[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum fotochemischen Stabilisieren
von ungefärbten und gefärbten Polypropylenfasern.
[0002] Es ist bereits bekannt, dass die Verwendung von Polypropylenfasern ohne Einsatz von
Stabilisatoren nicht möglich ist und dass diese Stabilisatoren z.B. Antioxidantien
und Lichtschutzmittel in die Spinnmasse eingearbeitet werden [vgl. z.B. Chemiefasern/Textilindustrie,
35, 840-847 (1985) und Melliand Textilberichte
11, 941-945 (1980)].
[0003] Es wurde nun gefunden, dass ungefärbte und gefärbte Polypropylenfasern auch aus wässrigen
Flotten stabilisiert werden können.
[0004] Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man das ungefärbte
oder gefärbte Polypropylenfasermaterial mit einer wässrigen Lösung behandelt, welche
ein Lichtschutzmittel aus der Klasse der sterisch gehinderten Amine enthält.
[0005] Als bevorzugtes Lichtschutzmittel wird erfindungsgemäss ein sterisch gehindertes
Amin verwendet, das in seinem Molekül mindestens eine Gruppe der Formel I enthält,

worin R Wasserstoff oder Methyl ist.
[0006] Solche Lichtschutzmittel können niedermolekular (MG < 700) oder höhermolekular (Oligomere,
Polymere) sein. Bevorzugt tragen diese Gruppen einen oder zwei polare Substituenten
in 4-Stellung oder ein polares Spiro-Ringsystem ist an die 4-Stellung gebunden.
[0007] Von besonderem Interesse sind sterisch gehinderte Amine der Formel II

worin n eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1 oder 2 bedeutet, R Wasserstoff oder
Methyl bedeutet, R¹ Wasserstoff, Hydroxy, C₁-C₁₂-Alkyl, C₃-C₈ Alkenyl, C₃-C₈ Alkinyl,
C₇-C₁₂ Aralkyl, C₁-C₈ Alkanoyl, C₃-C₅ Alkenoyl, Glycidyl, -O-C₁-C₁₂-Alkyl, -O-C₁-C₈-Alkanoyl
oder eine Gruppe -CH₂CH(OH)-Z, worin Z Wasserstoff, Methyl oder Phenyl ist, bedeutet,
wobei R¹ vorzugsweise Wasserstoff, C₁-C₄ Alkyl, Allyl, Benzyl, Acetyl oder Acryloyl
ist und R², wenn n 1 ist, Wasserstoff, gegebenenfalls durch ein oder mehrere Sauerstoffatome
unterbrochenes C₁-C₁₈ Alkyl, Cyanethyl, Benzyl, Glycidyl, einen einwertigen Rest einer
aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen, ungesättigten oder aromatischen
Carbonsäure, Carbaminsäure oder Phosphor enthaltenden Säure oder einen einwertigen
Silylrest, vorzugsweise einen Rest einer aliphatischen Carbonsäure mit 2 bis 18 C-Atomen,
einer cycloaliphatischen Carbonsäure mit 7 bis 15 C-Atomen, einer α,ß-ungesättigten
Carbonsäure mit 3 bis 5 C-Atomen oder einer aromatischen Carbonsäure mit 7 bis 15
C-Atomen bedeutet, wenn n 2 ist, C₁-C₁₂ Alkylen, C₄-C₁₂ Alkenylen, Xylylen, einen
zweiwertigen Rest einer aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen
Dicarbonsäure, Dicarbaminsäure oder Phosphor enthaltenden Säure oder einen zweiwertigen
Silylrest, vorzugsweise einen Rest einer aliphatischen Dicarbonsäure mit 2 bis 36
C-Atomen, einer cycloaliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäure mit 8 - 14 C-Atomen
oder einer aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Dicarbaminsäure mit
8 - 14 C-Atomen bedeutet, wenn n 3 ist, einen dreiwertigen Rest einer aliphatischen,
cycloaliphatischen oder aromatischen Tricarbonsäure, einer aromatischen Tricarbaminsäure
oder einer Phosphor enthaltenden Säure oder einen dreiwertigen Silylrest bedeutet
und wenn n 4 ist, einen vierwertigen Rest einer aliphatischen, cycloaliphatischen
oder aromatischen Tetracarbonsäure bedeutet.
[0008] Bedeuten etwaige Substituenten C₁-C₁₂ Alkyl, so stellen sie z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl,
n-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, n-Hexyl, n-Octyl, 2-Ethyl-hexyl, n-Nonyl, n-Decyl,
n-Undecyl oder n-Dodecyl dar.
[0009] In der Bedeutung von C₁-C₁₈ Alkyl kann R¹ oder R² z.B. die oben angeführten Gruppen
und dazu noch beispielsweise n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Hexadecyl oder n-Octadecyl
darstellen.
[0010] Wenn R¹ C₃-C₈ Alkenyl bedeutet, so kann es sich z.B. um 1-Propenyl, Allyl, Methallyl,
2-Butenyl, 2-Pentenyl, 2-Hexenyl, 2-Octenyl, 4-tert.-Butyl-2-butenyl handeln.
[0011] R¹ ist als C₃-C₈ Alkinyl bevorzugt Propargyl.
[0012] Als C₇-C₁₂ Aralkyl ist R¹ insbesondere Phenethyll und vor allem Benzyl.
[0013] R¹ ist als C₁-C₈ Alkanoyl beispielsweise Formyl, Propionyl, Butyryl, Octanoyl, aber
bevorzugt Acetyl und als C₃-C₅ Alkenoyl insbesondere Acryloyl.
[0014] Bedeutet R² einen einwertigen Rest einer Carbonsäure, so stellt es beispielsweise
einen Essigsäure-, Capronsäure-, Stearinsäure-, Acrylsäure-, Methacrylsäure-, Benzoe-
oder ß-(3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxy phenyl)-propionsäurerest dar.
[0015] Bedeutet R² einen zweiwertigen Rest einer Dicarbonsäure, so stellt es beispielsweise
einen Malonsäure-, Bernsteinsäure-, Glutarsäure-, Adipinsäure-, Korksäure-, Sebacinsäure-,
Maleinsäure-, Phthalsäure-, Dibutylmalonsäure-, Dibenzylmalonsäure, Butyl-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)-malonsäure-
oder Bicycloheptendicarbonsäurerest dar.
[0016] Stellt R² einen dreiwertigen Rest einer Tricarbonsäure dar, so bedeutet es z.B. einen
Trimellitsäure- oder einen Nitrilotriessigsäurerest.
[0017] Stellt R² einen vierwertigen Rest einer Tetracarbonsäure dar, so bedeutet es z.B.
den vierwertigen Rest von Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure oder von Pyromellitsäure.
[0018] Bedeutet R² einen zweiwertigen Rest einer Dicarbaminsäure, so stellt es beispielsweise
einen Hexamethylendicarbaminsäure- oder einen 2,4-Toluylen-dicarbaminsäurerest dar.
[0019] Beispiele für Polyalkylpiperidin-Verbindungen dieser Klasse sind folgende Verbindungen:
1) 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
2) 1-Allyl-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
3) 1-Benzyl-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
4) 1-(4-tert.-Butyl-2-butenyl)-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
5) 4-Stearoyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
6) 1-Ethyl-4-salicyloyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
7) 4-methacryloyloxy-1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin
8) 1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin-4-yl-ß-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat
9) Di-(1-benzyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-maleinat
10) Di-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-succinat
11) Di-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-glutarat
12) Di-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-adipat
13) Di-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-sebacat
14) Di-(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin-4-yl)-sebacat
15) Di-(1,2,3,6-tetramethyl-2,6-diethyl-piperidin-4-yl)-sebacat
16) Di-(1-allyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-phthalat
17) 1-propargyl-4-ß-cyanoethyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
18) 1-Acetyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl-acetat
19) Trimellithsäure-tri-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-ester
20) 1-Acryloyl-4-benzyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
21) Diethylmalonsäure-di(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-ester
22) Dibutyl-malonsäure-di-(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin-4-yl)-ester
23) Butyl-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)-malonsäure-di-(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin-4-yl)-ester
24) Dibenzyl-malonsäure-di-(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin-4-yl)-ester
25) Dibenzyl-malonsäure-di-(1,2,3,6-tetramethyl-2,6-diethyl-piperidin-4-yl)-ester
26) Hexan-1′,6′-bis-(4-carbamoyloxy-1-n-butyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin)
27) Toluol-2′,4′-bis-(4-carbamoyloxy-1-n-propyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin)
28) Dimethyl-bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-oxy)-silan
29) Phenyl-tris-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-oxy)-silan
30) Tris-(1-propyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-phosphit
31) Tris-(1-propyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-phosphat
32) Phenyl-[bis(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin-4-yl)]-phosphonat
33) 4-Hydroxy-1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin
34) 4-Hydroxy-N-hydroxyethyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
35) 4-Hydroxy-N-(2-hydroxypropyl)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
36) 1-Glycidyl-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
[0020] Verbindungen der Formel (III)

worin n die Zahl 1 oder 2 bedeutet, R und R¹ die unter Formel (II) angegebene Bedeutung
haben, R³ Wasserstoff, C₁-C₁₂ Alkyl, C₂-C₅ Hydroxyalkyl, C₅-C₇ Cycloalkyl, C₇-C₈
Aralkyl, C₂-C₁₈ Alkanoyl, C₃-C₅ Alkenoyl oder Benzoyl ist und R⁴ wenn n 1 ist, Wasserstoff,
C₁-C₁₈ Alkyl, C₃-C₈ Alkenyl, C₅-C₇ Cycloalkyl, mit einer Hydroxy-, Cyano-, Alkoxycarbonyl-
oder Carbamidgruppe substituiertes C₁-C₄ Alkyl, Glycidyl, eine Gruppe der Formel -CH₂-CH(OH)-Z
oder der Formel -CONH-Z ist, worin Z Wasserstoff, Methyl oder Phenyl bedeutet; wenn
n 2 ist, C₂-C₁₂ Alkylen, C₆-C₁₂ Arylen, Xylylen, eine -CH₂-CH(OH)-CH₂-Gruppe oder
eine Gruppe -CH₂-CH(OH)-CH₂-O-D-O- bedeutet, worin D C₂-C₁₀ Alkylen, C₆-C₁₅ Arylen,
C₆-C₁₂ Cycloalkylen ist, oder vorausgesetzt, dass R³ nicht Alkanoyl, Alkenoyl oder
Benzoyl bedeutet, R⁴ auch einen zweiwertigen Rest einer aliphatischen, cycloaliphatischen
oder aromatischen Dicarbonsäure oder Dicarbaminsäure oder auch die Gruppe -CO- bedeuten
kann, oder R³ und R⁴ zusammen, wenn n 1 ist, den zweiwertigen Rest einer aliphatischen,
cycloaliphatischen oder aromatischen 1,2- oder 1,3-Dicarbonsäure bedeuten können.
[0021] Stellen etwaige Substituenten C₁-C₁₂- oder C₁-C₁₈-Alkyl dar, so haben sie die bereits
unter Formel (II) angegebene Bedeutung.
[0022] Bedeuten etwaige Substituenten C₅-C₇ Cycloalkyl, so stellen sie insbesondere Cyclohexyl
dar.
[0023] Als C₇-C₈ Aralkyl ist R³ insbesondere Phenylethyl oder vor allem Benzyl. Als C₂-C₅Hydroxyalkyl
ist R³ insbesondere 2-Hydroxyethyl oder 2-Hydroxypropyl.
[0024] R³ ist als C₂-C₁₈ Alkanoyl beispielsweise Propionyl, Butyryl, Octanoyl, Dodecanoyl,
Hexadecanoyl, Octadecanoyl, aber bevorzugt Acetyl und als C₃-C₅ Alkenoyl insbesondere
Acryloyl.
[0025] Bedeutet R⁴ C₂-C₈ Alkenyl, dann handelt es sich z.B. um Allyl, Methallyl, 2-Butenyl,
2-Pentenyl, 2-Hexenyl oder 2-Octenyl.
[0026] R⁴ als mit einer Hydroxy-, Cyano-, Alkoxycarbonyl- oder Carbamidgruppe substituiertes
C₁-C₄-Alkyl kann z.B. 2-Hydroxyethyl, 2-Hydroxypropyl, 2-Cyanethyl, Methoxycarbonylmethyl,
2-Ethoxycarbonylethyl, 2-Aminocarbonylpropyl oder 2-(Dimethylaminocarbonyl)-ethyl
sein.
[0027] Stellen etwaige Substituenten C₂-C₁₂ Alkylen dar, so handelt es sich z.B. um Ethylen,
Propylen, 2,2-Dimethylpropylen, Tetramethylen, Hexamethylen, Octamethylen, Decamethylen
oder Dodecamethylen.
[0028] Bedeuten etwaige Substituenten C₆-C₁₅-Arylen, so stellen sie z.B. o-, m- oder p-Phenylen,
1,4-Naphthylen oder 4,4′-Diphenylen dar.
[0029] Als C₆-C₁₂ Cycloalkylen ist D insbesondere Cyclohexylen.
[0030] Beispiele für Polyalkylpiperidin-Verbindungen dieser Klasse sind folgende Verbindungen:
37) N,N′-Bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-hexamethylen-1,6-diamin
38) N,N′-Bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-hexamethylen-1,6-diacetamid
39) 1-Acetyl-4-(N-cyclohexylacetamido)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
40) 4-Benzoylamino-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
41) N,N′-Bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-N,N′-dibutyl-adipamid
42)N,′-Bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-N,N′-dicyclohexyl-2-hydroxypropylen-1,3-diamin
43) N,N′-Bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-p-xylylen-diamin
44) N,N′-Bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-succindiamid
45) N-(2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-yl)-ß-aminodipropionsäure-di-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)-ester
46) Die Verbindung der Formel

47) 4-(Bis-2-hydroxyethylamino)-1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin
48) 4-(3-Methyl-4-hydroxy-5-tert.-butyl-benzoesäureamido)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
49) 4-Methacrylamido-1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin
[0031] Verbindungen mit mindestens einer Gruppe der Formel (I) sind bekannt z.B. aus US-A-3,840,494
und können nach den dort beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
[0032] Beim erfindungsgemäss zu behandelnden gefärben Polypropylenfasermaterial handelt
es sich um Fasermaterial, das mit einem anorganischen oder organischen Pigment gefärbt
sein kann oder um ein aus der Flotte anfärbbares Fasermaterial. Das Pigment mit welchem
das Material gefärbt ist kann ein weisses, schwarzes oder farbiges Pigment sein. Es
kann ein einzelnes Pigment oder eine Mischung von Pigmenten sein.
[0033] Beispiele für anorganische Pigmente sind Titandioxid, Zinkoxid, Bariumcarbonat,
Russ, Cadmiumsulfid und -selenid, Chromate, Chromoxide, Eisenoxide oder Bleioxide.
[0034] Beispiele für organische Pigmentklassen sind Azopigmente, Anthrachinone, Phthalocyanine,
Pyrrolopyrrole, Chinacridone, Isoindoline oder Perylen-Pigmente.
[0035] Die Menge an Pigment kann in weiten Grenzen schwanken, man kann insbesondere 0,01
bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Polypropylen zusetzen.
[0036] Das ungefärbte Polypropylenfasermaterial kann aber auch fotochemisch stabilisiert
und gleichzeitig optisch aufgehellt werden, indem man das Fasermaterial mit einer
wässrigen Lichtschutzmittelformulierung behandelt, welche zusätzlich einen optischen
Aufheller enthält.
[0037] Dieses Stabilisierungsverfahren bildet einen weiteren Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
[0038] Als optische Aufheller für das erfindungsgemässe Verfahren kommen solche aus der
Klasse der polycyclischen Oxazole, der Cumarine, Aryltriazole, Styrylstilbene und
Naphthalimide in Betracht wie sie z.B. in A.K. Sarkar "Fluorescent whitening agents",
Merrow Publishing Co. Ltd., Watford England (1971), 71 - 72 angegeben sind.
[0039] Besonders geeignet sind optische Aufheller vom Benzooxazoltyps.
[0040] Die Menge des dispergierten optischen Aufhellers beträgt 0,01 % - 0,5 % vom Fasergewicht.
[0041] Die erfindungsgemäss verwendbaren wässrigen Lösungen enthalten die Verbindungen der
Formeln (I) bis (III) in einer Menge von 0,05 bis 7,5, vorzugsweise 0,1 bis 3 und
besonderes 0,1 bis 2 % bezogen auf das Fasergewicht.
[0042] Das erfindungsgemässe Verfahren kann mit Mitteln ausgeführt werden, die im allgemeinen
a) 5 bis 75 Gew.% eines Lichtschutzmittels aus der Klasse der sterisch gehinderten
Amine,
b) 0 bis 25 Gew.% eines Aufhellers aus der Klasse der polycyclischen Oxazole, der
Cumarine, Aryltriazole, Styrylstilbene und Naphthalimide,
c) 3 bis 25 Gew.% eines nichtionogenen oder anionischen Dispergators und
d) ad 100 Gew.% Wasser
enthalten.
[0043] Als nichtionogene Dispergatoren kommen Alkohol- oder Alkylphenolalkylenoxidumsetzungsprodukte,
z.B. Alkylenoxidumsetzungsprodukte von aliphatischen Alkoholen mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen,
die bis zu 80 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid angelagert enthalten, in Betracht.
Die Alkohole können vorzugsweise 4 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, sie können gesättigt,
verzweigt oder geradkettig sein und können allein oder im Gemisch eingesetzt werden.
Alkohole mit verzweigten Ketten sind bevorzugt.
[0044] Es können natürliche Alkohole, wie z.B. Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol,
Oleylalkohol, Arachidylalkohol oder Behenylalkohol oder synthetische Alkohole, wie
insbesondere Butanol, 2-Aethylhexanol, Amylalkohol, n-Hexanol, ferner Triäthylhexanol,
Trimethylnonylalkohol oder die Alfole (Handelsname - Continental Oil Company) verwendet
werden. Bei den Alfolen handelt es sich um lineare primäre Alkohole. Die Nummer hinter
dem Namen gibt die durchschnittliche Kohlenstoffzahl des Alkohols an; so ist z.B.
Alfol (1218) ein Gemisch aus Decyl-, Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl- und Octadecylalkohol.
Weitere Vertreter sind Alfol (810), (1014), (12), (16), (18), (2022).
[0045] Bevorzugte Aethylenoxid-Alkohol-Umsetzungsprodukte können z.B. durch die Formel
(1) R₃O(CH₂CH₂O)
sH
dargestellt werden, worin R₃ ein gesättigter oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest,
vorzugsweise ein Alkyl- oder Alkenylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und s eine
ganze Zahl von 1 bis 80, vorzugsweise von 1 bis 30 ist.
[0046] Als nichtionogene Dispergatoren kommen ferner Umsetzungsprodukte aus Aethylenoxid
und/oder 1,2-Propylenoxid und Alkylphenolen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylteil,
wobei das Phenol ein oder mehrere Alkylsubstituenten enthalten kann, in Betracht.
Vorzugsweise entsprechen diese Verbindungen der Formel

worin R Wasserstoff oder höchstens einer der beiden Reste R Methyl, p eine Zahl von
4 bis 12, vorzugsweise 8 bis 9, und t eine Zahl von 1 bis 60, insbesondere von 1 bis
20 und vorzugsweise 1 bis 6 ist.
[0047] Gegebenenfalls können diese Alkohol-Alkylphenol-Aethylenoxid/1,2-Propylenoxid-Addukte
noch kleinere Anteile von Blockpolymeren aus den genannten Alkylenoxiden enthalten.
[0048] Weitere Umsetzungsprodukte, die als nichtionogene Dispergatoren in Betracht kommen,
sind Polyoxyethylenderivate der Fettsäureester der Ether des Sorbitans mit 4 Mol Polyethylenglykol,
z.B. das Laurat, Palmitat, Stearat, Tristearat, Oleat und Trioleat der genannten Ether
wie die Tween-Marken der Atlas Chemicals Division. Bevorzugt ist das Tristearat des
Ethers des Sorbitans mit 4 Mol des Polyethylenglykols der Formel
(3) H(CH₂CH₂)₆₅OH.
[0049] Als anionische Dispergatoren sind veresterte Alkylenoxidaddukte, wie z.B. saure Estergruppen
von anorganischen oder organischen Säuren enthaltende Anlagerungsprodukte von Alkylenoxiden,
besonders Aethylenoxid und/oder Propylenoxid, an aliphatische, insgesamt mindestens
8 Kohlenstoffatome aufweisende organische Hydroxyl-, Carboxyl- gegebenenfalls auch
Amino- oder Amidoverbindungen bzw. Mischungen dieser Verbindungen. Diese sauren Ester
können als freie Säuren oder als Salze z.B. Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium-
oder Aminsalze vorliegen.
[0050] Die Herstellung dieser anionischen Dispergatoren erfolgt nach bekannten Methoden,
indem man an die genannten organischen Verbindungen mindestens 1 Mol vorzugsweise
mehr als 1 Mol z.B. 2 bis 60 Mol Aethylenoxid oder alternierend in beliebiger Reihenfolge
Aethylenoxid und Propylenoxid anlagert und anschliessend die Anlagerungsprodukte veräthert
bzw. verestert und gegebenenfalls die Aether bzw. die Ester in ihre Salze überführt.
Als Ausgangsstoffe kommen z.B. höhere Fettalkohole, d.h. Alkanole oder Alkenole mit
8 bis 22 Kohlenstoffatomen, alicyclische Alkohole, Phenylphenole, Alkylphenole mit
einem oder mehreren Alkylsubstituenten, der bzw. die zusammen mindestens 10 Kohlenstoffatome
aufweisen oder Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen in Betracht.
[0051] Besonders geeignete anionische Dispergatoren entsprechen der Formel

worin R₁ ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder ein cycloaliphatischer, aromatischer oder aliphatischaromatischer Kohlenwasserstoffrest
mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen, R₂ Wasserstoff oder Methyl A -O- oder -

-O,
X der Säurerest einer anorganischen, Sauerstoff enthaltenden Säure, der Säurerest
einer mehrbasischen Carbonsäure oder ein Carboxylalkylrest und n eine Zahl von 1 bis
50 ist.
[0052] Der Rest R₁ -A- in den Verbindungen der Formel (4) leitet sich z.B. von höheren Alkoholen
wie Decyl-, Lauryl-, Tridecyl-, Myristyl-, Cetyl-, Stearyl-, Oleyl-, Arachidyl- oder
Behenylalkohol ab; ferner von alicyclischen Alkoholen, wie Hydroabietylalkohol; von
Fettsäuren, wie Capryl-, Caprin-, Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Arachin-,
Behen-, Kokosfett- (C₈-C₁₈), Decen-, Dodecen-, Tetradecen-, Hexadecen-, Oel-, Lino-,
Linolen-, Eikosen-, Dokosen- oder Clupanodonsäure; von Alkylphenolen, wie Butyl-,
Hexyl-, n-Octy-, n-Nony-, p-tert. Octyl-, p-tert. Nonyl-, Decyl-, Dodecy-, Tetradecyl-
oder Hexadecylphenol oder von Arylphenolen, wie den o- oder p-Phenylphenolen. Bevorzugt
sind Reste mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere solche, die sich von den
Alkylphenolen ableiten.
[0053] Der Säurerest X ist in der Regel der Säurerest einer mehrbasischen, insbesondere
niedermolekularen Mono- oder Dicarbonsäure wie z.B. von Maleinsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure
oder Sulfobernsteinsäure, oder ist ein Carboxyalkylrest, insbesondere ein Carboxymethylrest
(abgeleitet insbesondere von Chloressigsäure) und ist über eine Aether- oder Esterbrücke
mit dem Rest R₁-A-(CH₂CHR₂O)
m- verbunden. Insbesondere leitet sich X jedoch von anorganischen mehrbasischen Säuren
ab, wie Orthophosphorsäure und Schwefelsäure. Der Säurerest X liegt vorzugsweise
in Salzform, d.h. z.B. als Alkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalz, vor.
[0054] Beispiele für solche Salze sind Natrium-, Kalzium-, Ammonium-, Trimethylamin-, Aethanolamin-,
Diäthanolamin- oder Triäthanolaminsalze. Bei den Alkylenoxideinheiten CH₂CHR₂O der
Formel (4) handelt es sich in der Regel um Aethylenoxid und 1,2-Propylenoxideinheiten,
letztere befinden sich vorzugsweise im Gemisch mit Aethylenoxideinheiten in den Verbindungen
der Formel (4).
[0055] Von besonderem Interesse sind nun die anionischen Verbindungen der Formel
(5) R₃O(CH₂CH₂O)
n -X,
worin R₃ ein gesattigter oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 22 Kohlenwasserstoffatomen,
o-Phenylphenol oder Alkylphenyl mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylteil ist, und
X und n die angegebenen Bedeutungen haben.
[0056] Von den Verbindungen, die sich von Alkylphenyl-Aethylenoxidaddukten ableiten, sind
ferner solche der Formeln

worin p eine Zahl von 4 bis 12, n eine ganze Zahl von 1 bis 20, n₁ eine ganze Zahl
von 1 bis 10, X₁ ein Schwefelsäure oder Phosphorsäurerest, der gegebenenfalls in Salzform
vorliegt und X die angegebene Bedeutung hat, besonders bevorzugt.
[0057] Die Applikation der sterisch gehinderten Amine kann getrennt von der Applikation
des optischen Aufhellers oder vorzugsweise gleichzeitig mit der Applikation des optischen
Aufhellers, nach einem Ausziehverfahren bei Flottenverhältnissen 1:4 - 1:200 vorzugsweise
1:10 - 1:50 mittels z.B. Zirkulationsfärbeapparat oder Haspelkufe, erfolgen. Sie können
aber auch kontinuierlich mittels Niedrigauftragsysteme oder Heissapplikationssysteme
z.B. mit dem Fluidyer® (Fa. Küsters), Flexnip® (Fa. Küsters) u.ä. appliziert werden.
[0058] Die zur Anwendung gelangende Flotte weist einen pH von 2 - 12, vorzugsweise 5 -
10 und besonders 9 auf.
[0059] Die zur Anwendung gelangenden Behandlungsflotten können noch alle für den Einsatz
in der Polypropylenfaser-Behandlung geeigneten Chemikalien, z.B. Elektrolyten enthalten.
[0060] Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Teile bedeuten Gewichtsteile
und Prozente Gewichtsprozente.
Beispiel 1:
[0061] Drei Stränge aus Polypropylengarn der Feinheit Nm 60/1 z.B. Polycolon® von je 5 g
in den Farben weiss (Muster A, spinnmassenaufgehellt), marineblau (Muster B, spinnmassengefärbt)
und dunkelblau (Muster C, spinnmassengefärbt) werden bei einem Flottenverhältnis von
1:30 in drei Flotten behandelt, die folgende Zusätze enthalten:
1 g/l Na₂CO₃ kalz.
0,5 g/l eines nicht-ionischen Tensides und
1 Gew.% bezogen auf das Garngewicht der Verbindung der Formel (100)

als 20 %ige Sandmahlung mit dem sulfonierten Kondensationsprodukt aus Naphthalin
und Formaldehyd als Dispergator, im Gewichtsverhältnis 1:1.
[0062] Man geht mit den Garnen bei 50°C in diese Behandlungsflotte (pH-Wert 10,3) ein, erwärmt
in 15 Min. auf 90°C und belässt 30 Min. bei dieser Temperatur. Schliesslich wird gründlich
warm und kalt gespült und anschliessend bei 60°C getrocknet.
[0063] Zur Bestimmung der photochemischen Stabilität der Garne A - C werden je ca. 25 Lagen
auf einen Belichtungskarton von 13 x4,3 cm gewickelt und nach DIN 75.202 (Entwurf
1/88) bzw. nach SN-ISO 105-BO2 (Xenontest) heissbelichtet. Nach dem Belichten wird
nach SNV 197.461 die Reissfestigkeit und die Dehnung der einzelnen Garne ermittelt,
wobei die Ausgangsmaterialien als Standard und die belichteten, unbehandelten Garne
als Bezugsgrössen gelten.
[0064] Die Resultate sind in der nachfolgenden Tabelle I zusammengefasst.
Tabelle I
Muster |
Reissfestigkeit/Dehnung in (%) |
|
Material unbehandelt |
Material nachstabilisiert |
|
-*) |
FAKRA 48h |
FAKRA 144h |
FAKRA 48h |
FAKRA 144h |
A |
100/100 |
83 /78,9 |
68,8/53,7 |
99,1/93,3 |
89,2/80,6 |
B |
100/100 |
38,2/35,3 |
zerstört |
79,6/90,1 |
67,6/68,4 |
C |
100/100 |
37,4/40,2 |
zerstört |
100 /89,0 |
75,2/64,0 |
Muster |
Reissfestigkeit/Dehnung in (%) |
|
Material unbehandelt |
Material nachstabilisiert |
|
-*) |
Xenon 500h |
Xenon 1000h |
Xenon 500h |
Xenon 1000h |
A |
100/100 |
100/82 |
77/76 |
100/91 |
93/91 |
B |
100/100 |
69/68 |
zerstört |
89/100 |
88/93 |
C |
100/100 |
62/66 |
17/23 |
84/87 |
87/86 |
[0065] Es ist ersichtlich, dass das weisse Garn deutlich, die beiden gefärbten Garne massgeblich
in der Licht-/Wärmestabilität verbessert wurden.
Beispiel 2:
[0066] Man verfährt wie in Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch anstelle der Verbindung
(100) die Verbindung der Formel (200)

in einer Menge von 1 Gew. % bezogen auf das Garngewicht, als 50 %-ige Emulsion (50
Teile Verbindung (200), 35 Teile Leichtbenzin und 15 Teile eines nicht-ionischen Tensides).
Bei Muster D handelt es sich um weisses Garn (spinnmassenaufgehellt), bei Muster E
und F um marineblaue und dunkelblaue Spinnmassenfärbungen.
[0067] Die Resultate sind in der nachfolgenden Tabelle II zusammengefasst.
Tabelle II
Muster |
Reissfestigkeit/Dehnung in (%) |
|
Material unbehandelt |
Material nachstabilisiert |
|
-*) |
FAKRA 48h |
FAKRA 144h |
FAKRA 48h |
FAKRA 144h |
D |
100/100 |
83 /78,9 |
68,8/53,7 |
96,6/97,6 |
96,2/87,9 |
E |
100/100 |
38,2/35,3 |
zerstört |
79,2/85,5 |
72,7/70,1 |
F |
100/100 |
37,4/40,2 |
zerstört |
100/100 |
71,4/61,6 |
Muster |
Reissfestigkeit/Dehnung in (%) |
|
Material unbehandelt |
Material nachstabilisiert |
|
-*) |
Xenon 500h |
Xenon 1000h |
Xenon 500h |
Xenon 1000h |
D |
100/100 |
100/82 |
77/76 |
88/94 |
89/95 |
E |
100/100 |
69/68 |
zerstört |
100/93 |
95/85 |
F |
100/100 |
62/66 |
17/23 |
92/100 |
84/96 |
[0068] Auch bei Verwendung der Verbindung (200) wurde bei allen 3 Mustern eine gute bis
sehr gute Nachstabilisierung gegen einen Licht-/Hitzeabbau der Faser erhalten.
Beispiel 3:
[0069] Je 2 Muster von 10 g eines ®Maraklon-Stapelgewebes (unstabilisiertes Polypropylen)
werden wie folgt aufgehellt bzw. aufgehellt und stabilisiert: Muster I wird in einer
Flotte folgender Zusammensetzung, behandelt:
1 g/l Na₂CO₃
0,5 g/l eines nicht-ionischen Tensides und
0,1 Gew.% bezogen auf das Gewebegewicht, der Verbindung der Formel (3)

[0070] Als 20 %-ige Sandmahlung mit dem sulfonierten Kondensationsprodukt aus Naphthalin
und Formaldehyd als Dispergator, im Gewichtsverhältnis 2:1.
[0071] Muster II wird in einer Flotte behandelt, die zusätzlich noch 1 Gew.% bezogen auf
das Gewebegewicht der Verbindung (100) enthält, die als 20 %ige Formulierung vorliegt.
[0072] Die Behandlung erfolgt wie in Beispiel 1 vermerkt.
[0073] In beiden Fällen resultieren Aufhellungen mit einem guten Weissgrad. Unterwirft man
die Muster I und II einer Belichtung, z.B. einer Belichtung nach DIN 75 202 (Entwurf
1/88), so genügen bei Muster I bereits 20 Stunden Belichtungszeit, um zu einem völlig
zerstörten Textilmaterial zu gelangen. Das stabilisierte Muster II ist dagegen nach
einer (Heiss-)Belichtungszeit von 144 Stunden noch intakt und hoch reissfest.
Beispiel 4:
[0074] Je 2 Muster von 10 g eines ®Maraklon-Stapelgewebes (unstabilisiertes Polypropylen)
werden gebleicht bzw. aufgehellt und stabilisiert, in dem man sie
bei 50°C, bei einem Flottenverhältnis von 1:25, in zwei Bleichbädern einbringt, die
jeweils pro Liter
2 g Natriumchlorit (80 %),
2 g Natriumnitrat,
1,5 ml Ameisensäure (85 %) und
0,5 g eines nichtionischen Tensides
und das Bad Nr. 2 zusätzlich noch 0,1 Gew.%, bezogen auf das Gewebegewicht, des Aufhellers
der Formel (300)
(als 20%ige Dispersion eigesetzt) enthalten. Man erhitzt die Bleichbäder innerhalb
von 30 Minuten auf 85°C und behandelt 60 Minuten bei dieser Temperatur. Alsdann werden
die Bäder abgekühlt und die Substrate zweimal kalt gespült, zentrifugiert und getrocknet.
[0075] Die beiden Muster werden nun halbiert. Die Teile (a) werden nicht weiterbehandelt,
die Teile (b) dagegen, bei einem Flottenverhältnis 1:25, in einem Bad behandelt, das
pro Liter
0,5 g eines nichtionischen Tensides,
0,5g Natriumkarbonat calc. und
1 Gew.% bezogen auf das Gewebegewicht, der Verbindung der Formel (100) als 20%ige
Dispersion
enthält. Man erhitzt das Bad auf 50°C, erhöht die Temperatur innerhalb von 10 Minuten
auf 75°C und behandelt 30 Minuten bei dieser Temperatur. Alsdann wird das Bad abgekühlt
und die Substrate kalt gespült und getrocknet.
[0076] In beiden Fällen resultieren Aufhellungen mit einem sehr guten Weissgrad. Unterwirft
man die Muster 1a, 1b, 2a und 2b einer Belichtung von 350 Stunden nach SN-ISO 105-BO2
(Xenontest) und von 72 Stunden nach DIN 75 202 (Entwurf 1/88; Fakratest), so weisen
die Muster 1a und 2a eine geringe bzw. keine, die Muster 1b und 2b dagegen eine gute
mechanische Festigkeit auf.
Beispiel 5:
[0077] Man verfährt wie in Beispiel 4 angegeben mit dem Unterschied, dass statt Verbindung
(100) 1 Gew.% bezogen auf das Gewebe, als 50%ige Emulsion, der Verbindung (200) eingesetzt
wird.
[0078] Es resultieren auch hier 4 Aufhellungen mit hohem Weissgrad. Das aufgehellte Fasermaterial
der Muster 1a und 2a sind ebenfalls nur mangelhaft licht- und wärmestabil, während
das Fasermaterial der Muster 1b und 2b eine 72stündige Heissbelichtung nach DIN 75.202
(Entwurf 1/88) unzerstört überstehen.
Beispiele 6-8:
[0079] Man geht wie in Beispiel 4 beschrieben vor, verwendet jedoch als Aufheller die Verbindung
der Formel

[0080] Es werden Aufhellungen mit einem ähnlichen Weissgrad, wie in Beispiel 4 beschrieben,
erhalten. Das aufgehellte Gewebe ist jedoch erst nach der Stabilisierung mit der Verbindung
der Formel (200) lichtstabil, d.h. nach dem Belichten noch mechanisch belastbar.
Beispiele 9-11:
[0081] Drei Muster à 10 g eines ®Maraklon-Gewebes werden bei einem Flottenverhältnis von
1:20 in einem Bad behandelt, das pro Liter 0,5 g eines nichtionogenen Tensides,
1,0 g Ammoniumsulfat
sowie 1 % folgender Verbindungen in formulierter Form enthält:

(Die Verbindungen (403) und (404) liegen in 20%iger gemahlener Form, die Verbindung
(405) dagegen als emulgierbare Flüssigformulierung vor wie sie bei Verbindung (200)
beschrieben ist).
[0082] In einem Färbeapparat (z.B. ®AHIBA-Färbegerät) geht man bei 50°C mit dem Gewebe ein,
erhöht die Temperatur innerhalb 30 Minuten auf 90°C und behandelt 30 Minuten bei dieser
Temperatur. Danach wird das Bad auf 60°C abgekühlt und das behandelte Gewebe warm
und kalt gespühlt und getrocknet.
[0083] Unterwirft man das Ausgangsmaterial und die so behandelten Muster 144 Stunden lang
dem Heissbelichtungstest nach DIN 75.202 (Fakratest), so ist das behandelte Gewebe
noch völlig intakt, während das unbehandelte beim Berühren zerfällt.