[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abstapeln von Bögen, insbesondere von
Kartonbögen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei Abstapelvorrichtungen sind Einrichtungen bekannt, die beim Ablegen zum riesweisen
Markieren des Stapels nach einer bestimmten Anzahl abgelegter Bögen Markierstreifen
in den Stapel einlegen.
[0003] Ebenso sind Abstapelvorrichtungen bekannt, die zur Durchführung eines kontinuierlichen
Stapelwechsels einer horizontal in den Stapelbereich einfahrbare Hilfsstapelplattform
aufweisen, auf der ein Zwischenstapel gebildet wird, während der auf der Stapelbühne
befindliche fertige Stapel abtransportiert wird.
[0004] Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist in der DE-OS 35 35 113 beschrieben. Sie weist
einen in Förderrichtung zwischen die abgelegten und die geförderten Bögen einschiebbaren
Stabrost zur Aufnahme des Zwischenstapels auf. Es ist angeführt, daß zum Einführen
von Markierungsstreifen ein Einschießapparat in dem für einen Stab nicht benötigten
Freiraum vorgesehen sein kann.
[0005] Die in der DE-OS 35 35 113 beschriebene, konstruktiv aufwendige Abstapelvorrichtung
ist zur Ablage von dünnem Bogenmaterial, wie Papier, ausgelegt. Daher ist die Hilfsstapelplattform
vertikal bis in die Nähe der Zuführebene bewegbar, um eine bei der Ablage von dünnen,
empfindlichen Papieren erforderliche geringe Fallhöhe'zu erhalten.
[0006] Bei Ablagevorrichtungen zum Ablegen dickerer Bögen, z. B. Kartonbögen, sind die Hilfsstapelplattformen
bekannterweise in einer festen Höhe, also vertikal unbewegbar ausgelegt. Da die stabileren
Kartonbögen eine größere Fallhöhe zulassen und auch die auslaufseitigen Umlenkrollen
des zuführenden Bandförderers aufgrund des höheren Gewichts massiver ausgelegt werden
müssen, befindet sich bei diesen Vorrichtungen die als Stabrost ausgebildete Hilfsstapelplattform
ca. 250 mm unterhalb der Zuführebene. Bei einer Markiereinrichtung, deren Abgabeende
sich unmittelbar unterhalb der Zuführebene befindet, tritt nun das Problem auf, daß
die ersten Bögen eines Stapels, die auf dem Stabrost abgelegt werden, nicht markiert
werden können.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum
Abstapeln von Bögen zu schaffen, die es ermöglicht, den gesamten Stapel mit Markierstreifen
zu versehen, auch wenn die Fallhöhe auf eine in der Höhe feststehende Hilfsstapelplattform
größer als die zu markierende Rieshöhe ist.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Die Unteransprüche enthalten bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung:
[0010] Die Merkmale des Anspruches 2 ermöglichen eine automatische Anpassung des Abgabeendes
der Markiereinrichtung auf die jeweilige vertikale Position der Lücke zwischen dem
obersten Bogen des Stapels und dem zuzuführenden Bogen, in die der Markierstreifen
eingelegt wird.
[0011] Patentanspruch 3 enthält eine Markiereinrichtung zum Einsatz bei einer als Stabrost
ausgebildeten Hilfsstapelplattform, die in dem sehr engen Raum der Ausstoßpartie zwischen
Hilfsstapelplattform und Zuführebene sehr wenig Raum benötigt. Zugleich ermöglicht
diese Ausführungsform der Markiereinrichtung die Anordnung der übrigen Teile, z. B.
des Markierstreifenbehälters, im besser zugänglichen Bereich unterhalb der Hilfsstapelplattform.
[0012] Patentanspruch 4 enthält eine konstruktiv vorteilhafte Ausführungsform, bei der ein
oder mehrere Markiereinrichtungen auf verschiedene Formatbreiten eingestellt werden
können. Mehrere Markiereinrichtungen sind erforderlich, wenn die quer zu schneidende
Bahn gleichzeitig in mehrere Einzelbahnen längs geschnitten wird und so mehrere Stapel
nebeneinander gleichzeitig gebildet werden.
[0013] Bei der Ausführungsform nach Anspruch 5 ist die Bewegung der Einrichtung zur Bestimmung
der Höhe des Stapels vorteilhaft mit der Bewegung der Markiereinrichtung gekoppelt.
[0014] Die Zeichnungen dienen zur Erläuterung der Erfindung anhand eines vereinfacht dargestellten
Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Abstapelvorrichtung nach der Erfindung während
des Ablegens auf eine Hilfsstapelplattform.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht in Bogenlaufrichtung.
Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 1 während des Ablegens auf eine
Palette.
[0015] Das nachfolgend beschriebene Ausführungsbeispiel dient zum Ablegen von kontinuierlich
in Schuppenform angeförderten Kartonbögen 1 auf einen Stapel 2 im Anschluß an eine
Querschneidemaschine. Die auslaufseitigen Umlenkrollen 3.1 des die Bögen 1 zuführenden
Bandförderers 3 sind ebenso wie die Ausstoßrollen 4 oberhalb der maximalen Stapelhöhe
in zwei seitlichen Ständern 5, 6 des Ablegergestelles gelagert. Im Stapelbereich 7
befindet sich eine an Seilen 8 aufgehängte, vertikal bewegbare Stapelbühne 9, auf
die eine Palette 10 für den sich bildenden Stapel 2 aufgesetzt wird. Zum Ausrichten
der Bogenvorderkanten bei der Ablage dient ein in der Höhe feststehendes, auf verschiedene
Formatlängen in horizontaler Richtung einstellbares Anschlagbrett 11.
[0016] Unmittelbar unterhalb des Untertrums des Bandförderers 3 - ca. 250 mm unterhalb der
Zuführebene - ist in den Ständern 5, 6 und in seitlichen Traversen 12 eine in den
Stapelbereich 7 horizontal einfahrbare Hilfstapelplattform 13 gelagert, deren Ablagefläche
von parallel mit Abstand voneinander angeordneten Stäben 14 gebildet wird. Derartige
Hilfstapelplattformen werden als Stabroste bezeichnet.
[0017] Unmittelbar vor dem Stapelbereich 7 sind an den Ständern 5, 6 mehrere - im vorliegenden
Beispiel 2 - Einrichtungen zum Einschieben von Markierstreifen (Markiereinrichtungen
15) aufgehängt, die im folgenden näher beschrieben werden:
[0018] Jede Markiereinrichtung 15 weist einen Papierrollenbehälter 16, integrierte Vorschubwalzen
und einen Führungskanal 17 auf. Am Abgabeende 18 des Führungskanals 17 ist eine Schneidvorrichtung
zum Abtrennen der aus dem Führungskanal 17 geschobenen Teils der Markierstreifen angeordnet.
Die Markiereinrichtungen 15 sind querverstellbar auf einer sich über die Arbeitsbreite
erstreckenden Achse 19 festgeklemmt. Die Achse 19 ist vertikal verfahrbar in seitlichen,
an den Ständern 5, 6 befestigten Führungen 20, 21 gelagert. Als Antrieb für die vertikale
Verstellbewegung der Markiereinrichtungen 15 dient ein am Ständer 6 befestigter Getriebemotor
22, der einen Zahnriemen 23 antreibt, der mittels einer an beiden Enden in den Ständern
5, 6 gelagerten Welle 24 gespannt ist. An einem Trum des Zahnriemens 23 ist die Achse
19 festgeklemmt und kann so mittels des Getriebemotors 22 in der Höhe verstellt werden.
Damit die Höhenverstellung auf beiden Seiten der Ablagevorrichtung gleichmäßig erfolgt,
ist das andere Ende der Achse 19 an einem Trum eines Synchronriemens 25 festgeklemmt.
Der Synchronriemen 25 wird einerseits ebenfalls von der Welle 24, andererseits von
einer an dem Ständer 5 befestigten Spannrolle 26 umgelenkt.
[0019] Die Höhenverstellbarkeit der Markiereinrichtungen 15 ist so ausgelegt, daß sich das
Abgabeende 18 des Führungskanals 17 sowohl bis unmittelbar unterhalb der unteren Ausstoßrolle
4 hochbewegen als auch bis unterhalb der Stäbe 14 des Stabrostes 13 nieder bewegen
läßt. Beim Hochfahren fährt der Führungskanal 17 durch die Zwischenräume zwischen
den einzelnen Stäben 14. In abgesenkter Position ist eine Querverstellung der einzelnen
Markiereinrichtungen 15 auf verschiedene Formatbreiten möglich.
[0020] Die Anpassung des Abgabeendes 18 an die sich ändernde Stapelhöhe erfolgt mittels
eines die Stapelhöhe abtastenden Sensors 27 - im vorliegenden Beispiel ein Lichttaster
-, dessen Halterung 28 ebenfalls an der Achse 19 befestigt ist. Das Einlegen eines
Markierstreifens (Vorschub des Streifens in dem Führungskanal 17 und Abschneiden des
überstehenden Teils) wird von einer nicht dargestellten Steuereinrichtung in Abhängigkeit
von der Anzahl der abgelegten Bögen 1 gesteuert, die von einer Bogenzähleinrichtung
gezählt wird.
[0021] Die Vorrichtung nach dem Ausführungsbeispiel arbeitet wie folgt:
[0022] Während die Bögen 1 auf eine Palette 10 abgestapelt werden (Fig. 3) befindet sich
der Stabrost 14 außerhalb des Stapelbereichs. Das Abgabeende 18 des Führungskanals
17 der Markiereinrichtungen 15 ist bis unmittelbar unterhalb der Ausstoßrollen 4 hochgefahren,
so daß die Markierstreifen 29 in die Lücke zwischen der Hinterkante des zugeführten
Bogens 1 und der Stapeloberseite eingelegt werden können. Das Einlegen und Abschneiden
eines Markierstreifens 29 erfolgt jeweils nach Ablegen einer vorgewählten Bogenanzahl
(z. B. 125 Bögen), wobei das Abschneiden etwas zeitverzögert erfolgt, damit die eingelegten
Markierstreifen 29 von nachfolgenden Bögen eingeklemmt sind. Damit die Höhe des Stapels
2 - und damit die Fallhöhe der Bögen 1 - konstant bleibt, wird die Stapelbühne 9 kontinuierlich
nach unten bewegt. Die Steuerung der Absenkbewegung erfolgt mit Hilfe des Lichttasters
27 von einer nicht dargestellten Steuereinrichtung.
[0023] Nachdem der Stapel 2 die vorgewählte Höhe erreicht hat, wird durch Ausschleusen von
einigen Bögen 1 eine kleine Lücke im Schuppenstrom gebildet, während der daraus resultierenden
Unterbrechung des Ablegevorganges fährt der Stabrost 14 in den Stapelbereich ein und
nimmt die nachfolgenden Bögen 1 auf, damit der fertige Stapel 2 abtransportiert werden
kann. Gleichzeitig wird mit Hilfe des Getriebemotors 22 die Achse 19 mit den daran
befestigten Markiereinrichtungen 15 und dem Sensor 27 nach unten bewegt, bis die Abgabeenden
18 und der Sensor 27 sich auf Höhe der Oberseite des Stapels 30 befinden, der auf
dem Stabrost 14 abgelegt wird. Anschließend wird der Antrieb 22 derart mit Hilfe des
Sensors 27 gesteuert, daß sich das Abgabeende 18 der Markiereinrichtung synchron mit
der Oberseite des Stapels 30 nach oben bewegt. Der Stabrost 14 wird, nachdem eine
neue leere Palette 10 in den Stapelbereich 7 eingefahren und von der Stapelbühne 9
bis unmittelbar unter ihn angehoben wurde, wieder aus dem Stapelbereich 7 herausgefahren.
Der sich bereits gebildete Stapel 30 wird dabei auf der Palette 10 abgelegt. Sobald
die Höhe des Stapels 2 auf der Palette 10 bis unmittelbar unterhalb der Ausstoßrollen
4 angewachsen ist, bewegt die Steuereinrichtung die Stapelbühne 9 wieder nach unten,
um die Höhe der Stapeloberseite konstant zu halten. Die Abgabeenden 18 der Markiereinrichtungen
15 bleiben nun, ebenso wie der Sensor 27, in der Höhe feststehend (Fig. 3), bis ein
neuer Stapelwechsel erfolgt.
1. Vorrichtung zum Abstapeln von Bögen, insbesondere von Kartonbögen,
mit einer Einrichtung zum kontinuierlichen Zufördern der Bögen zu einer absenkbaren
Stapelbühne,
mit einer horizontal in den Stapelbereich einfahrbaren Hilfsstapelplattform und
einer Einrichtung zum Einlegen von Markierstreifen zwischen die Bogenhinterkanten
beim Ablegen (Markiereinrichtung).
dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsstapelplattform (13) vertikal unbewegbar und das Abgabeende (18) der
Markiereinrichtung (15) vertikal im Bereich zwischen Zufördereinrichtung (3) und Hilfsstapelplattform
(13) verfahrbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (27) zur kontinuierlichen Bestimmung der Höhe des auf der Hilfsstapelplattform
(13) anwachsenden Stapels (30) und eine Steuereinrichtung, die die vertikale Position
des Abgabeendes (18) der Markiereinrichtung (15) der Position der Stapeloberseite
anpaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine als Stabrost ausgebildete Hilfsstapelplattform (13) und eine Markiereinrichtung
(15) mit einem Führungskanal (17), der sich durch den Zwischenraum zwischen den Stäben
(14) des Stabrostes (13) nach oben erstreckt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Markiereinrichtungen (15) auf einer sich unterhalb des Stabrostes
(13) quer erstreckenden, höhenverfahrbaren Achse (19) befestigt sind, wobei die Abgabeenden
(18) der Markiereinrichtungen (15) bis unterhalb der Stäbe (14) des Stabrostes (13)
absenkbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (27) zur Bestimmung der Höhe des Stapels (30 bzw. 2) an der
höhenverfahrbaren Achse (19) befestigt ist.