(19)
(11) EP 0 350 441 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.1990  Patentblatt  1990/02

(21) Anmeldenummer: 89810455.9

(22) Anmeldetag:  13.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01H 83/12, H01H 71/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 05.07.1988 CH 2550/88

(71) Anmelder: ABB PATENT GmbH
D-68309 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Spengler, Stephan
    CH-8211 Hemmental (CH)
  • Stamm, Jörg
    CH-8240 Thayngen (CH)

(74) Vertreter: Fritsch, Klaus et al
c/o ABB Patent GmbH, Postfach 10 03 51
D-68128 Mannheim
D-68128 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Installationseinbauschalter und Verfahren zu dessen Betrieb


    (57) Der Installationseinbauschalter (10) in elektischen Nieder­spannungsverteilnetzen, insbesondere ein Motorschutzschal­ter, ist mit einem bei Ueberstrom elektromagnetisch oder thermisch und bei Unterspannung elektromagnetisch abschal­tenden Auslösesystem ausgerüstet.
    Der Schalter (10) weist einen durchgehenden Einschubkanal (30) für einen Unterspannungsauslöser auf. In den Einschub­kanal (30) ragen Mittel zur Kraftübertragung vom Schalt­schloss zum Unterspannungsauslöser und umgekehrt.
    Der Unterspannungsauslöser ist als in einem Gehäuse (54) angeordnetes Einschubelement (52) ausgebildet, welches bei ausgeschaltetem Schalter (10) stets spannungslos ist. Das Einschubelement (52) umfasst einen federnden Festkontakt (104) und einen beweglichen Kontakt (58), welche an im Ein­schubkanal (30) mindestens teilweise freiliegenden Ein­gangsschienen (42) die Spannung abgreifen.
    Beim Einschalten des Schalters (10) wird der Unterspan­nungsauslöser gleichzeitig aktiviert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Installationseinbau­schalter in elektrischen Niederspannungsverteilnetzen, ins­besondere einen Motorschutzschalter, mit einem bei Ueber­strom elektromagnetisch oder thermisch und bei Unterspan­nung elektromagnetisch abschaltenden Auslösesystem. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einschalten des Installationseinbauschalters mit gleichzeitiger Aktivierung des Unterspannungsauslösers und zu dessen automatischem Ausschalten bei Unterspannung.

    [0002] Installationseinbauschalter bekannter Bauart in elektri­schen Niederspannungsverteilnetzen sind durchwegs mit einem elektromagnetischen und einem thermischen Auslösesy­stem ausgerüstet, welche Systeme den Schalter bei einem kurzzeitigen starken Ueberstrom mittels eines in eine Spule gezogenen Ankers oder bei einem längere Zeit anhaltenden schwachen Ueberstrom mittels eines Bimetalls ausschalten.

    [0003] Ein Unterspannungsauslöser dagegen, welcher bei einem Un­terschreiten der Nennspannung auf einen vorgegebenen Wert, z.B. 10 - 75%, oder bei einem Spannungsunterbruch von we­sentlicher Bedeutung ist, wird in der Regel nicht mit der Grundausrüstung geliefert, sondern erst bei Bedarf nachge­rüstet. Damit kann der Ankaufspreis eines Schalters tief gehalten werden, es sind nur die notwendigen Bestandteile eingebaut.

    [0004] Unterspannungsauslöser bekannter Bauart arbeiten im wesent­lichen elektromagnetisch. Während des Betriebs, bei einge­schaltetem Installationseinbauschalter, wird ein Anker mit­tels eines von einer Spule mit Kern erzeugten Magnetfeldes in einen Spulenkörper gezogen. Die Einzugskraft muss eine in entgegengesetzter Richtung wirkende Federkraft überwin­den, damit der Anker am Magnetkern anliegt. Bei einem Spannungsabfall unter den kritischen Wert wird die vom Kern erzeugte magnetische Einzugskraft kleiner als die Feder­kraft, der Anker wird abgehoben. Diese Bewegung wird mit bekannten Mitteln auf das Schaltschloss übertragen, die Schaltkontakte werden geöffnet, und die Stromversorgung des Verbrauchers wird unterbrochen. Das Einschalten, z.B. einer Maschine, muss bewusst wieder von Hand erfolgen, ein selb­ständiges Anlaufen wird dadurch verhindert.

    [0005] Es sind Installationseinbauschalter bekannt, welche einen nachträglich eingebauten Unterspannungsauslöser haben. Das Nachrüsten bedingt jedoch komplizierte Manipulationen und ist entsprechend teuer.

    [0006] Auf dem Gebiet der Motorschutzschalter beispielsweise sind etwa 80% aller auf den Markt gelangenden Installationsein­bauschalter nicht mit einem Unterspannungsauslöser ausge­rüstet. Der Einkauf von Schaltern ist nicht auf eine be­stimmte Verwendung ausgerichtet, die Lagerhaltung von In­stallationseinbauschaltern verschiedener Typen mit und ohne Unterspannungsauslöser würde das Umlaufkapital beträchtlich erhöhen.

    [0007] Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, einen Instal­lationseinbauschalter der eingangs genannten Art zu schaf­fen, welcher sowohl die für einen nachträglichen Einbau eines Unterspannungsauslösers notwendigen Manipulationen als auch dessen Dimensionen auf ein Minimum beschränken lässt. Der Schalter soll so betrieben werden, dass die Un­terspannungsauslösung nur während der Einschaltzeit unter Spannung steht.

    [0008] In bezug auf die Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsge­mäss dadurch gelöst, dass
    - der Schalter einen durchgehenden Einschubkanal für den Unterspannungsauslöser aufweist, in welchem Kanal bei einem Einphasenschalter die Eingangsschiene der Phase und des Neutralleiters, bei einem Dreiphasenschalter die Eingangsschienen zweier Phasen zum Abgriff der Spannung wenigstens teilweise frei liegen, und Mittel zur Kraft­übertragung vom Schaltschloss zum Unterspannungsauslöser oder umgekehrt in den Einschubkanal ragen,
    - die Haube des Schalters auf der von den Mitteln zur Kraftübertragung weiter entfernten Längsseite eine dem Querschnitt des Einschubkanals entsprechende, ver­schliessbare Oeffnung aufweist, und
    - der Unterspannungsauslöser als in einem Gehäuse angeord­netes Einschubelement ausgebildet ist, wobei ein federn­der Festkontakt eine Gehäuseöffnung zum Abgriff der Spannung auf einer ersten Eingangsschiene durchgreift, ein beweglicher Kontakt beim Einschalten durch eine wei­tere Gehäuseöffnung zum Abgriff der Spannung auf eine zweite Eingangsschiene verschiebbar, schwenkbar oder biegbar ist, und im Gehäuse in Längsrichtung verlaufende Schlitze zur Aufnahme der in den Einschubkanal ragenden Mittel zur Kraftübertragung ausgebildet sind.

    [0009] Der als Einschubelement ausgestaltete, bei eingeschaltetem Installationseinbauschalter nie unter Spannung stehende Un­terspannungsauslöser ist jederzeit mit wenigen Handgriffen in einen Installationseinbauschalter ein- und ausbaubar. Die Haube des Installationseinbauschalters muss dabei weder für das Einschieben noch für das Entfernen des Unterspan­nungsauslösers entfernt werden, was allein eine beträchtli­che Zeitersparnis bringt.

    [0010] Derselbe Unterspannungsauslöser ist für mehrere Typen von Installationseinbauschaltern verwendbar. Die in ihren Aus­senkonturen quaderförmig ausgebildeten Einschubelemente sind leicht und übersichtlich stapelbar. Damit können neben der vereinfachten Manipulation zum Ein- und Ausbau auch in bedeutendem Masse Lagerkosten eingespart werden.

    [0011] Der im Einschubelement angeordnete Unterspannungsauslöser hat ein elektromagnetisches Auslösesystem mit einem von einer Spule erzeugten Magnetfeld, welches bei eingeschalte­tem Installationseinbauschalter einen Anker gegen den Wi­derstand einer Federkraft an den Kern zieht. Vorzugsweise ist der Anker des Unterspannungsauslösers in einem gegen den Widerstand einer Torsionsfeder schwenkbaren Ankerträger aus Kunststoff gehaltert.

    [0012] Der Ankerträger und der Anker sind so konzipiert, dass der Ankerträger nach dem Aufliegen des Ankers am Kern weiter schwenkbar ist.

    [0013] Der bewegliche Kontakt des Unterspannungsauslösers ist be­vorzugt Bestandteil eines voreilenden Hilfskontakts. Er ist in Ausschaltstellung des Installationseinbauschalters stets von der betreffenden Eingangsschiene abgehoben. Damit wird erreicht, dass der Unterspannungsauslöser nur an Spannung liegt, wenn der Installationseinbauschalter eingeschaltet ist. Weiter bewirkt die voreilende Betätigung des bewegli­chen Kontakts, dass die Stromversorgung der Spule des elek­tromagnetischen Auslösers vor den übrigen Schritten der Einschaltoperation gewährleistet ist.

    [0014] Benachbart des voreilenden Hilfskontakts ist zweckmässig eine gedruckte Schaltung angeordnet, welche folgende Bau­elemente umfasst:
    - Einen Brückengleichrichter zur Erzeugung eines pulsie­renden Gleichstroms. Dies erlaubt einerseits eine höhere Krafterzeugung durch das Magnetsystem zum Anziehen des Ankers und eliminiert andrerseits ein sonst allfällig erzeugtes Brummen.
    - Einen parallel geschalteten, spannungsabhängig variablen Widerstand (Varistor), welcher die Bauteile gegen Ueber­spannung schützt.
    - Einen Vorwiderstand zur Reduktion der Spulenspannung.

    [0015] Der Festkontakt liegt in bezug auf den Gleichrichter wech­selstromseitig.

    [0016] Das in den Einschubkanal ragende Mittel zur Kraftübertra­gung vom Schaltschloss auf den Unterspannungsauslöser ist bevorzugt als Betätigungshebel mit einem ersten, über einen Uebertragungshebel auf den Ankerträger einwirkenden Nocken und einem zweiten, auf den Kontakträger des voreilenden Hilfskontakts einwirkenden Nocken ausgebildet.

    [0017] Das andere in den Einschubkanal ragende Organ, das Mittel zur Kraftübertragung auf das Auslösesystem des Schalt­schlosses, ist zweckmässig ein Nocken eines leichtgängigen Auslöseschiebers.

    [0018] Die bezüglich des Querschnitts dem Einschubkanal entspre­chende Oeffnung in der Abdeckhaube ist vorzugsweise mit einem verschliessbaren flexiblen Streifen aus Kunststoff abgedeckt, welcher an der Haube angeformt ist. Dieses Film­scharnier erleichtert das Oeffnen des Einschubkanals durch Umbiegen des Streifens.

    [0019] Im übrigen entsprechen die Installationseinbauschalter dem bekannten Stand der Technik.

    [0020] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Einschalten eines In­stallationseinbauschalters mit gleichzeitiger Aktivierung des Unterspannungsauslösers zeichnet sich dadurch aus, dass in bezug auf die Unterspannungsauslösung beim Drehen, Kip­pen, Drücken oder Verschieben eines Schalthebels über das Schaltschloss eine Kraft auf den Betätigungshebel ausgeübt wird, welcher mittels eines in eine Gabel des Uebertra­gungshebels eingreifenden ersten Nockens einen auf den An­kerträger eine Anpresskraft ausübenden Arm abhebt, und wel­cher gleichzeitig über einen zweiten Nocken eine Anpress­ kraft auf den Kontaktträger des voreilenden Hilfskontakts ausübt, wobei vorerst der bewegliche Kontakt auf die ent­sprechende Eingangsschiene gedrückt und dann der Ankerträ­ger bei durch die voreilende Spannung vom Kern angezogenem Anker bewegbar werden.

    [0021] Das erfindungsgemässe Verfahren zum automatischen Ausschal­ten eines Installationseinbauschalters bei Unterspannung ist dadurch gekennzeichnet, dass in bezug auf die Unter­spannungsauslösung der elektromagnetisch nicht mehr genü­gend angezogene Anker die Rückführung des Ankerträgers durch Federkraft freigibt, ein Nocken des Ankerträgers auf einen Nocken des Auslöseschiebers einwirkt, diesen ver­schiebt und das Schaltschloss auslöst, wobei einerseits ein erster Nocken des Betätigungshebels den Ankerträger über eine Gabel des Uebertragungshebels mit einem Arm verschiebt und den Anker vor der Beendigung der Bewegung des Ankerträ­gers auf den Kern drückt, und andrerseits ein zweiter Nok­ken des Betätigungshebels den Kontaktträger des voreilenden Hilfskontakts zum Abheben mittels Federkraft von der ent­sprechenden Eingangsschiene freigibt.

    [0022] Beim manuellen Ausschalten des Installationseinbauschalters entfällt die Verschiebung des Auslöseschiebers zur Betäti­gung des Schaltschlosses. Der gespannte Betätigungshebel wird über das Schaltschloss manuell freigegeben und entfal­tet die im vorstehenden Absatz beschriebenen Einwirkungen auf den Ankerträger und den Kontaktträger des voreilenden Hilfskontakts.

    [0023] Alle übrigen Einschalt- und Ausschaltvorgänge, welche das Oeffnen und Schliessen der Verbraucherkontakte sowie die elektromagnetische und thermische Ueberstromauslösung be­treffen, entsprechen dem bekannten Stand der Technik.

    [0024] Abgesehen von den eingangs erwähnten Vorteilen bezüglich des als Einschubelement ausgestalteten Unterspannungsauslö­ sers bietet die Erfindung folgende weitere Vorteile:
    - Das mechanische Andrücken des Ankers beim Einschaltvor­gang des Installationseinbauschalters erlaubt eine schwächere Auslegung des Magnetsystems. Die Baugrösse des als Einschubelement ausgestalteten Unterspannungs­auslösers und die sich in der Schaltererwärmung ausdrük­kenden Energieverluste können klein gehalten werden.
    - Der voreilende Hilfskontakt und der Anker des Unterspan­nungsauslösers können mit einem gemeinsamen Hebel betä­tigt werden.

    [0025] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung beschriebe­nen Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen sche­matisch:

    - Fig. 1 eine Seitenansicht eines Installationseinbau­schalters mit geöffnetem Einschubkanal, ohne Einschubelement,

    - Fig. 2 einen Querschnitt durch den Einschubkanal, mit einer Ansicht des Betätigungshebels,

    - Fig. 3 eine Draufsicht auf einen als Einschubelement ausgebildeten Unterspannungsauslöser, mit ab­gehobenem Deckel, und

    - Fig. 4 eine Seitenansicht von Fig. 3.



    [0026] Der in Fig. 1 dargestellte Installationseinbauschalter 10 hat eine Haube 12 mit einer Oeffnung 14 für einen als Ein­schubelement gestalteten Unterspannungsauslöser, welcher im vorliegenden Fall nicht montiert ist. Die Oeffnung 14 kann mit einem flexiblen Streifen 16 aus Kunststoff verschlossen werden, wobei die an der Haube 12 angebrachten Rillen 18 und die Rillen 20 des flexiblen Streifens 16 beim Schlies­sen einen Schnellverschluss bilden. Der zweckmässig an der Haube 12 angeformte Streifen 16 bildet ein Filmscharnier, welches dünner als die Haube ist.

    [0027] Hinter der Oeffnung 14 sichtbar ist ein vom Schaltschloss schwenkbarer Betätigungshebel 22 und ein Nocken 24 zum Ver­schieben des das Schaltschloss elektromagnetisch auslösen­den Auslöseschiebers.

    [0028] Der Schalthebel 26 dient der manuellen Betätigung des Schaltschlosses.

    [0029] Der Installationseinbauschalter, als einzelnes Element oder aus drei Elementen einen Motorschutzschalter bildend zusam­mengesetzt, hat eine schwalbenschwanzförmig ausgebildete Nut 28 zum Aufschnappen mittels einer verschiebbaren Auf­schnappnase 29 auf eine Hutschiene.

    [0030] Beim in Fig. 2 gezeigten Einschubkanal 30 liegt die Oeff­nung 14 der Haube 12 (Fig. 1) hinten. In diesen Einschubka­nal ragt der um eine Achse 32 schwenkbare Betätigungshebel 22. Beim Einschalten des Installationseinbauschalters wirkt das nicht dargestellte Schaltschloss über einen ebenfalls um die Achse 32 drehbaren Winkelhebel 34 auf den Betäti­gungshebel 22 ein und dreht diesen unter Spannung einer Torsionsfeder 36 im Gegenuhrzeigersinn. Sobald nach dem Ausschalten die Haltewirkung des Schaltschlosses bzw. des Winkelhebels 34 entfällt, wird der Betätigungshebel 22 durch die Torsionsfeder 36 in die ursprüngliche Stellung zurückgebracht.

    [0031] Der Einschubkanal 30 wird im wesentlichen von der Schal­terhaube 12 und einer Gehäusewand 40 gebildet.

    [0032] Eine Eingangsschiene 42 liegt am Boden des Einschubkanals 30 gegen innen frei, sie kann vom festen oder vom bewegli­chen Kontakt des Unterspannungsauslösers zum Spannungsab­griff verwendet werden. Ueber eine Schraube 44, welche sich ebenfalls zum Spannungsabgriff eignet, ist die Eingangs­schiene 42 mit dem Festkontakt 46 verbunden.

    [0033] Der Betätigungshebel 22 weist einen ersten Nocken 48 zur Betätigung des Ankers des Unterspannungsauslösers und einen zweiten Nocken 50 zur Betätigung des voreilenden Hilfskon­takts auf.

    [0034] Fig. 3 und 4 zeigen ein Einschubelement 52, welches durch die Oeffnung 14 in der Haube 12 in den Einschubkanal 30 ge­schoben, und der verschliessbare Streifen 16 geschlossen werden kann. Die Bauteile des einschiebbaren Unterspan­nungsauslösers sind in einem Gehäuse 54 angeordnet, welches zum Einführen des in den Einschubkanal ragenden Betäti­gungshebels 22 und Nockens 24 Schlitze in Längsrichtung aufweist. Diese Oeffnungen sind nicht eingezeichnet.

    [0035] Der im linken Bereich des Einschubelements 52 dargestellte vorauseilende Hilfskontakt umfasst im wesentlichen den Kon­taktträger 56 aus Kunststoff, welcher um eine nicht darge­stellte Achse schwenkbar ist. Er trägt den beweglichen Kon­takt 58, welcher durch Schwenken um die Achse des Kontakt­trägers 56 zum Abgreifen der Spannung durch eine Oeffnung 60 im Gehäuse 54 auf eine Eingangsschiene 42 (Fig. 2) abge­senkt werden kann. Dieses Absenken erfolgt mittels einer Druckeinwirkung durch den zweiten Nocken 50 des Betäti­gungshebels 22 (Fig. 2) beim Einschalten des Installations­einbauschalters 10. Der Druck wird auf die Fläche 62 des Kontaktträgers 56 ausgeübt. Beim Ausschalten des Installa­tionseinbauschalters entlastet der Nocken 50 die Fläche 62, die von einem Bolzen 64 geführte Druckfeder 66 hebt den be­weglichen Kontakt 58 von der Eingangsschiene 42 ab, wodurch der Unterspannungsauslöser nicht mehr unter Spannung steht.

    [0036] Eine Spule 68 mit einem Spulenkörper 70 wird vom mittleren Schenkel eines im wesentlichen E-förmig gestalteten Mag­netkerns 72, auch Joch genannt, durchgriffen.

    [0037] Bei unter Spannung stehender Spule 68 wird der Anker 74 vom Magnetkern 72 angezogen, wobei eine Gegenkraft zu überwin­ den ist. Der Anker 74 ist in einem Ankerträger 78 befe­stigt, welcher um eine Achse 80 schwenkbar ist. Eine Blatt­feder 76 dient der Halterung des Ankerträgers 78.

    [0038] Der Ankerträger 78 hat eine Nase 82, auf welchem der Arm 84 eines Uebertragungshebels 86 aufliegt. Der um die Achse 88 drehbare Uebertragungshebel 86 übt, unter Einwirkung einer Torsionsfeder 90, ein Drehmoment auf den Ankerträger 78 aus.

    [0039] Beim Einführen des Einschubelements 52 in den Einschubkanal 30 wird der erste Nocken 48 (Fig. 2) des Betätigungshebels 22 in die Gabel 92 des Uebertragungshebels 86 eingeführt. Der zweite Nocken 50 des Betätigungshebels 22 gleitet auf die Fläche 62 des Kontaktträgers 56.

    [0040] Neben dem voreilenden Kontakt ist, über einen Leiter 93 verbunden, eine gedruckte Schaltung 94 angeordnet, welche einen aus vier Dioden bestehenden Gleichrichter 96, einen paralell geschalteten spannungsabhängig variablen Wider­stand 98 und einen Widerstand 100 umfasst. Entlang der Gehäusewand werden zwei Leiter 102, 103 zur Spule 68 und zurück geführt.

    [0041] Der Festkontakt 104 greift die Spannung einer anderen Ein­gangsschiene 42 als der bewegliche Kontakt 58 ab. Bei einem Motorschutzschalter greifen der bewegliche und der feste Kontakt zwei verschiedene Phasen ab, bei einem einphasigen Installationseinbauschalter greift der Festkontakt 104 die Phase, der bewegliche Kontakt den Neutralleiter ab.

    [0042] Vom Festkontakt 104 führt ein Leiter 106 zu der gedruckten Schaltung 94, er ist über den Widerstand 100 mit dem Gleichrichter 96 verbunden.

    [0043] In Fig. 3 drückt der Arm 84 des Uebertragungshebels 86 un­ter dem Einfluss des Nockens 48 des Betätigungshebels 22 gegen die Nase 82 des Ankerträgers 78. Der Anker 74 liegt, wie in Fig. 4 dargestellt, auf dem Magnetkern 72. Der An­kerträger 78 ist jedoch weiter geschwenkt als dies zur An­pressung des Ankers notwendig wäre. Diese Stellung ent­spricht der Ausschaltstellung des Installationseinbauschal­ters.

    [0044] Beim Einschalten wird der Betätigungshebel 22 mit dem in die Gabel 92 des Uebertragungshebels 86 greifenden Nocken 48 in Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, der Uebertragungshebel 86 schwenkt ebenfalls in Gegenuhrzeigerrichtung. Dadurch weicht der Arm 84 von der Nase 82 zurück, der Ankerträger 78 dreht sich unter Einwirkung der Torsionsfeder 90 im Ge­genuhrzeigersinn, ohne dass der Anker 74 vom Magnetkern 92 abgehoben wird.

    [0045] Die Schwenkbewegung des Betätigungshebels 22 im Gegenuhr­zeigersinn bewirkt auch, dass der zweite Nocken 50 auf die Fläche 62 des Kontaktträgers 56 drückt, der bewegliche Kon­takt 58 kommt dadurch auf die entsprechende Eingangsschiene 42 zu liegen. Die Spule 68 wird bei immer noch aufliegendem Anker 74 unter Spannung gesetzt, wobei der Anker elektro­magnetisch angezogen wird. Es spielt also keine Rolle mehr, ob der Ankerträger 78 noch eine Anpresskraft auf den Anker 74 ausübt oder nicht. Beim Weiterschwenken des Uebertra­gungshebels 86 bekommt der Ankerträger 78 einen Verschie­bungsfreiraum.

    [0046] Tritt im Netz eine Unterspannung oder ein Spannungsunter­bruch auf, so genügt die durch die Spule 68 erzeugte elek­tromagnetische Kraft nicht mehr, um den Anker 74 gegen die Kraft der Torsionsfeder 90 anzuziehen. Der Anker wird abge­worfen und der Ankerträger 78 mitgenommen. Ein Nocken 108 des Ankerträgers 78 trifft auf einen Nocken 24 (Fig. 1) des Auslöseschiebers auf, das Schaltschloss wird ausgelöst. Da­bei wird das Drehmoment der Torsionsfeder 36 des Betäti­gungshebels 22 freigegeben, dieser dreht in Uhrzeigerrich­ tung und drückt den Anker 74 über den Uebertragungshebel 86 und den Ankerträger 78 wieder an den Magnetkern 72. Gleich­zeitig wird die Fläche 62 des Kontaktträgers 56 entlastet und der bewegliche Kontakt 58 durch die Druckfeder 66 von der entsprechenden Eingangsschiene 42 abgehoben. Der Unter­spannungsauslöser ist in Ausschaltposition des Installa­tionseinbauschalters 10 nicht mehr an Spannung.


    Ansprüche

    1. Installationseinbauschalter in elektrischen Niederspan­nungsverteilnetzen, insbesondere Motorschutzschalter, mit einem bei Ueberstrom elektromagnetisch oder ther­misch und bei Unterspannung elektromagnetisch abschal­tendem Auslösesystem,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    - der Schalter (10) einen durchgehenden Einschubkanal (30) für den Unterspannungsauslöser aufweist, in wel­chem Kanal bei einem Einphasenschalter die Eingangs­schiene (42) der Phase und des Neutralleiters, bei einem Dreiphasenschalter die Eingangsschienen (42) zweier Phasen zum Abgriff der Spannung wenigstens teilweise freiliegen, und Mittel zur Kraftübertragung vom Schaltschloss zum Unterspannungsauslöser und umge­kehrt in den Einschubkanal (30) ragen,
    - die Haube (12) des Schalters (10) auf der von den Mit­teln zur Kraftübertragung weiter entfernten Längsseite eine dem Querschnitt des Einschubkanals (30) entspre­chende, verschliessbare Oeffnung (14) aufweist, und
    - der Unterspannungsauslöser als in einem Gehäuse (54) angeordnetes Einschubelement (52) ausgebildet ist, wo­bei ein federnder Festkontakt (104) eine Gehäuseöff­nung zum Abgriff der Spannung auf einer ersten Ein­gangsschiene (42) durchgreift, ein beweglicher Kontakt (58) beim Einschalten durch eine weitere Gehäuseöff­nung (60) zum Abgriff der Spannung auf eine zweite Eingangsschiene (42) verschiebbar, schwenkbar oder biegbar ist, und im Gehäuse (54) in Längsrichtung ver­laufende Schlitze zur Aufnahme der in den Einschubka­nal (30) ragenden Mittel zur Kraftübertragung ausge­bildet sind.
     
    2. Installationseinbauschalter nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Anker (74) des Unterspannungsaus­lösers in einem gegen den Widerstand einer Torsionsfeder (90) schwenkbaren Ankerträger (78) gehaltert ist, wel­cher vorzugsweise aus Kunststoff besteht.
     
    3. Installationseinbauschalter nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Ankerträger (78) nach dem Auflie­gen des Ankers (74) auf dem Magnetkern (72) weiter schwenkbar ist.
     
    4. Installationseinbauschalter nach einer der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Kontakt (58) des Unterspannungsauslösers als voreilender Hilfs­kontakt ausgebildet und in Ausschaltstellung von der be­treffenden Eingangsschiene (42) abgehoben ist.
     
    5. Installationseinbauschalter nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, dass benachbart des voreilenden Hilfskon­takts eine gedruckte Schaltung (94) mit einem Brücken­gleichrichter (96), einem spannungsabhängig variablen Widerstand (98) und einem Widerstand (100) angeordnet ist, wobei der Festkontakt (104) vorzugsweise wechsel­stromseitig liegt.
     
    6. Installationseinbauschalter nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein in den Einschubkanal (30) ragendes Mittel zur Kraftübertragung vom Schalt­schloss ein Betätigungshebel (22) mit einem ersten, über einen Uebertragungshebel (86) auf den Ankerträger (78) einwirkender Nocken (48) und einem zweiten, auf den Kon­taktträger (56) des voreilenden Hilfskontakts einwirken­den Nocken (50) ist.
     
    7. Installationseinbauschalter nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein in den Einschubkanal (30) ragendes Mittel zur Kraftübertragung auf das Schaltschloss ein Nocken (24) des leichtgängigen Auslö­seschiebers für die elektromagnetische Auslösung ist.
     
    8. Installationseinbauschalter nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Oeffnung in der Schalterhaube (12) mit einem verschliessbaren, flexiblen Streifen (16) abdeckbar ist, welcher vorzugsweise an der Haube angeformt ist und ein Filmscharnier bildet.
     
    9. Verfahren zum Einschalten eines Installationseinbau­schalter mit gleichzeitiger Aktivierung des Unterspan­nungsauslösers nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass in bezug auf die Unterspannungsaus­lösung beim Drehen, Kippen, Drücken oder Verschieben eines Schalthebels (26) über das Schaltschloss eine Kraft auf den schwenkbaren Betätigungshebel (22) ausge­übt wird, welcher mittels eines in eine Gabel (92) des Uebertragungshebels (86) eingreifenden ersten Nockens (48) einen auf den Ankerträger (78) eine Anpresskraft ausübenden Arm (84) abhebt, und welcher gleichzeitig über einen zweiten Nocken (50) eine Anpresskraft auf dem Kontaktträger (56) des voreilenden Hilfskontakts ausübt, wobei vorerst der bewegliche Kontakt (58) auf die ent­sprechende Eingangsschiene (42) gedrückt und dann der Ankerträger (78) bewegbar werden.
     
    10. Verfahren zum automatischen Ausschalten eines Installa­tionseinbauschalters bei Unterspannung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass in bezug auf die Unterspannungsauslösung der nun elektromagne­tisch nicht mehr genügend angezogene Anker (74) die Rückführung des Ankerträgers (78) durch Federkraft frei­gibt, ein Nocken (108) des Ankerträgers (78) auf einem Nocken (24) des Auslöseschiebers einwirkt, diesen ver­schiebt und das Schaltschloss auslöst, wobei einerseits ein erster Nocken (48) des Betätigungshebels (22) den Ankerträger (78) über eine Gabel (92) des Uebertragungs­ hebels (86) und einen Arm (84) verschiebt und den Anker (74) vor der Beendigung der Bewegung des Ankerträgers (78) auf den Magnetkern (72) drückt, und andrerseits ein zweiter Nocken (50) des Betätigungshebels (22) den Kon­taktträger (56) des voreilenden Hilfskontakts zum Abhe­ben mittels Federkraft von der entsprechenden Eingangs­schiene (42) freigibt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht