[0001] Die Erfindung betrifft eine Splitterplatte vor einer Sprengladung mit dem Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Solche Splitterplatten mit Kugeln oder mit Kugeln,
die seitliche Ablfachungen im Querschnitt eines Sechsecks aufweisen, werden am Umfang
einer Sprengstoffladung einer explosiven Granate oder eines anderen Geschosses angeordnet.
Je nachdem, ob eine parallele Ausstoßung der Metallkörper oder eine Bündelung in
einer vorbestimmten Ausstoßrichtung erwünscht ist, kann die Splitterplatte eben oder
- in bezug auf den Sprengstoff hin - auswärts oder einwärts gekrümmt angeordnet sein.
Solche Splitterplatten können auch in Tochtergeschossen von Ausstoßgeschossen, die
nacheinander gezündet und ausgestoßen werden, angeordnet sein. Der bekannte Stand
der Technik ist z. B. in der US-PS 3,667,390 und den DE-PS 28 21 723 und 29 07 308
beschrieben.
[0002] Nachteilig bei den bekannten Anordnungen ist ein umständliches Herstellungsverfahren,
da die einzelnen Kugelkörper miteinander verlötet werden müssen und die Platten an
der Oberfläche mit Hartlot zu vergießen sind. Dadurch bedingt sind Montageplatten
erforderlich, die die einzelnen Metallkörper beim Herstellungsvorgang der Splitterplatte
in ihrer Lage halten.
[0003] Weiterhin ist bei den bekannten Anordnungen nachteilig, daß eine sichere Abdichtung
der Kugelkörper gegen die Sprengstoffschwaden nicht erreichbar ist, da die nur punktförmig
aneinander liegenden Kugeln oder mit den glatten Abflachungen aneinander liegenden
Gleitflächen unterschiedlich fest miteinander befestigt sind, so daß ein Ausstoßen
der Kugeln zugleich in der gewollten Richtung gefährdet ist.
[0004] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Splitterplatte mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 dahingehend zu verbessern, daß einerseits ihre Herstellung
ohne wesentliche Montagehilfen möglich ist, und daß andererseits ein Ausstoßen der
Kugelkörper stets zugleich in der gewollten Richtung, nachdem sich hinter der Splitterplatte
ein entprechender Ausstoßdruck gebildet hat, erfolgen kann. Außerdem soll die Wirksamkeit
der Splitterplatte erhöht sein.
[0005] Die zur Lösung der gestellten Aufgabe wesentlichen, notwendigen Merkmale der Erfindung
sind im Patentanspruch 1 genannt. Die Unteransprüche nennen Ausführungsarten der
Erfindung.
[0006] Die nach der Erfindung zum Einsatz kommende Schale an der Sprengstoffseite der Metallkörper
kann einerseits als Montageplatte dienen. Andererseits gewährleistet sie, daß ein
Ausstoßen der Kugeln erst dann eintritt, wenn sich hinter dieser Schale ein gleichmäßiger
Druck aufgebaut hat. Dadurch bedingt ist eine höhere Splittergeschwindigkeit der Metallkörper
zu erzielen als vorher möglich war.
[0007] Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 bis 4 vier unterschiedliche Ausführungsformen der neuen
Splitterplatte im senkrechten Schnitt, wobei jeweils in Fig. 1a bis 4a eine Draufsicht
auf die Splitterplatte und in den Fig. 1b bis 4b jeweils eine Einzelheit vergrößert
herausgezeichnet ist.
Fig. 1 zeigt links eine ebene, rechts eine auswärtsgewölbte Splitterplatte mit den
Metallkörpern 1 als Kugeln.
Fig. 1a zeigt die Schale 2 als Siebblech mit den Löchern 4 zur Aufnahme der Kugeln.
Fig. 1b zeigt die Metallkörper 1 in den Löchern 4 der Schale 2 sowie die Vergußmasse
6 oberhalb der Kugeln und in den Zwischenräumen zwischen der Schale 2 und den Kugeln.
Inder oberen Vergußmasse zwischen den einzelnen Metallkörpern 1 können kleine Zusatzkörper
aus Metall, Keramik o. dgl., z. B. Kugeln, angeordnet sein, durch die die Streuwirkung
der Splitterplatte gegen weiche Ziele erweitert wird.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der Metallkörper als Sechskantkugeln auf einer
ungelochten Schale 2 aufliegen. Im linken Bereich ist eine Außenschale vorgesehen,
während bei einer Variante nach dem rechten Bereich außen lediglich Vergußmasse vor
gesehen ist. Die Sechskantkugeln verlaufen mit ihren Abflachungen 5 - wie in Fig.
2b in den oberen Ansichtsdarstellungen zeigt - zur Sprengstoffseite hin konisch, so
daß die in Fig. 2 angedeuteten Verlängerungslinien der Abflachungen bzw. die Radien
sich im Mittelpunkt des Krümmungsradius der gekrümmten Splitterplatte treffen.
Fig. 2b zeigt oben Seitenansichten und darunter eine Draufsicht auf die Sechskantkugel.
Fig. 3 bis 3b zeigen eine den Fig. 2 bis 2b entsprechende Darstellung, lediglich
mit dem Unterschied, daß hier statt Sechskantkugeln sogenannte Sechkantprojektile
als Metallkörper verwendet werden, deren Länge/Durchmesserverhältnis etwa im Bereich
von 3 liegt, gegenüber dem Länge/Durchmesserverhältnis der Sechskantkugeln von 1.
Durch die Ausbildung der Projektile nach Fig. 3 ist eine erhebliche Leistungssteigerung
zu erreichen.
Fig. 4 bis 4b zeigen eine der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 1b entsprechende Anordnung
einer Splitterplatte mit Kugeln als Metallkörper. Diese Kugeln 1 sind zwischen zwei
verformten Blechen 7, 8 als Unter- und Oberschale gehalten. Die Innenseite der Schalen
kann mit Lot oder mit einer Klebefolie 10 belegt sein. Die Bleche können als vorgeformte
Platten vor der Monatage vorliegen oder es werden ebene Platten bei der Montage in
einem isostatischen Preßvorgang über den Metallkörpern formschlüssig geformt.
1. Ebene bzw. gewölbte Splitterplatte vor einer Sprengladung, bestehend aus in gegenseitiger
Berührung nebeneinander liegenden Metallkörpern, insbesondere Schwermetallkörpern,
mit mindestens einer teilkugelförmigen Grundform jedes Metallkörpers an der Außenseite
der Splitterplatte, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkörper (1) mindestens Sprengstoffseitig von einer Schale (2), z. B.
aus Blech, gehalten sind.
2. Splitterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkörper (1) Kugeln, ggf. mit seitlichen Abflachungen im Querschnitt
in Form eines regelmäßigen Vielecks, sind, die in Löchern (4) der als Lochplatte ausgebildeten
Schale (2) gehalten sind.
3. Splitterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkörper im Bereich der aneinander liegenden Seiten Abflachungen (5)
im Querschnitt in Form eines regelmäßigen Vielecks, z. B. eines Sechsecks aufweisen,
und daß die Abflachungen sich zur Sprengstoffseite hin verjüngen und die Metallkörper
so angeordnet sind, daß die Verlängerungslinien der Abflachungen sich im Mittelpunkt
des Krümmungsradius der gekrümmten Splitterplatte treffen.
4. Splitterplatte nach Anspruch 3, gekennzeicnet durch ein Länge/Durchmesser-Verhältnis der Metallkörper (1) im Bereich von 1 und größer,
vorzugesweise im Bereich von 3 bis 5.
5. Splitterplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4 da durch gekennzeichnet, daß die Außenseite und ggf. auch die Zwischenräume zwischen den Metallkörpern und
der Schale 2 eine Vergußmasse (6) aus Kunststoff, Klebstoff oder Lot aufweisen, in
der ggf. kleine Zusatzkörper aus Metall oder Keramik, z. B. Kugeln, eingebettet sind.
6. Splitterplatte nach einem der Ansproche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite von einer Außenschale (3) bedeckt ist.
7. Splitterplatte nach einem der Anspruche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Metallkörper mit der Schale (2) oder mit den Schalen (2,
3) durch Verlöten, Vergießen oder Verkleben erfolgt ist.
8. Splitterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkörper (1) Kugeln, ggf. mit seitlichen Abflachungen im Querschnitt
in Form eines regelmäßigen Vielecks, sind, die zwischen zwei entsprechend der Kugelform
vorgeformten, z. B. vorgeprägten, Schalen (7, 8) gehalten sind.
9. Verfahren zur Herstellung der Splitterplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ebene Platten als Ausgangsmaterial der Schalen (7, 8) und Metallkörper (1) mit
Lot oder Klebstoff vorbehandelt werden bzw. mit einer derartigen Folie belegt werden,
und daß danach die Platten verformt und durch Erwärmung mit den Metallkörpern verbunden
werden.