[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Biegeumformen, Richten oder dergleichen
von Werkstücken, entsprechend den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
[0002] Zur Umformung von Werkstücken aus Materialen, die elastisches und plastisches Umformverhalten
aufweisen, wird neben anderen bekannten Umformverfahren das Kugelstrahl-Umformen (shotpeen
forming) angewandt.
Dieses Umformverfahren findet bevorzugt bei der Umformung von Beplankungsteilen als
Bauelemente von Flugzeugrümpfen und Flugzeugtragflügeln oder beim Zellenbau von Raumfahrzeugen
Anwendung.
[0003] Bei der bekannten Umformung wird mit Schlagkörpern in der Form von Stahlkugeln oder
auch Schlagkörpern aus anderen Werkstoffen oder auch anderer Form gearbeitet.
Die Umformung z.B. plattenförmiger Werkstücke, insbesondere als Integralbauteile ausgebildete
Paneele mit einseitig angeordneten Versteifungsrippen, werden die Schlagkörper gegen
die Werkstückoberfläche bewegt, so, dass die Schlagkörper in die Oberfläche des Werkstückes
eindringen.
Dabei findet sowohl eine Materialverdichtung als auch eine Materialverdrängung statt,
die zur Umformung des Werkstückes bei einseitiger Beaufschlagung führt.
Der Aufprall auf das umzuformende Werkstück kann im freien Fall der Schlagkörper aus
vorbestimmter Höhe in Abhängigkeit von der Schlagkörperabmessung, in flächiger Aufschlagverteilung
oder einer Verteilung der Körper in Form einer Aufschlagfront erfolgen.
Bei einer bekannten Ausführungsart werden die Schlagkörper mittels geeigneter Medien
beaufschlagt und dadurch beschleunigt. Als Beaufschlagungsmedium wird Luft- oder Flüssigkeit
eingesetzt oder die Beschleunigung der Schlagkörper wird mit Schleuderrädern bewirkt.
[0004] Ferner sind Einrichtungen bekannt, mittels denen die Schlagkörper einzeln in Führungen
beschleunigt werden, um einen vorbestimmten, abgegrenzten Aufschlagbereich einhalten
zu können.
[0005] Es ist auch eine Einrichtung zum Formrichten von Blechteilen bekannt, die an einer
Halterung eine Anzahl von Eindringkörpern starr und in einer Eindrückebene ausgerichtet
aufnimmt.
[0006] Bei Schlagkörperstrahlen oder -fronten, sowohl bei Beschleunigung der Schlagkörper
in freiem Fall oder durch Beaufschlagung, treffen die Schlagkörper mit erheblicher
Streuung auf die Werkstückoberfläche auf. Die Streuung wird dabei durch gegenseitige
Berührung und folgendem Abprall der Schlagkörper während der Beschleunigung vor dem
Auftreffen auf die Werkstückoberfläche und auch durch unterschiedliche Beaufschlagung
der Eindrückkörper mittels des verwendeten Mediums, z.B. durch gegenseitige Überdeckung
der Körper, hervorgerufen.
[0007] Daraus resultiert, daß eine genaue Abgrenzung eines vorgeschriebenen Umformbereichs
am Werkstück nicht einzuhalten ist.
[0008] Auch lassen sich willkürliche Anhäufungen von Einschlägen von Eindringkörpern auf
die Werkstückoberfläche und eine daraus resultierende ungleichmässige Materialverdrängung
bei der Umformung eines Werkstückes und damit eine ungleichmässige Spannungsverteilung
am Werkstück nicht vermeiden.
Zu einer ungleichmässigen Materialverdrängung trägt bei den bekannten Verfahren auch
bei, dass die Schlagkörper durch gegenseitige Berührung nicht senkrecht, sondern mit
einer seitlichen Bewegungkomponente auf die Werkstückoberfläche auftreffen.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für die Umformung oder das Richten von
Werkstücken, z.B. Paneelen, Versteifungsrippen oder dergleichen, eine gleichmässige
Verteilung der Umformkraft gleichzeitig auf mehrere Eindrückelemente oder eine Eindrückeinheit
in Verbindung mit einer Anpassung an die gegebene Kontur des Werkstückes oder der
sich im Verlaufe eines Umformzyklus ändernde Kontur zu bewirken. Gleichzeitig ist
es Aufgabe der Erfindung eine Einrichtung zu schaffen, mittels der eine exakte Bestimmung
des Umformgrössenbereichs und des Umformortes am Werkstück erzielen lässt und die
eine Beeinflussung der Eindringgeschwindigkeit der Eindrückelemente in die Werkstückoberfläche
ermöglicht.
[0010] Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäss gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale
gemäss Anspruch 1 und in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Haupterfindungsgedankens
nach den Merkmalen der weiteren Ansprüche.
[0011] Mittels der erfindungsgemäss ausgebildeten Einrichtung lassen sich durch die vorgegebenen
seitlichen Abstände der Eindrückelemente vorbestimmbare Eindrückmuster am Werkstück
in vorbestimmbarer Eindringtiefe und in vorbestimmbaren Bereichen und Orten des Werkstückes
erzielen.
Damit ist eine genau vorausbestimmbare Umformung ermöglicht und der Umformgrad bei
Serienherstellung reproduzierbar. Durch die selbsttätige Anpassung der Eindrückelemente
an den Konturverlauf des Werkstückes, z.B. auch an die sich ändernde Kontur des Werkstückes
während der Umformung infolge fortschreitendem Eindringens der Eindrückelemente in
das Werkstück wird die eingeleitete Eindrückkraft auf sämtliche Eindrückelemente gleichmässig
verteilt übertragen. Die Anpassung der Eindrückelemente an vorgegebene oder sich ändernde
Konturverläufe wird erreicht durch die seitliche Abstützung der Eindrückelemente und/oder
Kraftverteilerelemente in Verbindung mit dem Bewegungsspiel zwischen den Eindrückelementen
und den Verteilerelementen, sowie dem Abstützelement.
[0012] Die Führung der Eindrückelemente an einer Abstützung bewirkt, dass die Eindrückkraft
senkrecht oder annährend senkrecht zur Werkstückoberfläche wirksam ist und damit unkontrollierbare
Eindrückbewegungen mit der sich daraus ergebenden unregelmässigen und ungleichen
Materialverdrängung am Werkstück durch nicht vorherbestimmbare Krafteinleitung unter
einem Winkel gegenüber der Vertikalen zur Werkstückoberfläche, wie beim Stand der
Technik, vermieden werden.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemässen Ausbildung gegenüber dem Bekannten
besteht ferner auch darin, dass die Eindrückgeschwindigkeit mit der die Eindrückelemente
in das Material eindringen, über den Zeitraum des Eindrückvorganges steuerbar ist.
Vorteile ergeben sich erfindungsgemäss weiterhin dadurch, dass als Eindrückelemente
handelsübliche Stahlkugeln, Stahlzylinderkörper oder solche mit tonnenförmiger, konvexer
Ausbildung, wie bei Wälzlagern verwendet, eingesetzt werden können. Dabei ist lediglich
das die Eindrückelemente auf nehmende und die Eindrückkraft auf die Elemente übertragende
Abstützelement herzustellen.
[0013] Infolge des zur Wirkrichtung der Eindrückelemente belassenen seitlichen Spiels zwischen
einander benachbarten Eindrücklementen und den Kraftverteilerelementen beziehungsweise
zwischen den Eindrückelementen und/oder Kraftübertragungselementen und das Abstützelement
wird eine selbsttätige Anpassung der Lage der Eindrückelemente an der Verlauf der
Kontur des umzuformenden Werkstückes, Versteifungsstegen oder dergleichen ermöglicht.
[0014] Die Ausbildung einer aus der Abstützung und der durch diese aufgenommenen Eindrück-
und Kraftverteilerelemente bestehende Eindrückeinheit erlaubt die Anpassung der Eindrückelemente
an eine ebene Ausgangsform des Werkstückes vor dem Umformprozess ebenso wie eine Anpassung
an eine konkave, konvexe oder kugelschalenförmige Kontur des Werkstückes.
Die Anpassung erfolgt auch entsprechend dem sich während des Umformvorganges ändernden
Konturverlauf.
Ferner erlaubt die erfindungsgemäss ausgebildete Einrichtung ausser der einseitigen
Bearbeitung eines Werkstückes zur Erzeugung einer Krümmungsänderung bei gleichzeitigem
Angriff von mehreren Einheiten der Einrichtung auf einander gegenüberliegenden Seiten
eines Paneels oder Steges mittels gegeneinander in das Werkstück eindringenden Eindrückelementen
bei entsprechend gleicher Bemessung der Eindringelemente und gleicher Eindringtiefe
eine Bauteillängung ohne die Ausbildung einer Krümmung. Desgleichen ist bei gleichzeitig
beidseitiger Eindrückung von Eindrückelementen in die gegenüberliegenden Seiten eines
Werkstückes mit unterschiedlich bemessenen Eindrückelementen der einen Seite der Eindrückeinrichtung
gegenüber der entgegengesetzt arbeitenden Einrichtung der anderen Seite eine Bauteilkrümmung
bei gleichzeitiger Bauteillängung erzielbar.
[0015] Zur gleichförmigen Kraftverteilung kann eine Eindrückeinheit eine oder mehr Schichten
von Kraftverteilerelementen aufweisen. Die Eindrückelemente und Kraftverteilerelemente
können zur Halterung an der Abstützung von Käfigen in der Art wie bei Kugellagern
oder Wälzlagern unter Belassung eines allseitigen Bewegungsspiels fixiert sein.
[0016] Durch entsprechende Neigung oder Krümmung der Abstützwandflächen des Abstützelementes
kann den Eindrückelementen über die Kraftverteilerelemente eine von der eingeleiteten
Beaufschlagungsrichtung der Umformeinheit abweichende Wirkkompnente erteilt werden,
so dass die Eindringrichtung der Eindrückelemente in die Werkstückoberfläche senkrecht
oder geneigt zur Werkstücklängserstreckung ausgerichtet verläuft.
[0017] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Einrichtung gemäss der Erfindung dargestellt.
Nachfolgend sind die Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0018] Es zeigt:
Figur 1 eine Ausführungsform der Einrichtung in Seitenansicht, schematisiert dargestellt,
wobei die Eindrückelemente auf der ebenen Oberfläche eines Paneels aufliegen,
Figur 2 die Einrichtung in einer Arbeitsstellung mit Anpassung der Eindrückelemente
und der Kraftverteilerelemente einseitig an einem Paneel mit konvex gewölbter Beaufschlagungsfläche,
in der Darstellungsweise gemäss Figur 1,
Figur 3 die Einrichtung mit Anpassung der Eindrückelemente und der Kraftverteilerelemente
an ein Paneel mit konkav gewölbter Beaufschlagungsfläche,
Figur 4 eine Ausführungsform der Einrichtung in Seitenansicht, schematisiert dargestellt,
mit unterschiedlich geformten Elementen,
Figur 5 eine Ausführungsform der Einrichtung in Seitenansicht, schematisiert dargestellt,
mit unterschiedlich geneigt ausgebildeten Abstützwandflächenabschnitten des Abstützelementes
zur Kraftübertragung,
Figur 6 und 7 Ausführungsformen der Einrichtung in Seitenansicht schematisch dargestellt,
mit Haltemitteln für die Fixierung der Eindrückelemente und der Kraftverteilerelemente
am Abstützelement,
Figur 8 eine Ausführungsform der Einrichtung in Seitenansicht, schematisch dargestellt
mit einem Niederhalterteil für das Werkstück mit einer Gegenhalterung,
Figur 9 die Anwendung der Einrichtung bei Werkstücken mit absetzt ausgebildeter Beaufschlagungsfläche
und Anpassung der Elemente an diese Fläche,
Figur 10 eine Ausführungsform der Einrichtung in Seitenansicht, schematisch dargestellt,
wobei sich die Kraftverteilerelemente quer zur Wirkrichtung der Eindrückkraft am
Abstützelement abstützen,
Figur 11 eine Ausführungsform der Einrichtung in perspektivischer, schematischer
Darstellung, mit Kraftverteilerelementen und Eindrückelementen in zylindrischer Form,
Figur 12 eine Ausführungsform der Einrichtung, in perspektivischer und schematischer
Darstellung, mit Eindrückelementen und Kraftverteilerelementen unterschiedlicher
Form,
Figur 13 Anwendung der Einrichtung nach einer der vorangehenden Ausführungsbeispiele
mit beidseitigem Angriff der Elemente am Versteifungssteg eines Paneels,
Figur 14 Ausführungsform der Einrichtung in Seitenansicht und schematischer Darstellung
mit voneinander getrennten und gegeneinander beweglichen Abstützelementen,
Figur 15 eine Ausführungsform der Einrichtung in einem Querschnitt durch das Abstützelement
in Vierecks-Anordnung von Eindrückelementen und
Figur 16 eine weitere Ausführungsform der Einrichtung in einem Querschnitt durch die
Abstützung mit Dreiecks-Anordnung der Eindrückelemente.
[0019] Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Einrichtung als Einheit
insgesamt mit 1 bezeichnet. Die Einrichtung kann aufgenommen und beaufschlagt werden
mittels eines einer hier nicht dargestellten Krafterzeugers, z. B. ähnlich einem pneumatisch
arbeitenden Hammer oder dergleichen. Die Einheit 1 besteht aus einem Aufnahmeelement
6, den Eindrückelementen 3 sowie den mit diesen und dem Abstützelement in Kontakt
befindlichen Kraftverteilerelmenten 4. Mit 2 ist ferner das umzuformende Werkstück
bezeichnet.
Die Kraftverteilerelemente 4 stützen sich in Wirkrichtung der Eindrückkraft F, das
heißt der senkrecht oder annähernd senkrecht zur beaufschlagenden Fläche 2′ des Werkstoffes
gerichteten Kraft an Abstützwandflächenabschnitten 8 des Abstützelementes 6 ab, das
hier eine sich quer zur Richtung der Eindrückkraft F erstreckende ebene Fläche ist.
Das Abstützelement 6 weist ferner einen Abstützwandflächenabschnitt 7 auf, an dem
sich die der Wandfläche benachbarten Eindrückelement 3 oder die Kraftverteilerelemente
4 quer zur Wirkrichtung der Eindrückkraft F abstützen.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 1 bis 3 sind als Eindrückelemente handelsübliche
z.B. für Kugellager bestimmte Stahlkugeln verwendet, wobei hier als Beispiel eine
Lage L
E aus neun Eindrückelementen 3 in Viereckanordnung mit entsprechend ausgebildeter
Abstützwandflächenabschnitt 7 und eine Lage L
K aus vier Kraftverteilerelementen 4 in entsprechender Anordnung vorgesehen ist.
[0021] Das Abstützelement 6 weist, begrenzt durch den Abstützwandflächenabschnitt 7 und
die Abstützwandflächenabschnitt 8, einen gegen das Werkstück 2 beziehungsweise dessen
Beaufschlagungsfläche 2′ offenen Raum zur Aufnahme der Elemente 3 beziehungsweise
4 auf, wobei der Raum so bemessen ist, dass zwischen den einander benachbarten Kugeln
3 und den Kugeln 4 ein Bewegungsspiel s belassen ist.
Die Kraftverteilerelemente 4 stützen sich bei dieser Ausführung seitlich nicht an
den Abstützwandflächenabschnitten 8 ab. Die Kugeln jeder Schicht L sind durch geeignete
Mittel z.B. Führungskäfige 12 unter Belassung des Bewegungsspiels s am Herausfallen
aus dem Abstützelement 6 gehindert.
[0022] Durch Beaufschlagung mit der Eindrückkraft F des Abstützelementes 6 dringen die Eindrückelemente
3 in die Beaufschlagungsfläche 2′ des Werkstückes 2 ein und verdrängen in bekannter
Weise Werkstoff in Abhängigkeit von der Kontur und Abmessung der Eindrückelemente
3, sowie in Abhängigkeit von der Eindringtiefe entsprechend der Höhe der aufgebrachten
Eindrückkraft F.
Die über das Abstützelement 6 eingeleitete und durch die Kraftverteilerelemente 4
auf die jeweils mit den benachbarten Verteilerelementen 4 in Kontakt befindlichen
Eindrückelemente 3 und ferner durch das freie Bewegungsspiel s zwischen den Verteilerelementen
4 und den Eindrückelementen 3 sowie den Elementen 3 und 4 und dem Abstützelement 6
stellen sich die Eindrückelemente 3 und die Verteilerelemente 4 auf den Konturverlauf
der Werkstückoberfläche 2′ selbsttätig ein. Infolge der Anpassungsmöglichkeit wird,
unabhängig vom Konturverlauf der Beaufschlagungsfläche 2′ des Werkstückes 2 eine gleichmässige
Kraftverteilung auf die Eindrückelemente 3 erzielt und über den gesamten Umformgang
erhalten.
Aus Figur 2 und 3 ist die selbsttätige Anpassung der Lage der Elemente 3 und 4 an
einen konvexen beziehungsweise konkaven Krümmungsverlauf der Beaufschlagungsfläche
2′ des Werkstückes 2 erkennbar. Dies ist ermöglicht durch das Bewegungsspiel s zwischen
den Elementen 3 und den Elementen 4 je einer Elementenschicht L
E bzw. L
K und ferner durch die freie Beweglichkeit der Eindrückelemente 3 (L
E) und 4 (L
K) gegenüber dem Abstützelement 6 in Wirkrichtung der Eindrückkraft F und quer zu
dieser Wirkrichtung. Die seitliche Abstützung der Eindrückelemente 3 am seitlichen
Abstützwandflächenabschnitt 7 ermöglicht die seitliche Fixierung der Elemente 3.
Hierbei kann zur Verminderung der Reibung zwischen den einander benachbarten und in
Kontakt befindlichen Elementen 3 bzw. 4 und den Abstützwandflächen 8 bzw. 7 eine Schmierung
vorgesehen werden.
Die in Figur 1, 2 und 3 gezeigte Werkstückkontur kann die Ausgangsform des Werkstückes
vor dem Umformen darstellen oder auch die Kontur des Werkstückes in einem Umformzustand
während eines Umformvorganges. In beiden Fällen, auch bei schalenförmiger Krümmung
des Werkstückes, können sich die Eindrückelemente 3 und Kraftverteilerelemente 4 der
gegebenen Kontur selbsttätig anpassen.
[0023] Bei den Ausführungsformen der Einrichtung gemäss Figur 4 und 5 ist der Abstützwandflächenabschnitt
8 für die Verteilerelemente 4 geneigt beziehungsweise gekrümmt ausgeführt, um über
die Kraftverteilerelemente 4 mit einer gegenüber der Senkrechten zur Werkstückoberfläche
2′ um einen Winkel α geneigten Wirkrichtungskomponente die Eindrückelemente 3 zu
beaufschlagen, sodass eine zur Beaufschlagungsfläche 2′ senkrechte oder annähernd
senkrechte Richtung der Eindrückkraft (F′) auch bei gekrümmter Kontur des Werkstückes
ezielt wird. Für sämtliche denkbaren Ausführungsbeispiele gilt, dass die Eindrückelemente
3 und die Kraftverteilerelemente 4 untereinander unterschiedliche Abmessungen und
Form aufweisen können, wie in Figur 14 beispielhaft angegeben.
Sokönnen auch die Elemente je einer Lage L
E/L
K von Elementen 3 bezw. 4 unterschiedliche Abmessungen aufweisen. Damit lässt sich
ein bestimmtes Eindrückmuster mit unterschiedlicher Materialverdrängung bei Aufbringung
einer bestimmten Eindrückkraft und damit ein bestimmter Umformgrad des Werkstückes
erzeugen.
[0024] Abweichend von der Kugelform für die Eindrückelemente 3 und die Kraftverteilerelemente
4 sind für bestimmte Umformvorgaben auch Elemente mit zylindrischer Form oder in
Tonnenform wie bei den Ausführungen nach Figur 4, 11 und 12 gezeigt, vorgesehen.
Die Ausbildung gemäss den Figuren 11 und 12 ergeben Eindrückmuster am Werkstück mit
länglichem Charakter und entsprechender Materialverdrängung.
[0025] Die sich aus einer solchen Eindrückform der Eindrückelemente 3 ergebende Materialverdrängung
am Werkstück 2 führt zu einer Biegeumformung um eine Biegeachse.
Mittels dem Einsatz von unterschiedlich geformten Eindrückelementen 3 lassen sich
Variationen der Biegeumformung um mehrere Biegeachsen mit bevorzugter Biegeachse erzielen.
[0026] Gemäss der Ausbildung nach Figur 6 ist ein Halteelement 12 mit Duchbrechungen 22
für die Fixierung der Elemente 3 und 4 am Abstützelement 6 angebracht.
Die Durchbrechungen weisen dabei Abmessungen auf, die die freie Beweglichkeit der
Elemente 3 und 4 mindestens in der Grössenordnung des Bewegungsspiels s.
Bei der Ausführungsform der Einrichtung nach Figur 7 sind die Elemente 3 und 4 am
Abstützelement 6 zur Fixierung von einer den Innenraum des Elementes 6 ausfüllenden,
elastisch verformbaren Masse 14 umgeben. Die Masse 14 kann in vorbestimmten Bereichen
unterschiedliche Flexibilität aufweisen.
[0027] Die Gegenhalterung 20 kann aus elastisch verformbarem Material gebildet sein. Bei
entsprechender Elastizität tritt bei der Beaufschlagung des Werkstückes durch die
Eindrückelemente 8 auf der der Gegenhalterung gegenüberliegenden Werkstückseite eine
Umkehrung des Wölbungsverlaufes am Werkstück 2 auf.
[0028] Figur 9 lässt die Anpassungsmöglichkeit der Elemente 3 und 4 auch an Beaufschlagungsflächen
2′ komplizierten Verlaufes erkennen.
[0029] In Figur 10 sind im Gegensatz zu den Ausführungen der Einrichtung nach Figur 1 bis
8 vorgesehen, dass sich die Kraftverteilerelemente an den Abstützflächen 7 des Abstützelementes
6 quer zur Wirkrichtung der Eindrückkraft F bezw. F′ abstützen.
[0030] Die Ausführungsbeispiele nach Figur 11 und 12 zeigen zylindrisch ausgebildete und
miteinander in Kontakt befindliche Eindrückelemente 3 bezw. Kraftverteilerelemente
4, eingegossen in eine elastisch verformbare Masse 14, bezw. nach Figur 12 die Kombination
von Eindrückelementen 3 bezw. Kraftverteielrelementen 4 unterschiedlicher Form. Mit
dieser Formkombination lassen sich bestimmte Eindrückmuster mit entsprechender Werkstückverdrängung
einstellen.
[0031] Mittels der Anwendung der Umformeinrichtung von beiden Seiten eines umzuformenden
Steges 23 gegeneinander gerichtet, ermöglicht eine Längung bezw. Ausbreitung des Steges
in vorbestimmter Weise zum Beispiel zum Richten dieses Werkstückabschnittes 23,
oder bei Einsatz von Eindrückelementen 3 unterschiedlicher Abmessung auf den einander
gegenüberliegenden Seiten des Werkstückes 2.
Es können auf den verschiedenen Seiten auch Einrichtungen mit untersschiedlich bemessenen
Eindrückelementen 3 gearbeitet werden.
[0032] In Figur 14 ist das Abstützelement in voneinander getrennte und zueinander bewegliche
Teilabstützelemente unterteilt. Ausserdem ist bei diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen,
dass die Kraftverteilerelemente 4 einen geringeren Durchmesser als die Eindrückelemente
3 aufweisen. Die Beweglichkeit der Teilelemente 6′ ist durch hier nicht dargestellte
Mittel auf eine begrenzte Relativbewegung eingeschränkt.
[0033] Gemäss den Figuren 15 und 16 ist der Verlauf der Abstützwandabschnitte 7 zu erkennen.
Hierbei steht ein Kraftverteilerelement 4 mit vier Eindrückelementen 3 in Kontakt
und die Kraftverteilung erfolgt auf alle vier Elemente 3 in gleicher Grösse. Das gleiche
trifft auch auf Ausführungsform gemäss Figur 16 zu.
1. Einrichtung zum Biegeumformen oder Richten von Werkstücken, insbesondere für den
Einsatz bei Werkstücken aus Materialien mit elastischem und plastischem Umformverhalten,
unter Verwendung von in die Werkstückoberfläche zum Zwecke der Materialverdrängung
eindringenden Körpern und Mitteln zur Erzeugung der zur Formänderung des Werkstückes
erforderlichen Beschleunigung der Eindrückkörper, sowie Mitteln zur Abstützung bzw.
Aufnahme der Eindrückkörper, dadurch gekennzeichnet, daß
- zur Übertragung der Eindrückkraft (F,F′) auf das Werkstück (2) ein beaufschlagbares
Abstützelement (6) für die Aufnahme von Eindrückelementen (3) und Kraftverteilerelementen
(4) mit Abstützung an Flächenabschnitten (7;8) vorgesehen ist, daß
- jedes der Kraftverteilerelemente (4) gleichzeitig mit mindestens zwei einander benachbarten
Eindrückelementen (3) zusammenwirkt mit gleichmäßiger Verteilung der Eindrückkraft
(F,F′) auf die einander benachbarten Eindrückelemente (3) unter Abstützung der Eindrückelemente
(3) oder Kraftverteilerelemente (4) an Abstützwandflächenabschnitten (7,8) des Abstützelementes
(6) quer beziehungsweise parallel zur Eindrückkraft (F,F′) und daß
- zwischen den einander benachbarten Eindrückelementen (3) und/oder den Kraftverteilerelementen
(4), sowie zwischen den Elementen (3;4) und den Abstützwandflächenabschnitten (7,8)
des Abstützelementes (6) ein Bewegungsspiel s eingehalten ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus starrem Material
bestehenden Eindrückelemente (3) oder Kraftverteilerelemente (4) eine konvexe Eindringformfläche
(Kugelform, Walzenform, Zylinderform, Tonnenform) aufweisen.
3. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftverteilerelemente (4) und die Eindrückelemente (3) die gleiche Form
aufweisen.
4. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formgebungselemente (3) und die Kraftverteilerelemente (4) die gleichen Abmessungen
aufweisen.
5. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Übertragung der Eindrückkraft (F) auf die Eindrückelemente (3) mehrere
übereinanderliegend angeordnete Lagen (LK) von Kraftverteilerelementen (4) vorgesehen sind und jedes der Kraftverteilerelemente
(4) jeder Schicht beziehungsweise Lage (LK) gleichzeitig mit mehreren Elementen der benachbarten Kraftverteilerelemente (4)
und den Eindrückelementen (3) in Kraftübertragungskontakt steht.
6. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet,
daß die Eindrück elemente (3) einer Schicht (LE) und/oder die Kraft verteilerelemente (4) untereinander unterschiedliche Abmessungen
aufweisen.
7. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftverteilerelemente (4) einer Lage (LK) zur Beaufschlagung mehrerer Elemente (3; 4) der benachbarten Lage (LK,LE) allseitig freibeweglich am Abstützelement (6) angeordnet sind.
8. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstützelement (6) für die Kraftverteilerelemente (4) Abstützwandflächenabschnitte
(8) aufweist, die gegenüber der Richtung der Eindrückkraft bzw. gegenüber der Wirkrichtung
der Eindrückkraft (F;F′) einen geneigten (α) Verlauf aufweisen.
9. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Fixierung der Elemente in der Kammer des Abstützelementes (6) die Kammer mit
einer elastisch verformbaren Masse (14) ausgefüllt ist.
10. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstützwandflächenabschnitt (8) des Abstützelementes (6) einen konvex gekrümmten
Verlauf aufweist.
11. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstützwandflächenabschnitt (8) der Abstützelementes (6) einen konkav gekrümmten
Verlauf aufweist.
12. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstützwandflächenabschnitt (8) des Abstützelementes (6) sich aus mehreren
in einem Winkel zur Horizontalebene des Abelementes (6) geneigten Flächenabschnitten
zusammengesetzt (Figur 5).
13. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am Abstützelement (6) für die Eindrückelemente (3) quer zur Richtung der Eindrückkraft
(F) und für das Abstützelement (6) für die Kraftverteilerelemente (4) in Richtung
der Eindrückkraft (F) voneinander getrennt angeordnete und relativ gegeneinander
bewegliche Abstützteile (6, 6′) vorgesehen sind (Figur 14).
14. Einrichtung nach mindestens einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eindrückelemente (3) und die Kraftverteilerelemente (4) durch ein Halteelement
(12) am Abstützelement (6) mit Durchbrüchen (22) fixiert sind, die eine freie Beweglichkeit
der Elemente um das Spiel s zulassen.
15. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eindrückelemente (3) und die Kraftverteilerelemente (4) untereinander unterschiedliche
Außenkonturen aufweisen.
16. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eindrückelemente (3) und die Kraftverteilerelemente (4) geringe Formtoleranzen
und eine reibungsmindernde glatte Oberfläche aufweisen.
17. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die für die seitliche Abstützung der Eindrückelemente (3) beziehungsweise der
Kraftverteilerelemente (4) die Abstützwandflächenabschnitte (7) einen kreisförmigen,
dreieckförmigen oder vieleckförmigen Verlauf aufweisen.
18. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der der Beaufschlagungsfläche (2′) der Werkstücke (2) entgegengesetzten Werkstückseite
einer Gegenhalterung (20) zugeordnet ist.
19. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (1) ein auf das Werkstück im Sinne einer Vorspannung einwirkenden
Niederhalterteil (21) iun Verbindung mit einer Gegenhalterung (20) aufweist.
20. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Umformeinrichtung gebildet ist aus zwei Einheiten (1) die auf entgegengesetzten
Seiten des Werkstückes (2) an einander gegenüberliegenden Orten des Werkstückes (2)
mit gegeneinander gerichteter Eindrückkraft F angreifen.
21. Einrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet
daß die Anzahl der Eindrückelemente (3) beziehungsweise der Kraftverteilerelemente
(4) ungleich ist.
22. Umformeinrichtung mit einem Abstützelement (6), das eine Schicht von Eindrückelementen
(3) enthält, gekennzeichnet durch eine dazwischen liegende Schicht von Kraftverteilerelementen
(4).