[0001] Die Erfindung betrifft eine Spuleinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Spuleinrichtung ist zum Aufwickeln von Fäden z.B. durch DE-OS 26 45
220 (Bag. 1001) sowie durch EP-A 176020 (Bag. 1429) bekannt.
[0002] Bei den bekannten Spuleinrichtungen sind die Zentrierteller an den freien Enden paralleler
Haltearme gelagert. Bei der Spuleinrichtung nach der DE-OS 26 45 220 wird die axiale
Federkraft, mit der die Zentrierteller gegen die Stirnseite der Spulhülse gedrückt
werden, dadurch aufgebracht, daß zumindest einer der Haltearme zusätzlich zu der beiden
gemeinsamen Schwenkbewegung senkrecht zur Spulachse um eine die Spulachse senkrecht
kreuzende Schwenkachse gegen Federkraft schwenkbar ist.
[0003] Bei der anderen bekannten Spuleinrichtung ist zumindest einer der Zentrierteller
relativ zu seinem Haltearm auf der Spulachse beweglich, wobei der Zentrierteller sich
durch eine Gewindeverbindung oder eine Federverbindung an seinem Schwenkarm abstützt.
[0004] Beim Betrieb der bekannten Spuleinrichtungen können folgende Fehler auftreten:
Die Zentrierteller liegen nicht genau auf einer Achse (Fluchtungsfehler);
die Spulhülse wird an einem oder beiden Zentriertellern nicht genau zentriert (Zentrierfehler);
der Zentrierteller liegt nicht genau planparallel zur Stirnseite der Spulhülse (Taumelfehler).
[0005] Beim Aufwickeln führen alle diese Fehler zu einem schlechten Spulenaufbau. In jedem
Falle bedeuten diese Fehler durch entstehende Unwuchten eine Begrenzung der Spulendrehzahl
sowie einen verstärkten Verschleiß insbesondere der Lager.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, in einer Spuleinrichtung nach dem Oberbegriff
die Zentrierteller so auszugestalten, daß die Taumel- und Zentrierfehler im oben definierten
Sinne vermieden werden.
[0007] Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0008] Ausgestaltungen der Erfindung, die zueinander alternativ sind, ergeben sich aus den
Ansprüchen 2 und 3.
[0009] Die Ausgestaltung nach Anspruch 2 zeichnet sich durch ihren einfachen Aufbau sowie
ihre Massearmut und Robustheit aus. Die Ausführung nach Anspruch 3 kann nach einem
der Anspruch 4 bis 6 weitergebildet werden.
[0010] Das sich zusätzlich ergebende Problem der Fluctungsfehler wird in der allen Ausführungen
gemeinsamen Weiterbildung nach Anspruch 7 ebenfalls gelöst.
[0011] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1-4 Ausführungsbeispiele von Zentriertellern;
Fig. 5 die schematische Darstellung einer Spuleinrichtung mit Zentriertellern nach
dieser Erfindung.
[0013] Die Spulhülse 1 wird von den beiden Spanntellern 2 und 3 gehalten. Diese sind drehbar
an den Armen 4 bzw. 5 befestigt. Der Arm 5 besteht aus zwei gelenkig miteinander
verbundenen Hebeln 6 und 7. Der mit 6 bezeichnete, vordere Hebel dient als Bremshebel,
wohingegen der hintere, mit 7 bezeichnete Hebel als Klemmhebel arbeitet. Dabei ist
der Bremshebel 6 derart mit dem Klemmhebel 7 verbunden, daß bei einer Schwenkbewegung
des Hebels 6 nach außen - nach Überbrückung eines geringen Leerweges - der Hebel
7 durch den Anschlag 10 mitgenommen wird.
[0014] Der Klemmhebel 7 ist gelenkig (Drehpunkt 12) mit der Tragplatte 8 verbunden, wohingegen
der Haltearm 4 an dieser Tragplatte starr befestigt ist. Die Tragplatte 8 selbst ist
um die Achse 9 drehbar. Die Achse 9 ist parallel zur Maschinenlängsachse angeordnet
und wird starr im Maschinengestell befestigt. Anstelle der Achse ist es natürlich
auch möglich, jegliche andere Drehbefestigung zu wählen.
[0015] Zum Einlegen einer Spulhülse wird der Bremshebel 6 um seinen Drehpunkt 11 nach außen
verschwenkt, wodurch ebenfalls der Klemmhebel 7 um seinen Drehpunkt 12 geschwenkt
wird. Der Klemmhebel 7 wird durch die Zugfeder 13 wieder in seine Betriebslage zurückgedreht.
Die Zugfeder 13 ist so ausgelegt, daß gewährleistet ist, daß die Spulhülse während
des Spulvorgangs nicht von den Spanntellern abrutschen kann.
[0016] Die Spulhülse wird im Betrieb durch eine hier nicht dargestellte Treibwalze angetrieben.
Nach Beendigung des Wickelvorganges wird die Spulhülse mit der Wicklung von der Treibwalze
abgehoben. Um den Spulhülsenwechsel vornehmen zu können, ist es notwendig, die noch
in Drehung befindliche Spule abzubremsen.
[0017] Dies geschieht durch Schwenken des Bremshebels 6 von Hand in Richtung auf die Spulhülse
1. Dabei wird der Bremsbelag 14 gegen den Spannteller 2 gepreßt. Die so entstandene
Scheibenbremse bremst auch die Spule sicher und zuverlässig ab, da aufgrund der axial
ausgerichteten Bremskraft auch die Reibung zwischen den Spanntellern 2 und 3 und der
Spulhülse 1 wesentlich erhöht wird.
[0018] Um zu verhindern, daß während des Wickelvorgangs der Bremsbelag 14 unbeabsichtigt
gegen den Zentrierteller 2 gelangt, wird zwischen dem Bremshebel 6 und dem Klemmhebel
7 eine weitere Zugfeder 15 verwendet.
[0019] Nach dem Abbremsen der Spulhülse wird der Bremshebel 6 wieder von der Spulhülse 1
nach außen fortgeschwenkt, so daß über den Anschlag 10 ebenfalls der Klemmhebel 7
gedreht wird, so daß die Spulhülse entnommen werden kann bzw. in einen unterhalb der
Spulhülsenhalterung angeordnete Auffangvorrichtung fallen kann.
[0020] Für den ordnungsgemäßen Betrieb und zum Herstellen einer qualitativ hochwertigen
Spule mit guten Ablaufeigenschaften kommt es nun darauf an, daß die Spulhülse genau
zentrisch läuft. Hierzu werden die Zentrierteller 2 und 3 wie folgt ausgebildet:
[0021] Die Ausführungen der Zentrierteller nach den Figuren 1A, 1B, 1C einerseits und 2A,
2B andererseits sind mit Ausnahme der hervorgehobenen Besonderheiten identisch. Sie
werden im folgenden gemeinsam beschrieben.
[0022] An den Haltearmen 4 und 7 sind Zapfen 16 auskragend gelagert. Hierzu besitzen die
Zapfen am einen Ende ein Gewinde und einen Bund 18. Durch Schraube 17 werden die Zapfen
16 in einem Loch des Haltearms - in Fig. 1, 2 ist lediglich der Haltearm 7 dargestellt
- verspannt. Der Zapfen besitzt ein balliges Ende. Auf diesem balligen Ende sitzt
eine Buchse 19. Die Buchse 19 besitzt einen der Balligkeit des Zapfens 16 angepaßte
Innenoberfläche. Sie ist längs einer Mantellinie aufgeschlitzt und kann daher zum
Aufstecken auf den Zapfen 16 federnd aufgeweitet werden. Auf der Buchse 19 sitzt das
Kugellager 20. Das Kugellager 20 ist durch geeignete Bunde und Ringe axial auf der
Buchse 19 festgelegt. Auf dem Kugellager 20 sitzt frei drehbar die Nabe 21 des Zentriertellers,
wiederum axial festgelegt durch geeignete Ringe und Anschläge. An der Nabe 21 ist
befestigt zum einen die radiale Bremsscheibe 28, welche zum Abbremsen des Zentriertellers
mit dem Bremsbelag 14 an dem Bremshebel 6 zusammenwirkt; weiterhin ein Kranz von Gelenkstäben
(Federstäben) 22. Die Federstäbe 22 sind auf einer Normalebene der Nabe federnd-gelenkig
angebracht, und zwar so, daß sie in Ruhelage auf der gedachten Mantelfläche eines
Konus liegen, welcher seine Basis im Bereich der Spulhülse 1 hat. Funktionswesentlich
ist vor allem, daß die freien Enden 24 der Federstäbe gegenüber der Gelenkverbindung
29 der Federstäbe mit der Nabe axial in Richtung axiale Mitte der Spulhülse versetzt
sind, wenn die Zentrierteller bzw. Federstäbe unbelastet sind. An dem freien Ende
24 der Federstäbe sind Einspannenden 23 befestigt. Der größte Durchmesser dieser
Einspannenden ist im unbelasteten Zustand des Zentriertellers bzw. der Federstäbe
kleiner als der Innenumfang der Spulhülse 1.
[0023] In Fig. 1A, 1B; Fig. 2A, 2B ist dargestellt, daß die Einspannenden derart ausgerichtet
sind, daß sie auf einem gedachten Kegelmantel liegen, dessen Spitze in die Richtung
der axialen Mitte der Spulhülse 1 weist.
[0024] In Fig. 2A, 2B sind die Einspannenden 23 in unbelastetem Zustand der Zentrierteller
bzw. Federstäbe 22 auf einem gedachten Zylindermantel angeordnet, dessen Außendurchmesser
kleiner als der Innendurchmesser der Hülse 1 ist.
[0025] An die Einspannenden 23 schließen sich die Anschlagstücke 26 an. Hierbei handelt
es sich um kurze Fortsätze der Einspannenden 23, welche im wesentlichen radial augerichtet
sind. Es ist dargestellt, daß die Federstäbe, Einspannenden und Anschlagstück jeweils
Bestandteil einer aus einem Stück gefertigten, blattförmigen Zunge sind.
Zur Funktion:
[0026] Zum Einlegen und zum Festklemmen einer Spulhülse 1 in der Spuleinrichtung wird Arm
7 in Fig. 5 zunächst im Sinne einer Vergrößerung des Abstandes zwischen den beiden
Zentriertellern 2 und 3 verschwenkt. Nunmehr kann eine Spulhülse 1 zwischen die Zentrierteller
gehalten werden. Nunmehr wird Arm 7 in seine Ausgangslage zurückverschwenkt. Hierbei
steht er unter der Kraft der Feder 13. Bei der Rückschwenkung schlagen die Stirnflächen
der Spulhülse 1 - wie in Fig. 1A, 2A gezeigt - an die Anschlagstücke 26. Als Reaktion
zur Federkraft 13 werden die Anschlagstücke 26 in die in Fig. 1C gezeigte Position
verschwenkt. Dabei werden die zunächst unter einem Winkel liegenden Anschlagstücke
verschwenkt und in Richtung der Normalebene ihres Gelenks 29 aufgerichtet. Das bedeutet,
daß die freien Enden 24 der Federstäbe sowie die Zentrierstücke 25 sich auf einer
Kreisbahn um das Gelenk 29 bewegen und - bezogen auf die Achse des Zentriertellers
- einen größeren Radius erhalten und sich an den Innenumfang der Spulhülse 1 anlegen.
Infolge der Federkraft 13 werden die Federstäbe 22 unter Überwindung ihrer eigenen
Federkraft also so weit verschwenkt, bis sie sich mit ihren freien Enden 24 und Zentrierstücken
25 fest gegen den Innenumfang der Spulhülse 1 anlegen und dadurch die Spulhülse genau
zentrisch zur Achse des Zentriertellers 2 ausrichten. Diese Schwenkung der Federstäbe
geschieht - wie bereits gesagt - dadurch, daß sich die Anschlagstücke 26 gegen die
Stirnfläche der Spulhülse 1 anlegen. Hierdurch wird gleichzeitig gewährleistet, daß
der Zentrierteller immer genau in der Stirnfläche und damit in einer Normalebene zur
Achse der Hülse ausgerichtet ist.
[0027] Es muß besonders hervorgehoben werden, daß bei der gezeigten Ausführung die Federstäbe
22 auch einen Teil der Reaktionskraft auf die Federkraft 13 aufbringen. Im wesentlichen
wird diese Reaktionskraft jedoch dadurch aufgebaut, daß die freien Enden 24 und Zentrierstücke
25 sich gegen den Innen umfang der Spulhülse 1 legen. Konstruktiv wurden die Gelenkstäbe
nur deswegen als Federstäbe ausgebildet, da hierdurch eine gelenkige Verbindung zwischen
der Nabe 21 und den Stäben 22 einfach zu erreichen ist.
[0028] Durch die ballige Ausführung des Zapfens 16 und der Buchse 19 kann sich der Zentrierteller
ebenfalls auf die Achse der Spulhülse ausrichten.
[0029] Es werden daher durch die besondere Ausbildung der Zentrierteller Taumelfehler und
Unrundheitsfehler bei der Aufspannung der Hülse vermieden. Durch die Lagerung der
Zentrierteller können ferner Fluchtungsfehler zwischen den sich gegenüberliegenden
Zentriertellern ausgeglichen werden. Solche Fluchtungsfehler entstehen z.B. unabhängig
von den konstruktiven Toleranzen auch durch Längenunterschiede zwischen den zu verarbeitenden
Spulhülsen.
Fig. 3A, B:
[0030] An den Haltearmen (z.B. 7) ist ein Zapfen 16 befestigt. Hierzu besitzt der Zapfen
16 an seinem freien Ende ein Gewinde und einen Bund 18. Damit wird der Zapfen 16 in
einem Loch des Haltearms 7 mittels Schraube 17 verspannt. Auf dem auskragenden Zapfen
sitzt ein Pendelkugellager 20, das durch eine Schraube axial festgelegt ist. Auf dessen
Außenring sitzt die kreiszylindrische Nabe 21 des scheibenförmigen Zentriertellers
2. Auf der Nabe 21 ist eine Buchse 30 mit dem scheibenförmigen Zentrierstück gleitend
geführt. Die Buchse 30 und das Zentrierstück können aus einem Stück gefertigt sein.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Buchse 30 eine ballige Außenkontur
und auch das zentrische Loch des Zentrierstücks 25 besitzt eine ballige Kontur. Die
ballige Buchse 30 besitzt einen nicht dargestellten achsparallelen Schlitz, so daß
ihr Durchmesser federnd verringert werden kann. Auf der balligen Außenkontur der Buchse
30 sitzt das scheibenförmige Zentrierstück 25.
[0031] Durch federndes Zusammendrücken der Buchse 30 kann das Zentrierstück 25 auf die Buchse
geschoben werden und ist dann auf der Buchse schwenkbar. Die Außenkontur des Zentrierstückes
25 ist konisch, wobei die Konusspitze in die Richtung der axialen Mitte der Spulhülse
1 weist. Das Zentrierstück wird durch mehrere, auf dem Umfang verteilte Druckfedern
27 von dem Zentrierteller 2 axial abgedrückt. Der Außenumfang des Zentriertellers
2 wird durch ein Anschlagstück 26 gebildet. Dieses Anschlagstück 26 ist ringförmig
ausgebildet und auf den Außenrand des scheibenförmigen Zentriertellers gesetzt. Der
Innenumfang dieses ringförmigen Anschlagstückes 26 ist etwas größer als der größte
Außenumfang des Zentrierstückes 25 und kleiner als der Außenumfang der Spulhülse 1.
Der kleinste Durchmesser des Zentrierstückes 25 ist kleiner, der größte Durchmesser
des Zentrierstückes 25 jedoch größer als der Innendurchmesser der Spulhülse 1.
Zur Funktion:
[0032] Wenn zwischen die Zentrierteller eines Spulenhebels eine Hülse 1 eingelegt wird und
der Haltearm 7 sich durch die Federkraft 13 in Richtung der Spulhülse verschwenkt,
so legt sich die Stirnfläche der Hülse zunächst gegen den konischen Außenumfang des
Zentrierstückes 25. Dabei besteht aber noch die Gefahr, daß Hülse und Zentrierstück
sich nicht genau in einer Normalebene berühren. Wenn nunmehr das Zentrierstück 25
sich gegenüber dem Anschlagstück 26 axial gegen die Federkräfte 27 verschiebt, so
schlägt die Stirnfläche der Hülse an das Anschlagstück an. Hierdurch richtet sich
der Zentrierteller so aus, daß das Anschlagstück genau in der Ebene der Stirnfläche
der Hülse liegt. Durch die bevorzugt vorgesehene ballige Verbindung zwischen der Nabe
21 und dem Zentrierstück 25 kann sich auch das Zentrierstück entsprechend ausrichten.
Es werden daher Taumelfehler und Unrundheitsfehler vermieden. Fluchtungsfehler der
Zentrierteller 2, 3 (Fig. 5) werden durch das Pendelkugellager 20 ausgeglichen.
Fig. 4A, 4B:
[0033] In dem Haltearm 7 ist in einem Loch der Zapfen 16 auskragend gelagert. Hierzu besitzt
der Zapfen an seinem freien Ende ein Gewinde und einen Bund 18. Der Zapfen ist in
dem Loch mittels Schraube 17 fest gespannt. Auf dem freien Ende des Zapfens 16 ist
ein Kugellager 20 axial festgelegt. Das Kugellager 20 besitzt einen Außenring mit
balliger Außenkontur. Auf dem Außenring sitzt die zylindrische Nabe 21 des Zentriertellers
2. Hierzu ist die Innenkontur der zylindrischen Nabe 21 ebenfalls ballig ausgebildet.
Sie ist von einer ringförmigen Ausnehmung 31 umgeben und besitzt erforderlichenfalls
einen oder mehrere achsparallele Einschnitte. Dadurch kann die Nabe 21 federnd aufgeweitet
und über den Außenring des Kugellagers 20 geschoben werden.
[0034] Der Zentrierteller 2 besitzt fernerhin einen zylindrischen Ansatz 32. Auf seinem
Außenumfang besitzt der Ansatz 32 in einer Normalebene eine umlaufende Nut 33. In
die umlaufende Nut 33 ist ein Federring 34 derart eingelegt, daß der Federring aus
der Nut herausragt. Das Zentrierstück 25 ist ringförmig ausgebildet. Es besitzt auf
seinem Innenumfang eine entsprechende Nut. Mit dieser Nut 35 ist das Zentrierstück
25 auf dem Federring 34 gelagert. Der Federring kann z.B. ein Gummiring mit rechteckigem
oder kreisförmigem Querschnitt, aber auch ein Metallring nach Art einer Tellerfeder
sein. Die Durchmesserdifferenz zwischen dem Innenumfang des Zentrierstücks und dem
Außenumfang des Ansatzes ist hier übertrieben groß gezeichnet. Praktisch hat sie die
Größenordnung von 1 mm. Das Zentrierstück 25 besitzt einen konischen Außenumfang.
Der größte Durchmesser des konischen Außenumfangs ist größer als der Innenumfang der
Spulhülse 1. Der kleinste Außenumfang des Zentrierstücks 25 ist kleiner als der Innenumfang
der Spulhülse 1.
[0035] An dem Außenrand des scheibenförmigen Zentriertellers 2 ist ferner ein ringförmiges
Anschlagstück 26 axial vorspringend befestigt. Der Innenumfang des Anschlagstücks
26 ist etwas größer als der größte Außenumfang des Zentrierstücks 25 und kleiner als
der Außenumfang der Spulhülse 1. Das Anschlagstück 26 bildet also mit dem zylindrischen
Ansatz 32 eine ringförmige Ausnehmung, in welcher das Zentrierstück 25 gelagert und
axial derart beweglich ist, daß es teilweise in diese Ausnehmung eintauchen kann.
Zur Funktion:
[0036] Wenn der Haltearm 7 durch die Feder 13 zum Einspannen der Spulhülse verschwenkt wird,
so legt sich zunächst der konische Außenumfang des Zentrierstückes gegen die Stirnfläche
der Hülse. Dabei wird das Zentrierstück 25 durch die elastische Beweglichkeit des
Federringes 34 axial in die Ausnehmung zwischen dem Anschlagstück 26 und dem zylindrischen
Ansatz 32 verschoben, bis die Stirnfläche der Spulhülse 1 auch gegen das Anschlagstück
26 des Zentriertellers 2 stößt. Hierdurch wird einerseits der Zentrierteller mit dem
Anschlagstück 26 genau in der Stirnfläche der Spulhülse ausgerichtet. Andererseits
wird die Spulhülse auf dem Zentrierstück 25 zentriert. Durch die kardanische Beweglichkeit
des Zentriertellers 2 auf dem Kugellager 20 wird ferner bewirkt, daß sich der Zentrierteller
mit seiner Drehachse auf die Drehachse des gegenüberliegenden Zentriertellers ausrichten
kann. Auf diese Weise werden auch Fluchtungsfehler ausgeglichen.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0037]
1 Spulhülse
2 Spannteller, Zentrierteller
3 Spannteller
4 Arm, Haltearm
5 Arm
6 Hebel, Bremshebel
7 Hebel, Klemmhebel
8 Tragplatte
9 Achse
10 Anschlag
11 Drehpunkt
12 Drehpunkt
13 Zugfeder
14 Bremsbelag
15 Zugfeder
16 Zapfen
17 Schraube
18 Bund
19 Buchse
20 Kugellager
21 Nabe
22 Federstab, Gelenkstab, Gelenkzunge, Zunge
23 Einspannende
24 freies Ende
25 Zentrierstück
26 Anschlagstück
27 Druckfeder
28 Bremsscheibe
29 Wurzel
30 Buchse
31 ringförmige Ausnehmung
32 zylindrischer Ansatz
33 Nut
34 Federring
35 Nut
1. Spuleinrichtung
zum Aufwickeln oder Abwickeln von Fäden,
mit zwei frei drehbaren, fluchtenden Zentriertellern, zwischen denen eine Spulhülse
mit ihren Stirnflächen einklemmbar ist,
wobei die Zentrierteller durch axiale Federkraft gegen die Stirnseiten der Spulhülse
gedrückt werden
und wobei die Zentrierteller einen zur Drehachse konzentrischen Zentrierkern und
eine dazu konzentrische, ringförmige Anschlagfläche besitzen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zentrierkern an dem Zentrierteller axial beweglich gelagert und durch Federkraft
gegen die Stirnfläche der Spulhülse gedrückt ist.
2. Spuleinrichtung nach Anspruch 1,
Kennzeichen:
Der Zentrierteller wird gebildet durch eine Vielzahl von Zungen,
die an der Lagernabe des Zentriertellers sternförmig und nach außen weisend, auskragend
gelenkig befestigt sind und von denen jede aus folgenden, fest miteinander verbundenen
Teilen besteht:
einem Gelenkstab,
welcher an der Nabe des Zentriertellers auskragend und in axialer Richtung gelenkig
befestigt ist
und dessen freies Ende und dessen Einspannende auf einer Geraden liegt, die die Spulachse
außerhalb der Spulhülse unter einem Winkel alpha kleiner als 90°, jedoch größer als
45° schneidet oder kreuzt,
einem Zentrierstück,
welches am freien Ende des Gelenkstabes fest angebracht ist
und dessen maximale radiale Außenkontur bei axial unbelasteten Gelenkstäben etwas
kleiner ist als der Innenumfang der Spulhülse (1),
einem Anschlagstück,
welches am freien Ende jedes Zentrierstückes fest angebracht ist und mit radialer
Komponente nach außen gerichtet ist,
wobei die Federstäbe mit den Zentrierstücken den Zentrierkern
und die Anschlagstücke die ringförmige Anschlagfläche bilden.
3. Spuleinrichtung nach Anspruch 1,
Kennzeichen:
Die Anschlagfläche ist mit der Nabe des Zentriertellers fest verbunden;
der Zentrierkern ist auf dem Zentrierteller mitdrehend, jedoch gegen Federkraft axial
verschieblich gelagert und konisch ausgebildet,
wobei der größte Durchmesser des Zentrierkerns größer ist als der Innendurchmesser
der Spulhülse.
4. Spuleinrichtung nach Anspruch 3,
Kennzeichen:
Der Zentrieransatz ist auf dem Zentrierteller kardanisch schwenkbar gelagert.
5. Spuleinrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zentrierkern durch eine Tellerfeder, welche vorzugsweise aus im wesentlichen
radialen Einzelfingern besteht, auf der Nabe des Zentriertellers in Achsrichtung
federnd beweglich gelagert ist.
6. Spuleinrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zentrierkern ringförmig ausgebildet ist, an seiner Innenseite eine umlaufende
Nut enthält und mit dieser Nut einen an der Nabe befestigten, federweichen Ring teilweise
umgreift.
7. Spuleinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zentriertellernabe auf einem ortsfesten Zapfen in einer Pendellagerung gelagert
ist.