(19)
(11) EP 0 351 560 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1990  Patentblatt  1990/04

(21) Anmeldenummer: 89111046.2

(22) Anmeldetag:  19.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 51/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 19.07.1988 CH 2764/88

(71) Anmelder: ELPATRONIC AG
CH-6300 Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Kramer, Felix
    CH-8964 Friedlisberg (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Maschine zum Verändern der Querschnittsform gerundeter Zargen, insbesondere für Dosen


    (57) Die ursprünglich zylindrische Form von Zargen (10) für Dosen, die eine Längsnaht (12) aufweisen, soll in eine Pyramidenstumpfform mit abgerundet-rechteckigen Grundriß umgewandelt werden. Zu diesem Zweck werden die Zargen (10) auf je einen Spreizdorn (42) gesteckt, der mehrere rings um eine Spreizdornachse (B) angeordnete, auseinander­spreizbare Segmentstangen (46) aufweist. Die Spreizdorne (42) sind auf einem Spreizdornrevolver (40) rings um eine zentrale Achse (A) angeordnet. Gleichachsig mit jedem Spreizdorn (42) ist eine Orientiervorrichtung (62) ange­ordnet, die um die zugehörige Spreizdornachse (B) drehan­treibbar ist. Jeder Orientiervorrichtung (62) ist ein Sensor (66) zugeordnet, der in einer vorbestimmten Stel­lung der Längsnaht (12) der Zarge (10) in bezug auf die Segmentstangen (46) die Drehung der Orientiervorrichtung (62) unterbricht. Jeder Orientiervorrichtung (62) ist eine Aufschiebevorrichtung (70) zum Verschieben der orientier­ten Zarge (10) zum Spreizdorn (42) zugeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Verändern der Querschnittsform gerundeter Zargen, insbes. für Dosen, die eine Längsnaht aufweisen, mit
    - mindestens einem Spreizdorn, der mehrere rings um eine Spreizdornachse angeordnete, auseinanderspreizbare Seg­mentstangen aufweist, und
    - einer Aufschiebevorrichtung zum Aufschieben jeweils einer Zarge auf den Spreizdorn.

    [0002] Solche Maschinen, die Gegenstand der nicht vorveröffent­lichten älteren deutschen Patentanmeldungen P 3725186.4 und P 3811995.1 sind, haben einen Spreizdornrevolver, der um eine zentrale Achse drehantreibbar ist und mehrere rings um diese Achse angeordnete Spreizdorne trägt. Dabei kann der Spreizdornrevolver beispielsweise in der Art eines Trommelrevolvers die Spreizdorne mit parallel zur zentralen Achse angeordneten Spreizdornachsen tragen (P 3725186.4) oder in der Art eines Sternrevolvers gestal­tet sein, wobei die Spreizdornachsen sich radial zur zen­tralen Achse erstrecken (P 3811995.1). Möglich sind auch Anordnungen in der Art eines Kronenrevolvers, wobei die Spreizdornachsen je eine Mantelfläche eines gedachten Kegels bilden, dessen Achse die zentrale Achse ist. All diese Anordnungen sind grundsätzlich auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich.

    [0003] Die Maschinen nach den genannten älteren Patentanmeldungen sind dazu vorgesehen, unmittelbar hinter einer Maschine zum Runden der Zargen und Herstellen der Längsnaht, bei­spielsweise durch Schweißen, angeordnet zu werden. Dabei wird vorausgesetzt, daß die Zargen hintereinander in Rich­tung ihrer Achse transportiert werden und eine bestimmte Orientierung ihrer Längsnaht aufrechterhalten wird, so daß diese beim Aufschieben einer Dose auf einen Spreizdorn genau mittig zwischen zwei Segmentstangen zu liegen kommt.

    [0004] In manchen Fällen besteht jedoch das Bedürfnis, zwischen einer Maschine zum Runden von Zargen und Herstellen ihrer Längsnaht und einer nachgeordneten Maschine zum Verändern der Querschnittsform der gerundeten Zargen eine Pufferzone zu schaffen, damit beide Maschinen mindestens zeitweise unabhängig voneinander arbeiten können. In einer solchen Pufferzone ist es nicht oder nur mit großem Aufwand mög­lich eine bestimmte Orientierung der Längsnaht jeder ein­zelnen Zarge aufrechtzuerhalten. Dies gilt vor allem dann, wenn die Zargen in der Pufferzone aus Gründen der Platzer­sparnis nicht axial hintereinander gespeichert werden, sondern achsparallel zueinander auf einer Stirnseite stehend.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs beschriebenen Gattung derart weiterzubilden, daß ihr die gerundeten Zargen, deren Querschnittsform verändert werden soll, in beliebiger Orientierung der Längsnaht zugeführt werden können und dennoch sicherge­stellt ist, daß beim Aufschieben jeder einzelnen Zarge auf den Spreizdorn, der sie verformen soll, eine bestimmte Lage der Längsnaht in bezug auf die Segmentstangen einge­halten wird.

    [0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Maschine der eingangs beschriebenen Gattung dadurch gelöst, daß
    - gleichachsig mit dem Spreizdorn eine Orientiervorrich­tung angeordnet ist, die zum Zentrieren einer Zarge aus­gebildet und um die Spreizdornachse drehantreibbar ist,
    - der Orientiervorrichtung ein Sensor zugeordnet ist, der in einer vorbestimmten Stellung der Längsnaht der Zarge in bezug auf die Segmentstangen die Drehung der Orientiervor­richtung unterbricht, und
    - die Aufschiebevorrichtung zum Verschieben der Zarge von der Orientiervorrichtung zum Spreizdorn ausgebildet ist.

    [0007] Die erfindungsgemäße Maschine hat vorzugsweise, insoweit übereinstimmend mit den beiden genannten älteren Patent­anmeldungen, einen Spreizdornrevolver, der um eine zentra­le Achse drehantreibbar ist und mehrere rings um die zen­trale Achse angeordnete Spreizdorne trägt. Dabei kann der Spreizdornrevolver ein Trommelrevolver, Sternrevolver oder Kronenrevolver im oben definierten Sinn sein. Bei jeder dieser Ausgestaltungen des Spreizdornrevolvers kann die Erfindung dadurch weitergebildet sein, daß
    - mit dem Spreizdornrevolver ein Orientierrevolver zu ge­meinsamer Drehung um die Achse verbunden ist und
    -jedem Spreizdorn eine Orientiervorrichtung am Orientier­revolver gleichachsig zugeordnet ist.

    [0008] Bei Verwendung eines Spreizdornrevolvers, vorzugsweise eines Trommelrevolvers im oben definierten Sinn, ist es ferner zweckmäßig, wenn ein Zuführförderer zum Zuführen roher Zargen und ein Abführförderer zum Abführen fertiger Zargen eine Zwischenetage definieren, die zwischen einer von den Orientiervorrichtungen definierten Orientieretage und einer von den Spreizdornen definierten Spreizetage angeordnet ist.

    [0009] Die genannten Etagen haben voneinander vorzugsweise Ab­stände, die Kollisionen von in unterschiedlichen Etagen angeordneten Zargen ausschließen. In diesem Fall ist es möglich, jede einzelne Zarge insgesamt mehr als einen vollen Umlauf ausführen zu lassen, beispielsweise mit dem Orientierrevolver und mit dem Spreizrevolver je drei Viertel einer Umdrehung, damit für das Orientieren und für das Verformen jeder Zarge reichlich Zeit zur Verfügung steht und die Zargen die Maschine dennoch in kurzen Zeitabständen verlassen.

    [0010] Die Erfindung kann ferner dadurch weitergebildet sein, daß die Aufschiebevorrichtung für jeden Spreizdorn zwei in Richtung der Spreizdornachse gegeneinander versetzte, gemeinsam in Richtung dieser Achse hin- und herbewegbare Greifer aufweist, von denen ein erster Greifer für die Verschiebung je einer Zarge zur Orientiervorrichtung sowie für einen ersten Abschnitt der Verschiebung der Zarge von der Orientiervorrichtung zum zugehörigen Spreizdorn vorge­sehen ist, während der zweite Greifer für den Rest der Verschiebung der Zarge zum Spreizdorn hin sowie für das Entnehmen der gespreizten Zarge vom Spreizdorn vorgesehen ist.

    [0011] Dabei ist vorzugsweise der erste Greifer ein Zangengreifer und der zweite Greifer ein Magnetgreifer.

    [0012] Die Maschine arbeitet selbst bei hoher Drehgeschwindigkeit besonders ruhig, wenn die beiden Revolver während des Orientierens und Verformens der Zargen kontinuierlich drehbar sind.

    [0013] Trotz ihrer kontinuierlichen Arbeitsweise kann die erfin­dungsgemäße Maschine mit einer Prägevorrichtung für Prägungen an Seitenflächen der Zargen ausgestattet sein, wenn diese an einem Ausleger angeordnet ist, der im Gleichlauf mit den beiden Revolvern um die zentrale Achse schwenkbar und gegenläufig zurückschwenkbar ist.

    [0014] Ein Ausführungsbeispiel mit weiteren Einzelheiten der Er­findung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer Maschi­ne zum Verändern der Querschnittsform gerundeter Zargen,

    Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1,

    Fig. 3 die teilweise als senkrechter Schnitt gezeich­nete Ansicht in Richtung des Pfeils III in Fig. 2,

    Fig. 4 den waagerechten Teilschnitt IV-IV in Fig. 3,

    Fig. 5 die teilweise als senkrechter Schnitt darge­stellte Ansicht in Richtung des Pfeils V in Fig. 2 und

    Fig. 6 die zu Fig. 5 gehörige Draufsicht.



    [0015] Auf der dargestellten Maschine werden ursprünglich zylin­drische Zargen 10, die eine geschweißte Längsnaht 12 haben, derart aufgeweitet, daß sie einen abgerundet-recht­eckigen Querschnitt erhalten, der an einem Ende größer ist als am anderen; außerdem werden die Zargen 10 mit seit­lichen, sickenartigen Prägungen 14 versehen.

    [0016] Die zylindrischen Zargen 10 werden aufrechtstehend, im übrigen jedoch ungeordnet, einem Zuführförderer 16 zuge­führt. Zu diesem gehört ein Förderband 18, das mit stufen­los einstellbarer Geschwindigkeit angetrieben wird; hierzu ist das Förderband 18 über ein Variatorgetriebe 20, einen Kettentrieb 22, eine Gelenkwelle 24 und ein Verzweigungs­getriebe 26 mit einem Hauptmotor 28 verbunden, der auch eine zentrale senkrechte Welle 30 antreibt. Die geome­ trische Achse dieser Welle 30 wird im folgenden als zentrale Achse A bezeichnet.

    [0017] Zum Zuführförderer 16 gehört ferner eine waagerechte För­derschnecke 32, von der die Zargen 10 einzeln einem Zu­teilrad 34 zugeführt werden, das um eine senkrechte Achse drehbar ist und an seinem Rand in gleichmäßigen Abständen Aussparungen 36 für je eine Zarge aufweist. Die Bewegungs­bahn der vom Zuteilrad 34 erfaßten Zargen 10 ist radial nach außen durch einen zylindrischen Wandabschnitt 38 begrenzt.

    [0018] Der zylindrische Wandabschnitt 38 endet oberhalb eines Spreizdornrevolvers 40, der an der Welle 30 befestigt und mit dieser um die zentrale Achse A drehbar ist. Am Spreiz­dornrevolver 40 sind rings um die zentrale Achse A zwölf Spreizdorne 42 in gleichmäßigen Abständen angeordnet.

    [0019] Jeder der Spreizdorne 42 hat einen am Spreizdornrevolver 40 befestigten ringförmigen Stützkörper 44, vier Segment­stangen 46, die in bezug auf den Stützkörper 44 radial bewegbar sind, und einen Spreizkeil 48 (Fig. 3). Der Spreizkeil 48 jedes Spreizdorns 42 ist längs dessen Achse, der Spreizdornachse B, verschiebbar, um die zugehörigen Segmentstangen 46 auseinanderzuspreizen. Zum Rückstellen der Segmentstangen 46 sind nicht dargestellte Rückstell­federn vorgesehen. Ausführungsbeispiele der Spreizdorne 42 ergeben sich aus den genannten älteren Patentanmeldungen.

    [0020] Im dargestellten Beispiel sind die Spreizdornachsen B parallel zur zentralen Achse A angeordnet. Jeder Spreiz­keil 48 ist an einem axialen Schaft 50 befestigt und trägt ein Paar achsparallele Führungsstangen 52, die im Spreiz­dornrevolver 40 geführt sind. Am vom Spreizkeil 48 ent­fernten, im dargestellten Beispiel unteren Ende jedes Schafts 50 ist eine Kurvenfolgerolle 54 gelagert. Die Kur­venfolgerollen 54 sämtlicher Spreizdorne 42 laufen auf einem gemeinsamen Kurvenkörper 56, der gleichachsig mit dem Spreizdornrevolver 40 ortsfest angeordnet und so gestaltet ist, daß jeder Spreizdorn 42 bei einem vollen Umlauf des Spreizdornrevolvers 40 einen vollständigen Arbeitszyklus ausführt.

    [0021] Die zentrale Welle 30 erstreckt sich oberhalb des Spreiz­dornrevolvers 40 durch einen ortsfesten, rohrförmigen Achskörper 58 hindurch. Oberhalb des Achskörpers 58 ist auf der zentralen Welle 30 ein Orientierrevolver 60 befe­stigt, an dem in gleichen Winkelabständen zwölf Orientier­vorrichtungen 62 gelagert sind.

    [0022] Die Orientiervorrichtungen 62 sind gleichachsig mit je einem der Spreizdorne 40 angeordnet und um die zugehörige Spreizdornachse B drehbar. Im dargestellten Beispiel sind die Orientiervorrichtungen 62 becherförmige, permanent magnetisierte Metallteile, die sich nach unten derart erweitern, daß sie je eine der vom Zuteilrad 34 heran­geförderten zylindrischen Zargen 10 an ihrem oberen Rand überfassen, zentrieren und festhalten können.

    [0023] Jeder Orientiervorrichtung 62 ist ein an der Oberseite des Orientierrevolvers 60 befestigter Schrittmotor 64 sowie ein an der Unterseite des Orientierrevolvers befestigter Sensor 66 und ein Verstärker 68 zugeordnet. Der Sensor 66 ist im dargestellten Beispiel ein Lichttaster, der ein Signal abgibt, wenn die Längsnaht 12 der an der zugehöri­gen, sich drehenden Orientiervorrichtung 62 hängenden Zarge 10 eine vorbestimmte Stellung einnimmt. Dieses Signal wird vom zugehörigen Verstärker 68 verstärkt und bewirkt, daß der zugehörige Schrittmotor 64 stehenbleibt, wenn die Längsnaht 12 ihre vorbestimmte Stellung erreicht hat. Im dargestellten Beispiel ist die vorbestimmte Stel­lung diejenige, in der die Längsnaht 12 in der mit einem Pfeil C in Fig. 1 und 2 angedeuteten Richtung der gemein­samen Drehung des Spreizdornrevolvers 40 und Orientier­revolvers 60 nach vorne weist.

    [0024] Jedem Spreizdorn 42 und der zugehörigen Orientiervorrich­tung 62 ist eine Verschiebevorrichtung 70 zugeordnet, die gemeinsam mit dem Spreizdornrevolver 40 und Orientierre­volver 60 umläuft. Jede der insgesamt zwölf Verschiebevor­richtungen 70 hat einen zangenartig zweiarmigen oberen Greifer 72 und einen einarmigen magnetischen unteren Grei­fer 74, die beide radial und parallel zur zentralen Achse A beweglich sind. Den oberen Greifern 72 sämtlicher Ver­schiebevorrichtungen 70 sind eine gemeinsame, von einer Nut gebildete Kurve 76 für parallel zur Hauptachse A auf- und niedergehende Hubbewegungen sowie eine gemeinsame Kur­ve 78 für Öffnungs- und Schließbewegungen zugeordnet. In entsprechender Weise sind den unteren Greifern 74 sämt­licher Verschiebevorrichtungen 70 eine gemeinsame Kurve 80 für Hubbewegungen und eine weitere gemeinsame Kurve 82 für radiale Bewegungen zugeordnet. Sämtliche genannten Kurven sind ortsfest am Achskörper 58 angeordnet.

    [0025] Die Höhenlage, in der sich die Zargen 10 auf dem Zuführ­förderer 16 befinden, wird im folgenden als Zwischenetage E1 bezeichnet. Die Kurven 76 und 78 sind so gestaltet, daß jeder obere Greifer 72, wenn er eine bestimmte Stellung am Rand des Zuteilrades 34 erreicht, die dort gleichzeitig in Richtung des Pfeils D ankommende zylindrische Zarge 10 zangenartig erfaßt, mitnimmt und dann längs der zugehöri­gen Spreizdornachse B aus der Zwischenetage E1 nach oben in eine Orientieretage E2 hebt. Dabei wird die Zarge 10 in die zugehörige Orientiervorrichtung 62 hineingeschoben, von ihr zentriert und durch Magnetkraft festgehalten. Der Greifer 72 wird dann geöffnet, so daß die Zarge 10 mit der Orientiervorrichtung 62 um die zugehörige Spreizdornachse B gedreht werden kann, bis die Längsnaht 12 die gewünschte Orientierung erreicht hat.

    [0026] Währenddessen drehen sich die Revolver 40 und 60 stetig weiter, beispielsweise um 210°. Sobald die betreffende Orientiervorrichtung 62 durch Abschalten des zugehörigen Schrittmotors 64 stillgesetzt worden ist, wird der zuge­hörige obere Greifer 72 wieder geschlossen und bewegt die betreffende Zarge 10 von der Orientiervorrichtung 62 weg nach unten in die Zwischenetage E1, also in diejenige Höhenlage, in der die Zarge 10 auf dem Zuführförderer 16 angekommen ist.

    [0027] In der Zwischenetage E1 wird die Zarge 10 vom zugehörigen unteren Greifer 74 magnetisch erfaßt, um dann weiter nach unten bewegt und dabei in Richtung der Spreizdornachse B des zugehörigen Spreizdorns 42 auf diesen aufgesteckt zu werden. Die Höhenlage, in der sich die Zarge 10 nun befin­det, wird als Spreizetage E3 bezeichnet. Während der Ver­schiebung der Zarge 10 aus der Orientieretage E2 in die Spreizetage E3 haben sich die Revolver 40 und 60 bei­spielsweise um 60° weitergedreht.

    [0028] Auf dem Spreizdorn 42 wird die Zarge 10 in üblicher Weise geweitet. Auch dabei wird jedoch bei der dargestellten Maschine die Drehung der Revolver 40 und 60 nicht unter­brochen. Nach einer Bewegung der Revolver 40 und 60 um beispielsweise weitere 210° um die zentrale Achse A ist die vom Spreizdorn 42 selbst bewirkte Verformung der Zarge 10 abgeschlossen. Anschließend wird die Zarge 10 vom zuge­hörigen Greifer 74 nach oben in die Zwischentage E1 zu­rückbewegt und dabei vom Spreizdorn 42 abgezogen.

    [0029] Nun hat die Zarge 10 den Arbeitsbereich einer Prägevor­richtung 84 erreicht. Diese ist an einem radialen Ausleger 86 angeordnet, der von einem Kurvensatz 88 angetrieben, in einem Winkelbereich von beispielsweise 20° um die zentrale Achse A hin- und herschwenkbar ist. Die Prägevorrichtung 84 erzeugt bei ununterbrochener Drehung der Revolver 40 und 60 die seitlichen Prägungen 14, welche die inzwischen rechteckig und konisch verformte Zarge 10 versteifen. Sobald die Prägungen 14 ausgeführt sind, kehrt die Präge­vorrichtung 84 in ihre Ausgangsstellung zurück, um die auf dem nächsten Spreizdorn 42 ankommende Zarge 10 zu prägen.

    [0030] Währenddessen ist die schon mit den Prägungen 14 versehene und dadurch fertiggestellte Zarge 10 durch die weiter fortgeschrittene Drehung der Revolver 40 und 60 zu einem Abführförderer 90 gelangt. Zu diesem gehört ein Paar mag­netischer Teller 92, die ebenfalls vom Hauptmotor 28 um eine senkrechte Achse gedreht werden. Die fertige Zarge 10 wird durch eine nicht dargestellte stationäre Abweis­schiene vom Greifer 74 getrennt und von den Tellern 92 bis zu einem waagerechten Förderband 94 mitgenommen, das in der Zwischenetage E1, also in gleicher Höhe, angeordnet ist wie das Förderband 18 des Zuführförderers 16. Das Förderband 94 wird synchron mit den Tellern 92 und den Revolver 40 und 60 über eine Gelenkwelle 96 vom Hauptmotor 28 angetrieben und ist magnetisiert, so daß es die fertige Zarge 10 weiterfördert, nachdem diese durch eine weitere nicht dargestellte Abweisschiene von den Tellern 92 ge­trennt worden ist.

    [0031] Bei ausgeschaltetem Hauptmotor 28 läßt sich die gesamte Maschine zum Einrichten der einzelnen Vorrichtungen oder zum Beheben von Störungen mit einem Handrad 98 drehen.

    [0032] Einzelheiten der Greifer 72 und 74 sind in Fig. 3 darge­stellt. Jeder der oberen Greifer 72 hat, wie auch aus Fig. 4 ersichtlich ist, einen Greiferschlitten 100, der an einem am Orientierrevolver 60 befestigten senkrechten Stangenpaar, nämlich einer radial inneren Stange 102 und einer radial äußeren Stange 104 verschiebbar ist. Für die Verschiebung des Greiferschlittens 100 sorgt die erwähnte Kurve 76. Am Greiferschlitten 100 sind zwei Greifarme 106 um die Stange 102 schwenkbar gelagert, die je einen Greif­backen 108 tragen und von der erwähnten Kurve 78 mittelbar gesteuert sind. Die mittelbare Steuerung umfaßt einen Schlepphebel 110, der an der Kurve 78 entlangläuft und an einer weiteren senkrechten Stange 112 befestigt ist. Die Stange 112 ist am Orientierrevolver 60 drehbar gelagert und hat ein Nockenprofil, an dem die Greifbacken 108 sich über je eine Rolle 114 abstützen.

    [0033] Jeder der unteren Greifer 74 hat einen Greiferschlitten 116, der an einem senkrechten Stangenpaar 118 verschiebbar geführt ist. Das Stangenpaar 118 ist am Spreizdornrevolver 40 befestigt. Am Greiferschlitten 118 ist ein radiales Stangenpaar 120 verschiebbar geführt, an dem außen ein magnetischer Greifbacken 122 befestigt und radial innen eine Rolle 124 um eine waagerechte Achse drehbar gelagert ist. Die Rolle 124 ist an einer Wälzbahn 126 abwälzbar, die an einem radialen Stangenpaar 128 verschiebbar geführt und von der erwähnten Kurve 82 gesteuert ist.

    [0034] Die Prägevorrichtung 84 ist in Fig. 5 und 6 näher darge­stellt. Am Ausleger 86 ist ein Paar Backenträger 130 um je einen waagerechten Achszapfen 132 schwenkbar gelagert. Am unteren Ende jedes Backenträgers 130 ist ein Prägebacken 134 auf einem Achszapfen 136 gelagert, der sich parallel zu den Achszapfen 132 erstreckt. Am oberen Ende jedes Backenträgers 130 ist eine Rolle 138 gelagert. Zwischen den Rollen 138 ist am Ausleger 86 ein Nocken 140 gelagert, der von einem Stößel 142 gesteuert wird. Der Stößel 142 ist am Ausleger 86 radial in bezug zur zentralen Achse A verschiebbar geführt und von einer Feder 144 derart radial nach außen belastet, daß eine am äußeren Ende des Stößels 142 gelagerte Rolle 146 an einer ortsfesten Steuerkurve 148 anliegend gehalten wird. Dies hat zur Folge, daß bei Schwenkungen des Auslegers 86 um die zentrale Achse A der Stößel 142 radiale Bewegungen ausführt, durch welche die Prägebacken 134 zueinander hin und voneinander weg bewegt werden.

    [0035] Um den Ausleger 86 periodisch gleichlaufend mit den Revol­vern 40 und 60 um die zentrale Achse A zu schwenken und anschließend zurückzuschwenken, ist der Prägevorrichtung 84 eine waagerechte Steuerwelle 150 zugeordnet, die vom Hauptmotor 28 angetrieben wird. Auf der Steuerwelle 150 ist ein Paar genutete Kurvenscheiben 152 befestigt, von denen ein Paar Hebelarme 154 gesteuert wird. Die beiden Hebelarme 154 sind fest mit eihem ungefähr rechtwinklig zu ihnen angeordneten Hebelarm 156 verbunden, der über eine Koppelstange 158 von einstellbarer Länge mit einem Arm eines Winkelhebels 160 verbunden ist. Der Winkelhebel 160 ist um einen senkrechten Achszapfen 162 schwenkbar und hat einen zweiten Arm, der durch eine weitere Koppelstange 164 von einstellbarer Länge mit dem Ausleger 86 verbunden ist.


    Ansprüche

    1. Maschine zum Verändern der Querschnittsform gerundeter Zargen (10), insbes. für Dosen, die eine Längsnaht (12) aufweisen, mit
    - mindestens einem Spreizdorn (42), der mehrere rings um eine Spreizdornachse (B) angeordnete, auseinanderspreiz­bare Segmentstangen (46) aufweist, und
    - einer Aufschiebevorrichtung (70) zum Aufschieben jeweils einer Zarge (10) auf den Spreizdorn (42),
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - gleichachsig mit dem Spreizdorn (42) eine Orientiervor­richtung (62) angeordnet ist, die zum Zentrieren einer Zarge (10) ausgebildet und um die Spreizdornachse (B) drehantreibbar ist,
    - der Orientiervorrichtung (62) ein Sensor (66) zugeordnet ist, der in einer vorbestimmten Stellung der Längsnaht (12) der Zarge (10) in bezug auf die Segmentstangen (46) die Drehung der Orientiervorrichtung (62) unterbricht, und
    - die Aufschiebevorrichtung (70) zum Verschieben der Zarge (10) von der Orientiervorrichtung (62) zum Spreizdorn (42) ausgebildet ist.
     
    2. Maschine nach Anspruch 1 mit einem Spreizdornrevolver (40), der um eine zentrale Achse (A) drehantreibbar ist und mehrere rings um die zentrale Achse (A) angeordnete Spreizdorne (42) trägt,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - mit dem Spreizdornrevolver (40) ein Orientierrevolver (60) zu gemeinsamer Drehung um die Achse (A) verbunden ist und
    - jedem Spreizdorn (42) eine Orientiervorrichtung (62) am Orientierrevolver (60) gleichachsig zugeordnet ist.
     
    3. Maschine nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß ein Zuführ­förderer (16) zum Zuführen roher Zargen (10) und ein Ab­führförderer (90) zum Abführen fertiger Zargen (10) eine Zwischenetage (E1) definieren, die zwischen einer von den Orientiervorrichtungen (62) definierten Orientieretage (E2) und einer von den Spreizdornen (42) definierten Spreizetage (E3) angeordnet ist.
     
    4. Maschine nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Etagen (E1, E2, E3) voneinander Abstände haben, die Kolli­sionen von in unterschiedlichen Etagen angeordneten Zargen (10) ausschließen.
     
    5. Maschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschie­bevorrichtung (70) für jeden Spreizdorn (42) zwei in Rich­tung der Spreizdornachse (B) gegeneinander versetzte, ge­meinsam in Richtung dieser Achse hin- und herbewegbare Greifer (72, 74) aufweist, von denen ein erster Greifer (72) für die Verschiebung je einer Zarge (10) zur Orien­tiervorrichtung (62) sowie für einen ersten Abschnitt der Verschiebung der Zarge (10) von der Orientiervorrichtung (62) zum zugehörigen Spreizdorn (42) vorgesehen ist, wäh­rend der zweite Greifer (74) für den Rest der Verschiebung der Zarge (10) zum Spreizdorn (42) hin sowie für das Entnehmen der verformten Zarge (10) vom Spreizdorn (42) vorgesehen ist.
     
    6. Maschine nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß der erste Greifer (72) ein Zangengreifer und der zweite Greifer (74) ein Magnetgreifer ist.
     
    7. Maschine nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Revolver (40, 60) während des Orientierens und Verformens der Zargen (10) kontinuierlich drehbar sind.
     
    8. Maschine nach Anspruch 7 mit einer Prägevorrichtung (84) für Prägungen (14) an Seitenflächen der Zargen (10),
    dadurch gekennzeichnet, daß die Präge­vorrichtung (84) an einem Ausleger (86) angeordnet ist, der im Gleichlauf mit den beiden Revolvern (40, 60) um die zentrale Achse (A) schwenkbar und gegenläufig zurück­schwenkbar ist.
     




    Zeichnung