[0001] Die Erfindung betrifft eine Vertikal-Rühr- und/oder Knetmaschine mit einem in einem
Maschinengehäuse drehbar gelagerten Getriebegehäuse, in dem zumindest ein, in einem
Behälter umlaufendes und um die eigene Achse drehbares Rühr- und/oder Knetwerkzeug
gelagert ist, wobei das Getriebegehäuse dem Maschinengehäuse entnehmbar ist.
[0002] Man kennt bereits Vertikal-Rühr- und/oder Knetmaschinen, die beispielsweise ein oder
zwei mit ihren Schaufeln in einem Behälter umlaufende und sich gleichzeitig auch um
ihre eigene Achse drehende Werkzeuge aufweisen. Dabei können diese Werkzeuge sich
auch um ein zentral angeordnetes, sich nur um seine eigene Achse drehendes Werkzeug
bewegen.
[0003] Derartige vorbekannte Vertikal-Rühr- und/oder Knetmaschinen weisen in ihrem Maschinengehäuse
ein drehbar gelagertes Getriebegehäuse auf, welches seinerseits den Steg eines in
seinem Inneren angeordneten Planetengetriebes bildet. Dabei kämmt ein außenseitig
am Getriebegehäuse angeordneter Zahnkranz mit dem Abtriebszahnrad eines Antriebsmotors.
Durch die vom Antriebsmotor bewirkte Rotation des Getriebegehäuses werden auch die
mit ihren Wellen parallel, aber exzentrisch zur Gehäuseachse im Getriebegehäuse gelagerten
Werkzeuge in eine Umlaufbewegung im Behälter und gegebenenfalls um das zentral und
koaxial zur Gehäuseachse angeordnete Werkzeug versetzt. Über das gegebenenfalls auch
zwei Planetenstufen aufweisende Planetengetriebe wird die auf das Getriebegehäuse
wirkende Antriebskraft des Antriebsmotors auch für die Eigendrehung der Werkzeuge
genutzt.
Die Eigendrehzahlen der Rühr- und/oder Knetwerkzeuge sind dabei so abgestimmt, daß
sich die Schaufeln der Werkzeuge in ihren Hüllkreisen zwar schneiden, aber dennoch
nicht berühren.
[0004] Bei diesen vorbekannten Vertikal-Rühr- und/oder Knetmaschinen ist das Maschinengehäuse
sowie der Behälter in Gebrauchsstellung der hier kurz auch als "Vertikal-Knetmaschine"
bezeichneten Maschine gewöhnlich mit Abstand oberhalb der Maschinen-Standfläche gehalten,
so daß der das zu behandelnde Produkt enthaltende Behälter beispielsweise nach dem
Mischvorgang lediglich nach unten abgesenkt und der Knetmaschine entnommen werden
muß.
[0005] Derartige vorbekannte Vertikal-Rühr- und/oder Knetmaschinen haben sich bewährt und
werden beispielsweise zum Vermischen flüssiger, fester und plastischer Stoffe zu zähen,
plastischen oder teigigen Massen verwendet.
Sie müssen jedoch insbesondere bei der Verarbeitung von gefährlichen Produkten, beispielsweise
bei Treib- und Explosivstoffen, in kurzen Zeitabständen einer regelmäßigen Kontrolle
und Inspektion, aber auch einer Reparatur und Überholung unterzogen werden, da Mischgut
in das Getriebegehäuse und auch in den Bereich von Lagern und Zahnrädern eingedrungen
sein könnte, was schon bei sehr geringen Mengen beispielsweise explosiven Materials
besonders gefährlich ist. Auch müssen daher dynamische und statische Dichtungen auf
Leckagen untersucht sowie das Lagerspiel und das Zahnflankenspiel der Zahnräder überprüft
werden.
[0006] Beispielsweise darf das Zahnflankenspiel einen vorgegebenen Wert nicht übersteigen,
wenn im Behälter eine Berührung der sich in den Hüllkreisen ihrer Schaufeln schneidenden
Werkzeuge untereinander oder mit der Behälterwand sicher vermieden werden soll.
[0007] Derartige Kontrollen, Inspektionen oder Überholungen gestalten sich jedoch bei den
vorbekannten Knetmaschinen sehr zeit-, arbeits- und vor allem platzaufwendig. Denn
üblicherweise werden die Getriebegehäuse von Vertikal-Rühr- und/oder Knetmaschinen
von oben montiert. Während dies bei der Montage der Maschine im Werk noch unproblematisch
ist, da der vormontierte Getriebeblock mit dem Kran frei von hindernden Einbauten
in das Maschinengehäuse abgelassen werden kann, ist zum Ein- und Ausbau des Getriebegehäuses
beim Kunden ein Hebezeug mit großer Hakenhöhe erforderlich und somit ein entsprechend
hoher Raum. Denn zusätzlich zu der aufgrund ihrer Konzeption schon hoch bauenden Maschinen
kommt der Platzbedarf des ausgebauten Getriebegehäuses einschließlich der damit verbundenen
Werkzeuge. Die im Rahmen etwa einer Inspektion oder Überholung notwendige Hakenhöhe
des Hebezeuges von oft mehreren Metern ist bei bestehenden Gebäuden oftmals nicht
gegeben und muß bei Neubauten zusätzlich berücksichtigt werden.
[0008] Weiter ist bei diesen vorbekannten Vertikal-Knetmaschinen nachteilig, daß der Ein-
und Ausbau nur von Fachpersonal durchgeführt werden sollte, da bei unsachgemäßer Montage
oder Demontage die den Antriebsbereich der Knetmaschine von deren Produktbereich abdichtenden
Dichtungen beschädigt werden können.
[0009] Es besteht daher die Aufgabe, eine Vertikal-Rühr- und/oder Knetmaschine der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei der die Inspektion und Wartung des in ihrem Getriebegehäuse
befindlichen Getriebes einen vergleichsweise geringen Zeit- und Arbeitsaufwand, vor
allem aber auch einen geringen Platzaufwand erfordert.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei der Vertikal-Rühr- und/oder
Knetmaschine der eingangs erwähnten Art insbesondere darin, daß das Getriebegehäuse
horizontal geteilt ist, daß in dem unteren, zur Standfläche weisenden und/oder vom
anderen Gehäuseteil ummantelten Gehäuseteil die Werkzeug-Welle(n) mit allen ihren
Antriebsrädern gelagert ist (sind), daß das untere und/oder innere Gehäuseteil vom
oberen und/oder äußeren Gehäuseteil abnehmbar und relativ zum Maschinengehäuse aus
diesem nach unten herausnehmbar ist, und daß das untere und/oder innere Gehäuseteil
Sichtöffnungen aufweist, die durch das Herausnehmen dieses Gehäuseteiles aus dem Maschinengehäuse
freilegbar sind.
Durch das horizontal teilbare Getriebegehäuse entstehen zwei Gehäuseteile, von denen
nur das eine, nämlich das untere und/oder innere Gehäuseteil die Werkzeug-Welle(n)
mit allen ihren Antriebsrädern, Lagern usw. aufweist. Das obere und/oder äußere Gehäuseteil
weist demgegenüber praktisch keine Getriebeteile auf und ist entsprechend leicht.
Da zudem auch die langen Werkzeug-Wellen im unteren und/oder inneren Gehäuseteil gelagert
sind, kann das obere und/oder äußere Gehäuseteil des Getriebegehäuses der erfindungsgemäßen
Vertikal-Knetmaschine mit einem Hebezeug mit vergleichsweise geringer Tragkraft und
Hakenhöhe abgehoben werden.
Wird stattdessen das untere und/oder innere Gehäuseteil des Getriebegehäuses aus dem
Maschinengehäuse entnommen, entweder durch Absenken dieses Gehäuseteils in Richtung
zur Standfläche oder durch Anheben des Maschinengehäuses mitsamt dem oberen und/oder
äußeren, darin verbleibenden Gehäuseteil, so werden gleichzeitig Sichtöffnungen freigelegt,
die beispielsweise eine erste Kontrolle des Lager- oder Zahnflankenspiels erlauben,
ohne daß ein völliger Ausbau des gesamten Getriebegehäuses und aller darin befindlicher
Werkzeug-Wellen, Zahnräder und dgl. notwendig wäre.
Die Inspektion und Wartung der erfindungsgemäßen Vertikal-Knetmaschine ist daher
mit einem vergleichsweise geringen Zeit-, Arbeits- und Platzaufwand verbunden.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Getriebegehäuse
im wesentlichen aus einem Außengehäuse und einem Innengehäuse besteht, daß das Innengehäuse
zumindest mit seinem der Standfläche abgewandten oberen Bereich im Außengehäuse angeordnet
und mit diesem lösbar verbunden ist, und daß in dem relativ zum Außengehäuse von diesem
nach unten abnehmbaren Innengehäuse die Werkzeug-Welle(n) des (der) Werkzeuge(s)
gelagert ist (sind).
Diese Ausführung des Getriebegehäuses läßt sich besonders kompakt gestalten, auch
wenn am Außengehäuse die Antriebskraft des Antriebsmotors angreift und nur das Innengehäuse
die Werkzeug-Welle(n) mit allen ihren Antriebsrädern, Lagern und dgl. aufweist.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn dabei das Außengehäuse und das Innengehäuse in dem vom Außengehäuse
überdeckten Bereich des Innengehäuses ein zumindest größtenteils doppelwandiges Getriebegehäuse
bilden, und wenn in diesem Bereich die Sichtöffnungen am Innengehäuse vorgesehen sind.
Die in diesem Bereich an der Umfangsfläche und der der Standfläche abgewandten Stirnseite
des Innengehäuses angeordneten Sichtöffnungen werden in Gebrauchsstellung der erfindungsgemäßen
Knetmaschine durch das Außengehäuse abgedeckt.
[0013] Zweckmäßig ist, wenn zwischen Außengehäuse und Maschinengehäuse eine Labyrinthdichtung
zum Abdichten des Antriebsbereiches der Rühr- und/oder Knetmaschine von deren Produktbereich
vorgesehen ist, und wenn dazu das Außengehäuse an seiner zum Produktbereich weisenden
Stirnseite vorzugsweise eine Ringnut aufweist, in die ein mit dem Maschinengehäuse
verbundener Steg eingreift.
Durch diese Labyrinthdichtung wird weitgehend vermieden, daß beispielsweise Mischgut
ungewollt aus dem Produktbereich in den Antriebsbereich und damit auch in das Getriebegehäuse
eintreten kann. Diese Labyrinthdichtung dichtet den Behälter-Innenraum gut an der
Außenfläche des Getriebegehäuses ab, ohne daß sich die relativ zueinander gleitenden
Bauteile berühren und dadurch eventuell erwärmen können.
[0014] Um das Getriebegehäuse der erfindungsgemäßen Vertikal-Knetmaschine möglichst kompakt
ausbilden zu können, ist es zweckmäßig, wenn das Außengehäuse im Querschnitt etwa
topfförmig und das zumindest bereichsweise darin angeordnete Innengehäuse etwa hülsenförmig
ausgebildet ist.
[0015] Um das Innengehäuse leicht vom Außengehäuse lösen zu können, ist es vorteilhaft,
wenn das Innengehäuse mit der der Standfläche abgewandten Stirnseite des Außengehäuses
über Schrauben oder dgl. Verbindungselemente lösbar verbunden ist, deren Schraubenkopf
oder dgl. von oben, d. h. von der der Standfläche abgewandten Stirnseite des Außengehäuses
her bedienbar ist.
Um mit entsprechendem Werkzeug an die Schraubenköpfe oder dgl. zu gelangen, ist dabei
zweckmäßigerweise die der Standfläche abgewandte Stirnseite des Maschinengehäuses
als abnehmbarer Deckel ausgebildet.
[0016] Die einfache und zeitsparende Kontrolle und Inspektion der im Getriebegehäuse befindlichen
Getriebeteile wird begünstigt, wenn das Innengehäuse an seiner der Standfläche abgewandten
Stirnseite offen ausgebildet ist und weitere Sichtöffnungen vorzugsweise in dem vom
Außengehäuse abdeckbaren Bereich seiner Umfangsfläche angeordnet sind. Durch die
offen ausgebildete Stirnseite des Innengehäuses sind die Wellen und zumindest ein
Teil der damit drehfest verbundenen Zahnräder leicht zugänglich. Da weitere, an der
Umfangsfläche des Innengehäuses angeordnete Sichtöffnungen in Gebrauchsstellung des
Getriebegehäuses vom Außengehäuse abgedeckt werden können, wird ein Eindringen von
Schmutz- oder Produktpartikeln in den Bereich von Lagern und Zahnrädern des Getriebes
noch zusätzlich erschwert und verhindert.
[0017] Damit auch der zwischen Außengehäuse und Innengehäuse liegende Wandbereich gut gegen
eindringende Partikel abgedichtet ist, sieht eine vorteilhafte Ausführung gemäß der
Erfindung vor, daß der zum Produktbereich weisende Randbereich des Außengehäuses und
der daran angrenzende Bereich des Innengehäuses durch Formschluß abdichten.
[0018] Dabei sieht eine Weiterbildung gemäß der Erfindung vor, daß das Innengehäuse einen
Ringflansch aufweist, auf dem die zum Produktbereich weisende Stirnseite des Außengehäuses
in Gebrauchsstellung aufsitzt und der vorzugsweise bis zu der in der Stirnseite des
Außengehäuses angeordneten Nut der Labyrinthdichtung nach außen ragt. Auf diese Weise
wird der zwangsläufig zwischen Außen- und Innengehäuse entstehende Spalt durch die
Labyrinthdichtung abgeschirmt.
Um diesen Bereich des Getriebegehäuses noch zusätzlich abzudichten, kann an der die
Stirnseite des Außengehäuses beaufschlagenden Flanschfläche des Ringflansches ein
Dichtring vorgesehen sein.
[0019] Eine Weiterbildung von eigener schutzwürdiger Bedeutung, bei der das Maschinengehäuse
sowie der Behälter in Gebrauchsstellung der Rühr- und/oder Knetmaschine mit Abstand
oberhalb der Maschinen-Standfläche gehalten ist, sieht vor, daß die Vertikal-Rühr-
und/oder Knetmaschine eine Hebevorrichtung aufweist zum Absenken und Anheben des unteren
Gehäuseteils des Getriebegehäuses oder des Innengehäuses.
Bei einer solchen erfindungsgemäßen Knetmaschine wird auch der ansonsten zum Ausbau
oder Austausch des Behälters vorgesehene Abstand des Maschinengehäuses zur Standfläche
zum Ausbau des unteren Gehäuseteils bzw. des Getriebegehäuses verwendet. Daher ist
beispielsweise bei einem vollständigen Ausbau des Getriebegehäuses nur ein Hebezeug
mit vergleichsweise geringer Hakenhöhe und Tragkraft vonnöten, weil nur das vergleichsweise
wenig hochbauende und nicht übermäßig schwere Außengehäuse bzw. obere Gehäuseteil
nach oben abgehoben wird.
Für eine Inspektion und Wartung des Getriebes kann das untere Gehäuseteil bzw. das
Innengehäuse mittels der Hebevorrichtung platzsparend und mit geringem Zeit- und Arbeitsaufwand
nach unten zur Standfläche hin abgesenkt werden, wobei gleichzeitig die Sichtöffnungen
freigelegt werden, die einen Einblick in das Getriebe und eine Kontrolle beispielsweise
des Lager- und Zahnflankenspiels erlauben.
[0020] Dabei sieht eine vorteilhafte Ausführung gemäß der Erfindung vor, daß die Hebevorrichtung
im wesentlichen aus vorzugsweise über jeweils einen Hydraulikzylinder anheb- und
absenkbaren Hubschlitten sowie einem auf die Hubschlitten aufsetzbaren, in Gebrauchsstellung
der Hebevorrichtung das Innengehäuse abstützenden Tragrahmen besteht. Während das
Innengehäuse in Gebrauchsstellung der Hebevorrichtung vom Tragrahmen aufgenommen wird,
läßt es sich mitsamt dem Tragrahmen über die Hubschlitten absenken oder anheben. Dabei
ist es zweckmäßig, wenn die erfindungsgemäße Knetmaschine an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten jeweils einen Hubschlitten aufweist, wenn jeder der Hubschlitten an zwei vertikalen
Führungssäulen bewegbar geführt und vorzugsweise zwischen den beiden Führungssäulen
dessen Hydraulikzylinder angeordnet ist, und wenn die Hydraulikzylinder beider Hubschlitten
synchron gesteuert sind.
[0021] Um beispielsweise nach einem Absenkvorgang der Hebevorrichtung den Tragrahmen mitsamt
dem Innengehäuse sowie der Werkzeuge auf dem Boden oder der Standfläche abstellen
zu können, ist es zweckmäßig, wenn der Tragrahmen ein Gestell, vorzugsweise ein Fahrgestell,
gegebenenfalls ein angetriebenes Fahrgestell aufweist, und wenn die Hubschlitten
bis unter den Tragrahmen absenkbar sind.
Ist das Gestell als Fahrgestell ausgebildet, so kann das Innengehäuse leicht und ohne
weitere Hebevorgänge aus dem Bereich der erfindungsgemäßen Knetmaschine verfahren
werden.
[0022] Zweckmäßigerweise weist der Tragrahmen einen Auflagering oder vorzugsweise zwei einander
gegenüberliegende Auflageflächen auf, auf denen der an der äußeren Umfangsfläche
des Innengehäuses angeordnete Ringflansch mit seiner zur Standfläche weisenden Flanschfläche
in Gebrauchsstellung der Hebevorrichtung aufliegt.
Dabei sieht eine besonders vorteilhafte Weiterbildung gemäß der Erfindung vor, daß
an den Auflageflächen insgesamt zumindest drei nach oben weisende Zentrierhülsen
vorgesehen sind, die an der Umfangsfläche des auf den Auflageflächen aufliegenden
Ringflansches anliegen und das Innengehäuse zwischen den Auflageflächen positionieren.
Durch diese Zentrierhülsen kann das Innengehäuse auf den Auflageflächen des Tragrahmens
nur in definierter Lage aufliegen.
Weist auch jeder der beiden Hubschlitten, wie dies eine weitere Ausführung gemäß der
Erfindung vorsieht, vorzugsweise zwei nach oben weisende Zentrierdorne auf, die in
Gebrauchsstellung der Hebevorrichtung in Zentrierlöcher des Tragrahmens eingreifen,
so wird das Innengehäuse auf dem Tragrahmen und dieser wiederum auf den Hubschlitten
zentriert. Dadurch werden beim Einbau des Innengehäuses die beiden Gehäuseteile des
Getriebegehäuses automatisch lagerichtig zusammengefügt, ohne daß ein weiteres Ausrichten
dieser Teile zueinander erforderlich wäre. Die Gefahr, beim Einbau des Innengehäuses
beispielsweise die am Außengehäuse angeordnete Labyrinthdichtung zu beschädigen,
wird erheblich vermindert, auch wenn der Einbau nicht durch Fachleute durchgeführt
wird.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Hebevorrichtung auch zum Absenken und Anheben
des Behälters dient, und wenn der Behälter vorzugsweise an einem Ring- und/oder Befestigungsflansch
Zentrierlöcher zum Eingreifen der Zentrierdorne der Hubschlitten aufweist. Auf diese
Weise kann mit derselben Hebevorrichtung, mit der der Behälter aus der erfindungsgemäßen
Knetmaschine ausgebaut oder ausgetauscht werden kann, auch deren Getriebegehäuse im
Rahmen einer Inspektion oder Wartung des Getriebes mit wenig Aufwand auseinandergebaut
werden.
[0024] Eine Ausführung gemäß der Erfindung, der eigene schutzwürdige Bedeutung zukommt,
sieht vor, daß zum Anheben und Auflegen des vom Maschinengehäuse abnehmbaren Deckels
eine Deckel-Hebevorrichtung vorgesehen ist. Mit Hilfe dieser Deckel-Hebevorrichtung
kann beispielsweise das Maschinengehäuse leicht und schnell geöffnet werden, um an
die Schraubenköpfe der das Außengehäuse mit dem Innengehäuse verbindenden Schrauben
zu gelangen.
[0025] Weiterbildungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend
wird diese anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den
Figuren noch näher erläutert.
[0026] Es zeigt:
Fig. 1 den Antriebs- und Produktbereich einer Knetmaschine in einer seitlichen Schnittdarstellung
und
Fig. 2 die Knetmaschine aus Fig. 1 mit ihrer Hubvorrichtung und dem abgesenkten,
noch im Tragrahmen befindlichen Innengehäuse.
[0027] Fig. 1 zeigt eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vertikal- Rühr- und Knetmaschine, die
hier kurz auch "Knetmaschine 1" genannt wird. Die Knetmaschine 1 weist in einem Maschinengehäuse
2 ein drehbar gelagertes Getriebegehäuse 3 auf, daß als Steg eines im übrigen im Getriebegehäuse
angeordneten Planetengetriebes 4 dient.
Im Getriebegehäuse 3 sind drei sich um ihre eigene Achse drehende Werkzeuge 5 gelagert,
deren Werkzeug-Wellen 6 etwa parallel zur Drehachse des Getriebegehäuses 3 angeordnet
sind. Während die Werkzeug-Welle 6a des zentral angeordneten Werkzeuges 5a etwa koaxial
zur Drehachse des Getriebegehäuses 3 gelagert ist, sind die Werkzeug-Wellen 6b der
beiden äußeren Werkzeuge 5b exzentrisch dazu im Getriebegehäuse 3 angeordnet. Durch
die exzentrische Anordnung der Werkzeug-Wellen 6b laufen die beiden äußeren, sich
um ihre eigene Achse drehenden Werkzeuge 5b um das zentral angeordnete Werkzeug 5a
in einem das zu mischende Produkt enthaltenden Behälter 7 noch zusätzlich um.
[0028] Aus Fig. 1 wird deutlich, daß sich die Werkzeuge 5 mit den Hüllkreisen ihrer Schaufeln
8 schneiden, ohne sich dennoch gegenseitig zu berühren. Dabei werden im Spalt zwischen
den Schaufeln 8 und der benachbarten Behälterwand bzw. zwischen den ineinandergreifenden
Schaufeln 8 kräftige, die Knetleistung der Maschine 1 bestimmende Scherspannungsfelder
erzeugt. Durch die Planetenbewegung der beiden äußeren Werkzeuge 5b und die Eigendrehung
aller Werkzeuge 5 hat die Knetmaschine 1 aber auch eine gute Rührleistung, die eine
gleichmäßige Durchmischung des Produktes und einen Wärmeaustausch zwischen dem im
Behälter 7 befindlichen Produkt und der gegebenenfalls heiz- oder kühlbaren Behälterwand
begünstigt.
[0029] Die das Getriebegehäuse 3 in eine Rotation versetzende Antriebskraft eines Antriebsmotors
9 wird über das im Getriebegehäuse 3 befindliche Planetengetriebe 4 in eine Eigendrehung
der Werkzeuge 5 umgesetzt. Dazu weisen die beiden äußeren Werkzeuge 5b an ihren Werkzeug-Wellen
6b jeweils ein damit drehfest verbundenes Planetenrad 10 auf, das mit einem feststehenden
Sonnenrad 11 kämmt. Jeweils ein weiteres Planetenrad 12 der äußeren Werkzeuge 5b kämmt
mit einem, mit der Werkzeugwelle 6a des zentral angeordneten Werkzeuges 5a drehfest
verbundenen Sonnenrad 13, die zusammen eine zweite Planetenstufe 14 bilden. Mittels
dieser zweiten Planetenstufe 14 wird die Eigendrehung der beiden äußeren Werkzeuge
5b auch auf das zentral angeordnete Werkzeug 5a übertragen. Dabei ist die Untersetzung
in der zweiten Planetenstufe 14, d. h. das Verhältnis der Eigendrehzahlen der äußeren
Werkzeuge 5b zur Eigendrehzahl des zentral angeordneten Werkzeuges 5a so gewählt,
daß sich die in den Hüllkreisen ihrer Schaufeln 8 schneidenden Werkzeuge 5 dennoch
nicht berühren können.
[0030] Insbesondere bei der Verarbeitung von gefährlichen Produkten, beispielsweise von
Treib- und Explosivstoffen muß das Getriebe 4 der Knetmaschine 1 auch in sehr kurzen
Zeitabständen einer regelmäßigen Kontrolle, Inspektion, sowie gegebenenfalls einer
Reparatur und Überholung unterzogen werden, da Mischgut in das Getriebegehäuse 3 und
auch in den Bereich von Lagern und Zahnrädern eingedrungen sein könnte, was schon
bei sehr geringen Mengen beispielsweise explosiven Materials besonders gefährlich
ist. Auch müssen alle im Getriebegehäuse 3 befindlichen, dynamischen und statischen
Dichtungen auf Leckagen untersucht sowie das Lagerspiel und das Zahnflankenspiel der
Zahnräder überprüft werden. Beispielsweise darf das Zahnflankenspiel der Zahnräder
12, 13 der zweiten Planetenstufe 14 einen vorgegebenen Wert nicht übersteigen, wenn
im Behälter eine Berührung der sich in den Hüllkreisen ihrer Schaufeln schneidenden
Werkzeuge 5 untereinander oder mit der Behälterwand sicher vermieden werden soll.
[0031] Um die Inspektion und Wartung des im Getriebegehäuse 3 befindlichen Getriebes möglichst
zeit-, arbeits- und platzsparend zu gestalten, ist das Getriebegehäuse 3 erfindungsgemäß
horizontal geteilt und besteht im wesentlichen aus einem Außengehäuse 15 sowie einem
Innengehäuse 16. Dabei ist das Innengehäuse 16 mit seinem der Stndfläche der Knetmaschine
1 abgewandten oberen Bereich im Außengehäuse 15 angeordnet und von diesem ummantelt.
Das Außengehäuse 15 und das Innengehäuse 16 bilden in dem vom Außengehäuse 15 überdeckten
Bereich des Innengehäuses 16 ein zumindest größtenteils doppelwandiges Getriebegehäuse
3.
Wie aus Fig. 1 gut erkennbar ist, sind die Werkzeug-Wellen 6 der Werkzeuge 5 mit allen
ihren Antriebsrädern 10, 11, 12 und 13 nur im Innengehäuse 16 angeordnet, das vom
Außengehäuse 15 abnehmbar und aus dem Maschinengehäuse 2 nach unten herausnehmbar
ist. Beim Herausnehmen des Innengehäuses 16 aus dem Maschinengehäuse 2 werden in dem
vom Außengehäuse 15 abdeckbaren Bereich seiner Umfangsfläche angeordnete, in Fig.
1 nicht weiter dargestellte Sichtöffnungen freigelegt, durch die beispielsweise das
Lager- oder Zahnflankenspiel der Zahnräder des Getriebes 4 einfach und zeitsparend
untersucht werden können.
[0032] Fig. 2 zeigt, daß das Maschinengehäuse 2 sowie der Behälter 7 in Gebrauchsstellung
der Knetmaschine 1 mit Abstand oberhalb der Maschinen-Standfläche gehalten ist. Durch
diesen Abstand des Maschinengehäuses 2 von der Maschinen-Stndfläche kann der Behälter
7 leicht aus der Knetmaschine 1 entnommen, entleert oder ausgetauscht werden. Aus
Fig. 2 wird deutlich, daß bei der erfindungsgemäßen Knetmaschine 1 dieser Abstand
auch für den Ausbau des Innengehäuses 16 sowie der Werkzeug-Wellen 6 mit allen ihren
Antriebsrädern genutzt wird. Im Gegensatz zu einem Getriebe, das von oben in die Knetmaschine
einzubauen ist, ist bei der erfindungsgemäßen Knetmaschine kein Hebezeug mit großer
Tragkraft oder Hakenhöhe erforderlich. Der Ein- und Ausbau des Getriebes 4 aus der
Knetmaschine 1 ist daher vergleichsweise einfach, schnell und platzsparend durchzuführen.
[0033] Während das Innengehäuse 16 aus dem Maschinengehäuse 2 nach unten herausnehmbar ist,
kann das vergleichsweise leichte und eine geringe Höhe aufweisende Außengehäuse 15
von oben her aus dem Maschinengehäuse 2 entnommen werden. Dazu weist das Außengehäuse
15 einen in Fig. 1 gut sichtbaren Flansch 17 auf, der auf einem im Maschinengehäuse
2 drehbar gelagerten, mit einem Abtriebs-Zahnrad 18 kämmenden Zahnkranz 19 aufliegt.
Nach Abheben der der Standfläche abgewandten und als Deckel 20 ausgebildeten Stirnseite
des Maschinengehäuses 2 können die das Außengehäuse 15 mit dem Zahnkranz 19 verbindenden,
in Fig. 1 nur strichpunktiert dargestellten Schrauben 21 gelöst und das Außengehäuse
15 dem Maschinengehäuse 2 entnommen werden.
[0034] Aus Fig. 1 und insbesondere Fig. 2 wird deutlich, daß das Sonnenrad 11 des Planetengetriebes
4 mit dem Deckel 20 des Maschinengehäuses 2 verbunden und beim Abheben dieses Deckels
20 mit diesem aus dem Getriebegehäuse 3 herausnehmbar ist. Dabei ist zum Abheben
und Auflegen des Deckels 20 bei der erfindungsgemäßen Knetmaschine eine Deckel-Hebevorrichtung
22 vorgesehen. Diese Deckel-Hebevorrichtung 22 besteht im wesentlichen aus zwei teleskopartig
ineinandergreifenden Hülsen 23, von denen die eine außerhalb der Deckel-Öffnung 24
des Maschinengehäuses 2 an diesem befestigt und die andere über einen Tragarm 25 mit
dem Deckel 20 verbunden ist. Die Hülsen 23 der Deckel-Hebevorrichtung 22 weisen in
ihrem Inneren einen hier nicht sichtbaren Hydraulikzylinder auf, der in der in Fig.
2 strichpunktiert dargestellten Achse 26 der Hülsen 23 angeordnet ist. Wie Fig. 2
zeigt, läßt sich nach Abheben des Deckels 20 dieser einfach und leicht zur Seite verschwenken.
[0035] In Fig. 1 ist erkennbar, daß das im Querschnitt etwa hülsenförmige Innengehäuse mit
der der Standfläche abgewandten Stirnseite 27 des Außengehäuses 15 über Schrauben
28 verbunden ist, deren Schraubenkopf von oben, d. h. von der Stirnseite 27 des Außengehäuses
15 her bedienbar ist. Nach Lösen der Schrauben 28 kann das Innengehäuse 16 über eine
Hebevorrichtung 29 abgesenkt werden. Diese Hebevorrichtung 29 besteht im wesentlichen
aus zwei an zwei einander gegenüberliegenden Seiten angeordneten Hubschlitten 30,
sowie einem auf die Hubschlitten 30 aufsetzbaren, in Gebrauchsstellung der Hebevorrichtung
29 das Innengehäuse 16 abstützenden Tragrahmen 31. Die Hubschlitten 30 sind jeweils
über einen zwischen zwei verti kalen Führungssäulen für die Hubschlitten 30 angeordneten
Hydraulikzylinder anheb- und absenkbar. In Fig. 2 werden die Führungssäulen sowie
die beiden einander gegenüberliegenden Hydraulikzylinder durch die in Fig. 2 vorderen
der vier das Maschinengehäuse 2 mit Abstand oberhalb der Standfläche abstützenden
Säulen 32 der Knetmaschine 1 verdeckt.
[0036] Der Tragrahmen 31 weist zwei sich gegenüberliegende, nach oben weisende Bleche 33
auf, die jeweils außenseitig durch ein Vierkant-Rohr 34 verstärkt sind. An den nach
oben weisenden freien Enden dieser Bleche 33, von denen in Fig. 2 nur das vordere
zu sehen ist, ist jeweils eine Auflagefläche 35 vorgesehen, auf denen ein an der äußeren
Umfangsfläche des Innengehäuses 16 angeordneter Ringflansch 36 mit seiner zur Standfläche
weisenden Flanschfläche in Gebrauchsstellung der Hebevorrichtung 29 aufliegt. An den
beiden Auflageflächen 35 sind jeweils zwei nach oben weisende Zentrierhülsen 37 vorgesehen,
die an der Umfangsfläche des auf den Auflageflächen 35 aufliegenden Ringflansches
36 des Innengehäuses 16 anliegen und das Innengehäuse 16 zwischen den Auflageflächen
35 positionieren. Da auch jeder der beiden Hubschlitten 30 zwei nach oben weisende
Zentrierdorne 38 aufweist, die in Gebrauchsstellung der Hebevorrichtung 29 in, in
Fig. 2 strichpunktiert angedeutete, Zentrierlöcher 39 des Tragrahmens 31 eingreifen,
wird das Innengehäuse 16 auf dem Tragrahmen 31 und der Tragrahmen 31 wiederum auf
dem Hubschlitten 30 zentriert. Beim Einbau des Innengehäuses 16 in das Außengehäuse
15 werden die beiden Gehäuseteile 15, 16 des Getriebegehäuses 3 daher automatisch
lagerichtig zusammengefügt, ohne daß ein weiteres Ausrichten der Teile 15, 16 zueinander
erforderlich wäre.
Da die Hebevorrichtung 29 auch zum Absenken und Anheben des Behälters 7 dient, ist
zum Ein- und Ausbau des Innengehäuses, der Werkzeuge 5 sowie aller ihrer Antriebsräder
kein zusätzliches Hebezeug erforderlich.
[0037] Es bedarf lediglich zum Ausbau des Zahnkranzes 19 im Verschleißfalle eines gesonderten
Hebezeuges. Dieses kann jedoch wegen der vergleichsweise niedrigen und leichten, nach
oben herauszunehmenden Bauteile auch eine geringere Hakenhöhe und zulässige Traglast
aufweisen. Bereits in eingebautem Zustand und bei abgehobenem Deckel 20 läßt sich
der Zahnkranz 19 hinreichend inspizieren und warten.
[0038] Wie Fig. 1 zeigt, ist zwischen Außengehäuse 15 und Maschinengehäuse 2 zum Abdichten
des Antriebsbereiches 40 der Knetmaschine 1 von deren Produktbereich 41 eine Labyrinthdichtung
42 vorgesehen. Dazu hat das Außengehäuse 15 an seiner zum Produktbereich 41 weisenden
Stirnseite eine Ringnut 43, in die ein mit dem Maschinengehäuse 2 verbundener Steg
44 eingreift.
Zusätzlich zu der Labyrinthdichtung 42 ist, in Fig. 2 weiter oben, eine Dichtung 45
vorgesehen. Es ist ein besonderer Vorteil der Knetmaschine 1, daß das Innengehäuse
beispielsweise im Rahmen der Kontroll- und Inspektionsintervalle nicht über die dynamische
Dichtung 45 montiert werden muß und diese daher auch nicht beschädigt werden kann.
[0039] Um ein Eindringen beispielsweise explosiven Mischgutes in das Getriebe 4 zu verhindern,
sitzt das Außengehäuse 15 mit seiner zum Produktbereich weisenden Stirnseite auf dem
Ringflansch 36 des Innengehäuses 16 auf. Dieser Ringflansch 36 ragt bis zu der in
der Stirnseite des Außengehäuses 15 angeordneten Ringnut 43 der Labyrinthdichtung
42 nach außen, so daß der zwischen Außengehäuse 15 und Innengehäuse 16 gebildete Spalt
durch den Steg 44 der Labyrinthdichtung 42 abgeschirmt wird. Zusätzlich dazu ist an
der die Stirnseite des Außengehäuses 15 beaufschlagenden Flanschfläche ein Dichtring
46 vorgesehen, so daß ein Eindringen beispielsweise gefährlichen Mischgutes etwa
über die Sichtöffnungen oder die obere, offene Stirnseite des Innengehäuses 16 weitgehend
vermieden wird.
[0040] In Fig. 2 ist erkennbar, daß der Tragrahmen 31 ein Fahrgestell 47 aufweist. Dabei
sind die Hubschlitten 30 bis unter den Tragrahmen 31 absenkbar, so daß dessen Zentrierlöcher
39 aus den Zentrierdornen 38 der Hubschlitten 30 freikommen. Mittels dieses Fahrgestells
47 kann das ausgebaute Innengehäuse 16 sowie die darin enthaltenen Getriebeteile und
Werkzeuge 5 aus dem Bereich der Knetmaschine 1 heraus beispielsweise in die Werkstatt
zur Überholung gefahren werden, wenn etwa eine Kontrolle durch die obere, der Standfläche
abgewandte, offen und als Sichtöffnung ausgebildete Stirnseite 48 des Innengehäuses
16 ein unzulässiges Lagerspiel ergeben hat. Möglich ist auch das Arbeiten mit wechselseitigem
Einsatz zweier Getriebe 4. Während mit dem einen Innengehäuse 16 gearbeitet wird,
kann das zweite Innengehäuse sowie die darin befindlichen Werkzeuge 5, Werkzeug-Wellen
6 und Antriebsräder 10, 11, 12 u. 13 inspiziert werden. Dies ist vor allem dort interessant,
wo durch sehr kurze Inspektionsintervalle lange Stillstandszeiten in Kauf genommen
werden müssen. So sind beispielsweise bei der Verarbeitung von Treib- und Explosivstoffen
sich in kurzen Zeitabständen wiederholende, zeitraubende Inspektionen notwendig.
[0041] Insgesamt läßt sich bei der erfindungsgemäßen Knetmaschine 1 das Getriebe 4 sowie
alle seine Getriebeteile in kurzer Zeit und mit einfachen Hilfsmitteln einer gründlichen
Kontrolle und Inspektion unterziehen, wie sie beispielsweise bei der Verarbeitung
von Treib- und Explosivstoffen in kurzen Zeitintervallen notwendig ist.
[0042] Alle vorbeschriebenen oder in den Ansprüchen aufgeführten Einzelmerkmale können einzeln
oder in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
1. Vertikal-Rühr- und/oder Knetmaschine mit einem in einem Maschinengehäuse drehbar
gelagerten Getriebegehäuse, in dem zumindest ein, in einem Behälter umlaufendes und
um die eigene Achse drehbares Rühr- und/oder Knetwerkzeug gelagert ist, wobei das
Getriebegehäuse dem Maschinengehäuse entnehmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebegehäuse (3) horizontal geteilt ist, daß in dem unteren zur Standfläche
weisenden und/oder vom anderen Gehäuseteil (15) ummantelten Gehäuseteil (16) die Werkzeug-Welle(n)
(6) mit allen ihren Antriebsrädern (10, 12, 13) gelagert ist (sind), daß das untere
und/oder innere Gehäuseteil (16) vom oberen und/oder äußeren Gehäuseteil (15) abnehmbar
und relativ zum Maschinengehäuse (2) aus diesem nach unten herausnehmbar ist, und
daß das untere und/oder innere Gehäuseteil (16) Sichtöffnungen aufweist, die durch
das Herausnehmen dieses Gehäuseteiles (16) aus dem Maschinengehäuse (2) freilegbar
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebegehäuse (3)
im wesentlichen aus einem Außengehäuse (15) und einem Innengehäuse (16) besteht, daß
das Innengehäuse (16) zumindest mit seinem der Standfläche abgewandten oberen Bereich
im Außengehäuse (15) angeordnet und mit diesem lösbar verbunden ist, und daß in dem
relativ zum Außengehäuse (15) von diesem nach unten abnehmbaren Innengehäuse (16)
die Werkzeug-Welle(n) (6) des (der) Werkzeuge(s) (5) gelagert ist (sind).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengehäuse
(15) und das Innengehäuse (16) in dem vom Außengehäuse (15) überdeckten Bereich des
Innengehäuses (16) ein zumindest größtenteils doppelwandiges Getriebegehäuse (3)
bilden, und daß in diesem Bereich die Sichtöffnungen am Innengehäuse (16) vorgesehen
sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Außengehäuse (15) des Getriebegehäuses (3) mit einem Antriebsmotor (9) in
Antriebsverbindung steht, und daß im Inneren des Getriebegehäuses (3) ein die Antriebskraft
des Antriebsmotors (9) in einer Eigendrehung des zumindest einen Werkzeuges (5) umsetzendes
Planetengetriebe (4) vorgesehen ist, dessen Steg das Getriebegehäuse (3) ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Außengehäuse (15) außenseitig einen mit einem Abtriebs-Zahnrad (18) des Antriebsmotors
(9) kämmenden Zahnkranz (19) aufweist, daß dieser Zahnkranz (19) im Maschinengehäuse
vorzugsweise drehbar gelagert ist, und daß das das Außengehäuse (15) insbesondere
mit einem nach außen weisenden Flansch (17) auf dem Zahnkranz (19) aufliegt und mit
diesem insbesondere lösbar verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Außengehäuse (15) und Maschinengehäuse (2) eine Labyrinth dichtung
(42) zum Abdichten des Antriebsbereiches (40) der Rühr- und/oder Knetmaschine (1)
von deren Produktbereich (41) vorgesehen ist, und daß dazu das Außengehäuse (15)
an seiner zum Produktbereich (41) weisenden Stirnseite vorzugsweise eine Ringnut (43)
aufweist, in die ein mit dem Maschinengehäuse (2) verbundener Steg (44) eingreift.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß im Querschnitt das Außengehäuse (15) etwa topfförmig und das zumindest bereichsweise
darin angeordnete Innengehäuse (16) etwa hülsenförmig ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innengehäuse (16) mit der der Standfläche abgewandten Stirnseite (27) des
Außengehäuses (15) über Schrauben (28) oder dgl. Verbindungselemente lösbar verbunden
ist, deren Schraubenkopf oder dgl. von oben her bedienbar ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Standfläche abgewandte Stirnseite des Maschinengehäuses (2) als abnehmbarer
Deckel (20) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sonnenrad (11) des Planetengetriebes (4) mit dem Deckel (20) des Maschinengehäuses
(2) verbunden und vorzugsweise bei Abheben des Deckels (20) mit diesem aus dem Getriebegehäuse
(3) herausnehmbar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innengehäuse (16) an seiner der Standfläche abgewandten Stirnseite (48) offen
ausgebildet ist und weitere Sichtöffnungen vorzugsweise in dem vom Außengehäuse (15)
abdeckbaren Bereich seiner Umfangsfläche angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der zum Produktbereich (41) weisende Randbereich des Außengehäuses (15) und der
daran angrenzende Bereich des Innengehäuses durch Formschluß abdichten.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innengehäuse (16) einen Ringflansch (36) aufweist, auf dem die zum Produktbereich
(41) weisende Stirnseite des Außengehäuses (15) aufsitzt und der vorzugsweise bis
zu der in der Stirnseite des Außengehäuses angeordneten Nut (43) der Labyrinthdichtung
(42) nach außen ragt.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß an der die Stirnseite des Außengehäuses (15) beaufschlagenden Flanschfläche
des Ringflansches (36) ein Dichtring (46) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei der das Maschinengehäuse
sowie der Behälter in Gebrauchsstellung der Vertikal-Rühr- und/oder Knetmaschine mit
Abstand oberhalb der Maschinen-Standfläche gehalten ist, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Hebevorrichtung (29) aufweist zum Absenken und Anheben des unteren Gehäuseteils
oder des Innengehäuses (16) des Getriebegehäuses (3).
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebevorrichtung
im wesentlichen aus vorzugweise über jeweils einen Hydraulikzylinder anheb- und absenkbaren
Hubschlitten (30) sowie einem auf die Hubschlitten (30) aufsetzbaren, in Gebrauchsstellung
der Hebevorrichtung (29) das Innengehäuse (16) abstützenden Tragrahmen (31) besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie an zwei
einander gegenüberliegenden Seiten jeweils einen Hubschlitten (30) aufweist, daß jeder
der Hubschlitten (30) an zwei vertikalen Führungssäulen bewegbar geführt und vorzugsweise
zwischen den beiden Führungssäulen dessen Hydraulikzylinder angeordnet ist, und daß
die Hydraulikzylinder beider Hubschlitten (30) synchron gesteuert sind.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragrahmen (31) ein Gestell, vorzugsweise ein Fahrgestell (47), gegebenenfalls
ein angetriebenes Fahrgestell aufweist, und daß die Hubschlitten (30) bis unter den
Tragrahmen (31) absenkbar sind.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragrahmen (31) einen Auflagering oder vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende
Auflageflächen (35) aufweist, auf denen der an der äußeren Umfangsfläche des Innengehäuses
(16) angeordneter Ringflansch (36) mit seiner zur Standfläche weisenden Flanschfläche
in Gebrauchsstellung der Hebevorrichtung (29) aufliegt.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Auflageflächen (35) insgesamt zumindest drei nach oben weisende Zentrierhülsen
(37) vorgesehen sind, die an der Umfangsfläche des auf den Auflageflächen (35) aufliegenden
Ringflansches (36) anliegen und das Innengehäuse (16) zwischen den Auflageflächen
(35) positionieren.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der beiden Hubschlitten (30) vorzugsweise zwei nach oben weisende Zentrierdorne
(38) aufweist, die in Gebrauchsstellung der Hebevorrichtung (29) in Zentrierlöcher
(39) des Tragrahmens (31) eingreifen.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hebevorrichtung (29) auch zum Absenken und Anheben des Behälters (7) dient,
und daß der Behälter (7) vorzugsweise an einem Ring- und/oder Befestigungsflansch
Zentrierlöcher zum Eingreifen der Zentrierdorne (38) der Hubschlitten (30) aufweist.
23. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Anheben und Auflegen des vom Maschinengehäuse (2) abnehmbaren
Deckels (20) eine Deckel-Hebevorrichtung (22) vorgesehen ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckel-Hebevorrichtung
(22) im wesentlichen aus zwei teleskopartig ineinandergreifenden Hülsen (23) besteht,
von denen die eine außerhalb der Deckel-Öffnung (24) des Maschinengehäuses (2) an
diesem befestigt und die andere über einen Tragarm (25) mit dem Deckel (20) verbunden
ist, und daß die Hülsen (23) in ihrem Inneren vorzugsweise einen Hydraulikzylinder
aufweisen.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(20) über die Deckel-Hebevorrichtung (22) verschwenkbar ist und dazu der Hydraulikzylinder
vorzugsweise in der Achse (26) der Hülsen (23) angeordnet ist.