[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung für einen Langlauf- oder Tourenski gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine solche Skibindung ist in der WO 87/03211 beschrieben. Bei dieser bekannten
Skibindung ist eine Halteschale zur Aufnahme des vorderen Bereiches eines Langlaufskischuhes
vorgesehen. Dabei weist die Halteschale eine Bodenplatte mit einer Aussparung für
einen Verriegelungszapfen und, in einem Abstand darüber, Halteleisten auf, wobei
Bodenplatte und Halteleisten nach vorne zu konvergierend ausgebildet sind. Der zugehörige
Langlaufskischuh trägt an seinem vorderen Endbreich einen U-förmigen Haltebügel, welcher
mit der Schuhsohle eine Öffnung bildet. In diese Öffnung ragt in der Schließstellung
der Skibindung der Verriegelungszapfen. Der vordere Sohlenbereich des Langlaufskischuhes
ist mit oberen und unteren Führungsflächen versehen, welche Führungsflächen so ausgestaltet
sind, daß sie sich bei eingesetztem Skischuh an der Bodeplatte und an den Führungsleisten
der Halteschale abstützen.
[0003] Eine derartige Langlaufskibindung mit dem dazu passenden Langlaufskischuh ist auch
im Handel erhältlich und hat sich in der Praxis bewährt. Dabei hat sich aber herausgestellt,
daß sich die Sohle des Langlaufskischuhes vor allem an ihrem vorderen Ende durch das
Gehen auch auf gestreuten Wegen abnützt. Dadurch verändert sich die Geometrie der
Führungsflächen ungünstig, wodurch die gleichmäßige Abstützung des Skischuhes in
der Halteschale nicht mehr gewährleistet ist.
[0004] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, bei einer Skibindung der eingangs genannten
Art die Halteschale so auszugestalten, daß sich abnützungsbedingte Veränderungen
der Laufsohle des Langlaufskischuhes nicht mehr auf die Abstützung desselben in der
Halteschale auswirken.
[0005] Erreicht wird das gesetzte Ziel erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1. Dadurch, daß die Bodenplatte der Halteschale mit zumindest einem
erhöhten Bereich versehen ist, an welchem der eingesetzte Skischuh mit seinem Bügel
bzw. Quersteg aufliegt, ist die Abstützung des Langlaufskischuhes in der Halteschale
unabhängig von einer möglichen Laufsohlenabnützung sicher gewährleistet.
[0006] Die Maßnahme, an einem der Halterung des Skischuhes dienenden Bauteil einer Langlaufskibindung
einen erhöhten Bereich für den Haltebügel des Skischuhes vorzusehen, ist an sich
aus der DE-OS 34 01 080 bekannt. Diese bekannte Langlaufskibindung besitzt allerdings
keine Halteschale und ist daher vom Erfindungsgegenstand weiter entfernt als der oben
erwähnte Stand der Technik.
[0007] Durch die Maßnahmen der kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 2 ist eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung der erhöhten Bereiche bei gleichzeitiger kompakter Gestaltung
der Halteschale gegeben.
[0008] Die Merkmale des Anspruches 3 bewirken, daß der Quersteg des Langlaufskischuhes gegen
ein unbeabsichtigtes Herausgleiten nach hinten besonders gesichert ist.
[0009] Durch die Ausgestaltung nach den Merkmalen des Anspruches 4 wird ein fertigungsgünstiger
Aufbau der Halteschale und insbesondere deren leichtere Entformbarkeit gewährleistet.
[0010] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der
Zeichnung näher beschrieben. Hiebei zeigen: Fig.1 Teile der den Stand der Technik
bildenden Langlaufskibindung im Längsschnitt und mit eingesetztem Langlaufskischuh,
Fig.2 eine entsprechende Darstellung einer Langlaufskibindung mit der erfindungsgemäß
ausgestalteten Halteschale, Fig.3 die Halteschale in der Draufsicht, teilweise aufgerissen,
Fig.4 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Langlaufskibindung im Längsschnitt
und Fig.5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig.4.
[0011] In Fig.1 ist schematisch und teilweise in Seitenansicht, teilweise im Schnitt eine
Langlaufskibindung gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Dabei wurden jene Teile
der Langlaufskibindung, die nicht zur Halteschale und zu dem in die Bindung einsetzbaren
vorderen Bereich des Langlaufskischuhes gehören, nur strichpunktiert dargestellt oder
weggelassen.
[0012] Auf einem Ski 1 ist eine Grundplatte 2 einer Langlaufskibindung in beliebiger bekannter
Weise montiert. Die Grundplatte 2 weist einen Lagerbock 3 auf, an welchem auf einer
Querachse 4 eine nachfolgend noch genauer beschriebene Halteschale 5 schwenkbar gelagert
ist. An der Querachse 4 ist weiters ein Schwenkteil 6 gelagert. Der Schwenkteil 6
trägt an seinem einen Arm einen Verriegelungszapfen 7 und an seinem anderen, nach
oben gerichteten Arm eine weitere Querachse 8, an welcher ein als zweiarmiger Hebel
ausgebildeter Riegel 9 angelenkt ist. Bezüglich der genauen Ausgestaltung und Funktion
der Langlaufskibindung wird auf die WO 87/03211 verwiesen. Die an der Querachse 4
angelenkte Halteschale 5 weist im wesentlichen eine Bodenplatte 51 mit einer Aussparung
52 auf. An beiden Seiten der Bodenplatte 51, in Skilängsrichtung betrachtet, schließen
jeweils Seitenwände 53 an. Die Seitenwände 53 sind an ihren oberen Enden mit nach
innen, also zur Längsachse hin, gerichteten Halteleisten 54 versehen. Weiters weist
die Halteschale 5 in ihrem der Querachse 4 zugewandten Bereich einen Quersteg 55 mit
einer Rastnut 56 auf. In diese Rastnut 56 greift in der Schließstellung der Langlaufskibindung
in bekannter Weise ein als Rastnase 10 ausgebildeter Hebelarm des Riegels 9 ein.
[0013] In die Halteschale ist ein mit 20 bezeichneter Langlaufskischuh eingesetzt. Der
Langlaufskischuh 20 hat eine Sohle 21, in deren vorderem Endbereich 22 in bekannter
Weise ein U-förmig ausgebildeter Bügel 23 verankert ist. Dadurch entsteht zwischen
dem Bügel 23 und der Sohle 21 eine Öffnung 24, in welche bei geschlossener Skibindung
der Verriegelungszapfen 7 ragt. Von der Seite betrachtet weist der vordere Endbereich
22 der Sohle 21 keilförmig zulaufende obere und untere Führungsflächen 25 bzw. 26
auf, wobei die untere Führungsfläche 26 dazu bestimmt ist, auf der Bodenplatte 51
der Halteschale 5 aufzuliegen. Der Winkel zwischen der oberen 25 und unteren Führungsfläche
26 ist der gleiche wie der Winkel zwischen den Führungsleisten 54 und der Bodenplatte
51 der Halteschale, da bei in die Bindung eingesetztem Skischuh 20 die obere Führungsfläche
25 von unten an den Führungsleisten 54 der Halteschale 5 anliegen soll. Hinsichtlich
der weiteren Ausgestaltung des Langlaufskischuhes 20 wird ebenfalls auf die WO 87/03211
verwiesen.
[0014] In Fig.1 ist erkennbar, daß sich die untere Führungsfläche 26 nach längerem Gebrauch
des Langlaufskischuhes 20 abnützt und nun nicht mehr an der Bodenplatte 51 anliegt.
Diese Situation ist strichliert dargestellt und die abgenützte untere Führungsfläche
mit 26′ bezeichnet. Durch diese Abnützung ist der Langlaufskischuh 20 in der Halteschale
5 nicht mehr sicher und spielfrei gehalten.
[0015] Es werden nunmehr zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. In
diesen Figuren sind Teile, welche mit denjenigen der Fig.1 identisch oder analog sind,
mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0016] Wie in Fig.2 und in der zugehörigen Draufsicht nach Fig.3 erkennbar ist, weist die
Bodenplatte 51 Seitenflächen 57 auf. Die Seitenflächen 57 sind in ihrem der Querachse
4 näher gelegenen Abschnitt mit relativ zur Bodenplatte 51 erhöhten Bereichen 58
versehen. Diese erhöhten Bereiche 58 können, wie in der Zeichnung dargestellt, annähernd
parallel zur Bodenplatte 51 ausgebildet sein. Diese Ausführungsvariante ist besonders
in Bezug auf die möglichst unkomplizierte Gestaltung der Spritzgu form und auf die
leichte Entformbarkeit günstig. Es ist aber auch möglich, die erhöhten Bereiche 58
nach vorne zu geneigt auszubilden. Diese Lösung wird man dann wählen, wenn auf einen
besonders sicheren Halt des Bügels 23 in der Skibindung Wert gelegt wird.
[0017] Wie in Fig.2 erkennbar ist, liegt der Bügel 23 des Langlaufskischuhes 20 auf den
erhöhten Bereichen 58 der Bodenplatte 51 auf. Dadurch hat nun eine Abnützung der
unteren Führungsfläche 26 bzw.26′ der Sohle 21 keine negative Auswirkung auf die
Positionierung des Langlaufskischuhes 20 in der Halteschale mehr.
[0018] In den Fig.4 und 5 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Skibindung
dargestellt.
[0019] Dabei wurden ebenfalls für gleich oder analog gestaltete Teile gleiche Bezugsziffern
verwendet. Bei dieser Ausführungsform weist der Langlaufskischuh 20 statt eines U-förmigen
Bügels einen Quersteg 27 auf. Der Quersteg 27 ist ebenfalls in bekannter Weise in
der Sohle 21 verankert, wodurch gleichfalls zwischen dem Quersteg 27 und der Sohle
21 eine Öffnung 28 entsteht. In diese Öffnung 28 greift, wie schon beschrieben, der
Verriegelungszapfen 7 ein. Bei dieser Ausführungsform sind die erhöhten Bereiche
58 an dem Verriegelungszapfen 7 zugewandten Abschnitten der Seitenflächen 57 ausgebildet.
[0020] Die Erfindung ist auf die dargestellten Ausführungsbeispiele nicht eingeschränkt.
Die Erfindung ist auch bei Skibindungen anwendbar, bei welchen die Verriegelung bzw.
Verrastung der Halteschale und die Schließung bzw. Öffnung der Skibindung anders als
bei der den Stand der Technik bildenden, in der WO 87/03211 beschriebenen Skibindung
funktioniert. Auch die Form des Bereiches bzw. der erhöhten Bereiche kann beliebig
gestaltet werden.
1. Skibindung für einen Langlauf- oder Tourenski, mit einer Halteschale zur Aufnahme
eines Skischuhs, der an seinem vorderen Endbereich einen etwa U-förmigen Bügel oder
einen Quersteg trägt, welcher mit der Skischuhsohle eine Öffnung bildet, wobei die
Halteschale eine Bodenplatte mit einer Aussparung und im Abstand von der Bodenplatte
Halteleisten aufweist, welche Halteleisten in Seitenansicht mit der Bodenplatte
keilförmig zusammenlaufen und wobei der Skischuh in seinem vorderen Endbereich in
Seitenansicht keilförmig zusammenlaufende Führungsflächen aufweist, welche Führungsflächen
des Skischuhs sich bei in der Bindung eingesetztem Skischuh an der Bodenplatte und
an den Führungsflächen der Halteschale abstützen, welche Halteschale durch mittels
des Skischuhs erfolgende Verschwenkung nach unten in eine Schließstellung bringbar
ist, in welcher mindestens ein Verriegelungszapfen der Bindung die Aussparung der
Bodenplatte und die Öffnung am Skischuh von unten durchdringt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenplatte (51) der Halte-schale (5) mit zumindest einem erhöhten Bereich
(58) versehen ist, an welchem der eingesetzte Skischuh (20) mit seinem Bügel (23)
bzw. Quersteg (27) aufliegt.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (51) zwei
Seitenflächen (57) aufweist, und daß zwei erhöhte Bereiche (58) vorgesehen sind, die
jeweils an einer der beiden Seitenflächen (57) angeordnet oder ausgebildet sind.
3. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die erhöhte(n)
Bereich(e) (58) nach vorne und nach unten zu geneigt ist bzw. sind.
4. Skibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die erhöhte(n)
Bereich(e) (58) parallel zur Ebene der Bodenplatte angeordnet ist bzw. sind.