[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Installationseinbauschalter in elektrischen
Niederspannungsverteilnetzen, insbesondere einen Motorschutzschalter, mit einem bei
Ueberstrom elektromagnetisch oder thermisch und bei Unterspannung elektromagnetisch
abschaltenden Auslösesystem. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einschalten
des Installationseinbauschalters mit gleichzeitiger Aktivierung des Unterspannungsauslösers
und zu dessen automatischem Ausschalten bei Unterspannung.
[0002] Installationseinbauschalter bekannter Bauart in elektrischen Niederspannungsverteilnetzen
sind durchwegs mit einem elektromagnetischen und einem thermischen Auslösesystem
ausgerüstet, welche Systeme den Schalter bei einem kurzzeitigen starken Ueberstrom
mittels eines in eine Spule gezogenen Ankers oder bei einem längere Zeit anhaltenden
schwachen Ueberstrom mittels eines Bimetalls ausschalten.
[0003] Ein Unterspannungsauslöser dagegen, welcher bei einem Unterschreiten der Nennspannung
auf einen vorgegebenen Wert, z.B. 10 - 75%, oder bei einem Spannungsunterbruch von
wesentlicher Bedeutung ist, wird in der Regel nicht mit der Grundausrüstung geliefert,
sondern erst bei Bedarf nachgerüstet. Damit kann der Ankaufspreis eines Schalters
tief gehalten werden, es sind nur die notwendigen Bestandteile eingebaut.
[0004] Unterspannungsauslöser bekannter Bauart arbeiten im wesentlichen elektromagnetisch.
Während des Betriebs, bei eingeschaltetem Installationseinbauschalter, wird ein Anker
mittels eines von einer Spule mit Kern erzeugten Magnetfeldes in einen Spulenkörper
gezogen. Die Einzugskraft muss eine in entgegengesetzter Richtung wirkende Federkraft
überwinden, damit der Anker am Magnetkern anliegt. Bei einem Spannungsabfall unter
den kritischen Wert wird die vom Kern erzeugte magnetische Einzugskraft kleiner als
die Federkraft, der Anker wird abgehoben. Diese Bewegung wird mit bekannten Mitteln
auf das Schaltschloss übertragen, die Schaltkontakte werden geöffnet, und die Stromversorgung
des Verbrauchers wird unterbrochen. Das Einschalten, z.B. einer Maschine, muss bewusst
wieder von Hand erfolgen, ein selbständiges Anlaufen wird dadurch verhindert.
[0005] Es sind Installationseinbauschalter bekannt, welche einen nachträglich eingebauten
Unterspannungsauslöser haben. Das Nachrüsten bedingt jedoch komplizierte Manipulationen
und ist entsprechend teuer.
[0006] Auf dem Gebiet der Motorschutzschalter beispielsweise sind etwa 80% aller auf den
Markt gelangenden Installationseinbauschalter nicht mit einem Unterspannungsauslöser
ausgerüstet. Der Einkauf von Schaltern ist nicht auf eine bestimmte Verwendung ausgerichtet,
die Lagerhaltung von Installationseinbauschaltern verschiedener Typen mit und ohne
Unterspannungsauslöser würde das Umlaufkapital beträchtlich erhöhen.
[0007] Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, einen Installationseinbauschalter
der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher sowohl die für einen nachträglichen
Einbau eines Unterspannungsauslösers notwendigen Manipulationen als auch dessen Dimensionen
auf ein Minimum beschränken lässt. Der Schalter soll so betrieben werden, dass die
Unterspannungsauslösung nur während der Einschaltzeit unter Spannung steht.
[0008] In bezug auf die Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
- der Schalter einen durchgehenden Einschubkanal für den Unterspannungsauslöser aufweist,
in welchem Kanal bei einem Einphasenschalter die Eingangsschiene der Phase und des
Neutralleiters, bei einem Dreiphasenschalter die Eingangsschienen zweier Phasen zum
Abgriff der Spannung wenigstens teilweise frei liegen, und Mittel zur Kraftübertragung
vom Schaltschloss zum Unterspannungsauslöser oder umgekehrt in den Einschubkanal ragen,
- die Haube des Schalters auf der von den Mitteln zur Kraftübertragung weiter entfernten
Längsseite eine dem Querschnitt des Einschubkanals entsprechende, verschliessbare
Oeffnung aufweist, und
- der Unterspannungsauslöser als in einem Gehäuse angeordnetes Einschubelement ausgebildet
ist, wobei ein federnder Festkontakt eine Gehäuseöffnung zum Abgriff der Spannung
auf einer ersten Eingangsschiene durchgreift, ein beweglicher Kontakt beim Einschalten
durch eine weitere Gehäuseöffnung zum Abgriff der Spannung auf eine zweite Eingangsschiene
verschiebbar, schwenkbar oder biegbar ist, und im Gehäuse in Längsrichtung verlaufende
Schlitze zur Aufnahme der in den Einschubkanal ragenden Mittel zur Kraftübertragung
ausgebildet sind.
[0009] Der als Einschubelement ausgestaltete, bei eingeschaltetem Installationseinbauschalter
nie unter Spannung stehende Unterspannungsauslöser ist jederzeit mit wenigen Handgriffen
in einen Installationseinbauschalter ein- und ausbaubar. Die Haube des Installationseinbauschalters
muss dabei weder für das Einschieben noch für das Entfernen des Unterspannungsauslösers
entfernt werden, was allein eine beträchtliche Zeitersparnis bringt.
[0010] Derselbe Unterspannungsauslöser ist für mehrere Typen von Installationseinbauschaltern
verwendbar. Die in ihren Aussenkonturen quaderförmig ausgebildeten Einschubelemente
sind leicht und übersichtlich stapelbar. Damit können neben der vereinfachten Manipulation
zum Ein- und Ausbau auch in bedeutendem Masse Lagerkosten eingespart werden.
[0011] Der im Einschubelement angeordnete Unterspannungsauslöser hat ein elektromagnetisches
Auslösesystem mit einem von einer Spule erzeugten Magnetfeld, welches bei eingeschaltetem
Installationseinbauschalter einen Anker gegen den Widerstand einer Federkraft an
den Kern zieht. Vorzugsweise ist der Anker des Unterspannungsauslösers in einem gegen
den Widerstand einer Torsionsfeder schwenkbaren Ankerträger aus Kunststoff gehaltert.
[0012] Der Ankerträger und der Anker sind so konzipiert, dass der Ankerträger nach dem Aufliegen
des Ankers am Kern weiter schwenkbar ist.
[0013] Der bewegliche Kontakt des Unterspannungsauslösers ist bevorzugt Bestandteil eines
voreilenden Hilfskontakts. Er ist in Ausschaltstellung des Installationseinbauschalters
stets von der betreffenden Eingangsschiene abgehoben. Damit wird erreicht, dass der
Unterspannungsauslöser nur an Spannung liegt, wenn der Installationseinbauschalter
eingeschaltet ist. Weiter bewirkt die voreilende Betätigung des beweglichen Kontakts,
dass die Stromversorgung der Spule des elektromagnetischen Auslösers vor den übrigen
Schritten der Einschaltoperation gewährleistet ist.
[0014] Benachbart des voreilenden Hilfskontakts ist zweckmässig eine gedruckte Schaltung
angeordnet, welche folgende Bauelemente umfasst:
- Einen Brückengleichrichter zur Erzeugung eines pulsierenden Gleichstroms. Dies
erlaubt einerseits eine höhere Krafterzeugung durch das Magnetsystem zum Anziehen
des Ankers und eliminiert andrerseits ein sonst allfällig erzeugtes Brummen.
- Einen parallel geschalteten, spannungsabhängig variablen Widerstand (Varistor),
welcher die Bauteile gegen Ueberspannung schützt.
- Einen Vorwiderstand zur Reduktion der Spulenspannung.
[0015] Der Festkontakt liegt in bezug auf den Gleichrichter wechselstromseitig.
[0016] Das in den Einschubkanal ragende Mittel zur Kraftübertragung vom Schaltschloss auf
den Unterspannungsauslöser ist bevorzugt als Betätigungshebel mit einem ersten, über
einen Uebertragungshebel auf den Ankerträger einwirkenden Nocken und einem zweiten,
auf den Kontakträger des voreilenden Hilfskontakts einwirkenden Nocken ausgebildet.
[0017] Das andere in den Einschubkanal ragende Organ, das Mittel zur Kraftübertragung auf
das Auslösesystem des Schaltschlosses, ist zweckmässig ein Nocken eines leichtgängigen
Auslöseschiebers.
[0018] Die bezüglich des Querschnitts dem Einschubkanal entsprechende Oeffnung in der Abdeckhaube
ist vorzugsweise mit einem verschliessbaren flexiblen Streifen aus Kunststoff abgedeckt,
welcher an der Haube angeformt ist. Dieses Filmscharnier erleichtert das Oeffnen
des Einschubkanals durch Umbiegen des Streifens.
[0019] Im übrigen entsprechen die Installationseinbauschalter dem bekannten Stand der Technik.
[0020] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Einschalten eines Installationseinbauschalters
mit gleichzeitiger Aktivierung des Unterspannungsauslösers zeichnet sich dadurch aus,
dass in bezug auf die Unterspannungsauslösung beim Drehen, Kippen, Drücken oder Verschieben
eines Schalthebels über das Schaltschloss eine Kraft auf den Betätigungshebel ausgeübt
wird, welcher mittels eines in eine Gabel des Uebertragungshebels eingreifenden ersten
Nockens einen auf den Ankerträger eine Anpresskraft ausübenden Arm abhebt, und welcher
gleichzeitig über einen zweiten Nocken eine Anpress kraft auf den Kontaktträger des
voreilenden Hilfskontakts ausübt, wobei vorerst der bewegliche Kontakt auf die entsprechende
Eingangsschiene gedrückt und dann der Ankerträger bei durch die voreilende Spannung
vom Kern angezogenem Anker bewegbar werden.
[0021] Das erfindungsgemässe Verfahren zum automatischen Ausschalten eines Installationseinbauschalters
bei Unterspannung ist dadurch gekennzeichnet, dass in bezug auf die Unterspannungsauslösung
der elektromagnetisch nicht mehr genügend angezogene Anker die Rückführung des Ankerträgers
durch Federkraft freigibt, ein Nocken des Ankerträgers auf einen Nocken des Auslöseschiebers
einwirkt, diesen verschiebt und das Schaltschloss auslöst, wobei einerseits ein erster
Nocken des Betätigungshebels den Ankerträger über eine Gabel des Uebertragungshebels
mit einem Arm verschiebt und den Anker vor der Beendigung der Bewegung des Ankerträgers
auf den Kern drückt, und andrerseits ein zweiter Nokken des Betätigungshebels den
Kontaktträger des voreilenden Hilfskontakts zum Abheben mittels Federkraft von der
entsprechenden Eingangsschiene freigibt.
[0022] Beim manuellen Ausschalten des Installationseinbauschalters entfällt die Verschiebung
des Auslöseschiebers zur Betätigung des Schaltschlosses. Der gespannte Betätigungshebel
wird über das Schaltschloss manuell freigegeben und entfaltet die im vorstehenden
Absatz beschriebenen Einwirkungen auf den Ankerträger und den Kontaktträger des voreilenden
Hilfskontakts.
[0023] Alle übrigen Einschalt- und Ausschaltvorgänge, welche das Oeffnen und Schliessen
der Verbraucherkontakte sowie die elektromagnetische und thermische Ueberstromauslösung
betreffen, entsprechen dem bekannten Stand der Technik.
[0024] Abgesehen von den eingangs erwähnten Vorteilen bezüglich des als Einschubelement
ausgestalteten Unterspannungsauslö sers bietet die Erfindung folgende weitere Vorteile:
- Das mechanische Andrücken des Ankers beim Einschaltvorgang des Installationseinbauschalters
erlaubt eine schwächere Auslegung des Magnetsystems. Die Baugrösse des als Einschubelement
ausgestalteten Unterspannungsauslösers und die sich in der Schaltererwärmung ausdrükkenden
Energieverluste können klein gehalten werden.
- Der voreilende Hilfskontakt und der Anker des Unterspannungsauslösers können mit
einem gemeinsamen Hebel betätigt werden.
[0025] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1 eine Seitenansicht eines Installationseinbauschalters mit geöffnetem Einschubkanal,
ohne Einschubelement,
- Fig. 2 einen Querschnitt durch den Einschubkanal, mit einer Ansicht des Betätigungshebels,
- Fig. 3 eine Draufsicht auf einen als Einschubelement ausgebildeten Unterspannungsauslöser,
mit abgehobenem Deckel, und
- Fig. 4 eine Seitenansicht von Fig. 3.
[0026] Der in Fig. 1 dargestellte Installationseinbauschalter 10 hat eine Haube 12 mit einer
Oeffnung 14 für einen als Einschubelement gestalteten Unterspannungsauslöser, welcher
im vorliegenden Fall nicht montiert ist. Die Oeffnung 14 kann mit einem flexiblen
Streifen 16 aus Kunststoff verschlossen werden, wobei die an der Haube 12 angebrachten
Rillen 18 und die Rillen 20 des flexiblen Streifens 16 beim Schliessen einen Schnellverschluss
bilden. Der zweckmässig an der Haube 12 angeformte Streifen 16 bildet ein Filmscharnier,
welches dünner als die Haube ist.
[0027] Hinter der Oeffnung 14 sichtbar ist ein vom Schaltschloss schwenkbarer Betätigungshebel
22 und ein Nocken 24 zum Verschieben des das Schaltschloss elektromagnetisch auslösenden
Auslöseschiebers.
[0028] Der Schalthebel 26 dient der manuellen Betätigung des Schaltschlosses.
[0029] Der Installationseinbauschalter, als einzelnes Element oder aus drei Elementen einen
Motorschutzschalter bildend zusammengesetzt, hat eine schwalbenschwanzförmig ausgebildete
Nut 28 zum Aufschnappen mittels einer verschiebbaren Aufschnappnase 29 auf eine Hutschiene.
[0030] Beim in Fig. 2 gezeigten Einschubkanal 30 liegt die Oeffnung 14 der Haube 12 (Fig.
1) hinten. In diesen Einschubkanal ragt der um eine Achse 32 schwenkbare Betätigungshebel
22. Beim Einschalten des Installationseinbauschalters wirkt das nicht dargestellte
Schaltschloss über einen ebenfalls um die Achse 32 drehbaren Winkelhebel 34 auf den
Betätigungshebel 22 ein und dreht diesen unter Spannung einer Torsionsfeder 36 im
Gegenuhrzeigersinn. Sobald nach dem Ausschalten die Haltewirkung des Schaltschlosses
bzw. des Winkelhebels 34 entfällt, wird der Betätigungshebel 22 durch die Torsionsfeder
36 in die ursprüngliche Stellung zurückgebracht.
[0031] Der Einschubkanal 30 wird im wesentlichen von der Schalterhaube 12 und einer Gehäusewand
40 gebildet.
[0032] Eine Eingangsschiene 42 liegt am Boden des Einschubkanals 30 gegen innen frei, sie
kann vom festen oder vom beweglichen Kontakt des Unterspannungsauslösers zum Spannungsabgriff
verwendet werden. Ueber eine Schraube 44, welche sich ebenfalls zum Spannungsabgriff
eignet, ist die Eingangsschiene 42 mit dem Festkontakt 46 verbunden.
[0033] Der Betätigungshebel 22 weist einen ersten Nocken 48 zur Betätigung des Ankers des
Unterspannungsauslösers und einen zweiten Nocken 50 zur Betätigung des voreilenden
Hilfskontakts auf.
[0034] Fig. 3 und 4 zeigen ein Einschubelement 52, welches durch die Oeffnung 14 in der
Haube 12 in den Einschubkanal 30 geschoben, und der verschliessbare Streifen 16 geschlossen
werden kann. Die Bauteile des einschiebbaren Unterspannungsauslösers sind in einem
Gehäuse 54 angeordnet, welches zum Einführen des in den Einschubkanal ragenden Betätigungshebels
22 und Nockens 24 Schlitze in Längsrichtung aufweist. Diese Oeffnungen sind nicht
eingezeichnet.
[0035] Der im linken Bereich des Einschubelements 52 dargestellte vorauseilende Hilfskontakt
umfasst im wesentlichen den Kontaktträger 56 aus Kunststoff, welcher um eine nicht
dargestellte Achse schwenkbar ist. Er trägt den beweglichen Kontakt 58, welcher
durch Schwenken um die Achse des Kontaktträgers 56 zum Abgreifen der Spannung durch
eine Oeffnung 60 im Gehäuse 54 auf eine Eingangsschiene 42 (Fig. 2) abgesenkt werden
kann. Dieses Absenken erfolgt mittels einer Druckeinwirkung durch den zweiten Nocken
50 des Betätigungshebels 22 (Fig. 2) beim Einschalten des Installationseinbauschalters
10. Der Druck wird auf die Fläche 62 des Kontaktträgers 56 ausgeübt. Beim Ausschalten
des Installationseinbauschalters entlastet der Nocken 50 die Fläche 62, die von einem
Bolzen 64 geführte Druckfeder 66 hebt den beweglichen Kontakt 58 von der Eingangsschiene
42 ab, wodurch der Unterspannungsauslöser nicht mehr unter Spannung steht.
[0036] Eine Spule 68 mit einem Spulenkörper 70 wird vom mittleren Schenkel eines im wesentlichen
E-förmig gestalteten Magnetkerns 72, auch Joch genannt, durchgriffen.
[0037] Bei unter Spannung stehender Spule 68 wird der Anker 74 vom Magnetkern 72 angezogen,
wobei eine Gegenkraft zu überwin den ist. Der Anker 74 ist in einem Ankerträger 78
befestigt, welcher um eine Achse 80 schwenkbar ist. Eine Blattfeder 76 dient der
Halterung des Ankerträgers 78.
[0038] Der Ankerträger 78 hat eine Nase 82, auf welchem der Arm 84 eines Uebertragungshebels
86 aufliegt. Der um die Achse 88 drehbare Uebertragungshebel 86 übt, unter Einwirkung
einer Torsionsfeder 90, ein Drehmoment auf den Ankerträger 78 aus.
[0039] Beim Einführen des Einschubelements 52 in den Einschubkanal 30 wird der erste Nocken
48 (Fig. 2) des Betätigungshebels 22 in die Gabel 92 des Uebertragungshebels 86 eingeführt.
Der zweite Nocken 50 des Betätigungshebels 22 gleitet auf die Fläche 62 des Kontaktträgers
56.
[0040] Neben dem voreilenden Kontakt ist, über einen Leiter 93 verbunden, eine gedruckte
Schaltung 94 angeordnet, welche einen aus vier Dioden bestehenden Gleichrichter 96,
einen paralell geschalteten spannungsabhängig variablen Widerstand 98 und einen Widerstand
100 umfasst. Entlang der Gehäusewand werden zwei Leiter 102, 103 zur Spule 68 und
zurück geführt.
[0041] Der Festkontakt 104 greift die Spannung einer anderen Eingangsschiene 42 als der
bewegliche Kontakt 58 ab. Bei einem Motorschutzschalter greifen der bewegliche und
der feste Kontakt zwei verschiedene Phasen ab, bei einem einphasigen Installationseinbauschalter
greift der Festkontakt 104 die Phase, der bewegliche Kontakt den Neutralleiter ab.
[0042] Vom Festkontakt 104 führt ein Leiter 106 zu der gedruckten Schaltung 94, er ist über
den Widerstand 100 mit dem Gleichrichter 96 verbunden.
[0043] In Fig. 3 drückt der Arm 84 des Uebertragungshebels 86 unter dem Einfluss des Nockens
48 des Betätigungshebels 22 gegen die Nase 82 des Ankerträgers 78. Der Anker 74 liegt,
wie in Fig. 4 dargestellt, auf dem Magnetkern 72. Der Ankerträger 78 ist jedoch weiter
geschwenkt als dies zur Anpressung des Ankers notwendig wäre. Diese Stellung entspricht
der Ausschaltstellung des Installationseinbauschalters.
[0044] Beim Einschalten wird der Betätigungshebel 22 mit dem in die Gabel 92 des Uebertragungshebels
86 greifenden Nocken 48 in Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, der Uebertragungshebel 86
schwenkt ebenfalls in Gegenuhrzeigerrichtung. Dadurch weicht der Arm 84 von der Nase
82 zurück, der Ankerträger 78 dreht sich unter Einwirkung der Torsionsfeder 90 im
Gegenuhrzeigersinn, ohne dass der Anker 74 vom Magnetkern 92 abgehoben wird.
[0045] Die Schwenkbewegung des Betätigungshebels 22 im Gegenuhrzeigersinn bewirkt auch,
dass der zweite Nocken 50 auf die Fläche 62 des Kontaktträgers 56 drückt, der bewegliche
Kontakt 58 kommt dadurch auf die entsprechende Eingangsschiene 42 zu liegen. Die
Spule 68 wird bei immer noch aufliegendem Anker 74 unter Spannung gesetzt, wobei der
Anker elektromagnetisch angezogen wird. Es spielt also keine Rolle mehr, ob der Ankerträger
78 noch eine Anpresskraft auf den Anker 74 ausübt oder nicht. Beim Weiterschwenken
des Uebertragungshebels 86 bekommt der Ankerträger 78 einen Verschiebungsfreiraum.
[0046] Tritt im Netz eine Unterspannung oder ein Spannungsunterbruch auf, so genügt die
durch die Spule 68 erzeugte elektromagnetische Kraft nicht mehr, um den Anker 74
gegen die Kraft der Torsionsfeder 90 anzuziehen. Der Anker wird abgeworfen und der
Ankerträger 78 mitgenommen. Ein Nocken 108 des Ankerträgers 78 trifft auf einen Nocken
24 (Fig. 1) des Auslöseschiebers auf, das Schaltschloss wird ausgelöst. Dabei wird
das Drehmoment der Torsionsfeder 36 des Betätigungshebels 22 freigegeben, dieser
dreht in Uhrzeigerrich tung und drückt den Anker 74 über den Uebertragungshebel 86
und den Ankerträger 78 wieder an den Magnetkern 72. Gleichzeitig wird die Fläche
62 des Kontaktträgers 56 entlastet und der bewegliche Kontakt 58 durch die Druckfeder
66 von der entsprechenden Eingangsschiene 42 abgehoben. Der Unterspannungsauslöser
ist in Ausschaltposition des Installationseinbauschalters 10 nicht mehr an Spannung.
1. Installationseinbauschalter in elektrischen Niederspannungsverteilnetzen, insbesondere
Motorschutzschalter, mit einem bei Ueberstrom elektromagnetisch oder thermisch und
bei Unterspannung elektromagnetisch abschaltendem Auslösesystem,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Schalter (10) einen durchgehenden Einschubkanal (30) für den Unterspannungsauslöser
aufweist, in welchem Kanal bei einem Einphasenschalter die Eingangsschiene (42)
der Phase und des Neutralleiters, bei einem Dreiphasenschalter die Eingangsschienen
(42) zweier Phasen zum Abgriff der Spannung wenigstens teilweise freiliegen, und Mittel
zur Kraftübertragung vom Schaltschloss zum Unterspannungsauslöser und umgekehrt in
den Einschubkanal (30) ragen,
- die Haube (12) des Schalters (10) auf der von den Mitteln zur Kraftübertragung
weiter entfernten Längsseite eine dem Querschnitt des Einschubkanals (30) entsprechende,
verschliessbare Oeffnung (14) aufweist, und
- der Unterspannungsauslöser als in einem Gehäuse (54) angeordnetes Einschubelement
(52) ausgebildet ist, wobei ein federnder Festkontakt (104) eine Gehäuseöffnung
zum Abgriff der Spannung auf einer ersten Eingangsschiene (42) durchgreift, ein beweglicher
Kontakt (58) beim Einschalten durch eine weitere Gehäuseöffnung (60) zum Abgriff
der Spannung auf eine zweite Eingangsschiene (42) verschiebbar, schwenkbar oder biegbar
ist, und im Gehäuse (54) in Längsrichtung verlaufende Schlitze zur Aufnahme der in
den Einschubkanal (30) ragenden Mittel zur Kraftübertragung ausgebildet sind.
2. Installationseinbauschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Anker (74) des Unterspannungsauslösers in einem gegen den Widerstand einer Torsionsfeder
(90) schwenkbaren Ankerträger (78) gehaltert ist, welcher vorzugsweise aus Kunststoff
besteht.
3. Installationseinbauschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Ankerträger (78) nach dem Aufliegen des Ankers (74) auf dem Magnetkern (72) weiter
schwenkbar ist.
4. Installationseinbauschalter nach einer der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der bewegliche Kontakt (58) des Unterspannungsauslösers als voreilender Hilfskontakt
ausgebildet und in Ausschaltstellung von der betreffenden Eingangsschiene (42) abgehoben
ist.
5. Installationseinbauschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart
des voreilenden Hilfskontakts eine gedruckte Schaltung (94) mit einem Brückengleichrichter
(96), einem spannungsabhängig variablen Widerstand (98) und einem Widerstand (100)
angeordnet ist, wobei der Festkontakt (104) vorzugsweise wechselstromseitig liegt.
6. Installationseinbauschalter nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet,
dass ein in den Einschubkanal (30) ragendes Mittel zur Kraftübertragung vom Schaltschloss
ein Betätigungshebel (22) mit einem ersten, über einen Uebertragungshebel (86) auf
den Ankerträger (78) einwirkender Nocken (48) und einem zweiten, auf den Kontaktträger
(56) des voreilenden Hilfskontakts einwirkenden Nocken (50) ist.
7. Installationseinbauschalter nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet,
dass ein in den Einschubkanal (30) ragendes Mittel zur Kraftübertragung auf das Schaltschloss
ein Nocken (24) des leichtgängigen Auslöseschiebers für die elektromagnetische Auslösung
ist.
8. Installationseinbauschalter nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Oeffnung in der Schalterhaube (12) mit einem verschliessbaren, flexiblen
Streifen (16) abdeckbar ist, welcher vorzugsweise an der Haube angeformt ist und ein
Filmscharnier bildet.
9. Verfahren zum Einschalten eines Installationseinbauschalter mit gleichzeitiger
Aktivierung des Unterspannungsauslösers nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet,
dass in bezug auf die Unterspannungsauslösung beim Drehen, Kippen, Drücken oder Verschieben
eines Schalthebels (26) über das Schaltschloss eine Kraft auf den schwenkbaren Betätigungshebel
(22) ausgeübt wird, welcher mittels eines in eine Gabel (92) des Uebertragungshebels
(86) eingreifenden ersten Nockens (48) einen auf den Ankerträger (78) eine Anpresskraft
ausübenden Arm (84) abhebt, und welcher gleichzeitig über einen zweiten Nocken (50)
eine Anpresskraft auf dem Kontaktträger (56) des voreilenden Hilfskontakts ausübt,
wobei vorerst der bewegliche Kontakt (58) auf die entsprechende Eingangsschiene (42)
gedrückt und dann der Ankerträger (78) bewegbar werden.
10. Verfahren zum automatischen Ausschalten eines Installationseinbauschalters bei
Unterspannung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass in bezug
auf die Unterspannungsauslösung der nun elektromagnetisch nicht mehr genügend angezogene
Anker (74) die Rückführung des Ankerträgers (78) durch Federkraft freigibt, ein Nocken
(108) des Ankerträgers (78) auf einem Nocken (24) des Auslöseschiebers einwirkt, diesen
verschiebt und das Schaltschloss auslöst, wobei einerseits ein erster Nocken (48)
des Betätigungshebels (22) den Ankerträger (78) über eine Gabel (92) des Uebertragungs
hebels (86) und einen Arm (84) verschiebt und den Anker (74) vor der Beendigung der
Bewegung des Ankerträgers (78) auf den Magnetkern (72) drückt, und andrerseits ein
zweiter Nocken (50) des Betätigungshebels (22) den Kontaktträger (56) des voreilenden
Hilfskontakts zum Abheben mittels Federkraft von der entsprechenden Eingangsschiene
(42) freigibt.