[0001] Die Erfindung betrifft ein Stranggießverfahren gemäß Gattungsbegriff des Anspruches
1.
[0002] Brammen sind das Ausgangsmaterial für die Erzeugung von Blechen und Bändern. Werden
Brammen mit einer Dicke von > 100 mm in Stranggießanlagen erzeugt, treten Seigerungsprobleme
auf. Gemäß der DE-OS 24 44 443 soll das Problem dadurch gelöst werden, daß innerhalb
der Stranggießanlage auf den Strang innerhalb der Erstarrungsstrecke, möglichst kurz
vor dem Durcherstarrungspunkt, eine Verformung ausgeübt wird mit einem Reduktionsgrad
von 0,1 bis 2 %.
[0003] In jüngster Zeit ist man bestrebt, die Dickenabmessung der stranggegossenen Bramme
immer mehr dem zu erzeugenden Fertigprodukt anzupassen. Hierfür stehen Begriffe wie
endabmessungsnahes Gießen, Erzeugung von Dünnbrammen oder Vorbändern. Hierbei wird
in der Stranggießanlage eine Dünnbramme bzw. ein Vorband mit einer Dicke zwischen
40 bis 50 mm erzeugt. Die so erzeugten Vorbänder oder Dünnbrammen weisen eine Gußstruktur
auf. Nach Verlassen der Stranggießanlage (Transportrollen) wird der Strang abgelängt
und die Teilstücke der Dünnbrammen werden einem Ausgleichsofen zugeführt und anschließend
gewalzt (s. Stahl u. Eisen 1988, Nr. 3, Seite 99ff).
[0004] Nachteilig bei diesen Verfahren ist der erhebliche maschinentechnische Aufwand und
im Fall der Dünnbrammen außerdem das Gußgefüge.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren anzugeben, mit dem bereits
mit der Stranggießanlage ein Produkt mit hohem Anteil (≧ 80 %) an Walzgefüge zur Verfügung
gestellt wird, das mit der die Gießanlage verlassender Dickenabmessung coilfähig ist.
[0006] Die Erfindung geht aus von einem Stranggießverfahren für die Erzeugung von Brammen
mit einer gegenüber dem Gußzustand verringerten Dicke. Dabei wird Stahl in eine Durchlaufkokille
gegossen und aus dieser ein im Querschnitt teilweise erstarrter Strang abgezogen.
Der Strang wird zwischen Rollenpaaren geführt. Einige Rollenpaare können dabei zu
Segmenten zusammengefaßt werden. Für den Strangtransport des Stranges sind einige
der Rollen antreibbar. Die Rollen oder auch die Segmente sind gegen den Strang hydraulisch
anstellbar. Die Rollen bzw. einige der Rollen bzw. Rollensegmente, sowohl innerhalb
der Erstarrungsstrecke als auch im Bereich des durcherstarrten Stranges wirken verformend
auf den Strang ein. Der Verformungsgrad ist entweder über den Hydraulikdruck der Anstelleinrichtung
einstellbar oder durch Anschläge (Distanzhalter) an den Rollen begrenzt.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird bei einem Stranggießverfahren der einleitend genannten
Art durch die Kennzeichnenden Merkmale des Anspruche 1 gelöst.
[0008] Gemäß der Erfindung ist nun jeder anstellbaren, angetriebenen Rolle ein Regler zugeordnet,
der die Drehzahl und den Anpreßdruck der Rollen und die Stromaufnahme der Rollenantriebe
erfaßt und nach vorgegebenen Sollwerten regelt; ferner ist jeder Regler mit einem
übergeordneten Regler verbunden, dem als Istwert die Lage der Sumpfspitze (Ende der
Erstarrungsstrecke) bekannt ist. Dieser Regler stellt die einzeln anstellbaren Rollenpaare
und die Stranggeschwindigkeit derart an, daß die Sumpfspitze in oder kurz vor einem
Rollenpaar liegt, das gegen Anschläge auf seinen Abstand einstellbar ist und damit
das Endmaß und die Abzugsgeschwindigkeit des Stranges, als auch den Grad der Verformung
im durcherstarrten Bereich festlegt. Die Lage der Sumpfspitze kann aus den unterschiedlichen
Drehzahlen, der Stromaufnahme der Antriebe zweier benachbarter Rollenpaare und den
Reaktionskräften des Stranges entnommen werden, da sich die Geschwindigkeit des Stranges
zwischen Erstarrungsstrecke und durcherstarrtem Bereich bei einer Strangverformung
ändert. Die Reaktionskraft des Stranges kann aus den Differenzen zwischen der Verformungskraft
- z.B. durch Druckmessung des Hydraulikmediums oder über Druckmeßdosen an den Rollenzapfen
- und der geleisteten Verformungsarbeit (Verstellung der Rollen) ermittelt werden.
[0009] Der übergeordnete Regler erhält in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ferner aus
den Maschinendaten der Stranggießanlage Informationen über Stahltemperatur, Qualität,
Abzugsgeschwindigkeit des Stranges und die Lage der Rollen aufgrund der sich frei
einstellenden Stichabnahme in den jeweiligen Rollenpaaren. Diese Daten werden ebenfalls
in die Sollwerte der Einzelregler eingearbeitet. Der Vorteil des erfindungsgemäßen
Regelverfahrens ist in einer frei einstellbaren Aufteilung der Strangverformung auf
den Bereich der Erstarrungsstrecke und des durcherstarrten Bereiches, einer qualitätsangepaßten
Verformungsbehandlung des Stranges, geringerer Belastung der die Verformung bewirkenden
Rollen und der Erzeugung eines Produktes mit einem hohen Grad an Walzgefüge zu sehen.
Durch letzteres wird auch eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Endproduktes
gegenüber herkömmlichen Herstellungsmethoden erzielt.
[0010] Bei den vorstehenden Ausgestaltungen wurde die Drehzahl jeder Rolle so lange erhöht
oder erniedrigt, bis die Stromaufnahme aller Antriebe gleich ist. Dies bewirkt der
übergeordnete Regler, der aus der Summe der Motorströme der einzelnen Antriebe den
Strommittelwert bildet. Abweichungen der Motorströme der Antriebe vom Mittelwert werden
über die Korrektur des Drehzahlsollwertes jedes Reglers ausgeglichen.
[0011] Im Fall der gegen Anschläge eingestellten Rollen könnte das bedeuten, daß eine Rolle,
die nicht hinreichend Kontakt mit der Bramme hat, in die Grenzdrehzahl "läuft", ohne
am Transport der Bramme teilzunehmen. Um nun fehlenden Kontakt einer Rolle mit der
Bramme, also Schlupf, zu erkennen und auszuschließen, kann nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung die Drehzahl der Rollen anhand eines Mittelwertes überprüft und korrigiert
werden, der gebildet ist aus der Drehzahl einer ersten und dritten Rolle von zu Dreiergruppen
zusammengefaßten, angetriebenen, unmittelbar aufeinanderfolgenden Rollen, wobei die
Drehzahl der mittleren Rolle diesem Mittelwert innerhalb eines Toleranzbereiches entspricht,
der nicht größer ist als die Differenz der Drehzahl der ersten und dritten Rolle.
[0012] Anhand eines Ausführungsbeispieles und den Zeichnungen soll die Erfindung näher erläutert
werden.
- Figur 1
- zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Stranggießanlage,
- Figur 2
- zeigt eine Regeleinrichtung gemäß der Erfindung,
- Figur 3
- zeigt eine abgewandelte Regeleinrichtung (Anspruch 4).
[0013] In der nachfolgenden Beschreibung sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0014] Flüssiger Stahl wird in eine Kokille 1 mit ca. 60 mm Dicke (Abstand der Breitseiten
der Kokille voneinander) gegossen. Der Kokille 1 nachgeordnet sind Rollen 2 zur Stützung
der noch dünnen Strangschale des teilweise erstarrten Stranges 3 vorgesehen. Den Rollen
2 folgt ein Abschnitt, in dem die Rollen zu einem Segment 4 zusammengefaßt sind. Einzelne
Rollen 5 des Segmentes 4 sind angetrieben. Die Rollen 5 sind einzeln oder als Segment
mittels Hydraulikzylinder 6 gegeneinander anstellbar. Auch unter der hierdurch hervorgerufenen
Verformung des Stranges wird die Sumpfspitze im Bereich des Segmentes 4 durch Beeinflussung
der Drehzahl der Rollen gehalten. Diesem Abschnitt der Rollenführung (Segment 4) folgt
ein Abschnitt 7, in dem Rollen 8 angetrieben und gegen nicht dargestellte Anschläge
auf ein bestimmtes Maß gegeneinander zur Erzielung einer bestimmten Dickenabnahme
des Stranges und einer bestimmten Enddicke des Stranges anstellbar sind. Durch die
Verformung im durcherstarrten Bereich des Stranges ändern sich die Drehzahlen der
Rollen entsprechend der zwischen den einzelnen Rollenpaaren vorgenommenen Stichabnahme.
Da die Rollen nur auf das Endmaß von ca. 20 bis 15 mm distanziert sind, muß die Drehzahl
in einem weiten Bereich verändert werden können. Die Drehzahlen der einzelnen Rollen
werden aus der Stromaufnahme der Antriebe der jeweiligen Rolle, dem Hydraulikdruck
und dem Abstand der Rollen bestimmt und eingestellt. Um diese Verfahrensweise durchzuführen,
wird der in Figur 2 dargestellte Regelkreis benutzt. Der aus der Kokille austretende
Strang 3 erreicht ein erstes Rollenpaar 9, 9'. Die Rolle 9 ist mittels eines Hydraulikzylinders
11 anstellbar. Der Rolle 9 ist ein Regler 10 zugeordnet, der den Druck des Hydraulikmediums
erfaßt mit einem vorgegebenen Sollwert vergleicht und den Anpreßdruck der Rolle 9
an den Strang 3 entsprechend einem Sollwert 1 einstellt. Von der Rolle 9' wird die
Drehzahl ermittelt und einem Regler 10' zugeführt, der die Drehzahl entsprechend einem
Sollwert regelt. Über den Anpreßdruck der Rolle 9 ist eine Verformung des Stranges
3 steuerbar. Nach einer ersten geringen Verformung erreicht der Strang 3 ein nächstes
Rollenpaar 12, 12'. Auch dieses Rollenpaar 12, 12' verfügt entsprechend dem Rollenpaar
9, 9' über Anstellmittel 11 und eigene Regler 13, 13'. Im vorliegenden Fall liegen
die Rollenpaare 9, 9' und 12, 12' im Bereich der Erstarrungsstrecke, also vor dem
Durcherstarrungspunkt (Sumpfspitze) 14, so daß die Rollen 9, 9' und 12, 12' mit gleichen
Drehzahlen betrieben werden.
[0015] Bei einem in Strangrichtung folgenden Rollenpaar 15, 15' erfolgt die Verformung im
durcherstarrten Teil des Stranges 3. Hier wird die geleistete Verformungsarbeit über
einen Wegaufnehmer 16 ermittelt und dem Regler 17 zugeführt. Die Verformungsarbeit
wird hier ebenfalls über den Anpreßdruck des Hydraulikzylinders 11 gesteuert. Die
in dem durcherstarrten Bereich des Stranges 3 erfolgte Verformung macht sich in einer
Streckung des Stranges und damit einer Erhöhung der Stranggeschwindigkeit im weiteren
Rollenpaar 18, 18' bemerkbar. Mit dem Rollenpaar 18, 18' wird gleichzeitig die Enddicke
des die Anlage verlassenden Stranges 3 festgelegt. Ein Regler 19' sorgt für die notwendige
Drehzahl des Rollenpaares 18, 18'. Alle Regler 10, 10', 13, 13', 17 und 19, 19' sind
mit einem übergeordneten Regler 20 verbunden. In dem Regler 20 werden alle relevanten
Daten des jeweiligen Gusses, wie Stahlanalyse, Stahltemperatur und Gießgeschwindigkeit
sowie die über die einzelnen Regler erfaßten Daten, wie Anpreßdruck der Rollen, Drehzahl
der Rollen und Stromaufnahme der Rollenantriebe erfaßt und als Sollwerte an die jeweiligen
einzelnen Regler zurückgegeben. Die den einzelnen Reglern vorgegebenen Sollwerte sind
dadurch derart modifizierbar, dass bei vorgegebener Enddicke des Stranges eine möglichst
gleichmässige Verteilung der Verformungsarbeit bei geringstmöglicher Belastung der
einzelnen Rollen erfolgt, ferner stellt der übergeordnete Regler die Drehzahlen in
Abhängigkeit vom Verformungsgrad und der Größe der auf den durcherstarrten Bereich
und der im Bereich der Erstarrungsstrecke vorgenommenen Verformung fest. Dabei ist
es möglich, in Abhängigkeit von der Enddicke und dem Ausgangsmaß des Stranges die
Sumpfspitze in einem bestimmten Bereich der Anlage zu halten. Dadurch ist es möglich,
einen Strang zu erzeugen, der ein hohes Maß an Walzgefüge aufweist.
[0016] Die angegebene Regelung gestattet es ferner, die Verformungsarbeit auch innerhalb
derjenigen Führungsstrecke, in der die Rollen gegen Anschläge anstellbar sind und
sich über einen durcherstarrten Bereich des Stranges erstrecken, aufzuteilen. Dabei
kann, je nach Betriebsverhältnissen, das Endmaß des Stranges bereits mit einem ersten
Rollenpaar erzielt werden. In Strangabzugsrichtung nachfolgende Rollenpaare werden
dann im Sinne einer Übereinstimmung der Drehzahl mit diesem, das Endmaß bestimmenden
Rollenpaar geregelt, also konstant gehalten. Sollte aufgrund eines erhöhten Verformungswiderstandes
des Stranges, z.B. durch abgesenkte Temperatur, eine Aufteilung der Verformungsarbeit
auf mehrere Rollenpaare notwendig sein, so übernimmt eines der folgenden Rollenpaare
die "Dickenfestlegung" des Stranges, so daß in Strangrichtung vorgeordnete Rollenpaare
nicht gegen die Anschläge, sondern aufgrund der Regelung frei "distanziert" sind.
Die Drehzahl vor- bzw. nachgeordneter Rollen erfolgt entsprechend.
[0017] Die Figur 3 zeigt eine Prinzipskizze für die Regeleinrichtung nach Anspruch 5, die
den Vorteil hat, daß ein Schlupf einer angetriebenen Rolle am Strang vermieden und
die Rolle durch den Regelkreis in ihrer vorgesehenen Zweckbestimmung gehalten wird.
Außerdem ist das System in der Lage, Abweichungen des Rollendurchmessers abzufangen
und eine selbsttätige Einregelung auf eine neue Nenndrehzahl vorzunehmen.
[0018] Die Rollen n, n+1, n+2 einer Dreiergruppe werden jeweils über Motoren M angetrieben,
wobei die Drehzahl durch die Tachometer TD ermittelt wird.
[0019] Bei dem vorgesehenen Regelkonzept kann eine Rolle, die nicht in Kontakt mit der Bramme
ist, die also Schlupf hat, in die Grenzdrehzahl laufen. Eine schlupfende Rolle kann
zum einen Oberflächenschäden bewirken, zum anderen ist es möglich, daß die wieder
greifende Rolle kurzzeitig den Strang so beschleunigt, daß der Strang aus der Kokille
gerissen wird. Wenn man nur die Drehzahlen dreier benachbarter Rollen betrachtet,
so kann die mittlere Rolle je nach Verformungsgrad die Drehzahl der ersten oder der
letzten Rolle annehmen. Die Drehzahl kann nie, Kontakt mit der Bramme vorausgesetzt,
schneller als die letzte Rolle der Dreiergruppe und nie langsamer als die erste Rolle
der Dreiergruppe werden. Eine blockierende Rolle wird in die Stromgrenze laufen und
als gestört gemeldet. Die schlupfende Rolle wird vom Einzelregler nicht als am Transport
beteiligt erkannt, aber wenn die Drehzahl der mittleren Rolle größer ist als die der
letzten Rolle der Dreiergruppe, kann sie nur den Kontakt mit der Bramme verloren haben,
sie hat Schlupf.
[0020] Eine schlupfende Rolle, die durch den Drehzahlvergleich erkannt wird, kann also als
gestört gemeldet werden, sie kann auch durch Eingriffe in den Regler auf die mittlere
Drehzahl der Dreiergruppe zurückgeführt werden, um dann, wenn der Kontakt wieder hergestellt
ist, am Transport wieder teilzunehmen.
[0021] Die Anstellung der Rollen bzw. das Einstellen des Rollenabstandes erfolgt über Hydraulikzylinder.
Der notwendige Druck wird in einer druckgeregelten Hydraulikstation erzeugt. Der maximale
Druck ist nur von der Festigkeit des maschinellen Teiles der Anlage bestimmt. Wie
oben bereits beschrieben, muß an jedem Hydraulikzylinder eine Wegmessung eingebaut
werden. Nur mit Hilfe der Wegmessungen lassen sich Verklemmen der Anstellung und andere
Fehler erkennen. Die Anstellung erfolgt weggeregelt über Servoventile. Die Wegmessung
dient als Istwertgeber.
[0022] Zu der Antriebsregelung sei noch erwähnt, daß jede angetriebene Rolle über einen
Regler als Drehzahlregler wirkend angetrieben wird. Der mehreren Rollen zugeordnete
übergeordnete Regler hat bei einer konventionellen Stranggießanlage die Aufgabe, kleine
Störungen auszugleichen. Dazu wird der Mittelwert aus der Summe der Motorströme jedes
Antriebes gebildet. Die Abweichung des Motorstromes jeder Rolle vom Mittelwert wird
als Korrekturgröße auf den Sollwert aufgeschaltet. Mit dieser Anordnung werden die
Einflüsse verschiedener Rollendurchmesser und andere Störeinflüsse ausgeregelt. Die
notwendige Korrektor ist nur klein.
[0023] Beim Dünnbrammengießwalzen im Bereich der Verformung mit durcherstarrtem Kern (Gießwalzen)
hat der Korrekturregler einen erheblich größeren Korrekturbereich zu berechnen. Hier
wird bei jedem Durchgang ausgehend vom letzten Korrekturwert neu berechnet. Da die
Korrektur der Drehzahl abhängig von der Differenz des Einzelstromes zum Strommittelwert
sehr groß sein kann, kann der Motor bei schlupfender (nicht in Kontakt mit dem Strang)
laufender Rolle in die Grenzdrehzahl gehen. Diese schlupfenden Rollen werden dann
durch die Überwachung erkannt.
1. Stranggießverfahren für die Erzeugung vor Brammen mit einer gegenüber dem Gußzustand
verringerten Dicke, wobei Stahl in eine Durchlaufkokille (1) gegossen und ein im Querschnitt
teilweise erstarrter Strang zwischen Rollenpaaren (9,9';12,12') gefuhrt, mittels angetriebener
Rollen (5,8) abgezogen und einzelne Rollen (9, 12, 15, 19) von Rollenpaaren hydraulisch,
gegenüber dem Strang verformend wirkend anstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Produktes mit hohem Anteil an
Walzgefüge, das coilfähig ist, die Drehzahl, die Stromaufnahme der angetriebenen Rollen
und der Anpreßdruck der Rollen erfaßt und je einem Regler (10, 10' 13, 13', 17, 19,
19') zugeführt wird,
daß jeder die Drehzahl einzelner angetriebener Rollen bestimmende Regler über einen
übergeordneten Regler (20) derart einstellbar ist, daß
durch mindestens ein, gegen Anschläge anstellbares, die Dicke des Stranges bestimmendes,
auf einen bereite durcherstarrten Teil des Stranges verformend einwirkendes Rollenpaar
(15,15',18,18') das Endmaß und die Abzugsgeschwindigkeit des Stranges bestimmt wird
und vorgeordnete und/ nachgeordnete Rollen in der Drehzahl und der Stromaufnahme ihrer
Antriebe in Abhängigkeit von der durch die gegen Anschläge anstellbaren Rollen erzeugten
Formänderung des Stranges eingestellt werden wobei aus den Meßwerten Stromaufnahme,
Reaktionskraft des Stranges und Rollenabstand die Lage der Sumpfspitze (Ende der Erstarrungsstrecke)
ermittelt und die Anpreßdrücke der anstellbaren Rollen derart eingestellt werden,
daß die Sumpfspitze vor wenigstens einem gegen Anschläge auf einen vorbestimmten Abstand
einstellbaren Rollenpaar liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der übergeordnete Regler ein Rechner ist, der die den einzelnen Reglern vorzugebenden
Sollwerte aus den erfaßten Meßwerten der Stahlstranggießanlage ermittelt und im Sinne
einer möglichst geringen Rollenbelastung der verformenden Rollen und geringster Anpreßdrücke
der Rollen vorgibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner aus den Meßwerten der Stranggießanlage wie Gießgeschwindigkeit, die
Stahltemperatur und Stahlqualität der zu vergießenden Schmelze die für den einzelnen
Regler vorzugebenden Sollwerte verarbeitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl der Rollen anhand eines Mittelwertes überprüft und korrigiert wird,
der gebildet ist aus der Drehzahl einer ersten und dritten Rolle vonzu Dreiergruppen
zusammengefaßten, angetriebenen, unmittelbar aufeinanderfolgenden Rollen, wobei die
Drehzahl der mittleren Rolle diesem Mittelwert innerhalb eines Toleranzbereiches entspricht,
der nicht größer ist als die Differenz der Drehzahl der ersten und dritten Rolle.
1. Continuous casting process for the production of slabs with a reduced thickness compared
to the cast state, whereby steel is poured into a continuous casting chill (1) and
a continuous casting partly solidified in cross-section is guided between pairs of
rollers (9, 9'; 12, 12') and withdrawn by means of driven rollers (5; 8), and individual
rollers (9, 12, 15, 19) of pairs of rollers are adjustable hydraulically so as to
have a deforming action on the continuous casting, characterised in that for production
of a product with a high level of rolling texture which is coilable, the speed of
rotation, the current consumption of the driven rollers and the contact pressure of
the rollers are detected and each fed to a controller (10, 10', 13, 13', 17, 19, 19'),
in that each controller determining the speed of rotation of individual driven rollers
is adjustable by means of a superordinate controller (20) such that the final dimension
and the speed of withdrawal of the continuous casting are determined by at least one
pair of rollers (15, 15', 18, 18') adjustable against stops and determining the thickness
of the continuous casting and having a deforming action on an already completely solidified
part of the continuous casting, and superordinate and subordinate rollers are adjusted
in the speed of rotation and the current consumption of their drives according to
the change of shape of the continuous casting produced by the rollers adjustable against
stops, whereby the position of the end of the liquid phase (end of the solidified
part) is determined from the measured values for the current consumption, reaction
force of the continuous casting and roller spacing, and the contact pressures of the
adjustable rollers are adjusted such that the end of the liquid phase lies in front
of at least one pair of rollers adjustable against stops to a predetermined spacing.
2. Process according to claim 1, characterised in that the superordinate controller is
a computer which determines the nominal values to be defined for the individual controllers
from the detected measured values of the continuous casting installation and defines
these with a view to the lowest possible roller loading of the deforming rollers and
the lowest possible contact pressures of the rollers.
3. Process according to claim 2, characterised in that the computer processes the nominal
values to be defined for the individual controller from the measured values of the
continuous casting installation such as casting speed, steel temperature and steel
grade of the melt to be cast.
4. Process according to claim 1, characterised in that the speed of rotation of the rollers
is checked and corrected with reference to a mean value which is formed from the speed
of rotation of a first and third roller of groups of three consecutive driven rollers,
whereby the speed of rotation of the middle roller corresponds to this mean value
within a tolerance range which is not greater than the difference between the speed
of rotation of the first and the third rollers.
1. Procédé de coulée continue pour fabriquer des brames ayant une épaisseur réduite par
rapport à l'état de coulée, de l'acier étant coulé dans une coquille continue (1)
et une barre, partiellement solidifiée en section transversale, étant guidée entre
des paires de rouleaux (9, 9' ; 12, 12'), extraite au moyen de rouleaux entraînés
(5 ; 8), et des rouleaux individuels (9, 12, 15, 18) de paires de rouleaux étant réglables
hydrauliquement pour déformer la barre,
caractérisé en ce que, pour fabriquer un produit ayant une proportion élevée de structure
de laminage, qui peut être embobiné, la vitesse de rotation, la consommation de courant
des rouleaux entraînés, et la pression de pressage des rouleaux sont détectées et
amenées, chacune, à un régulateur (10, 10', 13, 13', 17, 19, 19'), en ce que chaque
régulateur, déterminant la vitesse de rotation de rouleaux entraînés individuels,
peut être réglé par un régulateur associé (20), de sorte que la cote finale et la
vitesse d'extraction de la barre sont déterminées par au moins une paire de rouleaux
(15, 15', 18, 18') réglables contre des butées, déterminant l'épaisseur de la barre,
et agissant en déformant une partie déjà complètement solidifiée de la barre, et en
ce que la vitesse de rotation de rouleaux disposés en amont et en aval et la consommation
de courant de leurs entraînements sont réglées selon la modification de forme de la
barre, engendrée par les rouleaux réglables contre des butées, et, à partir des valeurs
de mesure, consommation de courant, force de réaction de la barre, et écartement des
rouleaux, la position de la fin de l'étendue de solidification est déterminée et les
pressions de pressage des rouleaux réglables sont réglées de sorte que la fin de l'étendue
de solidification se trouve avant au moins une paire de rouleaux réglables à un écartement
prédéterminé contre des butées.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que le régulateur associé est un calculateur qui, à partir des valeurs
de mesure détectées de l'installation de coulée continue d'acier, détermine les valeurs
de consigne à affecter aux régulateurs individuels et les prédéfinit dans le sens
d'une charge la plus faible possible des rouleaux de déformation et de très faibles
pressions de pressage des rouleaux.
3. Procédé selon la revendication 2,
caractérisé en ce que le calculateur détermine, à partir des valeurs de mesure de
l'installation de coulée continue, comme la vitesse de coulée, la température de l'acier,
et la qualité de l'acier du bain de fusion à couler, les valeurs de consigne à affecter
aux régulateurs individuels.
4. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que la vitesse de rotation des rouleaux est surveillée et corrigée
en référence à une valeur moyenne, qui est formée à partir de la vitesse de rotation
d'un premier rouleau et d'un troisième rouleau de rouleaux directement successifs,
entraînés, et rassemblés en groupes de trois, la vitesse de rotation du rouleau central
correspondant à cette valeur moyenne à l'intérieur d'une zone de tolérance qui n'est
pas plus grande que la différence des vitesses de rotation des premier et troisième
rouleaux.