[0001] Die Erfindung betrifft eine aufsteckbare Pipettenspitze in Form eines entsprechend
einem Aufsteckkopfstück, insbesondere Konus einer Pipette, wenigstens abschnittsweise
ausgeführten, insbesondere auch konischen Gefäßes mit einer oberen Aufstecköffnung
und einer unteren Öffnung zum Aufnehmen und Abgeben einer Flüssigkeit, bei dem der
Dichtbereich, in dem die Pepettenspitze mit dem Aufsteckkopfstück in Verbindung kommt,
mit Abstand vom oberen Ende der Pipettenspitze innen mit glatter Sitzfläche in der
Pipettenspitzenwand und durch Wandstärkenschwächung in bezug zur Pipettenspitzenwand
nachgiebig anpassungsfähig ausgeführt ist.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine Form einer solchen Pipettenspitze in Gestalt
eines wenigstens abschnittsweise konischen Gefäßes, bei dem der Dichtbereich mit Abstand
von der Aufstecköffnung am oberen Ende der Pipettenspitze mit glatter Sitzfläche ausgeführt
ist.
[0003] Vorbehalten bleibt dabei auch eine im Bereich des Aufsteckkopfstücks zylindrische
Ausführung.
[0004] Der Hinweis auf die glatte Sitzfläche schließt Aufrauhungen der Oberfläche nicht
aus. Insofern können auch geringförmige Profilierungen vorhanden sein, welche die
Abdichtung an dem Arbeitskonus verbessern. Grundsätzlich wird aber eine glatte Sitzfläche
bevorzugt.
[0005] Dazu wird bemerkt, daß das Aufsteckkopfstück einer Pipette einen Konus an sich darstellen
kann, der einen Durchgang aufweist und in den konischen Wandteil der Pipettenspitze
eingesetzt wird. Hierbei wird einbezogen, daß ein solcher Aufsteckkonus auch an einem
Spitzenteil der Pipette nach außen vorspringend angeordnet sein kann, d. h. daß er
ringförmig vorspringt, damit nur in seinem Bereich der abdichtende Sitz der aufsteckbaren
Pipettenspitze erreicht wird.
[0006] Unter dem Gesichtspunkt eines abdichtenden Sitzes wird einbezogen, daß das nach außen
vorspringende Aufsteckkopfstück in seinem ringförmigen Sitzbereich eine ballige Oberfläche
hat. Dadurch wird auch ein abdichtender Sitz, insbesondere an einer elastischen und
nachgiebigen Sitzfläche, der Pipettenspitze geschaffen, wobei die Elastizität ein
dichtendes Anschmiegen der Pipettenspitze an den ringförmigen Sitzbereich des Aufsteckkopfstückes
bewirkt.
[0007] Pipettenspitzen mit konischer Sitzfläche sind beispielsweise aus der DE PS 10 90
449 bekannt. Dabei ist der Aufsteckkonus über seine gesamte Länge entsprechend konisch
ausgeführt. Einbezogen wird eine Nachgiebigkeit der Aufsteckspitze an sich, aber
dabei ist nur ein geringer Toleranzausgleich zwischen dem Konus der Spitze und dem
Aufsteckkonus der Pipette möglich. Deshalb wurden im praktischen Gebrauch dieser
Anordnung immer wieder Undichtigkeiten beobachtet.
[0008] Aus der DE PS 12 91 142 ist eine Pipettiervorrichtung bekannt, an welcher die aufsteckbare
Pipettenspitze einen oberen vorspringenden Rand hat, um diesen zu stabilisieren. Die
Wandstärke geht von oben nach unten durch. Im oberen Bereich, der noch den Dichtbereich
einbezieht, ist die Form durch axiale Wandstege verfestigt worden. Dabei soll gerade
eine Versteifung im Bereich der Sitzfläche herbeigeführt werden. Auch diese Maßnahme
erbrachte keine zuverlässige Dichtung.
[0009] Gleiches ergibt sich aus der DDR PS 50 016, gemäß welcher das Aufsteckgefäß mit einem
dem Kegelsitz auf ein entsprechend konisch ausgeführtes Aufsteckkopfstück der Pipette
aufsetzbar ist. Die obere Öffnung ist durch einen Bordelrand versteift.
[0010] Dieser Gesichtspunkt einer Versteifung im Einsatzbereich der aufsteckbaren Pipettenspitze
geht aus der US PS 3 732 734 hervor. Dort ist der Aufsteckbereich durch einen äußeren
herumlaufenden Wandteil, der stufenartig nach außen vorspringt, gerade verstärkt.
Wenn dann innen ringförmige Rippen angeordnet sind, stellen diese keine Wandstärkenschwächung
zur Flexibilisierung der Wandung dar, sondern bilden nur herumlaufende, ringartige
Dichtungsstreifen, deren Basis zudem auf einem praktisch unverformbaren Wandteil
der Pipettenspitze angeordnet ist. Dieser Wandteil ist auch im Bereich dieser Rippen
in der Grundform konisch wie das Aufsteckkopfstück der Pipette.
[0011] Solche Rippen bilden keinen sicheren Sitz und keinen quasi glatten Sitzbereich. Diese
bekannte Ausführung hat beispielsweise nur am oberen Rand einen umlaufenden Randsteg
und geht im übrigen mit gleicher Wandstärke über den wesentlichen Teil der Pipettenspitzenlänge
durch. Eine Wandstärkenverjüngung erfolgt allenfalls im Bereich der unteren Abgabeöffnung.
[0012] Eine Pipettenspitze nach der US PS 4 349 109 ist aus mehreren Abschnitten aufgebaut,
von denen der oberste als Kegelstumpf eine innere Fläche mit einem konischen Anzug,
beispielsweise von 3 ° aufweist und einen Keilsitz auf einer Pipette bildet. Dieser
Abschnitt mit der Sitzfläche, welche den Dichtbereich bildet, hat die größte Wandstärke
der Pipettenspitze und ist daher besonders unnachgiebig. Die Sitzfläche geht dabei
durch eine schräg nach innen gezogene Stufenfläche in den unteren Wandabschnitt der
Pipettenspitze über, die gegenüber dem oberen Abschnitt mit der Sitzfläche nach innen
versetzt ist, um auch die Möglichkeit zu schaffen, daß Pipetten kleineren Volumens
einen Sitz finden. Dabei ist jedoch der obere Rand des unteren Abschnittes durch
die nach außen vorspringende Wand des oberen Abschnittes besonders fest und unnachgiebig.
Insofern liegt keine Anpassungsfähigkeit vor und durch den Wandversatz bezüglich
einer Mittellinie eben auch keine Überlappung von Wandkonturen.
[0013] Aus der DE PS 25 26 296 ist schon eine aufsteckbare Pipettenspitze oben angegebener
Art bekannt, die im Dichtbereich eine Wandstärkenschwächung hat, damit eine Anpassung
an das konische Aufsteckkopfstück erfolgen kann. Dieses setzt voraus, daß die Pipettenspitze
aus einem Material besteht, insbesondere Kunststoff, welches insbesondere elastisch,
wenigstens flexibel ist, aber vorzugsweise gewisse Rückstellungseigenschaften aufweist,
die bei einer Ausdehnung hervorgerufen werden. Außer einem Gummimaterial wird beispielsweise
Kunststoff genannt, wie er unter der Handelsbezeichnung Polypropylen auf dem Markt
ist.
[0014] Aus der genannten Literaturstelle ergibt sich auch, daß die nachgiebige Anpassungsfähigkeit
im Sinne einer Verbesserung des Sitzes Ungenauigkeiten sowohl der Pipettenspitze
als auch des Aufsteckkopfstückes ausgleichen soll, so daß größere Fertigungstoleranzen
erlaubt sind, aber zugleich auch eine verbesserte Abdichtung erreicht wird. Dabei
sollen auch die Kräfte bei der Betätigung, d.h. beim Aufschieben und auch bei der
Abnahme der Pipettenspitze herabgesetzt werden.
[0015] Die in diesem Sinne bereits bekannte Wandstärkenschwächung hat sich bewährt. Diese
Wandstärkenschwächung ist außen angeordnet. Sie läuft entweder rings um den Umfang
herum oder ist stellenweise durch nutenartige Vertiefungen gebildet. Bei der außen
angeordneten Wandstärkenschwächung wird einbezogen, daß diese am oberen Rand des Dichtbereiches
stärker als am unteren Ende der Pipettenspitze ausgeführt ist. Dabei wird einbezogen,
daß am oberen Rand des Dichtbereiches außen eine Ringstufe ist und die Wandstärke
der Pipettenspitze im Dichtbereich nach oben hin abnimmt.
[0016] Eine solche Ausführung in der Anordnung an der Außenseite wird auch bevorzugt aufgenommen,
weil sie durch entsprechende Spritzgußformwerkzeuge verhältnismäßig leicht zu verwirklichen
ist. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß diese Maßnahme unter dem Gesichtspunkt
der Entformbarkeit durch Vermeidung von Hinterschneidungen nur beschränkt brauchbar
ist. Vor allem bei schlanken Pipettenspitzen geringer Konizität bereitet es große
Schwierigkeiten, eine ausreichende Wandstärkenschwächung im Dichtbereich zu erzielen
und diese Wandstärkenschwächung über den gesamten Bereich einer definierten Dichtzone
gleichmäßig auszuführen. Typischerweise ändert sich die Wandstärke über den Dichtbereich.
Aus diesem Grund ist bei solchen Pipettenspitzen zudem der Dichtbereich auch optisch
schlecht zu erkennen, was zu Unsicherheiten beim Anwender führen kann.
[0017] Der vorliegenden Erfindung liegt daher gerade auch im Hinblick auf die zuletzt genannte
bekannte Ausführung die Aufgabe zugrunde, Pipettenspitzen zu schaffen, bei welchen
das Maß der Wandstärkenschwächung in einem axial begrenzten, deutlich sichtbaren Dichtbereich
beliebig gewählt und hergestellt werden kann, ohne daß schädliche Hinterschneidungen
die Entformbarkeit beeinträchtigen. Das gilt insbesondere auch für schlanke Pipettenspitzen
geringer Konizität bis hin zu wenigstens annähernd zylindrischen Ausführungen.
[0018] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wandstärkenschwächung
durch Aussparungen in der Pipettenspitzenwand wenigstens im Dichtbereich außen und
innen vorgesehen ist. Dabei sind Wandstärkenschwächungen sowohl innen als auch außen
angeordnet mit dem Vorteil, daß die Wandstärke im Sitzbereich oder Dichtbereich gleichmäßiger
wird, und zwar bis hin zur Erstellung einer gleichen Wandstärke über den gesamten
Dichtbereich.
[0019] In der bevorzugten Ausführungsform wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine äußere
Wandstärkenschwächung von unten kommend und eine innere Wandstärkenschwächung von
oben kommend in einem definierten Dichtbereich sich überlappen.
[0020] Ausgehend von der Wand einer Pipettenspitze ergibt sich der Ausdruck einer zur Überlappung
sich fortschreitenden Wandstärkenschwächung dahingehend, daß diese unmittelbar von
der Wand ausgeht und letzten Endes bei der Schwächung dann in einer Stufe endet. Damit
liegt die Stufe bei der inneren Wandstärkenschwächung bezüglich der Einstecköffnung
unten und der äußeren Wandstärkenschwächung oben.
[0021] Dadurch ergibt sich der überraschende Vorteil, daß bei im übrigen größerer Wandstärke
eine im Überlappungsbereich beliebig reduzierte, nach oben und unten hin klar begrenzte,
deutlich sichtbare und wirksame Wandstärkenschwächung auch bei Pipettenspitzen geringer
Konizität erzeugt werden kann.
[0022] Während nach dem Stand der Technik der Nachteil besteht, daß im Dichtbereich eine
unterschiedliche Wandstärke vorliegt, die z.B. von unten nach oben abnimmt, ergibt
sich durch die gleichzeitige Anordnung auch einer inneren Wandstärkenschwächung zusätzlich
zu obigem noch der weitere Vorteil, daß sich besondere Wandstärkenverläufe wählen
lassen.
[0023] Durch die Wandstärkenschwächung außen von unten kommend und innen von oben kommend
ergeben sich jeweils am Ende der Wandstärkenschwächung Ringstufen, und ein weiterer
Vorteil liegt in der Nutzung der inneren Ringstufe als Anschlag für das Aufsteckkopfstück
der Pipette, wodurch ein definierter, reproduzierbarer Sitz erzielt wird.
[0024] Bei einer Wandstärkenschwächung außen nach oben zur Aufstecköffnung zu einer sich
nach oben erweiternden Ringstufe zum Übergang in die normale Wandstärke sind einerseits
Grenzen gegeben, die durch die größte Wandstärkenschwächung bestimmt sind, und andererseits
ergibt sich der Nachteil, daß im Dichtbereich eine unterschiedliche Wandstärke vorliegt,
die sich von unten nach oben verjüngt. Durch die gleichzeitige Anordnung auch einer
inneren Wandstärkenschwächung läßt sich nicht nur die Wandstärke im Sitzbereich oder
Dichtbereich vergleichmäßigen, und zwar bis zur Erstellung einer gleichen Wandstärke
über den gesamten Dichtbereich, sondern es lassen sich auch besondere Wandstärkenverläufe
wählen.
[0025] Unter diesem Gesichtspunkt liegt in einer Ausführungsform, in welcher die Wandstärkenschwächung
außen nach oben zur Aufstecköffnung hin zu einer sich nach oben erweiternden Stufenfläche
zum Übergang in die normale Wandstärke zunimmt, ein bevorzugtes Merkmal darin, daß
die Wandstärkenschwächung innen im Dichtbereich im umgekehrten Sinne von oben nach
unten zunimmt und eine nach unten eingezogene Ringstufe am unteren Ende aufweist.
Dabei wird zweckmäßig einbezogen, daß die innere nach unten innen eingezogene konische
Ringstufe eine geringe Steigung in der Größenordnung von 30 ° aufweist. Insofern
ergibt sich dann im Inneren ein glatter Übergang, wobei davon auszugehen ist, daß
ein vorspringendes Aufsteckkopfstück nur eine gewisse Tiefe bzw. axiale Länge aufweist
und insofern durch eine geringe Steigung des Überganges dann eine Sitzverbesserung
erreicht wird, wenn aufgrund der Elastizität des Materials der Pipettenspitze eine
in der Wirkung bemessene Zusammenziehung erfolgt.
[0026] Besonders bevorzugt wird aber, daß die gegensinnige im umgekehrten Sinne zunehmende
Wandstärkenschwächung außen und innen zwischen sich einen im wesentlichen parallelflächigen
Wandabschnitt der Pipettenspitze im Dichtbereich bildet.
[0027] Dadurch wird gewährleistet, daß sowohl bei einer konischen Form des Aufsteckkopfstückes
als auch bei einer balligen Form der gleichmäßige Sitz verbessert wird, insbesondere
bei einer balligen Form die Einfassung günstig beeinflußt wird, wobei die Aufsteck-
und Lösungskräfte verhältnismäßig gering sind. Auch in dieser Ausführung wird die
innere Ringstufe bevorzugt als Anschlag für das konische Aufsteckkopfstück der Pipettenspitze
genutzt, wodurch der zusätzliche Vorteil eines definierten, reproduzierbaren Sitzes
nutzbar wird.
[0028] Unter vorstehendem Gesichtspunkt wird in einer vorteilhaften Ausführungsform einbezogen,
daß durch die gegensinnige Wandstärkenschwächung innen und außen ein schräg zur Wandmittellinie
der konischen Pipettenspitze verlaufender Wandabschnitt verbleibt, welcher wenigstens
eine geringere Konizität aufweist als die Wandmittellinie.
[0029] Bei gleichbleibenden Wandstärken im Dichtbereich ergeben sich die Möglichkeiten,
Konizitäten an besondere Arbeitsbedingungen anzupassen bzw. in diesem Zusammenhang
bei einer Abstimmung von Abweichungen der Konizitäten besondere Bedingungen für das
Aufsetzen und Lösen der Spitze einzubeziehen.
[0030] Besonders bevorzugt wird aber, daß durch die gegensinnige Wandstärkenschwächung innen
und außen ein schräg zur Wandmittellinie der konischen Pipettenspitze verlaufender
Wandabschnitt verbleibt, welcher im wesentlichen zylindrisch um die Mittelachse der
Pipettenspitze ausgeführt ist. Diese Ausführung schafft einen vorteilhaften Sitz,
wenn das Aufsteckkopfstück einer Pipette eine nach außen vorspringende Stufe hat,
die ballig ausgeführt ist. Diese ballige Ausführung hat oben und unten gleichen Durchmesser,
so daß die Überstülpung eines an sich zylindrischen Sitzbereiches einer Pipettenspitze
mit Ausdehnungsvermögen und Elastizität einen besonders dichten und festen Sitz ermöglicht,
der noch darüber hinaus die Voraussetzung eines Sitzes als eine Art Gelenk zwischen
Pipette und Pipettenspitze schafft.
[0031] Ohne Lösung des Sitzes oder Verminderung der Abdichtung ist es dabei einerseits möglich,
die axiale Ausrichtung zwischen der Pipettenspitze und der Pipette, falls gewünscht,
in gewissen Grenzen zu ändern oder andererseits, wie oben bereits beschrieben, in
Verbindung mit der inneren Ringstufe einen definierten, reproduzierbaren Sitz zu erzielen.
In diesem Zusammenhang kann die Festigkeit des Sitzes vorteilhaft noch dadurch verbessert
werden, daß durch die gegensinnige Wandstärkenschwächung innen und außen ein schräg
zur Wandmittellinie der konischen Pipettenspitze verlaufender Wandabschnitt geschaffen
wird, welcher um die Mittelachse der Pipettenspitze einen Konus bildet, der sich von
oben nach unten erweitert und gegensinnig zum Konus der durchgehenden Pipettenspitzenwand
ausgeführt ist.
[0032] Dabei entsteht zwar eine geringe Hinterschneidung, die jedoch nicht schädlich ist,
sondern im Gegenteil bei der Formöffnung bewirkt, daß die Pipettenspitze zunächst
am Innendorn fixiert bleibt, bis sie durch einen Auswerfer abgestreift wird. Dadurch
werden gewünschte reproduzierbare Spritzzyklen erzielt. Als weiterer Vorteil entsteht
bei dieser Ausführung aufgrund der Elastizität des Materials ein gewisser Schnapp-
oder Druckknopfeffekt, der in Verbindung mit der als Anschlag nutzbaren inneren Ringstufe
zu einem besonders sicheren und definierten Sitz der Pipettenspitze führt.
[0033] Die erfindungsgemäße Ausführung mit einer Wandstärkenschwächung innen und außen
hat daher Vorteile und ermöglicht zudem in der bevorzugten Ausbildung auch eine besonders
einfache Gestaltung der Herstellungsform unter Vermeidung von Schiebern oder ähnlichen
Mechanismen, die für die Realisierung von Hinterschneidungen erforderlich wären.
Die erfindungsgemäße Überlappung von äußerer und innerer Wandstärkenschwächung entsteht
nach entsprechender Gestaltung der Formwerkzeuge in einfacher Weise beim Zusammenfügen
von Innen- und Außenform bei jedem Spritzzyklus.
[0034] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, die
in der Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenteilansicht einer Pipettenspitze einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
im Schnitt;
Fig. 2 eine Teildarstellung eines oberen Abschnittes einer Pipettenspitze im Schnitt
zur Erläuterung einer zylindrischen Ausgestaltung;
Fig. 3 eine Seitenteilansicht zur Erläuterung einer Wand einer Pipettenspitze im oberen
Bereich in der Nähe der Einstecköffnung, wobei der Dichtbereich mit einem sich nach
oben öffnenden Konus ausgeführt ist.
[0035] Die Pipettenspitze 1 hat eine obere Aufstecköffnung 2, die durch eine Randfase aufgeweitet
sein kann. Der obere Abschnitt ist von einer verhältnismäßig starken Wand 3 eingefaßt.
Diese wird außen noch verstärkt durch Rippen 4, so daß hier Stabilität vorliegt.
An dieser Wand kann am oberen Rand außen noch ein herumlaufender Steg 3′ angeordnet
sein.
[0036] Diese Wandstärke setzt sich bis zum Bereich 5 fort und ist gleichförmig. Dieser Bereich
endet bei 6. Unter der Querlinie 6 vermindert sich die Wandstärke. Unter der Querlinie
6 schließt sich ein Längenabschnitt an, der den Dichtbereich 10 enthält. Dieser Dichtbereich
erstreckt sich bis zur Querlinie 7. Unterhalb dieser geht die Pipettenspitze mit
im wesentlichen der gleichen Wandstärke, die oberhalb der Querlinie 6 vorliegt, nach
unten weiter zu einer unteren Aufnahme- und Abgabeöffnung 8. Dazu wird bemerkt, daß
auch einbe zogen wird, daß sich von der Wandstärke unterhalb des Dichtbereiches
10 die Wandstärke typischerweise zur unteren Abgabeöffnung hin verjüngen kann.
[0037] Die Mittelfläche der Wand des konischen Körpers der Pipettenspitze 1 ist im ganzen
mit 9 be- und durch die strichpunktierte Wandmittellinie gezeichnet. Sie verläuft
mittig in der Wand oberhalb der Querlinie 6 und unterhalb der Querlinie 7.
[0038] Im Dichtbereich 10 zwischen den Querlinien 6 und 7 - wobei der Dichtbereich sich
nicht bis genau an diese Querlinien erstrecken muß, sondern geringer in der axialen
Länge der Pipettenspitze sein kann - ist die Wandstärke reduziert.
[0039] Außen ist eine herumlaufende Aussparung als Wandstärkenschwächung 11 angeordnet,
welche eine innere axiale Mantelfläche 12 hat, die unter einem Winkel zur Wandmittellinie
9 verläuft. Sie hat zumindest eine geringere Konizität. Sie geht an ihrem unteren
Ende bei 13, etwa im Bereich der Querlinie 7, von der Außenseite der normalen Wandstärke
aus und nähert sich oben durch eine sich nach oben außen konisch erweiternde Ringstufe
14 wieder an die normale Wandstärke an. Durch eine solche Wandstärkenschwächung allein
würde sich über den Dichtbereich 10 eine verschiedene Wandstärke ergeben. In der beschriebenen
Ausführungsform ist nun eine entsprechende Wandstärkenschwächung 15 innen angeordnet.
Sie geht in etwa vom Einsatzpunkt der Stufe 14 aus und vertieft sich nach unten etwa
bis in der Höhe des Endes 13, an welchem die äußere Wandstärkenschwächung beginnt.
Weil nun die innere Wandstärkenschwächung 15 nach unten zunimmt, geht sie dann durch
eine konische und sich nach innen zusammenziehende Ringstufe 16 in die mit Normaldicke
ausgeführte Wand 17 der Pipettenspitze über. Die untere eingezogene konische Ringstufe
16 weist beispielsweise eine Steigung von 30 ° auf.
[0040] Es ist erkennbar, daß die äußere Wandstärkenschwächung 11 von unten und die innere
Wandstärkenschwächung 15 von oben hinsichtlich der Pipettenspitze kommen, wobei oben
durch die Aufstecköffnung 2 bestimmt ist. Diese Richtung ergibt sich durch die zunehmende
Stärke der Wandstärkenschwächungen in ihrem Verlauf, und es ist weiterhin erkennbar,
daß sich beide Wandstärkenschwächungen 11 und 15 überlappen.
[0041] Der Wandabschnitt 18 zwischen den Wandstärkenschwächungen 11 außen und 15 innen hat
dann, wenn eine Parallelität der die Wand bildenden Flächen vorliegt, über die Länge
des Dichtbereiches 10 gleiche Stärke.
[0042] Fig. 2 zeigt ein Beispiel für eine zylindrische Ausführung der Pipettenspitze im
oberen Bereich. An der Aufstecköffnung 2 hat die Pipettenspitze eine Wand 3 mit normaler,
erheblicher Wandstärke. Von der Aufstecköffnung 2 geht eine zylindrische, innere Wandstärkenschwächung
19 nach unten bis zu einer Ringstufe 20. Diese Wandstärkenschwächung 19 kommt von
oben.
[0043] Außen kommt demgegenüber von unten eine Wandstärkenschwächung 21 und endet in einer
oberen, nach unten gerichteten Ringstufe 22. Im Bereich zwischen den, einander entgegengesetzten
Ringstufen 20 und 22 ist der Dichtbereich 10 angeordnet, in welchem sich die beiden
Wandstärkenschwächungen überlappen und somit eine erhebliche Wandstärkenschwächung
geschaffen wird. Diese Wandstärkenschwächung kann durch entsprechende Bemessung des
inneren Durchmessers 23 und des äußeren Durchmessers 24, d.h. letzten Endes durch
die Bemessung der Wandstärkenschwächungen beliebig dünn gemacht werden.
[0044] In Fig. 3 ist eine Ausführungsform gezeigt, in welcher eine äußere Wandstärkenschwächung
25 außen von unten kommend in einer oberen konischen Ringstufe 26 endet, während eine
von oben kommende innere Wandstärkenschwächung 27 in einer unteren konischen Ringstufe
28 endet. Im Dichtbereich 10 liegt somit ein Wandabschnitt 29 mit einer geringeren
Wandstärke als über und unter dem Dichtbereich vor, aber die Sitzfläche im Dichtbereich
ist konisch, im wesentlichen mit einem Konusanzug von 1:15 ausgeführt. Dieses Beispiel
wird gegeben, um auch im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit zu erläutern, im Dichtbereich
einen sich nach oben erweiternden Konuswinkel einzustellen, wobei die Wandstärke
selbst im Dichtbereich im wesentlichen gleichbleibend ist. Der Wandabschnitt 29 hat
dabei geringere Konizität als die Gesamtwand der Pipettenspitze bzw. die Wandmittellinie.
[0045] Die obere Wand 3 unterhalb der Aufstecköffnung 2 ist stärker als die Wand im Dichtbereich
ausgeführt und auch unterhalb des Dichtbereiches besitzt die Pipettenspitze nach Fig.
3 eine mit Normaldicke ausgeführte Wand 17.
1. Aufsteckbare Pipettenspitze in Form eines entsprechend einem Aufsteckkopfstück,
insbesondere Konus einer Pipette, wenigstens abschnittsweise konisch ausgeführten,
insbesondere auch konischen Gefäßes mit einer oberen Aufstecköffnung und einer unteren
Öffnung zum Aufnehmen und Abgeben einer Flüssigkeit, bei dem der Dichtbereich, in
dem die Pipettenspitze mit dem Aufsteckkopfstück in Verbindung kommt, mit Abstand
vom oberen Ende der Pipettenspitze innen mit glatter Sitzfläche in der Pipettenspitzenwand
und durch Wandstärkenschwächung in bezug zur Pipettenspitzenwand nachgiebig anpassungsfähig
ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärkenschwächung durch Aussparungen
(11, 21, 25; 15, 19, 27) in der Pipettenspitzenwand wenigstens im Dichtbereich (10)
außen und innen vorgesehen ist.
2. Pipettenspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärkenschwächung
außen nach oben zur Aufstecköffnung hin zu einer sich nach oben erweiternden Stufenfläche
zum Übergang in die normale Wandstärke zu nimmt, und daß die Wandstärkenschwächung
(15, 27) innen im Dichtbereich (10) im umgekehrten Sinne von oben nach unten zunimmt
und eine nach unten eingezogene Ringstufe (16, 28) am unteren Ende aufweist.
3. Pipettenspitze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine äußere
Wandstärkenschwächung (11, 21, 25) von unten kommend und eine innere Wandstärkenschwächung
(15, 19, 27) von oben kommend sich in einem definierten Dichtbereich (10) überlappen.
4. Pipettenspitze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere nach unten
innen eingezogene konische Ringstufe (16, 28) eine geringe Steigung in der Größenordnung
von 30 ° aufweist.
5. Pipettenspitze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
gegensinnige im umgekehrten Sinne zunehmende Wandstärkenschwächung (11, 21, 25; 15,
19, 27) außen und innen zwischen sich einen im wesentlichen parallelflächigen Wandabschnitt
(18, 29) der Pipettenspitze (1) im Dichtbereich (10) bildet.
6. Pipettenspitze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch
die gegensinnige Wandstärkenschwächung innen und außen (27, 25) ein schräg zur Wandmittellinie
der konischen Pipettenspitze (1) verlaufender Wandabschnitt (29) verbleibt, welcher
wenigstens eine geringere Konizität aufweist als die Wandmittellinie.
7. Pipettenspitze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch
die gegensinnige Wandstärkenschwächung innen und außen (11, 15) ein schräg zur Wandmittellinie
(9) der konischen Pipettenspitze (1) verlaufender Wandabschnitt verbleibt, welcher
im wesentlichen zylindrisch um die Mittelachse der Pipettenspitze ausgeführt ist.
8. Pipettenspitze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch
die gegensinnige Wandstärkenschwächung innen und außen (11, 15) ein schräg zur Wandmittellinie
(9) der konischen Pipettenspitze (1) verlaufender Wandabschnitt geschaffen wird,
welcher um die Mittelachse der Pipettenspitze einen Konus bildet, der sich von oben
nach unten erweitert und gegensinnig zum Konus der durchgehenden Pipettenspitzenwand
(3, 17) ausgeführt ist.
9. Pipettenspitze nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine innere
zylindrische Wandstärkenschwächung (19) und eine äußere zylindrische Wandstärkenschwächung
(21) an einem zylindrischen Wandteil einer Pipettenspitze sich im Dichtbereich (10)
überlappend angeordnet sind.