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EP 0 349 974 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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10.01.1990 Patentblatt 1990/02 |
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Anmeldetag: 04.07.1989 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B28B 11/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI NL |
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Priorität: |
05.07.1988 DE 3822653
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Anmelder: Hans Lingl Anlagenbau und
Verfahrenstechnik GmbH & Co. KG |
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D-89231 Neu-Ulm (DE) |
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Erfinder: |
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- Müller, Bruno, Dipl.-Ing. (FH)
Firma Peter Josef
D-5431 Mogendorf (DE)
- Rücker, Peter, Dipl.-Ing. (FH)
Firma Peter Josef
D-5431 Mogendorf (DE)
- Koch, Rainer
Firma Peter Josef
D-5431 Mogendorf (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von keramischen Platten aus einem flachgezogenen
Tonstrang |
(57) Verfahren zur Herstellung von keramischen Platten aus einem flachgezogenen Tonstrang,
bei welchem zunächst Strangstücke vom Strang abgeschnitten, dann bis zu einem noch
schneidfähigen Zustand vorgetrocknet, daraufhin zu keramischen Platten gestanzt werden,
welche dann der Fertigtrocknung unterzogen werden.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von keramischen Platten aus einem
flachgezogenen Tonstrang gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung
betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Keramische Platten werden aus einem flachgezogenen Tonstrang ausgestanzt und nachfolgende
getrocknet sowie weiteren Behandlungen unterzogen. Aufgrund der üblichen Eigenschaften
von Strangpressen ist die Dichte des Tonstranges quer zur Strangrichtung ungleichmässig,
was dazu führt, daß nach dem Abschneiden des Tonstranges nach einer gewissen Beruhigungszeit
eine Verformung der vorderen und hinteren Kante des Abschnitts eintritt, die beim
Trocknen durch die Trockenschwindung verstärkt wird.
[0003] Aus der Zeitschrift INTERBRICK, Volume 1, Nr. 3, 1985, Seiten 46 bis 51 ist ein Verfahren
der eingangs genannten Art bekannt, mit dem keramische Platten hergestellt werden,
indem Strangstücke zunächst abgeschnitten, dann einer Stanzvorrichtung zugeführt und
mehrere Platten aus jedem Strangstück ausgestanzt werden, die anschließend auf Trockenroste
umgesetzt und in einem Durchlauftrockner getrocknet werden, um nach dem Trocknen
von den Rosten wieder entladen und weiteren Bearbeitungsphasen zugeführt werden.
[0004] Weiterhin ist aus einer Veröffentlichtung in der Zeitschrift INTERBRICK, Volume 4,
Nr. 2, 1988, Seiten 45 und 46, bekannt, Platten aus dem Tonstrang nach der Presse
direkt auszustanzen und diese zu einer Vorrichtung zu fördern, wo sie zum Trocknen
auf Roste umgesetzt werden.
[0005] Bei beiden Verfahren ergibt sich, daß infolge der unterschiedlichen Dichte des Tonstranges
quer zur Preßrichtung dieser unterschiedlich schwindet, so daß die aus dem nassen
Tonstrang ausgestanzten Platten nach dem Trocknen nicht formgenau sind.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die
es erlauben, Platten aus einem flachgezogenen Tonstrang formgenau herzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 bzw. 2 wiedergegebenen Maßnahmen gelöst.
[0008] Die Formgenauigkeit wird dadurch erhalten, daß die Platten in einem bereits vorgetrockneten
Zustand der Strangstücke ausgestanzt werden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben :
[0010] Der aus der Strangpresse 1 austretende flachgezogene Tonstrang 2 wird mit einem Abschneider
3 zu Strangstücken 4 mit der Länge A geschnitten und auf eine Sammel- und Beschickungseinrichtung
5 umgesetzt. Nachfolgend durchlaufen die Strangstücke ein- oder mehrlagig einen zum
Beispiel mit Rollenbahnen ausgerüsteten Vor trockner 6 und werden dort soweit getrocknet,
daß der größte Teil der Trockenschwindung beendet, das Strangstück jedoch noch lederhart
ist und ausreichend verformbar für eine weitere Bearbeitung durch Schneiden.
[0011] Nach dem Vortrockner 6 werden die Strangstücke 4 auf einer in umgekehrter Arbeitsweise
zur Sammel- und Beschickungseinrichtung 5 arbeitenden Sammel- und Beschickungsvorrichtung
5′ einem Förderer 7 zugeführt, mit dem sie durch einen Ausstanzer 8 gefördert werden,
in dem in bekannter Weise die Platten 9 aus dem Strangstück 4 gestanzt werden. Verbleibende
Abfälle werden von Ausstanzer 8 ebenfalls in bekannter Weise abgeführt (nicht dargestellt).
[0012] Die frisch ausgestanzten Platten 9 werden einer Vorrichtung 10 zum Beladen eines
Trockenrostes 13 für den Transport durch den Fertigtrockner 11 zugeführt, in dem
die Platten fertiggetrocknet werden. Nach dem Trocknen werden die Platten 9 mit einer
Entladeeinrichtung 12 entladen und auf einem Förderer 14 weiteren Bearbeitungsphasen
zugeführt.
1. Verfahren zum Herstellen von keramischen Platten aus einem flachgezogenen Tonstrang,
bei dem von dem Tonstrang zunächst Strangstücke abgeschnitten und dann aus diesen
die keramischen Platten ausgestanzt und letztere getrocknet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die abgeschnittenen Strangstücke zunächst bis zu einem Zustand vorgetrocknet werden,
in welchem die Trockenschwindung nahezu beendet ist, die Strangstücke aber noch vorformbar
sind, dann die keramischen Platten aus den so vorgetrockneten Strangstücken ausgestanzt
und anschließend die Platten getrocknet werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Strangabschneider,
einem Ausstanzer für keramische Platten und einer Einrichtung zum Umsetzen der keramischen
Platten auf einen Trockner durchlaufende Trockenroste, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Strangabschneider (3) und dem Ausstanzer (8) ein erster Durchlaufofen
als Vortrockner (6) angeordnet ist und daß hinter dem Ausstanzer (8) ein zweiter Durchlaufofen
als Fertigtrockner (11) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strangstücke (4) vom Strangförderer auf eine dem Vortrockner (6) vorgeordnete
Sammel- und Beschickungseinrichtung (5) für den Transport von Strangstückreihen durch
den Vortrockner umgesetzt und von einer diesem nachgeordneten Sammel- und Beschickungseinrichtung
(5′) auf einen durch den Ausstanzer (8) hindurchgehenden Förderer (7) einzeln umgeladen
werden, welcher die ausgestanzten keramischen Platten (9) einer Einrichtung (10) zum
Beladen von den Fertigtrockner (11) durchlaufenden Trockenrosten (13) zuführt, und
daß dem Fertigtrockner (11) eine Tragrost-Entladeeinrichtung (12) und eine Fördereinrichtung
(14) zum Weitertransport der fertiggetrockneten Platten nachgeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trockner (6, 11) mit Rollenbahnen ausgerüstet sind.
