[0001] Die Erfindung betrifft einen Hohlleiter-Twist nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Der gerade Hohlleiter ist das Grundelement in der Hohlleitertechnik. Zur Richtungsänderung
von Hohlleitungen wer den beispielsweise Leitungskrümmer und Leitungswinkel verwendet.
Bei Winkelstücken wird die Ecke abgeschrägt zur Verringerung des Anpassungsfehlers.
Meist werden Krümmer verwendet mit kontinuierlich verlaufender Krümmung und gleichbleibendem
Querschnitt. Die Krümmung, meist 90°, läßt sich in Richtung der elektrischen Feldlinien
(E-Krümmer), also bei der Rechteckhohlleitung über die Breitseite, oder in Richtung
der magnetischen Feldlinien (H-Krümmer), also bei Rechteckhohlleitung in Richtung
der Schmalseite vornehmen.
[0003] Soll beispielsweise in Ausbreitrichtung die Polarisationsebene um einen geringen
Winkel verdreht werden, so können, wie z. B. in der DE 27 48 956 A1 beschrieben, zwei
zu verbindende Rechteckhohlleitungen bei gering bleibendem Anpassungsfehler um diesen
kleinen Winkel gegeneinander verdreht werden, wobei natürlich keine Öffnung entstehen
darf. Bei größerem erforderlichen Verdrehungswinkel zur Drehung der Polarisationsrichtung,
meist 90°, verwendet man stetig um ihre Achse verwundene Reckeckhohlleitungen, sog.
Hohlleiterverdrehungen. Daraus wird aber auch ersichtlich, daß derartige Hohlleiterverdrehungen
natürlich eine nicht unwesentliche axiale Baulänge erfordern.
[0004] Natürlich kann auch der mit einem Reckteckquerschnitt versehene Hohlleiter als ganzes
um seine Längsachse schraubenförmig verwunden sein, um die Polarisationsebene um 90°
zu ändern, wie dies beispielsweise in der DE-PS 976 910 beschrieben ist.
[0005] Die eingangs genannten Richtungsänderungen von Hohlleitern haben Bedeutung z. B.
bei der Umsetzung einer Polarisationsweiche. Derartige Polarisationsweichen sind
beispielsweise aus der DE 33 45 689 Al, der DE 30 10 360 C₂ und der GB-PS 1 591 719
bekannt. Diese Breitband-Polarisationsweichen dienen zur Trennung von orthogonal
linear polarisierten elektromagnetischen Wellen. So besitzt beispielsweise ein eingangsseitiger
Hohlleiterabschnitt rechteckigen oder quadratischen Querschnitt mit zwei seitlich
einander gegenüberliegenden Koppelfenstern, von denen rechteckige Hohlleiterarme abzweigen
und unter Einschaltung von Krümmern in eine gemeinsame Breitbandverzweigung einmünden.
[0006] Sofern es sich also um Polarisationsweichen handelt, die vollständig in Hohlleitertechnik
ausgeführt sind, liegt ihnen im wesentlichen immer das gleiche Prinzip zugrunde. Sie
bestehen aus einem runden oder quadratischen Hohlleiter, an dem zwei oder auch mehrere
Hohlleiter angeschaltet sind. In dem quadratischen oder runden Hohlleiter sind zwei
Hauptwellentypen mit senkrecht zueinanderliegenden Polarisationsebenen ausbreitungsfähig,
die getrennt voneinander in einen oder mehreren nur einer Polarisation zugeordneten
Rechteckhohlleiter verkoppelt werden.
[0007] Dieses Funktionsprinzip kann in einfacher Ausführung bei einer Polarisationsweiche
dahingehend umgesetzt werden, daß zur Übertragung zweier Wellen mit senkrecht zueinander
ausgerichteten Polarisationsebenen im Querschnitt quadratischer Hohlleiter vorgesehen
ist. Zur Auskopplung der einen Polarisationsebene ist in ihm ein querverlaufender
Kurzschluß und auf der gegenüberliegenden Seite des zum Querschnitt quadratischen
Hohlleiterabschnittes ein in Längsrichtung, d.h. in Ausbreitrichtung verlaufendes
rechteckförmiges Koppelfenster angeordnet, in welchem die elektromagnetische Welle
mit der in der Ebene des Koppelfensters liegenden Polarisationsebene ausgekoppelt
wird. Über einen hier angesetzten Krümmer bzw. einen Winkel kann diese elektromagnetische
Welle nurmehr um 90° so umgelenkt werden, daß die Ausbreitrichtung der beiden nunmehr
auf jeweils einen Hohlleiterzweig getrennten Wellen parallel zueinander erfolgt. Eine
entsprechende Hohlleiterpolarisationsweiche umfaßt des halb an einer Anschlußseite
die übereinanderliegenden beiden Polarisationstore für die beiden Hohlleiterzweige,
in denen die beiden getrennten elektromagnetischen Wellen übertragen werden. Auch
wenn also durch Anordnung eines H-Krümmers nach dem Koppelfenster die Ausbreitrichtung
der beiden ausgekoppelten Wellen in Übereinstimmung gebracht werden und die Anschlüsse
der beiden Weichenausgänge in einer Ebene liegen können, so bleibt gleichwohl festzustellen,
daß die Orientierung der beiden Anschlußhohlleiter senkrecht zueinander liegen. Es
breiten sich also durch die Art und Weise der Ankopplung die beiden Polarisationen
getrennt voneinander in verschiedenen Hohlleitern in derselben Richtung aus, ihre
Orientierung aber im Raum ist immer noch senkrecht zueinander. Sollen hier beispielsweise
wie in der Satellitentechnik erforderlich Mikrowellenkonverter nachgeschaltet werden,
so müssen auch diese in entsprechender Anpassung an die senkrecht zueinander liegende
Polarisation ausgerichtet werden, was bautechnisch immer dann nicht erwünscht ist,
wenn auch die Mikrowellenkonverter im Querschnitt Rechteckform aufweisen und damit
größeren Raum beanspruchen. Es wäre aber auch grundsätzlich denkbar, daß zumindest
bei einem der beiden Hohlleiterzweige ein sogenannter "Twist" d h. also eine sogenannte
"Hohlleiterverdrehung" nach geordnet ist. Dies würde aber zu einer axialen Verlängerung
des erforderlichen Bauraumes führen, da dann beispielsweise ein Mikrowellenkonverter
erst um die Baulänge des sogenannten "Twist" versetzt angebaut werden könnte.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es von daher, einen Hohlleiter-Twist insbesondere
für eine Hohlleiter-Polarisationsweiche zu schaffen, um bei geringstem beanspruchten
Bauraum die Möglichkeit einer Polarisationsebenen-Verdrehung um 90° zu schaffen.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Durch die vorliegende Erfindung wird in der Tat auf verblüffende Art und Weise bei
geringstem Bauraum die Möglichkeit einer Polarisationsebenen-Verdrehung um beispielsweise
90° ermöglicht. Dies wird durch die Art und Weise der Ankopplung eines Hohlleiterzweiges
an den anderen ermöglicht, so daß die elektromagnetischen Wellen in der einen Polarisationsebene
durch Drehung ihrer Polarisationsebene um 90° in den anderen Hohlleiterzweig überkoppelt
werden.
[0011] Bei Anwendung des Prinzips auf eine Hohlleiter-Polarisationsweiche führt dies dazu,
daß beispielsweise ein Hohlleiterabschnitt zur Übertragung zweier Hauptwellentypen
H₁₀ und H₀₁ mit zwei senkrecht zueinander liegenden Polarisationsebenen mit einem
rechteckförmigen Koppelfenster versehen ist, so daß nach Überkopplung der einen Polarisationsebene
in einen nachfolgenden Hohlleiterzweig die überkoppelte Polarisationsebene um 90°
so gedreht wird, daß die Polarisationsebene in dem dem Koppelfenster nachgeordneten
sowie dem Kurzschluß nachgeordneten Hohlleiterzweig parallel zueinanderliegen.
[0012] Das erfindungsgemäße Prinzip kann nicht nur bei den Wellentypen H₁₀ und H₀₁, also
bei im Querschnitt quadratischen bzw. rechteckförmigen Hohlleitern, sondern auch bei
im Querschnitt runden Hohlleitern mit den Wellentypen H₁₁ und H₁₁ verwendet werden.
[0013] Zum Zweck der Anpassung können die Hohlleiter schließlich auch noch mit Diskontinuitäten
versehen werden.
[0014] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich nachfolgend
aus den anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen im
einzelnen
Fig. 1 : ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung eines Hohlleiter-Polarisationsdrehers
in schematischer perspektivischer Darstellung; und
Fig. 2 : ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Darstellung
im Falle einer Hohlleiter-Polarisationsweiche.
Fig. 3 : eine rückwärtige Ansicht der Darstellung gem. Fig. 2.
Fig. 4 und 5 : eine Querschnittsdarstellung und eine rückwärtige Ansicht einer abgewandelten
Polarisationsweiche.
[0015] In Fig. 1 ist ein rechteckförmiger erster Hohlleiter 1 beispielsweise zur Übertragung
einer linear polarisierten elektromagne tischen Welle vom Typ H₁₀ gezeigt. Am Ende
des Hohlleiters 1 mittig in Längsrichtung auf der Schmalseite 3 verlaufend ist ein
Koppelfenster 5 vorgesehen, dessen Höhe in der Regel der Breitseite des Hohlleiters
1 entspricht. In der Praxis wird aber die Höhe des Koppelfensters 5 in der Regel bis
etwa 10% geringer als die Breitseite des Hohlleiters 1 ausfallen. Die Schmalseite
des Koppelfensters 5 ist etwa nur halb so groß wie dessen Länge. Vor dem Hohlleiter
1 ist in Fig. 1 im Prinzip ein Beispiel für die magnetische Feldlinie 7 gezeigt.
[0016] Über einen am Ende des Hohlleiters 1 angeordneten Hohlleiter-Winkel 9 wird ohne
Veränderung der Polarisationsebene die Ausbreitrichtung um 90° zur Vertikalen verändert.
[0017] Über dem ersten Hohlleiter 1 ist ein zweiter Hohlleiter 13 angeordnet. Der zweite
Hohlleiter 13 liegt in Parallellage zum Hohlleiter 1, und zwar so, daß die beiden
Koppelfenster 5 in Deckung aufeinanderliegen. Allerdings ist das Koppelfenster 5 im
zweiten Hohlleiter 13 z3war auch in dessen Längsrichtung, aber zur Längsachse außermittig
angeordnet. Zudem sind die Längs- bzw. Breitseiten des Hohlleiters 13 zum ersten Hohlleiter
1 um 90° vertauscht, so daß im Hohlleiter 13 beispielsweise eine elektromagnetische
Welle des Typs H₁₀ angeregt werden kann.
[0018] Durch diese Anordnung werden die in Fig. 1 gezeigten elektromagnetischen Feldlinien
7 so auf den zweiten Hohlleiter 13 über das Koppelfenster 5 überkoppelt, daß dort
magnetische Feldlinien 15 angeregt werden. Dies wird nur durch die außermittige Anordnung
des Koppelfensters 5 bezüglich des zweiten Hohlleiters 13 realisiert. Denn im Koppelfenster
sind die magnetischen Feldlinien gleichgerichtet, so daß hierüber im zweiten Hohlleiter
13 auf Grund der spezifischen Geometrie eine elektromagnetische Welle angeregt wird,
deren Polarisationsebene 90° zur einlaufenden elektromagnetischen Welle im ersten
Hohlleiter 1 verdreht ist. Dieses Grundprinzip kann auch bei einer Hohlleiter-Polarisationseiche
wie schematisch in Fig. 2 erläutert umgesetzt werden.
[0019] Fig. 2 unterscheidet sich von Fig. 1 dadurch, daß anstelle des ersten Hohlleiters
1 ein Hohlleiter mit quadratischem Querschnitt zur Übertragung zweier elektromagnetischer
Hauptwellen mit senkrecht zueinander ausgerichteten Polarisationsebenen, d.h. beispielsweise
Übertragung einer H₁₀ und H₀₁-Welle verwandt wird. Unterhalb des auch in diesem Ausführungsbeispiel
in Längsrichtung verlaufenden mittig angeordneten Koppelfensters 5 ist anstelle eines
H-Winkels oder H-Krümmers ein Kurzschluß 9′ angeordnet. Die Funktion dieses Kurzschlusses
9′ ist aber die gleiche, denn hierüber soll die elektromagnetische Welle mit der in
vertikaler Längsrichtung zur Ebene des Koppelfensters 5 verlaufenden Polarisationsebene,
im gezeigten Ausführungsbeispiel also die H₀₁-Welle über das Koppelfenster 5 in den
oberen Hohlleiterabschnitt 13 unter Drehung der Polarisationsebene um 90° wie in
Fig. 1 erläutert überkoppelt werden.
[0020] Hinter dem Kurzschluß 91, der im ersten Hohlleiter 1 etwa mittig aber gegenüberliegend
zum Koppelfenster angeordnet ist, wird lediglich die elektromagnetische Welle mit
Parallelausrichtung zum Kurzschluß, im gezeigten Ausführungsbeispiel also die H₁₀-Welle
in den nachfolgenden Hohlleiterzweig 17 übertragen.
[0021] Auf Grund dieser Anordnung sind nunmehr die in dem ersten Hohlleiter 1 übertragenen
linear polarisierten, senkrecht aufeinanderstehenden elektromagnetischen Wellen auf
die beiden Hohlleiterzweige 13 und 17 aufgespalten worden, und zwar derart, daß die
beiden Polarisationsebenen parallel zueinander liegen. Dem Koppelfenster nachgeordnet
ist auf der gleichen oberen Seite des Hohlleiterzweiges 17 meist noch eine obere Kurzschlußbrücke
911 um eine bessere Entkopplung zu erzielen.
[0022] In der Praxis hat dies zur Folge, daß an der Hohlleiter-Polarisationsweiche ausgangsseitig
übereinanderliegend zwei Polarisationstore 19 und 21 in einer gemeinsamen Ebene 23
liegend gebildet werden, an denen beispielsweise nunmehr jeweils ein Mikrowellenkonverter
mit gleicher Baulänge und gleicher paralleler Ausrichtung zueinander angebaut werden
kann. Beide Polarisationstore sind nur leicht seitlich versetzt.
[0023] Die Erfindung ist unter anderem für eine Hohlleiter-Polarisationsweiche anhand eines
quadratischen Hohlleiters mit zwei Rechteckhohlleiteranschlüssen erläutert worden.
Das Funktionsprinzip gilt allgemein aber auch bei einem runden Hohlleiter, an den
zwei oder auch mehrere Rechteckhohlleiter angeschaltet sind. In einem quadratischen
oder runden Hohlleiter sind zwei Hauptwellentypen mit senkrecht zueinanderliegenden
Polarisationsebenen ausbreitungsfähig, die getrennt voneinander in einen oder mehrere
nur eine Polarisation zugeordneten Rechteckhohlleiter überkoppelt werden können.
[0024] Durch Ersetzung eines quadratischen Hohlleiters durch einen runden Hohlleiter können
die Wellentypen H₁₁ und H₁₁ über tragen werden.
[0025] Schließlich wird noch angemerkt, daß die Hohlleiter mit Diskontinuitäten zum Zwecke
der Anpassung versehen werden können, die auch in den Seitenwänden quer zum Koppelfenster
ausgebildet sein können.
[0026] Nachfolgend wird noch auf ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel einer Polarisationsweiche
gemäß den Figuren 4 und 5 Bezug genommen.
[0027] Bei dieser Polarisationsweiche ist der erste Hohlleiter 1 ebenfalls quadratisch
ausgebildet. Der eine linear polarisierte Hohlleiter-Wellentyp breitet sich aber im
Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 2 und 3 nicht in verlängerter
Axialrichtung zum Hohlleiter 1 aus, sondern wird über ein separates Auskoppelfenster
5′ ausgekoppelt, welches mittig in Längsrichtung verlaufend an der in Fig. 4 gezeigten
linken Seitenwand des Hohlleiters 1 eingebracht ist. Daran schließt sich zur Richtungsumkehrung
ein Winkel 27 an.
[0028] Die erfindungsgemäße Auskopplung des zweiten linear polarisierten und senkrecht
zum ersten Wellentyp stehenden Wellentyps erfolgt über das in Fig. 4 auf der gegenüberliegenden
rechten Seite des Hohlleiters 1 eingebrachte Koppelfenster 5, welches dort außermittig
im Hohlleiter 1 angebracht ist, wie dies insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist.
Dort wird unter Verdrehung der Polarisationsebene der zweite Hohlleiterwellentyp
ausgekoppelt und ebenfalls durch einen nachfolgenden Winkel 25 in der Richtung umgekehrt.
Jeweils gegenüberliegend zum Auskoppelfenster 5′ bzw. zum Koppelfenster 5 ist ein
Kurzschluß 9′ angebracht. Am Ende der Ausbreitrichtung zum Hohlleiter 1 ist ein
Hohlleiterabschluß 31 vorgesehen.
[0029] Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 2 und 3 sind die vom Hohlleiter
1 an den Koppel- bzw. Auskoppelfenster 5 bzw. 5′ ausgehenden Rechteckhohlleiter mit
ihrer Schmalseite jeweils aufeinanderzuliegend ausgerichtet, wohingegen beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 und 3 die nach dem Koppelfenster 5 weiterverlaufenden Hohlleiterzweige
13 und 17 mit ihrer Breitseite aufeinander zu ausgerichtet sind. Aber auch beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 und 5 können die beiden zu den beiden Hohlleiterzweigen 13 und 17 gehörenden
Polarisationstore 19 und 21 in einer gemeinsamen Ebene liegen.
1. Hohlleiter-Twist, bestehend aus einem ersten und einem zweiten Hohlleiter (1, 13),
die sich in einem Koppelbereich überdecken, wo sie ein gemeinsames Koppelfenster (5)
aufweisen, das in einer Ebene parallel zu den E-Feldlinien der H₁₀-Welle des ersten
Hohlleiters (1) liegt und sich außermittig in der Fläche parallel zur H-Ebene des
zweiten Hohlleiters zur Erzielung einer Verkopplung der in ihrer Orientierung um 90°
gedrehten Wellen angeordnet ist.
2. Hohlleiter-Twist nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und zweite Hohlleiter (1, 13) zwei Rechteckhohlleiter sind und daß
das Koppelfenster (5) am ersten Rechteckhohlleiter mittig an dessen Schmalseite und
am zweiten Hohlleiter (13) außermittig an dessen Breitseite angeordnet ist.
3. Hohlleiter-Twist nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelfenster (5) in dem zweiten Hohlleiter (13) unmittelbar am Rand der
Breitseite des Hohlleiters (13) sitzt.
4. Hohlleiter-Twist nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des ersten Hohlleiters (1) nach dem Koppelfenster (5) ein H-Krümmer-,
H-Winkelstück oder ein Kurzschluß angeordnet ist.
5. Hohlleiter-Twist nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Teil einer Polarisationsweiche ist und dazu der erste Hohlleiter (1) zur
Übertragung zweier linear polarisierter Hauptwellentypen mit senkrecht zueinander
ausgerichteten Polarisationsebenen ausgebildet ist, daß in diesem Hohlleiter (1)
zu dem mittig und parallel zur Ausbreitrichtung der Wellen eingebrachten Koppelfenster
(5) gegenüberliegend ein Kurzschluß (9′) zur weiteren Übertragung lediglich des einen
Hauptwellentyps mit einer zur Ebene des Koppelfensters (5) parallelen Polarisationsebene
und zur Überkoppelung des weiteren Hauptwellentyps mit senkrecht zum ersten und zur
Ebene des Koppelfensters (5) stehenden Polarisationsebene in den zweiten Hohlleiter
(13) derart vorgesehen ist, daß die Polarisationsebenen wie auch die Ausbreitrichtungen
der beiden linear polarisierten Wellen in den beiden Hohlleiterzweigen (13, 17) jeweils
parallel zueinander liegen.
6. Hohlleiter-Twist nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Teil einer Polarisationsweiche ist und dazu der erste Hohlleiter (1) zur
Übertragung zweier linear polarisierter Hauptwellentypen mit senkrecht zueinander
ausgerichteten Polarisationsebenen ausgebildet ist, wobei an diesem ersten Hohlleiter
das Koppelfenster (5) zur Auskopplung des einen linear polarisierten Hauptwellentyps
in Ausbreitrichtung außermittig und an der gegenüberliegenden Seite zum ersten Hohlleiter
(1) aber in Ausbreitrichtung versetzt liegen ein zweites Auskoppelfenster (5′) mittig
zur weiteren Übertragung lediglich des anderen Hauptwellentyps angebracht ist, welches
ebenfalls in Längsrichtung des ersten Hohlleiters (1) derart verläuft, daß die Polarisationsebenen
der beiden linear polarisierten Wellen in den beiden am Koppelfenster bzw. Auskoppelfenster
(5, 5′) jeweils mittig angekoppelten Hohlleiterzweigen (13, 17) jeweils parallel
zueinander liegen.
7. Hohlleiter-Twist nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich an das Koppel- bzw. Auskoppelfenster (5, 5′) für die beiden Hohlleiterzweige
(13, 17) jeweils ein die Ausbreitrichtung der Wellen umgekehrende Krümmer bzw. Winkel
(25, 27) anschließen.
8. Hohlleiter-Twist nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelfenster (5) zur Verkopplung der in ihrer Orientierung um 90° gedrehten
Wellen dem gegenüberliegenden Auskoppelfenster (5′) in Ausbreitrichtung des ersten
Hohlleiters (1) nachgeordnet ist.
9. Hohlleiter-Twist nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils gegenüberliegend zum Koppel- bzw. Auskoppelfenster (5, 5′) ein den weiteren
quer dazu verlaufenden Querschnitt durch den ersten Hohlleiter (1) verengender Kurzschluß
(9′) noch vor einem den ersten Hohlleiter (1) abschließenden Hohlleiterverschluß
(31) vorgesehen ist.
10. Hohlleiter-Twist nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Hohlleiter (1) einen quadratischen Querschnitt zur Übertragung einer
H₁₀ - und H₀₁-Welle aufweist.
11. Hohlleiter-Twist nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hohlleiterzweige (13, 17), die dem Koppelfenster (5) bzw. dem Kurzschluß
(9′) nachgeordnet sind, jeweils aus einem Rechteckhohlleiter bestehen, deren Längs-
bzw. Breitseiten gleich ausgerichtet liegen.
12. Hohlleiter-Twist nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hohlleiterzweige (13, 17) mit jeweils einem Polarisationstor (19,
21) in Verbindung stehen, welche in einer gemeinsamen Anschlußebene (23) an der Polarisationsweiche
liegen.
13. Hohlleiter-Twist nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Hohlleiter (1) einen runden Querschnitt zur Übertragung der Wellentypen
H₁₁ und H₁₁ aufweist.
14. Hohlleiter-Twist nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlleiter (1, 13, 17) zum Zweck der Anpassung mit Diskontinuitäten versehen
sind.