[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen von Hand zu führenden Haartrockner, welcher
ein Trocknergehäuse mit einem Handgriff und einem zumindest in etwa parallel zum Handgriff
ausgerichteten Luftauslaß aufweist. Ein solcher Haartrockner ist Gegenstand der DE-OS
36 14 633.
[0002] Bei dem bekannten Haartrockner ist der in etwa parallel zum Handgriff ausgerichtete
Luftauslaß als Luftnebenauslaß zusätzlich zu einem rechtwinklig zum Handgriff ausgerichteten
Auslaß ausgebildet. Der Luftnebenauslaß dient dazu, beim Trocknen langer Haarsträhnen
Luft zur Unterseite der Haarsträhne blasen zu könnn, ohne daß hierdurch auch bereits
trockene Haare aus dem Kamm, auf dem sie aufliegen, weggeblasen werden.
[0003] Der Haartrockner nach der genannten DE-OS 36 14 633 ist zur Verwendung im privaten
Bereich bestimmt. Mit ihm trocknet man sich üblicherweise das eigene Haar. Bei professionell
in Frisörbetrieben benutzten Haartrocknern spielt eine möglichst ermüdungsarme und
auch nach langjähriger Benutzung Haltungsschäden ausschließende Handhabung eine
entscheidende Rolle. Die professionell benutzten, von Hand zu führenden Haartrockner
sind üblicherweise pistolenartig ausgebildet. Der Luftstrom gelangt dabei quer zur
Haupterstreckungsrichtung des Handgriffes aus dem Luftauslaß. Das erfordert beim
Fönen des Haares durch den Frisör beträchtliche Armbewegungen, um den Luftstrom jeweils
auf das zu fönende Haar des Kunden zu richten. Diese Bewegungen des Armes sind vor
allem auch deshalb ermüdend und unangenehm, weil professionell eingesetzte Haartrockner
aufgrund der erforderlichen, hohen Leistung und großen Haltbarkeit ein erhebliches
Gewicht haben. Die erforderlichen Verdrehbewegungen des Armes können im Laufe der
Jahre sogar zu bleibenden Schäden im Schulter- und Armgelenk führen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haartrockner der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß mit möglichst wenig Armbewegungen der Luftstrom gegen alle
Haarpartien gerichtet werden kann, so daß es zu einer Entlastung des Schulter- und
Armgelenkes kommt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß auf überraschend einfache Weise dadurch gelöst,
daß im Bereich des Handgriffes eine Verstelleinrichtung zum Richten des Luftstromes
in eine zumindest in etwa parallel zum Handgriff von ihm weg und eine zumindest in
etwa parallel zum Handgriff zu ihm hin gerichtete Strömung aufweist.
[0006] Durch diese Verstellmöglichkeit des Luftstromes in einer in etwa parallel zum Handgriff
liegenden Ebene von der den Haartrockner führenden Person weg oder zu ihr hin, kann
diese, ohne ihren Standort wesentlich zu verändern und ohne Verrenkung des den Haartrockner
führenden Armes, sowohl die ihr zugewandte als auch die ihr abgewandte Seite des
Kopfes der zu fönenden Person mit dem Haartrockner anblasen. Dadurch ist der Arbeitsgang
des Fönens wesentlich bequemer und gelenkschonender durchzuführen als mit herkömmlichen
Haartrocknern, bei denen der Luftaustritt quer zur Haupterstreckungsrichtung des Handgriffes
erfolgt. Natürlich kann die Verstelleinrichtung so ausgebildet sein, daß der Luftstrom
auch stufenlos über einen Bereich von 180 Grad gerichtet werden kann.
[0007] Eine konstruktiv besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß zum Richten des Luftstromes eine verdrehbar im oder über einem Führungsstück
angeordnete, die Luftströmung um zumindest in etwa 90 Grad umlenkende Luftumlenktülle
gebildet ist.
[0008] Eine solche Umlenktülle kann mit sehr geringem Strömungsverlust die Luftströmung
umlenken. Dadurch ergibt sich im Haartrockner insgesamt ein geringer Strömungsverlust.
Weiterhin werden Strömungstoträume und Luftsträhnen stark unterschiedlicher Temperatur
innerhalb der ausgeblasenen Luft vermieden. Die Umlenktülle kann mit sehr geringem
Aufwand verdrehbar im Führungsstück angeordnet werden, so daß der Haartrockner insgesamt
sehr kostengünstig herstellbar ist. Mit ihr sind nicht nur zwei gegenüberliegende
Stellungen, sondern auch alle Zwischenstellungen möglich, so daß der Luftstrom beliebig
innerhalb einer parallel zum Handgriff verlaufenden Ebene umlenkbar ist.
[0009] Die Handhabung des Haartrockners ist besonders bequem, wenn gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung die Luftumlenktülle mit einem Endstück in das Führungsstück
eingesetzt ist und die gehäuseinnenseitige Stirnfläche des Endstückes eine Verzahnung
aufweist, in die ein von einem Stellmotor antreibbares Ritzel greift. Bei einem solchen
Haartrockner kann man mittels eines Schalters am Handgriff die Luftumlenktülle motorisch
in die jeweils gewünschte Richtung schwenken.
[0010] Will man sich mit einer manuellen Verstellung der Luftumlenktülle begnügen, dann
kann diese ebenfalls mit einem Finger der den Haartrockner führenden Hand erfolgen,
wenn gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung innerhalb des Gehäuses unmittelbar
vor der Stirnfläche des Endstückes koaxial zum Endstück und unverdrehbar mit ihm
verbunden ein Ritzel vorgesehen ist, in wel ches ein durchmessergrößeres Zahnrad
kämmt, welches mit einem Teilbereich seiner Mantelfläche aus einem Schlitz im Bereich
des Handgriffes ragt. Durch diese Zahnradübersetzung läßt sich mittels eines relativ
geringen Verdrehweges des von Hand zu verdrehenden Zahnrades ein großer Schwenkweg
der Luftumlenktülle erreichen.
[0011] Eine andere, besonders einfache Verstelleinrichtung besteht darin, daß das Ritzel
in eine Zahnstange eingreift, welche vom Handgriff aus in Längsrichtung verschieblich
im Gehäuse angeordnet ist.
[0012] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips sind drei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. In ihr zeigen die
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Haartrockner nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Haartrockners nach
der Erfindung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform eines Haartrockners nach
der Erfindung.
[0013] Der in Figur 1 gezeigte Haartrockner hat in einem Gehäuse 1 einen Elektromotor 2,
welcher ein Gebläse 3 antreibt. Vor dem Gebläse 3 ist eine elektrische Heizung 13
angeordnet, welche die durch einen Einlaß 4 einströmende Luft aufheizt. Diese gelangt
anschließend in eine einen Luftauslaß 20 aufweisende Luftumlenktülle 14, welche verdrehbar
in einem Führungsstück 29 des Gehäuses 1 angeordnet ist. Diese Luftumlenktülle 14
ist so gestaltet, daß sie den Luftstrom um in etwa 90 Grad umzulenken vermag, so
daß er parallel zur Haupterstreckungsebene eines Handgriffes 10 des Haartrockners
gerichtet ist.
[0014] Zum Verstellen der Luftumlenktülle 14 dient eine Verstelleinrichtung 27. Diese ist
bei diesem Ausführungsbeispiel dadurch gebildet, daß auf der gehäuseseitigen Stirnfläche
ihres in das Gehäuse 1 des Haartrockners ragenden Endstückes 15 eine Verzahnung 16
vorgesehen ist, in die ein von einem Stellmotor 17 antreibbares Ritzel 18 kämmt. Durch
Bestromung des Stellmotors 17 kann die Luftumlenktülle 14 aus der in durchgezogenen
Linien gezeigten Stellung auch in die strichpunktiert gezeigte Stellung und in jede
Zwischenstellung bewegt werden. Zum Ansteuern des Stellmotors 17 ist am Handgriff
10 oberhalb der üblichen Schalter zum Bedienen des Haartrockners ein Schalter 19 vorgesehen.
[0015] Zur Bildung der Verstelleinrichtung 27 ragt bei der Ausführungsform nach Figur 2
zum Inneren des Gehäuses 1 hin aus dem Endstück 15 der Luftumlenktülle 14 ein Ritzel
22. Dieses ist koaxial und unverdrehbar mittels Stegen 23, 24 in der Luftumlenktülle
14 gehalten. In das Ritzel 22 greift ein durchmessergrößeres Zahnrad 25, welches mit
einem Teilbereich seines Umfanges aus einem Schlitz 26 des Gehäuses 1 ragt. Dieser
Schlitz 26 befindet sich in der Nähe des Handgriffes 10, so daß man mit einem Finger
der den Handgriff 10 haltenden Hand das Zahnrad 25 verdrehen und dadurch die Luftumlenktülle
14 verschwenken kann.
[0016] Die Verstelleinrichtung 27 gemäß Figur 3 hat eine im Gehäuse 1 in Längsrichtung
verschiebbare Zahnstange 28, welche in das der Ausführungsform nach Figur 2 entsprechende
Ritzel 22 eingreift. Schiebt man das bis vor den Handgriff 10 ragende Ende der Zahnstange
28 nach unten, dann wird das in ihr kämmende Ritzel 22 derart gedreht, daß der Luftauslaß
20 in Figur 3 gesehen nach oben, also vom Handgriff 10 weg schwenkt.
Auflistung der verwendeten Bezugszeichen
[0017]
1 Gehäuse
2 Elektromotor
3 Gebläse
4 Einlaß
5 Rohrstück
10 Handgriff
13 Heizung
14 Luftumlenktülle
15 Endstück
16 Verzahnung
17 Stellmotor
18 Ritzel
19 Schalter
20 Luftauslaß
22 Ritzel
23 Steg
24 Steg
25 Zahnrad
26 Schlitz
27 Verstelleinrichtung
28 Zahnstange
29 Führungsstück
1. Von Hand zu führender Haartrockner, welcher ein Gehäuse (1) mit einem Handgriff
(10) und einem zumindest in etwa parallel zum Handgriff (10) ausgerichteten Luftauslaß
(20) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Handgriffes (10) eine Verstelleinrichtung (27) zum Richten des
Luftstromes in eine zumindest in etwa parallel zum Handgriff (10) von ihm weg und
eine zumindest in etwa parallel zum Handgriff (10) zu ihm hin gerichtete Strömung
aufweist.
2. Haartrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Richten des Luftstromes eine verdrehbar im oder über einem Führungsstück
(29) angeordnete, die Luftströmung um zumindest in etwa 90 Grad umlenkende Luftumlenktülle
(14) vorgesehen ist.
3. Haartrockner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftumlenktülle (14) mit einem Endstück (15) in das Führungsstück (29) eingesetzt
ist und die gehäuseinnenseitige Stirnfläche des Endstückes (15) eine Verzahnung
(16) aufweist, in die ein von einem Stellmotor (17) antreibbares Ritzel (18) greift.
4. Haartrockner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Gehäuses (1) unmittelbar vor der Stirnfläche des Endstückes (15)
koaxial zum Endstück (15) und unverdrehbar mit ihm verbunden ein Ritzel (22) vorgesehen
ist, in welches ein durchmessergrößeres Zahnrad (25) kämmt, welches mit einem Teilbereich
seiner Mantelfläche aus einem Schlitz (26) des Gehäuses (1) im Bereich des Handgriffes
(10) ragt.
5. Haartrockner nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (22) in eine Zahnstange (28) eingreift, welche vom Handgriff (10)
aus in Längsrichtung verschieblich im Gehäuse (1) angeordnet ist.