[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere
Rundstrick- oder Rundwirkmaschinen, mit wenigstens einem an seinem Umfang einen Faden
fördernden, drehbar gelagerten Fadenlieferelement, das über einen ringförmig angeordneten
Wellenstrang mit einer es in Umdrehung versetzenden Antriebsquelle verbunden ist.
[0002] Moderne Hochleistungs-Rundstrickmaschinen sind heute durchweg mit Fadenliefervorrichtungen
ausgerüstet, die den einzelnen Strickstellen der Maschine gleichmäßig und mit vorgegebener
Spannung den von der jeweiligen Spule abgezogenen Faden zuliefern. Typischerweise
ist jede dieser Fadenliefervorrichtungen mit einem zur Befestigung an einem Tragring
der Maschine eingerichteten Halter ausgebildet, an dem ein Fadenlieferelement in Gestalt
eines Fadenrades oder einer Fadentrommel um eine vertikale Achse drehbar gelagert
ist. Der Antrieb aller Fadenlieferelemente der Rundstrickmaschine erfolgt gemeinsam
durch einen in einer horizontalen Ebene angeordneten, umlaufenden, endlosen Flach-
oder Zahnriemen, der bei jeder Fadenliefervorrichtung mit einer mit deren Fadenlieferelement
koaxial gekuppelten Riemenscheibe in Eingriff steht und der seinerseits über ein sogenanntes
Qualitätsrad veränderlichen Durchmessers in fester Abhängigkeit von der Drehbewegung
des Nadelzylinders angetrieben ist. Typische Beispiele hierfür sind in der DE-PS
1286 680 und der DE-PS 24 61 746 beschrieben.
[0003] Da die Fadenlieferelemente wegen ihres Antriebes durch den gemeinsamen Flach- oder
Zahnriemen mit vertikaler Drehachse rings um den Maschinenumfang angeordnet werden
müssen, sind grundsätzlich mehrere Fadenumleitstellen erforderlich, um den von oben
kommenden Faden zunächst in die Horizontale umzulenken und dem den Faden fördernden
Fadenlieferelement zuzuführen, sowie um den von dem Fadenlieferelement ablaufenden
geförderten Faden auf einen Fadenlaufweg zu lenken, der ihn zu der jeweiligen Strickstelle
bringt. Dies gilt sowohl in den Fällen, in denen der von dem Fadenlieferelement geförderte
Faden tangential von diesem abläuft, d.h. die Geschwindigkeit des dem Fadenlieferelement
zulaufenden Fadens gleich jener des ablaufenden Fadens ist (DE-PS 24 61 746), als
auch in jenen Fällen, in denen der Faden von dem Fadenlieferelement über Kopf abgezogen
wird (DE-PS 1760 600). Derartige Fadenumlenkstellen ergeben eine erhöhte Fadenreibung,
welche je nach Garnqualität und auch Feuchte des Garnes zu verhältnismäßig starkem
Abrieb und damit zur Flaumbildung führt.
[0004] Um unerwünschten Flaumablagerungen, die rasch zu einer Beeinträchtigung des Fadenlaufes
führen können, entgegenzuwirken, sind kontinuierlich betriebene Abblasvorrichtungen
erforderlich, die, je größer der Flaumanfall ist, einen umso größeren Aufwand bedingen.
[0005] Da die Riemenscheiben der Fadenliefervorrichtungen unmittelbar auf den Wellen der
von ihnen angetriebenen Fadenlieferelemente sitzen, sind auch der Durchmesser und
die Lage des mit allen diesen Riemenscheiben in Eingriff stehenden Endlosantriebsriemens
bei einer Rundstrickmaschine vorgegeben. Wegen der mit ihren Haltern radial nach
außen ragend an dem gemeinsamen Tragring befestigten Fadenliefervorrichtungen kann
der Durchmesser der kreisförmigen Antriebsriemenlaufbahn grundsätzlich nicht kleiner
als der Durchmesser des Tragrings sein. Dies ist aber mit Rücksicht auf die Fadenführung
häufig unerwünscht, weil bspw. bei der Zufuhr der Fäden von einem neben der Maschine
aufgestellten Spulengatter (Seitengatter) die die einzelnen Fäden führenden Rohrleitungen
innerhalb des Tragringes verlaufen und deshalb bei einem Riemenwechsel gelöst werden
müssen.
[0006] Auch gibt es viele Einsatzfälle, bei denen ein solcher, allen mechanischen Fadenliefervorrichtungen
gemeinsamer Antriebsriemen insgesamt wegen der ihm prinzipbedingt anhaftenden Nachteile
unerwünscht ist, die bspw. in der begrenzten Lebensdauer und den mit dem Austausch
eines solchen Antriebsriemens verbundenen Umständen zu sehen sind.
[0007] Zum Stand der Technik gehören nun auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Fadenliefervorrichtungen,
die mit einem in der Betriebsstellung um eine horizontale Drehachse umlaufenden, angetriebenen
Fadenlieferelement arbeiten. Als Beispiel hierfür sei die DE-AS 1785 501 genannt,
die eine Fadenliefervorrichtung beschreibt, deren an einem Halter drehbar gelagertes
Fadenlieferelement mit einer zugeordneten Riemenscheibe über eine Kupplung veränderlichen
Schlupfs gekuppelt ist. Solche Fadenliefervorrichtungen ergeben zwar einen günstigeren
Fadenlauf mit weniger Fadenumlenkstellen; sie haben sich aber in der Praxis nicht
durchsetzen können, weil der Antrieb ihrer Fadenlieferelemente nicht einfach und
betriebssicher genug ist.
[0008] Neben den anhand einiger typischer Beispiele erläuterten Fadenliefervorrichtungen,
bei denen der Faden am Umfang des umlaufenden, angetriebenen Fadenlieferelementes
entweder dadurch gefördert wird, daß der Faden durch den Antriebsriemen gegen einen
Bereich der Umfangsfläche des Fadenlieferelementes angedrückt wird (Bandfournisseur),
oder unter Ausbildung eines Speicherwickels in einer Mehrzahl von Windungen auf das
Lieferelement aufgelegt ist, gibt es insbesondere für elastische Fäden auch Fadenliefervorrichtungen,
bei denen der Faden von dem Spulenkörper unmittelbar abgewickelt wird. Diese Fadenliefervorrichtungen,
wie sie in typischer Weise etwa in der DE-PS 32 33 869 beschrieben sind, sind derart
aufgebaut, daß sie als Fadenlieferelement wenigstens eine in einem Halter drehbar
gelagerte, angetriebene Antriebswalze aufweisen, die an ihrem Umfang reibschlüssig
mit wenigstens einem abzuspulenden Spulenkörper in Eingriff steht, der gegen diese
Antriebswalze in der Regel durch sein Eigengewicht angedrückt ist. Der Antrieb der
Antriebswalzen kann wiederum über einen für eine Fadenliefervorrichtungen gemeinsamen
endlosen Antriebsriemen erfolgen, der in einer horizontalen Ebene umlaufend angeordnet
ist (DE-PS 32 33 869), doch ist es auch bekannt (US-PS 3303 671), einer Rundstrickmaschine
zwei jeweils eine Mehrzahl von nebeneinanderliegenden Spulenkörpern aufnehmende lange
Antriebswalzen zuzuordnen, die parallel zueinander ausgerichtet auf gegenüberliegenden
Maschinenseiten angeordnet und jeweils über eine biegsame Welle mit einem gemeinsamen
Antriebsgetriebe gekuppelt sind. Diese Anordnung ergibt sehr unterschiedliche Fadenlaufverhältnisse
zu den einzelnen Strickstellen und hat außerdem den Nachteil, daß die notwendigerweise
verhältnismäßig langen biegsamen Wellen, von denen noch dazu eine über den Nadelzylinder
hinweggeführt werden muß, nicht unterstützt sind, zum Schlagen neigen und den Fadenlauf
beeinträchtigen.
[0009] Grundsätzlich ähnliches gilt auch für Fadenliefervorrichtungen ähnlicher Art, die
aber mit einem Fadenrad arbeiten (US-PS 3 226 955, FR-PS 1 294 926).
[0010] Günstigere Verhältnisse insoweit ergibt demgegenüber eine aus der GB-PS 1 109 788
bekannte Fadenliefervorrichtung für metallische Effektfäden, bei der die in ihrer
Zahl der Zahl der Strickstellen entsprechenden Antriebswalzen in gleichen Abständen
nebeneinander auf einem gemeinsamen horizontalen Tragring über zugeordnete Lagerbügel
gelagert sind, wobei einander benachbarte Antriebswalzen durch kardanische Gelenkverbindungen
miteinander gekuppelt sind. Damit ist ein geschlossener, kreisrunder Antriebsstrang
ausgebildet, der an beiden Enden von einem gemeinsamen Getriebe angetrieben ist. Derartige
kardanische Gelenkwellen sind teuer und in den Kardangelenken auch gegen Flusenablagerungen
empfindlich; sie bedürfen außerdem einer dauernden Schmierung.
[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Fadenliefervorrichtung, insbesondere für Rundstrickmaschinen, zu schaffen, die
sich durch einen besonders einfachen, betriebssicheren und montagefreundlichen Aufbau
auszeichnet und darüber hinaus einen idealen Fadenlauf von der Spule oder der Fadenquelle
zu der Fadenverbrauchsstelle gewährleistet, ohne insoweit durch eine zwangsläufige
Abhängigkeit von der Lage oder Ausbildung oder Anordnung der Antriebsquelle behindert
zu sein.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Fadenliefervorrichtung erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Wellenstrang wenigstens eine in Abständen
an Lagerstellen ortfest abgestützte, biegsame Welle aufweist, auf die das Fadenlieferelement
oder ein mit diesem in Antriebsverbindung stehendes Antriebselement aufgesetzt ist.
[0013] Durch diese Ausbildung ergibt sich ein besonders einfacher, störungssicherer Aufbau
der ganzen Fadenliefervorrichtung, wobei eine weitgehende Anpassung an die jeweiligen
Gegebenheiten des einzelnen Einsatzfalles möglich ist. Die Vorrichtung läßt sich mit
verhältnismäßig wenig Bauteilen hoher Lebensdauer aufbauen und ist deshalb sehr preiswert.
Sie arbeitet geräuscharm. Gleichzeitig erlaubt sie ohne weiteres eine praktisch beliebige
Anordnung der Fadenlieferelemente entsprechend einem optimalen Fadenlaufweg, während
in der Wahl der Antriebsquelle weitgehend Freiheit besteht.
[0014] Bei der Verwendung für eine Rundstrickmaschine ist die biegsame Welle mit Vorteil
auf einem zu der Achse des Nadelzylinders koaxialen Kreisbogen angeordnet und in
Abständen an Lagerstellen gegen das Maschinengestell abgestützt. Im Gegensatz zu den
Verhältnissen bei einem zum Antrieb verwendeten, umlaufenden, endlosen Antriebsriemen
ergibt sich damit ein wesentlich einfacherer und übersichtlicherer Antrieb, bei dem
Störungen nahezu ausgeschlossen sind. Unter der Voraussetzung einer ordnungsgemäßen
Lagerung, wie sie ohne weiteres vorgesehen werden kann, ist eine biegsame Welle nämlich
nahezu verschleißfrei, so daß der Antrieb im Vergleich zu einem Riemenantrieb eine
nahezu unbegrenzte Lebensdauer erreicht. Verschmutzungsprobleme, welche zu Störungen
führen, treten nicht auf; längere freiliegende Stücke der biegsamen Welle können durch
die bei solchen biegsamen Wellen bekannten Schutzschläuche mühelos abgedeckt werden,
womit, nebenbei bemerkt, auch die Unfallgefahr auf ein Minimum reduziert wird. Im
Reparaturfall braucht die biegsame Welle von dem jeweiligen Antriebs- oder Fadenlieferelement
lediglich getrennt, beispielsweise abgetragen zu werden.
[0015] Die biegsame Welle selbst ist im einfachsten Fall einstückig ausgebildet, doch sind
auch Ausführungsformen mit einer mehrstückigen Ausbildung der biegsamen Welle mit
zwischen deren Teilstücken angeordneten Verbindungsmitteln denkbar, wie es auch vorteilhaft
sein kann, wenn die biegsame Welle in sich vorgespannt ist.
[0016] Besonders einfache konstruktive Verhältnisse ergeben sich, wenn das wenigstens eine
Fadenlieferelement unmittelbar auf die biegsame Welle selbst oder auf ein auf diese
unmittelbar aufgesetztes Antriebselement, beispielsweise eine zylindrische Büchse
oder Hülse, drehfest aufgesetzt ist; das Fadenlieferelement kann aber auch getrieblich
mit dem Antriebselement verbunden sein.
[0017] In der Regel ist es zweckmäßig, daß das Fadenlieferelement auf der biegsamen Welle
oder auf dem auf diese aufgesetzten Antriebselement drehbar gelagert und durch zugeordnete
Kupplungsmittel mit der biegsamen Welle wahlweise kuppelbar ist. Diese Kupplungsmittel
gestatten es, bspw. für Einrichtarbeiten oder zum Aufspulen des notwendigen Speicherwickels
auf ein mit selbsttätigem axialem Speicherwickelvorschub arbeitendes Fadenrad, die
Drehverbindung mit der biegsamen Welle vorübergehend zu lösen. Anstelle solcher manuell
betätigbarer Kupplungsmittel kann die Anordnung erforderlichenfalls aber auch derart
getroffen sein, daß die Kupplungsmittel selbstschaltend ausgebildet sind und ihnen
eine ihre Betätigung bewirkende Steuereinrichtung zugeordnet ist, die von der biegsamen
Welle entfernt an einem geeigneten Ort untergebracht und mit den Kupplungsmitteln,
beispielsweise über eine elektrische Leitung, verbunden ist. Insbesondere wenn die
Kupplungsmittel unabhängig von der Drehbewegung der biegsamen Welle betätigbar sind,
kann betriebsabhängig die Fadenlieferung an der entsprechenden Strickstelle ein- oder
ausgeschaltet werden, wie dies bspw. bei mit einem Ringelapparat arbeitenden Strickmaschinen
erforderlich ist.
[0018] Um insbesondere bei einer Fadenliefervorrichtung mit mehreren auf einer gemeinsamen
biegsamen Welle angeordneten Fadenlieferelementen die Montage- und Demontageverhältnisse
zu verbessern, kann es vorteilhaft sein, daß wenigstens ein Fadenlieferelement teilbar
ausgebildete Lagermittel aufweist, mit denen es auf die biegsame Welle oder auf ein
auf diese aufgesetztes Antriebselement aufgesetzt ist. Damit erübrigt es sich, etwa
beim Austausch eines Fadenlieferelementes die ganze biegsame Welle zu demontieren.
[0019] In allen den Fällen, in denen die Fadenliefervorrichtung den Faden von einer entfernt
angeordneten Spule abzieht, ist die Anordnung in der Regel derart getroffen, daß
wenigstens ein Fadenlieferelement als Fadenrad oder -trommel ausgebildet ist, auf
dessen bzw. deren Umfang der Faden in Gestalt von Windungen aufliegt und dem bzw.
der Fadenleitelemente zugeordnet sind, durch die der Faden im wesentlichen tangential
zu- bzw. abführbar ist. Diese Fadenräder oder -trommeln sind horizontal gelagert;
sie dienen als Vorratspeicher für eine Fadenreserve. Grundsätzlich kann aber bei
dieser Faden liefervorrichtung auch wenigstens ein Fadenlieferelement als eine an
ihrem Umfang einen aufgelegten Spulenkörper reibschlüssig antreibende Antriebswalze
ausgebildet sein, die mit einer durch einen von ihr begrenzten koaxialen Hohlraum
und/oder parallel im Abstand neben ihr verlaufenden biegsamen Welle gekuppelt ist,
die beispielsweise über die Länge der Antriebswalze gerade geführt ist. Diese Ausbildung
der Fadenliefervorrichtung kommt insbesondere für elastomere und schwierig zu verarbeitende
sowie von der Spule abzuziehende Fäden infrage. Ein besonders einfacher Aufbau dieser
Fadenliefervorrichtung läßt sich dadurch erzielen, daß die unmittelbar auf der biegsamen
Welle befestigte rohrförmige Antriebswalze zu ihren beiden Seiten an einem Halter
gelagert ist.
[0020] In einfacheren Ausführungsformen, bei denen alle von einer gemeinsamen biegsamen
Welle angetriebenen Fadenlieferelemente immer die gleiche Drehzahl haben, wie dies
bspw. in der Regel für Feinripp- oder Einkanal-Single-Rundstrickmaschine, Interlock-Maschinen
etc. gilt, genügt es, diese einzige biegsame Welle an der Rundstrickmaschine in geeigneter
Höhe die Maschine ringförmig umschließend anzuordnen. Der Antrieb der biegsamen Welle
kann durch ein entsprechendes, gegebenenfalls stufenlos regelbares Getriebe von einem
oder von beiden Enden der biegsamen Welle aus erfolgen. In jedem Falle ist der Antrieb
mit der Bewegung des Nadelzylinders synchronisiert, so daß die gelieferte Fadenmenge
auf den Fadenverbrauch abgestimmt ist. Wird ein stufenlos regelbares Getriebe zum
Antrieb verwendet, so ergibt sich der Vorteil, daß die Drehzahl der biegsamen Welle
und damit der Fadenlieferelemente auch während des Maschinenlaufs stufenlos regelbar
ist.
[0021] Sind je nach Einsatzfall an einzelnen Strickstellen zwei oder mehrere unterschiedliche
Fadenlaufgeschwindigkeiten erforderlich, so kann dem in einfacher Weise dadurch Rechnung
getragen werden, daß die Fadenliefervorrichtung mehrere parallel verlaufende biegsame
Wellen mit jeweils eigenen zugeordneten Fadenliefer- oder Antriebselementen aufweist,
die von entsprechenden Antriebsquellen mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben
sind. Dabei sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen Fadenlieferelemente vorgesehen
sind, die - entweder getrennt für sich oder auf einer der biegsamen Wellen drehbar
gelagert - wahlweise mit der einen oder einer anderen biegsamen Welle unterschiedlicher
Drehzahl kuppelbar sind.
[0022] Im Interesse eines übersichtlichen Aufbaus und einfacher Montage- und Wartungsmöglichkeiten
ist es häufig von Vorteil, wenn die Anordnung derart getroffen ist, daß ein Fadenlieferelement
oder mehrere Fadenlieferelemente Teil bzw. Teile einer Fadenliefereinheit ist bzw.
sind, die zumindest eine Lagerstelle für wenigstens eine biegsame Welle aufweisen.
Diese Fadenliefereinheit kann zweckmäßigerweise dann auch ihre eigenen Fadenleitelemente
und/oder den Fadenlauf überwachende und/oder beeinflussende Einrichtungen aufweisen.
Dazu zählen bspw. Einlaufösenhalter, Knotenfänger, Fadenbremse, Ein- und Auslauf-Absteller,
Fehler-Anzeigelampe, jeweils mit der entsprechenden elektrischen Kontaktierung. Um
eine Befestigung an dem auch die Abstütz- und Lagermittel für die biegsame Welle bzw.
die biegsamen Wellen tragenden Tragring der Maschine zu ermöglichen, kann vorteilhafterweise
jede dieser Fadenliefereinheiten einen eigenen Halter mit Befestigungseinrichtungen
aufweisen, an dem dann auch zumindest das bzw. die Fadenlieferelement(e) gelagert
ist bzw. sind. Solche Befestigungseinrichtungen sind bei Fadenliefervorrichtungen
an sich bekannt; sie sind durchweg klammer- oder hakenartig mit einer zugeordneten
Klemmschraube ausgebildet, wobei sie eine nutenartige Ausnehmung aufweisen, mit der
sie auf den Tragring aufsetzbar sind und in deren Bereich elektrische Anschlußkontakte
angeordnet sind, die bei der Montage mit einer auf dem Tragring angeordneten elektrischen
Ringleitung in Kontakt kommen.
[0023] Die biegsame(n) Welle(n) kann bzw. können in einer einfachen Ausführungsform unmittelbar
auf jeder dieser Fadenliefereinheiten gelagert und abgestützt sein, so daß sich zusätzliche
Stütz- und Lagerteile erübrigen. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch die Fadenliefervorrichtung
derart ausgebildet sein, daß die Stütz- und Lagerelemente für die biegsame Welle(n)
eigene Lagerarme aufweisen, die Befestigungsmittel der erwähnten Art zur Halterung
an einem ortsfesten Tragring, beispielsweise einer Textilmaschine, tragen. Auf diese
Weise ist eine von der maschinenbedingten Anordnung der Fadenlieferelemente unabhängige,
gegebenenfalls zusätzliche Abstützung der biegsamen Welle möglich, die sich ganz
nach den Lagerbedürfnissen für die biegsame Welle bzw. die biegsamen Wellen richtet.
[0024] Im übrigen können die gegebenenfalls auch an den erwähnten Haltern der Fadenliefereinheiten
vorgesehenen Stütz- und Lagerelemente für die biegsame Welle(n) mit Vorteile eigene,
die jeweilige biegsame Welle aufnehmende und Lagerstellen bildende Lagermittel etwa
in Gestalt von Lagerschalen, Gleit- und Wälzlagern aufweisen. Sehr einfache Montageverhältnisse
ergeben sich dabei, wenn die Stütz- und Lagerteile zumindest im Bereiche der biegsamen
Welle(n), d.h. deren Abstütz- oder Lagerstellen, zweiteilig ausgebildet sind. Das
hat den Vorteil, daß dann zuerst die Stütz- und Lagerteile - etwa in gleichen Abständen
an dem Tragring einer Rundstrickmaschine - montiert werden können und daß dann die
biegsame Welle(n) eingelegt wird bzw. werden, worauf die biegsame Welle(n) an den
Stütz- und Lagerteilen durch Montage des zunächst weggelassenen zweiten Teils, das
bspw. nach Art einer die jeweilige biegsame Welle übergreifenden Halbschale ausgebildet
ist, komplettiert werden. In entsprechender Weise wird naturgemäß auch der Ausbau
der biegsamen Welle(n) erleichtert.
[0025] In den einfacheren Ausführungsformen der Fadenliefervorrichtung ist jedes Fadenlieferelement
unmittelbar auf seiner zugeordneten biegsamen Welle, die einen Teil der Lagereinrichtung
für das Fadenlieferelement bildet, angeordnet. Alternativ oder zusätzlich kann es
aber auch von Vorteil sein, wenn die biegsame(n) Welle(n) über wenigstens ein Antriebselement
mit dem bzw. den zugeordneten Fadenlieferelement(en) jeweils über Getriebemittel gekuppelt
ist bzw. sind, die beispielsweise durch Zahn- oder Reibradgetriebe, Riemengetriebe
u.dgl. gebildet sein können. Auch hier können ein oder mehrere Fadenlieferelement(e)
zu einer eigenen Fadenliefereinheit zusammengefaßt sein, die den schon erwähnten Halter
aufweist, der etwa zur Befestigung an dem Tragring einer Rundstrickmaschine eingerichtet
ist. Die Getriebemittel können auch stufenlos regelbar oder umschaltbar ausgebildet
sein.
[0026] In Einsatzfällen schließlich, bei denen unterschiedliche Fadenlaufgeschwindigkeiten
erforderlich sind, kann, abgesehen von der bereits erörterten Möglichkeit der Verwendung
mehrerer mit verschiedenen Drehzahlen umlaufender biegsamer Wellen die Fadenliefervorrichtung
auch derart gestaltet sein, daß wenigstens einem Fadenlieferelement Stellmittel zugeordnet
sind, durch die die geförderte Fadenmenge pro Zeiteinheit innerhalb eines vorbestimmten
Stellbereiches unabhängig von der Drehzahl der biegsamen Welle individuell veränderbar
ist. Diese Stellmittel können etwa eine Einrichtung zur Veränderung des wirksamen
Außendurchmessers des Fadenlieferelementes zumindest in dessen Fadenauflagebereich
aufweisen. Zusätzlich oder alternativ können die Stellmittel aber auch Getriebemittel
mit veränderlichen Übersetzungsverhältnissen enthalten, die es eben gestatten, die
Drehzahl des Fadenlieferelementes unabhängig von der Antriebsdrehzahl der zugeordneten
biegsamen Welle zu wählen. In jedem Falle ist es aber in der Regel von Vorteil, wenn
die Stellmittel bei laufendem Fadenlieferelement ansteuerbar ausgebildet sind, was
auch für die gegebenenfalls vorhandenen Kupplungsmittel zwischen dem jeweiligen Fadenlieferelement
und/oder Antriebselement und dessen zugeordneter biegsamer Welle gilt.
[0027] Auf diese Weise ist es möglich, bspw. auf einer einzigen biegsamen Welle eine Reihe
von mit solchen Stellmitteln ausgerüsteten Fadenlieferelementen anzuordnen und jedes
Fadenlieferelement individuell so einzustellen, daß es die für den zugeordneten Fadenverbraucher
gerade erforderliche Fadenmenge pro Zeiteinheit liefert.
[0028] Die neue Fadenliefervorrichtung zeichnet sich, wie die vorstehende kurze Erläuterung
einer Reihe verschiedener Ausführungsformen zeigt, nicht nur durch eine bestechende
Einfachheit des Aufbaus, sondern auch durch eine große Anpassungsfähigkeit an die
jeweiligen Bedingungen des Einsatzzweckes aus. Sie ist in ihrer Verwendung keineswegs
auf Rund strickmaschinen beschränkt, sondern kann mit Vorteil überall dort eingesetzt
werden, wo es darauf ankommt, einen oder mehrere Fäden präzise zu liefern, ohne daß
hinsichtlich der Anordnung oder Unterbringung der Antriebsquelle oder hinsichtlich
des von dieser bedingten Platzbedarfes Beschränkungen in Kauf genommen werden müssen.
So kann die Fadenliefervorrichtung auch ohne weiteres einem Seiten- oder Rundgatter,
das neben einer fadenverbrauchenden Textilmaschine aufgestellt ist, zugeordnet werden,
wobei es denkbar ist, zur Erzielung der erforderlichen Synchronisation den Antrieb
von der Textilmaschine aus mittels der oder einer zusätzlichen biegsamen Welle erfolgen
zu lassen.
[0029] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Rundstrickmaschine mit einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung,
in einer Seitenansicht und in schematischer Darstellung,
Fig. 2 die Rundstrickmaschine geschnitten längs der Linie II-II der Fig. 1, in einer
Draufsicht, unter Weglassung des Nadelzylinders, aber mit der Fadenliefervorrichtung
nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Fadenliefereinheit der Fadenliefervorrichtung nach Fig. 1, in einer Seitenansicht
und in einem anderen Maßstab,
Fig. 4 die Fadenliefereinheit nach Fig. 3, in einer Seitenansicht von der anderen
Seite,
Fig. 5 eine Fadenliefervorrichtung mit mehreren Fadenliefereinheiten nach Fig. 3,
im Ausschnitt und in einer stirnseitigen Ansicht,
Fig. 6 die Fadenliefervorrichtung nach Fig. 5, im Ausschnitt, teilweise im Längsschnitt,
unter Veranschaulichung von zwei nebeneinanderliegenden Fadenlieferelementen,
Fig. 7 ein Fadenlieferelement der Fadenliefervorrichtung nach Fig, 6, mit zugehöriger
Kupplung, teilweise im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht,
Fig. 8 die Kupplung des Fadenlieferelementes nach Fig. 7, im axialen Schnitt, in einer
Seitenansicht sowie im Ausschnitt und in einem anderen Maßstab,
Fig. 9 das Fadenlieferelement nach Fig. 7, in einer Seitenansicht,
Fig.10 die Fadenliefervorrichtung nach Fig. 1, im Ausschnitt, unter Veranschaulichung
des regelbaren Antriebsgetriebes für ihre biegsame Welle, in einer schematischen
Seitenansicht, im Ausschnitt und in einem anderen Maßstab,
Fig.11 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung,
in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform und in einer Seitenansicht,
Fig.12 die Fadenliefereinheit nach Fig. 11, in einer Draufsicht,
Fig.13 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung,
in einer anderen abgewandelten Ausführungsform und in einer Seitenansicht, teilweise
im Längsschnitt,
Fig. 14 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung,
in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform und in einer Seitenansicht, teilweise
im Längsschnitt,
Fig. 15 die Fadenliefereinheit nach Fig. 14 im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht,
Fig. 16 und 17 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung
in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform, in einer schematischen Seitenansicht
unter Veranschaulichung zweier verschiedener Einstellungen,
Fig. 18 ein in seinem Durchmesser verstellbares, als Fadenrad ausgebildetes Fadenlieferelement
einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung, teilweise im axialen Schnitt, in
einer Vorderansicht,
Fig. 19 das Fadenlieferelement nach Fig. 18 in einer Seitenansicht,
Fig. 20 das Fadenlieferelement nach Fig. 18, in einer anderen Seitenansicht,
Fig. 21 ein in Gestalt eines Fadenrades ausgebildetes Fadenlieferelement einer Fadenliefervorrichtung
gemäß der Erfindung mit verstellbarer Drehzahl, teilweise im axialen Schnitt, in
einer Vorderansicht und in einem anderen Maßstab,
Fig. 22 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung,
in der Ausführung zum reibschlüssigen Umfangs-Antrieb eines aufgelegten Spulenkörpers,
in der Draufsicht,
Fig. 23 die Fadenliefereinheit nach Fig. 22, in einem Querschnitt, in einer Seitenansicht,
Fig. 24 ein Fadenlieferelement einer Fadenlievervorrichtung gemäß der Erfindung in
einer kompakten Ausführungsform, in einer Seitenansicht, teilweise aufgeschnitten,
Fig. 25 die Fadenliefereinheit nach Fig. 24 im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht
und
Fig. 26 die Fadenliefereinheit nach Fig. 24 mit abgenommenem Fadenrad, in einer Draufsicht.
[0030] Die in den Fig. 1,2 lediglich schematisch dargestellte Rundstrickmaschine weist
ein Maschinengestell 1 auf, dessen Gestellfüße mit 2 bezeichnet sind und einen Gestellring
3 tragen, auf dem ringsum verteilt angeordnete Seitenstützen 4 festgeschraubt sind,
auf welchen sich über einen zweiten Gestellring 5 ein bei 6 schematisch angedeuteter
umlaufender Nadelzylinder abstützt, dessen zugeordneter Schloßmantel mit 7 bezeichnet
ist. Der Antrieb des Nadelzylinders erfolgt durch ein bei 8 angedeutetes Antriebsaggregat;
mit 9 ist der Antrieb einer dem Nadelzylinder 6 zugeordneten Rippscheibe 10 bezeichnet.
[0031] Auf den Rippscheibenantrieb 9 tragenden Seitenstützen 11 ist ein Spulengestell 12
angeordnet, das vertikale Tragrohre 13 und einen an diesen befestigten Spulenträgerring
14 aufweist, auf dem bei 15 angedeutete Fadenspulen gelagert sind.
[0032] An den Seitenstützen ist unterhalb des Spulenträgerringes 14 ein koaxialer Tragring
16 einer Fadenliefervorrichtung montiert, der an seinem Umfang in gleichmäßigen
Abständen verteilt eine der Zahl der Strickstellen der Rundstrickmaschine entsprechende
Zahl von Fadenliefereinheiten 17 trägt, deren Aufbau im einzelnen in einer Ausführungsform
anhand der Fig.3 bis 6 nachstehend erläutert werden wird. Jede dieser Fadenliefereinheiten
17 weist ein an einem an dem Tragring 16 befestigten Halter 18 über eine biegsame
Welle 19 mit horizontaler Drehachse drehbar gelagertes Fadenlieferelement in Gestalt
eines Fadenrades 20 auf. Wie insbesondere aus Fig.2 zu ersehen, sind die Fadenräder
20 der einzelnen nebeneinander angeordneten Fadenliefereinheiten 17 - von denen in
Fig. 2 der besseren Übersichtlichkeit wegen nur einige dargestellt sind - auf der
gemeinsamen biegsamen Welle 19 drehfest angeordnet, die ihrerseits den Tragring 16
und das Maschinengestell 1 kreisförmig umschließend koaxial zu dem Tragring 16 auf
den als Lager- und Stützelementen wirkenden Haltern 18 abgestützt ist. Die biegsame
Welle 19 ist beidenends an entsprechende Abtriebswellen 21 (Fig.10) eines stufenlos
regelbaren Getriebes 22 angeschlossen, das über eine in Fig. 10 mit 23 bezeichnete
Eintriebswelle mit dem Rippscheibenantrieb 9 formschlüssig gekuppelt und damit mit
dem Antrieb der Rundstrickmaschine zwangsläufig synchronisiert ist. Ein Regelorgan
24 des Getriebes 22 gestattet eine beliebige feinfühlige Einstellung der Abtriebsdrehzahl.
[0033] In Einzelfällen kann anstelle eines stufenlos regelbaren Getriebes natürlich, abhängig
von den Bedingungen des Einsatzzweckes, auch ein Stufen-Getriebe oder sogar eine
Getriebeeinheit mit fester Übersetzung vorgesehen sein.
[0034] Da die auf die gemeinsame biegsame Welle 19 aufgesetzten Fadenräder 20 aller Fadenliefereinheiten
17 mit horizontaler Drehachse umlaufend angetrieben sind, ergibt sich, wie aus Fig.
1 zu entnehmen, ein sehr einfacher Fadenlaufweg 25 von der jeweiligen Spule 15 zu
der entsprechenden Strickstelle, wobei im Bereiche der Fadenliefereinheit 17 keine
Umlenkungen des Fadens in eine horizontale Ebene erforderlich sind. Der Fadenlaufweg
25 führt von der jeweiligen Fadenspule 15 aus über an einem entsprechenden Ring 26
des Spulengestells 12 sitzende Umlenkbolzen 28, von wo aus er über entsprechende
Fadenleitorgane tangential auf das jeweilige Fadenrad 20 geleitet wird, das den Faden
positiv fördert und von dem der Faden ebenfalls tangential abläuft, um über weitere
Fadenleit- und -überwachungsorgane schließlich zu der Strickstelle zu gelangen.
[0035] Wie aus den Fig. 3 bis 5 hervorgeht, ist der als Stütz- oder Lagerarm ausgebildete
Halter 18 jeder Fadenliefereinheit 17 einenends mit einer Befestigungseinrichtung
27 in Gestalt einer randoffenen, querverlaufenden Nut versehen, mit der er auf den
Tragring 16 radial nach außen ragend aufgesetzt ist und in die eine den Halter 18
ortsfest fixierende Klemmschraube 280 ragt. Seitlich an dem im wesentlichen durch
eine schmale Lasche gebildeten Halter 18 ist ein in Betriebslage vertikales, längliches
Gehäuse 29 befestigt, das unten ein eine Störfall-Anzeigelampe enthaltendes durchsichtiges
Lampengehäuse 30 trägt und in dem ein Fadeneinlauf und -auslaufabsteller angeordnet
sind, deren den Faden 25 abtastende, schwenkbar gelagerte Fühlerarme mit 31 bzw. 32
bezeichnet sind. Die elektrische Verbindung der Abstellermechanismen sowie die Stromversorgung
der Störfall-Anzeigelampe erfolgt über eine längs des Tragringes 16 verlegte elektrische
Litze 33, die in bekannter Weise bei der Montage des Halters 18 über Kontaktstifte
34 kontaktiert wird.
[0036] Durch das an dem Halter 18 befestigte Gehäuse 29 sind die elektrischen Elemente der
Fadenliefereinheit 17 von der mechanischen, den Faden fördernden Teilen völlig getrennt.
[0037] An dem Gehäuse 29 sind oben eine Fadeneinlauföse 35 und an der Gehäusevorderseite
auf dem Fadenlaufweg zwischen der Fadeneinlauföse 35 und dem Fadenrad 20 eine Tellerfadenbremse
36 angeordnet. Auf der Gehäuserückseite sind unterhalb des Fadenrades 20 zwei Fadenauslaufösen
37, 38 vorgesehen, die im Abstand zueinander angeordnet sind und zwischen denen der
Fühlerarm 32 des Auslauf-Abstellers den Faden abtastet.
[0038] Der Halter 18 weist eine über das Gehäuse 29 waagrecht vorragende, seitlich bei
41 (Fig. 4) angeschraubte Lasche 39 auf, die als Stützarm oder Lagerstütze für die
biegsame Welle 19 dient. Dazu ist zu bemerken, daß diese Lagerstütze 39 auch unabhängig
von dem Gehäuse 29 - mit einer entsprechenden Befestigungseinrichtung 27 versehen
- auf den Tragring 16 aufgesetzt werden kann, wie dies in Fig. 2 an einer Stelle veranschaulicht
ist, um damit die biegsame Welle 19, falls erforderlich, in dem Bereich zwischen benachbarten
Fadenliefereinheiten 17 abzustützen, so daß es insbesondere nicht zum Aufschwingen
kommen kann.
[0039] Jeder der Stützarme 39 ist im Bereiche der biegsamen Welle 19 zweiteilig ausgebildet,
wobei ein unterer Teil 42 eine nach oben zu offene, quer durchgehende Lager-Halbschale
43 trägt, die durch eine entsprechende Lager-Halbschale 43 eines aufgesetzten oberen
Teiles 44 im montierten Zustand zu einer geschlossenen Lagerschale für die biegsame
Welle 19 ergänzt ist. Die beiden Teile 42, 44 sind durch bei 45 (Fig. 4) angedeutete
Schrauben miteinander verbunden.
[0040] Die biegsame Welle 19 kann unmittelbar in den beiden Halbschalen 43 gelagert sein,
die gegebenenfalls aus einem geeigneten Material bestehen. Doch ist es auch denkbar,
auf die biegsame Welle eigene Lagerelemente, bspw. Wälzlager- oder Gleitlagerbüchsen
etc. aufzusetzen, wie es in Fig. 4 bei 46 gestrichelt angedeutet ist, um damit erforderlichenfalls
die Lagerverhältnisse zu verbessern. Solche Wälz- oder Gleitlager 46 sind dann in
entsprechenden halbschaligen Ausnehmungen der beiden Teile 42, 44 aufgenommen.
[0041] Die geschilderte zweiteilige Ausbildung der Stützarme 39 bedeutet eine wesentliche
Montageerleichterung. Es brauchen nämlich zunächst nur die die Halter 18 und gegebenenfalls
die Stützarme 39 an den Tragring 16 in vorbestimmtem Abstand befestigt zu werden,
worauf bei abgenommenen Teilen 44 die die Fadenräder 20 tragende biegsame Welle 19
eingelegt und die Teile 42, 44 miteinander verschraubt werden.
[0042] In Fällen, bei denen die Fadenliefereinheiten 17 sehr gedrängt nebeneinander zu liegen
kommen, wie dies bspw. bei hochsystemigen Rundstrickmaschinen der Fall ist, kann es
genügen, die biegsame Welle 19 nicht bei jeder einzelnen Fadenliefereinheit 17 in
der geschilderten Weise durch einen Stützarm 39 abzustützen und zu lagern. Dabei kann
es genügen, wie in Fig. 5 dargestellt, eine Lagerung der biegsamen Welle 19 lediglich
bei jedem dritten oder vierten Fadenrad 20 vorzusehen.
[0043] Es bildet aber in jedem Fall die biegsame Welle 19 unmittelbar ein Teil der Lagereinrichtung
jedes Fadenrades 20, unabhängig davon, wo die biegsame Welle 19 abgestützt ist.
[0044] Zwischen den einzelnen Abstützstellen und den Fadenliefereinheiten 17 ist die biegsame
Welle 19 zweckmäßigerweise durch eine an sich bekannte biegsame, schlauchartige Wellenführungshülle
47 umgeben, die ihrerseits in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise gleich als Lagerelement
für die biegsame Welle dienen kann. Zu diesem Zwecke kann sie nämlich endseitig jeweils
zwischen die Halbschalen 43 des zugeordneten Stützarmes 39 eingeklemmt werden.
[0045] Die die Fadenlieferelemente bildenden Fadenräder 20 der verschiedenen Fadenliefereinheiten
17 sind mit der biegsamen Welle 19 lösbar gekuppelt, um damit die Möglichkeit zu haben,
bspw. beim Einrichten der Maschine etc., ein einzelnes Fadenrad 20 von Hand zu drehen
oder durch den darüberlaufenden Faden anzutreiben. Ein zugehöriger Kupplungsmechanismus
ist in einer einfachen Ausführungsform in den Fig. 7 bis 9 veranschaulicht.
[0046] Jedes Fadenrad 20 besteht aus einer im wesentlichen zylindrischen Nabe 48, die in
gleichen Winkelabständen ringsum verteilt angeordnete, im wesentlichen U-förmige
Drahtbügel 49 trägt, die mit ihren Schenkelenden in entsprechende Ringflansche 50
der Nabe 48 eingesetzt sind. Die Bügel 49, von denen bei dem bspw. in Fig. 9 dargestellten
Fadenrad 20 sechs vorgesehen sind, weisen jeweils einen im wesentlichen achsparallelen
Fadenauflagebereich 51 auf, an den sich auf einer Seite ein schräg zu der Drehachse
verlaufender und mit dem Fadenauflagebereich 51 einen stumpfen Winkel einschließender
Fadenanlaufbereich 52 anschließt, während auf der anderen Seite der Fadenauflagebereich
51 in einen nach außen zu geneigten Fadenauslaufbereich 530 kleinerer radialer Länge
übergeht.
[0047] Der von der Einlauföse 35 über einen Knotenfänger 40 (Fig.3) kommende Faden 25 läuft
auf die Anlaufschrägen 52 der Bügel 49 auf; die dort sich bildenden Fadenwindungen
werden geordnet nebeneinanderliegend selbsttätig wegen der Schräge auf den Fadenauflagebereich
51 geschoben. Von dem dort kontinuierlich axial vorgeschobenen Fadenwickel wird der
ablaufende Faden über die Auslaufschräge 530 kontinuierlich tangential abgezogen.
[0048] Dieses kurz beschriebene Fadenrad 20 hat sich für die Fadenlieferung als besonders
zweckmäßig erwiesen. Grundsätzlich bestehen bei der Fadenliefervorrichtung aber keine
Beschränkungen hinsichtlich der Gestaltung der Fadenräder oder -trommeln, d.h. ganz
allgemein der Fadenlieferelemente. Sie müssen nur derart beschaffen sein, daß sie
von der biegsamen Welle 19 angetrieben werden können. Eine weitere Ausführungsform
eines Fadenrades 20a ist in den Fig. 13 bis 17 dargestellt.
[0049] In den beiden Ringflanschen 50 der Nabe 48 des Fadenrades 20 ist in zwei durchgehende,
fluchtende, achsparallele Bohrungen ein zylindrisches Rohrstück 520 eingesetzt, in
dem ein achsparalleler Kupplungsstift 53 axial verschieblich gelagert ist, der durch
eine aufgesetzte Druckfeder 54 auf eine Eingriffsstellung zu belastet ist, in der
ein stirnseitig an ihm angeordneter Arretierungsbolzen 55 in eine entsprechende zugeordnete
Bohrung 56 eines Kupplungsteiles einrastet. Dieses Kupplungsteil ist durch einen
Ringflansch 57 einer drehfest auf die biegsame Welle aufgesetzten zylindrischen Büchse
58 gebildet, auf der das Fadenrad 20 mit seiner Nabe 48 frei drehbar und axial unverschieblich
gelagert ist und die so ein Antriebselement bildet.
[0050] An dem Ringflansch 57 sind mehrere Bohrungen 56 angeordnet, die ringsum in gleichen
Abständen auf einem Lochkreis liegen (Fig.9), derart, daß das Fadenrad 20 in durch
die Lochteilung gegebener beliebiger Winkelstellung mit der biegsamen Welle 19 drehfest
verbunden werden kann.
[0051] Andernends ist der Kupplungsbolzen 53 mit einer Rasteinrichtung 59 versehen, die
sich gegen das Rohrstück 520 abstützt und in der zurückgezogenen Stellung des Kupplungsbolzens
53 mit diesem verrastbar ist. Damit kann die Kupplung im gelösten Zustand arretiert
werden; durch einfaches Verdrehen des Kupplungsbolzens 53 kann die Kupplung in der
beschriebenen Weise zum Einrasten gebracht werden.
[0052] Es kann Fälle geben, bei denen es der besseren Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit
wegen zweckmäßig ist, zumindest einen Teil der Fadenräder 20 nicht unmittelbar in
der erläuterten Weise auf einer biegsamen Welle 19 anzuordnen, sondern diese getrennt
von der biegsamen Welle zu lagern. Eine solche Ausführungsform ist in den Fig. 11,
12 dargestellt:
[0053] Der grundsätzliche Aufbau der in diesen Figuren veranschaulichten Fadenliefereinheit
ist gleich jenem der bereits beschriebenen Fadenliefereinheiten 17; gleiche Teile
sind deshalb mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert. Das
mit der bereits beschriebenen Kupplung versehene Fadenrad 20 ist mittels einer eigenen
Achse 60 an dem Stützarm 39 drehbar gelagert, der im Bereiche der daneben angeordneten
Lager- und Stützstelle für die biegsame Welle 19 wiederum zweiteilig ausgebildet ist,
um die Montage der biegsamen Welle 19 zu erleichtern. Auf die biegsame Welle 19 ist
als Antriebselement eine Antriebs-Riemenscheibe 61 drehfest aufgesetzt, die über einen
endlosen Zahnriemen 62 mit einer entsprechenden, auf der Achse 60 drehbar gelagerten
Zahnriemenscheibe 63 gekuppelt ist, welche ihrerseits an die Stelle des anhand der
Fig.7 erläuterten Ringflansches 57 tritt.
[0054] Selbstverständlich könnte anstelle des Zahnriementriebes 61 bis 63 auch ein Zahngetriebe
oder eine andere getriebliche Verbindung Verwendung finden, wie dies die nachfolgend
beschriebenen Ausführungsformen (Fig. 14 bis 17) zeigen.
[0055] In den Fig. 13 bis 17 sind gegenüber der beschriebenen Fadenliefervorrichtung insoweit
abgeänderte Ausführungsformen der Fadenliefervorrichtung beschrieben, als sie es
erlauben, mit verschiedenen Fadenliefergeschwindigkeiten zu arbeiten.
[0056] In Fig. 13 sind zu diesem Zwecke noch zwei zusätzliche biegsame Wellen 19a, 19b vorgesehen,
die parallel zu der bereits erläuterten biegsamen Welle 19 verlaufend kreisförmig
angeordnet und mit einem eigenen, in Fig. 13 nicht weiter dargestellten Getriebe 22
(Fig. 10) gekuppelt sind. Die biegsamen Wellen 19, 19a, 19b sind im vorliegenden
Falle parallel übereinanderliegend angeordnet; es sind auch Anwendungsfälle denkbar,
bei denen sie radial nebeneinander verlaufend gelagert sind oder in einer anderen
Zuordnung zueinander stehen.
[0057] Jede der biegsamen Wellen 19, 19a, 19b trägt in der bereits beschriebenen Weise
den einzelnen Strickstellen zugeordnete Antriebs-Riemenscheiben 61, die wiederum über
die bereits beschriebene Kupplung (Fig. 7 bis 9) individuell mit den biegsamen Wellen
drehfest gekuppelt bzw. von den biegsamen Wellen gelöst werden können. Werden mehr
als drei verschiedene Fadenlaufgeschwindigkeiten gefordert, so können auch entsprechend
mehr als drei biegsame Wellen in entsprechender Weise angeordnet werden.
[0058] Die Fadenliefereinheit 17 verfügt in diesem Falle über eine im wesentlichen ebene
Lagerplatte 64, die an den Halter 18 einstückig angeformt ist und an der über ein
Wälzlager 65 und die Achse 60 in der aus Fig. 15 ersichtlichen Weise ein Fadenrad
20a drehbar gelagert ist. Das Fadenrad 20a weist einen als geschlossene ringsum laufende
Fläche ausgebildeten Fadenauflagebereich 51 auf, an den sich seitlich ein schräger
Fadenanlaufbereich 52 und ein Fadenauslaufbereich 530 anschließen, so daß sich eine
grundsätzlich ähnliche Profilform wie in Fig. 7 ergibt (Fig. 15).
[0059] Die biegsamen Wellen 19, 19a, 19b sind über Wälzlager 65 (Fig. 15) an der Lagerplatte
64 gelagert. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß sich
eine nochmalige Erläuterung insoweit erübrigt.
[0060] Mit dem Fadenrad 20a ist die Zahnriemenscheibe 63 drehfest verbunden. Jeweils eine
der den biegsamen Wellen 19, 19a, 19b zugeordneten Kupplungen ist mittels des Kupplungsstiftes
53 eingelegt. Entsprechend wird das Fadenrad 20a mit der der zugeordneten Drehzahl
der jeweiligen biegsamen Welle 19a bzw. 19b angetrieben.
[0061] Bei der in den Fig. 14, 15 dargestellten alternativen Ausführungsform für wahlweisen
Antrieb des Fadenrades 20a mit unterschiedlichen Drehzahlen ist die Fadenliefereinheit
ebenso wie in Fig. 13 mit einer gehäuseartigen verrippten Trägerplatte 64 und einem
einstückig mit dieser verbundenen Halter 18 ausgebildet. In der Trägerplatte 64 sind
in diesem Falle zwei biegsame Wellen 19, 19a über Wälzlager 66 (Fig. 15) drehbar gelagert.
Die beiden biegsamen Wellen 19, 19a werden durch nicht weiter dargestellte Antriebsquellen
mit verschiedener Drehzahl angetrieben. Als Antriebselemente sind zwei Zahnräder 67,
67a vorgesehen, die mit einem Nabenteil 68 im Innenring der Wälzlager 66 gelagert
sind und zu deren drehfester Verbindung mit der biegsamen Welle 19 bzw. 19a ein Überwurfring
69 dient, der eine in eine entsprechende Gewindebohrung eingeschraubte Klemmschraube
70 trägt, die durch eine zugeordnete Bohrung in dem Nabenteil 68 ragt und sich gegebenenfalls
über eine Schutzbüchse aus Messing oder Aluminium gegen die biegsame Welle 19 bzw.
19a abstützt.
[0062] Die beiden Zahnräder 67, 67a gleichen Durchmessers liegen mit ihren Achsen auf einem
gedachten Kreisbogen, um die über das Wälzlager 65 an der Trägerplatte 64 gelagerte
Achse 60. Auf einer zu der Achse 60 konzentrischen Lagernabe 71 der Trägerplatte
64 ist ein Schalthebel 72 schwenkbar gelagert, der durch einen Sprengring axial gesichert
ist und einenends einen über die Trägerplatte 64 seitlich vorragenden Betätigungsteil
73 aufweist sowie anderenends ein drehbar gelagertes Zwischenzahnrad 74 trägt, das
wahlweise mit dem Zahnrad 67 oder dem Zahnrad 67a in Eingriff gebracht werden kann
(vgl. Fig. 14). Das Zwischenzahnrad 74 steht mit einer auf die Achse 60 aufgesetzten
Zahnscheibe 75 in dauerndem Eingriff, die ihrerseits über einen Rastbolzen 76 mit
dem auf der Achse 60 drehbar gelagerten koaxialen Fadenrad 20a drehfest gekuppelt
werden kann. Der in dem Fadenrad 20a achsparallel und gegen die Wirkung einer Druckfeder
77 längsverschieblich gelagerte Rastbolzen 76 greift in der eingerasteten Stellung
in jeweils eine entsprechende Bohrung 78 der Zahnscheibe 75 ein.
[0063] Das Fadenrad 20a ist auf der Achse 60 axial zwischen der in Fig. 15 dargestellten
Betriebsstellung, in der es über den Rastbolzen 76 drehfest mit der Zahnscheibe 75
gekuppelt ist und einer abgekuppelten Stellung axial verschieblich, in der es auf
der Achse 60, beispielsweise zu Einstellzwecken, frei gedreht werden kann. Diese
beiden axialen Stellungen des Fadenrades 20a sind durch eine an der Nabe des Fadenrades
20 angeordnete federbelastete Raste 79 bestimmt, die wahlweise in eine von zwei Rastnuten
80 am Umfang der Achse 60 einrasten kann.
[0064] Durch einfaches Verschwenken des Schalthebels 72 mittels dessen Hebelteiles 73 kann
somit der Antrieb des Fadenrades 20a wahlweise von der biegesamen Welle 19 oder der
biegsamen Welle 19a aus eingeschaltet werden. Um das in der ausgekuppelten Stellung
stehende Fadenrad 20a wieder mit der Zahnscheibe 75 zu kuppeln, braucht es lediglich
axial in die Betriebsstellung nach Fig. 15 zurückgeschoben zu werden; der zunächst
zurückgedrückte Rastbolzen 76 findet dann wegen der Drehbewegung der Zahnscheibe 75
selbsttätig in die Bohrung 78, womit die drehfeste Kupplung zwischen dem Fadenrad
20a und der Zahnscheibe 75 hergestellt ist.
[0065] Die schließlich in den Fig. 16, 17 noch veranschaulichte alternative Ausführungsform
unterscheidet sich von jener nach den Fig. 14, 15 im wesentlichen lediglich dadurch,
daß die Trägerplatte zweiteilig ausgebildet ist. In einem den einstückig angeformten
Halter 18 tragenden ersten Teil 64a der Trägerplatte sind, ähnlich wie in Fig. 14,
15, die beiden biegsamen Wellen 19, 19a mit ihren Achsen in einer gemeinsamen vertikalen
Ebene im Abstand übereinanderliegend drehbar gelagert. Sie tragen wieder die drehfest
aufgesetzten, die Antriebselemente bildenden stirnverzahnten Antriebszahnräder 67,
67a.
[0066] An diesem ersten Trägerplattenteil 64a ist ein zweiter Trägerplattenteil 64b in
einer zu der erwähnten, die Achsen der beiden Zahnräder 67, 67a enthaltenden Ebene
parallelen Richtung über eine Schwalbenschwanznutenführung 81 zwischen den beiden
in den Fig. 16, 17 dargestellten Stellungen verschieblich gelagert. Das Trägerplattenteil
64b trägt entsprechend Fig. 15 die drehbar gelagerte Achse 60, auf der wiederum das
Fadenrad 20a und die Zahnscheibe 75 in bereits beschriebener Weise gelagert sind.
[0067] Die Anordnung ist dabei derart getroffen, daß in jeder der beiden Betriebsstellungen
(Fig. 16, 17) die Zahnscheibe 75 jeweils mit einem der beiden Antriebszahnräder 67
oder 67a in Eingriff steht, wobei die entsprechende Stellung durch eine nicht weiter
dargestellte Kugelrasteinrichtung im Bereiche der Schwalbenschwanzführungseinrichtung
81 bestimmt ist.
[0068] Diese Ausführungsform zeichnet sich ersichtlich durch einen besonders einfachen Aufbau
des Umschaltmechanismus zwischen den beiden Drehzahlen aus. Sie könnte selbstverständlich
auch mit drei oder mehr biegsamen Wellen 19, 19a etc. und diesen zugeordneten Antriebszahnrädern
67, 67a etc. arbeiten, die dann jeweils mit ihren Achsen in einer gemeinsamen Vertikalebene
liegend anzuordnen sind.
[0069] Es gibt eine Reihe von Anwendungsfällen bei Rundstrickmaschinen, bei denen es darauf
ankommt, wahlweise mit verschiedenen (in der Praxis in der Regel maximal bis zu vier)
Fadenlaufgeschwindigkeiten arbeiten zu können. Abgesehen von der geschilderten Möglichkeit,
jeder Fadenlaufgeschwindigkeit eine eigene biegsame Welle mit entsprechender Antriebsquelle
zuzuordnen, ist es auch möglich, unterschiedliche Fadenlaufgeschwindigkeiten an einzelnen
Verbrauchsstellen dadurch zu erzielen, daß über entsprechende Stellmittel auf die
zugeordneten Fadenräder oder allgemein Fadenlieferelemente individuell Eingriff genommen
wird. Beispiele hierfür zeigen die Fig. 18 bis 21:
[0070] Die in diesen Figuren dargestellten Fadenräder entsprechen grundsätzlich in ihrem
Aufbau der bereits erläuterten Ausführungsform des Fadenrades 20, so daß mit diesem
gleiche oder entsprechende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht
nochmals erläutert sind.
[0071] Um die Fadenliefergeschwindigkeit zu verändern, ist einmal die Anordnung derart
getroffen, daß die Fadenräder in ihrem wirksamen Durchmesser veränderlich sind, derart,
daß sie auf die jeweilige Fadenlaufgeschwindigkeit in einem Stellbereich von bspw.
1:3:5 eingestellt werden können.
[0072] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 18 bis 20 sind die U-förmigen Drahtbügel 49
an dem Ringflansch 57 der drehfest auf die biegsame Welle 19 aufgesetzten zylindrischen
Buchse 58 in Schwenkbüchsen 83 mit ihren beiden parallelen Schenkeln 49a längsverschieblich
geführt, wobei die Schwenkbüchsen 83 jeweils um zu der Drehachse parallele Schwenkachsen
84 schwenkbar sind. Endseitig stützen sich die Bügelschenkel 49a über rechtwinklig
abgebogene Endteile 85 gegen die Nabe 48 ab, deren Ringflansche 50 aber mit Aufnahmebohrungen
88 versehen sind. Die Nabe 48 ist drehbar auf der Büchse 58 gelagert und mit dieser
drehfest durch einen auf die Büchse 58 endseitig aufgeschraubten Klemmring 89 verbunden.
[0073] Wie aus Fig. 20 zu entnehmen, sind die U-förmigen Bügel 49 in Sekanten-Ebenen zu
der Drehachse der Nabe 48 liegend angeordnet. Wird somit nach dem Lösen des Klemmringes
89 die Nabenbüchse 48 gegenüber der Büchse 58 verdreht, so werden die in den Schwenkbüchsen
83 mit ihren Bügelschenkeln 49a verschieblich geführten Bügel 49 mehr oder weniger
radial ausgerichtet, mit dem Ergebnis, daß ihre Fadenauflagebereiche 51 auf einen
größeren oder kleineren gemeinsamen Flugkreis zu liegen kommen.
[0074] Selbstverständlich kann die Nabe 48 zusätzlich noch in bereits erläuterter Weise
über eine lösbare Kupplung mit der Büchse 58 verbunden sein, um das Fadenrad wahlweise
von der biegsamen Welle 19 abkuppeln und mit dieser kuppeln zu können.
[0075] Die beiden den Einstellbereich des wirksamen Durchmessers begrenzenden Zustände
sind im übrigen in den Fig. 19, 20 im Vergleich dargestellt.
[0076] Während bei der beschriebenen Ausführungsform nach den Fig. 18 bis 20 eine Veränderung
des wirksamen Durchmessers des Fadenrades lediglich im Stillstand möglich ist, sind
naturgemäß auch Ausführungsformen denkbar, bei denen diese Durchmesserverstellung
im Lauf vorgenommen werden kann, worauf der Ordnung halber hingewiesen sei. Dies kann
insbesondere bei elastomeren Fäden von Bedeutung sein.
[0077] Eine andere Möglichkeit, die Fadenliefergeschwindigkeit bei konstanter Drehzahl
der biegsamen Welle 19 stufenlos zu verändern, ist in Fig. 21 dargestellt. Dabei wird
der wirksame Außendurchmesser des Fadenauflagebereiche des einem U-förmigen Bügel
49 im Profil ähnlichen Fadenrades konstant gehalten, doch ist das eigentliche Fadenrad
mit der biegsamen Welle 19 über ein eigenes stufenlos verstellbares Reibradgetriebe
gekuppelt, das es gestattet, die Drehzahl des Fadenrades selbst beliebig zu verändern:
[0078] An einem mit einem Halter 18 (Fig. 21) verbundenen ortsfesten Lagerelement 90 ist
eine kreisförmige Ringscheibe 91 vertikal ausgerichtet starr befestigt, in deren
Bohrung ein zu der biegsamen Welle 19 koaxiales Verstellrad 93 mittels eines zylindrischen
Ansatzes drehbar gelagert ist, welches stirnseitig an seinem zylindrischen Ansatz
ein drehfest aufgesetztes Kegelrad 94 trägt. In der Bohrung des Verstellrades 93 ist
eine die biegsame Welle 19 umschließende Büchse 95 zusätzlich gelagert, deren Hauptlagerstelle
in einem koaxialen Gehäuse 97 liegt, welches über Befestigungsarme 97′ mit der Ringscheibe
91 fest verbunden ist. Auf dem Verstellrad 93 ist ein Skalenring 96 drehbar gelagert,
der durch eine Befestigungsschraube 970 fixierbar ist.
[0079] Mit dem Gehäuse 97 sind drei radial angeordnete Achsstifte 98 fest verbunden, welche
vorzugsweise jeweils einen Winkel von 120° miteinander einschließen. Auf jedem der
Achsstifte 98 ist eine Hohlspindel 99 drehbar gelagert, die endseitig mit einem mit
dem Kegelrad 94 in Eingriff stehenden Kegelrad 100 drehfest verbunden ist und die
mit einer Spindelmutter 101 in Eingriff steht, auf der über ein Kugellager 102 ein
Reibrad 103 drehbar gelagert ist, das mit einem Reibbelag 104 ausgestattet ist, welcher
mit einer Druckscheibe 113 zusammenwirkt.
[0080] Außerdem ist auf jedem Achsstift 98 endseitig eine Lagerscheibe 105 axial gesichert
aufgesetzt, auf der koaxial zu dem Reibrad 103 über ein Kugellager 106 ein Kegelzahnkranz
107 drehbar gelagert ist, der über parallele, endseitig in ihm verankerte Stifte 108,
die in entsprechende Durchgangsbohrungen größeren Durchmessers des Reibrades 103 eingreifen,
drehfest mit diesem gekuppelt ist. Ein in dem Gehäuse 97 verankerter Arretierstift
110 sichert die Lagerscheibe 105 gegen Verdrehung.
[0081] Die den drei Achsstiften in der beschriebenen Weise zugeordneten Kegelzahnkränze
107 stehen mit einem gemeinsamen Tellerrad 111 in Eingriff, das über ein Kugellager
112 mit zu der Drehachse der biegsamen Welle 19 paralleler Achse auf einem entsprechenden
Lagervorsprung der als Ringscheibe ausgebildeten Druckscheibe 113 drehbar gelagert
ist. Die Druckscheibe 113 ist ihrerseits über eine Keilverzahnung und einen Ringflansch
114 auf einem zylindrischen Ansatz der Büchse 95 drehfest und axial verschieblich
gelagert. Außerdem ist auf der Druckscheibe 113 über ein Kugellager 115 mit zu der
Drehachse paralleler Achse ein Lagerring 116 drehbar gelagert, an dem entweder Bügel
49 oder in diesem Fall ein in seiner Umrißgestalt der Form der Bügel 49 der Fig.
7 entsprechend geformter Blech- oder Kunststoffrotationskörper 490 einseitig drehfest
befestigt ist, der den Fadenauflagebereich 51 und den schrägen Fadenanlaufbereich
52 sowie die den schrägen Fadenauslaufbereich 530 (Fig. 7) mit bereits beschriebener
Wirkung trägt. Eine an dem Rotationskörper 490 seitlich angeordnete Raste 117 schließlich
kann durch entsprechende Axialbetätigung mit einem Verriegelungsstift 118 in eine
entsprechende Bohrung 119 eines Lochkranzes konstanter Teilung an dem Tellerad 111
eingreifen und damit eine drehfeste Kupplung zwischen dem das eigentliche Fadenrad
bildenden Rotationskörper 490 und dem Tellerrad 111 herstellen.
[0082] Ein auf den zylindrischen Ansatz der Büchse 95 aufgeschraubter Stellring 120 gestattet
es, über Tellerfederpakete 121, 122 und den zwischen diesen angeordneten Ringflansch
114, die Druckscheibe 113 auf die Reibräder 103 zu gerichtet axial zu belasten.
[0083] Das insoweit beschriebene Fadenrad wirkt wie folgt:
[0084] Bei eingerasteter Raste 117 und damit drehfester Verbindung zwischen dem Rotationskörper
490 und dem Tellerrad 111 wird bei einer Drehbewegung der biegsamen Welle 19 der Rotationskörper
490 des Fadenrades mit einer Drehzahl angetrieben, die von der radialen Stellung der
Reibräder 103 bezüglich der Drehachse der biegsamen Welle 19 bestimmt ist.
[0085] Bei ihrer Drehbewegung nimmt die biegsame Welle 19 die Büchse 95 und damit auch die
Druckscheibe 113 mit, welche ihrerseits die Reibräder 103 antreibt. Die radiale Stellung
der Reibräder 103 entspricht der jeweiligen Einstellung; die Reibräder 103 laufen
mit einer ihrem radialen Abstand von der Drehachse entsprechenden Drehzahl um ihre
Achsstifte 98 um. Wegen der drehfesten Kupplung bei 108 werden somit auch die Kegelzahnkränze
107 mit der gleichen Drehzahl bezüglich der Achsstifte 98 mitgenommen, die nun ihrerseits
das Tellerrad 111 und damit den Rotationskörper 490 mit der entsprechenden Drehzahl
antreiben.
[0086] Um das Übersetzungsverhältnis dieses Reibradgetriebes zu verändern, braucht lediglich
das Stellrad 93 verdreht zu werden, womit über das Kegelrad 94 und die Kegelräder
100 die Gewindespindeln 99 verdreht werden, was zur Folge hat, daß die Spindelmuttern
101 zusammen mit den Reibrädern 103 in gleichem Maße bezüglich der Drehachse der
biegsamen Welle 19 radial nach außen oder nach innen wandern. Dadurch wird der radiale
Abstand der drei Reibräder 103 von der Drehachse gleichmäßig verändert, so daß nach
dem Wiedereinkuppeln der vor Beginn der Verstellung ausgekuppelten Raste 117 in eine
der Bohrungen 119 des Lochkreises des Tellerrades 111 das neu eingestellte Drehzahlübersetzungsverhältnis
zur Wirkung kommt. Der Skalenring 96 gestattet es, daß jeweils eingestellte Übersetzungsverhältnis
reproduzierbar abzulesen. Außerdem sei erwähnt, daß die beschriebene Drehzahlverstellung
sowohl bei stillstehender als auch bei angetriebener Fadenliefervorrichtung erfolgen
kann.
[0087] In den Fig. 22, 23 ist noch eine Ausführungsform der neuen Fadenliefervorrichtung
dargestellt, bei der der Faden nicht dadurch schlupflos gefördert wird, daß auf
dem Fadenrad 20 ein entsprechender Fadenwickel dauernd aufrecht erhalten wird, sondern
bei der der Faden 25 fortlaufend von dem Umfang eines bei 130 in Fig. 23 gestrichelt
dargestellten Spulenkörpers abläuft.
[0088] Bei dieser Ausführungsform sind an dem Tragring 16 der Rundstrickmaschine nach Fig.
1 an jeder Strickstelle Fadenliefereinheiten 17a angeordnet, von denen jede einen
im wesentlichen rahmenförmigen Halter 180 mit zwei parallel zueinander im Abstand
verlaufenden Lagerarmen 39a aufweist, die durch Quertraversen 131 im Abstand gehalten
sind. Jeder der Lagerarme 39a ist mit einer Befestigungseinrichtung 27 entsprechend
Fig. 3 versehen und zur Lagerung und Abstützung von zwei parallel zueinander verlaufend
nebeneinander angeordneten biegsamen Wel len 19, 19a eingerichtet, die mit gleicher
Drehzahl und im gleichen Drehsinn angetrieben sind. Die beiden biegsamen Wellen 19,
19a erstrecken sich, ähnlich Fig. 2, kreisförmig rings um den Maschinenumfang und
sind endseitig mit dem stufenlos regelbaren Getriebe 22 verbunden.
[0089] Auf die biegsamen Wellen 19, 19a sind als Fadenlieferelemente 200 zwei Rohrstücke
drehfest aufgesetzt, die zwischen den beiden Tragarmen 39a parallel zueinander ausgerichtet
im Abstand liegen und gleichzeitig die Antriebswalzen für den Spulenkörper 130 bilden.
Die axiale Länge dieser Fadenlieferelemente 200 ist etwas größer als jene eines Spulenkörpers
130; an den Lagerarmen 39a angeformte Begrenzungsanschläge 132 verhindern ein unbeabsichtigtes
Freikommen des Spulenkörpers 130 von dem Halter 180.
[0090] Die beiden Lagerarme 39a sind im Bereiche der beiden biegsamen Wellen 19, 19a wiederum
entsprechend Fig. 4 zweiteilig ausgebildet. Das eine Halbschale 43 enthaltende Oberteil
ist mit 44 bezeichnet. Die biegsamen Wellen 19, 19a können im übrigen entweder unmittelbar
in den unteren Halbschalen 43 gelagert sein, oder aber es können - wie angedeutet
- auch eigene Lagerbüchsen oder Wälzlager 46 auf die biegsamen Wellen im Bereiche
ihrer Lagerstellen aufgesetzt sein.
[0091] Im Vorstehenden ist davon ausgegangen, daß beide biegsamen Wellen 19, 19a durch getrennte
Getriebe angetrieben sind. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Es sind auch
Abwandlungen der beschriebenen Ausführungsform insoweit denkbar, daß lediglich eine
angetriebene biegsame Welle 19 vorhanden ist und auf einen Antrieb der anderen Antriebswalze
verzichtet, oder dieser von der bieg samen Welle durch einen eigenen kleinen Riementrieb
oder eine getriebliche Verbindung abgeleitet ist. Dabei kann dann gegebenenfalls
auf die zweite biegsame Welle 19a verzichtet werden; an die Stelle des Rohrstückes
200 tritt eine in den beiden Lagerarmen 39a drehbar gelagerte Walze.
[0092] Außerdem kann bzw. können auch eine bzw. beide biegsame Welle(n) 19,19a von einer
weiteren biegsamen Welle aus angetrieben werden, die ihrerseits mit der Antriebsquelle
gekuppelt ist und zum Antrieb von Fadenliefergeräten nach Fig. 3 dient.
[0093] Die biegsame Welle 19, 19a, 19b ist bei allen beschriebenen Ausführungsformen einstückig
veranschaulicht. Dies ist die einfachste Ausführungsform, doch sind auch Ausführungsbeispiele
denkbar, bei denen die biegsame Welle mehrstückig ist, wobei die einzelnen Teilstücke
durch Kupplungsmuffen miteinander verbunden sind. Dies ist in Fig. 10 beispielhaft
beim Anschluß an das Getriebe 22 veranschaulicht, wo diese Kupplungsmuffe mit 135
bezeichnet ist. Diese Kupplungsmuffen können durch bei 136 angedeutete Klemmschrauben
mit den eingesteckten Enden der biegsamen Wellen 19, 19a, 19b drehfest verbunden
sein, doch sind auch Ausführungsformen vorstellbar, bei denen die biegsamen Wellen
endseitig Teile von formschlüssigen Steckkupplungen aufweisen, die es gestatten, durch
eine einfache Steckverbindung zusammen mit der Kupplungsmuffe 135 eine drehfeste Verbindung
herzustellen. Geeignete Profile dieser Steckkupplungsteile sind Keilverzahnungen
und dergl. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß es auch denkbar ist, einzelne
Fadenlieferelemente 20, 200 an ihren zugeordneten Lagerarmen 39, 39a oder ihrem
Halter 18 mittels einer eigenen Achse drehbar zu lagern und die Kupplung mit der biegsamen
Welle über die erwähnte Steck kupplung herzustellen. Dadurch können, falls erforderlich,
die Montage und der Austausch der Fadenlieferelemente erleichtert werden.
[0094] Dem gleichen Ziele dient auch eine andere mögliche Maßnahme, die darin besteht,
daß die Nabe 48 des Fadenrades 20 in der in Fig. 9 gestrichelt angedeuteten Weise
geteilt ausgebildet ist, wobei die beiden Halbschalen durch bei 136 angedeutete Schrauben
miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann das Fadenrad 20 von der biegsamen
Welle abgenommen werden, ohne daß diese selbst demontiert zu werden braucht.
[0095] Außerdem kann jede der biegsamen Wellen 19, 19a, 19b in sich vorgespannt werden,
um eine exakt phasenstarre Fadenlieferung an allen auf die biegsame Welle aufgesetzten
Fadenlieferelementen 20, 200 zu gewährleisten.
[0096] In den Fig. 24 bis 26 schließlich ist noch eine als Kompaktgerät ausgebildete Fadenliefereinheit
17 dargestellt, die von ihrem grundsätzlichen Aufbau her ähnlich wie die Ausführungsform
nach den Fig. 14, 15 gestaltet ist und die es aber gestattet, das Fadenrad 20a bei
laufender biegsamer Welle 19 wahlweise ein- oder abzukuppeln. Gleiche Teile wie bei
den bereits beschriebenen Ausführungsformen sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet
und nicht nochmals erläutert.
[0097] Die einstückig mit dem Halter 18 ausgebildete Trägerplatte 64 weist lediglich eine
Lagerstelle für die biegsame Welle 19 auf. Diese Lagerstelle ist durch ein Wälzlager
66 gebildet, in dessen Innenring eine das Antriebselement bildende Lagermuffe 135
eingesetzt ist, welche auf die biegsame Welle 19 aufgesetzt und mit dieser über
den Überwurfring 69 (Fig. 15) und die Klemmschraube 70 drehfest verbunden ist. Die
Lagermuffe 135 trägt eine drehfest mit ihr verbundene Kupplungsscheibe 136; auf ihr
ist auch das Fadenrad 20a drehbar gelagert, dessen Axialsicherung durch einen in eine
Ringnut 137 der Lagermuffe 135 eingreifenden Paßstift 138 erfolgt. Auf einem koaxialen
Paßansatz 139 des Fadenrades 20a ist ein Kupplungsring 140 axial verschieblich gelagert,
der mit dem Paßansatz 139 über eine Nut-/Federverbindung 141 axial verschieblich und
drehfest gekuppelt ist. Der Kupplungsring 140 trägt auf der der Kupplungsscheibe
136 zugewandten Seite eine radiale Klauenverzahnung 142, die mit einer entsprechenden
Verzahnung an dem Kupplungsring 136 in und außer Eingriff gebracht werden kann.
Eine mit dem Fadenrad 20a drehfest verbundene Abdeckscheibe 143 sitzt so auf einem
entsprechenden Ringfortsatz 144 der Trägerplatte 64, daß ein den Kupplungsring 140
im wesentlichen staubdicht aufnehmender Raum begrenzt ist.
[0098] In diesem Raum ist an zwei Lageransätzen 145 (Fig.26) mittels einer Achse 146 ein
U-förmiger Kupplungsbügel 147 gegen die Wirkung einer Schlingfeder 148 schwenkbar
gelagert, der zwei koaxiale Mitnehmerstifte 149 trägt, die mit Spiel in eine Ringnut
150 des Kupplungsringes 140 eingreifen. An dem Kupplungsbügel 147 ist ein Betätigungswinkel
151 befestigt, der mit einem kurbelförmigen Teil 153 einer Betätigungswelle 154 zusammenwirkt,
die bei 155 in entsprechenden Lagerteilen der Trägerplatte 64 drehbar gelagert ist
und die endseitig einen über die Trägerplatte 64 vorragenden Drehgriff 156 trägt.
[0099] Im normalen Betriebszustand ist der Kupplungsring 140 mit der Kupplungsscheibe 136
über die Klauenkupplungsverzahnung 142 drehfest gekuppelt, so daß über die Nut-/Federverbindung
141 das Fadenrad 20a drehfest mit der Lagermuffe 135 und damit mit der biegsamen Welle
19 gekuppelt ist. Wird, bezogen auf Fig. 25, das Kurbelteil 153 durch entsprechende
Betätigung des Drehgriffes 156 im Uhrzeigersinn verschwenkt, so wird der Kupplungsbügel
seinerseits, bezogen auf Fig. 25, um die Achse 146 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt,
mit dem Ergebnis, daß der Kupplungsring 140 außer Eingriff mit der Kupplungsscheibe
136 gebracht und damit das Fadenrad 20a entriegelt wird. Eine an dem Betätigungswinkel
151 angeordnete Rastvertiefung 157 hält die Betätigungswelle 154 in der der entriegelten
Kupplung entsprechenden Stellung bis die Kupplung durch entsprechende Betätigung des
Drehgriffs 156 wieder eingerückt wird.
[0100] Nach Lösen des von außen her durch eine entsprechende Bohrung zugänglichen, gegebenenfalls
federbelasteten Paßstiftes 138 kann das Fadenrad 20a auch von der Lagermuffe 135 axial
abgezogen werden.
[0101] Ein an der Abdeckscheibe 143 angeordneter Schalter 159 tastet die Schwenkstellung
des Kupplungsbügels 147 ab; er kann bspw. eine in der Leuchte 30 angeordnete Lampe
160 ansteuern, die den jeweiligen Betriebszustand der Kupplung anzeigt.
[0102] Aus Fig. 24 ist zu ersehen, daß an der Trägerplatte 64 über einen Arm 161 die Fadeneinlauföse
35 und die Tellerbremse 36 befestigt sind; der Einlauffühlerarm 31 und der Auslauffühlerarm
32 sind ebenfalls dargestellt. Die zugehörigen Fadenwächter sind in dem von der Abdeckplatte
143 umschlossenen Raum untergebracht. Die beiden Auslaufösen 37, 38 (Fig.3) sind durch
entsprechende Auslaufhaken 37a, 38a ersetzt, zwischen die der Auslauffühlerarm 32
mit einer offenen Fadenöse 162 eingreifen kann. Der Fadenauslauffühlerarm 32 kann
zwei in Fig.24 gestrichelt angedeutete Grenzstellungen, abhängig von der Fadenspannung,
einnehmen. Die erste Stellung ist die Betriebsstellung; die zweite Stellung ist die
Stopstellung, in der der Fadenwächter ein Abstellsignal für die Maschine abgibt,
weil bspw. ein Fadenbruch vorliegt.
1. Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere Rundstrick- oder Rundwirkmaschinen,
mit wenigstens einem an seinem Umfang einen Faden fördernden, drehbar gelagerten
Fadenlieferelement, das über einen ringförmig angeordneten Wellenstrang mit einer
es in Umdrehung versetzenden Antriebsquelle verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der ringförmige Wellenstrang wenigstens eine in Abständen an Lagerstellen ortsfest
abgestützte, biegsame Welle (19, 19a, 19b) aufweist, auf die das Fadenlieferelement
(20, 200) oder ein mit diesem in Antriebsverbindung stehendes Antriebselement (58,
61, 67, 135) aufgesetzt ist.
2. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung
für eine Rundstrickmaschine die biegsame Welle (19, 19a) auf einem zu der Achse des
Nadelzylinders (6) koaxialen Kreisbogen angeordnet und an den Lagerstellen (39, 39a)
gegen das Maschinengestell abgestützt ist.
3. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
biegsame Welle einstückig ausgebildet ist.
4. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
biegsame Welle (19, 19a, b) mehrstückig mit zwischen ihren Teilstücken angeordneten
Verbindungsmitteln ausgebildet ist.
5. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die biegsame Welle (19, 19a,b) in sich vorgespannt ist.
6. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenlieferelement
(20, 200) mit dem auf die biegsame Welle aufgesetzten Antriebselement (61) getrieblich
verbunden ist.
7. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenlieferelement
(20, 200) auf der biegsamen Welle (19, 19a, b) oder auf dem auf diese aufgesetzten
Antriebselement (58) drehbar gelagert und durch zugeordnete Kupplungsmittel (55,
56) mit der biegsamen Welle wahlweise kuppelbar ist.
8. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsmittel
unabhängig von der Drehbewegung der biegsamen Welle (19, 19a, b) betätigbar ausgebildet
sind.
9. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Fadenlieferelement (20, 200) teilbar ausgebildete Lagermittel
(48) aufweist, mit denen es auf die biegsame Welle (19, 19a, b) oder auf das auf diese
aufgesetzte Antriebselement (58) aufgesetzt ist.
10. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Fadenlieferelement als Fadenrad (20) oder -trommel ausgebildet
ist, auf dessen bzw. deren Umfang der Faden (25) in Gestalt von Windungen aufliegt
und dem bzw. der Fadenleitelement(e) (35, 36, 37, 38) zugeordnet sind, durch die
der Faden im wesentlichen tangential zu- bzw. abführbar ist.
11. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fadenlieferelement (20, 200) oder mehrere Fadenlieferelemente (20, 200) Teil
bzw. Teile einer Fadenliefereinheit (17, 17a) ist bzw. sind, die eine Lagerstelle
für wenigstens eine biegsame Welle (19, 19a, b) aufweist.
12. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenliefereinheit
(17) Fadenleitelemente (35, bis 38) und/oder den Fadenlauf überwachende und/oder
beeinflussende Einrichtungen (31, 32) aufweist.
13. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Fadenliefereinheit (17, 17a) einen eigenen Halter (18) mit Befestigungseinrichtungen
(27) aufweist, an dem zumindest das bzw. die Fadenlieferelement)e) (20, 200 gelagert
ist bzw. sind.
14. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die biegsame(n) Welle(n) an dem Halter (18) oder zumindest einem mit diesem verbundenen
Stütz- und Lagerelement (39, 39a) gelagert ist bzw. sind und daß die biegsame(n) Welle(n)
mit dem bzw. den zugeordneten Fadenlieferelement(en) (20, 200) jeweils über Getriebemittel
(61, bis 63) gekuppelt ist bzw. sind.
15. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einem Fadenlieferelement (20, 200) Stellmittel (89, 93) zugeordnet
sind, durch die die geförderte Fadenmenge pro Zeiteinheit innerhalb eines vorbestimmten
Stellbereiches individuell veränderbar ist.
16. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmittel
eine Einrichtung (89, 83, 88) zur Veränderung des wirksamen Außendurchmessers des
Fadenlieferelementes (20) zumindest in dessen Fadenauflagebereich (51) aufweisen.
17. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellmittel Getriebemittel mit veränderlichen Übersetzungsverhältnissen aufweisen.
18. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellmittel bei laufendem Fadenlieferelement (20, 200) ansteuerbar ausgebildet
sind.
19. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Fadenlieferelement als eine an ihrem Umfang einen aufgelegten Spulenkörper (130)
reibschlüssig antreibende Antriebswalze (200) ausgebildet ist.
20. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die unmittelbar
auf der biegsamen Welle (19, 19a) befestigte rohrförmige Antriebswalze (200) zu
ihren beiden Seiten an einem Halter (18) oder einem damit verbundenen Teil (39a) gelagert
ist.
21. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zur ortsfesten Anordnung eingerichtete Stütz- und Lagerelemente (39, 39a)
für wenigstens eine biegsame Welle (19, 19a) aufweist.
22. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz-
und Lagerelemente (39, 39a) eigene, die jeweilige biegsame Welle (19, 19a) aufnehmende
und Lagerstellen bildende Lagermittel (43, 36) aufweisen.
23. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stütz- und Lagerelemente (39, 39a) zumindest im Bereiche der biegsamen Welle(n)
(19, 19a, b) zweiteilig ausgebildet sind.
24. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stütz- und Lagerelemente Lagerarme (39, 39a) aufweisen, die Befestigungsmittel
(27) zur Halterung an einem ortsfesten Tragring (16) tragen.
25. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mehrere parallelverlaufende biegsame Wellen (19, 19a) mit jeweils eigenen
zugeordneten Fadenliefer elementen (20, 200 und/oder Antriebselementen (58, 61) aufweist,
die von entsprechenden Antriebsquellen (22) mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben
sind.
26. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens
ein Fadenlieferelement (20, 200) aufweist, das jeweils mit einem von zumindest zwei
Antriebselementen wahlweise in Antriebsverbindung setzbar ausgebildet ist.
27. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die biegsame(n) Welle(n) (19, 19a, 19b) zumindest teilweise von Schutzhüllen (47)
umgeben ist bzw. sind, die Teile der Lagereinrichtung bilden.
28. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die biegsame Welle (19, 19a) beidenends mit der Antriebsquelle (22) gekoppelt
ist.
29. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswalze
(200) oder deren zugeordnete biegsame Welle (19, 19a) mit einer weiteren biegsamen
Welle gekuppelt ist, die ihrerseits mit der Antriebsquelle gekuppelt ist und gegebenenfalls
wenigstens ein anderes Fadenlieferelement (20) trägt.
30. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle
für die biegsame Welle (19) gleichzeitig die Lagerstelle für das Fadenlieferelement
(20) bildet.
31. Fadenliefereinheit zur Verwendung bei einer Fadenliefervorrichtung nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie Trägermittel (64) aufweist,
auf denen zumindest ein Fadenlieferelement (20, 20a) und ein mit diesen in Antriebsverbindung
stehendes Antriebselement (135) drehbar gelagert sind und daß das Antriebselement
zur Kupplung mit einer biegsamen Welle (19) eingerichtet ist.