[0001] Die Erfindung betrifft ein Fußbodenreinigungsgerät mit einem eine Sprühdüse und daran
angrenzend eine Saugdüse aufweisenden Bodendüsenkopf, wobei aus der Sprühdüse eine
Reinigungsflüssigkeit in einem Bereich mit etwa der Arbeitsbreite der Saugöffnung
der Saugdüse auszubringen und mit der Saugdüse wieder aufzunehmen ist.
[0002] Mit derartigen Sprühextraktionsgeräten wird eine Reinigungsflüssigkeit über eine
Sprühdüse unmittelbar vor die Saugdüse (beim Schieben des Geräts) auf den Boden gesprüht.
Zugleich wird der mit einem Handrohr, Druck- und Saugschlauch verbundene Bodendüsenkopf
in geraden Bahnen bei ständigem Saugen über die zu reinigende Fläche gezogen oder
geschoben. Die auf den Boden gelangende Reinigungsflüssigkeit löst den Schmutz an
und wird zusammen mit dem Schmutz über die Saugdüse und einen Handrohrsaugschlauch
in einen Schmutzflottenbehälter abgezogen. Die Einwirkzeit der Reinigungsflotte ist
in der Regel beim einfachen Abfahren der zu reinigenden Fläche gering, die Zeit kann
jedoch durch separates Einsprühen und späteres Absaugen gesteigert werden.
[0003] Hartnäckige Verschmutzungen in textilen Belägen können oft nicht allein durch Einsprühen
und Absaugen der Reinigungsflüssigkeit sondern nur durch mechanische Unterstützung
entfernt werden. Entsprechende Scheuer- oder Reibgeräte werden am Bodendüsenkopf
nicht angebracht, weil dieser Kopf zum Erleichtern der Arbeit leicht gleiten soll
. Die Gleitflächen üblicher Bodendüsenköpfe sind daher in der Regel aus festem, glattem,
das Gleiten unterstützendem Material, wie z. B. Metall oder Kunststoff, gefertigt.
Da es schwierig ist, mit diesem relativ glattem Bodendüsenkopf durch Hin- und Herbewegung
die zur Steigerung des Reinigungseffekts erforderliche Reibung zu erzeugen, werden
in der Praxis sogenannte Vorsatz- oder Zusatzgeräte mit elektromotorisch betriebenen
Bürstwalzen verwendet. Diese Vor- bzw. Zusatzgeräte wiegen konstruktionsbedingt meist
mehrer Kilogramm, sie sind also - zumindest aus anwendungstechnischer Sicht - als
schwer zu bezeichnen. Sie sind unhandlich, haben geringe Randgängigkeit und eignen
sich eigentlich nur für große, nicht überstellte Flächen. Außerdem ist der Anschaffungsaufwand
relativ hoch.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen üblichen, einfachen Bodendüsenkopf
ohne aufwendige Vor- oder Zusatzgeräte so auszugestalten, daß er die für die Erleichterung
der Arbeit erforderliche Leichtgängigkeit behält und trotzdem die Möglichkeit bietet,
lediglich durch Hin- und Herbewegungen, das heißt durch Vorschieben und Zurückziehen,
die zum Steigern des Reinigungseffektes erforderliche mechanische Bodenbehandlung
zu liefern. Die erfindungsgemäße Lösung ist für ein Fußbodenreinigungsgerät eingangs
genannter Art mit einem eine Sprühdüse und unmittelbar daran angrenzend eine Saugöffnung
aufweisenden Bodendüsenkopf gekennzeichnet durch einen schwenkbar um eine parallel
zur Saugöffnung verlaufende Achse, unmittelbar an der Saugöffnung gelagerten, sich
über die ganze Breite des Bodendüsenkopfes erstreckenden Borststreifen und einen
beim Ziehen des Bodendüsenkopfes den Schwenkwinkel des Borststreifens beschränkenden
Anschlag.
[0005] Erfindungsgemäß wird also am Bodendüsenkopf ein Bürst- oder Borststreifen derart
beweglich befestigt, daß er bei den erfahrungsgemäß großen Kräften, die zum Schieben
des Geräts erforderlich sind, nach hinten umkippt und den normalen Gleitwiderstand
des Bodendüsenkopfes nicht nennenswert erhöht. Bei ziehender Bewegung des Bodendüsenkopfes
über den Boden soll sich der erfindungsgemäße Borststreifen jedoch aufrichten und
durch einen Anschlag in einer für die mechanische Zusatzbehandlung wirksamen Stellung
gehalten werden. Da die erfordlichen Kräfte zum Ziehen einer Saugdüse ergonomisch
besser zu kompensieren sind als die Kräfte zum Schieben der Düse und durch den erfindungsgemäßen
Borststreifen wesentliche Zusatzkräfte nur beim Ziehen auftreten, können sowohl die
beim Schieben als auch die beim Ziehen durch die Bürstmechanik begründeten Widerstände
ohne nennenswert über das bisherige Maß hinausgehende körperliche Belastung des Arbeitspersonals
überwunden werden.
[0006] Gemäß weiterer Erfindung wird dem Borststreifen ein dessen Schwenkbewegung auch
beim Schieben des Bodendüsenkopfes beschränkender Anschlag zugeordnet. Dieser Anschalg
soll so liegen, daß der Borststreifen in der inaktiven Stellung nur so weit wegkippt,
daß er beim Übergang zum Ziehen selbsttätig in die für die mechanische Reinigung wirksam
aufgerichtete Stellung zurückkippt. Der Borststreifen wird also beim Schieben in einer
inaktiven Stellung so gehalten, daß er bei Richtungsänderung, das heißt, beim Übergang
vom Schieben zum Ziehen des Bodendüsenkopfes sofort von selbst in die aktive Bürst-Reinigungs-Stellung
umschwenkt. Während demgemäß die Spitzen der Borsten des Borststreifens in der inaktiven
Stellung, also beim Schieben des Bodendüsenkopfes, fast bodenfrei weggeklappt sein
sollen, werden sie bei ziehender Bewegung des Bodendüsenkopfes bis zu ihrem Anschlag
so weit nach vorne geklappt, daß sie in diesem aufgerichteten Zustand um einige Millimeter
über eine die Saugöffnung der Saugdüse begrenzende bzw. definierende Gleitschiene
hinausragen.
[0007] Vorzugsweise weist der Borststreifen eine Tragschiene auf, die an ihren Längsenden
in Seitenwänden des Bodendüsenkopfes schwenkbar gelagert ist. Zum Befestigen des
Borststreifens sind dann lediglich in den ungefähr im rechten Winkel zur Längsachse
der Tragschiene stehenden Seitenwänden anzubringende Lagerlöcher erforderlich. Vorteilhaft
wird als Tragschiene eine einen U-förmigen Querschnitt aufweisende Schiene aus Metall
oder Kunststoff mit zwischen den U-Schenkeln kraft- oder stoffschlüssig befestigten
Borsten aus Naturfaser oder Kunststoff vorgesehen. Eine solche U-förmige Tragschiene
gewährleistet trotz geringen Herstellungsaufwands, eine für den Betrieb des Fußbodenreinigungsgeräts
ausreichende Stabilität.
[0008] Die Montage des Borststreifens insgesamt wird erleichtert, wenn der Tragschiene in
den Seitenwänden Aufnahmelöcher mit einer den größten Schienendurchmesser übersteigenden
lichten Weite zugeordnet werden. Wenn sich die Borsten beim Passieren der Löcher umlegen
und sich dann wieder aufrichten, kann unter diesen Umständen der Borststreifen zum
Arretieren einfach durch die Aufnahmelöcher hindurchgeschoben werden. Die Schwenkbewegung
des Borststreifens wird besonders leichtgängig, und außerdem wird ein ungewolltes
Herausrutschen des Borststreifens aus seiner Lagerung vermieden, wenn der Borststreifen
in den für die Lagerung in den Aufnahmelöchern vorgesehenen Längsabschnitten je eine
Borstenlücke aufweist. Wenn dann an den durch die Seitenwände durchstoßenden Längsenden
des Borststreifens kleine Borstenbüschel hervorragen, wird ein ungewolltes Herausrutschen
des Borststreifens praktisch ausgeschlossen. Natürlich könnte der Borststreifen auch
durch aufgesetzte Gewinde und Schrauben oder dergleichen gesichert werden. Ein einfaches
Einstecken und eine selbsttätige Sicherung, beispielsweise durch die Borstenlücken,
sind aber wesentlich praxisnäher.
[0009] Die die aktive und die inaktive Schwenkstellung des Borststreifens begrenzenden Anschläge
werden gemäß weiterer Erfindung ohne nennenswerten zusätzlichen Aufwand geschaffen,
wenn die Aufnahmelöcher der Seitenwände als Segmentaussparungen etwa nach Art eines
in einen kleineren Vollkreis mündenden Viertel-Kreis-Ausschnitts geformt und wenn
die Kreisausschnittradien der Segmentaussparungen als Anschläge zum Begrenzen der
Schwenkbewegung des Borstenstreifens ausgebildet und ausgerichtet werden.Für die Lagerung
des Rückens der Tragschiene mit gegebenenfalls U-förmigem Querschnitt wird zweckmäßig
ein kleinerer Vollkreis an der Spitze des Viertel-Kreisauschnitts vorgesehen. Das
Aufnahmeloch hat dann in etwa die Form eines herkömmlichen Schlüssellochs mit übermäßig
aufgespreiztem Bartschlitz. Durch Ausbildung der Aufnahmelöcher als Segmentaussparungen
der angegebenen Art und durch eine angepaßte Form der Tragschiene werden zugleich
die Anschläge für das Feststellen des Borststreifens in der aktiven Stellung als auch
für das Begrenzen der Wegkipp-Stellung (beim Schieben) geschaffen.
[0010] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Bodendüsenkopfes in Schieberichtung;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1; und
Fig. 3 ein Aufnahmeloch mit Lagerung des Borststreifens etwa im Schnitt längs der
Linie III-III von Fig. 1.
[0011] Das Fußbodenreinigungsgerät nach Fig. 1 und 2 besitzt einen insgesamt nicht 1 bezeichneten
Bodendüsenkopf mit einer Sprühdüse 2 und dieser zugeordneter Sprühkammer 3 mit schirmförmiger
Abdeckung 4 und Seitenwänden 5. Zu dem Bodendüsenkopf 1 gehört außerdem eine Saugdüse
6 mit einer durch eine den Gleitwiderstand des Geräts herabsetzenden Gleitschiene
7 aufweisenden Saugöffnung 8. Die Sprühdüse 2 wird über einen Schlauch 9 mit daran
angeschlossener Pumpe mit Reinigungsflüssigkeit versorgt. Die Reinigungsflüssigkeit
wir aus der Sprühdüse 2 - verteilt in etwa auf die Arbeitsbreite der Saugöffnung 8
- auf den zu reinigenden Boden gesprüht. Im allgemeinen wird zugleich mit dem Sprühen
vorher aufgebrachte Reinigungsflüssigkeit zusammen mit bereits angelöstem Schmutz
über die Saugdüse 6 in Pfeilrichtung 10 in einen Schmutzflottenbehälter abgezogen.
[0012] Erfindungsgemäß wird in als Lager dienenden Aufnahmelöchern 11 der Seitenwände 5
die Tragschiene 12 eines insgesamt mit 13 bezeichneten Bürst- oder Borststreifens
schwenkbar so befestigt, daß er wie in Fig. 2 beim Schieben des Bodendüsenkopfes 1
in Pfeilrichtung 14 (Fig. 2) in eine inaktive Stellung 15 (fast) bodenfrei wegklappt,
aber beim Ziehen in Pfeilrichtung 16 in eine aktive Stellung 17 gegen einen Anschalg,
beispielsweise gegen eine Wand der Saugöffnung 8 umklappt. Auch in der inaktiven Stellung
15 kann ein Anschlag 18 für den Borststreifen 13 vorgesehen werden, der gewährleistet,
daß der Borststreifen 13 nicht vollständig sondern fast bodenfrei gehalten und daher
bei Umkehrung der Bewegung - vom Schieben zum Ziehen - selbsttätig in die aktive Stellung
17 umgeklappt wird.
[0013] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 werden im Bereich der Aufnahmelöcher 11 des Borststreifens
13 innerhalb von dessen Borsten 19 Lücken 20 und außerhalb der Seitenwände 5 weitere
Borstenbüschel 21 dargestellt. Durch die Lücken 20 und die Borstenbüschel 21 werden
eine einfache Montage des Borststreifens 13 und zugleich eine sichere Lagerung in
den Aufnahmelöchern 11 gewährleistet.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aufnahmelöcher 11 nach Fig. 3 als Segmentaussparungen
in etwa in Form eines bevorzugt in einen kleineren Vollkreis übergehenden Viertel-Kreis-Ausschnitts
ausgebildet werden. In diesem Fall können die Radien des insgesamt mit 22 bezeichneten
Segmentauschnitts zugleich als Anschalg 23 für das Feststellen des Borststreifens
13 beim Ziehen des Bodendüsenkopfes 1 in Pfeilrichtung 16 und als Anschlag 24 beim
Schieben in Pfeilrichtung 14 ausgebildet werden. Nach Fig. 3 wird die U-förmige Tragschiene
12 in den Segmentausschnitten 22 der Aufnahmelöcher 11 beim Hin- und Herschwenken
ständig im wesentlichen an drei Punkten, nämlich an den Spitzen 25 der U-Schenkel
26 und an dem annähernd kreisförmigen Boden 27 der U-Form gehalten.
Bezugszeichenliste
[0015]
1 = Bodendüsenkopf
2 = Sprühdüse
3 = Sprühkammer
4 = schirmförmige Abdeckung
5 = Seitenwand
6 = Saugdüse
7 = Gleitschiene
8 = Saugöffnung
9 = Schlauch
10 = Pfeil
11 = Aufnahmeloch
12 = Tragschiene
13 = Borststreifen
14 = Pfeil
15 = inaktive Stellung
16 = Pfeil
17 = aktive Stellung
18 = Anschlag
19 = Borsten
20 = Lücke
21 = Borstenbüschel
22 = Segmentausschnitt
23 = Anschlag
24 = Anschlag
25 = Spitze (6)
26 = U-Schenkel
27 = Segmentboden
1. Fußbodenreinigungsgerät mit einem eine Sprühdüse (2) und daran angrenzend eine
Saugdüse (6) aufweisenden Bodendüsenkopf (1), wobei aus der Sprühdüse (2) eine Reinigungsflüssigkeit
in einem Bereich mit etwa der Arbeitsbreite der Saugöfnung (8) der Saugdüse (6) auszubringen
und mit der Saugdüse (6) wieder aufzunehmen ist, gekennzeichnet durch einen schwenkbar um eine parallel zur Saugöffnung (8) verlaufende Achse an der Saugöffnung
(8) gelagerten, sich über die ganze Breite des Bodendüsenkopfes (1) erstreckenden
Borststreifen (13) und einen beim Ziehen des Bodendüsenkopfes (1) den Schwenkwinkel
der Borststreifens (13) beschränkenden Anschalg.
2. Fußbodenreinigungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch kennzeichnet, daß dem Borststreifen (13) ein dessen Schwenkbewegung auch beim Schieben des Bodendüsenkopfes
(1) beschränkender Anschlag (18) zugeordnet ist.
3. Fußbodenreinigungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Borststreifen (13) eine Tragschiene (12) aufweist und daß die Tragschiene
(12) an ihren Längsenden in Seitenwänden (5) des Bodendüsenkopfes (1) schwenkbar
gelagert ist.
4. Fußbodenreinigungsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Tragschiene (12) eine einen U-förmigen Querschnitt aufweisende Schiene aus
Metall oder Kunststoff mit zwischen den U-Schenkeln (26) kraft- oder formschlüssig
befestigten Borsten (19) aus Naturfaser oder Kunststoff vorgesehen ist.
5. Fußbodenreinigungsgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragschiene (12) in den Seitenwänden (5) Aufnahmelöcher (11) mit einer den
größten Schienendurchmesser übersteigenden lichten Weite zugeordnet sind.
6. Fußbodenreinigungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Borststreifen (13) in den für die Lagerung in den Aufnahmelöchern (11) vorgesehenen
Längsabschnitten eine Borstenlücke (20) aufweist.
7. Fußbodenreinigungsgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmelöcher (11) der Seitenwände (5) als Segmentaussparungen (22) etwa
nach Art eines in einen kleineren Vollkreis mündenden Viertel-Kreis-Ausschnitts geformt
sind und daß die Kreisausschnittradien der Segmentaussparungen (22) als Anschläge
(23, 24) zum Begrenzen der Schwenkbewegung des Borststreifens (13) ausgebildet und
ausgerichtet sind.