsel, sondern zur üblichen Spulreise.
[0038] Ferner ist durch die EP 93 258 bekannt, auch bei wilder Wicklung zur Vermeidung von
Spiegeln, die am Ende der Spulreise auftreten, die Changiergeschwindigkeit zum Ende
der Spulreise proportional mit der abnehmenden Drehzahl der Spulspindel zu vermindern.
Hierdurch entsteht in der letzten Phase der Spulreise eine Präzisionswicklung. Auch
diese Verminderung der Changiergeschwindigkeit ist sehr gering und beträgt nicht mehr
als 10 bis 20%.
[0039] Diese relativ geringfügige Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit in der Phase
II verlangt keine Maßnahmen zur Beeinflussung der Verlegelänge des Fadens auf der
Spule. Es ist zwar bekannt, daß durch Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit die
Verlegelänge H des Fadens auf der Spule zunimmt. Diese Zunahme ist jedoch so gering,
daß die Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit in der Phase II insofern ohne Bedeutung
ist.
[0040] Der Spulenwechsel nach dieser Erfindung beginnt in der Phase III damit, daß die Changiergeschwindigkeit
stetig auf einen Bruchteil ihres Sollwerts, d.h. des Wertes, den die Changiergeschwindigkeit
am Ende der Spulreise, d.h. am Ende der Phase II hat, vorzugsweise um mehr als die
Hälfte herabgesetzt wird.
[0041] Die Phase III wird damit eingeleitet, daß - wie Fig. 3 zeigt - zunächst der Schlitten
22 hochgefahren und damit ein ausreichender Abstand zwischen der Umlenkwalze 21 und
der Vollspule 8.1 hergestellt wird. Mit der nun einsetzenden, starken Herabsetzung
der Changiergeschwindigkeit erfolgt gleichzeitig die Drehung des Trägers 18, so daß
sich die Entfernung zwischen der Umlenkwalze 21 und der Vollspule 8.1 - wie in den
Figuren 4, 5 gezeigt - zunehmend vergrößert. Hierdurch erfolgt auch eine Vergrößerung
der Schlepplänge zwischen der Umlenkwalze 21 und der Vollspule und damit in der Tendenz
eine Verminderung der Verlegelänge des Fadens auf der Spule. Diese Verminderung der
Verlegelänge kompensiert die Vergrößerung der Verlegelänge, die durch die Herabsetzung
der Changiergeschwindigkeit eintritt und ist so groß, daß auch die anhand von Fig.
1 erklärte Hubverkürzung 2h noch eintritt.
[0042] Anschließend kann in einer Phase IV diese stark herabgesetzte Changiergeschwindigkeit
für eine kurze Zeit aufrechtgehalten werden. In der folgenden Phase V wird die Changiergeschwindigkeit
vollständig ausgesetzt. Es ist jedoch auch möglich, nach Erreichen des stark herabgesetzten
Wertes der Changiergeschwindigkeit die Changierung sofort auszusetzen ohne Zwischenschaltung
der Phase IV. Das Aussetzen der Changierung erfolgt - wie zuvor beschrieben - dadurch,
daß der Faden durch Umklappen des Hilfsfadenführers in der in Fig. 5 dargestellten
Phase des Spulenwechsels aus dem Changierfadenführer 3 herausgehoben wird. Nunmehr
wird der Faden durch axiales Verfahren des Hilfsfadenführers - wie anhand von Fig.
1 erklärt - an die Leerhülse 7 auf Spulspindel 9.2 gelegt.
[0043] Nach dem Fadenfangen wird eine neue Spule auf der Leerhülse 7 gebildet. Hierzu wird
die Changiergeschwindigkeit in der Phase VI mit dem letzten Wert wieder eingesetzt.
Es sei erwähnt, daß es auch möglich ist, die Changiergeschwindigkeit mit einem anderen
Wert wiedereinzusetzen. Wenn die Changiergeschwindigkeit mit einem verminderten Wert
wieder einsetzt, so folgt eine Phase VII, in der eine Basisschicht von nicht mehr
als 10% der gesamten Schichtdicke der Spule gebildet wird und in der die Changiergeschwindigkeit
stetig bis auf ihren Sollwert wieder erhöht wird. Es folgt nunmehr der Teil I der
Spulreise, in der die Changiergeschwindigkeit auf ihrem vorgewählten Maximalwert belassen
und im Mittel konstant gehalten wird. Es schließen sich sodann wieder die Betriebsphasen
II, III, IV, V, VI an.
[0044] Dieser Verlauf der Changiergeschwindigkeit wurde auch für die Diagramme und Verfahren
nach den Figuren 8 und 9 gewählt. Dabei sei bemerkt, daß die Phase IV und die Phase
VI, in der die Changiergeschwindigkeit auf ihrem herabgesetzten Wert belassen wird,
entfallen können. Ebenso kann die Phase II entfallen. In diesem Falle bleibt die Changiergeschwindigkeit
bis zum Ende der Spulreise auf dem Wert, den sie in der Phase I hat. Ferner ist es
möglich, nach dem Spulenwechsel, d.h. der Phase V, die Changiergeschwindigkeit mit
irgendeinem Wert zwischen dem Wert der Betriebsphase I und dem niedrigsten Wert der
Betriebsphase III wiedereinzusetzen.
[0045] In Fig. 7, 7A ist das Geschwindigkeitsdiagramm eines Verfahrens gezeigt, bei dem
die Spulenumfangsgeschwindigkeit während der Wechselphase konstant bleibt.
[0046] Wenn bei dem geschilderten Verlauf der Changiergeschwindigkeit die Umfangsgeschwindigkeit
konstant bleibt, so geht mit abnehmender Changiergeschwindigkeit auch die Aufwickelgeschwindigkeit
herunter. Beim Aussetzen der Changiergeschwindigkeit fällt die Aufwickelgeschwindigkeit
VF um einen Betrag DV auf die Umfangsgeschwindigkeit VU der Spule ab. Da jedoch die
Changiergeschwindigkeit zuvor schon beträchtlich vermindert wurde, ist der Sprung
der Fadenentspannung relativ gering und daher für das Aufwickelverfahren erträglich.
[0047] Anhand der Diagramme nach Fig. 8 und 8A ist ein Verfahren geschildert, bei dem die
Umfangsgeschwindigkeit der Spule bei der Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit
in Phase III derart erhöht und bei der Heraufsetzung in Phase VII derart vermindert
wird, daß die Aufwickelgeschwindigkeit VF im wesentlichen konstant bleibt. Diese Veränderung
der Umfangsgeschwindigkeit der Spule ist wegen der großen Masse der Spule und der
Spulspindel nur möglich, wenn die Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit zeitabhängig,
d.h. stetig und langsam vonstatten geht. Daher ist es nicht möglich, daß beim Aussetzen
der Changierung die Umfangsgeschwindigkeit der Spule schlagartig erhöht wird. Das
ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aber auch nicht notwendig, da die Differenz
DV, mit der die Aufwickelgeschwindigkeit VF beim Aussetzen der Changierung auf die
zwischenzeitlich erhöhte Umfangsgeschwindigkeit abnimmt, nur noch sehr klein ist.
Wenn z.B. die Changiergeschwindigkeit vor dem Aussetzen der Changierung so weit herabgesetzt
wird, daß der Kreuzungswinkel nur noch 3° beträgt und wenn gleichzeitig die Umfangsgeschwindigkeit
so weit erhöht worden ist, daß die Aufwickelgeschwindigkeit im wesentlichen konstant
geblieben ist, so ist - wie sich aus Fig. 8A ergibt - der Verlust DV an Aufwickelgeschwindigkeit
im Augenblick der Aussetzung der Changierung nur noch sehr klein, nämlich 1,4 Promille.
Das bedeutet, daß eine nur geringe Fadenentspannung eintritt.
[0048] Bei dem Verfahren nach Fig. 9 und 9A, das in den Phasen I, II, VII demjenigen nach
Fig. 8, 8A entspricht, wird die Umfangsgeschwindigkeit während der Herabsetzung der
Changiergeschwindigkeit in der Betriebsphase III so weit erhöht, daß die Aufwickelgeschwindigkeit
VF zunimmt. In dem gezeigten Beispiel wird die Umfangsgeschwindigkeit bis auf den
Wert der Soll-Aufwickelgeschwindigkeit erhöht. Dadurch erhöht sich zwar der Istwert
der Aufwickelgeschwindigkeit in den Phasen III, IV, VI, VII über seinen Sollwert.
Das bedeutet aber andererseits, daß während der Spulenwechselphase, in der die Changierung
in Betriebsphase V ausgesetzt ist, der Istwert der Aufwickelgeschwindigkeit nahe bei
seinem Sollwert, im gezeigten Ausführungsbeispiel genau auf seinem Sollwert liegt.
Es bleibt auch bei diesem Verfahren eine Abnahme DV der Aufwickelgeschwindigkeit beim
Aussetzen der Changierung in der Betriebsphase V unvermeidlich. Jedoch ist diese Abnahme
nicht größer als bei dem Verfahren nach Fig. 8, 8A und sie bewegt sich im übrigen
auf einem hohen Fadenspannungsniveau, so daß eine Verschlappung des Fadens, die zur
Unterbrechung des Aufwickelprozesses führen könnte, nicht zu befürchten ist.
[0049] In Fig. 7 ist auch der Verlauf des Abstandes A zwischen der Changiereinrichtung und
der Spule während der Spulenwechselphasen dargestellt. Es sei hierzu bemerkt, daß
derselbe Verlauf auch für die Verfahren nach den Figuren 8 und 9 gelten und entsprechend
eingezeichnet werden kann. Der Abstand A ist dabei gleichzusetzen der Schlepplänge
L1 zwischen der Umlenkwalze 2. und der Spule 8.1. Es ist also so, daß die Umlenkwalze
21 hinsichtlich des Ablagegesetzes, mit dem der Faden auf der Spule abgelegt wird,
der Changiereinrichtung zuzurechnen ist. Der Faden wird nämlich auf der Spule so abgelegt,
wie er von dem Changierfadenführer 3 auf der Umlenkwalze 21 abgelegt wird.
[0050] Wie bereits zuvor geschildert, wird mit Beginn der Phase III der Schlitten 22 hochgefahren
und damit der Abstand A zwischen der Führungswalze und der Spule vergrößert. Dieser
Vorgang kann zunächst synchron mit der in Phase III stattfindenden starken Verringerung
der Changiergeschwindigkeit durchgeführt werden. Das Ende dieser Abstandsvergrößerung
liegt jedoch nach dem Ende der Phase III. Anschließend bleibt der Abstand A konstant.
Nachdem in der Phase V die Changiergeschwindigkeit vollständig ausgesetzt und der
Spulenwechsel durchgeführt und die neue Spulspindel in ihre Betriebsposition gebracht
worden ist, wird die Changiergeschwindigkeit in Phase VI wieder eingesetzt. Gleichzeitig
wird aber auch der Schlitten 22 wieder abgesenkt und hierdurch der Abstand zwischen
jeder Führungswalze und der neuen Spule wieder vermindert. Der Schlitten wird vorzugsweise
wieder in seine Betriebsposition und die Umlenkwalze in Anlage mit der Spule gebracht,
bevor die Phase VII mit der Erhöhung der Changiergeschwindigkeit beginnt. Durch diese
Verringerung des Abstandes wird der Changierhub, d.h. die Ablagelänge des Fadens auf
der Spule vergrößert, so daß die Spule mit einer Basisschicht gewickelt wird, die
eine größere Länge hat als der Restteil der Spule. Diese Verringerung des Abstandes
erfolgt vorzugsweise nach dem Wiedereinsetzen der Changiergeschwindigkeit, also nach
Beendigung der Phase V.
Die Verringerung des Abstandes und die gleichzeitige Erhöhung der Changiergeschwindigkeit
tragen beide zur Bildung der konischen Basisschicht bei.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0051]
- 1
- Changiereinrichtung
- 2
- Kehrgewindewelle
- 3
- Changierfadenführer
- 4
- Nuten
- 5
- Geradführung
- 6
- Faden
- 7
- Hülse
- 8
- Kreuzspule
- 3.1
- Vollspule
- 9.1
- Spulspindel
- 9.2
- Spulspindel
- 10
- Drehrichtung
- 11
- Hilfsfadenführer
- 12
- translatorische Bewegungsrichtung (Pfeil) der Spulspindel 9.1
- 13
- Auflauflinie des Fadens 6 auf Kreuzspule 8
- 14
- translatorische Bewegungsrichtung (Pfeil) der Spulspindel 9.2
- 15
- translatorische Bewegungsrichtung (Pfeil) der Spulspindel
- 16
- Bewegungsrichtung des Hilfsfadenführers
- 17
- Fangschlitz
- 18
- Träger
- 19
- Drehachse
- 20
- Treibwalze
- 20.1
- Antriebsmotor
- 20.2
- Antriebsmotor
- 21
- Umlenkwalze
- 22
- Schlitten
- 23
- Bewegungsrichtung des Schlittens
- 24
- Bewegungsrichtung des Trägers 18
- 25
- Bewegungsrichtung des Hilfsfadenführers
- 26
- Fadenreservewicklung
1. Verfahren zum Spulenwechsel
beim Aufspulen eines mit konstanter Liefergeschwindigkeit anlaufenden Fadens (6) zu
einer Kreuzspule (8) auf einer Spulhülse (7), die auf einer rotierenden Spulspindel
(9) aufgespannt ist,
bei welchem Verfahren man die Changierung (2, 3) zum Ende der Spulreise sprunghaft
aussetzt und den Faden zum Fangen an der mit der Spulspindel rotierenden, leeren Spulhülse
(Leerhülse) in einer Normalebene der Leerhülse und in Umfangskontakt mit der Leerhülse
führt,
dadurch gekennzeichnet, daß
kurz vor oder bei Erreichen des Solldurchmessers der Spule (8.1) und unmittelbar vor
dem sprunghaften Aussetzen der Changierung die Changiergeschwindigkeit (VC) stetig
oder in kleinen Stufen derart stark herabgesetzt wird, daß die prozentuale Abnahme
der Changiergeschwindigkeit größer ist als die gleichzeitig erfolgende prozentuale
Abnahme der Spulspindeldrehzahl.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit die Umfangsgeschwindigkeit (VU) der
Vollspule (8.1) erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfangsgeschwindigkeit derart erhöht wird, daß die Aufwickelgeschwindigkeit des
Fadens dem Sollwert der Aufwickelgeschwindigkeit (VF) im wesentlichen entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfangsgeschwindigkeit so weit erhöht wird, daß die Aufwickelgeschwindigkeit geringfügig
größer als der Sollwert der Aufwickelgeschwindigkeit ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfangsgeschwindigkeit bis auf den Sollwert der Aufwickelgeschwindigkeit erhöht
wird.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Changiergeschwindigkeit soweit herabgesetzt wird, daß bei Aussetzung der Changierung
die Aufwickelgeschwindigkeit um nicht mehr als 0,5%, vorzugsweise weniger als 0,2%,
abnimmt.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Fangen des Fadens an der Leerhülse die Changierung des Fadens im wesentlichen
bei der Changiergeschwindigkeit wiedereingesetzt wird, bei der sie ausgesetzt worden
ist,
und daß die Changiergeschwindigkeit anschließend wieder stetig oder in kleinen Stufen
auf die zur Herstellung der Kreuzspule erforderliche Soll-Changiergeschwindigkeit
heraufgesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Changiergeschwindigkeit auf die zur Herstellung der Kreuzspule erforderliche Soll-Changiergeschwindigkeit
heraufgesetzt wird, bevor 10% der gesamten Schichtdicke der Spule erreicht sind.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8 in Verbindung mit einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei dem Heraufsetzen der Changiergeschwindigkeit die Spulenumfangsgeschwindigkeit
in dem Maße herabgesetzt wird, daß die Aufwickelgeschwindigkeit im wesentlichen auf
ihrem Sollwert bleibt.
10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand (A) zwischen der vollen Spule und der Changiereinrichtung (Umlenkwalze
21) vor oder während der starken Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit vergrößert
wird, insbesondere derart vergrößert wird, daß die Ablagelänge des Fadens auf der
Vollspule nicht größer ist als die Spulenlänge der Vollspule, indem die durch die
Herabsetzung der Changiergeschwindigkeit verursachte Vergrößerung der Ablagelänge
ausgeglichen wird durch die Verkleinerung der Ablagelänge, die durch die Vergrößerung
des Abstandes zwischen der vollen Spule und der Changiereinrichtung hervorgerufen
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Vergrößerung des Abstandes zwischen der vollen Spule und der Changiereinrichtung
die volle Spule zur Einleitung des Spulenwechsels stetig oder schrittweise aus ihrer
Betriebsstellung gefahren wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 der 11, in Verbindung mit Anspruch 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der Spule zu der Changiereinrichtung wieder auf das in Betrieb eingehaltene
Maß herabgesetzt wird, bevor die Changiergeschwindigkeit von ihrem verminderten Wert
auf ihren im Betrieb eingehaltenen Wert erhöht wird.
1. Bobbin-changing method,
when winding a yarn (6) supplied at a constant delivery speed into a cross-wound bobbin
(8) on a tube (7) which is mounted on a rotating winding spindle (9), wherein the
cross-winding (2, 3) is abruptly interrupted at the end of winding travel and the
yarn, for the purpose of interception at the empty tube rotating with the winding
spindle, is guided in a normal plane of the empty tube and into peripheral contact
with the empty tube,
characterized in that
shortly before or upon reaching the setpoint diameter of the bobbin (8.1) and immediately
prior to the abrupt interruption of cross-winding, the cross-winding speed (VC) is
reduced continuously or in small stops to such an extent that the percentage decrease
in the cross-winding speed is greater than the simultaneously occurring percentage
decrease in the rotational speed of the winding spindle.
2. Method according to claim 1,
characterized in that
with the reduction in the cross-winding speed, the peripheral speed (VU) of the full
bobbin (8.1) is increased.
3. Method according to claim 3,
characterized in that
the peripheral speed is increased in such a manner that the wind-on speed of the yarn
substantially corresponds to the setpoint value of the wind-on speed (VF).
4. Method according to claim 2,
characterized in that
the peripheral speed is increased to such an extent that the wind-on speed is slightly
greater than the setpoint value of the wind-on speed.
5. Method according to claim 4,
characterized in that
the peripheral speed is increased up to the setpoint value of the wind-on speed.
6. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
the cross-winding speed is reduced to such an extent that, upon interruption of cross-winding,
the wind-on speed decreases by not more than 0.5%, preferably less than 0.2%.
7. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
after interception of the yarn at the empty tube, cross-winding of the yarn is resumed
substantially at the cross-winding speed at which it was interrupted, and that the
cross-winding speed is then increased again continuously or in small steps up to the
setpoint cross-winding speed which is required to produce the cross-wound bobbin.
8. Method according to claim 7,
characterized in that
the cross-winding speed is increased up to the setpoint cross-winding speed, which
is required to produce the cross-wound bobbin, before 10% of the total layer thickness
of the bobbin has been attained.
9. Method according to claim 7 or 8 in conjunction with one of claims 2 to 6,
characterized in that
upon the increase in the cross-winding speed, the bobbin peripheral speed is reduced
to the extent that the wind-on speed remains substantially at its setpoint value.
10. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that
the distance (A) between the full bobbin and the cross-winding device (deflection
roller 21) is increased before or during the sharp reduction in the cross-winding
speed, in particular is increased in such a way that the deposit length of the yarn
on the full bobbin is not greater than the bobbin length of the full bobbin, in that
the increase in the deposit length caused by the reduction in the cross-winding speed
is compensated by the shortening of the deposit length which is caused by the increase
in the distance between the full bobbin and the cross-winding device.
11. Method according to claim 10,
characterized in that
to increase the distance between the full bobbin and the cross-winding device, the
full bobbin for initiating the bobbin change is moved continuously or progressively
out of its operating position.
12. Method according to claim 10 or 11, in conjunction with claim 7 to 9,
characterized in that
the distance of the bobbin from the cross-winding device is reduced back to the value
maintained during operation before the cross-winding speed is increased from its reduced
value to its value maintained during operation.
1. Procédé de changement de bobine lors du bobinage d'un fil (6) arrivant à une vitesse
d'alimentation constante, sous la forme d'une bobine croisée (8) sur un tube de bobine
(7) monté sur une broche de bobinage (9) tournante, procédé suivant lequel on arrête
brusquement le mouvement de va-et-vient (2, 3) à la fin du bobinage et on amène le
fil, en vue de l'accrochage sur le tube de bobine vide (tube vide) tournant avec la
broche de bobinage, dans un plan normal du tube vide et en contact périphérique avec
le tube vide,
caractérisé par le fait que
peu avant que ou au moment où la bobine (8.1) atteint le diamètre nominal, et immédiatement
avant l'arrêt brusque du mouvement de va-et-vient, on réduit fortement la vitesse
de va-et-vient (VC) de façon continue ou par petits échelons de telle manière que
le pourcentage de diminution de la vitesse de va-et-vient soit plus grand que le pourcentage
de diminution simultanée de la vitesse de rotation de la broche de bobinage.
2. Procédé suivant revendication 1,
caractérisé par le fait que
avec la réduction de la vitesse de va-et-vient, on augmente la vitesse circonférencielle
(VU) de la bobine pleine (8.1).
3. Procédé suivant revendication 2,
caractérisé par le fait que
on augmente la vitesse circonférencielle de telle manière que la vitesse de renvidage
du fil corresponde sensiblement à la valeur nominale de la vitesse de renvidage (VF).
4. Procédé suivant revendication 2,
caractérisé par le fait que
on augmente la vitesse circonférencielle à tel point que la vitesse de renvidage soit
légèrement supérieure à la valeur nominale de la vitesse de renvidage.
5. Procédé suivant revendication 4,
caractérisé par le fait que
on augmente la vitesse circonférencielle jusqu'à la valeur nominale de la vitesse
de renvidage.
6. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
on réduit la vitesse de va-et-vient à tel point que lors de l'arrêt du mouvement de
va-et-vient, la vitesse de renvidage ne diminue pas de plus de 0,5 %, de préférence
moins de 0,2 %.
7. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
après accrochage du fil sur le tube vide, on rétablit le mouvement de va-et-vient
du fil essentiellement à la vitesse de va-et-vient à laquelle il a été arrêté, et
on augmente ensuite de nouveau la vitesse de va-et-vient de façon continue ou par
petits échelons à la vitesse de va-et-vient de consigne nécessaire pour la réalisation
de la bobine croisée.
8. Procédé suivant revendication 7,
caractérisé par le fait que
on augmente la vitesse de va-et-vient à la vitesse de va-et-vient de consigne nécessaire
pour la réalisation de la bobine croisée, avant d'atteindre 10 % de l'épaisseur totale
de la bobine.
9. Procédé suivant revendication 7 ou 8 en combinaison avec l'une des revendications
2 à 6,
caractérisé par le fait que
lors de l'augmentation de la vitesse de va-et-vient, on diminue la vitesse circonférencielle
de la bobine dans une mesure telle que la vitesse de renvidage reste sensiblement
à sa valeur de consigne.
10. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
on augmente la distance (A) entre la bobine pleine et le dispositif de va-et-vient
(cylindre de déviation 21) avant ou pendant la forte réduction de la vitesse de va-et-vient,
en particulier de telle manière que la longueur de dépôt du fil sur la bobine pleine
ne soit pas supérieure à la longueur de la bobine pleine, en compensant l'augmentation
de la longueur de dépôt, provoquée par la réduction de la vitesse de va-et-vient,
par la diminution de la longueur de dépôt entraînée par l'augmentation de la distance
entre la bobine pleine et le dispositif de va-et-vient.
11. Procédé suivant revendication 10,
caractérisé par le fait que
pour augmenter la distance entre la bobine pleine et le dispositif de va-et-vient,
on dégage la bobine pleine, en vue du déclenchement du changement de bobine, en continu
ou par échelons de sa position de service.
12. Procédé suivant revendication 10 ou 11, en combinaison avec revendications 7 à 9,
caractérisé par le fait que
on réduit de nouveau la distance de la bobine par rapport au dispositif de va-et-vient
à la valeur maintenue pendant le fonctionnement avant d'augmenter la vitesse de va-et-vient
de sa valeur réduite à sa valeur maintenue pendant le fonctionnement.