(19)
(11) EP 0 351 722 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1990  Patentblatt  1990/04

(21) Anmeldenummer: 89112902.5

(22) Anmeldetag:  14.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D04B 15/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB GR IT

(30) Priorität: 19.07.1988 DE 3824437

(71) Anmelder: Memminger, Gustav
D-7290 Freudenstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Memminger, Gustav
    D-7290 Freudenstadt (DE)
  • Kühn, Falk
    D-7407 Rottenburg 6 (DE)
  • Fabschitz, Heinz
    D-8152 Westerham (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Rudolf, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel Postfach 348
73704 Esslingen
73704 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen


    (57) Eine Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere Rundstrickmaschinen, mit wenigstens einem an seinem Umfang einen Faden fördernden, drehbar gelagerten Fadenlieferelement (20) ist der­art aufgebaut, daß das Fadenlieferelement über einen ringförmig angeordneten Wellenstrang an­getrieben ist, der wenigstens eine in Abständen an Lagerstellen ortsfest abgestützte biegsame Welle (19) aufweist, auf die das Fadenlieferelement oder ein mit diesem in Antriebsverbindung stehen­des Antriebselement (58) aufgesetzt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere Rundstrick- oder Rund­wirkmaschinen, mit wenigstens einem an seinem Umfang einen Faden fördernden, drehbar gelagerten Fadenlie­ferelement, das über einen ringförmig angeordneten Wellenstrang mit einer es in Umdrehung versetzenden Antriebsquelle verbunden ist.

    [0002] Moderne Hochleistungs-Rundstrickmaschinen sind heute durchweg mit Fadenliefervorrichtungen ausgerüstet, die den einzelnen Strickstellen der Maschine gleichmäßig und mit vorgegebener Spannung den von der jeweiligen Spule abgezogenen Faden zuliefern. Typischerweise ist jede dieser Fadenliefervorrichtungen mit einem zur Befestigung an einem Tragring der Maschine eingerichteten Halter ausgebildet, an dem ein Fadenlieferelement in Gestalt eines Fadenrades oder einer Fadentrommel um eine vertikale Achse drehbar gelagert ist. Der Antrieb aller Faden­lieferelemente der Rundstrickmaschine erfolgt ge­meinsam durch einen in einer horizontalen Ebene angeordneten, umlaufenden, endlosen Flach- oder Zahnriemen, der bei jeder Fadenliefervorrichtung mit einer mit deren Fadenlieferelement koaxial gekuppelten Riemenscheibe in Eingriff steht und der seinerseits über ein sogenanntes Qualitätsrad veränderlichen Durchmessers in fester Abhängig­keit von der Drehbewegung des Nadelzylinders an­getrieben ist. Typische Beispiele hierfür sind in der DE-PS 1286 680 und der DE-PS 24 61 746 beschrieben.

    [0003] Da die Fadenlieferelemente wegen ihres Antriebes durch den gemeinsamen Flach- oder Zahnriemen mit vertikaler Drehachse rings um den Maschinenumfang angeordnet werden müssen, sind grundsätzlich mehrere Fadenumleitstellen erforderlich, um den von oben kommenden Faden zunächst in die Horizontale umzulenken und dem den Faden fördernden Fadenliefer­element zuzuführen, sowie um den von dem Fadenliefer­element ablaufenden geförderten Faden auf einen Fa­denlaufweg zu lenken, der ihn zu der jeweiligen Strickstelle bringt. Dies gilt sowohl in den Fällen, in denen der von dem Fadenlieferelement geförderte Faden tangential von diesem abläuft, d.h. die Ge­schwindigkeit des dem Fadenlieferelement zulaufen­den Fadens gleich jener des ablaufenden Fadens ist (DE-PS 24 61 746), als auch in jenen Fällen, in denen der Faden von dem Fadenlieferelement über Kopf abgezogen wird (DE-PS 1760 600). Derartige Fadenumlenkstellen ergeben eine erhöhte Faden­reibung, welche je nach Garnqualität und auch Feuchte des Garnes zu verhältnismäßig starkem Abrieb und damit zur Flaumbildung führt.

    [0004] Um unerwünschten Flaumablagerungen, die rasch zu einer Beeinträchtigung des Fadenlaufes führen können, entgegenzuwirken, sind kontinuierlich betriebene Ab­blasvorrichtungen erforderlich, die, je größer der Flaumanfall ist, einen umso größeren Aufwand be­dingen.

    [0005] Da die Riemenscheiben der Fadenliefervorrichtungen unmittelbar auf den Wellen der von ihnen angetrie­benen Fadenlieferelemente sitzen, sind auch der Durchmesser und die Lage des mit allen diesen Riemenscheiben in Eingriff stehenden Endlosan­triebsriemens bei einer Rundstrickmaschine vorge­geben. Wegen der mit ihren Haltern radial nach außen ragend an dem gemeinsamen Tragring befestig­ten Fadenliefervorrichtungen kann der Durchmesser der kreisförmigen Antriebsriemenlaufbahn grundsätz­lich nicht kleiner als der Durchmesser des Tragrings sein. Dies ist aber mit Rücksicht auf die Faden­führung häufig unerwünscht, weil bspw. bei der Zufuhr der Fäden von einem neben der Maschine auf­gestellten Spulengatter (Seitengatter) die die einzelnen Fäden führenden Rohrleitungen innerhalb des Tragringes verlaufen und deshalb bei einem Riemenwechsel gelöst werden müssen.

    [0006] Auch gibt es viele Einsatzfälle, bei denen ein solcher, allen mechanischen Fadenliefervorrichtungen gemeinsamer Antriebsriemen insgesamt wegen der ihm prinzipbedingt anhaftenden Nachteile unerwünscht ist, die bspw. in der begrenzten Lebensdauer und den mit dem Austausch eines solchen Antriebsriemens ver­bundenen Umständen zu sehen sind.

    [0007] Zum Stand der Technik gehören nun auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Fadenliefervorrichtungen, die mit einem in der Betriebsstellung um eine horizontale Drehachse umlaufenden, angetriebenen Fadenlieferelement arbeiten. Als Beispiel hierfür sei die DE-AS 1785 501 genannt, die eine Fadenliefer­vorrichtung beschreibt, deren an einem Halter dreh­bar gelagertes Fadenlieferelement mit einer zugeord­neten Riemenscheibe über eine Kupplung veränderlichen Schlupfs gekuppelt ist. Solche Fadenliefervorrichtungen ergeben zwar einen günstigeren Fadenlauf mit weniger Fadenumlenkstellen; sie haben sich aber in der Praxis nicht durchsetzen können, weil der Antrieb ihrer Fa­denlieferelemente nicht einfach und betriebssicher genug ist.

    [0008] Neben den anhand einiger typischer Beispiele er­läuterten Fadenliefervorrichtungen, bei denen der Faden am Umfang des umlaufenden, angetriebenen Fadenlieferelementes entweder dadurch gefördert wird, daß der Faden durch den Antriebsriemen ge­gen einen Bereich der Umfangsfläche des Fadenliefer­elementes angedrückt wird (Bandfournisseur), oder unter Ausbildung eines Speicherwickels in einer Mehrzahl von Windungen auf das Lieferelement auf­gelegt ist, gibt es insbesondere für elastische Fäden auch Fadenliefervorrichtungen, bei denen der Faden von dem Spulenkörper unmittelbar ab­gewickelt wird. Diese Fadenliefervorrichtungen, wie sie in typischer Weise etwa in der DE-PS 32 33 869 beschrieben sind, sind derart aufge­baut, daß sie als Fadenlieferelement wenigstens eine in einem Halter drehbar gelagerte, angetrie­bene Antriebswalze aufweisen, die an ihrem Umfang reibschlüssig mit wenigstens einem abzuspulenden Spulenkörper in Eingriff steht, der gegen diese Antriebswalze in der Regel durch sein Eigengewicht angedrückt ist. Der Antrieb der Antriebswalzen kann wiederum über einen für eine Fadenliefervorrichtungen gemeinsamen endlosen Antriebsriemen erfolgen, der in einer horizontalen Ebene umlaufend angeordnet ist (DE-PS 32 33 869), doch ist es auch bekannt (US-PS 3303 671), einer Rundstrickmaschine zwei jeweils eine Mehrzahl von nebeneinanderliegenden Spulen­körpern aufnehmende lange Antriebswalzen zuzu­ordnen, die parallel zueinander ausgerichtet auf gegenüberliegenden Maschinenseiten angeordnet und jeweils über eine biegsame Welle mit einem gemein­samen Antriebsgetriebe gekuppelt sind. Diese An­ordnung ergibt sehr unterschiedliche Fadenlaufver­hältnisse zu den einzelnen Strickstellen und hat außerdem den Nachteil, daß die notwendigerweise verhältnismäßig langen biegsamen Wellen, von denen noch dazu eine über den Nadelzylinder hinweg­geführt werden muß, nicht unterstützt sind, zum Schlagen neigen und den Fadenlauf beeinträchtigen.

    [0009] Grundsätzlich ähnliches gilt auch für Fadenliefer­vorrichtungen ähnlicher Art, die aber mit einem Fa­denrad arbeiten (US-PS 3 226 955, FR-PS 1 294 926).

    [0010] Günstigere Verhältnisse insoweit ergibt demgegenüber eine aus der GB-PS 1 109 788 bekannte Fadenliefervor­richtung für metallische Effektfäden, bei der die in ihrer Zahl der Zahl der Strickstellen ent­sprechenden Antriebswalzen in gleichen Abständen nebeneinander auf einem gemeinsamen horizontalen Tragring über zugeordnete Lagerbügel gelagert sind, wobei einander benachbarte Antriebswalzen durch kardanische Gelenkverbindungen miteinander gekuppelt sind. Damit ist ein geschlossener, kreis­runder Antriebsstrang ausgebildet, der an beiden Enden von einem gemeinsamen Getriebe angetrieben ist. Derartige kardanische Gelenkwellen sind teuer und in den Kardangelenken auch gegen Flusen­ablagerungen empfindlich; sie bedürfen außerdem einer dauernden Schmierung.

    [0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenliefer­vorrichtung, insbesondere für Rundstrickmaschinen, zu schaffen, die sich durch einen besonders ein­fachen, betriebssicheren und montagefreundlichen Aufbau auszeichnet und darüber hinaus einen idealen Fadenlauf von der Spule oder der Fadenquelle zu der Fadenverbrauchsstelle gewährleistet, ohne insoweit durch eine zwangsläufige Abhängigkeit von der Lage oder Ausbildung oder Anordnung der Antriebsquelle behindert zu sein.

    [0012] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Fadenliefervorrichtung erfindungsgemäß dadurch ge­kennzeichnet, daß der ringförmige Wellenstrang wenig­stens eine in Abständen an Lagerstellen ortfest ab­gestützte, biegsame Welle aufweist, auf die das Fa­denlieferelement oder ein mit diesem in Antriebsver­bindung stehendes Antriebselement aufgesetzt ist.

    [0013] Durch diese Ausbildung ergibt sich ein besonders einfacher, störungssicherer Aufbau der ganzen Fadenliefervorrichtung, wobei eine weitgehende Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten des einzelnen Einsatzfalles möglich ist. Die Vorrichtung läßt sich mit verhältnismäßig wenig Bauteilen hoher Lebensdauer aufbauen und ist deshalb sehr preiswert. Sie arbeitet geräuscharm. Gleichzeitig erlaubt sie ohne weiteres eine praktisch beliebige Anordnung der Fadenlieferelemente entsprechend einem optimalen Fadenlaufweg, während in der Wahl der Antriebsquelle weitgehend Freiheit besteht.

    [0014] Bei der Verwendung für eine Rundstrickmaschine ist die biegsame Welle mit Vorteil auf einem zu der Achse des Nadelzylinders koaxialen Kreisbogen an­geordnet und in Abständen an Lagerstellen gegen das Maschinengestell abgestützt. Im Gegensatz zu den Verhältnissen bei einem zum Antrieb verwendeten, umlaufenden, endlosen Antriebsriemen ergibt sich da­mit ein wesentlich einfacherer und übersichtlicherer Antrieb, bei dem Störungen nahezu ausgeschlossen sind. Unter der Voraussetzung einer ordnungsgemäßen Lagerung, wie sie ohne weiteres vorgesehen werden kann, ist eine biegsame Welle nämlich nahezu ver­schleißfrei, so daß der Antrieb im Vergleich zu einem Riemenantrieb eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer erreicht. Verschmutzungsprobleme, welche zu Störungen führen, treten nicht auf; längere freiliegende Stücke der biegsamen Welle können durch die bei solchen biegsamen Wellen be­kannten Schutzschläuche mühelos abgedeckt werden, womit, nebenbei bemerkt, auch die Unfallgefahr auf ein Minimum reduziert wird. Im Reparaturfall braucht die biegsame Welle von dem jeweiligen Antriebs- oder Fa­denlieferelement lediglich getrennt, beispielsweise abge­tragen zu werden.

    [0015] Die biegsame Welle selbst ist im einfachsten Fall einstückig ausgebildet, doch sind auch Ausführungs­formen mit einer mehrstückigen Ausbildung der bieg­samen Welle mit zwischen deren Teilstücken angeord­neten Verbindungsmitteln denkbar, wie es auch vor­teilhaft sein kann, wenn die biegsame Welle in sich vorgespannt ist.

    [0016] Besonders einfache konstruktive Verhältnisse ergeben sich, wenn das wenigstens eine Fadenlieferelement un­mittelbar auf die biegsame Welle selbst oder auf ein auf diese unmittelbar aufgesetztes Antriebselement, bei­spielsweise eine zylindrische Büchse oder Hülse, dreh­fest aufgesetzt ist; das Fadenlieferelement kann aber auch getrieblich mit dem Antriebselement verbunden sein.

    [0017] In der Regel ist es zweckmäßig, daß das Fadenliefer­element auf der biegsamen Welle oder auf dem auf diese aufgesetzten Antriebselement drehbar gelagert und durch zugeordnete Kupplungs­mittel mit der biegsamen Welle wahlweise kuppelbar ist. Diese Kupplungsmittel gestatten es, bspw. für Einrichtarbeiten oder zum Aufspulen des notwendigen Speicherwickels auf ein mit selbsttätigem axialem Speicherwickelvorschub arbeitendes Fadenrad, die Drehverbindung mit der biegsamen Welle vorüber­gehend zu lösen. Anstelle solcher manuell betätig­barer Kupplungsmittel kann die Anordnung erforder­lichenfalls aber auch derart getroffen sein, daß die Kupplungsmittel selbstschaltend ausgebildet sind und ihnen eine ihre Betätigung bewirkende Steuereinrichtung zugeordnet ist, die von der bieg­samen Welle entfernt an einem geeigneten Ort unter­gebracht und mit den Kupplungsmitteln, beispielswei­se über eine elektrische Leitung, verbunden ist. Ins­besondere wenn die Kupplungsmittel unabhängig von der Drehbewegung der biegsamen Welle betätigbar sind, kann betriebsabhängig die Fadenlieferung an der entsprechenden Strickstelle ein- oder ausge­schaltet werden, wie dies bspw. bei mit einem Ringelapparat arbeitenden Strickmaschinen erforder­lich ist.

    [0018] Um insbesondere bei einer Fadenliefervorrichtung mit mehreren auf einer gemeinsamen biegsamen Welle angeordneten Fadenlieferelementen die Montage- und Demontageverhältnisse zu verbessern, kann es vorteil­haft sein, daß wenigstens ein Fadenlieferelement teilbar ausgebildete Lagermittel aufweist, mit denen es auf die biegsame Welle oder auf ein auf diese aufgesetztes Antriebselement aufgesetzt ist. Damit erübrigt es sich, etwa beim Austausch eines Faden­lieferelementes die ganze biegsame Welle zu de­montieren.

    [0019] In allen den Fällen, in denen die Fadenliefervor­richtung den Faden von einer entfernt angeordneten Spule abzieht, ist die Anordnung in der Regel der­art getroffen, daß wenigstens ein Fadenlieferelement als Fadenrad oder -trommel ausgebildet ist, auf dessen bzw. deren Umfang der Faden in Gestalt von Windungen aufliegt und dem bzw. der Fadenleitele­mente zugeordnet sind, durch die der Faden im wesentlichen tangential zu- bzw. abführbar ist. Diese Fadenräder oder -trommeln sind horizontal gelagert; sie dienen als Vorratspeicher für eine Faden­reserve. Grundsätzlich kann aber bei dieser Faden­ liefervorrichtung auch wenigstens ein Fadenliefer­element als eine an ihrem Umfang einen aufgelegten Spulenkörper reibschlüssig antreibende Antriebs­walze ausgebildet sein, die mit einer durch einen von ihr begrenzten koaxialen Hohlraum und/oder parallel im Abstand neben ihr verlaufenden biegsamen Welle gekuppelt ist, die beispielsweise über die Länge der Antriebswalze gerade geführt ist. Diese Ausbildung der Fadenliefervorrichtung kommt insbesondere für elastomere und schwierig zu verarbeitende sowie von der Spule abzuziehende Fäden infrage. Ein be­sonders einfacher Aufbau dieser Fadenliefervorrichtung läßt sich dadurch erzielen, daß die unmittelbar auf der biegsamen Welle befestigte rohrförmige Antriebs­walze zu ihren beiden Seiten an einem Halter gela­gert ist.

    [0020] In einfacheren Ausführungsformen, bei denen alle von einer gemeinsamen biegsamen Welle angetriebenen Fadenlieferelemente immer die gleiche Drehzahl ha­ben, wie dies bspw. in der Regel für Feinripp- oder Einkanal-Single-Rundstrickmaschine, Interlock-­Maschinen etc. gilt, genügt es, diese einzige biegsame Welle an der Rundstrickmaschine in ge­eigneter Höhe die Maschine ringförmig umschließend anzuordnen. Der Antrieb der biegsamen Welle kann durch ein entsprechendes, gegebenenfalls stufen­los regelbares Getriebe von einem oder von beiden Enden der biegsamen Welle aus erfolgen. In jedem Falle ist der Antrieb mit der Bewegung des Nadel­zylinders synchronisiert, so daß die gelieferte Fadenmenge auf den Fadenverbrauch abgestimmt ist. Wird ein stufenlos regelbares Getriebe zum Antrieb verwendet, so ergibt sich der Vorteil, daß die Dreh­zahl der biegsamen Welle und damit der Fadenliefer­elemente auch während des Maschinenlaufs stufenlos regelbar ist.

    [0021] Sind je nach Einsatzfall an einzelnen Strickstellen zwei oder mehrere unterschiedliche Fadenlaufgeschwindig­keiten erforderlich, so kann dem in einfacher Weise dadurch Rechnung getragen werden, daß die Fadenliefer­vorrichtung mehrere parallel verlaufende biegsame Wellen mit jeweils eigenen zugeordneten Fadenliefer- oder Antriebs­elementen aufweist, die von entsprechenden Antriebs­quellen mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben sind. Dabei sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen Fadenlieferelemente vorgesehen sind, die - entweder getrennt für sich oder auf einer der biegsamen Wellen drehbar gelagert - wahlweise mit der einen oder einer anderen biegsamen Welle unter­schiedlicher Drehzahl kuppelbar sind.

    [0022] Im Interesse eines übersichtlichen Aufbaus und ein­facher Montage- und Wartungsmöglichkeiten ist es häufig von Vorteil, wenn die Anordnung derart ge­troffen ist, daß ein Fadenlieferelement oder mehrere Fadenlieferelemente Teil bzw. Teile einer Fadenliefer­einheit ist bzw. sind, die zumindest eine Lagerstelle für wenigstens eine biegsame Welle aufweisen. Diese Fadenliefereinheit kann zweckmäßigerweise dann auch ihre eigenen Fadenleitelemente und/oder den Fadenlauf überwachende und/oder beeinflussende Einrichtungen aufweisen. Dazu zählen bspw. Einlauf­ösenhalter, Knotenfänger, Fadenbremse, Ein- und Aus­lauf-Absteller, Fehler-Anzeigelampe, jeweils mit der entsprechenden elektrischen Kontaktierung. Um eine Befestigung an dem auch die Abstütz- und Lagermittel für die biegsame Welle bzw. die biegsamen Wellen tragenden Tragring der Maschine zu ermöglichen, kann vorteilhafterweise jede dieser Fadenliefer­einheiten einen eigenen Halter mit Befestigungs­einrichtungen aufweisen, an dem dann auch zumindest das bzw. die Fadenlieferelement(e) gelagert ist bzw. sind. Solche Befestigungseinrichtungen sind bei Fadenliefervorrichtungen an sich bekannt; sie sind durchweg klammer- oder hakenartig mit einer zugeordneten Klemmschraube ausgebildet, wobei sie eine nutenartige Ausnehmung aufweisen, mit der sie auf den Tragring aufsetzbar sind und in deren Bereich elektrische Anschlußkontakte angeordnet sind, die bei der Montage mit einer auf dem Tragring angeordneten elektrischen Ringleitung in Kontakt kommen.

    [0023] Die biegsame(n) Welle(n) kann bzw. können in einer einfachen Ausführungsform unmittelbar auf jeder dieser Faden­liefereinheiten gelagert und abgestützt sein, so daß sich zusätzliche Stütz- und Lagerteile erübrigen. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch die Faden­liefervorrichtung derart ausgebildet sein, daß die Stütz- und Lagerelemente für die biegsame Welle(n) eigene Lagerarme aufweisen, die Befestigungsmittel der erwähnten Art zur Halterung an einem ortsfesten Trag­ring, beispielsweise einer Textilmaschine, tragen. Auf diese Weise ist eine von der maschinenbedingten Anordnung der Fadenlieferelemente unabhängige, gegebenenfalls zusätzliche Abstützung der bieg­samen Welle möglich, die sich ganz nach den Lager­bedürfnissen für die biegsame Welle bzw. die bieg­samen Wellen richtet.

    [0024] Im übrigen können die gegebenenfalls auch an den erwähnten Haltern der Fadenliefereinheiten vorge­sehenen Stütz- und Lagerelemente für die biegsame Welle(n) mit Vorteile eigene, die jeweilige biegsame Welle aufnehmende und Lagerstellen bildende Lager­mittel etwa in Gestalt von Lagerschalen, Gleit- und Wälzlagern aufweisen. Sehr einfache Montageverhält­nisse ergeben sich dabei, wenn die Stütz- und Lager­teile zumindest im Bereiche der biegsamen Welle(n), d.h. deren Abstütz- oder Lagerstellen, zweiteilig ausgebildet sind. Das hat den Vorteil, daß dann zuerst die Stütz- und Lagerteile - etwa in gleichen Abständen an dem Tragring einer Rundstrickmaschine - montiert werden können und daß dann die biegsame Welle(n) eingelegt wird bzw. werden, worauf die biegsame Welle(n) an den Stütz- und Lagerteilen durch Montage des zunächst weggelassenen zweiten Teils, das bspw. nach Art einer die jeweilige bieg­same Welle übergreifenden Halbschale ausgebildet ist, komplettiert werden. In entsprechender Weise wird naturgemäß auch der Ausbau der biegsamen Welle(n) erleichtert.

    [0025] In den einfacheren Ausführungsformen der Fadenliefer­vorrichtung ist jedes Fadenlieferelement unmittelbar auf seiner zugeordneten biegsamen Welle, die einen Teil der Lagereinrichtung für das Fadenlieferelement bildet, angeordnet. Alternativ oder zusätzlich kann es aber auch von Vorteil sein, wenn die biegsame(n) Welle(n) über wenigstens ein Antriebselement mit dem bzw. den zugeordneten Fadenlieferelement(en) jeweils über Getriebemittel gekuppelt ist bzw. sind, die bei­spielsweise durch Zahn- oder Reibradgetriebe, Riemen­getriebe u.dgl. gebildet sein können. Auch hier können ein oder mehrere Fadenlieferelement(e) zu einer eigenen Fadenliefereinheit zusammengefaßt sein, die den schon erwähnten Halter aufweist, der etwa zur Befestigung an dem Tragring einer Rundstrickmaschine eingerichtet ist. Die Getriebemittel können auch stufenlos regelbar oder umschaltbar ausgebildet sein.

    [0026] In Einsatzfällen schließlich, bei denen unterschied­liche Fadenlaufgeschwindigkeiten erforderlich sind, kann, abgesehen von der bereits erörterten Möglich­keit der Verwendung mehrerer mit verschiedenen Dreh­zahlen umlaufender biegsamer Wellen die Fadenliefer­vorrichtung auch derart gestaltet sein, daß wenigstens einem Fadenlieferelement Stellmittel zugeordnet sind, durch die die geförderte Fadenmenge pro Zeiteinheit innerhalb eines vorbestimmten Stellbereiches unabhängig von der Drehzahl der biegsamen Welle individuell ver­änderbar ist. Diese Stellmittel können etwa eine Einrichtung zur Veränderung des wirksamen Außen­durchmessers des Fadenlieferelementes zumindest in dessen Fadenauflagebereich aufweisen. Zusätzlich oder alternativ können die Stellmittel aber auch Getriebe­mittel mit veränderlichen Übersetzungsverhältnissen enthalten, die es eben gestatten, die Drehzahl des Fadenlieferelementes unabhängig von der Antriebsdreh­zahl der zugeordneten biegsamen Welle zu wählen. In jedem Falle ist es aber in der Regel von Vorteil, wenn die Stellmittel bei laufendem Fadenlieferele­ment ansteuerbar ausgebildet sind, was auch für die gegebenenfalls vorhandenen Kupplungsmittel zwischen dem jeweiligen Fadenlieferelement und/oder Antriebs­element und dessen zugeordneter biegsamer Welle gilt.

    [0027] Auf diese Weise ist es möglich, bspw. auf einer einzigen biegsamen Welle eine Reihe von mit solchen Stellmitteln ausgerüsteten Fadenlieferelementen anzuordnen und jedes Fadenlieferelement individuell so einzustellen, daß es die für den zugeordneten Fadenverbraucher gerade erforderliche Faden­menge pro Zeiteinheit liefert.

    [0028] Die neue Fadenliefervorrichtung zeichnet sich, wie die vorstehende kurze Erläuterung einer Reihe ver­schiedener Ausführungsformen zeigt, nicht nur durch eine bestechende Einfachheit des Aufbaus, sondern auch durch eine große Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Bedingungen des Einsatzzweckes aus. Sie ist in ihrer Verwendung keineswegs auf Rund­ strickmaschinen beschränkt, sondern kann mit Vor­teil überall dort eingesetzt werden, wo es darauf ankommt, einen oder mehrere Fäden präzise zu liefern, ohne daß hinsichtlich der Anordnung oder Unterbringung der Antriebsquelle oder hinsichtlich des von dieser bedingten Platzbedarfes Beschränkungen in Kauf ge­nommen werden müssen. So kann die Fadenliefervor­richtung auch ohne weiteres einem Seiten- oder Rund­gatter, das neben einer fadenverbrauchenden Textil­maschine aufgestellt ist, zugeordnet werden, wobei es denkbar ist, zur Erzielung der erforderlichen Synchronisation den Antrieb von der Textilmaschine aus mittels der oder einer zusätzlichen biegsamen Welle erfolgen zu lassen.

    [0029] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Ge­gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Rundstrickmaschine mit einer Fadenliefer­vorrichtung gemäß der Erfindung, in einer Sei­tenansicht und in schematischer Darstellung,

    Fig. 2 die Rundstrickmaschine geschnitten längs der Linie II-II der Fig. 1, in einer Draufsicht, unter Weglassung des Nadelzylinders, aber mit der Fadenliefervorrichtung nach Fig. 1,

    Fig. 3 eine Fadenliefereinheit der Fadenliefervor­richtung nach Fig. 1, in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab,

    Fig. 4 die Fadenliefereinheit nach Fig. 3, in einer Seitenansicht von der anderen Seite,

    Fig. 5 eine Fadenliefervorrichtung mit mehreren Fadenliefereinheiten nach Fig. 3, im Aus­schnitt und in einer stirnseitigen Ansicht,

    Fig. 6 die Fadenliefervorrichtung nach Fig. 5, im Ausschnitt, teilweise im Längsschnitt, unter Veranschaulichung von zwei nebeneinander­liegenden Fadenlieferelementen,

    Fig. 7 ein Fadenlieferelement der Fadenliefervor­richtung nach Fig, 6, mit zugehöriger Kupplung, teilweise im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht,

    Fig. 8 die Kupplung des Fadenlieferelementes nach Fig. 7, im axialen Schnitt, in einer Seiten­ansicht sowie im Ausschnitt und in einem anderen Maßstab,

    Fig. 9 das Fadenlieferelement nach Fig. 7, in einer Seitenansicht,

    Fig.10 die Fadenliefervorrichtung nach Fig. 1, im Ausschnitt, unter Veranschaulichung des regelbaren Antriebsgetriebes für ihre bieg­same Welle, in einer schematischen Seitenansicht, im Ausschnitt und in einem anderen Maßstab,

    Fig.11 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervor­richtung gemäß der Erfindung, in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform und in einer Sei­tenansicht,

    Fig.12 die Fadenliefereinheit nach Fig. 11, in einer Draufsicht,

    Fig.13 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervor­richtung gemäß der Erfindung, in einer anderen abgewandelten Ausführungsform und in einer Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt,

    Fig. 14 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervor­richtung gemäß der Erfindung, in einer weite­ren abgewandelten Ausführungsform und in einer Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt,

    Fig. 15 die Fadenliefereinheit nach Fig. 14 im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht,

    Fig. 16 und 17 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervor­richtung gemäß der Erfindung in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform, in einer schema­tischen Seitenansicht unter Veranschaulichung zweier verschiedener Einstellungen,

    Fig. 18 ein in seinem Durchmesser verstellbares, als Fadenrad ausgebildetes Fadenlieferele­ment einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung, teilweise im axialen Schnitt, in einer Vorderansicht,

    Fig. 19 das Fadenlieferelement nach Fig. 18 in einer Seitenansicht,

    Fig. 20 das Fadenlieferelement nach Fig. 18, in einer anderen Seitenansicht,

    Fig. 21 ein in Gestalt eines Fadenrades ausgebildetes Fadenlieferelement einer Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung mit verstellbarer Dreh­zahl, teilweise im axialen Schnitt, in einer Vorderansicht und in einem anderen Maßstab,

    Fig. 22 eine Fadenliefereinheit einer Fadenliefervor­richtung gemäß der Erfindung, in der Ausfüh­rung zum reibschlüssigen Umfangs-Antrieb eines aufgelegten Spulenkörpers, in der Draufsicht,

    Fig. 23 die Fadenliefereinheit nach Fig. 22, in einem Querschnitt, in einer Seitenansicht,

    Fig. 24 ein Fadenlieferelement einer Fadenlievervor­richtung gemäß der Erfindung in einer kompak­ten Ausführungsform, in einer Seitenansicht, teilweise aufgeschnitten,

    Fig. 25 die Fadenliefereinheit nach Fig. 24 im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht und

    Fig. 26 die Fadenliefereinheit nach Fig. 24 mit abge­nommenem Fadenrad, in einer Draufsicht.



    [0030] Die in den Fig. 1,2 lediglich schematisch dar­gestellte Rundstrickmaschine weist ein Maschinen­gestell 1 auf, dessen Gestellfüße mit 2 bezeichnet sind und einen Gestellring 3 tragen, auf dem ringsum verteilt angeordnete Seitenstützen 4 fest­geschraubt sind, auf welchen sich über einen zwei­ten Gestellring 5 ein bei 6 schematisch angedeuteter umlaufender Nadelzylinder abstützt, dessen zuge­ordneter Schloßmantel mit 7 bezeichnet ist. Der Antrieb des Nadelzylinders erfolgt durch ein bei 8 angedeutetes Antriebsaggregat; mit 9 ist der Antrieb einer dem Nadelzylinder 6 zugeordneten Rippscheibe 10 bezeichnet.

    [0031] Auf den Rippscheibenantrieb 9 tragenden Seiten­stützen 11 ist ein Spulengestell 12 angeordnet, das vertikale Tragrohre 13 und einen an diesen befestigten Spulenträgerring 14 aufweist, auf dem bei 15 angedeutete Fadenspulen gelagert sind.

    [0032] An den Seitenstützen ist unterhalb des Spulenträger­ringes 14 ein koaxialer Tragring 16 einer Fadenliefer­vorrichtung montiert, der an seinem Umfang in gleich­mäßigen Abständen verteilt eine der Zahl der Strick­stellen der Rundstrickmaschine entsprechende Zahl von Fadenliefereinheiten 17 trägt, deren Aufbau im ein­zelnen in einer Ausführungsform anhand der Fig.3 bis 6 nachstehend erläutert werden wird. Jede dieser Fadenliefereinheiten 17 weist ein an einem an dem Tragring 16 befestigten Halter 18 über eine bieg­same Welle 19 mit horizontaler Drehachse drehbar gelagertes Fadenlieferelement in Gestalt eines Fadenrades 20 auf. Wie insbesondere aus Fig.2 zu ersehen, sind die Fadenräder 20 der einzelnen nebeneinander angeordneten Fadenliefereinheiten 17 - von denen in Fig. 2 der besseren Übersicht­lichkeit wegen nur einige dargestellt sind - auf der gemeinsamen biegsamen Welle 19 drehfest angeordnet, die ihrerseits den Tragring 16 und das Maschinengestell 1 kreisförmig umschließend koaxial zu dem Tragring 16 auf den als Lager- und Stützelementen wirkenden Haltern 18 abgestützt ist. Die biegsame Welle 19 ist beidenends an ent­sprechende Abtriebswellen 21 (Fig.10) eines stufen­los regelbaren Getriebes 22 angeschlossen, das über eine in Fig. 10 mit 23 bezeichnete Eintriebswelle mit dem Rippscheibenantrieb 9 formschlüssig gekuppelt und damit mit dem Antrieb der Rundstrickmaschine zwangsläufig synchronisiert ist. Ein Regelorgan 24 des Getriebes 22 gestattet eine beliebige fein­fühlige Einstellung der Abtriebsdrehzahl.

    [0033] In Einzelfällen kann anstelle eines stufenlos regel­baren Getriebes natürlich, abhängig von den Bedingungen des Einsatzzweckes, auch ein Stufen-Getriebe oder so­gar eine Getriebeeinheit mit fester Übersetzung vor­gesehen sein.

    [0034] Da die auf die gemeinsame biegsame Welle 19 aufge­setzten Fadenräder 20 aller Fadenliefereinheiten 17 mit horizontaler Drehachse umlaufend angetrieben sind, ergibt sich, wie aus Fig. 1 zu entnehmen, ein sehr einfacher Fadenlaufweg 25 von der jeweiligen Spule 15 zu der entsprechenden Strickstelle, wobei im Bereiche der Fadenliefereinheit 17 keine Um­lenkungen des Fadens in eine horizontale Ebene erforderlich sind. Der Fadenlaufweg 25 führt von der jeweiligen Fadenspule 15 aus über an einem entsprechen­den Ring 26 des Spulengestells 12 sitzende Umlenk­bolzen 28, von wo aus er über entsprechende Fadenleitorgane tangential auf das jeweilige Fa­denrad 20 geleitet wird, das den Faden positiv fördert und von dem der Faden ebenfalls tangential abläuft, um über weitere Fadenleit- und -über­wachungsorgane schließlich zu der Strickstelle zu gelangen.

    [0035] Wie aus den Fig. 3 bis 5 hervorgeht, ist der als Stütz- oder Lagerarm ausgebildete Halter 18 jeder Fadenliefereinheit 17 einenends mit einer Be­festigungseinrichtung 27 in Gestalt einer randoffenen, querverlaufenden Nut versehen, mit der er auf den Tragring 16 radial nach außen ragend aufgesetzt ist und in die eine den Halter 18 ortsfest fixierende Klemmschraube 280 ragt. Seitlich an dem im wesentlichen durch eine schmale Lasche gebildeten Halter 18 ist ein in Betriebslage vertikales, längliches Gehäuse 29 befestigt, das unten ein eine Störfall-Anzeige­lampe enthaltendes durchsichtiges Lampengehäuse 30 trägt und in dem ein Fadeneinlauf und -auslaufab­steller angeordnet sind, deren den Faden 25 abtastende, schwenkbar gelagerte Fühlerarme mit 31 bzw. 32 be­zeichnet sind. Die elektrische Verbindung der Ab­stellermechanismen sowie die Stromversorgung der Störfall-Anzeigelampe erfolgt über eine längs des Tragringes 16 verlegte elektrische Litze 33, die in bekannter Weise bei der Montage des Halters 18 über Kontaktstifte 34 kontaktiert wird.

    [0036] Durch das an dem Halter 18 befestigte Gehäuse 29 sind die elektrischen Elemente der Fadenlieferein­heit 17 von der mechanischen, den Faden fördernden Teilen völlig getrennt.

    [0037] An dem Gehäuse 29 sind oben eine Fadeneinlauföse 35 und an der Gehäusevorderseite auf dem Fadenlaufweg zwischen der Fadeneinlauföse 35 und dem Fadenrad 20 eine Tellerfadenbremse 36 angeordnet. Auf der Gehäuse­rückseite sind unterhalb des Fadenrades 20 zwei Faden­auslaufösen 37, 38 vorgesehen, die im Abstand zuein­ander angeordnet sind und zwischen denen der Fühler­arm 32 des Auslauf-Abstellers den Faden abtastet.

    [0038] Der Halter 18 weist eine über das Gehäuse 29 waag­recht vorragende, seitlich bei 41 (Fig. 4) ange­schraubte Lasche 39 auf, die als Stützarm oder La­gerstütze für die biegsame Welle 19 dient. Dazu ist zu bemerken, daß diese Lagerstütze 39 auch unabhängig von dem Gehäuse 29 - mit einer entsprechen­den Befestigungseinrichtung 27 versehen - auf den Tragring 16 aufgesetzt werden kann, wie dies in Fig. 2 an einer Stelle veranschaulicht ist, um damit die biegsame Welle 19, falls erforderlich, in dem Bereich zwischen benachbarten Fadenliefereinheiten 17 abzustützen, so daß es insbesondere nicht zum Aufschwingen kommen kann.

    [0039] Jeder der Stützarme 39 ist im Bereiche der bieg­samen Welle 19 zweiteilig ausgebildet, wobei ein unterer Teil 42 eine nach oben zu offene, quer durchgehende Lager-Halbschale 43 trägt, die durch eine entsprechende Lager-Halbschale 43 eines auf­gesetzten oberen Teiles 44 im montierten Zustand zu einer geschlossenen Lagerschale für die bieg­same Welle 19 ergänzt ist. Die beiden Teile 42, 44 sind durch bei 45 (Fig. 4) angedeutete Schrauben miteinander verbunden.

    [0040] Die biegsame Welle 19 kann unmittelbar in den bei­den Halbschalen 43 gelagert sein, die gegebenenfalls aus einem geeigneten Material bestehen. Doch ist es auch denkbar, auf die biegsame Welle eigene Lager­elemente, bspw. Wälzlager- oder Gleitlagerbüchsen etc. aufzusetzen, wie es in Fig. 4 bei 46 ge­strichelt angedeutet ist, um damit erforderlichen­falls die Lagerverhältnisse zu verbessern. Solche Wälz- oder Gleitlager 46 sind dann in entsprechenden halbschaligen Ausnehmungen der beiden Teile 42, 44 aufgenommen.

    [0041] Die geschilderte zweiteilige Ausbildung der Stütz­arme 39 bedeutet eine wesentliche Montageerleichterung. Es brauchen nämlich zunächst nur die die Halter 18 und gegebenenfalls die Stützarme 39 an den Tragring 16 in vorbestimmtem Abstand befestigt zu werden, wo­rauf bei abgenommenen Teilen 44 die die Fadenräder 20 tragende biegsame Welle 19 eingelegt und die Teile 42, 44 miteinander verschraubt werden.

    [0042] In Fällen, bei denen die Fadenliefereinheiten 17 sehr gedrängt nebeneinander zu liegen kommen, wie dies bspw. bei hochsystemigen Rundstrickmaschinen der Fall ist, kann es genügen, die biegsame Welle 19 nicht bei jeder einzelnen Fadenliefer­einheit 17 in der geschilderten Weise durch einen Stützarm 39 abzustützen und zu lagern. Dabei kann es genügen, wie in Fig. 5 dargestellt, eine Lagerung der biegsamen Welle 19 lediglich bei jedem dritten oder vierten Fadenrad 20 vorzusehen.

    [0043] Es bildet aber in jedem Fall die biegsame Welle 19 unmittelbar ein Teil der Lagereinrichtung jedes Fadenrades 20, unabhängig davon, wo die bieg­same Welle 19 abgestützt ist.

    [0044] Zwischen den einzelnen Abstützstellen und den Faden­liefereinheiten 17 ist die biegsame Welle 19 zweck­mäßigerweise durch eine an sich bekannte biegsame, schlauchartige Wellenführungshülle 47 umgeben, die ihrerseits in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise gleich als Lagerelement für die biegsame Welle dienen kann. Zu diesem Zwecke kann sie nämlich end­seitig jeweils zwischen die Halbschalen 43 des zu­geordneten Stützarmes 39 eingeklemmt werden.

    [0045] Die die Fadenlieferelemente bildenden Fadenräder 20 der verschiedenen Fadenliefereinheiten 17 sind mit der biegsamen Welle 19 lösbar gekuppelt, um damit die Möglichkeit zu haben, bspw. beim Einrichten der Maschine etc., ein einzelnes Fadenrad 20 von Hand zu drehen oder durch den darüberlaufenden Faden an­zutreiben. Ein zugehöriger Kupplungsmechanismus ist in einer einfachen Ausführungsform in den Fig. 7 bis 9 veranschaulicht.

    [0046] Jedes Fadenrad 20 besteht aus einer im wesentlichen zylindrischen Nabe 48, die in gleichen Winkelab­ständen ringsum verteilt angeordnete, im wesent­lichen U-förmige Drahtbügel 49 trägt, die mit ihren Schenkelenden in entsprechende Ringflansche 50 der Nabe 48 eingesetzt sind. Die Bügel 49, von denen bei dem bspw. in Fig. 9 dargestellten Fadenrad 20 sechs vorgesehen sind, weisen jeweils einen im wesentlichen achsparallelen Fadenauflagebereich 51 auf, an den sich auf einer Seite ein schräg zu der Drehachse verlaufender und mit dem Fadenauflagebereich 51 einen stumpfen Winkel einschließender Fadenanlauf­bereich 52 anschließt, während auf der anderen Seite der Fadenauflagebereich 51 in einen nach außen zu ge­neigten Fadenauslaufbereich 530 kleinerer radialer Länge übergeht.

    [0047] Der von der Einlauföse 35 über einen Knotenfänger 40 (Fig.3) kommende Faden 25 läuft auf die Anlaufschrägen 52 der Bügel 49 auf; die dort sich bildenden Faden­windungen werden geordnet nebeneinanderliegend selbst­tätig wegen der Schräge auf den Fadenauflagebereich 51 geschoben. Von dem dort kontinuierlich axial vorge­schobenen Fadenwickel wird der ablaufende Faden über die Auslaufschräge 530 kontinuierlich tangential ab­gezogen.

    [0048] Dieses kurz beschriebene Fadenrad 20 hat sich für die Fadenlieferung als besonders zweckmäßig erwiesen. Grundsätzlich bestehen bei der Fadenliefervorrichtung aber keine Beschränkungen hinsichtlich der Gestaltung der Fadenräder oder -trommeln, d.h. ganz allgemein der Fadenlieferelemente. Sie müssen nur derart be­schaffen sein, daß sie von der biegsamen Welle 19 angetrieben werden können. Eine weitere Ausführungs­form eines Fadenrades 20a ist in den Fig. 13 bis 17 dargestellt.

    [0049] In den beiden Ringflanschen 50 der Nabe 48 des Fadenrades 20 ist in zwei durchgehende, fluchtende, achsparallele Bohrungen ein zylindrisches Rohrstück 520 eingesetzt, in dem ein achsparalleler Kupplungs­stift 53 axial verschieblich gelagert ist, der durch eine aufgesetzte Druckfeder 54 auf eine Eingriffs­stellung zu belastet ist, in der ein stirnseitig an ihm angeordneter Arretierungsbolzen 55 in eine entsprechende zugeordnete Bohrung 56 eines Kupplungs­teiles einrastet. Dieses Kupplungsteil ist durch einen Ringflansch 57 einer drehfest auf die bieg­same Welle aufgesetzten zylindrischen Büchse 58 gebildet, auf der das Fadenrad 20 mit seiner Nabe 48 frei drehbar und axial unverschieblich gelagert ist und die so ein Antriebselement bildet.

    [0050] An dem Ringflansch 57 sind mehrere Bohrungen 56 angeordnet, die ringsum in gleichen Abständen auf einem Lochkreis liegen (Fig.9), derart, daß das Fadenrad 20 in durch die Lochteilung gegebener beliebiger Winkelstellung mit der biegsamen Welle 19 drehfest verbunden werden kann.

    [0051] Andernends ist der Kupplungsbolzen 53 mit einer Rasteinrichtung 59 versehen, die sich gegen das Rohrstück 520 abstützt und in der zurückgezogenen Stellung des Kupplungsbolzens 53 mit diesem ver­rastbar ist. Damit kann die Kupplung im gelösten Zustand arretiert werden; durch einfaches Ver­drehen des Kupplungsbolzens 53 kann die Kupplung in der beschriebenen Weise zum Einrasten gebracht werden.

    [0052] Es kann Fälle geben, bei denen es der besseren Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit wegen zweck­mäßig ist, zumindest einen Teil der Fadenräder 20 nicht unmittelbar in der erläuterten Weise auf einer biegsamen Welle 19 anzuordnen, sondern diese getrennt von der biegsamen Welle zu lagern. Eine solche Ausführungsform ist in den Fig. 11, 12 dargestellt:

    [0053] Der grundsätzliche Aufbau der in diesen Figuren ver­anschaulichten Fadenliefereinheit ist gleich jenem der bereits beschriebenen Fadenliefereinheiten 17; gleiche Teile sind deshalb mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert. Das mit der bereits beschriebenen Kupplung versehene Fadenrad 20 ist mittels einer eigenen Achse 60 an dem Stütz­arm 39 drehbar gelagert, der im Bereiche der daneben angeordneten Lager- und Stützstelle für die biegsame Welle 19 wiederum zweiteilig ausgebildet ist, um die Montage der biegsamen Welle 19 zu erleichtern. Auf die biegsame Welle 19 ist als Antriebselement eine Antriebs-Riemenscheibe 61 drehfest aufgesetzt, die über einen endlosen Zahn­riemen 62 mit einer entsprechenden, auf der Achse 60 drehbar gelagerten Zahnriemenscheibe 63 gekuppelt ist, welche ihrerseits an die Stelle des anhand der Fig.7 erläuterten Ringflansches 57 tritt.

    [0054] Selbstverständlich könnte anstelle des Zahnriemen­triebes 61 bis 63 auch ein Zahngetriebe oder eine andere getriebliche Verbindung Verwendung finden, wie dies die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen (Fig. 14 bis 17) zeigen.

    [0055] In den Fig. 13 bis 17 sind gegenüber der beschriebenen Fadenliefervorrichtung insoweit abgeänderte Ausführungs­formen der Fadenliefervorrichtung beschrieben, als sie es erlauben, mit verschiedenen Fadenliefergeschwindig­keiten zu arbeiten.

    [0056] In Fig. 13 sind zu diesem Zwecke noch zwei zusätzliche biegsame Wellen 19a, 19b vorgesehen, die parallel zu der bereits erläuterten biegsamen Welle 19 verlaufend kreis­förmig angeordnet und mit einem eigenen, in Fig. 13 nicht weiter dargestellten Getriebe 22 (Fig. 10) gekup­pelt sind. Die biegsamen Wellen 19, 19a, 19b sind im vorliegenden Falle parallel übereinanderliegend ange­ordnet; es sind auch Anwendungsfälle denkbar, bei de­nen sie radial nebeneinander verlaufend gelagert sind oder in einer anderen Zuordnung zueinander stehen.

    [0057] Jede der biegsamen Wellen 19, 19a, 19b trägt in der be­reits beschriebenen Weise den einzelnen Strickstellen zugeordnete Antriebs-Riemenscheiben 61, die wiederum über die bereits beschriebene Kupplung (Fig. 7 bis 9) individuell mit den biegsamen Wellen drehfest gekup­pelt bzw. von den biegsamen Wellen gelöst werden kön­nen. Werden mehr als drei verschiedene Fadenlaufge­schwindigkeiten gefordert, so können auch entsprechend mehr als drei biegsame Wellen in entsprechender Weise angeordnet werden.

    [0058] Die Fadenliefereinheit 17 verfügt in diesem Falle über eine im wesentlichen ebene Lagerplatte 64, die an den Halter 18 einstückig angeformt ist und an der über ein Wälzlager 65 und die Achse 60 in der aus Fig. 15 er­sichtlichen Weise ein Fadenrad 20a drehbar gelagert ist. Das Fadenrad 20a weist einen als geschlossene ringsum laufende Fläche ausgebildeten Fadenauflagebereich 51 auf, an den sich seitlich ein schräger Fadenanlauf­bereich 52 und ein Fadenauslaufbereich 530 an­schließen, so daß sich eine grundsätzlich ähnliche Profilform wie in Fig. 7 ergibt (Fig. 15).

    [0059] Die biegsamen Wellen 19, 19a, 19b sind über Wälz­lager 65 (Fig. 15) an der Lagerplatte 64 gela­gert. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß sich eine nochmalige Erläuterung insoweit erübrigt.

    [0060] Mit dem Fadenrad 20a ist die Zahnriemenscheibe 63 dreh­fest verbunden. Jeweils eine der den biegsamen Wellen 19, 19a, 19b zugeordneten Kupplungen ist mittels des Kupplungsstiftes 53 eingelegt. Entsprechend wird das Fadenrad 20a mit der der zugeordneten Drehzahl der jeweiligen biegsamen Welle 19a bzw. 19b angetrieben.

    [0061] Bei der in den Fig. 14, 15 dargestellten alternativen Ausführungsform für wahlweisen Antrieb des Fadenra­des 20a mit unterschiedlichen Drehzahlen ist die Fa­denliefereinheit ebenso wie in Fig. 13 mit einer gehäuseartigen verrippten Trägerplatte 64 und einem einstückig mit dieser verbundenen Halter 18 ausge­bildet. In der Trägerplatte 64 sind in diesem Falle zwei biegsame Wellen 19, 19a über Wälzlager 66 (Fig. 15) drehbar gelagert. Die beiden biegsamen Wellen 19, 19a werden durch nicht weiter dargestellte Antriebs­quellen mit verschiedener Drehzahl angetrieben. Als Antriebselemente sind zwei Zahnräder 67, 67a vorgesehen, die mit einem Nabenteil 68 im Innenring der Wälzlager 66 gelagert sind und zu deren drehfester Verbindung mit der biegsamen Welle 19 bzw. 19a ein Überwurfring 69 dient, der eine in eine entsprechende Gewindebohrung eingeschraubte Klemmschraube 70 trägt, die durch eine zugeordnete Bohrung in dem Nabenteil 68 ragt und sich gegebenenfalls über eine Schutzbüchse aus Messing oder Aluminium gegen die biegsame Welle 19 bzw. 19a abstützt.

    [0062] Die beiden Zahnräder 67, 67a gleichen Durchmessers liegen mit ihren Achsen auf einem gedachten Kreis­bogen, um die über das Wälzlager 65 an der Trägerplatte 64 gelagerte Achse 60. Auf einer zu der Achse 60 konzentri­schen Lagernabe 71 der Trägerplatte 64 ist ein Schalthebel 72 schwenkbar gelagert, der durch einen Sprengring axial gesichert ist und einenends ei­nen über die Trägerplatte 64 seitlich vorragenden Betätigungsteil 73 aufweist sowie anderenends ein drehbar gelagertes Zwischenzahnrad 74 trägt, das wahlweise mit dem Zahnrad 67 oder dem Zahnrad 67a in Eingriff gebracht werden kann (vgl. Fig. 14). Das Zwischenzahnrad 74 steht mit einer auf die Achse 60 aufgesetzten Zahnscheibe 75 in dauerndem Eingriff, die ihrerseits über einen Rastbolzen 76 mit dem auf der Achse 60 drehbar gelagerten koaxialen Fadenrad 20a drehfest gekuppelt werden kann. Der in dem Faden­rad 20a achsparallel und gegen die Wirkung einer Druckfeder 77 längsverschieblich gelagerte Rastbolzen 76 greift in der eingerasteten Stellung in jeweils eine ent­sprechende Bohrung 78 der Zahnscheibe 75 ein.

    [0063] Das Fadenrad 20a ist auf der Achse 60 axial zwischen der in Fig. 15 dargestellten Betriebsstellung, in der es über den Rastbolzen 76 drehfest mit der Zahnscheibe 75 gekuppelt ist und einer abgekuppelten Stellung axial verschieblich, in der es auf der Achse 60, bei­spielsweise zu Einstellzwecken, frei gedreht werden kann. Diese beiden axialen Stellungen des Fadenrades 20a sind durch eine an der Nabe des Fadenrades 20 angeord­nete federbelastete Raste 79 bestimmt, die wahlweise in eine von zwei Rastnuten 80 am Umfang der Achse 60 einrasten kann.

    [0064] Durch einfaches Verschwenken des Schalthebels 72 mittels dessen Hebelteiles 73 kann somit der Antrieb des Fadenrades 20a wahlweise von der biegesamen Wel­le 19 oder der biegsamen Welle 19a aus eingeschaltet werden. Um das in der ausgekuppelten Stellung stehende Fadenrad 20a wieder mit der Zahnscheibe 75 zu kup­peln, braucht es lediglich axial in die Betriebsstel­lung nach Fig. 15 zurückgeschoben zu werden; der zunächst zurückgedrückte Rastbolzen 76 findet dann wegen der Drehbewegung der Zahnscheibe 75 selbsttätig in die Bohrung 78, womit die drehfeste Kupplung zwi­schen dem Fadenrad 20a und der Zahnscheibe 75 herge­stellt ist.

    [0065] Die schließlich in den Fig. 16, 17 noch veranschaulichte alternative Ausführungsform unterscheidet sich von je­ner nach den Fig. 14, 15 im wesentlichen lediglich da­durch, daß die Trägerplatte zweiteilig ausgebildet ist. In einem den einstückig angeformten Halter 18 tragenden ersten Teil 64a der Trägerplatte sind, ähn­lich wie in Fig. 14, 15, die beiden biegsamen Wellen 19, 19a mit ihren Achsen in einer gemeinsamen verti­kalen Ebene im Abstand übereinanderliegend drehbar gelagert. Sie tragen wieder die drehfest aufgesetzten, die Antriebselemente bildenden stirnverzahnten An­triebszahnräder 67, 67a.

    [0066] An diesem ersten Trägerplattenteil 64a ist ein zwei­ter Trägerplattenteil 64b in einer zu der erwähnten, die Achsen der beiden Zahnräder 67, 67a enthaltenden Ebene parallelen Richtung über eine Schwalbenschwanz­nutenführung 81 zwischen den beiden in den Fig. 16, 17 dargestellten Stellungen verschieblich gelagert. Das Trägerplattenteil 64b trägt entsprechend Fig. 15 die drehbar gelagerte Achse 60, auf der wiederum das Fadenrad 20a und die Zahnscheibe 75 in bereits be­schriebener Weise gelagert sind.

    [0067] Die Anordnung ist dabei derart getroffen, daß in je­der der beiden Betriebsstellungen (Fig. 16, 17) die Zahnscheibe 75 jeweils mit einem der beiden Antriebs­zahnräder 67 oder 67a in Eingriff steht, wobei die entsprechende Stellung durch eine nicht weiter dar­gestellte Kugelrasteinrichtung im Bereiche der Schwal­benschwanzführungseinrichtung 81 bestimmt ist.

    [0068] Diese Ausführungsform zeichnet sich ersichtlich durch einen besonders einfachen Aufbau des Umschaltmecha­nismus zwischen den beiden Drehzahlen aus. Sie könnte selbstverständlich auch mit drei oder mehr biegsamen Wellen 19, 19a etc. und diesen zugeordneten Antriebs­zahnrädern 67, 67a etc. arbeiten, die dann jeweils mit ihren Achsen in einer gemeinsamen Vertikalebene liegend anzuordnen sind.

    [0069] Es gibt eine Reihe von Anwendungsfällen bei Rund­strickmaschinen, bei denen es darauf ankommt, wahl­weise mit verschiedenen (in der Praxis in der Regel maximal bis zu vier) Fadenlaufgeschwindigkeiten ar­beiten zu können. Abgesehen von der geschilderten Möglichkeit, jeder Fadenlaufgeschwindigkeit eine eigene biegsame Welle mit entsprechender Antriebs­quelle zuzuordnen, ist es auch möglich, unterschied­liche Fadenlaufgeschwindigkeiten an einzelnen Ver­brauchsstellen dadurch zu erzielen, daß über entsprechende Stellmittel auf die zugeordneten Fadenräder oder allgemein Fadenlieferelemente individuell Eingriff genommen wird. Beispiele hierfür zeigen die Fig. 18 bis 21:

    [0070] Die in diesen Figuren dargestellten Fadenräder entsprechen grundsätzlich in ihrem Aufbau der bereits erläuterten Ausführungsform des Faden­rades 20, so daß mit diesem gleiche oder ent­sprechende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert sind.

    [0071] Um die Fadenliefergeschwindigkeit zu verändern, ist ein­mal die Anordnung derart getroffen, daß die Faden­räder in ihrem wirksamen Durchmesser veränderlich sind, derart, daß sie auf die jeweilige Fadenlauf­geschwindigkeit in einem Stellbereich von bspw. 1:3:5 eingestellt werden können.

    [0072] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 18 bis 20 sind die U-förmigen Drahtbügel 49 an dem Ring­flansch 57 der drehfest auf die biegsame Welle 19 aufgesetzten zylindrischen Buchse 58 in Schwenk­büchsen 83 mit ihren beiden parallelen Schenkeln 49a längsverschieblich geführt, wobei die Schwenk­büchsen 83 jeweils um zu der Drehachse parallele Schwenkachsen 84 schwenkbar sind. Endseitig stützen sich die Bügelschenkel 49a über rechtwinklig abge­bogene Endteile 85 gegen die Nabe 48 ab, deren Ringflansche 50 aber mit Aufnahmebohrungen 88 versehen sind. Die Nabe 48 ist drehbar auf der Büchse 58 gelagert und mit dieser dreh­fest durch einen auf die Büchse 58 endseitig auf­geschraubten Klemmring 89 verbunden.

    [0073] Wie aus Fig. 20 zu entnehmen, sind die U-förmigen Bügel 49 in Sekanten-Ebenen zu der Drehachse der Nabe 48 liegend angeordnet. Wird somit nach dem Lösen des Klemmringes 89 die Nabenbüchse 48 gegenüber der Büchse 58 verdreht, so werden die in den Schwenkbüchsen 83 mit ihren Bügel­schenkeln 49a verschieblich geführten Bügel 49 mehr oder weniger radial ausgerichtet, mit dem Ergebnis, daß ihre Fadenauflagebereiche 51 auf einen größeren oder kleineren gemeinsamen Flug­kreis zu liegen kommen.

    [0074] Selbstverständlich kann die Nabe 48 zusätzlich noch in bereits erläuterter Weise über eine lös­bare Kupplung mit der Büchse 58 verbunden sein, um das Fadenrad wahlweise von der biegsamen Welle 19 abkuppeln und mit dieser kuppeln zu können.

    [0075] Die beiden den Einstellbereich des wirksamen Durch­messers begrenzenden Zustände sind im übrigen in den Fig. 19, 20 im Vergleich dargestellt.

    [0076] Während bei der beschriebenen Ausführungsform nach den Fig. 18 bis 20 eine Veränderung des wirksamen Durchmessers des Fadenrades lediglich im Stillstand möglich ist, sind naturgemäß auch Ausführungsformen denkbar, bei denen diese Durchmesserverstellung im Lauf vorgenommen werden kann, worauf der Ordnung halber hingewiesen sei. Dies kann insbesondere bei elastomeren Fäden von Bedeutung sein.

    [0077] Eine andere Möglichkeit, die Fadenliefergeschwindig­keit bei konstanter Drehzahl der biegsamen Welle 19 stufenlos zu verändern, ist in Fig. 21 dargestellt. Dabei wird der wirksame Außendurchmesser des Faden­auflagebereiche des einem U-förmigen Bügel 49 im Profil ähnlichen Fadenrades konstant gehalten, doch ist das eigentliche Fadenrad mit der biegsamen Welle 19 über ein eigenes stufenlos verstellbares Reibrad­getriebe gekuppelt, das es gestattet, die Drehzahl des Fadenrades selbst beliebig zu verändern:

    [0078] An einem mit einem Halter 18 (Fig. 21) verbundenen ortsfesten Lagerelement 90 ist eine kreisförmige Ringscheibe 91 vertikal ausgerichtet starr be­festigt, in deren Bohrung ein zu der biegsamen Welle 19 koaxiales Verstellrad 93 mittels eines zylindrischen Ansatzes drehbar gelagert ist, wel­ches stirnseitig an seinem zylindrischen Ansatz ein drehfest aufgesetztes Kegelrad 94 trägt. In der Bohrung des Verstellrades 93 ist eine die bieg­same Welle 19 umschließende Büchse 95 zusätzlich ge­lagert, deren Hauptlagerstelle in einem koaxialen Gehäuse 97 liegt, welches über Befestigungsarme 97′ mit der Ringscheibe 91 fest verbunden ist. Auf dem Verstellrad 93 ist ein Skalenring 96 drehbar ge­lagert, der durch eine Befestigungsschraube 970 fixierbar ist.

    [0079] Mit dem Gehäuse 97 sind drei radial angeordnete Achsstifte 98 fest verbunden, welche vorzugsweise jeweils einen Winkel von 120° miteinander ein­schließen. Auf jedem der Achsstifte 98 ist eine Hohlspindel 99 drehbar gelagert, die endseitig mit einem mit dem Kegelrad 94 in Eingriff stehen­den Kegelrad 100 drehfest verbunden ist und die mit einer Spindelmutter 101 in Eingriff steht, auf der über ein Kugellager 102 ein Reibrad 103 drehbar gelagert ist, das mit einem Reibbelag 104 ausgestattet ist, welcher mit einer Druck­scheibe 113 zusammenwirkt.

    [0080] Außerdem ist auf jedem Achsstift 98 endseitig eine Lagerscheibe 105 axial gesichert aufge­setzt, auf der koaxial zu dem Reibrad 103 über ein Kugellager 106 ein Kegelzahnkranz 107 drehbar gelagert ist, der über parallele, endseitig in ihm verankerte Stifte 108, die in entsprechende Durchgangsbohrungen größeren Durchmessers des Reibrades 103 eingreifen, drehfest mit diesem ge­kuppelt ist. Ein in dem Gehäuse 97 verankerter Arretierstift 110 sichert die Lagerscheibe 105 gegen Verdrehung.

    [0081] Die den drei Achsstiften in der beschriebenen Weise zugeordneten Kegelzahnkränze 107 stehen mit einem gemeinsamen Tellerrad 111 in Eingriff, das über ein Kugellager 112 mit zu der Drehachse der bieg­samen Welle 19 paralleler Achse auf einem ent­sprechenden Lagervorsprung der als Ringscheibe ausgebildeten Druckscheibe 113 drehbar gelagert ist. Die Druckscheibe 113 ist ihrerseits über eine Keilver­zahnung und einen Ringflansch 114 auf einem zylind­rischen Ansatz der Büchse 95 drehfest und axial ver­schieblich gelagert. Außerdem ist auf der Druckscheibe 113 über ein Kugellager 115 mit zu der Drehachse paralleler Achse ein Lagerring 116 drehbar ge­lagert, an dem entweder Bügel 49 oder in diesem Fall ein in seiner Umrißgestalt der Form der Bü­gel 49 der Fig. 7 entsprechend geformter Blech- oder Kunststoffrotationskörper 490 einseitig drehfest befestigt ist, der den Fadenauflagebereich 51 und den schrägen Fa­denanlaufbereich 52 sowie die den schrägen Fadenauslauf­bereich 530 (Fig. 7) mit bereits beschriebener Wirkung trägt. Eine an dem Rotationskörper 490 seit­lich angeordnete Raste 117 schließlich kann durch entsprechende Axialbetätigung mit einem Verriegelungs­stift 118 in eine entsprechende Bohrung 119 eines Lochkranzes konstanter Teilung an dem Tellerad 111 eingreifen und damit eine drehfeste Kupplung zwischen dem das eigentliche Fadenrad bildenden Rotations­körper 490 und dem Tellerrad 111 herstellen.

    [0082] Ein auf den zylindrischen Ansatz der Büchse 95 aufgeschraubter Stellring 120 gestattet es, über Tellerfederpakete 121, 122 und den zwischen diesen angeordneten Ringflansch 114, die Druckscheibe 113 auf die Reibräder 103 zu gerichtet axial zu belasten.

    [0083] Das insoweit beschriebene Fadenrad wirkt wie folgt:

    [0084] Bei eingerasteter Raste 117 und damit drehfester Verbindung zwischen dem Rotationskörper 490 und dem Tellerrad 111 wird bei einer Drehbewegung der biegsamen Welle 19 der Rotationskörper 490 des Fadenrades mit einer Drehzahl angetrieben, die von der radialen Stellung der Reibräder 103 bezüglich der Drehachse der biegsamen Welle 19 bestimmt ist.

    [0085] Bei ihrer Drehbewegung nimmt die biegsame Welle 19 die Büchse 95 und damit auch die Druckscheibe 113 mit, welche ihrerseits die Reibräder 103 antreibt. Die radiale Stellung der Reibräder 103 entspricht der jeweiligen Einstellung; die Reibräder 103 laufen mit einer ihrem radialen Abstand von der Drehachse entsprechenden Drehzahl um ihre Achs­stifte 98 um. Wegen der drehfesten Kupplung bei 108 werden somit auch die Kegelzahnkränze 107 mit der gleichen Drehzahl bezüglich der Achsstifte 98 mitgenommen, die nun ihrerseits das Tellerrad 111 und damit den Rotationskörper 490 mit der entsprechenden Drehzahl antreiben.

    [0086] Um das Übersetzungsverhältnis dieses Reibrad­getriebes zu verändern, braucht lediglich das Stellrad 93 verdreht zu werden, womit über das Kegelrad 94 und die Kegelräder 100 die Gewinde­spindeln 99 verdreht werden, was zur Folge hat, daß die Spindelmuttern 101 zusammen mit den Reib­rädern 103 in gleichem Maße bezüglich der Drehachse der biegsamen Welle 19 radial nach außen oder nach innen wandern. Dadurch wird der radiale Abstand der drei Reibräder 103 von der Drehachse gleich­mäßig verändert, so daß nach dem Wiedereinkuppeln der vor Beginn der Verstellung ausgekuppelten Raste 117 in eine der Bohrungen 119 des Lochkreises des Tellerrades 111 das neu eingestellte Drehzahl­übersetzungsverhältnis zur Wirkung kommt. Der Skalen­ring 96 gestattet es, daß jeweils eingestellte Über­setzungsverhältnis reproduzierbar abzulesen. Außerdem sei erwähnt, daß die beschriebene Drehzahlverstellung sowohl bei stillstehender als auch bei angetriebener Fadenliefervorrichtung erfolgen kann.

    [0087] In den Fig. 22, 23 ist noch eine Aus­führungsform der neuen Fadenliefervorrichtung dar­gestellt, bei der der Faden nicht dadurch schlupf­los gefördert wird, daß auf dem Fadenrad 20 ein entsprechender Fadenwickel dauernd aufrecht er­halten wird, sondern bei der der Faden 25 fort­laufend von dem Umfang eines bei 130 in Fig. 23 gestrichelt dargestellten Spulenkörpers abläuft.

    [0088] Bei dieser Ausführungsform sind an dem Tragring 16 der Rundstrickmaschine nach Fig. 1 an jeder Strick­stelle Fadenliefereinheiten 17a angeordnet, von denen jede einen im wesentlichen rahmenförmigen Halter 180 mit zwei parallel zueinander im Abstand verlaufenden Lagerarmen 39a aufweist, die durch Quertraversen 131 im Abstand gehalten sind. Jeder der Lagerarme 39a ist mit einer Befestigungsein­richtung 27 entsprechend Fig. 3 versehen und zur Lagerung und Abstützung von zwei parallel zueinander verlaufend nebeneinander angeordneten biegsamen Wel­ len 19, 19a eingerichtet, die mit gleicher Drehzahl und im gleichen Drehsinn angetrieben sind. Die bei­den biegsamen Wellen 19, 19a erstrecken sich, ähn­lich Fig. 2, kreisförmig rings um den Maschinen­umfang und sind endseitig mit dem stufenlos regel­baren Getriebe 22 verbunden.

    [0089] Auf die biegsamen Wellen 19, 19a sind als Faden­lieferelemente 200 zwei Rohrstücke drehfest aufgesetzt, die zwischen den beiden Tragarmen 39a parallel zueinander ausgerichtet im Abstand liegen und gleichzeitig die Antriebswalzen für den Spulen­körper 130 bilden. Die axiale Länge dieser Faden­lieferelemente 200 ist etwas größer als jene eines Spulenkörpers 130; an den Lagerarmen 39a angeformte Begrenzungsanschläge 132 verhindern ein unbeab­sichtigtes Freikommen des Spulenkörpers 130 von dem Halter 180.

    [0090] Die beiden Lagerarme 39a sind im Bereiche der bei­den biegsamen Wellen 19, 19a wiederum entsprechend Fig. 4 zweiteilig ausgebildet. Das eine Halbschale 43 enthaltende Oberteil ist mit 44 bezeichnet. Die biegsamen Wellen 19, 19a können im übrigen entweder unmittelbar in den unteren Halbschalen 43 gelagert sein, oder aber es können - wie angedeutet - auch eigene Lagerbüchsen oder Wälzlager 46 auf die bieg­samen Wellen im Bereiche ihrer Lagerstellen aufge­setzt sein.

    [0091] Im Vorstehenden ist davon ausgegangen, daß beide biegsamen Wellen 19, 19a durch getrennte Getriebe angetrieben sind. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Es sind auch Abwandlungen der be­schriebenen Ausführungsform insoweit denkbar, daß lediglich eine angetriebene biegsame Welle 19 vor­handen ist und auf einen Antrieb der anderen An­triebswalze verzichtet, oder dieser von der bieg­ samen Welle durch einen eigenen kleinen Riemen­trieb oder eine getriebliche Verbindung abge­leitet ist. Dabei kann dann gegebenenfalls auf die zweite biegsame Welle 19a verzichtet werden; an die Stelle des Rohrstückes 200 tritt eine in den beiden Lagerarmen 39a drehbar gelagerte Walze.

    [0092] Außerdem kann bzw. können auch eine bzw. beide biegsame Welle(n) 19,19a von einer weiteren biegsamen Welle aus angetrieben werden, die ihrerseits mit der Antriebsquelle gekuppelt ist und zum Antrieb von Fadenliefergeräten nach Fig. 3 dient.

    [0093] Die biegsame Welle 19, 19a, 19b ist bei allen be­schriebenen Ausführungsformen einstückig veran­schaulicht. Dies ist die einfachste Ausführungsform, doch sind auch Ausführungsbeispiele denkbar, bei de­nen die biegsame Welle mehrstückig ist, wobei die einzelnen Teilstücke durch Kupplungsmuffen mit­einander verbunden sind. Dies ist in Fig. 10 beispielhaft beim Anschluß an das Getriebe 22 ver­anschaulicht, wo diese Kupplungsmuffe mit 135 be­zeichnet ist. Diese Kupplungsmuffen können durch bei 136 angedeutete Klemmschrauben mit den einge­steckten Enden der biegsamen Wellen 19, 19a, 19b drehfest verbunden sein, doch sind auch Ausführungs­formen vorstellbar, bei denen die biegsamen Wellen endseitig Teile von formschlüssigen Steckkupplungen aufweisen, die es gestatten, durch eine einfache Steckverbindung zusammen mit der Kupplungsmuffe 135 eine drehfeste Verbindung herzustellen. Geeignete Profile dieser Steckkupplungsteile sind Keilver­zahnungen und dergl. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß es auch denkbar ist, einzelne Faden­lieferelemente 20, 200 an ihren zugeordneten Lager­armen 39, 39a oder ihrem Halter 18 mittels einer eigenen Achse drehbar zu lagern und die Kupplung mit der biegsamen Welle über die erwähnte Steck­ kupplung herzustellen. Dadurch können, falls er­forderlich, die Montage und der Austausch der Fadenlieferelemente erleichtert werden.

    [0094] Dem gleichen Ziele dient auch eine andere mög­liche Maßnahme, die darin besteht, daß die Nabe 48 des Fadenrades 20 in der in Fig. 9 gestrichelt angedeuteten Weise geteilt ausgebildet ist, wobei die beiden Halbschalen durch bei 136 angedeutete Schrauben miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann das Fadenrad 20 von der biegsamen Welle abgenommen werden, ohne daß diese selbst demontiert zu werden braucht.

    [0095] Außerdem kann jede der biegsamen Wellen 19, 19a, 19b in sich vorgespannt werden, um eine exakt phasenstarre Fadenlieferung an allen auf die biegsame Welle aufgesetzten Fadenlieferelementen 20, 200 zu gewährleisten.

    [0096] In den Fig. 24 bis 26 schließlich ist noch eine als Kompaktgerät ausgebildete Fadenliefereinheit 17 dargestellt, die von ihrem grundsätzlichen Auf­bau her ähnlich wie die Ausführungsform nach den Fig. 14, 15 gestaltet ist und die es aber gestattet, das Fadenrad 20a bei laufender biegsamer Welle 19 wahlweise ein- oder abzukuppeln. Gleiche Teile wie bei den bereits beschriebenen Ausführungsformen sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet und nicht noch­mals erläutert.

    [0097] Die einstückig mit dem Halter 18 ausgebildete Träger­platte 64 weist lediglich eine Lagerstelle für die biegsame Welle 19 auf. Diese Lagerstelle ist durch ein Wälzlager 66 gebildet, in dessen Innenring eine das Antriebselement bildende Lagermuffe 135 einge­setzt ist, welche auf die biegsame Welle 19 aufge­setzt und mit dieser über den Überwurfring 69 (Fig. 15) und die Klemmschraube 70 drehfest verbunden ist. Die Lagermuffe 135 trägt eine drehfest mit ihr ver­bundene Kupplungsscheibe 136; auf ihr ist auch das Fadenrad 20a drehbar gelagert, dessen Axialsicherung durch einen in eine Ringnut 137 der Lagermuffe 135 eingreifenden Paßstift 138 erfolgt. Auf einem ko­axialen Paßansatz 139 des Fadenrades 20a ist ein Kupplungsring 140 axial verschieblich gelagert, der mit dem Paßansatz 139 über eine Nut-/Federverbindung 141 axial verschieblich und drehfest gekuppelt ist. Der Kupplungsring 140 trägt auf der der Kupplungs­scheibe 136 zugewandten Seite eine radiale Klauen­verzahnung 142, die mit einer entsprechenden Ver­zahnung an dem Kupplungsring 136 in und außer Ein­griff gebracht werden kann. Eine mit dem Fadenrad 20a drehfest verbundene Abdeckscheibe 143 sitzt so auf einem entsprechenden Ringfortsatz 144 der Trägerplatte 64, daß ein den Kupplungsring 140 im wesentlichen staubdicht aufnehmender Raum be­grenzt ist.

    [0098] In diesem Raum ist an zwei Lageransätzen 145 (Fig.26) mittels einer Achse 146 ein U-förmiger Kupplungsbügel 147 gegen die Wirkung einer Schlingfeder 148 schwenk­bar gelagert, der zwei koaxiale Mitnehmerstifte 149 trägt, die mit Spiel in eine Ringnut 150 des Kupplungs­ringes 140 eingreifen. An dem Kupplungsbügel 147 ist ein Betätigungswinkel 151 befestigt, der mit einem kurbelförmigen Teil 153 einer Betätigungswelle 154 zusammenwirkt, die bei 155 in entsprechenden Lager­teilen der Trägerplatte 64 drehbar gelagert ist und die endseitig einen über die Trägerplatte 64 vor­ragenden Drehgriff 156 trägt.

    [0099] Im normalen Betriebszustand ist der Kupplungsring 140 mit der Kupplungsscheibe 136 über die Klauenkupplungs­verzahnung 142 drehfest gekuppelt, so daß über die Nut-/Federverbindung 141 das Fadenrad 20a drehfest mit der Lagermuffe 135 und damit mit der biegsamen Welle 19 gekuppelt ist. Wird, bezogen auf Fig. 25, das Kurbelteil 153 durch entsprechende Betätigung des Dreh­griffes 156 im Uhrzeigersinn verschwenkt, so wird der Kupplungsbügel seinerseits, bezogen auf Fig. 25, um die Achse 146 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, mit dem Ergebnis, daß der Kupplungsring 140 außer Ein­griff mit der Kupplungsscheibe 136 gebracht und da­mit das Fadenrad 20a entriegelt wird. Eine an dem Betätigungswinkel 151 angeordnete Rastvertiefung 157 hält die Betätigungswelle 154 in der der entriegel­ten Kupplung entsprechenden Stellung bis die Kupplung durch entsprechende Betätigung des Drehgriffs 156 wieder eingerückt wird.

    [0100] Nach Lösen des von außen her durch eine entsprechende Bohrung zugänglichen, gegebenenfalls federbelasteten Paßstiftes 138 kann das Fadenrad 20a auch von der Lagermuffe 135 axial abgezogen werden.

    [0101] Ein an der Abdeckscheibe 143 angeordneter Schalter 159 tastet die Schwenkstellung des Kupplungsbügels 147 ab; er kann bspw. eine in der Leuchte 30 ange­ordnete Lampe 160 ansteuern, die den jeweiligen Be­triebszustand der Kupplung anzeigt.

    [0102] Aus Fig. 24 ist zu ersehen, daß an der Trägerplatte 64 über einen Arm 161 die Fadeneinlauföse 35 und die Tellerbremse 36 befestigt sind; der Einlauf­fühlerarm 31 und der Auslauffühlerarm 32 sind eben­falls dargestellt. Die zugehörigen Fadenwächter sind in dem von der Abdeckplatte 143 umschlossenen Raum untergebracht. Die beiden Auslaufösen 37, 38 (Fig.3) sind durch entsprechende Auslaufhaken 37a, 38a er­setzt, zwischen die der Auslauffühlerarm 32 mit einer offenen Fadenöse 162 eingreifen kann. Der Fadenaus­lauffühlerarm 32 kann zwei in Fig.24 gestrichelt angedeutete Grenzstellungen, abhängig von der Faden­spannung, einnehmen. Die erste Stellung ist die Be­triebsstellung; die zweite Stellung ist die Stop­stellung, in der der Fadenwächter ein Abstellsignal für die Maschine abgibt, weil bspw. ein Fadenbruch vorliegt.


    Ansprüche

    1. Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen, ins­besondere Rundstrick- oder Rundwirkmaschinen, mit wenigstens einem an seinem Umfang einen Faden fördern­den, drehbar gelagerten Fadenlieferelement, das über einen ringförmig angeordneten Wellenstrang mit einer es in Umdrehung versetzenden Antriebsquelle verbun­den ist, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Wellenstrang wenigstens eine in Abständen an Lager­stellen ortsfest abgestützte, biegsame Welle (19, 19a, 19b) aufweist, auf die das Fadenlieferelement (20, 200) oder ein mit diesem in Antriebsverbindung stehendes Antriebselement (58, 61, 67, 135) aufgesetzt ist.
     
    2. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung für eine Rundstrickmaschine die biegsame Welle (19, 19a) auf einem zu der Achse des Nadelzylinders (6) koaxialen Kreisbogen angeordnet und an den Lager­stellen (39, 39a) gegen das Maschinengestell abgestützt ist.
     
    3. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsame Welle einstückig ausgebildet ist.
     
    4. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsame Welle (19, 19a, b) mehrstückig mit zwischen ihren Teil­stücken angeordneten Verbindungsmitteln ausge­bildet ist.
     
    5. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsame Welle (19, 19a,b) in sich vorgespannt ist.
     
    6. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenlieferelement (20, 200) mit dem auf die biegsame Welle aufgesetzten Antriebselement (61) getrieblich verbunden ist.
     
    7. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenlieferelement (20, 200) auf der biegsamen Welle (19, 19a, b) oder auf dem auf diese aufgesetzten Antriebselement (58) drehbar gelagert und durch zugeordnete Kupplungs­mittel (55, 56) mit der biegsamen Welle wahlweise kuppelbar ist.
     
    8. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsmittel unabhängig von der Drehbewegung der biegsamen Welle (19, 19a, b) betätigbar ausgebildet sind.
     
    9. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Fadenlieferelement (20, 200) teil­bar ausgebildete Lagermittel (48) aufweist, mit denen es auf die biegsame Welle (19, 19a, b) oder auf das auf diese aufgesetzte Antriebsele­ment (58) aufgesetzt ist.
     
    10. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Fadenlieferelement als Fadenrad (20) oder -trommel ausgebildet ist, auf dessen bzw. deren Umfang der Faden (25) in Gestalt von Windungen aufliegt und dem bzw. der Fadenleitele­ment(e) (35, 36, 37, 38) zugeordnet sind, durch die der Faden im wesentlichen tangential zu- bzw. abführbar ist.
     
    11. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fadenlieferelement (20, 200) oder mehrere Faden­lieferelemente (20, 200) Teil bzw. Teile einer Fadenliefereinheit (17, 17a) ist bzw. sind, die eine Lagerstelle für wenigstens eine biegsame Welle (19, 19a, b) aufweist.
     
    12. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenliefereinheit (17) Fadenleitelemente (35, bis 38) und/oder den Faden­lauf überwachende und/oder beeinflussende Ein­richtungen (31, 32) aufweist.
     
    13. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jede Fadenliefereinheit (17, 17a) einen eigenen Halter (18) mit Befestigungseinrichtungen (27) aufweist, an dem zumindest das bzw. die Fadenlieferelement)e) (20, 200 gelagert ist bzw. sind.
     
    14. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsame(n) Welle(n) an dem Halter (18) oder zumindest einem mit diesem verbundenen Stütz- und Lagerelement (39, 39a) gelagert ist bzw. sind und daß die biegsame(n) Welle(n) mit dem bzw. den zugeordneten Faden­lieferelement(en) (20, 200) jeweils über Getriebe­mittel (61, bis 63) gekuppelt ist bzw. sind.
     
    15. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einem Fadenlieferelement (20, 200) Stellmittel (89, 93) zugeordnet sind, durch die die geförderte Fa­denmenge pro Zeiteinheit innerhalb eines vorbe­stimmten Stellbereiches individuell veränder­bar ist.
     
    16. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmittel eine Ein­richtung (89, 83, 88) zur Veränderung des wirk­samen Außendurchmessers des Fadenlieferelementes (20) zumindest in dessen Fadenauflagebereich (51) aufweisen.
     
    17. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmittel Ge­triebemittel mit veränderlichen Übersetzungs­verhältnissen aufweisen.
     
    18. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Stell­mittel bei laufendem Fadenlieferelement (20, 200) ansteuerbar ausgebildet sind.
     
    19. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Fadenliefer­element als eine an ihrem Umfang einen aufgelegten Spulenkörper (130) reibschlüssig antreibende An­triebswalze (200) ausgebildet ist.
     
    20. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die unmittelbar auf der bieg­samen Welle (19, 19a) befestigte rohrförmige An­triebswalze (200) zu ihren beiden Seiten an einem Halter (18) oder einem damit verbundenen Teil (39a) gelagert ist.
     
    21. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur ortsfesten Anordnung eingerichtete Stütz- und Lagerelemente (39, 39a) für wenigstens eine bieg­same Welle (19, 19a) aufweist.
     
    22. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz- und Lagerelemente (39, 39a) eigene, die jeweilige biegsame Welle (19, 19a) aufnehmende und Lagerstellen bildende Lagermittel (43, 36) aufweisen.
     
    23. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz- und Lager­elemente (39, 39a) zumindest im Bereiche der bieg­samen Welle(n) (19, 19a, b) zweiteilig ausgebildet sind.
     
    24. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz- und Lagerelemente Lagerarme (39, 39a) aufweisen, die Befestigungsmittel (27) zur Halterung an einem ortsfesten Tragring (16) tragen.
     
    25. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere parallelverlaufende biegsame Wellen (19, 19a) mit jeweils eigenen zugeordneten Fadenliefer­ elementen (20, 200 und/oder Antriebselementen (58, 61) aufweist, die von entsprechenden An­triebsquellen (22) mit unterschiedlichen Dreh­zahlen angetrieben sind.
     
    26. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 25, da­durch gekennzeichnet, daß sie wenigstens ein Fadenlieferelement (20, 200) aufweist, das je­weils mit einem von zumindest zwei Antriebsele­menten wahlweise in Antriebsverbindung setzbar ausgebildet ist.
     
    27. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsame(n) Welle(n) (19, 19a, 19b) zumindest teilweise von Schutzhüllen (47) umgeben ist bzw. sind, die Teile der Lagereinrichtung bilden.
     
    28. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die bieg­same Welle (19, 19a) beidenends mit der Antriebs­quelle (22) gekoppelt ist.
     
    29. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswalze (200) oder deren zugeordnete biegsame Welle (19, 19a) mit einer weiteren biegsamen Welle gekuppelt ist, die ihrerseits mit der Antriebsquelle gekuppelt ist und gegebenenfalls wenigstens ein anderes Faden­lieferelement (20) trägt.
     
    30. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Lagerstelle für die biegsame Welle (19) gleichzeitig die Lagerstelle für das Fadenlieferelement (20) bildet.
     
    31. Fadenliefereinheit zur Verwendung bei einer Faden­liefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie Träger­mittel (64) aufweist, auf denen zumindest ein Fa­denlieferelement (20, 20a) und ein mit diesen in Antriebsverbindung stehendes Antriebselement (135) drehbar gelagert sind und daß das Antriebselement zur Kupplung mit einer biegsamen Welle (19) einge­richtet ist.
     




    Zeichnung



































































    Recherchenbericht