[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum semikontinuierlichen Sprühkompaktieren
von Gegenständen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Beim Sprühkompaktieren fließt flüssiges Metall aus einer Pfanne in einen sogenannten
Verteiler, dessen Füllhöhe zur Aufrechterhaltung eines gleichmäßigen Metalldurchsatzes
konstant gehalten wird. Der Verteiler besitzt eine Ausflußdüse mit vorgewähltem Querschnitt,
die in eine Verdüsungseinrichtung hineinragt.
[0003] Diese Verdüsungseinrichtung besteht bspw. aus einem oszillierenden Kreisring, in
dem zahlreiche Bohrungen unter einem Neigungswinkel so angebracht sind, daß der zentrisch
in den Kreisring eintretende Metallstrahl außerhalb des Kreisringes von inertem Zerstäubungsgas
getroffen wird (deutsche Patentanmeldung P 38 11 077.6-24).
[0004] Die durch den Gasstrom beschleunigten Stahlpartikel treffen mit hohem Geschwindigkeitsimpuls
und überwiegend in nicht ganz erstarrtem, teigigen Zustand, also einem Zustand, der
zwischen der Liquidus- und Solidustemperatur liegt, auf ein Trägermaterial auf und
bilden dort das Sprühgut. Das Trägermaterial wird unterhalb des Sprühstrahles vorbeigeführt,
wobei die Länge des Sprühgutes durch die Zeitdauer der Vorbeiführung bestimmt wird.
Die Breite des Sprühgutes, bspw. bei Flachprodukten, kann durch die Oszillation der
Gasdüse um eine Achse parallel zur Vorschubrichtung des Trägers bzw. der Trägerfläche
beeinflußt werden.
[0005] Eine weitere Düsenanordnung mit einer oszillierenden Düse ist aus der EP-A 0 225
732 bekannt.
[0006] Bei den bisher bekannten Einrichtungen zum Sprühkompaktieren wird die Länge des Sprühgutes
bzw. auch die Breite im allgemeinen durch die räumlichen Gegebenheiten, d.h. durch
die Abmessungen der Sprühkammer selbst, begrenzt und dies führt dazu, daß nach dem
Herstellen eines Gegenstandes der Sprühvorgang durch Verschließen der Düsenanordnung
und des Metallzuflusses unterbrochen werden muß. Für einen nachfolgenden weiteren
Sprühvorgang ist daher die Ausflußdüse erst wieder betriebsbereit zu machen, und hier
können Schwierigkeiten auftreten, bspw. Verstopfungen der Düse.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zu schaffen, mit der ein semikontinuierliches
Sprühkompaktieren möglich ist, d.h. eine Ausnutzung des gesamten oder zumindest eines
größeren Teiles des Ofen-, Pfannen- bzw. Verteilerinhaltes.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den Merkmalen im Kennzeichen des Anspruchs
1.
[0009] Eine vorzugsweise Ausgestaltung ergibt sich aus dem Anspruch 2.
[0010] Der grundlegende Gedanke der Erfindung besteht darin, daß die Möglichkeit der Oszillation
der Düse dazu ausgenutzt wird, zeitlich hintereinander, aber ohne Unterbrechung der
Verdüsung selbst, mehrere Trägerflächen mit versprühtem Metall zu beaufschlagen und
dadurch nacheinander entsprechend dem Inhalt des Vorratsgefäßes eine ganze Anzahl
von Gegenständen herzustellen.
[0011] Hierbei werden die Trägerflächen entweder nebeneinander so angeordnet, daß deren
seitlicher Abstand dem Schwenkwinkel der Düsenanordnung entspricht, d.h. es wird zunächst
in der einen Schwenkposition der Düse eine Trägerfläche besprüht und dann nach Fertigstellung
dieses Gegenstandes erfolgt ein Verschwenken der Düsenanordnung auf die weitere Trägerfläche.
Dabei ist es auch möglich, diese Trägerflächen revolverartig anzuordnen, so daß bei
entsprechender Rotation der Trägerflächen nacheinander eine Sprühkompaktierung auf
mehreren Trägerflächen erreichbar ist.
[0012] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert werden, wobei
Figur 1 die schematische Darstellung der Einrichtung beim Besprühen einer Trägerfläche
zeigt,
Figur 2 die Verschwenkung der Düsenanordnung zum Besprühen zweier im Abstand angeordneter
Trägerflächen und
Figur 3 die Besprühung von Trägerflächen, die revolverartig unterhalb der Düsenanordnung
vorgesehen sind.
[0013] In der Figur 1 ist der Verteiler mit 1 bezeichnet, und in diesem befindet sich die
Metallschmelze 2. Der Verteiler 1 weist in üblicher Weise einen Ausguß 3 auf, an den
sich eine Führungsdüse 4 anschließt. Ringartig um diese Führungsdüse 4 ist die Zerstäubungseinrichtung
5 angeordnet, wobei auf Einzelheiten der Darstellung hier verzichtet wurde, da diese
aus dem Stand der Technik bekannt sind.
[0014] Mit 6 ist die Zuleitung für Inertgas als Zerstäubungsmedium bezeichnet. Der Gießstrahl
7 wird durch dieses Zerstäubungsmedium zu einem Sprühstrahl 9 zerstäubt, der auf den
Träger 11, der unterhalb der Düse vorbeigeführt wird, auftritt und hier das Sprühgut
10 erzeugt.
[0015] Aus der Figur 2 ist ersichtlich, daß die Düsenanordnung um eine Oszillationsachse
senkrecht zur Mittenachse 13 und parallel zur Vorschubrichtung schwenkbar ist, und
zwar mit einem Winkel β und dieser Winkel β richtet sich nach dem seitlichen Abstand
der nebeneinander angeordneten Trägerflächen 11. Der Pendelbereich des Sprühkegels
ist hier mit α bezeichnet. Zwischen den beiden Trägern 11 befindet sich eine Trennwand
12. Es ist nun ohne weiteres ersichtlich, daß zunächst auf diese Weise auf dem einen
Träger ein Sprühgut erzeugt werden kann und daß dann nach Schwenken der Düse, zeitlich
danach, die zweite Trägerfläche besprüht werden kann. Inzwischen läßt sich die erste
Trägerfläche wieder bereitstellen, so daß der Vorgang insgesamt semikontinuierlich
durchführbar ist unter Ausnutzung des gesamten Metallvorrates. Die Figur 3 zeigt eine
abgewandelte Ausführung, bei der die Trägerflächen (zwei oder mehr) revolverartig
unterhalb der Düse angeordnet sind. Auch hierbei bestimmt sich der Schwenkwinkel β
nach dem seitlichen Abstand der Trägerflächen voneinander.
1. Einrichtung zum semikontinuierlichen Sprühkompaktieren von Gegenständen mit einer
flüssiges Metall versprühenden, schwenkbaren Düsenanordnung sowie einer unter dem
Sprühkegel der Düse rotierend und/oder oszillierend bewegbaren, formbildenden Trägerfläche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Abstand nebeneinander mehrere Trägerflächen unter dem Sprühkegel der Düse zeitlich
nacheinander bewegbar angeordnet sind und daß der Schwenkwinkel der Düsenanordnung
derart einstellbar ist, daß er dem seitlichen Abstand der Trägerflächen voneinander
entspricht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerflächen revolverartig angeordnet sind.