(19)
(11) EP 0 350 786 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.01.1990  Patentblatt  1990/03

(21) Anmeldenummer: 89112340.8

(22) Anmeldetag:  06.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 49/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 14.07.1988 DE 3823776

(71) Anmelder: BARMAG AG
D-42862 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Dammann, Peter
    D-5630 Remscheid 11 (DE)

(74) Vertreter: Pfingsten, Dieter, Dipl.-Ing. 
Barmag AG Postfach 11 02 40
42862 Remscheid
42862 Remscheid (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spuleinrichtung


    (57) Zwischen zwei fluchtenden Zentriertellern (2, 3) wird eine Spulhülse (1) eingeklemmt. Die Zentrierteller werden durch Federkraft aufeinandergepreßt. Die Zentrierteller bestehen aus einem Zentrierstück (25) und einem Anschlagstück (26).
    Zur Vermeidung von Taumel- und Zentrierfehlern ist der Zentrierkern (25) an dem Zentrierteller axial beweglich gelagert und durch Federkraft gegen die Spulhülse gedrückt. Der Zentrierteller kann durch eine Vielzahl von Zungen (22) gebildet werden, die an der Lagernabe (21) des Zentrier­tellers befestigt sind und die an ihrem freien Ende den Anschlag tragen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Spuleinrichtung nach dem Ober­begriff des Anspruchs 1. Eine derartige Spuleinrichtung ist zum Aufwickeln von Fäden z.B. durch DE-OS 26 45 220 (Bag. 1001) sowie durch EP-A 176020 (Bag. 1429) bekannt.

    [0002] Bei den bekannten Spuleinrichtungen sind die Zentrierteller an den freien Enden paralleler Haltearme gelagert. Bei der Spuleinrichtung nach der DE-OS 26 45 220 wird die axiale Federkraft, mit der die Zentrierteller gegen die Stirnseite der Spulhülse gedrückt werden, dadurch aufgebracht, daß zumindest einer der Haltearme zusätzlich zu der beiden gemeinsamen Schwenkbewegung senkrecht zur Spulachse um eine die Spulachse senkrecht kreuzende Schwenkachse gegen Feder­kraft schwenkbar ist.

    [0003] Bei der anderen bekannten Spuleinrichtung ist zumindest einer der Zentrierteller relativ zu seinem Haltearm auf der Spulachse beweglich, wobei der Zentrierteller sich durch eine Gewindeverbindung oder eine Federverbindung an seinem Schwenkarm abstützt.

    [0004] Beim Betrieb der bekannten Spuleinrichtungen können folgende Fehler auftreten:
    Die Zentrierteller liegen nicht genau auf einer Achse (Fluchtungsfehler);
    die Spulhülse wird an einem oder beiden Zentriertellern nicht genau zentriert (Zentrierfehler);
    der Zentrierteller liegt nicht genau planparallel zur Stirn­seite der Spulhülse (Taumelfehler).

    [0005] Beim Aufwickeln führen alle diese Fehler zu einem schlechten Spulenaufbau. In jedem Falle bedeuten diese Fehler durch entstehende Unwuchten eine Begrenzung der Spulendrehzahl sowie einen verstärkten Verschleiß insbesondere der Lager.

    [0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, in einer Spuleinrichtung nach dem Oberbegriff die Zentrierteller so auszugestalten, daß die Taumel- und Zentrierfehler im oben definierten Sinne vermieden werden.

    [0007] Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1.

    [0008] Ausgestaltungen der Erfindung, die zueinander alternativ sind, ergeben sich aus den Ansprüchen 2 und 3.

    [0009] Die Ausgestaltung nach Anspruch 2 zeichnet sich durch ihren einfachen Aufbau sowie ihre Massearmut und Robustheit aus. Die Ausführung nach Anspruch 3 kann nach einem der Anspruch 4 bis 6 weitergebildet werden.

    [0010] Das sich zusätzlich ergebende Problem der Fluctungsfehler wird in der allen Ausführungen gemeinsamen Weiterbildung nach Anspruch 7 ebenfalls gelöst.

    [0011] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.

    [0012] Es zeigen:

    Fig. 1-4 Ausführungsbeispiele von Zentriertellern;

    Fig. 5 die schematische Darstellung einer Spuleinrichtung mit Zentriertellern nach dieser Erfindung.



    [0013] Die Spulhülse 1 wird von den beiden Spanntellern 2 und 3 gehalten. Diese sind drehbar an den Armen 4 bzw. 5 befe­stigt. Der Arm 5 besteht aus zwei gelenkig miteinander ver­bundenen Hebeln 6 und 7. Der mit 6 bezeichnete, vordere Hebel dient als Bremshebel, wohingegen der hintere, mit 7 bezeichnete Hebel als Klemmhebel arbeitet. Dabei ist der Bremshebel 6 derart mit dem Klemmhebel 7 verbunden, daß bei einer Schwenkbewegung des Hebels 6 nach außen - nach Über­brückung eines geringen Leerweges - der Hebel 7 durch den Anschlag 10 mitgenommen wird.

    [0014] Der Klemmhebel 7 ist gelenkig (Drehpunkt 12) mit der Trag­platte 8 verbunden, wohingegen der Haltearm 4 an dieser Tragplatte starr befestigt ist. Die Tragplatte 8 selbst ist um die Achse 9 drehbar. Die Achse 9 ist parallel zur Maschi­nenlängsachse angeordnet und wird starr im Maschinengestell befestigt. Anstelle der Achse ist es natürlich auch möglich, jegliche andere Drehbefestigung zu wählen.

    [0015] Zum Einlegen einer Spulhülse wird der Bremshebel 6 um seinen Drehpunkt 11 nach außen verschwenkt, wodurch ebenfalls der Klemmhebel 7 um seinen Drehpunkt 12 geschwenkt wird. Der Klemmhebel 7 wird durch die Zugfeder 13 wieder in seine Betriebslage zurückgedreht. Die Zugfeder 13 ist so ausge­legt, daß gewährleistet ist, daß die Spulhülse während des Spulvorgangs nicht von den Spanntellern abrutschen kann.

    [0016] Die Spulhülse wird im Betrieb durch eine hier nicht darge­stellte Treibwalze angetrieben. Nach Beendigung des Wickel­vorganges wird die Spulhülse mit der Wicklung von der Treib­walze abgehoben. Um den Spulhülsenwechsel vornehmen zu können, ist es notwendig, die noch in Drehung befindliche Spule abzubremsen.

    [0017] Dies geschieht durch Schwenken des Bremshebels 6 von Hand in Richtung auf die Spulhülse 1. Dabei wird der Bremsbelag 14 gegen den Spannteller 2 gepreßt. Die so entstandene Scheibenbremse bremst auch die Spule sicher und zuverlässig ab, da aufgrund der axial ausgerichteten Bremskraft auch die Reibung zwischen den Spanntellern 2 und 3 und der Spulhülse 1 wesentlich erhöht wird.

    [0018] Um zu verhindern, daß während des Wickelvorgangs der Brems­belag 14 unbeabsichtigt gegen den Zentrierteller 2 gelangt, wird zwischen dem Bremshebel 6 und dem Klemmhebel 7 eine weitere Zugfeder 15 verwendet.

    [0019] Nach dem Abbremsen der Spulhülse wird der Bremshebel 6 wieder von der Spulhülse 1 nach außen fortgeschwenkt, so daß über den Anschlag 10 ebenfalls der Klemmhebel 7 gedreht wird, so daß die Spulhülse entnommen werden kann bzw. in einen unterhalb der Spulhülsenhalterung angeordnete Auffang­vorrichtung fallen kann.

    [0020] Für den ordnungsgemäßen Betrieb und zum Herstellen einer qualitativ hochwertigen Spule mit guten Ablaufeigenschaften kommt es nun darauf an, daß die Spulhülse genau zentrisch läuft. Hierzu werden die Zentrierteller 2 und 3 wie folgt ausgebildet:

    [0021] Die Ausführungen der Zentrierteller nach den Figuren 1A, 1B, 1C einerseits und 2A, 2B andererseits sind mit Ausnahme der hervorgehobenen Besonderheiten identisch. Sie werden im folgenden gemeinsam beschrieben.

    [0022] An den Haltearmen 4 und 7 sind Zapfen 16 auskragend gela­gert. Hierzu besitzen die Zapfen am einen Ende ein Gewinde und einen Bund 18. Durch Schraube 17 werden die Zapfen 16 in einem Loch des Haltearms - in Fig. 1, 2 ist lediglich der Haltearm 7 dargestellt - verspannt. Der Zapfen besitzt ein balliges Ende. Auf diesem balligen Ende sitzt eine Buchse 19. Die Buchse 19 besitzt einen der Balligkeit des Zapfens 16 angepaßte Innenoberfläche. Sie ist längs einer Mantel­linie aufgeschlitzt und kann daher zum Aufstecken auf den Zapfen 16 federnd aufgeweitet werden. Auf der Buchse 19 sitzt das Kugellager 20. Das Kugellager 20 ist durch geeig­nete Bunde und Ringe axial auf der Buchse 19 festgelegt. Auf dem Kugellager 20 sitzt frei drehbar die Nabe 21 des Zentriertellers, wiederum axial festgelegt durch geeignete Ringe und Anschläge. An der Nabe 21 ist befestigt zum einen die radiale Bremsscheibe 28, welche zum Abbremsen des Zen­triertellers mit dem Bremsbelag 14 an dem Bremshebel 6 zusammenwirkt; weiterhin ein Kranz von Gelenkstäben (Feder­stäben) 22. Die Federstäbe 22 sind auf einer Normalebene der Nabe federnd-gelenkig angebracht, und zwar so, daß sie in Ruhelage auf der gedachten Mantelfläche eines Konus liegen, welcher seine Basis im Bereich der Spulhülse 1 hat. Funk­tionswesentlich ist vor allem, daß die freien Enden 24 der Federstäbe gegenüber der Gelenkverbindung 29 der Federstäbe mit der Nabe axial in Richtung axiale Mitte der Spulhülse versetzt sind, wenn die Zentrierteller bzw. Federstäbe unbe­lastet sind. An dem freien Ende 24 der Federstäbe sind Ein­spannenden 23 befestigt. Der größte Durchmesser dieser Ein­spannenden ist im unbelasteten Zustand des Zentriertellers bzw. der Federstäbe kleiner als der Innenumfang der Spulhül­se 1.

    [0023] In Fig. 1A, 1B; Fig. 2A, 2B ist dargestellt, daß die Ein­spannenden derart ausgerichtet sind, daß sie auf einem gedachten Kegelmantel liegen, dessen Spitze in die Richtung der axialen Mitte der Spulhülse 1 weist.

    [0024] In Fig. 2A, 2B sind die Einspannenden 23 in unbelastetem Zustand der Zentrierteller bzw. Federstäbe 22 auf einem gedachten Zylindermantel angeordnet, dessen Außendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser der Hülse 1 ist.

    [0025] An die Einspannenden 23 schließen sich die Anschlagstücke 26 an. Hierbei handelt es sich um kurze Fortsätze der Einspann­enden 23, welche im wesentlichen radial augerichtet sind. Es ist dargestellt, daß die Federstäbe, Einspannenden und Anschlagstück jeweils Bestandteil einer aus einem Stück gefertigten, blattförmigen Zunge sind.

    Zur Funktion:



    [0026] Zum Einlegen und zum Festklemmen einer Spulhülse 1 in der Spuleinrichtung wird Arm 7 in Fig. 5 zunächst im Sinne einer Vergrößerung des Abstandes zwischen den beiden Zentriertel­lern 2 und 3 verschwenkt. Nunmehr kann eine Spulhülse 1 zwischen die Zentrierteller gehalten werden. Nunmehr wird Arm 7 in seine Ausgangslage zurückverschwenkt. Hierbei steht er unter der Kraft der Feder 13. Bei der Rückschwenkung schlagen die Stirnflächen der Spulhülse 1 - wie in Fig. 1A, 2A gezeigt - an die Anschlagstücke 26. Als Reaktion zur Federkraft 13 werden die Anschlagstücke 26 in die in Fig. 1C gezeigte Position verschwenkt. Dabei werden die zunächst unter einem Winkel liegenden Anschlagstücke verschwenkt und in Richtung der Normalebene ihres Gelenks 29 aufgerichtet. Das bedeutet, daß die freien Enden 24 der Federstäbe sowie die Zentrierstücke 25 sich auf einer Kreisbahn um das Gelenk 29 bewegen und - bezogen auf die Achse des Zentriertellers - einen größeren Radius erhalten und sich an den Innenumfang der Spulhülse 1 anlegen. Infolge der Federkraft 13 werden die Federstäbe 22 unter Überwindung ihrer eigenen Federkraft also so weit verschwenkt, bis sie sich mit ihren freien Enden 24 und Zentrierstücken 25 fest gegen den Innenumfang der Spulhülse 1 anlegen und dadurch die Spulhülse genau zentrisch zur Achse des Zentriertellers 2 ausrichten. Diese Schwenkung der Federstäbe geschieht - wie bereits gesagt - dadurch, daß sich die Anschlagstücke 26 gegen die Stirn­fläche der Spulhülse 1 anlegen. Hierdurch wird gleichzeitig gewährleistet, daß der Zentrierteller immer genau in der Stirnfläche und damit in einer Normalebene zur Achse der Hülse ausgerichtet ist.

    [0027] Es muß besonders hervorgehoben werden, daß bei der gezeigten Ausführung die Federstäbe 22 auch einen Teil der Reaktions­kraft auf die Federkraft 13 aufbringen. Im wesentlichen wird diese Reaktionskraft jedoch dadurch aufgebaut, daß die freien Enden 24 und Zentrierstücke 25 sich gegen den Innen­ umfang der Spulhülse 1 legen. Konstruktiv wurden die Gelenk­stäbe nur deswegen als Federstäbe ausgebildet, da hierdurch eine gelenkige Verbindung zwischen der Nabe 21 und den Stäben 22 einfach zu erreichen ist.

    [0028] Durch die ballige Ausführung des Zapfens 16 und der Buchse 19 kann sich der Zentrierteller ebenfalls auf die Achse der Spulhülse ausrichten.

    [0029] Es werden daher durch die besondere Ausbildung der Zentrier­teller Taumelfehler und Unrundheitsfehler bei der Aufspan­nung der Hülse vermieden. Durch die Lagerung der Zentrier­teller können ferner Fluchtungsfehler zwischen den sich gegenüberliegenden Zentriertellern ausgeglichen werden. Solche Fluchtungsfehler entstehen z.B. unabhängig von den konstruktiven Toleranzen auch durch Längenunterschiede zwischen den zu verarbeitenden Spulhülsen.

    Fig. 3A, B:



    [0030] An den Haltearmen (z.B. 7) ist ein Zapfen 16 befestigt. Hierzu besitzt der Zapfen 16 an seinem freien Ende ein Gewinde und einen Bund 18. Damit wird der Zapfen 16 in einem Loch des Haltearms 7 mittels Schraube 17 verspannt. Auf dem auskragenden Zapfen sitzt ein Pendelkugellager 20, das durch eine Schraube axial festgelegt ist. Auf dessen Außenring sitzt die kreiszylindrische Nabe 21 des scheibenförmigen Zentriertellers 2. Auf der Nabe 21 ist eine Buchse 30 mit dem scheibenförmigen Zentrierstück gleitend geführt. Die Buchse 30 und das Zentrierstück können aus einem Stück gefertigt sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Buchse 30 eine ballige Außenkontur und auch das zen­trische Loch des Zentrierstücks 25 besitzt eine ballige Kontur. Die ballige Buchse 30 besitzt einen nicht darge­stellten achsparallelen Schlitz, so daß ihr Durchmesser federnd verringert werden kann. Auf der balligen Außenkontur der Buchse 30 sitzt das scheibenförmige Zentrierstück 25.

    [0031] Durch federndes Zusammendrücken der Buchse 30 kann das Zentrierstück 25 auf die Buchse geschoben werden und ist dann auf der Buchse schwenkbar. Die Außenkontur des Zen­trierstückes 25 ist konisch, wobei die Konusspitze in die Richtung der axialen Mitte der Spulhülse 1 weist. Das Zen­trierstück wird durch mehrere, auf dem Umfang verteilte Druckfedern 27 von dem Zentrierteller 2 axial abgedrückt. Der Außenumfang des Zentriertellers 2 wird durch ein Anschlagstück 26 gebildet. Dieses Anschlagstück 26 ist ring­förmig ausgebildet und auf den Außenrand des scheibenför­migen Zentriertellers gesetzt. Der Innenumfang dieses ring­förmigen Anschlagstückes 26 ist etwas größer als der größte Außenumfang des Zentrierstückes 25 und kleiner als der Außenumfang der Spulhülse 1. Der kleinste Durchmesser des Zentrierstückes 25 ist kleiner, der größte Durchmesser des Zentrierstückes 25 jedoch größer als der Innendurchmesser der Spulhülse 1.

    Zur Funktion:



    [0032] Wenn zwischen die Zentrierteller eines Spulenhebels eine Hülse 1 eingelegt wird und der Haltearm 7 sich durch die Federkraft 13 in Richtung der Spulhülse verschwenkt, so legt sich die Stirnfläche der Hülse zunächst gegen den konischen Außenumfang des Zentrierstückes 25. Dabei besteht aber noch die Gefahr, daß Hülse und Zentrierstück sich nicht genau in einer Normalebene berühren. Wenn nunmehr das Zentrierstück 25 sich gegenüber dem Anschlagstück 26 axial gegen die Federkräfte 27 verschiebt, so schlägt die Stirnfläche der Hülse an das Anschlagstück an. Hierdurch richtet sich der Zentrierteller so aus, daß das Anschlagstück genau in der Ebene der Stirnfläche der Hülse liegt. Durch die bevorzugt vorgesehene ballige Verbindung zwischen der Nabe 21 und dem Zentrierstück 25 kann sich auch das Zentrierstück entspre­chend ausrichten. Es werden daher Taumelfehler und Unrund­heitsfehler vermieden. Fluchtungsfehler der Zentrierteller 2, 3 (Fig. 5) werden durch das Pendelkugellager 20 ausge­glichen.

    Fig. 4A, 4B:



    [0033] In dem Haltearm 7 ist in einem Loch der Zapfen 16 auskragend gelagert. Hierzu besitzt der Zapfen an seinem freien Ende ein Gewinde und einen Bund 18. Der Zapfen ist in dem Loch mittels Schraube 17 fest gespannt. Auf dem freien Ende des Zapfens 16 ist ein Kugellager 20 axial festgelegt. Das Kugellager 20 besitzt einen Außenring mit balliger Außenkon­tur. Auf dem Außenring sitzt die zylindrische Nabe 21 des Zentriertellers 2. Hierzu ist die Innenkontur der zylin­drischen Nabe 21 ebenfalls ballig ausgebildet. Sie ist von einer ringförmigen Ausnehmung 31 umgeben und besitzt erfor­derlichenfalls einen oder mehrere achsparallele Einschnit­te. Dadurch kann die Nabe 21 federnd aufgeweitet und über den Außenring des Kugellagers 20 geschoben werden.

    [0034] Der Zentrierteller 2 besitzt fernerhin einen zylindrischen Ansatz 32. Auf seinem Außenumfang besitzt der Ansatz 32 in einer Normalebene eine umlaufende Nut 33. In die umlaufende Nut 33 ist ein Federring 34 derart eingelegt, daß der Feder­ring aus der Nut herausragt. Das Zentrierstück 25 ist ring­förmig ausgebildet. Es besitzt auf seinem Innenumfang eine entsprechende Nut. Mit dieser Nut 35 ist das Zentrierstück 25 auf dem Federring 34 gelagert. Der Federring kann z.B. ein Gummiring mit rechteckigem oder kreisförmigem Quer­schnitt, aber auch ein Metallring nach Art einer Tellerfeder sein. Die Durchmesserdifferenz zwischen dem Innenumfang des Zentrierstücks und dem Außenumfang des Ansatzes ist hier übertrieben groß gezeichnet. Praktisch hat sie die Größen­ordnung von 1 mm. Das Zentrierstück 25 besitzt einen konischen Außenumfang. Der größte Durchmesser des konischen Außenumfangs ist größer als der Innenumfang der Spulhülse 1. Der kleinste Außenumfang des Zentrierstücks 25 ist klei­ner als der Innenumfang der Spulhülse 1.

    [0035] An dem Außenrand des scheibenförmigen Zentriertellers 2 ist ferner ein ringförmiges Anschlagstück 26 axial vorspringend befestigt. Der Innenumfang des Anschlagstücks 26 ist etwas größer als der größte Außenumfang des Zentrierstücks 25 und kleiner als der Außenumfang der Spulhülse 1. Das Anschlag­stück 26 bildet also mit dem zylindrischen Ansatz 32 eine ringförmige Ausnehmung, in welcher das Zentrierstück 25 gelagert und axial derart beweglich ist, daß es teilweise in diese Ausnehmung eintauchen kann.

    Zur Funktion:



    [0036] Wenn der Haltearm 7 durch die Feder 13 zum Einspannen der Spulhülse verschwenkt wird, so legt sich zunächst der konische Außenumfang des Zentrierstückes gegen die Stirn­fläche der Hülse. Dabei wird das Zentrierstück 25 durch die elastische Beweglichkeit des Federringes 34 axial in die Ausnehmung zwischen dem Anschlagstück 26 und dem zylin­drischen Ansatz 32 verschoben, bis die Stirnfläche der Spul­hülse 1 auch gegen das Anschlagstück 26 des Zentriertellers 2 stößt. Hierdurch wird einerseits der Zentrierteller mit dem Anschlagstück 26 genau in der Stirnfläche der Spulhülse ausgerichtet. Andererseits wird die Spulhülse auf dem Zen­trierstück 25 zentriert. Durch die kardanische Beweglichkeit des Zentriertellers 2 auf dem Kugellager 20 wird ferner bewirkt, daß sich der Zentrierteller mit seiner Drehachse auf die Drehachse des gegenüberliegenden Zentriertellers ausrichten kann. Auf diese Weise werden auch Fluchtungs­fehler ausgeglichen.

    BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG



    [0037] 

    1 Spulhülse

    2 Spannteller, Zentrierteller

    3 Spannteller

    4 Arm, Haltearm

    5 Arm

    6 Hebel, Bremshebel

    7 Hebel, Klemmhebel

    8 Tragplatte

    9 Achse

    10 Anschlag

    11 Drehpunkt

    12 Drehpunkt

    13 Zugfeder

    14 Bremsbelag

    15 Zugfeder

    16 Zapfen

    17 Schraube

    18 Bund

    19 Buchse

    20 Kugellager

    21 Nabe

    22 Federstab, Gelenkstab, Gelenkzunge, Zunge

    23 Einspannende

    24 freies Ende

    25 Zentrierstück

    26 Anschlagstück

    27 Druckfeder

    28 Bremsscheibe

    29 Wurzel

    30 Buchse

    31 ringförmige Ausnehmung

    32 zylindrischer Ansatz

    33 Nut

    34 Federring

    35 Nut




    Ansprüche

    1. Spuleinrichtung
    zum Aufwickeln oder Abwickeln von Fäden,
    mit zwei frei drehbaren, fluchtenden Zentriertellern, zwischen denen eine Spulhülse mit ihren Stirnflächen einklemmbar ist,
    wobei die Zentrierteller durch axiale Federkraft gegen die Stirnseiten der Spulhülse gedrückt werden
    und wobei die Zentrierteller einen zur Drehachse konzen­trischen Zentrierkern und eine dazu konzentrische, ring­förmige Anschlagfläche besitzen,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Zentrierkern an dem Zentrierteller axial beweglich gelagert und durch Federkraft gegen die Stirnfläche der Spulhülse gedrückt ist.
     
    2. Spuleinrichtung nach Anspruch 1,
    Kennzeichen:
    Der Zentrierteller wird gebildet durch eine Vielzahl von Zungen,
    die an der Lagernabe des Zentriertellers sternförmig und nach außen weisend, auskragend gelenkig befestigt sind und von denen jede aus folgenden, fest miteinander ver­bundenen Teilen besteht:
    einem Gelenkstab,
    welcher an der Nabe des Zentriertellers auskragend und in axialer Richtung gelenkig befestigt ist
    und dessen freies Ende und dessen Einspannende auf einer Geraden liegt, die die Spulachse außerhalb der Spulhülse unter einem Winkel alpha kleiner als 90°, jedoch größer als 45° schneidet oder kreuzt,
    einem Zentrierstück,
    welches am freien Ende des Gelenkstabes fest angebracht ist
    und dessen maximale radiale Außenkontur bei axial unbe­lasteten Gelenkstäben etwas kleiner ist als der Innen­umfang der Spulhülse (1),
    einem Anschlagstück,
    welches am freien Ende jedes Zentrierstückes fest ange­bracht ist und mit radialer Komponente nach außen gerichtet ist,
    wobei die Federstäbe mit den Zentrierstücken den Zentrierkern
    und die Anschlagstücke die ringförmige Anschlagfläche bilden.
     
    3. Spuleinrichtung nach Anspruch 1,
    Kennzeichen:
    Die Anschlagfläche ist mit der Nabe des Zentriertellers fest verbunden;
    der Zentrierkern ist auf dem Zentrierteller mitdrehend, jedoch gegen Federkraft axial verschieblich gelagert und konisch ausgebildet,
    wobei der größte Durchmesser des Zentrierkerns größer ist als der Innendurchmesser der Spulhülse.
     
    4. Spuleinrichtung nach Anspruch 3,
    Kennzeichen:
    Der Zentrieransatz ist auf dem Zentrierteller kardanisch schwenkbar gelagert.
     
    5. Spuleinrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Zentrierkern durch eine Tellerfeder, welche vorzugs­weise aus im wesentlichen radialen Einzelfingern besteht, auf der Nabe des Zentriertellers in Achsrich­tung federnd beweglich gelagert ist.
     
    6. Spuleinrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Zentrierkern ringförmig ausgebildet ist, an seiner Innenseite eine umlaufende Nut enthält und mit dieser Nut einen an der Nabe befestigten, federweichen Ring teilweise umgreift.
     
    7. Spuleinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Zentriertellernabe auf einem ortsfesten Zapfen in einer Pendellagerung gelagert ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht