[0001] Die Erfindung betrifft einen Streifenvorhang der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung.
[0002] Bei einem Streifenvorhang können die einzelnen Vorhangstreifen so wohl um eine vertikale
Achse gedreht als auch in einer vertikalen Ebene verschoben werden, um die einzelnen
Vorhangstreifen in verschiedene Winkellagen oder als Streifenpaket auf eine Seite
des Streifenvorhanges zu bringen.
[0003] Zu diesem Zweck ist es aus der GB-OS 2 122 675 bekannt, am oberen Ende jedes Streifens
eine horizontale Scheibe vorzusehen, die auf einer Endlosschnur aufliegt. Durch den
Reibschluß zwischen der Scheibe und der Schnur, der im wesentlichen von dem Gewicht
des Streifens und der Scheibe abhängt, wird bei einer Längsverschiebung der Endlosschnur
die Scheibe und damit der Streifenvorhang gedreht bzw. in Längsrichtung verschoben.
[0004] Nachteilig bei dieser Lösung ist die relativ große Fläche der Scheiben, die einen
Durchmesser von etwa 24 mm haben, so daß sich ein großes Streifenpaket ergibt; es
wird jedoch angestrebt, die Streifen sehr nahe beieinander anzuordnen und dadurch
beispielsweise die gesamte Fensterfläche freizugeben, was bei der Verwendung solcher
Scheiben nicht möglich ist. Weiterhin ist bei diesem bekannten Streifenvorhang keine
Untersetzung vorgesehen, so daß sich jede Dehnung der Schnur auch auf die Streifenstellung
auswirkt. Und schließlich ist der Reibschluß zwischen der Endlosschnur und der Scheibe
nur bei langsamer Bedienung der Endlosschnur ausreichend, weil die Trägheit der Scheiben
der Drehbewegung entgegenwirkt. Eine Erhöhung oder insbesondere definierte Einstellung
des Reibschlusses ist nicht vorgesehen.
[0005] Weiterhin geht aus der AT-PS 200 315 eine Lamellenverstelleinrich tung an Jalousien
hervor, deren Mitnehmerscheiben als Riemenscheiben ausgebildet sind; in den Umfangsnuten
der Riemenscheiben ist eine Endlosschnur eingelegt, die eine Doppelschlaufe bildet.
Dadurch entsteht ein aufhebbarer Reibschluß zwischen der Riemenscheibe und der Endlosschnur.
[0006] Weiterhin ist aus der DE-PS 27 29 941 ein Streifenvorhang mit einem flexiblen, nicht
dehnbaren, an beiden Enden der Vorhangschiene über Umlenkrollen geführten Antriebsband
bekannt, bei dem ein Trum in der inneren und das rücklaufende Trum in der äußeren
von jeweils zwei beidseitig der Vorhangebene in der Vorhangschiene entlang dieser
verlaufenden Bandführungen verläuft. Das innere Trum kämmt mit Zahnrädern, die jeweils
über eine Rutschkupplung mit den Schwenkachsen der einzelnen Vorhangstreifen verbunden
sind.
[0007] Dieser Streifenvorhang eignet sich insbesondere für große Anlagen, bei denen die
Vorhangschienen auch gebogen sein können. An die mechanischen Eigenschaften und insbesondere
die Fertigungsgenauigkeit des Antriebsbandes werden jedoch sehr hohe Anforderungen
gestellt, da schon eine geringe Flexibilität, aber auch geringfügige Toleranzschwankungen
zwischen Zahnrad und Antriebsband, zu einer ungleichmäßigen Verschwenkung der einzelnen
Vorhangstreifen führen können.
[0008] Deshalb ist aus der EU-PS 81 465 eine Weiterentwicklung eines solchen Streifenvorhangs
bekannt, bei der das Antriebsband durch eine Kugelkette ersetzt wird; das Zahnrad
ist über einen Schneckentrieb mit der Schwenkachse verbunden, wobei sich die Rutschkupplung
zwischen dem Zahnrad und dem Schneckentrieb befindet.
[0009] Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß die Gleitelemente um Kurven
geführt und in jeder Lage verdreht werden können. Auch die Montage des Streifenvorhanges
an Dachschrägen ist ohne weiteres möglich.
[0010] Nachteilig ist jedoch der relativ komplizierte Aufbau der einzelnen Gleitelemente
mit Rutschkupplung, Schneckentrieb und gegebenenfalls zusätzlicher Friktionsbremse,
der fertigungstechnisch sehr aufwendig ist. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß
die Einzelteile mit hoher Präzision gefertigt werden müssen.
[0011] Der Zusammenbau der Einzelteile zu dem fertigen Gleitelement ist ebenfalls sehr kompliziert,
so daß hierzu nur entsprechend geschulte Fachkräfte eingesetzt werden können.
[0012] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Streifenvorhang der angegebenen
Gattung zu schaffen, bei dem das Gleitelement nur wenige Einzelteile hat und sich
einfach zusammenbauen läßt.
[0013] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale erreicht.
[0014] Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprüche definiert.
[0015] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf dem Ersatz der Rutschkupplung
durch den lösbaren kraftschlüssigen Eingriff zwischen einer Schnur und einer Riemenscheibe,
die mit dem Schneckentrieb kämmt und nach einer bevorzugten Ausführungsform einstückig
mit dem Schneckentrieb und koaxial zu diesem ausgebildet, beispielsweise gleichzeitig
spritzgegossen worden ist.
[0016] Die bisher übliche, konstruktiv aufwendige Rutschkupplung ist nicht mehr erforderlich,
da die Schnur zunächst die Riemenscheiben und damit die Schwenkachsen dreht, wodurch
die Vorhangstreifen synchron zueinander um ihre vertikalen Achsen gedreht werden.
In ihren beiden Endlagen laufen die Schwenkachsen gegen Anschläge, so daß keine weitere
Drehung der Schwenkachsen und damit der Riemenscheiben mehr möglich ist. Nun werden
die Riemenscheiben und damit auch die Gleitelemente von der laufenden Schnur mitgenommen,
so daß sie sich als "Streifenpaket" auf einer Seite des Streifenvorhangs sammeln können.
[0017] Dabei laufen die einzelnen Gleitelemente aufeinander auf und werden dadurch angehalten,
so daß nun die Schnur über die Riemenscheibe "rutscht", ohne daß eine zusätzliche
Rutschkupplung vorgesehen werden muß.
[0018] Das als Massenartikel anzusehende Gleitelement besteht also im Vergleich mit den
bisher üblichen Ausführungsformen aus weniger Einzelteilen, so daß es sich preisgünstig
herstellen und auch zusammenbauen läßt. Auch der Zusammenbau wird einfacher, so daß
die Fertigung nun von Hilfskräften übernommen werden kann, die keine spezielle Ausbildung
haben.
[0019] Bei zweckmäßiger Ausgestaltung besteht ein Gleitelement nur noch aus drei Einzelteilen,
nämlich einem Grundkörper, in dem die Schwenkachse mit dem Gegenelement einerseits
und der Schneckentrieb mit der Riemenscheibe andererseits befestigt werden.
[0020] Der Eingriff der Schwenkachse und der Riemenscheibe mit dem Schnekkentrieb in dem
Grundkörper erfolgt kraft- und/oder formschlüssig in entsprechenden Ausnehmungen,
so daß keine zusätzlichen Befestigungsmittel erforderlich sind.
[0021] Die Riemenscheibe weist eine etwa u-förmige Rinne mit abgeschrägten Wänden für die
Aufnahme der Schnur auf; sie ist so angeordnet, daß sich die Schnur zwischen einer
Wand der Vorhangschiene und der Riemenscheibe befindet. Auf diese Weise wird ausgeschlossen,
daß sich beim Betrieb die Schnur von der Riemenscheibe lösen kann. Außerdem läßt sich
so noch ein zusätzlicher Anpreßdruck erzeugen.
[0022] Die Schnur wird aus einem textilen Material, zweckmäßigerweise aus einem verschleißfesten
Kunststoff hergestellt und läuft praktisch geräuschlos zwischen Vorhangschiene und
Riemenscheibe, so daß sich im Vergleich mit der bisher üblichen Kugelkette, aber auch
dem flexiblen Antriebsband, eine wesentliche Verringerung des Lärmpegels ergibt.
[0023] Als Abstandsbegrenzungsorgan kann eine Schnur, aber auch eine Kugelkette dienen,
die fest mit den einzelnen Gleitelementen verbunden ist und keine Antriebsfunktion
erfüllt, sondern nur dafür sorgt, daß bei der Verschiebung der einzelnen Gleitelemente
diese in vorgegebenen Abständen zueinander fixiert werden.
[0024] Dieser Streifenvorhang läßt sich auch um extreme Krümmungen führen, da das eigentliche
Antriebselement, nämlich die Schnur, beliebig verformt werden kann. Es muß nur dafür
gesorgt werden, daß die Vorhangschiene, die die Führungsfunktion für die Gleitelemente
und die Schnur übernimmt, mit der entsprechenden Form hergestellt wird.
[0025] Auch die Form der Vorhangschiene vereinfacht sich im Vergleich mit den herkömmlichen
Ausführungsformen, da einfache, leichte Aluminiumprofile ohne aufwendige und fertigungstechnisch
komplizierte Gestaltung eingesetzt werden können; solche einfachen Aluminiumprofile
lassen sich problemlos den üblichen Krümmungen anpassen.
[0026] Im Unterschied zu vielen herkömmlichen Ausführungsformen sind die Gleitelemente
auch seitenunabhängig, d. h., es gibt nur noch eine Ausführungsform der Gleitelemente,
mit der je nach Montage die einzelnen Vorhangstreifen auf die linke oder auf die
rechte Seite des Streifenvorhanges verschoben werden können. Bei den bisher üblichen
Ausführungsformen mußte jeweils ein entsprechendes Gleitelement verwendet werden,
wenn der Streifenvorhang mit linker oder rechter Streifenpaketanordnung benutzt werden
sollte.
[0027] Auch die Anpassung der Abstände zwischen den einzelnen Streifen bereitet keine Probleme,
da hierzu unabhängig von dem eigentlichen Antriebselement, nämlich der beliebig verformbaren
Schnur, nur noch das Abstandsbegrenzungsorgan, beispielsweise eine Kugelkette, in
den gewünschten Abständen mit den einzelnen Gleitelementen verbunden werden muß.
[0028] Beim normalen Betrieb werden die Riemenscheiben gedreht, wenn man an der Antriebsschnur
zieht, wodurch die Schwenkachsen der Gleitelemente und damit die Vorhangstreifen in
die entsprechende Winkellage gebracht werden. Nach Erreichen der beiden Endlagen der
Schwenkachse dreht sich jedoch die Riemenscheibe nicht mehr, so daß nun der Reibungseingriff
wirksam wird und die Gleitelemente von der Schnur mitgenommen werden, bis sie die
gewünschte Endlage erreichen.
[0029] Dieser Ablauf gilt für alle Gleitelemente eines Vorhangs mit Ausnahme der beiden
äußeren, von denen ein Gleitelement fest an der Vorhangschiene angebracht ist, und
zwar auf der Seite, auf der beim normalen Betrieb das Streifenpaket angeordnet werden
muß. Auch dieses Gleitelement weist eine Riemenscheibe auf, damit die Schnur die Schwenkachse
dieses Gleitelementes entsprechend den anderen Schwenkachsen verstellen kann. Eine
Verschiebung dieses Gleitelementes ist jedoch nicht möglich, da es fest mit der Vorhangschiene
verbunden, z. B. verschraubt ist.
[0030] Das Gleitelement am anderen Ende des Streifenvorhangs weist ebenfalls eine Riemenscheibe
auf, um seine Schwenkachse synchrom mit den Schwenkachsen der anderen Gleitelemente
zu drehen und nach Erreichen der Endlagen dieser Drehbewegung dieses Gleitelement
in der Vorhangschiene in seine äußere Endlage zu verschieben.
[0031] Damit beim Ziehen an der Schnur das Gleitelement am Ende der Vorhangschiene sicher
und zuverlässig mitgenommen wird, kann ein zusätzlicher "Vorläufer" eingesetzt werden,
nämlich ein Streifen aus einem flexiblen, widerstandsfähigen Material, der mit der
Schnur und dem letzten Gleitelement verbunden ist. Die Verbindung zwischen Vorläufer
und Schnur dient als Mitnehmer, der beim Ziehen an der Schnur in Anlage an das letzte
Gleitelement kommt und dieses zusammen mit der Schnur weitertransportiert.
[0032] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Streifenvorhangs mit vier Gleitelementen,
wobei jedoch die zur Führung der Gleitelemente dienende Vorhangschiene nicht dargestellt
ist,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch die Vorhangschiene, ein Gleitelement und die
Schnur,
Fig. 3 eine Darstellung der Einzelteile eines Gleitelementes, nämlich des Grundkörpers,
der Schwenkachse, des Schneckentriebes mit der Riemenscheibe und der Kugelkette,
Fig. 4 a, b und c eine perspektivische Ansicht des Gleitelementes an einem Ende des
Streifenvorhangs mit verschiedenen Lagen des zugehörigen Vorläufers,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des Randbereiches eines Streifenvorhanges mit
Kurbelantrieb, und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des Bandbereiches eines Streifenvorhanges mit
Kugelkettenantrieb.
[0033] Der aus Fig. 1 ersichtliche, allgemein durch das Bezugszeichen 10 angedeutete Streifenvorhang
weist eine an einer Decke oder Wand zu befestigende Vorhangschiene 12 aus Leichtmetall,
insbesondere Aluminium (siehe Fig. 2) auf, in der Gleitelemente 14, 14b längs verschiebbar
geführt sind. Bei dem Streifenvorhang 10 nach Fig. 1 sind vier Gleitelemente 14, 14a,
14b dargestellt; in aller Regel sind jedoch wesentlich mehr Gleitelemente 14 vorgesehen.
[0034] An der vertikalen Schwenkachse 16 jedes Gleitelementes 14 (siehe Fig. 2 und 3) ist
ein Vorhangstreifen auf die übliche, beispielsweise in der DE-PS 2 792 491 beschriebene
Weise befestigt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 sind entsprechend der Zahl der
Gleitelemente 14 vier Vorhangstreifen 18 vorgesehen.
[0035] Durch Drehen der vertikalen Schwenkachsen 16 können also die Vorhangstreifen 18
in beliebige, stufenlos verstellbare Winkellagen geschwenkt werden, wie in Fig. 4
durch den Teilkreispfeil angedeutet ist.
[0036] Die Vorhangschiene 12 hat im Querschnitt Rechteckform (siehe Fig. 2) und ist an ihrer
Unterseite mit einem Längsschlitz versehen, der sich über die ganze Länge der Vorhangschiene
12 erstreckt.
[0037] Die diesen Längsschlitz begrenzenden beiden Kanten 12a des Hohlprofils der Vorhangschiene
12 dienen zur formschlüssigen, jedoch beweglichen Fixierung der Gleitelemente 14,
indem diese Kanten 12a in entsprechende, rinnenförmige, zueinander parallele Aussparungen
20 in den Seitenwänden der Grundkörper 22 der Gleitelemente 14 (siehe Fig. 3) eingeschoben
werden.
[0038] Der Grundkörper 22 weist einen oberen, kastenförmigen Hauptteil 24 über den Aussparungen
20 sowie unter den Aussparungen 20 schräg nach außen ragende Vorsprünge 26 mit einer
schlitzförmigen Öffnung 28 auf, die sich zu einer etwa eiförmigen Aussparung 30 erweitert.
In dieser eiförmigen Aussparung 30 wird ein ebenfalls etwa eiförmiges Verbindungselement
32 einer Kugelkette 34 aufgenommen, die neben den eiförmigen Verbindungselementen
32 in bestimmten Abständen noch Kugeln 36 aufweist. Die Schnur 38 der Kugelkette
34 neben dem Verbindungselement 32 wird durch die Schlitze 28 geführt, so daß jedes
Gleitelement 14 fest mit der Kugelkette 34 verbunden ist.
[0039] Der obere Hauptteil 24 des Grundkörpers 20 hat etwa Kastenform mit zwei offenen Seiten;
im Boden dieses Kastens ist eine zylindrische Aufnahme 40 für den zylindrischen Mittelteil
42 der Schwenkachse 16 ausgebildet; dieser Mittelteil 42 wird über einen Längsschlitz
44 in die zylindrische Aufnahme 40 eingeführt (siehe Fig. 2) und dort formschlüssig,
jedoch um eine lotrechte Achse drehbar, gehalten.
[0040] Die Schwenkachse 16 weist über dem zylindrischen Mittelteil 42 oben und unten Verdickungen
46 auf, so daß die Schwenkachse 42 zwar etwas lotrechtes Spiel hat, jedoch nicht nach
oben oder unten aus den zylindrischen Ausnehmungen 44 herausfallen kann.
[0041] Am unteren Ende der Schwenkachse 16 befindet sich das Element 48 zur Befestigung
der Vorhangsstreifen 18, während über der oberen Verdickung 46 ein Teil-Zahnrad 50
mit abgeschrägten Zähnen ausgebildet ist. Das Zahnrad 50, der zylindrische Mittelteil
42, die Verdickungen 46, 48 und das Befestigungselement 48 werden einstückig hergestellt,
insbesondere aus einem geeigneten Kunststoff, wie beispielsweise Polyamid, gespritzt.
[0042] Das obere Ende der Schwenkachse 16 ist mit einem ebenfalls einstückig ausgebildeten
Stift 52 versehen, der in einer entsprechenden Bohrung 54 in der Oberseite des Grundkörpers
22 drehbar aufgenommen und dadurch geführt ist.
[0043] Eine Seitenwand des Grundkörpers 22 weist einen an einer Seite offenen Schlitz 56
auf, der in einer Verbreiterung 58 mit kreisförmigem Querschnitt endet. In der gegenüberliegenden
Seitenwand des Grundkörpers 22 befindet sich eine Aussparung 60 mit kreisförmigem
Querschnitt, die ebenfalls an einer Seite offen ist (Fig. 3).
[0044] Die beiden Aussparungen 56, 58 einerseits und 60 andererseits dienen zur Aufnahme
der Achse 62 eines Schneckentriebes 64, die an einem Ende mit einem in die Verbreiterung
58 passenden Stift 66 und am anderen Ende mit einer ringförmigen, umlaufenden Aussparung
68 versehen ist, deren Breite etwas größer als die Breite einer Seitenwand des Hauptteils
24 ist. Die Achse 62 wird also über den Schlitz 56 eingeführt und dann mittel des
Stiftes 66 in der Verbreiterung 58 sowie der umlaufenden Rille 68 in der Aussparung
60 von den beiden Seitenwände des Hauptteils 24 formschlüssig und drehbar gehalten.
[0045] Auf der Achse 62 sitzt eine Riemenscheibe 70 mit einer rillenförmigen Vertiefung
mit abgeschrägten Seitenwänden, wie man aus Fig. 2 erkennt.
[0046] Jedes Gleitelement 14 aus den drei erläuterten Einzelteilen wird auf die aus Fig.
2 ersichtliche Weise in der Vorhangschiene 12 montiert, so daß der Grundkörper 22
längs der Vorhangschiene 12 verschoben und die Riemenscheibe 70 gedreht werden kann.
Mit der Riemenscheibe 70 dreht sich auch die Achse 62; da sich der Schneckentrieb
64 im Eingriff mit dem Zahnrad der Schwenkachse 16 befindet, wird die Schwenkachse
16 entsprechend gedreht.
[0047] Wie man aus Fig. 3 erkennt, ist an der Schwenkachse 16 nur ein "Halbzahnrad" 50
vorgesehen, wodurch sich eine entsprechende Beschränkung der Schwenkbewegung der Schwenkachse
16 ergibt. Für die normalen Zwecke reicht eine Schwenkbewegung der Schwenkachse 16
über einen Winkel von etwas weniger als 180° aus, wie es durch die dargestellte Form
des Halbzahnrades 50 in Verbindung mit dem Schneckentrieb 64 erreicht wird.
[0048] Als Antriebselement für die Drehung der Riemenscheibe 70 und die Verschiebung der
Gleitelemente 14 dient eine Schnur 72 aus einem widerstandsfähigen, textilen Material,
insbesondere einem Kunststoff, deren Durchmesser etwas größer als die Querschnittsfläche
der Rinne der Riemenscheibe 70 ist, so daß die Schnur 72 etwas über die Riemenscheibe
70 hinaus vorsteht und an dem Steg 12a der Vorhangschiene 12 anliegt, wie man in
Fig. 2 erkennt. Dadurch wird ein zuverlässiger kraftschlüssiger Eingriff zwischen
der Schnur 72 und der Riemenscheibe 70 gewährleistet.
[0049] Wie man aus Fig. 1 erkennt, ist die Schnur 72 als Endlosschnur ausgebildet und verläuft
von ihrem Betätigungsbereich 75, über eine waagerechte Rolle 80, über die Riemenscheiben
70 aller Gleitelemente 14 in der Vorhangschiene 12, dann um eine Umlenkrolle 78 mit
lotrechter Achse durch die Vorhangschiene 12 zurück über eine waagerechte Rolle 76
wieder zu dem Betätigungsbereich 74. Der zurücklaufende Teil der Schnur 72 ist in
Fig. 1 und 4 bei 82 angedeutet.
[0050] Zieht man in der aus Fig. 1 ersichtlichen Lage des Streifenvorhangs 10 an dem Betätigungsbereich
75, so wird der Teil 72 der Schnur gemäß der Darstellung in Fig. 1 nach rechts verschoben;
durch den kraftschlüssigen Eingriff zwischen der Schnur 72 und der Riemenscheibe
70, die durch den Steg 12a unterstützt wird, drehen sich bei dieser Verschiebung der
Schnur 72 die Riemenscheiben 70, so daß auch die Schwenkachsen 16 gedreht und damit
die Vorhangstreifen 18 verschwenkt werden.
[0051] Ist beim weiteren Ziehen an der Schnur 72 die entsprechende Endlage der Schwenkbewegung
erreicht, so können sich die Riemenscheiben 70 nicht mehr mitdrehen; der Kraftschluß
zwischen den Riemenscheiben 70 und der Schnur 72 bewirkt nun, daß die Riemenscheiben
70 und damit auch die Gleitelemente 14, 14b mitgenommen, also gemäß der Darstellung
in Fig. 1 nach rechts verschoben werden, bis die drei linken, beweglichen Gleitelemente
14, 14b an dem rechten, stazionären Gleitelement 14a anliegen. Damit befindet sich
das "Streifenpaket" auf der rechten Seite des Streifenvorhangs 10, wobei die einzelnen
Vorhangstreifen 18 in ihrer Endlage, in einem Winkel von ca. 20° zur Schnur 72, angeordnet
sind, und damit nur wenig Raum einnehmen, so daß beispielsweise das sonst durch den
Streifenvorhang 10 verdeckte Fenster (nicht dargestellt) frei liegt.
[0052] Zieht man nun an dem Betätigungsbereich 74 der Schnur, so wird der Teil 82 der Schnur
gemäß der Darstellung in Fig. 1 nach rechts verschoben; dadurch werden zunächst wieder
die Riemenscheiben 70 gedreht, so daß die Schwenkachsen 16 und damit die Vorhangstreifen
18 in die andere Endlage gebracht werden. Sobald diese Endlage erreicht ist, werden
die Gleitelemente 14 von der Schnur 72 wieder mitgenommen und damit aus der "Paketanordnung"
in die aus Fig. 1 ersichtliche Endlage gebracht, wobei der Abstand zwischen den einzelnen
Gleitelementen 14 durch die Kugelkette 34 vorgegeben wird.
[0053] Bei dem Streifenvorhang 10 nach Fig. 1 werden die beiden mittleren Gleitelemente
14 entweder durch das linke, äußere Gleitelement 14b bei der Bewegung nach rechts
oder durch die Kugelkette 34 bei der Bewegung nach links mitgenommen, so daß selbst
bei einem Nachlassen des Kraft- oder Reibschlusses zwischen der Riemenscheibe 70
dieser Gleitelemente 14 und der Schnur 72 die zuverlässige Verschiebung dieser Gleitelemente
14 gewährleistet ist.
[0054] Um auch bei einem Nachlassen des Reibschlusses die gewünschte Bewegung des linken
Gleitelementes 14b zu gewährleisten, wird ein "Vorläufer" 90 (siehe die Fig. 1 und
4) vorgesehen, der durch einen langgestreckten Streifen aus einem widerstandsfähigen
Kunststoff gebildet wird. Dieser Vorläufer 90 erstreckt sich längs der Schnur 72
um die Umlenkrolle 78 und ist an einem Ende fest mit dem Gleitelement 14b und am anderen
Ende mittels eines Verbindungselementes 92 (siehe Fig. 1 und 4) verschiebbar an der
Schnur 72 angebracht. Der streifenförmige Vorläufer 90 weist einen Längsschlitz 93
auf, in dem das Verbindungselement 92 beweglich, jedoch unlösbar geführt ist.
[0055] Beim Öffnen des Streifenvorhangs, um die einzelnen Vorhangstreifen 18, gemäß der
Darstellung in Fig 1. auf die rechte Seite zu bringen, wird, wie erläutert, am Betätigungsbereich
75 der Schnur gezogen, so daß bei einwandfreiem Reibschluß zwischen Schnur 72 und
Riemenscheiben 70 die Gleitelemente 14, 14b, unterstützt durch die Kugelkette 34,
mitgenommen werden. Um auch bei Nachlassen des Reibschlusses diese Verschiebung der
Gleitelemente 14, 14b in Anlage an das stationäre Gleitelement 14a zu gewährleisten,
dient der Vorläufer 90, dessen Verbindungselement 92 von der Schnur 72 mitgenommen
wird, bis es das Ende des Schlitzes 93 des Vorläufers 90 erreicht und dadurch den
Vorläufer 90 mitnimmt, wodurch wiederum das fest mit dem Vorläufer 90 verbundene Gleitelement
14b in die geöffnete Lage des Streifenvorhangs 10 mitgenommen wird. Das Verbindungselement
92 befindet sich, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in Anlage vor dem linken Gleitelement
14b. Bei der Verschiebung des linken Gleitelementes 14b kommt es in Anlage an die
weiter rechts befindlichen Gleitelemente 14, die dann ebenfalls mitgenommen werden,
bis sie an dem rechten stationären Gleitelement 14a anliegen.
[0056] Beim Schließen des Streifenvorhanges werden die Vorhangstreifen 18 aus der Paketlage
auf der rechten Seite in die aus Fig. 1 ersichtliche Lage gebracht, indem am Betätigungsbereich
74 gezogen wird. Während des Verschwenkens der Vorhangstreifen 18 verschiebt sich
das Verbindungselement 92 mit der Schnur 72 vom Gleitelement 14b weg ans Ende des
Schlitzes 93 im Vorläufer 90. Bei weiterem Ziehen am Betätigungsbereich 74 verschieben
sich die Gleitelemente 14b und 14 in die Endlage gemäß der Darstellung in Fig. 1.
[0057] Die Fig. 4a, 4b, 4c zeigen drei verschiedene Lagen des Verbindungselementes 92, und
zwar die eine Endlage des Verbindungselementes 92 an einem Ende des Vorläufers 90
(Fig. 4a), eine Zwischenlage des Verbindungselementes 92 bei geschwenkten und damit
geöffneten Streifen (4b) und die andere Endlage des Verbindungselementes 92 in Anlage
an dem Gleitelement 14b. Bei weiterem Ziehen am Betätigungsbereich 75 aus der Lage
nach Fig. 4c verschieben sich die Gleitelemente 14b und 14 in die geöffnete Position
(Paketlage).
[0058] Die aus Fig. 2 ersichtlichen, zusätzlichen Flansche 12b der Vorhangschiene 12 dienen
zur Befestigung von Stirnstücken (nicht dargestellt), die auf die Enden der Vorhangschiene
12 aufgeschoben werden und die Rollen 76, 80 bzw. 78 lagern, und der Montage des ganzen
Systems an der Decke.
[0059] Bei der bisher beschriebenen Ausführungsform wird als Antriebselement eine Schnur
oder Saite aus einem widerstandsfähigen, textilen Material verwendet, nämlich die
Schnur 72 mit den Betätigungsbereichen 74, 75.
[0060] Als Alternative hierzu kann eine solche Endlos-Schnur oder Kunststoff-Saite 72 um
eine zweite Riemenscheibe 100 geführt werden, an der eine Kurbel 102 befestigt ist,
wie sie beispielsweise auch für das Öffnen und Schließen von Rolladen verwendet wird,
also eine Stange mit einem kurbelartigen Handgriff (siehe Fig. 5).
[0061] Durch Drehen der Antriebskurbel 102 läßt sich die Riemenscheibe 100 drehen und damit
die Endlos-Schnur 72 verschieben.
[0062] Fig. 6 zeigt eine dritte Variante des Antriebs, bei der die Endlos-Schnur oder Kunststoff-Saite
72 ebenfalls um die Riemenscheibe 100 verläuft. An dieser Riemenscheibe 100 greift
ein schematisch angedeutetes Kegelradgetriebe 104 an, das mittels einer Endlos-Kugelkette
106 gedreht werden kann. Durch Ziehen an der Endlos-Kugelkette 106 dreht sich also
das Kegelradgetriebe 104 und nimmt dabei die Riemenscheibe 100 mit, so daß die Endlos-Schnur
oder Kunststoff-Saite 72 entsprechend verschoben wird.
[0063] Die beiden Antriebsmittel nach den Fig. 5 und 6 erzeugen hohe Antriebskräfte wie
sie wegen der hohen Friktion dieses Streifenvorhangs erforderlich werden können;
diese Friktion ist auf die starke Klemmwirkung zwischen Schnur, Riemenrad und Profil
zurückzuführen.
[0064] Durch die beschriebenen Antriebe wird diese Friktion überwunden und damit die einwandfreie
Funktion dieses Streifenvorhanges sichergestellt.
[0065] Wie man in den Figuren 2 und 3 erkennt, ist am oberen Ende des Gleitelementes 14
ein gewölbter streifenförmiger Vorsprung 110 ausgebildet, der unter Vorspannung an
der Vorhangschiene 12 anliegt und das Gleitelement 14 gemäß der Darstellung in Fig.
2 nach unten drückt, wodurch der Anpreßdruck der Schnur 72 in dem Spalt zwischen der
Riemenscheibe 70 und dem Steg 12a der Vorhangschiene 12 und damit eine ausreichende
Friktion zwischen Riemenscheibe 70 und Schnur 72 erzeugt wird.
[0066] Außerdem liefert die Anlage der Feder 110 an der Vorhangschiene 12 eine Friktion,
die dem Verschieben der Gleitelemente 14 während des Drehens der Streifen 18 entgegenwirkt.
1. Streifenvorhang
a) mit in einer Vorhangschiene geführten Gleitelementen,
b) mit einem Antriebselement zur Verschiebung der Gleitelemente in der Vorhangschiene,
c) mit die Vorhangstreifen tragenden, verdrehbaren Schwenkachsen an den Gleitelementen,
und
d) mit einem in Verbindung mit der Betätigung des Antriebselementes drehbaren Schneckentrieb
an jedem Gleitelement, der mit einem Gegenelement der Schwenkachse kämmt,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
e) das Antriebselement wird durch eine Schnur (72, 74, 75, 82) gebildet;
f) an jedem Gleitelement (14, 14a, 14b) ist ein Riemenrad (70) angeordnet;
g) die Schnur (72, 74, 75, 82) ist unter einem Anpreßdruck und damit einer Kompressionsspannung
im aufhebbaren, kraftschlüssigen Eingriff in einem Spalt zwischen dem Riemenrad (70)
und einer als Widerlager dienenden Wand (12a) der Vorhangschiene (12); und
h) das Riemenrad (70) ist mit dem Schneckentrieb (64) gekuppelt.
2. Streifenvorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnur als Endlosschnur
(72, 74, 75, 82) ausgebildet ist.
3. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Riemenrad (70) eine umlaufende Aufnahmerille mit sich konisch nach innen verjüngenden
Wänden für die Schnur (72) aufweist.
4. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Riemenrad (70) und der Schneckentrieb (64) koaxial angeordnet sind.
5. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schneckentrieb (64) und das Riemenrad (70) einstückig ausgebildet sind.
6. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schneckentrieb (64) mit einem Teil-Zahnrad (50) an der Schwenkachse (16) kämmt.
7. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gleitelemente (14, 14a, 14b) kraft- und/oder formschlüssig mit einem Abstandsbegrenzungsorgan,
insbesondere einer Kugelschnur (34), verbunden sind.
8. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Gleitelement (14, 14a, 14b) einen Grundkörper (22) aufweist, an dem die Schwenkachse
(16) und der Schnekkentrieb (64) mit der Riemenscheibe (70) form- und/oder kraftschlüssig
angebracht sind.
9. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
an mindestens einem Gleitelement (14, 14a, 14b), insbesondere an dem äußeren, beweglichen
Gleitelement (14b) ein flexibler, streifenförmiger Vorläufer (90) angebracht ist,
der zur Führung eines an der Schnur (72, 74, 75, 82) angebrachten beweglichen Verbindungselementes
(92) dient.
10. Streifenvorhang nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(92) in einem Längsschlitz (93) des Vorläufers (90) geführt ist.
11. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schnur (72, 74, 75, 82) als von Hand betätigbares Antriebselement ausgebildet
ist.
12. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schnur (72, 74, 75, 82) als um eine Riemenscheibe (100) geführte Endlos-Schnur
ausgebildet ist.
13. Streifenvorhang nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß an der Riemenscheibe
(100) eine Antriebskurbel (102) vorgesehen ist.
14. Streifenvorhang nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenscheibe
(100) über ein Getriebe, insbesondere ein Kegelradgetriebe (104) mit einer Endlos-Kugelkette
(106) gekoppelt ist.
15. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Gleitelement (14, 14a, 14b) mit einer an der Vorhangschiene (12) abgestützten
Feder (110) zur Erzeugung eines Anpreßdrucks für die Schnur (72) versehen ist.
16. Streifenvorhang nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (110)
einstückig mit dem Gleitelement (14, 14a, 14b) ausgebildet ist.
17. Streifenvorhang nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (110) durch einen gewölbten, streifenförmigen Vorsprung (110) am Gleitelement
(14, 14a, 14b) gebildet wird.