[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen, Füllen und Verschliessen
von Schlauchbeutelpackungen, wie im Oberbegriff des Patentanspruches 1, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, wie im Oberbegriff des Anspruches 5,
beschrieben.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zu ihrer Durchführung entsprechend dem Oberbegriff
dieser Erfindung sind gemäss DE-C-3031399 bekannt.
[0003] Gemäss diesem Stand der Technik besteht eine solche Vorrichtung aus einem Füllrohr
zum Einfüllen des zu verpackenden Produktes in die aus einer Bahn flexiblen Verpackungsmaterials
herzustellenden Packungen, mit einer Formschulter am oberen Ende des Füllrohres, über
die die Bahn gezogen wird, um sie zu einem Schlauch zu formen, mit einer Bahnvorschubeinrichtung,
die die Bahn von einem Vorrat abzieht und zur Formschulter befördert, mit einer am
Füllrohr angeordneten Schlauchvorschubeinrichtung, um den Schlauch längs des Füllrohres
vorwärts zu ziehen, und mit einer nach dem Füllrohr vorgesehenen Querversiegelungseinrichtung
zum Verschliessen des Schlauches in durch den Vorschub festgelegten Packungslängenabständen.
Bei diesem bekannten Stand der Technik weist die Schlauchvorschubeinrichtung einen
Antrieb mit Schlupfeinrichtung auf, welcher den Vorschub der Bahn in einer einzigen
Richtung, nämlich in Förderrichtung, gestattet.
[0004] Weiter ist es aus der Praxis bekannt,und z.B. aus der CH-656362 ebenfalls entnehmbar,
mit sogenannten Registermarken, d.h. auf der Bahnfolie in passender Distanz angebrachten
Markierungen, zu arbeiten. Solche vorgedruckten Markierungen entsprechen dann der
vorgeschriebenen Beutellänge und dienen in der Regel zur automatischen Steuerung des
Bahnvorschubes der Schlauchbeutelmaschine.
[0005] Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Herstellen von Schlauchbeutelpackungen
gestatten damit wohl,Beutel von im wesentlichen gleichmässiger Länge herzustellen,
ohne jedoch den schwankenden Eigenschaften des zu füllenden Produktes gebührend Rechnung
zu tragen.
[0006] So kann es geschehen, dass das Füllgewicht des zu füllenden Produktes zwar konstant
bleibt - und dies ist in der Regel der vom Gesetz her verlangte Fixparameter der Einfülloperation
- während das Volumen desselben aus einer ganzen Reihe von Gründen auch wesentlich
schwanken kann.
[0007] Da die Beutelpackungslänge durch die Markierungen der Bahn gegeben ist, resultiert
als Folge des schwankenden Volumens ein unterschiedlicher, unerwünschter Füllgrad
der Packung. Um keine "halbleeren Packungen" (auch "Mogelpackungen" genannt) zu produzieren,
ist man deshalb gezwungen, die Füllmenge in Abhängigkeit vom tiefsten vorkommenden
Füllvolumen für das entsprechende Füllprodukt zu wählen. Bei grösser werdendem Füllvolumen
bedeutet dies, dass dem Produkt im Beutel weniger Platz zur Verfügung steht, womit
grosse Schwierigkeiten bei der Abschliessoperation des Beutels entstehen, da das
Füllprodukt, vor allem,falls es sich um hochvoluminöse, hoch elastische Produkte,
wie z.B. Kartoffelchips, handelt, die Neigung hat, sich im Bereich der vorgeschriebenen
Verschliessnaht auszudehnen, womit die Schliessoperation, sei es durch Siegeln, Schweissen
oder durch eine andere geeignete Methode, erschwert oder sogar verunmöglicht wird.
[0008] Man hat zwar bereits versucht, dieses Problem der gattungsgleichen, vertikalen Schlauchbeutelmaschinen
unserer Erfindung dadurch zu lösen, dass man einen sogenannten "Flachstreifen" des
Packungsendes nach der Füllung des Beutels mit dem Füllmaterial und vor der Durchführung
der Verschliessoperation mittels der oberen Quernaht vorsieht.
[0009] Eine Vorrichtung, um diesen Flachstreifen zu realisieren, wird z.B. durch die DE-A-3046710
gezeigt. Gemäss diesem Schutzrecht wird in einer Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff
unserer Erfindung eine Einrichtung zum Flachstreifen und zum Schliessen des Packungsendes
vorgesehen, welche einen Rahmen und eine vordere und eine hintere Schliessbacke umfasst,
welche in einer im allgemeinen horizontalen Richtung zwischen einer geöffneten und
einer geschlossenen Stellung bewegbar sind, wobei auf dem Rahmen ein Betätigungsorgan
vorgesehen ist zur Bewegung der Schliessbacken zwischen der geöffneten und der geschlossenen
Stellung sowie einer teilweise geöffneten Stellung, in welcher die Schliessbacken
gegeneinandergerückt, aber noch nicht vollständig in einer zum Verschliessen einer
Packung geeigneten Weise geschlossen sind, und bei welcher Streifelemente auf den
Schliessbacken angeordnet und mit diesen beweglich sind, um von gegenüberliegenden
Seiten den Schlauch aus Verpackungsmaterial zu erfassen und ihn annähernd vollständig
zu schliessen, wenn sich die Schliessbacken in ihrer Zwischenstellung befinden, und
bei welcher mit dem Rahmen Mittel verbunden sind, die geeignet sind, ihn zusammen
mit dem Betätigungsorgan, den Schliess backen und den Streifelementen, letztere in
ihrer Zwischenstellung, zu bewegen, wobei diese Mittel geeignet sind, eine im allgemeinen
vertikale, abwärts gerichtete Bewegung der Schliessbacken und der Streifelemente relativ
zu dem Schlauch aus Verpackungsmaterial zu bewirken und dadurch den Schlauch innerlich
zu säubern und abzuflachen für den Schliessvorgang durch die nachfolgend in völlig
geschlossener Position befindlichen Schliessbacken.
[0010] Diese bekannte Einrichtung gestattet wohl die obengeschilderten Probleme der gattungsgleichen
Schlauchbeutelmaschine unserer Erfindung zu lösen, weist jedoch den Nachteil auf,
dass der ganze Mechanismus der Querschliesseinrichtung in vertikaler Richtung und
in hohem Tempo der Beutelherstellung auf und ab verschoben werden muss. Da die Querverschliesseinrichtung
naturgemäss eine hohe Masse aufweist, es entstehen bei der genannten Auf- und Abbewegung
sehr hohe Kräfte, welche bewältigt werden müssen und auf jeden Fall nachteilig im
Hinblick auf die Funktionsweise der Maschine sind. Die Folge ist, dass der maximal
möglichen Produktion einer mit dieser Einrichtung ausgerüsteten Schlauchbeutelmaschine
durch die entstehenden hohen Kräfte Grenzen gestellt werden.
[0011] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Maschine zum Formen,
Füllen und Verschliessen von Schlauchbeutelpackungen, wie im Oberbegriff der Ansprüche
1 und 5 der Erfindung definiert, vorzuschlagen, welche die Herstellung von satt gefüllten
Beuteln, bzw. "abgestreiften" Beuteln gestattet und dabei die Nachteile bzw. die Einschränkungen
der zuletzt genannten bekannten Lösung nicht aufweist.
[0012] Diese Aufgabe wird verfahrensmässig mit den charakterisierenden Merkmalen des Anspruches
1 und vorrichtungsmässig mit den charakterisierenden Merkmalen des Anspruches 5 gelöst.
[0013] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfinderischen Verfahrens ist es vorgesehen,
dass die Zurückförderung des Schlauches und die Bildung der querliegenden Engstelle
im wesentlichen gleichzeitig geschehen sollen. Damit erreicht man eine besonders sanfte
Abstreifung des Produktes im Sinne der Erfindung, da die Bewegungen langsamer erfolgen
können und für die Zurückförderung nicht zuerst gewartet werden muss, bis die querliegende
Engstelle fertig gebildet ist. Man gewinnt also auch Zeit, d.h. man kann die Produktion
der Maschine erhöhen,ohne Qualitätseinbusse in Kauf nehmen zu müssen.
[0014] Andere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung bilden Gegenstand der weiteren
Ansprüche und werden detaillierter später erläutert.
[0015] Die Erfindung wird nun auf Grund einiger Ausführungsbeispiele und den entsprechenden
Figuren im Detail beschrieben. Die Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht der Schlauchbeutelverpackungsmaschine nach der Erfindung,
in schematischer und axonometrischer Darstellung,
Fig. 2a bis f vereinfachte Darstellungen der Füll- und Verschliessorgane der erfindungsgemässen
Maschine, in verschiedenen Arbeitsphasen, um den erfindungsmässigen, sequentiellen
Ablauf der Operationen zu zeigen,
Fig. 3 ein typisches Diagramm des Verlaufs der Bewegungen der Bahn bzw. des Schlauches
und der Querverschliesseinrichtung nach der Erfindung, um den zeitlichen Ablauf der
Operationen zu zeigen,
Fig. 4a und b eine vereinfachte Darstellung der Querverschliesseinrichtung, und zwar
Fig.4a in geschlossenem Zustand, d.h. während der Schweissoperation, und
Fig.4b in "halboffenem" Zustand während der erfindungsgemässen Zurückförderbewegung
des Schlauches,
Fig. 5 eine Draufsicht eines geeigneten Mechanismus für den Antrieb der Querverschliesseinrichtung
und
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie I-I durch den Mechanismus der Fig. 5.
[0016] In Figur 1 ist eine erfindungsmässige Schlauchbeutelverpakkungsmaschine in schematischer
und axonometrischer Darstellung gezeigt.
[0017] In dieser Darstellung, bei welcher sämtliche nicht erfindungserheblichen Elemente
und insbesondere das Gestell der Maschine weggelassen wurden, wird mit 1 eine Rolle
aus einer geeigneten Verpackungsfolie bezeichnet. Eine solche Folie ist in der Regel
bedruckt und trägt insbesondere am Rande Markierungen 2, welche für die Steuerungen
der Maschine, wie später noch geschildert, verwendet werden.
[0018] Die Rolle 1 wird mittels eines Motors 4, welcher ein gegen die Oberfläche der Rolle
angedrücktes Reibrad antreibt, in Förderrichtung nach Bedarf angetrieben. Mit dem
Pfeil f wird die Drehrichtung der Rolle 1 entsprechend der Förderrichtung der Folie
3 angedeutet. Die Folie 3 wird dann über eine als Tänzerrollenkombination T bestens
bekannte Rollenkombination, deren Funktion der Ausgleich zwischen dem Folienbedarf
der später kommenden Arbeitsorgane und der Lieferrolle ist, angetrieben. Die Tänzerrollenkombination
T gestattet also, in an sich bekannter Art und Weise, die Förderbewegungen in der
Zone der später beschriebenen Arbeitsorgane, welche Bewegungen relativ schnell und
präzis geschehen müssen, von der Trägheit der grossen und schweren Rolle 1 unabhängig
zu machen. Die Tänzerrollenkombination T kann insbesondere, muss jedoch nicht im
Rahmen dieser Erfindung, dazu dienen, Folienmaterial nachzu liefern, wenn die in
der Tänzerrollenkombination 4 vorhandene Folienmaterialreserve erschöpft ist. In diesem
Fall wird der Motor 4 jedesmal um einen bestimmten Förderbetrag in Richtung f in
Betrieb genommen, wenn die Rollen der Tänzerrollenkombination T bestimmte Grenzen
der Materialreserve unterschritten haben.
[0019] Nach Passieren der Tänzerrollenkombination gelangt die Folie 3 zu einem Rollenpaar
5,6, welches aus zwei, eine sogenannte Klemmlinie bildenden Rollen besteht. Die Rollen
5 und 6 werden durch nicht gezeigte Mittel zusammengedrückt und die Folie 3 wird
durch die Klemmstelle des Rollenpaares, d.h. durch den Berührungspunkt beider Rollen
5 und 6 geführt. Die Rolle 6 wird durch einen Motor 7, dessen Eigenschaften und Funktionen
später im Detail erklärt werden, in Rotation versetzt. Aus Gründen, welche später
klarer ersichtlich werden, wählt man mit Vorteil, im Rahmen dieser Erfindung, einen
trägheitsarmen Antriebsmotor 7 sowie trägheitsarme Rollen 5 und 6.
[0020] Es sei bereits jetzt jedoch festgehalten, dass das Rollenpaar 5,6 die Funktion hat,
die Bewegungen der Folie 3 zwischen der Tänzerrollenkombination 4 und den eigentlichen
Arbeitsorganen der Maschine zu steuern und insbesondere dafür zu sorgen, dass die
Folienbahn immer gleichmässig gespannt und ohne Faltenbildung verschoben wird.
[0021] Auch die dem Rollenpaar 5,6 folgenden Umlenkrollen 8 und 9, von welchen Rolle 9 ortsfest
gelagert ist, während Rolle 8 mittels zweier Spannhebel 10 (nur einer davon ist gezeichnet)
und Feder 11 zwischen den ortsfesten Rollen 6 und 9 sich leicht bewegen kann, entsprechen
einer günstigen, bekannten Rollenanordnung zur Erzielung einer möglichst spannungs-kontrollierten
Zuförderung der Folie zu den Arbeitsorganen. Die bis anhin beschriebenen Folien-Führungsorgane
sind lediglich das Beispiel einer möglichen, im Rahmen der Erfindung anwendbaren
Folien-Fördereinrichtung. Man kann sich jedoch im Rahmen der Erfindung auch andere
Konstruktionen vorstellen, da im Sinne der Erfindung lediglich verlangt wird, dass
die Folie mittels einer Klemmstelle 5,6 längenkontrollierbar und trägheitsarm zu den
Arbeitsorganen der Maschine geführt werden kann.
[0022] Die breit gehaltene und unter einer geeigneten Spannung stehende Folienbahn 3 wird
nun, unter Passieren einer Umlenkrolle, einer sogenannten Formschulter 13, zugeführt,
welche auch Einrollkörper genannt wird und die Funktion hat, die bisher flache Folie
um ein Führungsrohr, welches auch Füllrohr 14 genannt wird, so einzurollen, dass um
das Füllrohr ein räumlich geschlossener Schlauch gebildet wird. Das Führungsrohr
wird in der Regel Füllrohr genannt, da durch dieses das Füllgut in zu bildende Beutel
eingefüllt wird. Zu diesem Zweck weist das Füllrohr 14 in seiner oberen Partie eine
trichterförmige Oeffnung 15 auf, durch welche mittels nicht gezeigten Dosiereinrichtungen
gleichbleibende Mengen vom Füllgut zu ganz bestimmten Füllphasen im Rohr eingeführt
werden.
[0023] Der Schlauch weist sofort nach der Formschulter 13 eine offene Naht 16 auf, bei
welcher das Folienmaterial wohl leicht überlappt aber noch nicht verbunden ist. Zum
Verschluss dieser Längsnaht, so genannt, da sie in Längsrichtung des Schlauches verläuft,
dient nun die Längsverschlusseinrichtung 17, welche in Figur 1 schematisch als eine
senkrecht liegende Schachtel eingezeichnet und mit Heizelementen ausgerüstet ist.
Auch die Längsverschlusseinrichtung ist bekannt im Stand der Technik und braucht
deshalb in Aufbau und Funktion hier nicht weiter beschrieben zu werden. Es sei nur
erwähnt, dass es gleichgültig ist, ob sie als Versiegel- oder als Verschweisseinrichtung
oder nach irgendeinem anderen Verschlussverfahren arbeitet.
[0024] Zur präzisen Beförderung der inzwischen zum verschlossenen Schlauch 18 gewordenen
Folie 3 dient nun ein an sich z.B. aus der DE-C-3031399 bekanntes Abzugsriemenpaar
19/20. Die beiden Abzugsriemen 19 und 20 des Paares sind seitlich vom Füllrohr 24,
vorzugsweise im wesentlichen symmetrisch zur Längsverschlusseinrichtung 17 angeordnet.
Sie fördern den Schlauch 18 durch Einklemmen desselben zwischen dem inneren Trum jedes
Riemens 19,20 und der Oberfläche des Füllrohres 14.
[0025] Beide Riemen 19,20 werden gemeinsam mittels eines Motors 21 und passender Uebertragungsorgane,
z.B. Zahnräder 22,23, angetrieben. Es ist nun ein charakteristisches Merkmal der
Erfindung, dass der Motor 21 reversierbar ist, d.h. die Abzugsriemen 19,20 in beiden
Richtungen angetrieben werden können. Wenn Sie nur in "normaler Förderrichtung" angetrieben
werden, dann fördern sie den Schlauch 18 längs des Füllrohres 14 von oben nach unten
in Figur 1, während bei einer Zurückbeförderung des Schlauches 18 dieser längs des
Füllrohres 14 von unten nach oben verschoben wird.
[0026] Unter dem Abzugsriemenpaar 19,20 folgt nun, in normaler Förderrichtung des Schlauches
18 gesehen, eine Querverschlusseinrichtung 24, welche aus zwei Verschlussbacken 25,26
besteht und in der Regel auch ein Messer 27 für die Abtrennung der einzelnen Beutel
nach ihrer Fertigstellung beinhaltet. Die Querverschlusseinrichtung 24 entspricht
in ihrem Ausbau dem bekannten Stand der Technik: sie zeichnet sich jedoch im Sinne
der vorliegenden Erfindung dadurch aus, dass sie einen doppelstufig wirkenden Verschlussmechanismus
aufweist, welcher in Figur 1 nicht dargestellt und beispielsweise im Detail einer
möglichen Ausführungsvariante in Figur 5 - später beschrieben - gezeigt wird, mittels
welchem die Querverschlusseinrichtung 24 zur Bildung der Quernaht ganz geschlossen
werden kann (dieser Zustand wird gerade in Figur 1 gezeigt) und zur Bildung einer
querliegenden Engstelle im Schlauch (deren Bedeutung später beschrieben werden soll)
bis auf eine bestimmte Spaltbreite geschlossen bzw. geöffnet werden kann. Gerade in
dieser Möglichkeit, den Oeffnungsgrad des Querverschlussmechanismus 24 zu bestimmen,
ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung enthalten, wie aus der nun folgenden Beschreibung
der Arbeitsweise der erfinderischen Maschine hervorgehen wird.
[0027] In den Figuren 2a bis 2f, in welchen die erfinderische Maschine vereinfacht, nur
mit den Füll- und Verschliessorganen dargestellt wird, wird der erfindungsgemässe
Ablauf der Operationen in sequentieller Form dargestellt.
[0028] In der Figur 2a wird der Zustand gezeigt, bei welchem ein fertiger Beutel kurz vorher
durch das Messer 27 (nicht gezeigt, mit der Backe 25 zusammenwirkend) abgetrennt
wurde und oben an der Verschlusseinrichtung 24 das Füllgut im unten verschlossenem
Schlauch bereits durch das Füllrohr 14 eingefüllt wurde. Gleichzeitig mit dem Anfüllen
des neuen Beutels, bzw. mit dem Abtrennen des vorangehenden fertigen Beutels, erfolgen
nun folgende zwei Operationen: der Querverschlussmechanismus 24 wird geöffnet, d.h.
die zwei Backen 25 und 26 beginnen auseinander zu gehen. Diese Bewegung wird durch
die Pfeile m in Figur 2a angedeutet. Der Schlauch 18, in welchem sich bereits Füllgut
befindet, wird damit in seiner unteren Partie befreit. Gleichzeitig dazu (wobei "gleichzeitig"
durchaus auch eine kleine zeitliche Verspätung im Ablauf beinhalten kann) werden die
Abzugsriemen 19,20 durch den Motor 21 in normaler Förderrichtung des Schlauches 18
(durch die Pfeile n angedeutet) in Betrieb genommen: der Schlauch 18 beginnt also,sich
nach unten zu bewegen.
[0029] Es sei hier bereits erwähnt, dass die drei hier zitierten Operationen: Füllen des
Füllgutes durch das Rohr 14, Oeffnen des Querverschlussmechanismus 24 und Förderung
des Schlauches 18 durch die Abzugsriemen 19,20 zeitlich durchaus eine gewisse Staffelung,
im Sinne dieser Erfindung,ertragen können: so ist es durchaus denkbar, dass das Füllgut
erst durch das Füllrohr im neuen Beutel fallen gelassen wird, wenn dieser bereits
nach unten, in Richtung der Pfeile n sich bewegt. Erfindungsgemäss ist es jedoch wesentlich,
dass die Bewegungen der Verschlussbacken 25,26 und der Abzugsriemen 19,20 gesteuert
und gegenseitig einstellbar durchgeführt werden können. Dies wird durch Verwendung
von genau kontrollierbaren Antriebssystemen, wie z.B. Schritt- oder Servomotoren,
und von entsprechenden Steuerungen realisiert, wie dies später noch anhand von Realisierungsbeispielen
gezeigt werden soll.
[0030] In Figur 2b wird die Phase gezeigt, bei welcher die Querverschlussbacken 25,26 den
maximalen gegenseitigen Abstand erreicht haben und deshalb in dieser Lage stillstehen.
Dies wird in Figur 2b dadurch angedeutet, dass keine Pfeile m mehr eingezeichnet sind.
In dieser Lage muss prinzipiell die grösste Breite des Beutels frei durch die offenen
Backen 25, 26 passieren können: die Pfeile n deuten an, dass die Förderbewegung des
Schlauches nach unten durch den Motor 21 weitergeführt wird.
[0031] Figur 2c zeigt eine weitere Phase des erfindungsgemässen Ablaufes der Operationen:
hier geht die Bewegung des schlauches in normaler Förderrichtung (durch Pfeile n angedeutet)
weiter, während die Querverschlussbacken 25,26 (nach Passieren einer genügenden Länge
des neuen Beutels) bereits eine Schliessbewegung (durch die Pfeile o angedeutet)
angefangen haben. Diese Phase zeigt lediglich, dass erfindungsgemäss die Bewegungen
der Abzugsriemen 19,20 und der Querverschlussbacken 25,26 streng zueinander angepasst
werden können, womit zwei Vorteile angestrebt werden:
a) die Füllbedingungen der Beutel können optimal gestaltet werden, wie es durch die
Aufgabe der Erfindung verlangt und wie es später genauer geschildert wird, und
b) es kann Zeit gewonnen werden, da die Bewegungen gleichzeitig erfolgen können,
womit keine unnötigen Wartezeiten für einzelne Organe eingeschaltet werden.
Damit wird die Produktion der Schlauchbeutelverpackungsmaschine erhöht.
[0032] Es sei jedoch unterstrichen, dass die in Figur 2c gezeigte Phase nicht erfindungswesentlich
ist. Die Erfindung kann nämlich ebenfalls realisiert werden, falls mit dem Schliessen
der Querverschlussbacken 25,26 so lange gewartet wird, bis die Bewegung des Schlauches
in Richtung n aufhört. Allerdings verliert man eine Zeitspanne im Ablauf der Operationen.
[0033] Die Figur 2d zeigt nun die wichtigste Phase des erfindungsgemässen Verfahrens, nämlich
die Phase der "Abstreifung" oder des "Flachstreifens" des Beutels. In Figur 2d hat
der Schlauch 18 bereits den tiefsten Punkt seiner Bewegung in normaler Förderrichtung
erreicht. Man beachte dazu die Stellung der Markierung 2a in Figur 2d: sie liegt unterhalb
der Querverschlusseinrichtung 24. Die Backen 25,26 der Querverschlusseinrichtung
24 stehen still (keine Pfeile o mehr) in einem gegenseitigen Abstand x, bei welchem
der Schlauch 18 noch zwischen den Backen 25,26 ungehindert passieren kann, das Füllgut
jedoch nicht mehr. Nun wird die Bewegungsrichtung des Motors 21 reversiert, womit
der Schlauch 18 durch die Abzugsriemen 19,20 in umgekehrter Richtung (gegenüber der
normalen Förderrichtung) zurückbefördert wird. Dies wird in Figur 2d durch die Pfeile
p angedeutet. Diese Zurückförderbewegung des Schlauches 28 bei bis auf die Spaltbreite
x geschlossenen Verschlussbacken 25,26 realisiert das erfinderische Abstreifen des
Schlauches 18, welcher sich nun unterhalb der Querverschlusseinrichtung 24 zum Beutel
28 geformt hat. Die Spaltbreite x wird dabei so gewählt, dass der Schlauch möglichst
ungehindert, d.h. ohne allzu grossen Bremseffekt zwischen den Backen 25,26 gleiten
kann, anderseits aber, dass das Füllgut komplett verhindert wird, hoch zu steigen
und sich zwischen die Backen 25,26 zu begeben, wo es die Verschlussoperation stören
könnte.
[0034] Die Breite des Spaltes x wird erfindungsgemäss zwischen 0,5 und 10 mm gewählt, wobei
eine Breite x zwischen 2 und 4 mm sich als besonders vorteilhaft gezeigt hat. Man
kann also feststellen, dass die Bewegung des Schlauches 28 in normaler Förderrichtung
zuerst in einer grösseren Länge A + y als der gewünschten Beutellänge A (gleich dem
Abstand zwischen zwei nacheinander folgenden Markierungen 2, vgl. auch Figur 1) durchgeführt
wird, und dass anschliessend in den Phasen der Figuren 2d und 2e die zu viel geförderte
Länge y zurückgefördert wird, womit das Abstreifen des Beutels 28 ohne jegliche
senkrechte Bewegung der Querverschlusseinrichtung 24 realisiert wird.
[0035] Der Vergleich zwischen den Figuren 2d und 2e zeigt weiter, was mit dem Abstand y
zu verstehen ist. In Figur 2d ist die Markierung 2a unterhalb der Querverschlusseinrichtung
24 plaziert. In Figur 2e, bei welcher die Zurückförderbewegung des Schlauches 18 und
des Beutels 28 fertig ist, ist die Markierung 2a gerade zwischen die Backen 25,26
gelangt, da die Querverschleissnaht mit der Markierung 2a zusammenfallen soll. y ist
also die Länge des Weges der Markierung 2a zwischen der Lage der Figur 2d und derjenigen
der Figur 2e, wie es in Figur 2e angedeutet wurde, bei welcher mit 2b gestrichelt
die Lage der Markierung 2a in Figur 2d noch eingezeichnet wurde. Die Erfahrung hat
nun gezeigt, dass die Länge y mit Vorteil zwischen 10 und 75 % von der Beutellänge
betragen soll.
[0036] In Figur 2e, wie bereits erwähnt, ist die Zurückförderbewegung des Beutels 28 bereits
abgeschlossen, was durch das Fehlen der Pfeile p angedeutet wird, während die Backen
25,26 der Querverschlusseinrichtung 24 sich noch im Abstand x befinden. Dieser Zustand
dauert allerdings nur einen Augenblick, da im Moment, wo die Zurückförderbewegung
des Beutels 28 aufhört, werden die Backen 25,26 sofort ganz geschlossen, der Beutel
28 durch Siegeln, Schweissen oder einer anderen Methode verschlossen und durch das
Messer 27 abgetrennt. Dieser Zustand wird in Figur 2f gezeigt, bei welcher man auch
feststellen kann, dass sofort nach dem Verschliessen der Quernaht Füllmaterial durch
das Füllrohr 14 eingefüllt wird. Damit ist ein Zyklus zur Herstellung eines "abgestreiften"
Beutels 28 abgeschlossen,und der nächste Zyklus kann wieder beginnen mit der ersten
Operation der Figur 2a.
[0037] Es sei hier noch erwähnt, dass im Interesse der Produktion der Maschine die verschiedenen
Bewegungen des Schlauches 18 und der Querverschlusseinrichtung 24 möglichst ohne Zeitverlust
ablaufen und dort, wo erlaubt, gleichzeitig durchgeführt werden sollen.
[0038] Zur Vermeidung von Faltenbildung in der Folie 3 zwischen dem Füllrohr 14 und der
Tänzerrollenkombination T während der Zurückförderungsbewegung ist es natürlich nötig,
dass auch der Motor 7 gleichzeitig mit dem Motor 21 reversiert wird, wobei man eventuell
mit Vorteil dafür sorgt, dass Motor 7 etwas mehr Folie zurückverlangt als der Motor
21 anbietet. Damit lässt sich erreichen, dass die Folie 3 auch während der Zurückförderbewegung
immer angespannt bleibt. Hingegen muss der Motor 7 während der Förderung in normaler
Förderrichtung nicht unbedingt angetrieben sein, falls der Zug durch die Abzugsriemen
19,20 genügt, um eine sichere Beförderung der Folie zu gewährleisten und die damit
erzeugte Anspannung der Folie 3 für diese nicht ungebührend noch wird. Der Motor 7
wird also vorzugsweise auch als impulssteuerbarer Schrittmotor gewählt, welcher möglicherweise
nur für die Rückförderbewegung angeregt wird, während er in normaler Förderrichtung
durch die Folie 3 mitgeschleppt wird.
[0039] In Figur 3 wird der zeitliche Verlauf der Bewegungen des Schlauches bzw. der Querverschlusseinrichtung
gezeigt. Die Kurve F bezieht sich auf die Förderbewegung des Schlauches, während
die Kurve G die Bewegungen der Querverschlusseinrichtung wiedergibt.
[0040] Auf der Abzisse beider Kurven F und G ist die Zeit T aufgetragen. Die Ordinate zeigt
im Fall der Kurve F den durch den Schlauch 18 (bzw. durch die Folie 3) gelaufenen
Weg W, während bei der Kurve G auf die Ordinate die gegenseitige Distanz D zwischen
den Backen 25 und 26 der Querverschlusseinrichtung 24 aufgetragen wird.
[0041] Die Kurve F zeigt, dass im Zeitpunkt t₁ der Schlauch, nach vorheriger Abtrennung
des fertigen Schlauches, in normaler Förderrichtung in Bewegung versetzt wird. Es
entspricht dies dem Beginn eines Zyklus der Beutelherstellung und dem Zustand in Figur
2f. Diese Vorwärtsbewegung dauert bis zum Zeitpunkt t₅, und der Schlauch wird in dieser
Zeitspanne um den Betrag A + y in normaler Förderrichtung bewegt. Der Zeitpunkt t₅
entspricht dem in Figur 2d gezeigten Zustand. In diesem Zeitpunkt erfolgt die Umkehrung
der Bewegung des Schlauches, d.h. ab diesem Zeitpunkt wird der Schlauch in umgekehrter
Richtung gefördert. Diese Zurückförderung dauert bis zum Zeitpunkt t₆: in diesem Moment
ist der Schlauch um die Länge y zurückbefördert, so dass die gesamte in normaler
Förderrichtung geförderte Schlauchlänge zwischen dem Zeitpunkt t₁ und dem Zeitpunkt
t₆ gleich der gewünschten Beutellänge A ist. Nun bleibt der Schlauch still für die
Verschlussoperation und für die Trennoperation bis zum Zeitpunkt t₁₀. Im Zeitpunkt
t₁₀ beginnt nun ein neuer Zyklus, wobei der ganze Schlauch natürlich gegenüber dem
Zeitpunkt t₁ um die Beutellänge A sich verschoben hat.
[0042] Die Kurve G zeigt, dass bereits vor dem Zeitpunkt t₁, d.h. im Zeitpunkt t₁ - Δt,
die Verschlussbacken 25,26 die Oeffnungs bewegung angefangen haben. Im Zeitpunkt
t₁ stehen sie bereits offen, d.h. sie haben den Schlauch 18 für die Beförderung in
normaler Förderrichtung freigegeben. Die Oeffnungsbewegung der Verschlussbacken 25,26
dauert bis zum Zeitpunkt t₂, welcher den Zustand der Figur 2b wiedergibt. Zwischen
dem Zeitpunkt t₂ und t₃ bleiben die Backen in ihrer maximal offenen Lage nach Figur
2b still. Im Zeitpunkt t₃ und bis Zeitpunkt t₄ schliessen sich die Backen 25,26 allmählich,
bis sie im Zeitpunkt t₄ die gegenseitige Distanz x, welche die Spaltbreite für die
Abstreifung des Beutels ist, erreicht haben. Dieser Zustand entspricht demjenigen
der Figur 2d. Nun bleiben die Verschlussbacken 25,26 in dieser Lage bis zum Zeitpunkt
t₇: während der Zeitspanne t₄-t₇ wird der Schlauch 18, wie oben erklärt, zurückbefördert
- genauer gesagt während der kürzeren Zeitspanne t₅-t₆ - und abgestreift. Im Zeitpunkt
t₇, welcher den Zustand der Figur 2e wiedergibt, beginnt die Schliessbewegung der
Backen 25,26 bis zu ihrem kompletten Abschluss im Zeitpunkt t₈. Die Querverschlusseinrichtung
24 bleibt dann bis zum Zeitpunkt t₉ geschlossen, und während der Zeitspanne t₈-t₉
erfolgt der Verschluss und die Abtrennung des Beutels 28 durch Betätigung des Messers
27. Der Zeitspanne t₉-t₁₀ entspricht dann das Δt am Anfang des Zyklus.
[0043] Der gezeigte Zeitverlauf kann natürlich kleine Aenderungen im Rahmen der Erfindung
erfahren. So kann z.B. vor dem Zeitpunkt t₅ der Schlauch 18 für eine gewisse Zeitspanne
t₃′-t₅ stillstehen, d.h. der Umkehrung der Förderrichtung des Schlauches 18 kann mit
einer kurzen Stillstandpause durchgeführt werden, wie es mit gestrichelten Linien
in der Kurve F eingezeichnet ist. Diese und andere kleinere Anpassungen, wie z.B.
die Berücksichtigung der Beschleunigungen und Verzögerungen des Schlauches 18, ändern
jedoch prinzipiell nichts am Verlauf der Bewegungen nach der vorliegenden Erfindung,
wie in Figur 3 dargestellt.
[0044] Es ist bekannt, dass es Folienmaterialien gibt, welche nach Durchführung der Verschlussoperation
die Neigung haben, an den Verschlussbacken 25,26 kleben zu bleiben. Dieses Phänomen
hängt mit der für die Verschlussoperation in der Regel nötigen Erwärmung des Schlauches
18 zusammen.
[0045] Eine erste Möglichkeit, um diesen Zustand zu verbessern, besteht darin, die in normaler
Förderrichtung des Schlauches 18 stromabwärtsliegenden Kanten 29,30 (Figur 1) der
Verschlussbacken 25,26 aus einem schlecht wärmeleitendem Material zu gestalten. Damit
können diese Kanten 29,30 dem Schlauch 18 bei der Verschlussoperation weniger Wärme
in dieser Zone unterhalb der eigentlichen Verschlusszone zuführen, womit der Beutel
28 sich besser nach dem Abtrennen von den Backen ablösen kann.
[0046] Die Figuren 4a und 4b zeigen eine weitere Möglichkeit, um das geschilderte Problem
in Griff zu bekommen, nämlich die Anwendung von sogenannten Abstreifleisten. Die
in den Figuren 4a und 4b schematisch gezeigten Verschlussbacken 25,26 (welche in Wirklichkeit
noch Heizelemente und das Messer 27 beinhalten) weisen in ihrer unteren Partie je
eine bewegliche Abstreifleiste 31 und 32 auf. Die Abstreifleisten 31,32 sind in einer
als Führung dienenden Ausnehmung 33,34 jedes Verschlussbackens 25,26 eingesetzt und
durch Federn 35,36 gegen das Innere der Querverschlusseinrichtung 24 angedrückt. Nasen
37,38 dienen als Anschlag für die Bewegung der Abstreifleisten 31,32, wie dies in
Figur 4b besser gezeigt wird.
[0047] Figur 4a zeigt nun die Verschlussbacken 25,26 in ihrem geschlossenen Zustand, entsprechend
Figur 2f, d.h. praktisch während der Verschlussoperation. Die Abstreifleisten 31,32
werden durch die Federn 35,36 gegenseitig angepresst.
[0048] Wenn nun die Verschlussbacken 25,26 nach Fertigstellung der Verschlussoperation,
d.h. sofort nach dem Zustand der Figur 2f, geöffnet werden, um den fertigen Beutel
28 zu befreien, bleiben zuerst die Abstreifleisten 31,32 noch durch die Einwirkung
der Federn 35,36 in gegenseitigem Kontakt, bis die Backen 25,26 sich so weit geöffnet
haben, dass die Nasen 37,38 mit den Abstreifleisten 31,32 in Anschlag kommen. Die
Abstreifleisten 31,32 drücken also während der geschilderten ersten Phase der Oeffnungsbewegung
der Backen 25,26 den Beutel 28 förmlich von den Backen 25,26 ab, so dass er sich
von diesen ablösen muss, auch wenn das Folienmaterial des Beutels 28 leicht an den
Verschlussbacken 25,26 angeklebt geblieben ist.
[0049] Die Abstreifleisten 31,32 sind aber auch nützlich, im Rahmen dieser Erfindung, während
der ganzen Zurückförderung des Schlauches 18 für die Abstreifung. Auch während dieser
Operation, bei welcher der Schlauch mit bis auf die Spaltbreite x geöffneten warmen
Verschlussbacken 25,26 zwischen den Backen verschoben wird, besteht eine gewisse "Anklebegefahr"
des Schlauches 18. Auch hier ist es also von grossem Vorteil, dass die Spaltbreite
x von den kalten Kanten der Abstreifleisten 31,32, wie in Figur 4b gezeigt, statt
von den warmen inneren Flächen 39 der Verschlussbacken 25,26 bestimmt wird. Die Verwendung
von solchen Abstreifleisten 31,32 ist also gerade bei der Durchführung des Verfahrens
nach vorliegender Erfindung von grossem Vorteil.
[0050] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine Draufsicht und einen Schnitt durch einen geeigneten
Mechanismus für die Bewegung der Querverschlusseinrichtung 24 nach dem für die Realisierung
der Erfindung verlangten doppelstufigen Bewegungsablauf nach Kurve G der Figur 3.
[0051] Es ist bekannt, solche doppelstufig wirkenden Bewegungsmechanismen durch eine Kombination
von mehreren pneumatischen Kolben oder durch komplexere mechanische Hebelsystemezu
realisieren. Solche bekannten Systeme sind entweder zu träg, da z.B. pneumatische
Zylinder nicht beliebig schnell entlüftet und gefüllt werden können, oder zu kompliziert
im Aufbau.
[0052] Der in den Figuren 5 und 6 geschilderte Mechanismus realisiert die Vorteile einer
grossen Einfachheit, ist geeignet für die Realisierung der kurzen Zyklen und gestattet
eine rasche Einstellbarkeit der Vorrichtung, insbesondere der Spaltbreite x zwischen
den Verschlussbacken 25,26.
[0053] In Figur 5 sind die Verschlussbacken wieder mit den gleichen Bezugsnummern 25,26
wie in den Figuren 1 bis 3 bezeichnet: sie stehen in der Schlauchbeutelverpackungsmaschine
der Erfindung im wesentlichen in waagrechter Lage.
[0054] Die Verschlussbacke 25 ist mit einem Tragbalken 40 fest verbunden, welcher seinerseits
mittels zweier Längsführungen 41 und 42 in zwei Büchsen 43,44 hin und her verschiebbar
geführt wird.
[0055] Die Verschlussbacke 26 ihrerseits ist in der Mitte mit einer Führung 45 fest verbunden,
welche in einer Büchse 46 ebenfalls hin und her gleiten kann.
[0056] Die Längsführung 41 ist mit einem Pleuel 47 an eine Pleuelstange 48 gekuppelt, welche
auf ihrer anderen Seite mit einem Exzenterhebel 48 angelenkt ist. In ähnlicher Weise
sind die Längsführungen 42 bzw. 45 mit entsprechendem Pleuel 50 bzw.51 und über entsprechende
Pleuelstangen 52 bzw. 53 entsprechenden Exzenterhebeln 54 bzw. 55 gekuppelt.
[0057] Die Exzenterhebel 49, 54 und 55 sitzen alle exzentrisch auf einer gemeinsamen Welle
56, welche mit passenden Lagerböcken 57 im Maschinengestell (nicht weiter gezeigt)
drehbar gelagert ist.
[0058] Jeder Hebel 49, 54 und 55 ist praktisch gleich aufgebaut und die Exzentrizitäten
der Hebel 49 und 54, welche beide der Querbewegung des Verschlussbackens 25 dienen,
sind absolut gleich, damit der Backen 25 parallel verschoben werden kann. Die Exzentrizität
des Hebels 55, welcher der Querbewegung des Verschlussbackens 26 dient, kann verschieden
von derjenigen der Hebel 49 und 54 sein, da die Länge der translatorischen Bewegung
des Backens 26 nicht gleich derjenigen des Backens 25 sein muss. Aus Symmetriegründen
wählt man jedoch mit Vorteil gleich lange Hebel 49, 54 und 55 sowie gleiche Exzentrizitäten
derselben. Die Hebel 49 und 54 sind jedoch gegenüber dem Hebel 55 spiegelbildlich
exzentrisch auf die Welle 56 montiert, so dass bei einer Rotation der Welle 56 die
Längsführungen 41 ,42 in einer Richtung verschoben werden, während die Längsführung
45 in der umgekehrten Richtung verschoben wird. Die Welle 56 wird mit einem Motor
58 in Rotation versetzt.
[0059] Figur 6 zeigt die Vorrichtung der Figur 5 im Seitenriss, da sie einen Schnitt durch
die Linie I-I der Figur 5 darstellt. Aus der Figur 6 ist weiter ersichtlich, dass
die Hebel 49, 54 und 55 von der gegenüberliegenden Seite der Welle 56, auf welcher
sie exzentrisch mittels passender Wälzlager 59 gelagert sind, mittels eines Auges
60 (von welchem in Figur 6 nur eines sichtbar ist) um eine dazugehörige Achse 61 schwenken
können. Die Achsen 61 gehören zu den Kolbenachsen 62 von Zylinder-Kolben-Einheiten
63, welche gelenkig mittels Schwenklagern 64 an einem fixen Ort der Maschine fixiert
sind. Nur eine dieser Einheiten ist in Figur 6 sichtbar, aber es versteht sich, dass
jeder Exzenterhebel 49, 54 und 55 seine eigene Zylinder-Kolben-Einheit 63 aufweist.
[0060] Die Vorrichtung der Figuren 5 und 6 für die Betätigung des Querverschlussmechanismus
funktioniert nun folgendermassen: Wenn die Welle 56 durch den Motor 58 in Rotation
versetzt wird, schwingen die Exzenterhebel 49, 54 und 55 um die entsprechende Achse
61, und zwar die Hebel 49 und 54 in der gleichen Richtung und streng parallel untereinander,
während der Hebel 55 in umgekehrter Richtung praktisch spiegelbildlich (wie in Figur
6 klar ersichtlich) schwingt.
[0061] Wenn nun die Achsen 61 (wie in Figur 6 dargestellt) alle auf der gleichen Geraden
stehen,und die Zylinder-Kolben-Einheiten nicht bewegt werden, wirken die Achsen als
im Raum fixe Schwenkachsen, und die Länge der Längsbewegung der Verschlussbacken
25 und 26 hängt lediglich von der Exzentrizität der Hebel 48, 54 und 55,bzw. von
der Amplitude des Drehwinkels ab, um welchen die Welle 56 vom Motor 58 pro Arbeitszyklus
gedreht wird.
[0062] Die Exzentrizität der Hebel 48, 54 und 55 kann so gewählt werden, dass bei Ausnutzung
der totalen in den Exzentern vorliegenden Exzentrizität die Verschlussbacken 25 und
26 bis auf die Spaltbreite x aneinander angenähert werden. Dies ist im Beispiel von
Figur 6 der Fall. Die Ueberwindung der Spaltbreite x, um die Backen 25,26 ganz zu
schliessen, um die Verschlussoperation zu realisieren, kann dann sehr gut mittels
passender Verschiebung durch die Zylinder-Kolben-Einheiten 63 der Schwenkachsen 61
der Exzenterhebel 48, 54 und 55 geschehen, wobei die Vorrichtung so relaisiert werden
kann, dass der Verschluss der Backen 25,26 "elastisch" erfolgt, d.h. dass eine der
Backen (z.B. 26) mit dem einstellbaren Druck des Druckmediums auf dem entsprechenden
Kolben seiner Zylinder-Kolben-Einheit 63 gegen die andere Backe 25 anliegt. Zu diesem
Zweck wird für den Kolben der Zylinder-Kolben-Einheit 63 des Hebels 55 kein Anschlag
in Längsrichtung vorgesehen, so dass ihr Kolben sich (unter Ueberwindung z.B. der
Kraft einer Rückstellfeder 65) jeder Lage der Backe 25 anpassen kann.
[0063] Die hier beschriebene Steuerungsart der Elemente der Vorrichtung der Figuren 5 und
6 ist aber nicht die einzige denkbare Art, um die gewünschte Bewegung der Verschlussbacken
25,26 entsprechend der Kurve G der Figur 3 zu realisieren.
[0064] Eine andere Möglichkeit, um die gleichen Bewegungen zu erreichen, ist z.B. die Verwendung
eines reversierbaren, impulsgesteuerten, dynamischen Motors 58 vorzusehen. Durch
passende Wahl der Exzentrizitäten der Hebel 48, 54 und 55, der Drehwinkel in beiden
Richtungen der Welle 56 und der Stillstände des Motors 58 kann, wie man ohne Schwierigkeiten
feststellen kann, der gleiche Effekt erreicht werden. Die nötigen Steuerelemente,
um einen solchen Motor 58 in obigem Sinn und synchronisiert mit dem Motor 21 der Abzugsriemen
19 und 20 zu steuern, damit die Kurven F und G der Figur 3 realisiert werden können,
sind jedem Steuerungsfachmann bestens bekannt und bilden nicht Gegenstand dieser Erfindung.
Es wird deshalb auf ihre Beschreibung verzichtet.
[0065] Es sei noch bemerkt, dass in Figur 5 schematisch auch das Messer 27 für die Abtrennung
des fertigen Beutels eingezeichnet ist. Im Beispiel der Figur 5 ist das Messer 27
in der Backe 25 eingebaut und wird mittels einer pneumatischen Zylinder-Kolben-Einheit
66 betätigt. Es ist jedoch klar, dass das Messer 27 auch in der Backe 26 eingebaut
sein und mit anderen Mitteln betätigt werden könnte.
[0066] Die Vorteile des in den Figuren 5 und 6 beschriebenen Mechanismus für die Bewegungen
der Verschlussbacken 25 und 26 sind die grossen Einstellbarkeitsmöglichkeiten, die
relativ massenarme Lösung der hin- und hergehenden Bewegungen der Verschlussbacken
25 und 26, welche hohe Produktionsgeschwindigkeiten gestattet und die beschriebene
Möglichkeit, den Verschlussdruck zwischen den Verschlussbacken 25 und 26 einzustellen.
1. Verfahren zum Formen, Füllen und Verschliessen von Schlauchbeutelpackungen, bei
welchem das aus einer Bahn bestehende flexible, aus einer Rolle (1) gelieferte Packungsmaterial
mittels einer Formschulter (13) zuerst zu einem Schlauch (18) eingerollt wird, dessen
Längsnaht anschliessend durch Schweissen, Siegeln oder durch eine andere geeignete
Schliessoperation geschlossen wird, und bei welchem der Schlauch (18) mittels durch
Schweissen, Siegeln oder einer anderen geeigneten Schliessoperation erzeugter Quernähte
in Einzelbeutel unterteilt wird, wobei zwischen der Bildung einer Quernaht und derjenigen
der nächsten Quernaht das Füllmaterial eingefüllt wird und nach erfolgter Einfüllung
der Schlauch (18) in Förderrichtung um eine vorbestimmte Förderlänge (A), welche der
Beutellänge entspricht, verschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Förderbewegung
des Schlauches (18) dieser zuerst um eine grössere Länge (A+y) als die Beutellänge
(A) gefördert wird, anschliessend die zu verschliessende Oeffnung des Schlauches (18)
durch Bildung einer querliegenden Engstelle bis auf eine die Bewegung des Schlauches
(18) noch gerade gestaltende Spaltbreite (x > o) verkleinert wird und der Schlauch
(18) um die gegenüber der Beutellänge (A) zu viel geförderte Länge (y) durch Umkehrung
der Förderrichtung und unter Passieren der Engstelle zurückgefördert wird und anschliessend
durch Bildung der Quernaht verschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zurückförderung des
Schlauches (18) und die Bildung der querliegenden Engstelle im wesentlichen gleichzeitig
geschehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (y) zwischen
10 und 75 % der Beutellänge (A) liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltbreite (x) der
Engstelle zwischen 0,5 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 1 und 4 mm, liegt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Füllrohr
(14) zum Einfüllen des zu verpackenden Produktes in die herzustellenden Schlauchbeutelverpackungen,
mit einer Formschulter (13) am oberen Ende des Füllrohres (14), über welche eine Bahn
bzw. Folie (3) gezogen wird, um sie in einen Schlauch zu formen, mit einer Bahn- und
Schlauchvorschubeinrichtung, welche die Bahn (3) aus einer Lieferrolle (1) abzieht
und längs des Füllrohres (14) befördert, mit einer Längsverschliesseinrichtung (17),
um den Schlauch (18) in Längsrichtung und einer Querverschliesseinrichtung (24), um
den Schlauch (18) in vorbestimmten Packungsabständen (A) in Querrichtung zu verschliessen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn- und Schlauchvorschubeinrichtung einen reversierbaren
Antrieb aufweist,mittels welchem die Bahn (3) bzw. der Schlauch (18) in beiden Längsrichtungen
(n, p) gefördert werden kann, und dass die Querverschliesseinrichtung (24) einen
doppelstufig wirkenden Verschliessmechanismus aufweist, mittels welchem die Querverschliesseinrichtung
(24) für die Bildung der Quernaht ganz geschlossen und für die Bildung der querliegenden
Engstelle im Schlauch (18) bis auf eine bestimmte Spaltbreite (x > o) geschlossen
bzw. geöffnet werden kann.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die in normaler Förderrichtung
des Schlauches (18) stromabwärtsliegenden Kanten (29,30) der Verschlussbacken (25,
26) der Querverschliesseinrichtung (24) aus einem schlecht wärmeleitenden Material
bestehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Querverschliesseinrichtung
(24) mit Abstreifleisten (31,32) ausgerüstet ist, welche nach den Verschlussbacken
(25,26) in normaler Förderrichtung (n) des Schlauches (18) liegen und derart gegenüber
den Verschlussbacken (25,26) gefedert sind, dass bei der Bewegung der Querverschliesseinrichtung
(24) zur Bildung der Engstelle im Schlauch (18) die Abstreifleisten (31,32) sich zuerst
nur bis auf die Spaltbreite (x) bewegen, während die Verschlussbacken (25,26) in einem
grösseren gegenseitigen Abstand liegen, so dass der Schlauch (18) während seiner Zurückförderung
zwischen der Engstelle von den warmen Verschlussbacken (25,26) fern gehalten bzw.
abgestreift wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn- und Schlauchvorschubeinrichtung
zwei an dem Füllrohr (14) angeordnete Abzugsriemen (19,20) und eine vor der Formschulter
(13) angebrachte, auf die Bahn (3) einwirkende Mitnahmerolle (6) aufweist, und dass
der Motor (21) der Abzugsriemen (19,20) reversierbar in seiner Drehrichtung ist und
den Vorschub des Schlauches (18) in beide Förderrichtungen (n,p) besorgt, während
der Motor (7) der Mitnahmerolle (6) nur für die Zurückförderung des Schlauches (18)
bzw. der Bahn (3) vorgesehen ist, und die Mitnahmerolle (6) während der Förderbewegung
der Bahn (3) in die normale Förderrichtung (n) frei mitgeschleppt oder höchstens leicht
gebremst mitgeschleppt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Querverschliesseinrichtung
(24) mindestens zwei gegeneinander arbeitende, auf eine gemeinsame Welle (56) montierte
und um je eine Achse (61) schwenkbare, jeder mit einem der Verschlussbacken (25,26)
verbundene Exzenterhebel (49,54,55) aufweist, und dass die Welle (56) mit einem impulskontrollierten
und/oder reversierbaren,dynamischen Motor (58) angetrieben wird, so dass die Oeffnungs-
bzw. Schliessbewegungen der Querverschliesseinrichtung (24) durch die Einstellung
der Amplitude der Drehbewegungen und/oder der Drehrichtung der Welle (56) sowohl
in ihrem zeitlichen Ablauf als auch in ihrer Amplitude eingestellt werden können.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen (61) der
Exzenterhebel (49,54,55) durch passende Mittel (60,62 bis 65) beweglich im Raum gehalten
werden, und dass ihre Beweglichkeit verwendet wird, um die Spaltbreite (x) zwischen
den Verschlussbacken (25,26) einzustellen sowie um die Bewegung der Verschlussbacken
(25,26) zu realisieren.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Motoren (7,21,58) impulskontrollierte und/oder reversierbare, dynamische Motoren
sind, und dass sie durch eine passende Steuereinheit so gesteuert werden, dass die
Förderbewegungen der Bahn (3) bzw. des Schlauches (18) in beiden Förderrichtungen
(n,p) und die Oeffnungs- bzw. Schliessbewegungen der Querverschliesseinrichtung (24)
nach einem beliebigen Verlauf in Zeit und Raum wählbar und insbesondere zueinander
synchronisierbar sind.