[0001] Die Erfindung betrifft eine Sortiereinrichtung nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs 1.
[0002] Die Sortiereinrichtung ist insbesondere für einen Plattentransporteur für Druckplatten
gemäss der schweizerischen Patentanmeldung 1303/88 vorgesehen. Mit einem solchen
Plattentransporteur werden flexible Druckplatten von den diese Platten hergestellten
Maschinen zu den Falzapparaten im Rotationsraum transportiert. Die Druckplatten werden
hierbei hängend an einem in einer Schiene geführten Förderorgan zu einer Entladestation
gefördert und dort einem Auffangbehälter zugeführt. Die Druckplatten sind insbesondere
flexible Druckplatten, sogenannte Flexoplatten, die sehr empfindlich sind und sorgfältig
behandelt werden müssen. Die Druckplatten können jedoch auch Offsetplatten sein. Denkbar
ist auch ein Transport und eine Sortierung von anderen flächigen Produkten.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Sortiereinrichtung der genannten
Gattung zu schaffen, mit der selbsttätig mehrere Druckplatten, beispielsweise vierzig
und mehr Druckplatten, insbesondere flexible Druckplatten mit hoher Betriebssicherheit
einzeln zur Entnahme sortiert abgelegt werden können. Die Sortiereinrichtung soll
trotzdem vergleichsweise wenig Platz beanspruchen und eine Beschädigung empfindlicher
Druckplatten vermieden werden.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst. Die in die Sortiereinrichtung
abgegebenen Druckprodukte können stehend vertikal von oben nach unten in die Fächer
gefördert werden, wobei sie auf ihrem Förderweg nie stillstehen und damit eine sehr
schnelle Beschickung der Fächer möglich ist. Wesentlich ist, dass die Fächer in freier
Reihenfolge beschickt werden können, d.h. es kann in jedem Fall das oberste leere
Fach berücksichtigt werden. Der Förderweg der Druckplatten kann somit optimal kurz
gehalten werden. Es können auch zwei und mehr Druckplatten in einem Fach abgelegt
werden. Dies ergibt dann eine Verdoppelung der Anzahl lagerbarer Druckplatten.
[0005] Nach einer Weiterbildung weist die zur Förderung der Druckplatten vorgesehene Transportvorrichtung
wenigstens eine Führungsschiene mit Vakuumöffnungen auf, an welche die stehend bewegten
Druckplatten mit geringem Druck gezogen werden, was eine die Druckplatten besonders
schonende Behandlung und sichere Beschickung der Fächer ermöglicht.
[0006] Der Abstand zwischen den Tablaren kann optimal kurz gewählt werden, wenn der Sortierwagen
Mittel aufweist, mit denen beim gewählten Fach das obere Tablar verschwenkt und dadurch
die Einführöffnung vergrössert wird.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a in schematisierter Darstellung eine Ansicht der Sortiereinrichtung,
Fig. 1b eine Teilansicht der Transportvorrichtung zur Förderung der Druckplatten,
Fig. 2a-2c Teilansichten der Sortiervorrichtung,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Tablars und
Fig. 4 eine weitere Ausführung der Sortiereinrichtung, wobei aus Darstellungsgründen
für die Erfindung unwesentliche Teile weggelassen sind.
[0008] An einem Gestell 30 sind mehrere Tablare oder Fächer 3 übereinander angeordnet,
die geneigt und parallel zueinander sind. Jedes Fach 3 ist oben über eine Einführöffnung
31 zugänglich und kann unten über eine Entnahmeöffnung 32 geleert werden. Der Abstand
zwischen zwei Fächern 3 ist so gewählt, dass darin wenigstens eine Druckplatte 1 eingelagert
werden kann. Mit einer weiter unten näher erläuterten Transportvorrichtung 6 werden
die Druckplatten 1 von oben nach unten an Oeffnungen 31 entlang bewegt.
[0009] Zwischen den Fächern 3 und der Transportvorrichtung 6 ist wenigstens ein Sortierwagen
2 angeordnet, der mit einem von einem Motor 7 angetriebenen Antriebsorgan 5 nach oben
und nach unten bewegt werden kann. Mit einer hier nicht gezeigten Steuervorrichtung
kann der Sortierwagen 2 zu einem gewünschten Fach 3 bewegt werden. Sind viele, beispielsweise
fünfundvierzig Fächer 3 vorhanden, sind vorzugsweise mehrere Sortierwagen 2 vorgesehen.
Beispielsweise sind bei der Ausführung nach Fig. 4 drei Sortierwagen vorgesehen.
Diese sind fest untereinander verbunden und jeder Sortierwagen bedient eine Anzahl
Fächer, beispielsweise der oberste Sortierwagen fünfzehn Fächer und der zweite Sortierwagen
die nachfolgenden fünfzehn Fächer. Die untersten fünfzehn Fächer werden entsprechend
durch den untersten Sortierwagen bedient. Dies ist bei beiden Ausführungsbeispielen
möglich.
[0010] Der Sortierwagen 2 ist mit einer Klappe 2′ ausgerüstet, die in zwei Stellungen geschaltet
werden kann. In der einen, hier gezeigten Stellung wird eine von oben nach unten bewegte
Druckplatte 1 von der Transportvorrichtung 6 abgelöst und in das angesteuerte Fach
3 geleitet. Wie die Fig. 1b deutlich zeigt, stehen die Druckplatten 1 nach oben heraushebbar
auf Plattenhaltern 22, die an Taktketten 21 befestigt sind. Die Klappe 2′ greift mit
ihrem oberen Rand in der gezeigten Stellung hinter die Druckplatte 1. Damit die Druckplatte
1 bei ihrem Transport nach unten vertikal steht und oben nicht nach vorne fällt, weisen
die Führungsschienen 51 Oeffnungen 52 auf, die mit einer Vakuumpumpe 7 verbunden sind.
Neben den in einer Reihe angeordneten Oeffnungen 52 laufen mit der Geschwindigkeit
der Taktketten 21 geführte Bänder 24, zwischen denen die Oeffnungen 23 freiliegen.
Wird die Vakuumpumpe 7 in Betrieb gesetzt, so werden die Druckplatten 1 flächig an
die Bänder 24 gepresst. So können die Druckplatten 1 ohne Reibung an den Führungsschienen
51 entlang nach unten bewegt werden.
[0011] Sobald eine Druckplatte 1 mit ihrem unteren Rand auf der Klappe 2′ auftritt, wird
sie aus den Plattenhaltern 22 herausgehoben und wie in Fig. 1a gezeigt, in das vorgesehene
Fach 3 umgelenkt und hierbei von den Bändern 24 abgezogen. Etwa gleichzeitig wird
die entsprechende Einführ öffnung 31 wie in den Fig. 2a - 2c gezeigt vergrössert.
Hierzu ist jedes Fach 3 an seinem unteren Rand mittels Lagerzapfen 14 in Ausnehmungen
26 eines Trägers 27 verschwenkbar gelagert. Am oberen Rand sind jeweils ebenfalls
zwei seitlich vorstehende Zapfen 13 angebracht, die in Ausnehmungen 28 an weiteren
Trägern 29 aufliegen. Der Sortierwagen 2 bzw. jeder Sortierwagen weist an einer Platte
11 einen oder mehrere Stössel 10 auf, die frontseitig mit einem Fach B, das über dem
zu belegenden Fach A liegt, kurz vor dem Einlegen der Druckplatte 1 verschwenkt wird.
Hierbei stösst das Fach B mit an diesem angebrachten Distanzstücken 16 an einem Fach
D an, das ebenfalls, aber um einen kleineren Winkel verschwenkt wird. Das nachfolgende
Fach D wird in der Regel hingegen nicht mehr verschwenkt. Der Stössel 10 wird beispielsweise
mit einem pneumatischen Druckzylinder 9 betätigt. Sobald die Druckplatte 1 in das
Fach 3 eingelegt ist, fährt der Stössel 10 in die Grundstellung zurück und die Fächer
A bis C fallen durch ihr Eigengewicht ebenfalls in ihre Grundstellung zurück. Der
Sortierwagen 2 kann nun an ein anderes, leeres Fach bewegt werden. Diese Erweiterung
der Einführöffnung erlaubt es, die Fächer 3 mit vergleichsweise kurzen Abständen
zueinander und damit platzsparend anzuordnen und dennoch die Druckplatten 1 mit geringer
oder im Fall von Offsetplatten ohne Durchbiegung in ein Fach 3 einzuleiten. Zudem
ist es möglich, Ränder 17 und 18 anzubringen, die das Fach 3 versteifen und zudem
ein Verstauben der abgelagerten Druckplatten 1 zu verringern. Zur Erleichterung der
Entnahme der Druckplatten 1 weist jedes Fach 3 am unteren Rand Ausnehmungen 20 auf.
Die ebenfalls am unteren Rand vorgesehenen abgewinkelten Ränder 19 verhindern ein
Herausfallen der Druckplatten 1.
[0012] Fällt die Funktion der Sortiereinrichtung durch einen pneumatischen oder elektronischen
Fehler aus, so werden die Klappen 2′ automatisch auf Durchlauf gestellt und die Druckplatten
1 werden durch ein festes Umlenkblech 31 in einen Ueberlaufbehälter 4 geleitet.
[0013] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführung werden die Druckplatten 1 in Fächer 56 eingelagert.
Durch elektronisch gesteuerte Vorwahl wird für jede Druckplatte ein Fach 56 vorbestimmt.
Die Elektronik erkennt freie Fächer 56 und ordnet die Druckplatten 1 diesen zu. Auf
einem Bildschirm 57 ist sichtbar, in welchem der Fächer 56 sich welche Druckplatte
1 befindet. Dadurch ist es möglich, vor Beginn des Andruckes am jeweiligen Falzapparat
die Druckplatten 1 sortiert einzulagern.
[0014] Wie die Fig. 4 zeigt, ist die Sortiereinrichtung mit drei Sortierwagen 70 bestückt,
die an einer Führung 71 geführt sind und die jeweils fünzehn Fächer 56 bedienen. Die
Sortierwagen sind untereinander fest verbunden und haben einen fixen Abstand zueinander.
Jeder Sortierwagen 70 ist mit einer Klappe 54 ausgerüstet, die in zwei Stellungen
geschaltet werden kann. In der Arbeitsstellung ist die Klappe 54 eingeschwenkt und
hebt die ankommende Druckplatte 1 aus den Plattenhaltern 53, die mittels einer Transportvorrichtung
50 bewegt und an einer endlosen Antriebskette 72 angebracht sind. In der anderen Stellung
ist die Klappe 54 ausgeschwenkt und lässt die Druckplatte 1 passieren. Dies ist dann
der Fall, wenn einer der drei Sortierwagen 70 bei einem bereits belegten Fach 56 steht
oder eine nicht identifizierte Druckplatte 1 in einen Ueberlaufbehälter 73 geleitet
werden muss. Die Antriebsketten 72 laufen in Führungsschienen 51, die frontseitig
Düsenöffnungen 52 besitzen. Durch einen Unterdruck in den Führungsschienen 51 werden
die Druckplatten 1 an die Schienen 51 gezogen und dadurch die Druckplatten 1 in vertikaler
Lage gehalten. Da die Druckplatten 1 durch die gefalzten Ränder vergleichsweise steif
sind, genügt ein geringer Druck auf die Druckplatten 1. Der Durchlauf einer Druckplatte
1 wird mit ein Spiegelband 74 aufweisenden Lichtschranken 75 erfasst. Mit weiteren
Lichtschranken 76 und 77 wird der Einlauf der Druckplatten 1 in die Fächer 56 erkannt
und wird festgestellt, welche Fächer 56 belegt bzw. frei sind.
[0015] Die Druckplatten 1 sind bei diesem Ausführungsbeispiel flexible Kunststoffolien,
die unter der Bezeichnung "Flexoplatten" bekannt sind. Die Antriebsketten 72 und
die Füh rungsschienen 51 können bei dieser Ausführung auch wie in Fig. 1b gezeigt
ausgebildet sein. Ebenfalls können hier die Tablare verschwenkbar ausgebildet sein
und die Sortierwagen 70 eine Vorrichtung zum Verschwenken dieser Tablare aufweisen.
Anderseits ist bei der Ausführung nach den Fig. 1 bis 3 eine die elektronische Erkennung
mit Lichtschranken 74 - 77 und ein Bildschirm 54 ebenfalls vorgesehen.
1. Sortiereinrichtung, insbesondere für einen Plattentransporteur, der Druckplatten,
insbesondere flexible Druckplatten einem oder mehreren Falzapparaten einzeln zuführt,
dadurch gekennzeichnet, dass an einem Gestell (30) mehrere Fächer (3,56) übereinander
angeordnet sind, in denen jeweils wenigstens eine Druckplatte (1) ablegbar ist, dass
vor den Aufnahmeöffnungen (31) der Fächer (3,56) eine Transportvorrichtung (6,24,50)
angeordnet ist, mit der die Druckplatten (1) den Fächern (3) entlang bewegbar sind,
dass wenigstens ein zwischen den Fächern und der Transportvorrichtung angeordneter
Sortierwagen (2,70) vorgesehen ist, der den Fächern (3,56) entlang steuerbar verfahrbar
ist und der steuerbare Mittel (2′,54) aufweist, die eine abzulegende Druckplatte (1)
von der Transportvorrichtung (6,50) in ein Fach (3,56) umlenken oder die Druckplatte
(1) passieren lassen.
2. Sortiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung
(6,50) wenigstens eine Führungsschiene (25,51) aufweist, an welcher die stehenden
Druckplatten (1) bei ihrem Transport zum vorgesehenen Fach anliegen, wobei die Führungsschiene
(25,51) an einer Vakuumpumpe (8) angeschlossene Oeffnungen (23) zur Erzeugung eines
Unterdrucks zwischen der Führungsschiene (25,51) und den Druckplatten (1) aufweist.
3. Sortiereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung
(6) wenigstens zwei im Abstand zueinander angeordnete vertikale Taktketten (21) mit
einem Halter (22) aufweist, wobei die Druckplatten (1) im Halter (22) stehen.
4. Sortiereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei
Taktketten (21) in deren Ebene eine Führungsschiene (25) angeordnet ist.
5. Sortiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fächer (3) jeweils an ihrer unteren Kante schwenkbar gelagert sind und dass der
Sortierwagen (2) Mittel (9,10) aufweist, mit denen bei dem gewählten Fach das darüberliegende
Fach (B) verschwenkt werden kann, um dadurch die Einführöffnung dieses Faches zu vergrössern.
6. Sortiereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fächer (3)
jeweils nahe der Einführöffnung Distanzelemente (16) aufweisen, die beim Verschwenken
am nächst höheren Tablar anliegen und auch dieses Tablar (3) verschwenken.
7. Sortiereinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fächer
(3) jeweils mittels seitlich angeordneten Zapfen (13,14) herausnehmbar in einem Gestell
(27,29) gelagert sind.
8. Sortiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Sortierwagen (2,70) eine verschwenkbare Klappe (2′,54) aufweist, die in einer
Stellung in die Transportvorrichtung (6,50) eingreift und eine ankommende Druckplatte
(1) umlenkt.
9. Sortiereinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sortierwagen
(2) vorgesehen sind und jeder Sortierwagen (2) jeweils einen Anteil der Fächer (3)
bedient.
10. Sortiereinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sortierwagen
(2,70) mit bestimmtem Abstand fest untereinander verbunden sind.