[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von Rohrleitungen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0002] Dabei ist der Begriff "Reinigen von Rohrleitungen" umfassend zu sehen. Er beinhaltet
die einzelnen Reinigungsschritte ebenso wie das Desinfizieren und Nachspülen der
Rohrleitungen. Unter dem Begriff "Reinigungsflüssigkeit" werden auch Laugen, Säuren,
Desinfektionsmittellösungen und Spülflüssigkeiten verstanden.
[0003] Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind beispielsweise aus DE-PS 33
47 004 und DE-PS 33 47 003 bekannt. Durch das Auftreffen von Reinigungskörpern auf
die Stirnseite eines Ventilschiebers oder -kolbens erfolgt eine automatische Umschaltung
des Vierwege-Umschaltventils. Die Dauer der Reinigung der Rohrleitungen muß allerdings
vom Bedienungspersonal überwacht und von diesem auch manuell gesteuert werden. Da
diese Arbeitskräfte während der Reinigungsarbeiten nur bedingt anderweitig eingesetzt
werden können, ist die Reinigung zeitaufwendig und verursacht hohe Personalkosten.
[0004] Desweiteren ist eine Kontrolle der Reinigungsvorgänge und deren Dokumentation, insbesondere
der Reinigungsdauer nicht möglich.
[0005] Außerdem unterliegt die Dauer der Reinigung einschließlich der unter Umständen erforderlichen
Desinfektion und Spülung aufgrund der manuellen Regelung gewissen Schwankungsbreiten,
so daß optimale Reinigungsbedingungen nicht regelmäßig eingehalten werden können.
Optimale Reinigungsbedingungen ergeben sich unter anderem aus den Parametern Konzentration,
Temperatur und Menge der Reinigungsflüssigkeit sowie Dauer ihrer Einwirkung auf die
zu reinigenden Rohrleitungen. Diese Faktoren bedürfen unter Berücksichtigung einer
Minimierung der Reinigungskosten einerseits und Optimierung des gewünschten Reinigungseffekts
andererseits einer genauen Festlegung. Bei zu kurz bemessenen Reinigungsvorgängen
besteht die Gefahr einer Kontamination des durch die Rohrleitungen strömenden Fluids,
beispielsweise eines Getränks. Zu ausgedehnte Reinigungsvorgänge kosten Zeit und unter
Umständen einen höheren Aufwand an Reinigungsflüssigkeit, ohne daß die Reinigungswirkung
merklich gesteigert würde. Außerdem muß durch den Spülvorgang mit Wasser sichergestellt
sein, daß das Desinfektionsmittel vollständig aus den Rohrleitungen ausgespült wurde.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit deren Hilfe ein optimaler Reinigungseffekt
unter Minimierung der Reinigungsdauer erzielt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgmäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche
1 und 10 gelöst.
[0008] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird eine genaue Erfassung des Reinigungsvorgangs oder eines einzelnen Reinigungsschritts,
wie Reinigen mit Säure, Lauge, Zwischenspülen, Desinfizieren und Nachspülen, ermöglicht.
Dabei unterteilt sich ein Reinigungsschritt in eine bestimmte Anzahl von Richtungswechseln
der Reinigungsflüssigkeit in den Rohrleitungen, die jeweils einem Halbzyklus entsprechen.
Die dabei erzeugten Signale erlauben eine genaue Erfassung und Überwachung des Reinigungsschritts
bzw. des gesamten Reinigungsvorgangs. Durch diese Überwachung wird eine Optimierung
des Reinigungsvorgangs möglich, der einen optimalen Reinigungseffekt bei minimalen
Reinigungskosten erbringt. Die erzeugten Signale, insbesondere elektrische oder optische
Signale, brauchen lediglich Informationen darzustellen und können daher leistungsarm
übertragen werden. Die für den automatischen Umschaltvorgang zur Verfügung stehende
Energie wird durch solche Signale nicht störend beeinträchtigt.
[0009] Insbesondere kann die mit Hilfe des Signals ermittelte Anzahl der Umschaltvorgänge
zur Dokumentation der Reinigungsvorgänge benutzt werden. Dadurch wird die Manupilation
der Daten, wie sie beispielsweise in Fall des Selbsteintrags in ein dafür vorgesehenes
Buch möglich wären, ausgeschlossen.
[0010] Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn die Signale unmittelbar in einer Signalverarbeitungseinheit
verarbeitet werden. Durch diese Maßnahme ergibt sich eine einfache Überwachung und
Dokumentation der einzelnen Reinigungsvorgänge.
[0011] Der Richtungswechsel oder Halbzyklus kann auf vielerlei Weise festgestellt werden,
beispielsweise durch eine Lichtschranke, die von den Reinigungskörpern unterbrochen
wird. Besonders günstig ist aber die Ausnutzung der Kolbenbewegung des Vierwege-Umschaltventils.
Die Anzahl der Richtungswechsel der Reinigungsflüssigkeit entspricht der Anzahl der
Kolbenbewegungen des Umschaltventils, nämlich einer Bewegung in eine erste Endlage,
in der der Zulaufanschluß des Umschaltventils mit dem einen Arbeitsanschluß verbunden
ist, und in eine zweite End lage, in der dieser Zulaufanschluß mit dem anderen Arbeitsanschluß
verbunden ist. In jeder dieser Endlagen des Kolbens oder bei dessen Bewegung wird
mit Hilfe des Bewegungsmelders ein Signal erzeugt, das durch die sich daran anschließenden
Verarbeitungseinheiten verarbeitet wird.
[0012] Der erfindungsgemäße Bewegungsmelder kann berührungsfrei arbeiten. Solche Bewegungsmelder
sind beispielsweise optischer, magnetischer, elektronischer oder induktiver Natur.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, als Bewegungsmelder ein Metallteil einzusetzen, das
einen elektrischen Schwingkreis verstimmt und so ein Signal erzeugt.
[0014] Im Rahmen der Erfindung sind aber auch mechanisch arbeitende Fühler möglich.
[0015] Die Fühler können Signale in Form von Impulsen erzeugen. Es können handelsübliche
Bewegungsmelder verwendet werden, die für die besonderen Bedingungen, wie sie in
Rohrleitungen und Ventilen auftreten, geeignet sind. Sie müssen beispielsweise säure-,
laugen- sowie temperaturbeständig und wasserdicht sein, den Strömungswiderstand
möglichst wenig beeinträchtigen und auf einfache Weise in das Umschaltventil einbaubar
sein.
[0016] Es hat sich als besonders günstig erwiesen, daß der Bewegungsmelder mit einer Signalverarbeitungseinheit
unmittelbar verbunden ist. Diese Maßnahme ermöglicht eine direkte Verarbeitung der
von dem Bewegungsmelder ausgelösten Signale, ohne daß es einer Notierung oder Übertragung
einzelner Daten bedürfte. Dadurch wird eine objektive Kontrolle der Reinigungsvorgänge,
insbesondere der Reinigungsdauer ermöglicht.
[0017] Vorzugsweise ist der Bewegungsmelder zweiteilig ausgebildet, wobei der eine Teil
am Kolben und der andere Teil am Gehäuse des Ventils angeordnet sind.
[0018] Besonders günstig ist es, wenn der Bewegungsmelder mit einer Zähl- und/oder Anzeigeeinheit
verbunden ist. Die Verbindung zwischen Bewegungsmelder und Zähl- bzw. Anzeigeeinheit
ist nicht nur körperlich zu verstehen. Es ist auch denkbar, daß der Bewegungsmelder
über eine Funkeinrichtung mit der Zähl- bzw. der Anzeigeeinheit in Verbindung steht.
[0019] Die Anzahl der Kolbenbewegungen des Umschaltventils kann vorab für alle mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu reinigenden Rohrleitungen unter Berücksichtigung sämtlicher Parameter,
die die Reinigungswirkung beeinflussen, beispielsweise experimentell festgelegt und
optimiert werden. Aber auch der den Reinigungsvorgang abschließende Spülvorgang mit
Frischwasser wird gerade so lange durchgeführt, wie es erforderlich ist, um das Reinigungsmittel
bzw. das Desinfektionsmittel aus den Rohrleitungen auszuspülen. Dadurch wird von vornherein
eine kostengünstige Reinigung, ein sparsamer Verbrauch an Wasser, insbesondere Spülwasser,
sowie eine weitgehende Unabhängigkeit von der Arbeitsweise des Bedienungspersonals
erreicht. Das Bedienungspersonal kann den Stand des Reinigungsvorgangs genau beobachten.
[0020] Durch eine in die Anzeige- oder Auswerteeinheit integrierte Ausgabeeinheit, beispielsweise
mit einer Druckerstation, kann eine Dokumentation der vorgenommenen Reinigungen erreicht
werden. Es können zu diesem Zweck auf dem Markt gängige Geräte verwendet werden, die
für die besonderen Gegebenheiten ihres Aufstellungsorts, wie beispielsweise Kälte
und Feuchtigkeit, geeignet sind. Zweckmäßig ist es, wenn die Ausgabeeinheit beispielsweise
das Datum des Reinigungsvorgangs, die Art und Dauer der Reinigung und die Bedienungsperson
registriert. Diese Daten sind Grundlage für Nachforschungen und Überlegungen für
den Fall, daß Kontaminationen und hygienische Probleme auftreten sollten. Desweiteren
dienen diese Daten der Überwachung des Bedienungspersonals durch deren Vorgesetzte
oder der Kontrolle der Schankanlagenpflege -durch den Wirtschaftskontrolldienst.
[0021] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, daß die Signalverarbeitungseinheit oder wesentliche
Teile davon verplombbar sind. Diese Maßnahme ist besonders dann angebracht, wenn
durch behördliche Kontrollen die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften bezüglich hygienischer
Pflegemaßnahmen von Getränkeleitungen nachgeprüft werden soll.
[0022] In der Praxis ist die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin für die folgenden Einsatzbereiche
geeignet: Zum einen zum täglichen Durchspülen der Getränkeleitungen einer Gaststätte.
Dieser Spülvorgang wird jeweils mit frischem Leitungswasser durchgeführt, das nach
dem Spülvorgang in den Abwasserkanal geleitet wird. Hierbei kann dem Wasser gegebenenfalls
beim ersten Durchgang ein Reinigungsmittel beigemischt werden. Das Bedienungspersonal
beobachtet an der Anzeigeeinheit den Stand des Reinigungsvorgangs und schließt nach
dessen Beendigung den Wasserhahn. Zum anderen kann mit dieser Vorrichtung Reinigungsflüssigkeit
im Kreislauf durch die zu reinigenden Rohrleitungen umgepumpt werden. Das Bedienungspersonal
setzt die Flüssigkeitspumpe für die Reinigungsflüssigkeit in Betrieb. Diese saugt
aus einem Vorratsbehälter Reinigungsflüssigkeit und drückt diese über das automatisch
arbeitende Vierwege-Umschaltventil in wechselnder Richtung durch die Rohrleitungen
zurück in den Vorratsbehälter. Hier erfolgt das Abschalten der Pumpe nach Beendigung
der erforderlichen Kolbenbewegung manuell.
[0023] Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer
Steuereinheit zum Ein- und Abschalten der Flüssigkeitspumpe bzw. zum Öffnen und Schließen
des Ventils in der Frischwasserleitung. Auf diese Weise ist eine weitgehende Automati
sierung des Reinigungsvorgangs möglich. Wird die Rohrleitue nur mit einer Reinigungsflüssigkeit
gereinigt, so braucht das Bedienungspersonal an der Steuereinheit nur die Anzahl der
Kolbenbewegungen des Umschaltventils oder ein damit äquivalentes Maß einzustellen.
Aufgrund eines Einschaltbefehls setzt die Steuereinheit die Flüssigkeitspumpe in
Betrieb und schaltet diese nach Beendigung des Reinigungsvorgangs wieder ab. Statt
dessen kann auch das Ventil geöffnet oder geschlossen werden. Dadurch wird der Reinigungsvorgang
unter als optimal erachteten Bedingungen durchgeführt, und das Bedienungspersonal
kann während dieser Zeit anderweitig eingesetzt werden.
[0024] Für den Fall, daß die Rohrleitungen mit mehreren Reinigungsflüssigkeiten und unter
Umständen einem Desinfektionsmittel behandelt werden, muß das Bedienungspersonal
die Verbindungsleitungen zwischen dem ersten Behälter mit Reinigungsflüssigkeit, beispielsweise
Lauge, und der Flüssigkeitspumpe mit dem zweiten Behälter mit Reinigungsflüssigkeit,
beispielsweise Säure, verbinden und erneut die Steuereinheit nach Einstellung der
nunmehr erforderlichen Anzahl von Kolbenbewegungen des Umschaltventils in Betrieb
setzen.
[0025] Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der Steuereinheit die Anzahl der Kolbenbewegungen
pro Reinigungsschritt gespeichert sind und die einzelnen Behälter mit den verschiedenen
Reinigungsflüssigkeiten ihrerseits mit ansteuerbaren Ventilen ausgestattet sind. Eine
auf diese Weise ausgestaltete Reinigungsanlage arbeitet vollständig automatisch.
[0026] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Reinigungsvorrichtung, die mit zwei im Kreis geschalteten Schankleitungen
verbunden ist,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Ausführungsform des Umschaltventils,
Fig. 3 ein schematisch dargestelltes Anwendungsbeispiels des erfindungsgemäßen Umschaltventils
und
Fig. 4 und 5 weitere Anwendungsbeispiele des erfindungsgemäßen Umschaltventils, ebenfalls
schematisch dargestellt.
[0027] Fig. 1 zeigt einen Schanktisch 1, wie er sich überlicherweise im Schankraum einer
Gaststätte befindet. Er weist zwei Schankhähne 2 und 3 auf, die im Falle einer Reinigung
über einen Verbindungsschlauch 4 miteinander verbunden sind. Ebenfalls zum Zwecke
der Reinigung werden die unteren Enden 7 und 8 der Schankleitungen 5, 6 über Verbindungsleitungen
35, 36 mit Arbeitsanschlüssen 9, 10 einer Reinigungsvorrichtung 11 gekoppelt.
[0028] Die Reinigungsvorrichtung 11 beinhaltet ein Vierwege-Umschaltventil 20 sowie eine
durch einen Motor angetriebene Flüssigkeitspumpe 15. Während des Reinigungsvorgangs
gelangt die Reinigungsflüssigkeit 12 mit Hilfe der Reinigungsvorrichtung 11 über
die Leitung 13 abwechselnd in die Verbindungsleitung 36 und die Schankleitung 6 bzw.
die Verbindungsleitung 35 und die Schankleitung 5 sowie über die Leitung 14 zurück
in den die Reinigungsflüssigkeit 12 aufnehmenden Behälter 16.
[0029] Die bevorzugte Ausführungsform des Umschaltventils 20 weist im wesentlichen kegelförmig
ausgebildete Anschlußteile 21, 22 auf. Die Anschlußteile 21, 22 sind über einen Bajonettverschluß
47 mit dem Anschlußventilgehäuse 23 verbunden.
[0030] An dem Gehäuse 23 sind ein Zulaufanschluß 24 und ein Ablaufanschluß 25 ausgebildet.
Es besitzt einen Ventilkolben 26, der zwei Ventilöffnungen 27, 28 aufweist. In axialer
Richtung verlaufen im Ventilkolben 26 parallele Bohrungen 29, 30, 31, 32, die die
Ventilöffnungen 27, 28 mit kanalförmigen Innenräumen 33, 34 der kegelförmigen Anschlußteile
21, 22 verbinden. Die Innenräume 33, 34 der Anschlußteile 21, 22 gehen nach unten
und oben in die Arbeitsanschlüsse 9, 10 für die Verbindungsleitungen 35, 36 über.
Zwischen dem Ventilgehäuse 23 und dem Ventilkolben 26 ist ein Ringraum 37 ausgebildet,
der mit dem Ablaufstutzen 25 in Verbindung steht.
[0031] Der Ventilkolben 26 trägt an seiner dem Ablaufanschluß 25 zugewandten Umfangsfläche
38 das eine Teil eines Bewegungsmelders 40, dessen korrespondierendes Teil 41 sich
in dem Ventilgehäuse 21 achsparallel zum Ablaufanschluß 25 befindet. Das Teil 41
ist über Leitungen 42, 43 mit einer eine Signalverarbeitungseinheit 44 aufweisenden
Schaltung verbunden. Das Teil 39 ist in der bevorzugten Ausführungsform ein Metalleinsatz,
der einen Mit Hilfe des Teils 41 gebildeten elektrischen Schwingkreis verstimmt, wenn
sich beide Teile annähern.
[0032] In dem Zulaufanschluß 24 des Ventilgehäuses 23 ist eine Kupplung 45 zur Verbindung
mit der Pumpe 15 befestigt. Er ist mit einer Dichtung 46 gegen das Ventilgehäuse 23
abgedichtet.
[0033] Zwischen den Anschlußteilen 21 und 22 sowie dem Ventilgehäuse 23 ist ebenfalls je
eine Dichtung 48, 49 angeordnet.
[0034] Bei der in Fig. 2 dargestellten Endlage des Kolbens 26 strömt Reinigungsflüssigkeit
12 von der Pumpe 15 durch die Kupplung 45 zu der Ventilöffnung 26 und von dort durch
die Bohrungen 31, 32 in den Innenraum 34 des Anschlußteils 21. Von dort wird die
Reinigungsflüssigkeit 12 über den Arbeitsanschluß 10 in die Verbindungsleitung 36
und die Schankleitung 6 sowie weiter durch den Verbindungsschlauch 4, die Schankleitung
5 sowie über die Verbindungsleitung 35 zum Arbeitsanschluß 9 gedrückt. Von dort strömt
die Reinigungsflüssigkeit 12 in den Innenraum 33 des Anschlußstücks 22, weiter durch
die Bohrungen 29, 30 zur Ventilöffnung 27 und von dort über den Ringraum 37 zum Ablaufstutzen
25. In der Reinigungsflüssigkeit werden Reinigungskörper R, im einfachsten Fall ein
einziges Schwammbällchen, mitgeführt, die den Ventilkolben 26 beim Auftreffen auf
seine Stirnwand nach oben in die andere Arbeitsstellung schieben. Dabei nähert sich
das eine Teil 39 des Bewegungsmelders 40 dem andern Teil 41 an. Dadurch wird ein Signal
ausgelöst, das in der Signalverarbeitungseinheit 44 verarbeitet wird.
[0035] In der sich nunmehr eingestellten Endlage steht die Ventilöffnung 27 mit der Kupplung
45 in Verbindung, und die Reinigungsflüssigkeit strömt nunmehr in entgegengesetzter
Richtung durch die Rohrleitung. Wird der Kolben 26 wieder in seine zuerst beschriebene
Ausgangsposition gedrückt, bewegen sich die beiden Teile 39, 41 des Bewegungsmelders
40 auseinander, und das auf diese Weise ausgelöste, impulsförmige Signal wird wiederum
von der Signalverarbeitungseinheit 44 weiterverarbeitet.
[0036] Der Bewegungsmelder 40 kann beispielsweise ein Metallteil aufweisen, das je nach
seiner Lage im Umschaltventil 20 einen in der Signalerzeugungseinrichtung 60 gebildeten
Schwingkreis verstimmt. Diese Verstimmung kann auf bekannte Art ermittelt werden.
Als andere Möglichkeiten der Signalerzeugung sind denkbar, die Änderungen eines Zustandes
einer Schaltung der Signalerzeugungseinrichtung 60 durch mechanische oder elektronische
Schalter, durch optische, magnetische oder kapazitive Beeinflussungen hervorrufen.
Insbesondere hat sich ein induktiv arbeitender Näherungsschalter vom Typ VISOLUX
NT 8 als geeignet erwiesen. Ebenfalls gut geeignet ist ein Näherungsschalter mit
einem Hallgenerator, der mit einem Dauermagneten am Ventilkolben zusammenwirkt.
[0037] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Anwendungsbeispiel des Umschaltventils 20 besteht
die Signalverarbeitungseinheit 44 aus einer Signalerzeugungseinheit 60, einer Zähleinrichtung
61 sowie einer Anzeigeeinrichtung 62. Die Signalverarbeitungseinheit oder wesentliche
Teile davon sind in nicht näher dargestellter Weise zum Ausschluß von Manipulationen
verplombbar. Die von dem Bewegungsmelder 40 des Umschaltventils 20 gemeldeten Bewegungen
werden durch den Signalerzeuger 60 in Signale umgewandelt. Diese werden mit Hilfe
einer Zähleinheit 61 aufaddiert und über die Anzeigeeinrichtung 62 angezeigt. Diese
Ausgestaltung ermöglicht eine einfache Beobachtungsweise des Reinigungsvorgangs.
[0038] Bei der in Fig. 4 dargestellten Anordnung gelangen die durch die Signalerzeugungseinheit
60 erzeugten Signale einerseits zur Zähleinrichtung 61 sowie zur Anzeigeeinrichtung
62 und andererseits zur Steuereinheit 63. Die Steuereinheit 63 beinhaltet ihrerseits
einen Speicher, in dem die für die einzelnen Reinigungsschritte notwendigen Kolbenbewegungen
eingespeichert sind, ferner eine Additionseinrichtung sowie einen Soll-Ist-Vergleicher.
[0039] Außerdem weist die Steuereinheit 63 einen Schalter zum Ein- und Ausschalten der Pumpe
50 der Reinigungsvorrichtung 11 auf. Beim Reinigungsvorgang wird nun über die programmierte
Steuereinheit die Pumpe 15 in Betrieb gesetzt. Der Ventilkolben 26 bewegt sich so
lange von einer Endlage in die andere, bis die gespeicherte Anzahl von Kolbenbewegungen
abgearbeitet ist, was durch den Ist-Soll-Vergleicher ständig kontrolliert wird. Ist
dann dieser Reinigungsschritt beendet, wird über die Steuereinheit die Pumpe 15 stillgesetzt.
Für den Fall, daß auf den ersten Reinigungsschritt ein zweiter folgen soll, ist es
notwendig, daß das Bedienungspersonal die zur Pumpe 15 führende Leitung 13 der Vorrichtung
zum Reinigen der Rohrleitungen 11 mit dem Behälter, der eine weitere Reinigungsflüssigkeit
enthält, und zweckmäßigerweise auch die Rücklaufleitungen 14 mit diesem Behälter
verbindet. Dies kann auch mittels einer von der Steuereinheit betätigbaren Umschaltventilanordnung
geschehen. Danach wird die Pumpe wiederum über die Steuereinheit 63 in Betrieb gesetzt,
und der Vorgang wiederholt sich von neuem. Statt dessen kann auch eine zweite Pumpe
15a mit zugehörigem Behälter 16 in den Kreislauf eingeschaltet und von der Steuereinheit
betätigt werden.
[0040] Bei der in Fig. 5 dargestellten Anordnung ist das Umschaltventil 20 einerseits in
die im Kreis geschalteten Rohrleitungen 70 eingebaut, andererseits ist es mit einer
Frischwasserleitung 71 und einer Abwasserleitung 72 verbunden. In der Frischwasserleitung
71 befindet sich ein Ventil 73. Signalerzeugungseinheit 60, Zähleinrichtung 61 sowie
Anzeigeeinrichtung 62 arbeiten wie zuvor beschrieben. Bei dieser Anordnung steuert
die Steuereinheit 63 das Ventil 73 in der Frischwasserleitung 71. An der Steuereinheit
63 sind die für eine gründliche Nachspülung mit Frischwasser erforderlichen Kolbenbewegungen
eingespeichert. Mittels eines Startbefehls wird über die Steuereinheit 63 das Ventil
73 geöffnet, solange offengehalten, bis die notwendige Anzahl der Kolbenbewegungen
stattgefunden hat und anschließend wieder über die Steuereinheit 63 geschlossen. Auf
diese Weise bleibt das Ventil 73 nicht unnötig lange offen, ohne daß sich der Nachspüleffekt
verbessern würde. Daraus resultiert ein sparsamer Verbrauch an Frischwasser.
[0041] In ähnlicher Weise können auch andere Reinigungsschritte über Ventile gesteuert werden.
[0042] In Fig. 2 ist der stationäre Teil des Bewegungsmelders 40 neben dem Ablaufanschluß
25 angeordnet. Er kann aber auch an anderen Stellen des Gehäuses 23 plaziert sein,
insbesondere an einer Gehäusewand, die parallel zu der durch die vier Anschlüsse 9,
10, 24, 25 gebildeten Ebene verläuft, wo der Bewegungsmelder 40 ungehindert von den
Anschlüssen und beispielsweise genau in der Quermittelebene des Gehäuses angeordnet
werden kann.
1. Verfahren zum Reinigen von Rohrleitungen, insbesondere Getränkeleitungen, bei dem
Reinigungsflüssigkeit über ein automatisch arbeitendes Vierwege-Umschaltventil abwechselnd
in der einen und in der anderen Richtung durch die zu reinigenden Rohrleitungen geleitet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Richtungswechsel meldendes Signal erzeugt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal beim Umschalten
des Ventils (20) von der einen in die andere Richtung erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal eine
Impulsform aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der Umschaltvorgänge mit Hilfe des Signals ermittelt und zur Anzeige gebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein weiteres Ventil (73) für die Zufuhr der Reinigungsflüssigkeit durch die mit Hilfe
des Signals ermittelte Anzahl der Umschaltvorgänge gesteuert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Pumpe (15) für die Zufuhr der Reinigungsflüssigkeit durch die mit Hilfe des Signals
ermittelte Anzahl der Umschaltvorgänge gesteuert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (15) nach Erreichen
einer vorbestimmten Anzahl von Umschaltvorgängen stillgesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mit
Hilfe des Signals ermittelte Anzahl der Umschaltvorgänge zur Dokumentation der Reinigungsvorgänge
benutzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Signale
unmittelbar in einer Signalverarbeitungseinheit (44) verarbeitet werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
mit einem Vierwege-Umschaltventil, das abwechselnd je einen Zulaufanschluß für die
Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit mit einem von zwei Arbeitsanschlüssen und den jeweils
anderen mit einem Ablaufanschluß verbindet, wobei dessen in einem Ventilgehäuse verschiebbarer
Kolben mit Hilfe von Reinigungskörpern umschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Umschaltventil (20) einen Bewegungsmelder (40) aufweist, der bei Verschiebung
des Kolbens (26) aus einer Endlage in die andere ein Signal erzeugt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Bewegungsmelder
(40) mit einer Signalverarbeitungseinheit (44) unmittelbar verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bewegungsmelder (40) zweiteilig ausgebildet ist, wobei der eine Teil (39) am Kolben
(26) und der andere Teil (41) am Gehäuse (23) des Ventils (20) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
eine Teil (39) ein Metallteil und der andere Teil (41) ein einen elektrischen Schwingkreis
aufweisendes Bauelement ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bewegungsmelder (40) mit einer Zähl- und Anzeige- oder Auswerteeinrichtung (61, 62)
verbunden ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bewegungsmelder (40) mit einer Steuereinheit (63) zum Ein- und Abschalten einer Flüssigkeitspumpe
(15) oder zum Öffnen und Schließen eines Ventils (73) verbunden ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Signalverarbeitungseinheit (44) oder wesentliche Teile davon verplombbar sind.