[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Verbinder mit einem Gehäuse aus elektrisch
isolierendem Kunststoff, das eine Zugangsöffnung für ein Werkzeug zum Betätigen eines
elektrischen Leiteranschlusses sowie einen darüberklappbaren Bezeichnungsträger aufweist.
[0002] Bei elektrischen Verbindern jedweder Art, seien es also Reihenklemmen, Mehrfachklemmen,
Klemmenblocks, Steckverbinder und dergleichen, besteht das Erfordernis, unter Zugrundelegung
räumlich sehr beengter Verhältnisse eine den jeweiligen Anschluß individualisierende
Bezeichnung am Gehäuse anzubringen. Es ist dabei auch schon vorgeschlagen worden,
dies so zu tun, daß ein Bezeichnungsträger über die Zugangsöffnung für das Werkzeug
geklappt werden kann, wodurch der Träger dann zugleich einen Berührungsschutz bilden
kann.
[0003] Bei einem bekannten elektrischen Verbinder dieser Art (DE-U1-87 03 202) ist für Mehrfachklemmen
ein Bezeichnungsträgerelement vorgesehen, das einen Steckzapfen an einer Lasche aufweist,
wobei an der Lasche ein dort als Sattel bezeichnetes Rastelement zum Aufstecken eines
üblichen Bezeichnungsschildchens vorgesehen ist. In einer dort vorgesehenen Ausführungsform
ist zur Aufnahme des Rastzapfens eine zusätzliche gesonderte Öffnung im Klemmengehäuse
neben der Durchgangsöffnung für das Betätigungswerkzeug vorgesehen, während in der
Lasche ebenfalls eine Durchgangsöffnung für eben dieses Werkzeug vorhanden ist. Bei
dieser Ausgestaltung wird viel Raum beansprucht, da es zur Aufnahme des Zapfens einer
gesonderten Öffnung bedarf. Auch ein Berührungsschutz ist nicht sinnvoll gegeben.
Der Sattel zu Aufnahme des Bezeichnungsschildchens erstreckt sich ferner ausschließlich
neben der Werkzeugzugangsöffnung. In diesem Zusammenhang ist aber auch schon eine
Ausgestaltung vorgesehen, bei der der Zapfen der Lasche in die Zugangsöffnung für
das Werkzeug selbst eingesteckt werden kann. Es wird somit insoweit weniger Raum
beansprucht und es ist auch ein Berührungsschutz vorhanden. Nachteilig ist, daß für
einen neuerlichen Zugang zum elektrischen Anschluß im Inneren der Klemme die gesamte
Bezeichnungsträgeranordnung entfernt werden muß und sie auch insoweit leicht verlorengehen
kann.
[0004] Es ist ferner durch die DE-C1-36 08 535 bekannt, bei einer Nebeneinanderanordnung
elektrischer Reihenklemmen in dem Bereich neben den Werkzeugzugangsöffnungen eine
Lagerachse in Form eines Querzapfens zu installieren, auf der einzelne Berührungsschutzhaubenelemente
verschwenkbar aufgerastet werden können, die ihrerseits eine Rastaufnahme zum Aufsetzen
der üblichen Bezeichnungsschildchen tragen. Der baulich konstruktive Aufwand ist außerordentlich
hoch. Es wird für die Lagerung und die Berührungsschutzhaubenelemente viel Platz benötigt.
Die Elemente sind durchaus nicht unverlierbar.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen
Verbinder der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der eine zuverlässige Anordnung eines
Bezeichnungsträgers auf engstem Raum ermöglicht.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Bezeichnungsträger eine an das
Gehäuse benachbart der Zugangsöffnung für das Werkzeug angespritzte Lasche ist.
[0007] Der äußerst geringe Raumbedarf dieser Anordnung resultiert daraus, daß praktisch
neben der sowieso vorhandenen Zugangsöffnung für das Werkzeug zur Betätigung des
elektrischen Anschlusses im Inneren des Verbinders nur ein sehr kleiner unmittelbar
angrenzender Bereich des Gehäuses benötigt wird, eben um dort die Lasche anzuspritzen,
wobei durch dieses Anspritzen ein hinreichend bewegliches Scharnier sich ausbildet,
mit dessen Hilfe die Lasche, wenn der Zugang zum Anschluß benötigt wird, über der
Zugangsöffnung fortgeklappt werden kann und mit dessen Hilfe dann die Lasche wieder
über die Zugangsöffnung geklappt werden kann, wo sie praktisch keinen zusätzlichen
Raum für sich selbst, bezogen auf die Außenfläche des Verbinders im übrigen, benötigt
und wo sie zugleich einen Berührungsschutz darstellt. Darüber hinaus ist die Lasche
auch unverlierbar am Gehäuse gehalten.
[0008] Letzterer Vorteil wirkt sich insbesondere dann aus, wenn, wie gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform vorgesehen, die Lasche selbst unmittelbar mit der Bezeichnung versehen
ist, nicht also etwa noch in eine gesonderte Aufnahme der Lasche ein übliches Bezeichnungsschild
eingeklemmt werden muß. In weiterer Ausgestaltung kann es zweckmäßig sein, auf der
Unterseite der Lasche noch einen Rastzapfen vorzusehen, der dann in die Werkzeugzugangsöffnung
eingerastet werden kann, um so der Lasche in ihrer Lese- und Berührungsschutzlage
einen zusätzlichen Halt zu geben.
[0009] Durch diese Ausgestaltung ist auch in besonderem Maße sichergestellt, daß die Bezeichnung
am Verbinder immer gut lesbar liegt, da sie ja über der Zugangsöffnung für das Werkzeug
zum Betätigen des elektrischen Anschlusses liegt, die ihrerseits immer in einem für
die Handhabung und damit für die Einsichtnahme zugänglichen Bereich zu liegen hat.
Dank dieser Ausgestaltung ist dabei auch eine Ablesbarkeit auch gerade während des
Vorganges des Anschließens eines elektrischen Leiters an den elektrischen Verbinder
gewährleistet.
[0010] Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer elektrischer Verbinder werden nachstehend
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen
Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines elektrischen Verbinders gemäß der Erfindung,
Figur 2 eine weitere Ausführungsform eines derartigen elektrischen Verbinders.
[0011] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eines elektrischen Verbinders
hat das Gehäuse aus isolierendem Kunststoff des Verbinders auf seiner im Sicht- und
Handhabungsbereich liegenden Frontseite Zugangsöffnungen 2, im Ausführungsbeispiel
beispielsweise Schraubendreheröffnungen, durch die hindurch ein in Figur 3 illustriertes
Werkzeug 3 zur Betätigung des im Inneren des Verbinders liegenden elektrischen Anschlusses,
beispielsweise zu einer Klemmschraube, geführt werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
liegen zugleich auch die Einführungsöffnungen 4 des Gehäuses 1 zum Einführen eines
ebenfalls illustrierten elektrischen Leiters 5 auf der Frontseite. Im Ausführungsbeispiel
in Figur 1 ist an das Kunststoffgehäuse 1 benachbart der Zugangsöffnungen 2 für jede
Zugangsöffnung 2 eine Lasche 6 angespritzt, wobei die Anspritzzone 7 eine Art Klappscharnier
bildet, derart, daß die einzelnen Laschen 6 einerseits über die Zugangsöffnung 2 geklappt
werden können, wie in Figur 1 im linken Bereich dargestellt, oder aber hochgeklappt
werden können, um die Zugangsöffnung 2 für das Werkzeug 3 freizugeben, wie im rechten
Teil der Figur 1 dargestellt.
[0012] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist die Lasche 6 direkt als Bezeichnungsträger
ausgebildet. Sie trägt also unmittelbar die für die Bezeichnung des betroffenen Poles
gewünschte Bezeichnung auf ihrer oberen Sichtfläche. Die Bezeichnung kann auf der
Lasche mit den üblichen modernen Techniken wie der sogenannten Scriber- oder Laserbeschriftung,
durch Bedrucken oder Einprägen aufgebracht werden. Auch eine herstellerseitige oder
aber anwenderseitige individuelle manuelle Beschriftung sind problemlos möglich. Auf
diese Weise kann die bislang übliche Handhabung des gesonderten Bezeichnungsschildchenmateriales
entfallen.
[0013] In ihrer über die Zugangsöffnung 2 geklappten Lage hat die Lasche 6 zugleich Berührungsschutzfunktion.
Um sie in dieser Lage zu halten, ist im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 jeweils zwischen
zwei Zugangsöffnungen 2 einer mehrpoligen Verbinderausgestaltung eine Doppelraste
8 vorgesehen, hinter die jeweils auf jeder Seite die jeweils angrenzende Lasche 6
in ihrer Schließlage verrastet werden kann. Die Anschauung der Figur 1 zeigt, daß
die Bezeichnung auf der Lasche 6 sowohl in der Schließlage der Lasche wie auch in
ihrer Öffnungslage, also insbesondere auch während der Durchführung der Anschlußarbeit,
gut sichtbar liegt.
[0014] Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform ist gezeigt, daß bei mehrpoligen
Verbindern sich die angespritzte Lasche 6′ einstückig, auch unter Bildung eines sich
über die Pole erstreckenden einstückigen Klappenscharnieres 7′, über mehrere, gegebenenfalls
alle Pole des Verbinders erstrecken kann. Bei dieser Ausführungsform sind zweckmäßig
für eine Verrastung der dann durchgehenden Lasche 6′ in ihrer Schließlage auf deren
Unterseite Rastzapfen 8′ angeformt, die in den Zugangsöffnungen 2 im Gehäuse 1 des
Verbinders in dieser Schließlage eingerastet werden können. Hierzu können die Zugangsöffnungen
2 in ihrer Innenwand kleine Rastausnehmungen 9 aufweisen.
1. Elektrischer Verbinder mit einem Gehäuse (1) aus elektrisch isolierendem Kunststoff,
das eine Zugangsöffnung (2) für ein Werkzeug (3) zum Betätigen eines elektrischen
Leiteranschlusses und einen darüber klappbaren Bezeichnungsträger (6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bezeichnungsträger eine an das Gehäuse (1) benachbart der Zugangsöffnung
(2) angespritzte Lasche (6, 6′) ist.
2. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche
(6, 6′) unmittelbar auf ihrer Sichtoberfläche mit der Bezeichnung versehen ist.
3. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für
jede Zugangsöffnung (2) eines mehrpoligen elektrischen Verbinders eine gesonderte
Lasche (6) angespritzt ist.
4. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen
zwei Zugangsöffnungen (2) eine Doppelraste (8) zur Verrastung der angrenzenden Laschen
(6) in ihrer Schließlage vorgesehen ist.
5. Elektrischer Verbinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine sich über mehrere Zugangsöffnungen (2) eines mehrpoligen elektrischen Verbinders
einstückig erstreckende Lasche (6′) angespritzt ist.
6. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lasche (6, 6′) unterseitig mit Rastzapfen (8′) zum Einrasten in die Zugangsöffnung
(2) versehen ist.
7. Elektrischer Verbinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Innenwandung
der Zugangsöffnungen (2) Rastausnehmungen (9) für die Rastzapfen (8′) vorgesehen
sind.