(19)
(11) EP 0 350 436 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.1990  Patentblatt  1990/02

(21) Anmeldenummer: 89730157.8

(22) Anmeldetag:  04.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F21S 3/02, F21V 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 04.07.1988 DE 8808702 U

(71) Anmelder: Willing, Achim, Dr.-Ing.
D-96110 Schesslitz (DE)

(72) Erfinder:
  • Willing, Achim, Dr.-Ing.
    D-8604 Schesslitz-Doschendorf (DE)

(74) Vertreter: Pfenning, Meinig & Partner 
Kurfürstendamm 170
10707 Berlin
10707 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Leuchte mit langgestreckter Lichtquelle


    (57) Es wird eine Leuchte mit langgestreckter Lichtquelle, mindestens einem quer zur Lampenachse gekrümmten Reflektor und einer Abdeckung aus durchsichtigem Material vorgeschlagen. Die Abdeckung (5) ist zur Lichtaustrittsfläche (4) der Leuchte (1) nach innen zur Lampe (4) hin versetzt und als Prismenabdeckung ausgebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchte mit lang­gestreckter Lichtquelle, mindestens einem quer zur Lampenachse gekrümmten Reflektor und einer Abdeckung aus durchsichtigem Material.

    [0002] Derartige Leuchten sind allgemein bekannt, wobei als Lampen üblicherweise Leuchtstofflampen eingesetzt werden, die in einem Gehäuse auf­genommen sind. Die Leuchtenaustrittsfläche wird meist durch eine wannen- oder scheiben­förmige Abdeckung abgedeckt, die zur Verringerung der Blendung aus diffus transmittierendem Material besteht oder mit Prismen versehen ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine langgestreckte Leuchte zu schaffen, die bei geringer Blendung minimale Verluste aufweist und kostengünstig ist, wobei zusätzlich neue Möglichkeiten für die lichttechnische und ästhetische Gestaltung der Leuchte gegeben sein soll.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.

    [0005] Durch die Anordnung der Prismenabdeckung im Inneren der Leuchte, versetzt zu der Lichtaus­trittsfläche der Leuchte, sind bei guter Ent­blendung neue Gestaltungsmöglichkeiten sowohl von der lichttechnischen Seite als auch der ästhetischen Ausbildung gegeben. Die Reflektoren parallel zur Lampenachse übernehmen die Ent­blendung und Lichtlenkung in der C0 und C180-­Ebene. Dadurch, daß die erfindungsgemäß unter­halb der Prismenscheibe liegenden Reflektor­flächen in ihrer Wirkung durch nachfolgende prismatische Elemente nicht mehr beeinträchtigt werden können, sind die Möglichkeiten der Lichtlenkung verbessert. So sind jetzt bei­spielsweise auch flügelige Lichtstärke­verteilungen in diesen Ebenen möglich. Die Ent­blendung in der C90/C270-Ebene erfolgt durch die Prismen. Da die prismatische Abdeckung unter flachen Winkeln wegen der Zurücksetzung nicht mehr zu sehen ist, spielt die Eigen­leuchtdichte keine Rolle mehr und die Leuchte erscheint bei geeigneter Reflektorgestaltung unter diesen Winkeln dunkel.

    [0006] Weiterhin können mit der erfindungsgemäßen Leuchte Materialeinsparungen vorgenommen werden, da die Lichtaustrittsfläche der Leuchte, die nach dem Stand der Technik durch die Prismenabdeckung abgedeckt wird, üblicherweise größer ist als die Fläche, die von der zurückgesetzten prismatischen Abdeckung abgedeckt wird.

    [0007] Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich. Besonders vorteil­haft ist, die Prismenabdeckung zu krümmen, da durch Anpassung der Krümmung an die ge­wünschten Lichteintrittswinkel der von der Lampe und dem Reflektor ausgesandten Licht­strahlen eine Minimierung der Verluste vorge­nommen werden kann.

    [0008] Da die Prismenabdeckung äußerst geringe Absorptions­verluste hat und da die Lichtstrahlen an be­stimmten Stellen und in bestimmten Richtungen nicht durch die Prismenabdeckung hindurch­gehen, wirkt sie gleichzeitig als Reflektor, dessen Verluste geringer sind als die der normalen bedampften oder eloxierten Reflektoren, wenn die Abdeckung so ausgebildet ist, daß die an ihr reflektierten Strahlen nicht in die Lampe zurückgehen. Auf diese Weise ist die Herstellung einer verlustarmen Direkt-Indirekt-­Leuchte möglich.

    [0009] Weiterhin läßt sich die Entblendung verbessern, wenn die Prismen der Prismenabdeckung quer zur Lampenachse angeordnet sind und/oder wenn die Abdeckung eingefärbt wird.

    [0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nach­folgenden Beschreibung näher erläutert.

    [0011] Es zeigen:

    Fig. 1 ein Schnitt durch ein Ausführungs­beispiel der erfindungsgemäßen Leuchte quer und längs zur Lampenachse,

    Fig. 2 ein Schnitt quer zur Lampenachse durch ein zweites Ausführungsbeispiel, und

    Fig. 3 ein Querschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die Leuchte als Direkt-Indirekt-Leuchte ausgebildet ist.



    [0012] Die in Fig. 1 dargestellte Leuchte weist ein Gehäuse 7 auf, in dem eine oder mehrere lang­gestreckte Lampen 2, beispielsweise Leuchtstoff­lampen, aufgenommen sind. Die Innenwand des Gehäuses 7 ist mit einem Reflektor 3 versehen, der die von der Lampe 2 ausgesandten Licht­strahlen derart umlenkt, daß sie aus der Licht­austrittsfläche 4 der Leuchte austreten. Zu der Lichtaustrittsfläche 4 nach innen versetzt ist eine prismatische Abdeckung 5 vorgesehen, die um die Lampe 2 herum gekrümmt ist. Die Krümmung ist vorzugsweise derart gewählt, daß die aus der Lampe 2 austretenden Strahlen nicht zu ihr zurückreflektiert werden und daß die Verluste geringgehalten werden. Die aus der Lampe 2 austretenden und durch die Prismen­abdeckung 5 hindurchtretenden Strahlen werden zum Teil an den seitlichen Reflektoren 3 abge­lenkt und treten dann erst aus der Lichtaustritts­ fläche 4 heraus. Aufgrund der Anordnung der Prismenabdeckung 5 und der Reflektoren 3 zueinander können unterschiedliche Lichtstärke­verteilungen, besonders in der C0/C180-Ebene, realisiert werden. In dieser Ebene erfolgt die Entblendung und Lichtlenkung durch die Reflek­toren 3 parallel zur Lampenachse. In der C90/­C270-Ebene wird die Entblendung durch die Prismen 6 in der Prismenabdeckung 5 bestimmt.

    [0013] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Prismen 6 streifenförmig quer zur Lampenachse angeordnet, wodurch die Lichtstärkeverteilung der Leuchte quer zur Lampenachse, wie gewünscht, möglichst wenig beeinflußt wird, aber der Aus­strahlungswinkel der Leuchte längs der Lampen­achse wird wirksam begrenzt.

    [0014] Die Prismenabdeckung 5 besteht vorzugsweise aus einem klar durchsichtigen Material, es ist aber auch möglich, die Abdeckung einzufärben, um zusätzlich durch die Ausnutzung langer Strahlen­wege im Material unter flachen Winkeln eine verbesserte Entblendung zu erzielen.

    [0015] Selbstverständlich können die Abdeckungen auch eben sein; die Prismen können unterschiedlich ausgebildet sein.

    [0016] In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Lampe 2 in einem Rohr 10 aufgenommen ist, das mit umlaufenden Prismen versehen ist. Dabei können Rohr 10 und Lampe 2 eine Einheit bilden.

    [0017] Eine Direkt-Indirekt-Leuchte ist in Fig. 3 dargestellt. Diese Leuchte ist nach oben hin offen oder mit Durchbrechungen versehen oder durch eine transparente Abdeckung abgedeckt. Dabei wirkt die Prismenabdeckung 5 teilweise als Reflektor, da an den Stellen, an denen die Lichtstrahlen nicht durch die Prismen hindurchgehen, eine Reflexion auftritt. Da die Prismenabdeckung 5 praktisch kaum Absorptionsverluste hat, wird eine verlustarme Direkt-Indirekt-Beleuchtung durch diese An­ordnung ermöglicht. Dabei muß die Prismenab­deckung 5 derart gekrümmt werden, daß die an ihre reflektierten Strahlen nicht in die Lampe zurückgehen.


    Ansprüche

    1. Leuchte mit langgestreckter Lichtquelle, mindestens einem quer zur Lampenachse ge­krümmten Reflektor und einer Abdeckung aus durchsichtigem Material,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abdeckung (5) zur Lichtaustritts­fläche (4) der Leuchte (1) nach innen zur Lampe (2) hin versetzt ist und als Prismenabdeckung ausgebildet ist.
     
    2. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Prismenabdeckung (5) um die Lampe (2) herum gekrümmt ist.
     
    3. Leuchte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in translatorischer Symmetrie angeordneten Prismen (6) der Prismenabdeckung (5) in Richtung quer zur Achse der Lampe (2) liegen.
     
    4. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lampe in einem Prismenrohr (10) aufgenommen ist.
     
    5. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Bildung einer Direkt-Indirekt-Leuchte oberhalb der Lampe offen ist oder mit einer lichtdurch­lässigen Fläche abgedeckt ist.
     
    6. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Prismen­abdeckung eingefärbt ist.
     




    Zeichnung