(19)
(11) EP 0 351 724 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1990  Patentblatt  1990/04

(21) Anmeldenummer: 89112918.1

(22) Anmeldetag:  14.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01H 71/24, H01H 71/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT SE

(30) Priorität: 20.07.1988 DE 3824546

(71) Anmelder: Asea Brown Boveri Aktiengesellschaft
D-68309 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Hoyer, Peter, Dr.
    D-6834 Ketsch (DE)
  • Cwetanski, Georgi
    D-6710 Frankenthal (DE)

(74) Vertreter: Rupprecht, Klaus, Dipl.-Ing. et al
c/o ABB Patent GmbH, Postfach 10 03 51
68128 Mannheim
68128 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrischer Leistungsschalter


    (57) Ein elektrischer Leistungsschalter besitzt eine der Anzahl der abzuschaltenden Phasen entsprechende An­zahl von Doppelkontaktstellen (13, 14), die je zwei Festkontaktstücke (15, 16) und je eine beide über­brückende Kontaktbrücke (19) aufweisen, wobei jeder Kontaktstelle Lichtbogenlöscheinrichtungen (37, 38) zugeordnet sind. Jeder Kontaktbrücke ist ein Schlag­ankersystem zugeordnet, das auf je eine Kontakt­brücke zur Öffnung der Kontaktstellen einwirkt und darüberhinaus besitzt der Leistungsschalter eine Schaltschloß (56) zur bleibenden Öffnung aller Kon­taktstellen, auf das die Schlagankersystem und ein thermischer Auslöser (58) einwirken.
    Der Tauchanker jedes Schlagankersystems fluchtet mit seiner Mittelachse mit der Mittelachse der Kontakt­brücke (19) und überträgt seine lineare Bewegung über ein ebenfalls eine lineare Bewegung ausführen­des Zwischenglied (48) auf die Kontaktbrücke (19). Das Schaltschloß (56) ist an der der Befestigungs­wand (32) des Schalters entgegengesetzen oberen Frontwand oberhalb des Schlagankersystems (31) ange­ordnet und für jede Kontaktstelle ist ein drehbar gelagerter Hebel (50) vorgesehen, dessen freies Ende auf das Zwischenglied (48) einwirkt und auf den ein vom Schaltschloß betätigbarer, parallel zum Tauchan­ker verlaufender Stift (53) zum Ausschalten ein­wirkt.
    Der Leistungsschalter wird verwendet bei der Absi­cherung von zu Motoren und sonstigen Einrichtungen zuführenden elektrischen Leitungen.




    Beschreibung


    [0001] Der Erfindung betrifft einen elektrischen Leistungs­schalter, mit der Anzahl der abzuschaltenden Phasen ent­sprechenden Doppelkontaktstellen mit je zwei Festkon­taktstücken und je einer beide überbrückenden Kontakt­brücke, mit jeder Kontaktstelle zugeordneten Lichtbogen­löscheinrichtungen, mit je einem jeder Kontaktbrücke zu­geordneten Schlagankersystem, das auf je eine Kontakt­brücke zur Öffnung der Kontaktstellen einwirkt, und mit einem Schaltschloß zur bleibenden Öffnung aller Kontakt­stellen, auf welches Schaltschloß die Schalgankersysteme und ein thermischer Auslöser einwirken.

    [0002] Ein Schaltgerät, das mittels je einer Kontaktbrücke überbrückbare Doppelkontaktstellen mit zugeordneten Lichtbogenlöschkammern aufweist, ist aus der DE-OS 36 37 418 bekannt geworden. Hier befindet sich das Schaltschloß im Bereich der Mittelachse der Kontaktbrük­ke. Das Schaltschloß und der Kontaktbereich mit den Löschkammern bilden eine Grundeinheit, an die ein Schlagankersystem und ein Klappankersystem anbaubar sind. Das Schalgankersystem soll eine Leistungsschalt­funktion und das Klappankersystem eine Schützfunktion bewirken. Zwecks Erzielung sowohl einer Leistungsschalt­funktion als auch einer Schützfunktion ist zwischen dem Schlagankersystem und dem Klappankersystem ein Hebelme­chanismus als Übertragungszwischenglied erforderlich, so daß bei einer Kurzschlußauslösung mit einer Zeitverzöge­rung auf die Kontaktbrücken eingewirkt wird. Die Lei­stungsschaltfunktion wird dadurch nicht optimal er­reicht.

    [0003] Bei einem Leistungsschalter der eingangs genannten Art, beispielsweise durch die ältere Patentanmeldung P 37 37 539.9 bekannt geworden ist, sind die Kontakt­brücken jeweils in einem Kontaktbrückenträger gehalten; das Schaltschloß verläuft in der Fluchtlinie der Kon­taktbrücken, wogegen die einzelnen Schlagankersysteme neben den Kontaktbrücken bzw. neben dem Schaltschloß liegen und auf die Kontaktbrücken über einen orstfest im Gehäuse des Leistungsschalters drehbar gelagerten Hebel einwirken. Gleichzeitig sind die Schlagankersysteme auch mit dem Schaltschloß gekoppelt, ebenso wie die thermi­schen Überstromauslöser, die ebenfalls jeweils einer Doppelkontaktstelle zugeordnet sind.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, den Leistungsschalter der eingangs genannten Art zu vereinfachen.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tauchanker jedes Schlagankersystems mit seiner Mit­telachse mit der Mittelachse der Kontaktbrücke fluchtet und über ein mit dem Tauchanker fluchtendes und damit gekuppeltes Zwischenglied eine lineare Bewegung auf die Kontaktbrücke überträgt, daß das Schaltschloß an der oberen, der Befestigungswand des Schalters entgegenge­setzten Frontwand oberhalb des Schlagankersystems ange­ordnet ist, und daß für jede Kontaktstelle eine drehbar gelagerter Hebel vorgesehen ist, dessen freies Ende auf das jeweilige Zwischenglied einwirkt und auf den ein vom Schaltschloß betätigbarer, parallel zum Tauchanker ver­laufender Stift zum Ausschalten bzw. zum Öffnen der Kon­taktstellen einwirkt.

    [0006] Das Zwischenglied, das mit dem Tauchanker gekuppelt ist, fluchtet mit dem Tauchanker bzw. bildet dessen Verlänge­rung, so daß die Bewegung des Tauchankers unmittelbar und direkt auf jede Kontaktstelle übertragen wird.

    [0007] Im Gegensatz zu der bekannten Ausgestaltung ist die An­ordnung der Schlagankersysteme insoweit verbessert, als der Schlag- oder Tauchanker jedes Schlankersystems seine lineare Bewegung direkt, d.h. als lineare Bewegung an sich, auf die Kontaktstellen überträgt, was dadurch noch verbessert wird, daß das Zwischenglied mit dem Tauchan­ker fest verbunden oder auch einstückig daran angeformt ist. Dadurch erfolgt die Einwirkung auf die Kontaktstel­len praktisch unmittelbar und nicht unter Zwischenfügung eines Drehhebels (wie z. B. bei der DE-OS 36 37 418) bzw. eines mit dem Tauchanker nicht gekuppelten Zwi­schengliedes in Form eines Kipphebels. Dadurch, daß das Schaltschloß im Bereich der vorderen Frontwand unterge­bracht ist, ist eine erhebliche Einsparung an Platz ge­wonnen. Daß dabei das Schaltschloß nicht unmittelbar auf das Zwischenglied oder den Kontaktbrückenträger - sofern ein solcher vorhanden wäre - einwirkt, sondern über den Hebel, tut insoweit nichts zur Sache, als die Betätigung eines Schaltschlosses bzw. dessen Entklinkung sowieso erheblich mehr Zeit erfordert als das Öffnen der Kon­taktbrücken unmittelbar durch das Schlagankersystem bzw. die Schlagankersysteme.

    [0008] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann dahingehen, daß die Kontaktbrücken im Gehäuse des Schalters geführt sind. Dabei sind die Kontaktbrüchen in bevorzugter Weise an ihren Längskanten mit Vorsprüngen versehen, die in entsprechend angepaßte und in Richtung der Kontaktbrückenbewegung verlaufende Rücksprünge im Gehäuse eingreifen und so geführt sind. Dadurch werden eigene, als Kontaktbrückenträger dienende Körper zur Halterung und Führung der Kontaktbrücken vermieden und damit die Masse der zu bewegenden Teile verkleinert; das Zwischengliedf, das zur Übertragung der Bewegung des Tauchankers bzw. der Tauchanker auf die einzelnen Kon­taktbrücken benötigt wird, kann sehr klein gehalten wer­den; auch dadurch sind die zu betätigenden Massen erheb­lich reduziert und die Antriebskraft des Schalters kann verkleinert werden, was schlußendlich auch in eine er­hebliche Beschleunigung des Ausschaltvorganges und/oder in eine erheblich verbilligte Schlagankersystemausfüh­rung einmündet.

    [0009] Die einzelnen Doppelkontaktstellen sind in an sich be­kannter Weise mittels Zwischenwänden voneinander ge­trennt, wobei die Zwischenwände senkrecht zur Befesti­gungswand bzw. Bodenwandung verlaufen. In Abstand zur Bodenwandung befinden sich jeweils Querwände für die die Doppelkontaktstellen aufnehmenden Räume, welche Querwän­de die Löschanordnungen von den übrigen Bereichen des Leistungsschalters trennen. Dadurch werden Wechselwir­kungen zwischen den nebeneinander benachbart liegenden Löschanordungen und Rückwirkungen in den Raum, in dem sich die Schlagankersysteme und das Schaltschloß befin­den, vermieden.

    [0010] Damit die Kontaktstellen betätigt und die elektrischen Anschlüsse zu den Doppelkontaktstellen ermöglicht werden können, besitzen die Querwände oder Gehäusewandungen Durchbrüche, durch die Anschlußfahnen sowie das Zwi­schenglied hindurchgeführt sind.

    [0011] In besonders bevorzugter Weise besitzt das Zwischenglied einen rechteckförmigen Querschnitt mit einem Absatz, auf dem das freie Ende des Hebels, der in zweckmäßigerweise gabelförmig ausgebildet sein kann, aufliegt, wobei das gabelförmige Ende einen Teilbereich des Zwischengliedes umfaßt.

    [0012] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegen die einzelnen Komponenten des Leistungsschalters wie folgt hintereinander und zwar gesehen von der Bodenwandung aus: Der Bodenwandung benachbart sind die Kontaktstellen mit den zugehörigen Löschanordnungen; daran schließen sich an die Schlagankersysteme, wobei der Hebel für das Zwischenglied zwischen den Kontaktstellen und den Schlagankersystemen am Zwischenglied angreift und dreh­bar dort gelagert ist; am jenseitigen Ende, also im Be­reich der vorderen Frontwand, befindet sich das Schalt­schloß.

    [0013] Zur Überbrückung der Bewegung des Schaltschlosses auf jeden Hebel für die den einzelnen Tauchankern zugeordne­ten Zwischenglieder ist ein Betätigungsstift bzw. eine Betätigungsstange vorgesehen, der bzw. die unter dem Druck einer Federanordnung, steht bzw. stehen, wobei die­se die Hebel bei Auslösung in Richtung Ausschalten be­aufschlagen. Dabei ist die Kraft dieser Federanordnung bzw. dieser Federanordnungen größer als die Kraft der Kontaktdruckfedern, die die Kontaktbrücken dauernd in Schließstellung beaufschlagen. Im nichtausgelösten Zu­stand ist die Betätigungsstange am Schaltschloß einge­klinkt. Beim Auslösevorgang wird das Schaltschloß, z. B. von einem oder mehreren der Thermobimetalle oder von dem oder den Magnetankersystemen entklinkt, wodurch die Be­tätigungsstange freigeben wird und sich die Kraft der Federanordnung zur Öffnung der Kontakstellen über die Hebel und die Zwischenglieder entladen kann.

    [0014] Dabei ist zu beachten, daß an der einen, den Leistungs­schalter durchgreifenden Achse eine der Anzahl der Dop­pelkontaktstellen entsprechende Anzahl an Hebeln ange­formt ist, wobei jeder Hebel mit dem der dazugehörigen Phase entsprechenden Zwischenglied das zugehörigen schlagankersystems zusammenwirkt. Da über die Achse die drei Hebel miteinander starr gekoppelt sind, genügt auch ein einziger Betätigungsstift, der mit einem der Hebel zusammenwirkt. Der Betätigungsstift verläuft dabei pa­rallel zu der Längsachse der Tauchanker zwischen der Drehachse des Hebels und der Kopplungsstelle zwischen dem Hebel und dem Zwischenglied. In zweckmäßigerweise können zwei Betätigungsstifte oder- stangen vorgesehen sein, die mit je einem Hebel zusammenwirken.

    [0015] Die Ausgestaltung der einzelnan Hebel für jede Kontakt­brücke ist ähnlich wie bei der Ausführung nach der DE-Patentanmeldung 37 37 539.9. Die Hebel können - wie dort - von einem seitlich an das Leistungsschaltergehäu­se angesetzten Magnetankersystem, z.B. durch Fernbetäti­gung oder Fernauslösung, betätigt werden.

    [0016] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.

    [0017] Es zeigt:

    Figur 1 eine Schnittansicht durch einen erfindungsge­mäßen Leistungsschalter und

    Figur 2 eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie II-II der Figur 1.



    [0018] In einem Gehäuse 10 mit einem Gehäuseoberteil 11 und einem Sockelunterteil 12 sind der Anzahl der Phasen ent­sprechend Doppelkontaktstellen 13/14 vorgesehen, die je zwei Festkontaktstücke 15 und 16 aufweisen, von denen jedes mit einem beweglichen Kontaktstück 17 und 18 zu­sammenwirkt, welche beiden Kontaktstücke 17 und 18 an einer Kontaktbrücke 19 angebracht sind. Diese Kontakt­brücke wird mittels einer Feder 20 dauernd gegen die beiden zugehörigen festen Kontaktstücke 15 und 16 ge­drückt.

    [0019] Die Figur 1 zeigt das System für eine Phase; für die anderen Phasen ist der Aufbau im wesentlichen gleich, so daß die Beschreibung für diese eine Phase auch für die anderen Phasen gilt.

    [0020] Die Festkontaktstücke 15 und 16 jeder Phase sind an je einer Lichtbogenleitschiene 21 und 22 angebracht, die eine U-förmige Umbiegung 23 und 24 aufweisen, wodurch zwei U-Formen gebildet sind, deren offende Seite von­einander wegweisen. An dem zum Schenkel 21 mit dem Fest­kontaktstück 15 jeweils entgegensetzen Schenkel 25 ist eine Anschlußfahne 27 zu einer Anschlußklemme 28 mittels einer Schraubverbindung 29 befestigt, wogegen an dem Schenkel 26 ein Z-förmiger Träger 30 befestigt ist, des­sen freier Z-Schenkel ein Schlagankermagnetsystem 31 trägt. An der Innenfläche des Bodenbereiches 32 des Ge­häuses ist ein ganz durchgehendes, der Kontur der Innen­fläche angepaßtes Leitblech 33 angebracht, das so ge­formt ist, daß in seinem mittleren Bereich eine U-Form 34 gebildet ist, welche U-Form 34 zur Führung der Kon­taktdruckfeder 20 dient, die sich dort an der U-Form ab­stützt. Die Seitenwände 34a und 34b verhindern eine seit­liches Verschieben der Kontaktdruckfeder 20. Die Verlän­gerungen des Leitbleches 33 begrenzen als Lichtbogen­leitblech 35 und 36 je eine Lichtbogenlöscheinrichtung 37 und 38, die jeweils einzelne Litchbogenlöschbleche 39 enthalten, die parallel zueinander zwischen den beiden Lichtbogenleitschienen 21 und 35 bzw. 22 und 36 verlau­fen. Zum Abführen der Lichtbogenlöschgase sind Auspuff­öffnungen 40 und 41 im Gehäuse vorgesehen.

    [0021] Wie oben erwähnt, befindet sich das Schlagankersystem oberhalb der Verbindungsebene zwischen den Doppelkon­taktstellen 13 und 14; es enthält ein Magnetjoch 42, eine Wicklung 43, einen Spulenkörper 44 sowie einen am Z-förmigen Träger 30 befestigten Magnetkern 45, der mit einem Magnetanker 46 zusammenwirkt, der mit einem Fort­satz 47 den Magnetkern 45 durchdringt und mit einem Zwi­schenglied 48 zusammenwirkt, welches auf die Kontakt­brücke 19 aufschlägt, wenn der Magnetkern 45 den Magnet­anker 46 anzieht.

    [0022] An einer ortsfesten, im Gehäuse 10 drehbar gelagerten Achse 49 sind - der Anzahl der Phasen entsprechend - drei parallel verlaufende, senkrecht zur Achse 49 ausge­richtete Hebel 50 angebracht, deren Enden gabelförmig ausgebildete sind und je gegen einen Absatz 51 an je ei­nem Zwischenglied 48 anliegen. An dem Träger 30 eines der Schlagankersysteme der einzelnen Phasen ist weiter­ hin eine Federanordnung 52 vorgesehen, die eine parallel zu dem Tauch- oder Schlaganker 46 und dem Zwischenglied 49 verlaufende und dort geführte und an einem der Hebel 50 anliegende Betätigungsstange 53 dauernd in Richtung Verdrehen des Hebels 50 im Uhrzeigersinn (also Öffnen der Kontaktstellen 21 und 22) beaufschlagt. Diese Betä­tigungsstange 53 wirkt mit einem Klinkenhebel 54 zusam­men, der um eine Achse 55 drehbar im Gehäuse gelagert ist und in einem nur schematisch dargestellten Schalt­schloß 56 verklinkt ist, welches oberhalb des Magnetan­kersystems 31 angeordnet ist und mittels eines Drehgrif­fes 57 geschaltet bzw. betätigt werden kann. Die Längs­erstreckung der Achse 49 verläuft senkrecht und die Längserstreckung der Hebel 50 in etwa parallel zu der Verbindungsebene zweier einer Phase zugehöriger Löscha­nordnungen bzw. zu der Verbindungslinie der Kontaktstel­len einer Doppelkontaktstelle.

    [0023] An dem Träger 30 ist auch ein Thermobimetall 58 ange­schlossen, welches mit einem Fortsatz 59 in das Schalt­schloß 56 einwirkt. Die Spule 43 ist über eine Anschluß­fahne 60 mit einer Anschlußklemme 61 elektrisch leitend verbunden; sie ist weiterhin auch noch mit einer Heizbe­wicklung 62 des Thermobimetalls 58 elektrisch leitend verbunden.

    [0024] Wie oben erwähnt, sind für je eine Phase jewils ein Schlagankersystem, eine Doppelkontaktstelle mit Löschan­ordnungen und ein Thermobimetall vorhanden, so daß ein Kurzschluß oder Überstrom, der in einer der Phasen de­tektiert wird, zur Öffnung aller Dopplelkontaktstellen führt. Das Schaltschloß 56 ist natürlich nur ein einzi­ges Mal vorhanden; die Thermobimetalle wirken einzeln auf das Schaltschloß zu dessen Entklinkung und in der gleichen Weise wirken auch die einzelnen Schlaganker 46 über eine strichlierte Wirklinie 56a auf das Schalt­schloß ein, so daß der Klinkenhebel 54 freigeben wird und die Federanordnung 52 die Betätigungsstange 53 gegen den Hebel 50 zu dessen Verdrehung und damit zur Öffnung der Kontaktbrücken beaufschlagt.

    [0025] In der Zeichnung ist lediglich eine Betätigungsstange 53 gezeichnet. Aus Symmetriegründen können vorzugsweise zwei Betätigungsstangen vorgesehen sein, von denen je eine an je einem Magnetankersystem angebracht bzw. ge­führt ist, wobei bei drei Hebeln je eine Betätigungs­stange zum ersten und zum dritten Hebel zugeordnet ist. Die Betätigungsstangen sind jeweils an einem Klinkenhe­bel 54 aufgehängt. Zu diesem Zweck besitzt die Betäti­gungstange bzw. Besitzen die Betätigungsstangen 53 je­weils einen Haken 53a, der hinter eine Auflagefläche 54a an dem jeweiligen Klinkenhebel 54 verrastet.

    [0026] In der Figur 2 erkennt man eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie II-II mit einem Aufblick auf die Kontakt­brücke 19, an deren Längskanten 70 und 71 Vorsprünge 72 und 73 vorgesehen sind, die in entsprechenden Rücksprün­gen bzw. Ausnehmungen 74 und 75 im Gehäuse, d.h. also in den Gehäusewandungen 76 77 geführt sind, welche be­idseitig die Löschkammern, in denen sich die beiden Kon­taktstellen 13 und 14 befinden, begrenzen. Man muß sich die Figur 1 so vorstellen, daß hinter der in der Figur 1 dargestellten Lichtbogenlöschanordnung eine weitere und eine dritte Löschanordnung jeweils mit Doppelkontakt­stellen und einer zugehörigen Kontaktbrücke befinden; die Zwischenwände sind so wie die Zwischenwände 75 aus­gebildet, die an der entsprechenden, gegenüberliegenden Seite ebenfalls Ausnehmungen 75 bzw. 74 aufweisen, in denen dann die Kontaktbrücken geführt sind. Insgesamt ist also ein der Anzahl der Doppelkontaktstellen ent­sprechende Anzahl von Schlagankersystemen 31 vorhanden; das Schaltschloß 56 übergreift diese Schlagankersysteme und ebenso ist für jede einzelne Kontaktstelle auch je­weils ein Thermobimetall vorgesehen.

    [0027] Jedes Zwischenglied 48 besitzt eine T-förmige Struktur, wobei die Innenfläche des Quersteges durch den Absatz 51 gebildet ist, wogegen der Längssteg von dem Ende je ei­nes Hebels 50 umfaßt ist. Der Querschnitt des Zwischen­gliedes 48 ist rechteckig und demgemäß ist auch die Öff­nung 80 in einer die Lichtbogenlöschanordnung abdecken­den und übergreifenden Gehäusewandung, die praktisch den Sockel von dem Oberteil abteilt, ausgebildet. Die Gehäu­sewandung besitzt die Bezugsziffer 81 und sie besitzt Durchbrüche 82 und 83, durch die die freien Schenkel 25 und 26 hindurchgreifen.

    [0028] Der Hebel 49 ist - wie bei der Ausführung nach der Pa­tentanmeldung P 37 37 539 der Hebel 42 (s. dort Figur 1) - dazu gedacht, von einem an die Seitenwandung des Ge­häuses 10 angebrachten Anbauteil betätigt zu werden, so daß auf diese Weise der Schalter ausgeschaltet werden kann.


    Ansprüche

    1. Elektrischer Leistungsschalter mit der Anzahl der abzuschaltenden Phasen entsprechenden Doppelkontakt­stellen (13, 14) mit je zwei Festkontaktstücken (15, 16) und je einer beide überbrückenden Kontaktbrücke (19), mit jedeer Kontaktstelle zugeordneten Lichtbogenlöschein­richtungen (37, 38), mit je einem jeder Kontaktbrücke zugeordneten Schlagankersystem (31), das auf je eine Kontaktbrücke zur Öfnnung der Kontaktstellen einwirkt, und mit einem Schaltschloß (56) zur bleibenden Öffnung aller Kontaktstellen, auf welches Schaltschloß die Schlagankersysteme und ein thermischer Auslöser (58) einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß der Tauchanker jedes Schlagankersystems mit seiner Mittelachse mit der Mittelachse der Kontaktbrücke (19) fluchtet und über ein Zwischenglied (48) seine lineare Bewegung auf die Kon­taktbrücke (19) überträgt, daß das Schaltschloß (56) an der der Befestigungswand (32) des Schalters entgegenge­setzen oberen Frontwand oberhalb des Schlagankersystems (31) angeordnet ist, und daß für jede Kontaktstelle ein drehbar gelagerter Hebel (50) vorgesehen ist, dessen freies Ende auf das Zwischenglied (48) einwirkt und auf den ein vom Schaltschloß betätigbarer, parallel zum Tauchanker verlaufender Stift (53) zum Ausschalten ein­wirkt.
     
    2. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Kontaktbrücken im Gehäuse (11) des Schalters geführt sind.
     
    3. Leistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Kontaktbrücken (19) an ihren Längskanten (70, 71) Vorsprünge (72, 73) aufweisen, die in entsprechend angepaßte und in Richtung der Kontakt­brückenbewegung verlaufende Rücksprünge oder Ausneh­mungen (74, 75) eingreifen und so geführt sind.
     
    4. Leistungsschalter nach einem der vorigen Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Doppel­kontaktstellen mittels Zwischenwänden (76) voneinander getrennt sind, und daß in Abstand zur Bodenwandung (32) zwischen je zwei Zwischenwänden je eine Querwand (81) vorgesehen ist, die die Löschanordnungen von den übrigen Bereichen des Leistungsschalters trennt.
     
    5. Leistungsschalter nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Querwand (81) Durchbrüche (82, 80, 83) aufweist, durch die Anschlußfahnen (25, 26) sowie das Zwischenglied (48) für jede Phase hindurchgeführt sind.
     
    6. Leistungsschalter nach einem der vorigen Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (50) für jede Phase an einer Achse (49) angeformt sind, die parallel zur Verbindungsebene der Schlagankersystem (31) oder quer zur Verbindungsebene der Löschanordnungen für eine Doppelkontaktstelle verläuft.
     
    7. Leistungsschalter nach Anspruch 5 oder 6, da­durch gekennzeichnet, daß jedes Zwischenglied (48) einen rechteckförmigen Querschnitt und einen Absatz (51) auf­weist, auf dem das freie Ende je eines Hebels (50) auf­liegt.
     
    8. Leistungsschalter nach einem der vorigen Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende jedes Hebels (50) gabelförmig ausgebildet ist und einen Teil­bereich je eines Zwischengliedes (48) umfaßt.
     
    9. Leistungsschalter nach einem der vorigen Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Betäti­gungsstange (53) vorgesehen ist, die unter dem Druck je einer Federanordnung (52) stehen und im Auslösefall die Hebel (50) in Richtung Ausschalten beaufschlagen, und daß die Kraft der Federanordnungen (52) größer ist als die Kraft der Kontaktdruckfedern (20), so daß im ausge­lösten Zustand die Kraft der Kontaktdruckfedern überwun­den wird.
     
    10. Leistungsschalter nach Anspruch 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß die wenigstens eine Betätigungsstange (53) parallel zu der Achse des Tauchankers (46) verläuft und daß am Schaltschloß (56) der Anzahl der Betätigungs­stangen entsprechend Klinkenhebel (54) vorgesehen sind, an denen die Betätigungsstangen (53) angeschlossen sind.
     




    Zeichnung