(19)
(11) EP 0 351 765 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1990  Patentblatt  1990/04

(21) Anmeldenummer: 89113112.0

(22) Anmeldetag:  18.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A45D 20/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.07.1988 DE 3824785
15.09.1988 DE 3831365

(71) Anmelder: Borchardt, Guido
D-6382 Friedrichsdorf 2 (DE)

(72) Erfinder:
  • Borchardt, Guido
    D-6382 Friedrichsdorf 2 (DE)

(74) Vertreter: Schlagwein, Udo, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Frankfurter Strasse 34
D-61231 Bad Nauheim
D-61231 Bad Nauheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Von Hand zu führender Haartrockner


    (57) In ein Führungstück (29) eines Haartrockners ist eine Luftumlenktülle (14) gesetzt, welche den austretenden Luftstrom in Haupterstreckungsebene des Handgriffes (10) des Haartrockners je nach Stellung beliebig umzulenken vermag. Die Luftumlenktülle (14) kann beispielsweise mit­tels eines Stellmotores (17) koaxial zum Luftauslaß (20) verdreht werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen von Hand zu führen­den Haartrockner, welcher ein Trocknergehäuse mit einem Handgriff und einem zumindest in etwa parallel zum Hand­griff ausgerichteten Luftauslaß aufweist. Ein solcher Haartrockner ist Gegenstand der DE-OS 36 14 633.

    [0002] Bei dem bekannten Haartrockner ist der in etwa parallel zum Handgriff ausgerichtete Luftauslaß als Luftneben­auslaß zusätzlich zu einem rechtwinklig zum Handgriff ausgerichteten Auslaß ausgebildet. Der Luftnebenauslaß dient dazu, beim Trocknen langer Haarsträhnen Luft zur Unterseite der Haarsträhne blasen zu könnn, ohne daß hierdurch auch bereits trockene Haare aus dem Kamm, auf dem sie aufliegen, weggeblasen werden.

    [0003] Der Haartrockner nach der genannten DE-OS 36 14 633 ist zur Verwendung im privaten Bereich bestimmt. Mit ihm trocknet man sich üblicherweise das eigene Haar. Bei professionell in Frisörbetrieben benutzten Haartrocknern spielt eine möglichst ermüdungsarme und auch nach lang­jähriger Benutzung Haltungsschäden ausschließende Hand­habung eine entscheidende Rolle. Die professionell be­nutzten, von Hand zu führenden Haartrockner sind üb­licherweise pistolenartig ausgebildet. Der Luftstrom ge­langt dabei quer zur Haupterstreckungsrichtung des Hand­griffes aus dem Luftauslaß. Das erfordert beim Fönen des Haares durch den Frisör beträchtliche Armbewegungen, um den Luftstrom jeweils auf das zu fönende Haar des Kunden zu richten. Diese Bewegungen des Armes sind vor allem auch deshalb ermüdend und unangenehm, weil professionell eingesetzte Haartrockner aufgrund der erforderlichen, hohen Leistung und großen Haltbarkeit ein erhebliches Gewicht haben. Die erforderlichen Verdrehbewegungen des Armes können im Laufe der Jahre sogar zu bleibenden Schäden im Schulter- und Armgelenk führen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haar­trockner der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß mit möglichst wenig Armbewegungen der Luftstrom gegen alle Haarpartien gerichtet werden kann, so daß es zu einer Entlastung des Schulter- und Armgelenkes kommt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß auf überraschend ein­fache Weise dadurch gelöst, daß im Bereich des Handgrif­fes eine Verstelleinrichtung zum Richten des Luftstromes in eine zumindest in etwa parallel zum Handgriff von ihm weg und eine zumindest in etwa parallel zum Handgriff zu ihm hin gerichtete Strömung aufweist.

    [0006] Durch diese Verstellmöglichkeit des Luftstromes in einer in etwa parallel zum Handgriff liegenden Ebene von der den Haartrockner führenden Person weg oder zu ihr hin, kann diese, ohne ihren Standort wesentlich zu verändern und ohne Verrenkung des den Haartrockner führenden Armes, sowohl die ihr zugewandte als auch die ihr abge­wandte Seite des Kopfes der zu fönenden Person mit dem Haartrockner anblasen. Dadurch ist der Arbeitsgang des Fönens wesentlich bequemer und gelenkschonender durch­zuführen als mit herkömmlichen Haartrocknern, bei denen der Luftaustritt quer zur Haupterstreckungsrichtung des Handgriffes erfolgt. Natürlich kann die Verstelleinrich­tung so ausgebildet sein, daß der Luftstrom auch stufen­los über einen Bereich von 180 Grad gerichtet werden kann.

    [0007] Eine konstruktiv besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß zum Richten des Luft­stromes eine verdrehbar im oder über einem Führungsstück angeordnete, die Luftströmung um zumindest in etwa 90 Grad umlenkende Luftumlenktülle gebildet ist.

    [0008] Eine solche Umlenktülle kann mit sehr geringem Strömungs­verlust die Luftströmung umlenken. Dadurch ergibt sich im Haartrockner insgesamt ein geringer Strömungsverlust. Weiterhin werden Strömungstoträume und Luftsträhnen stark unterschiedlicher Temperatur innerhalb der ausge­blasenen Luft vermieden. Die Umlenktülle kann mit sehr geringem Aufwand verdrehbar im Führungsstück angeordnet werden, so daß der Haartrockner insgesamt sehr kosten­günstig herstellbar ist. Mit ihr sind nicht nur zwei gegenüberliegende Stellungen, sondern auch alle Zwischen­stellungen möglich, so daß der Luftstrom beliebig inner­halb einer parallel zum Handgriff verlaufenden Ebene um­lenkbar ist.

    [0009] Die Handhabung des Haartrockners ist besonders bequem, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin­dung die Luftumlenktülle mit einem Endstück in das Füh­rungsstück eingesetzt ist und die gehäuseinnenseitige Stirnfläche des Endstückes eine Verzahnung aufweist, in die ein von einem Stellmotor antreibbares Ritzel greift. Bei einem solchen Haartrockner kann man mittels eines Schalters am Handgriff die Luftumlenktülle motorisch in die jeweils gewünschte Richtung schwenken.

    [0010] Will man sich mit einer manuellen Verstellung der Luft­umlenktülle begnügen, dann kann diese ebenfalls mit einem Finger der den Haartrockner führenden Hand erfol­gen, wenn gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfin­dung innerhalb des Gehäuses unmittelbar vor der Stirn­fläche des Endstückes koaxial zum Endstück und unverdreh­bar mit ihm verbunden ein Ritzel vorgesehen ist, in wel­ ches ein durchmessergrößeres Zahnrad kämmt, welches mit einem Teilbereich seiner Mantelfläche aus einem Schlitz im Bereich des Handgriffes ragt. Durch diese Zahnradüber­setzung läßt sich mittels eines relativ geringen Verdreh­weges des von Hand zu verdrehenden Zahnrades ein großer Schwenkweg der Luftumlenktülle erreichen.

    [0011] Eine andere, besonders einfache Verstelleinrichtung be­steht darin, daß das Ritzel in eine Zahnstange ein­greift, welche vom Handgriff aus in Längsrichtung ver­schieblich im Gehäuse angeordnet ist.

    [0012] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind drei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfol­gend beschrieben. In ihr zeigen die

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Haartrockner nach der Erfindung,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine zweite Aus­führungsform eines Haartrockners nach der Erfindung,

    Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine dritte Aus­führungsform eines Haartrockners nach der Erfindung.



    [0013] Der in Figur 1 gezeigte Haartrockner hat in einem Ge­häuse 1 einen Elektromotor 2, welcher ein Gebläse 3 an­treibt. Vor dem Gebläse 3 ist eine elektrische Heizung 13 angeordnet, welche die durch einen Einlaß 4 einströ­mende Luft aufheizt. Diese gelangt anschließend in eine einen Luftauslaß 20 aufweisende Luftumlenktülle 14, wel­che verdrehbar in einem Führungsstück 29 des Gehäuses 1 angeordnet ist. Diese Luftumlenktülle 14 ist so gestal­tet, daß sie den Luftstrom um in etwa 90 Grad umzulenken vermag, so daß er parallel zur Haupterstreckungsebene eines Handgriffes 10 des Haartrockners gerichtet ist.

    [0014] Zum Verstellen der Luftumlenktülle 14 dient eine Ver­stelleinrichtung 27. Diese ist bei diesem Ausführungs­beispiel dadurch gebildet, daß auf der gehäuseseitigen Stirnfläche ihres in das Gehäuse 1 des Haartrockners ragenden Endstückes 15 eine Verzahnung 16 vorgesehen ist, in die ein von einem Stellmotor 17 antreibbares Ritzel 18 kämmt. Durch Bestromung des Stellmotors 17 kann die Luftumlenktülle 14 aus der in durchgezogenen Linien gezeigten Stellung auch in die strichpunktiert gezeigte Stellung und in jede Zwischenstellung bewegt werden. Zum Ansteuern des Stellmotors 17 ist am Hand­griff 10 oberhalb der üblichen Schalter zum Bedienen des Haartrockners ein Schalter 19 vorgesehen.

    [0015] Zur Bildung der Verstelleinrichtung 27 ragt bei der Aus­führungsform nach Figur 2 zum Inneren des Gehäuses 1 hin aus dem Endstück 15 der Luftumlenktülle 14 ein Ritzel 22. Dieses ist koaxial und unverdrehbar mittels Stegen 23, 24 in der Luftumlenktülle 14 gehalten. In das Ritzel 22 greift ein durchmessergrößeres Zahnrad 25, welches mit einem Teilbereich seines Umfanges aus einem Schlitz 26 des Gehäuses 1 ragt. Dieser Schlitz 26 befindet sich in der Nähe des Handgriffes 10, so daß man mit einem Finger der den Handgriff 10 haltenden Hand das Zahnrad 25 verdrehen und dadurch die Luftumlenktülle 14 ver­schwenken kann.

    [0016] Die Verstelleinrichtung 27 gemäß Figur 3 hat eine im Ge­häuse 1 in Längsrichtung verschiebbare Zahnstange 28, welche in das der Ausführungsform nach Figur 2 entspre­chende Ritzel 22 eingreift. Schiebt man das bis vor den Handgriff 10 ragende Ende der Zahnstange 28 nach unten, dann wird das in ihr kämmende Ritzel 22 derart gedreht, daß der Luftauslaß 20 in Figur 3 gesehen nach oben, also vom Handgriff 10 weg schwenkt.

    Auflistung der verwendeten Bezugszeichen



    [0017] 

    1 Gehäuse

    2 Elektromotor

    3 Gebläse

    4 Einlaß

    5 Rohrstück

    10 Handgriff

    13 Heizung

    14 Luftumlenktülle

    15 Endstück

    16 Verzahnung

    17 Stellmotor

    18 Ritzel

    19 Schalter

    20 Luftauslaß

    22 Ritzel

    23 Steg

    24 Steg

    25 Zahnrad

    26 Schlitz

    27 Verstelleinrichtung

    28 Zahnstange

    29 Führungsstück




    Ansprüche

    1. Von Hand zu führender Haartrockner, welcher ein Ge­häuse (1) mit einem Handgriff (10) und einem zumindest in etwa parallel zum Handgriff (10) ausgerichteten Luft­auslaß (20) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Handgriffes (10) eine Verstelleinrichtung (27) zum Richten des Luftstromes in eine zumindest in etwa parallel zum Handgriff (10) von ihm weg und eine zumindest in etwa parallel zum Handgriff (10) zu ihm hin gerichtete Strömung aufweist.
     
    2. Haartrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Richten des Luftstromes eine verdrehbar im oder über einem Führungsstück (29) angeordnete, die Luftströ­mung um zumindest in etwa 90 Grad umlenkende Luftumlenk­tülle (14) vorgesehen ist.
     
    3. Haartrockner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftumlenktülle (14) mit einem Endstück (15) in das Führungsstück (29) eingesetzt ist und die gehäuse­innenseitige Stirnfläche des Endstückes (15) eine Ver­zahnung (16) aufweist, in die ein von einem Stellmotor (17) antreibbares Ritzel (18) greift.
     
    4. Haartrockner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Gehäuses (1) unmittelbar vor der Stirn­fläche des Endstückes (15) koaxial zum Endstück (15) und unverdrehbar mit ihm verbunden ein Ritzel (22) vorge­sehen ist, in welches ein durchmessergrößeres Zahnrad (25) kämmt, welches mit einem Teilbereich seiner Mantel­fläche aus einem Schlitz (26) des Gehäuses (1) im Be­reich des Handgriffes (10) ragt.
     
    5. Haartrockner nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (22) in eine Zahnstange (28) eingreift, welche vom Handgriff (10) aus in Längsrichtung verschieblich im Gehäuse (1) angeordnet ist.
     




    Zeichnung