[0001] Die Erfindung betrifft eine im Blasverfahren hergestellte und in der Blasvorrichtung
gefüllte sowie durch Verschweißen ihres Kopfes verschlossene Ampulle aus Kunststoff
mit einem angeformten, ohne Werkzeuge vom Ampullenkörper trennbaren Ampullenkopf,
wobei im Bereich der Trennstelle die Dicke der Wand reduziert und der Innnendurchmesser
größer als 3 mm, vorzugsweise größer als 5 mm, ist.
[0002] Bei bekannten, im Blasverfahren hergestellten und in der Blasvorrichtung gefüllten
und verschlossenen Ampullen ist zwischen dem Ampullenkopf und dem Ampullenkörper ein
Abschnitt vorhanden, der bei der Herstellung der Ampulle sehr stark gereckt wird,
um die Wandstärke so weit zu reduzieren, daß sie beim Drehen des Ampullenkopfes relativ
zum Ampullenkörper im Bereich dieses Abschnittes abgerissen werden kann. Man spricht
deshalb bei diesen Ampullen auch von solchen mit einem Twist-Off-Verschluß. Oberhalb
eines Innendurchmessers der Trennstelle von etwa 3 mm treten bei diesen Ampullen Schwierigkeiten
beim Öffnen auf. Zum einen erreicht das für das Abdrehen erforderliche Drehmoment
einen Wert, der nicht mehr ohne weiteres aufgebracht werden kann, wozu auch beiträgt,
daß die Toleranzen der Wanddicke im Blasverfahren nicht entsprechend gering gehalten
werden können. Zum anderen wird der Rand der entstehenden Öffnung infolge der Bildung
von fransenartigen Materialpartien unsauber.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ampulle der eingangs genannten
Art zu schaffen, die es ermöglicht, größere Öffnungsdurchmesser als bisher realisieren
zu können. Diese Aufgabe löst eine Ampulle mit den Merkmalen des Anspruches 1.
[0004] Zum Trennen des Ampullenkopfes vom Ampullenkörper braucht ersterer nicht mehr um
die Längsaschse des Ampullenkörpers gedreht zu werden. Vielmehr genügt es, den Ampullenkopf
zur Seite hin zu kippen. Dabei wird die Wand im Grunde der Einschnürung abgerissen.
Der Kraftbedarf für das Kippen des Ampullenkopfes läßt sich auch bei relativ großem
Öffnungsdurchmesser gut aufbringen, zumal man nicht darauf beschränkt ist, den Ampullenkopf
mit zwei Fingern zu erfassen. Man kann ihn beispielsweise auch mit dem Handballen
belasten. Ferner erhält man unabhängig vom Öffnungsdurchmesser, also auch bei relativ
großen Öffnungsdurchmessern, einen sauberen Rand. Dies dürfte darauf zurückzuführen
sein, daß die Zone reduzierter Wandstärke sehr schmal ist.
[0005] Bevorzugte Ausgestaltungen der Einschnürung sind Gegenstand der Ansprüche 2, 3, 6
und 7.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform schließen sich beidseitig an die Einschnürung
Abschnitte gemäß Anspruch 4 an.
[0007] Der Ampullenkopf weist vorzugweise die Merkmale der Ansprüche 5 und 8 bis 10 auf.
[0008] Die vorstehend und auch im nachfolgenden verwendete Bezeichnung "Ampulle" umfaßt
alle flaschenartigen Behältnisse mit angeformtem Verschlußteil.
[0009] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
im einzelnen erläutert.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispieles aus einer ersten Blickrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispieles aus einer um 90 ° Umfangsrichtung
versetzten Blickrichtung.
[0011] Eine aus Kunststoff bestehendeim Blasverfahren aseptisch hergestellte und dennoch
in der Blasvorrichtung gefüllte und durch Verschweißen im Bereich ihres Kopfes verschlossene
Ampulle 1 weist einen zylindrischen Ampullenkörper 2 auf, der an seinem einen Ende
durch einen Boden 3 verschlossen ist. Der Ampullenkörper könnte aber auch eine andere
Querschnittsform, beispielsweise eine elliptische Form, haben. Sein anderes Ende
wird durch einen ebenfalls zylindrischen, im Durchmesser jedoch reduzierten Endabschnitt
2′ gebildet, dessen Wandstärke gleich derjenigen des übrigen Teils des Ampullenkörpers
2 ist. Sein Außendurchmesser beträgt aber nur 50 % des Außendurchmessers des übrigen
Teils des Ampullenkörpers 2. Der Übergang zum Endabschnitt 2′ ist, wie die Fig. 1
und 2 zeigen, konisch ausgeführt.
[0012] An den Endabschnitt 2′ des Ampullenkörpers 2 schließt sich eine Einschnürung 4 an,
an die sich wiederum der Ampullenkopf 5 anschließt. Letzterer hat den gleichen Außendurchmesser
wie der Endabschnitt 2′ und ist an dem dem Ampullenkörper 2 abgekehrten Ende durch
eine kugelschalenförmige Materialpartie verschlossen. Von der Zylinderform weicht
der Ampullenkopf 5 nur in soweit ab, als in axialem Abstand von der Einschnürung 4
einander gegenüberliegend zwei spiegelbildlich gleich ausgebildete Mulden 6 für den
Eingriff der den Ampullenkopf 5 erfassenden Finger vorgesehen sind. Es sind aber auch
andere Querschnittsformen geeignet. Die Mulden 6 haben die Form von quer zur Längsrichtung
der Ampulle 1 verlaufenden Rinnen. In dieser Richtung erstrecken sich angeformte Rippen
7, die parallel und im Abstand nebeneinander angeordnet sind sowie über den Grund
der Mulde 6 überstehen, um die beiden Mulden 6 griffiger zu machen. Die axiale Länge
des Ampullenkopfes 5 ist etwa zwei- bis dreimal so groß wie ihr Außendurchmesser.
[0013] Die Einschnürung 4 hat, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, die Form einer Ringnut mit keilförmigem
Querschnittsprofil, wodurch der Grund der Einschnürung 4 eine äußerst geringe axiale
Erstreckung hat. Nur im Bereich dieses Grundes ist die Stärke der Wand auf einen
geringen Wert reduziert, nämlich auf etwa 0,2 - 0,4 mm. Die beiden Flanken der Einschnürung
4 schließen im Ausführungsbeispiel einen Winkel von 45 ° ein. Dabei ist im Ausführungsbeispiel
der Winkel zwischen der Flanke auf der Seite des Ampullenkopfes 5 und einer Radialebene
15 °, woraus sich für den Winkel zwischen der anderen Flanke und der Radialebene
ein Wert von 30 ° ergibt. Es ist aber selbstverständlich auch möglich, beide Winkel
gleich groß zu wählen oder den Winkel auf der Seite des Ampullenkopfes 5 größer als
denjenigen auf der anderen Seite zu machen. Der Innendurchmesser am Grund der Einschnürung
4 beträgt im Ausführungsbeispiel etwa 8 mm, weshalb das Drehmoment, das nötig wäre,
um den Ampullenkopf 5 durch Drehen vom Ampullenkörper 2 zu trennen, von Hand nicht
mehr aufgebracht werden kann. Auch größere Werte als 0,8 mm können gewählt werden.
[0014] Zum Öffnen der Ampulle 1 wird der Ampullenkopf 5 zur Seite hin gekippt. Der Ampullenkopf
5 kann dabei mit den Fingern erfaßt werden. Es genügt aber auch, ihn, beispielsweise
mit dem Handballen, zur Seite zu drücken. Die axiale Länge des Ampullenkopfes 5 ist
dabei völlig ausreichend, um die erforderliche Kraft aufbringen zu können. Das Kippen
des Ampullenkopfes 5, das durch die Keilform des Querschnittsprofils der Einschnürung
4 begünstigt wird, hat zur Folge, daß Kunststoff im Bereich des Grundes der Einschnürung
4, welcher die Solltrennstelle dfiniert, abgerissen wird. Dieses Abreißen ist, da
die Zone verminderter Wandstärke eine sehr geringe axiale Erstreckung hat, möglich,
ohne daß dabei fransenartige Materialpartien längs des Öffnungsrandes entstehen, der
nach dem Abtrennen des Ampullenkopfes 5 vorhanden ist.
[0015] Wegen des relativ großen Innendurchmessers dieser Öffnung läßt sich nunmehr der Inhalt
der Ampulle 1 dem Ampullenkörper 2 problemlos entnehmen.
[0016] Die Herstellung der Ampulle 1 und das Einbringen des Inhaltes kann nach einem der
bekannten Verfahren erfolgen.
[0017] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in
den Ansprüchen erwähnt sind.
1. Im Blasverfahren aseptisch hergestellt und in der Blasform gefüllte sowie durch
Schweißen im Bereich des Kopfes verschlossene Ampulle aus Kunststoff mit einem angeformten,
ohne Werkzeug vom Ampullenkörper trennbaren Ampullenkopf, wobei im Bereich der Trennstelle
die Dicke der Wand reduziert und der Öffnungsdurchmesser größer als 3 mm, vorzugsweise
größer als 5 mm, ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) ein den Übergang vom Ampullenkörper (2) zum Ampullenkopf (5) bildender Abschnitt
in Form einer sich radial nach innen keilförmig verjüngenden Einschnürung (4) ausgebildet
ist,
b) der Grund dieser Einschnürung (4) die Trennstelle bildet,
c) die verringerte Wandstärke auf die die Trennstelle bildende Ringzone beschränkt
ist.
2. Ampulle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel, den die beiden
Flanken der Einschnürung (4) einschließen, höchstens 90 °, vorzugsweise höchstens
75 °, beträgt.
3. Ampulle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Flanke der Einschnürung
(4) mit einer Radialebene einen Winkel von 15 °, die andere einen Winkel von 30 °
einschließt.
4. Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sich
beidseitig an die Einschnürung (4) anschließenden Abschnitte (2′, 5) einen gleichen
Durchmesser haben.
5. Ampulle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ampullenkopf (5) den gleichen
Durchmesser wie der sich an die Einschnürung anschließende Abschnitt hat.
6. Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnürung
(4) an ihrem Grund auf einen Durchmesser reduziert ist, der zwischen 50 % und 80 %
des Durchmessers der sich anschließenden Abschnitte (2′, 5) beträgt und vorzugsweise
bei 65 % liegt.
7. Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der sich
an die Einschnürung (4) anschließende Abschnitt (2′, 5) einen Durchmesser hat, der
höchstens um 60 %, vorzugsweise um etwa 50 %, kleiner ist als der Außendurchmesser
des Ampullenkörpers (2).
8. Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ampullenkopf
einander gegenüberliegend je eine sich in Querrichtung erstreckende Mulde (6) aufweist.
9. Ampulle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Grund der Mulden (6) mit
im Abstand nebeneinander liegenden und sich in Querrichtung erstreckenden, über
den Muldengrund nach außen überstehenden Rippen (7) versehen ist.