[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Waschtrommel mit im Zuge des Trommelmantels gefalteten
oder geprägten Mitnehmern, die aus einer Tiefstellung im Laugenbehälter und nach weiterer
Drehung der Waschtrommel aus einer höheren Position durch in den Mitnehmer-Flanken
oder -Firsten angeordneten Öffnungen auf die Wäsche gießen, insbesondere auf eine
mantelseitig beschickbare Waschtrommel deren Beschikkungsöffnung durch wenigstens
eine am Trommelmantel angelenkte Tür verschließbar ist.
[0002] Aus der EP-A-245 721 ist eine ähnliche Waschtrommel bekannt, bei der sich allerdings
die Mitnehmer nicht im Zuge des Trommelmantels falten oder prägen lassen, weil der
Mantel durchlaufend geformt ist und Schöpfvorrichtungen als geschnittene und geprägte
Blechausformungen enthält. Dort werden die Mitnehmer als besondere, z.B. aus Kunststoff,geformte
Teile von innen in die Trommel eingesetzt. Bei im Zu ge des Trommelmantels gefalteten
oder geprägten Mitnehmern ist diese Ausführung nicht verwendbar.
[0003] Hier sind in den Mitnehmern Öffnungen eingeformt, derart, daß beim Durchgang des
Mitnehmers durch die Flotte bei Drehung der Waschtrommel Flotte in die Mulde des Mitnehmers
einströmt und bei weiterer Drehung der Trommel durch im Bereich des Mitnehmerscheitels
eingebrachte Bohrungen ausfließt und so die Wäsche mit Flotte berieselt. Durch diese
konstruktive Ausbildung kann Flotte eingespart und somit auch Aufwand an Wärmeenergie
gemindert werden.
[0004] Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer eingangs genannten Waschtrommel
den Stand der Technik weiterzubilden, insbesondere die Schöpfvorrichtung zu verbessern
und zu vereinfachen, damit sie über einen langen Zeitraum in immer gleichbleibender
Weise sicher und gleichmäßig funktioniert.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Mitnehmer zur Außenseite der Trommel
hin durch je eine Platte abgedeckt sind, die wenigstens annähernd in der Mantelfläche
verläuft und eine, mindestens einen Schöpfschlitz aufweisende Schöpfvorrichtung enthält.
Durch diese Art der Ausbildung von Mitnehmern mit Schöpfvorrichtungen ist auch die
Befähigung von Waschtrommeln zum Schöpfen und Abregnen von Lauge möglich, deren Mitnehmer
im Zuge des Trommelmantels gefaltet oder geprägt sind. Diese Ausbildung ist zugleich
einfach und billig und arbeitet über lange Zeit gleichbleibend sicher und gleichmäßig.
[0006] In vorteilhafter Weise enthält die Schöpfvorrichtung wenigstens eine aus der Mantelfläche
herausragende Haube, die einen gegen Schöpfrichtung gewandten Schlitz hat. An der
dem Schlitz gegenüberliegenden Seite der Schöpfvorrichtung ist ein in den Mitnehmer
sich erstreckender Laugenabweiser angeordnet. Diese beiden Merkmale dienen einerseits
der Erhöhung der geschöpften Laugenmenge - die Haube bringt mehr Lauge in den Mitnehmer,
der Laugenabweiser hält sie im Mitnehmer - und andererseits der Versteifung der Platte.
[0007] Die Platte weist mindestens eine sich in den Mitnehmer erstreckende Wand auf und
ist durch einen die Wand durchbrechenden Zuganker in ihrer Montagelage gehalten. Hierdurch
ist die Schöpfvorrichtung auf einfachste Weise im Mitnehmer befestigt.
[0008] Die Wand kann sich vorteilhafterweise quer zur Längsausdehnung des Mitnehmers erstrecken
und bildet dabei mindestens zwei Kammern. Durch mindestens zwei solcher Wände können
noch mehr solcher Kammern gebildet werden, deren außen liegende von den Trommelböden
begrenzt sind.
[0009] Der Laugenabweiser kann in diesen Fällen als Stütze für zwei eine Kammer begrenzende
Wände dienen. Hierdurch ist die Gefahr ihrer Beschädigung beim Auffädeln auf den Zuganker
stark vermindert.
[0010] Die Schöpfvorrichtung kann aus mehreren Kammern bestehen, wobei jeder Kammer ein
Schlitz zugeordnet ist. Dadurch ist eine Einstellung der Schöpf- und Beregnungswirkung
in Abhängigkeit von der Trommel-Drehrichtung leichter.
[0011] Hierzu kann auch eine Weiterbildung der Erfindung dienen, bei der die Schlitze benachbarter
Kammern in unterschiedliche Schöpfrichtungen weisen.
[0012] Gemäß einer anders fortgebildeten Ausführung der Erfindung erstreckt sich die Wand
längs zur Längsausdehnung des Mitnehmers und teilt dadurch den Innenraum des Mitnehmers
in zwei längliche Kammern auf. Hiermit läßt sich die Schöpfvorrichtung am sichersten
und schonendsten im Mitnehmer befestigen. Die Schöpfschlitze können beidseitig an
der Platte der Schöpfvorrichtung gelegen sein.
[0013] Damit die durch die Türen oder Klappen an der Beschickungsöffnung hervorgerufene
Unwucht ausgeglichen werden kann, ist vorgesehen, daß das Gegengewicht mit der Schöpfvorrichtung
vereinigt ist.
[0014] Damit die Waschtrommel leichter drehbar ist, z.B. beim Einstellen der Waschtrommel
mit der Beschickungsöffnung nach oben, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgesehen, daß in der Platte eine Handgriffmulde eingebracht ist.
[0015] Die Platte kann auch Bestandteil eines Gehäuses sein, das von außen in den Mitnehmer
einsetzbar ist. Hierdurch läßt sich für die Schöpfvorrichtung ein Einsatzteil mit
größtmöglicher Eigensteifigkeit bereiten.
[0016] In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Schöpfvorrichtungen
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig 1 eine Schöpfvorrichtung mit gehäuseartiger Form als Einsatz für einen Mitnehmer,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Schöpfvorrichtung entlang der Schnittlinie II-II in
Fig. 1,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch eine horizontal gelagerte Waschtrommel mit
eingesetzten Schöpfvorrichtungen,
Fig. 4 eine Platte mit angesetzten Wänden als Schöpfvorrichtung,
Fig. 5 eine Schöpfvorrichtung gemäß Fig. 4, die in beiden Drehrichtungen der Waschtrommel
wirksam ist,
Fig. 6 eine in mehrere Kammern aufgeteilte Schöpfvorrichtung gemäß Fig. 5 und
Fig. 7 eine ebenfalls in beiden Drehrichtungen der Waschtrommel wirksame Schöpfvorrichtung
mit Gegengewicht und in Längsausdehnung geteilten Kammern.
[0017] Die Schöpfvorrichtung 1 gemäß Fig. 1 und 2 besteht aus einem Gehäuse mit einer Platte
2 und einem Schöpfschlitz 3, Seiten- und Stirnwänden 4, 5 und Versteifungs- bzw. Haltewänden
6. Durch die Spitzen der dreieckigen Wände ist ein Zuganker 7 geführt, der die Trommelböden
der Waschtrommel gegen den Zylindermantel 16 zieht. Dabei wird gleichzeitig die Schöpfvorrichtung
in der Mitnehmermulde 8 gehalten. Dreht sich nun die Waschtrommel in Richtung des
Pfeiles 9, so strömt beim Durchgang des Mitnehmers durch den unteren Teil des sie
umgebenden Laugenbehälters (nicht dargestellt) Lauge in Richtung des Pfeiles 10 in
den Raum 11 der Schöpfvorrichtung ein. Nach Weiterdrehen der Waschtrommel entläßt
der Raum 11 unter der Platte 2 die Lauge aus einer höheren Position des Mitnehmers
durch die Öffnungen 12 in einer Flanke 13 des Mitnehmers oder in seinem First auf
die Wäsche herab. Ein Laugenabweiser 14 gibt einerseits der Schöpfvorrichtung 1 Halt
in der Mitnehmermulde 8 und verhindert außerdem ein vorzeitiges Abströmen der Lauge
aus dem Raum 11 zur Außenseite der Trommel. In der Platte 2 ist eine Vertiefung 15
eingebracht, die als Handgriffmulde zur Bewegung der Waschtrommel von Hand, dient.
Dadurch kann die im Trommelmantel eingebrachte Beschickungsöffnung leicht von Hand
nach oben gestellt werden. Der zur Befestigung der Schöpfvorrich tung in der Mitnehmermulde
8 dienende Zuganker 7 kann außerdem durch eine Füllung als Massenausgleich für die
Beschickungsöffnung der Waschtrommel benutzt werden.
[0018] Figur 3 zeigt die Wirkungsweise der Schöpfvorrichtung. Die Waschtrommel 27 drehe
sich hier beispielsweise in Pfeilrichtung 9, so daß beim Eintauchen der Schöpfvorrichtung
1 in die unten im Laugenbehälter 28 befindliche Lauge 17 durch den Schlitz 3 Lauge
in den Raum 11 der Schöpfvorrichtung einfließt. Diese eingeflossene Lauge wird beim
Weiterdrehen der Waschtrommel emporgehoben und aus einer höheren Position durch die
Öffnungen 12 im Mitnehmer auf die Wäsche geregnet. Die in Fig. 3 dargestellten Schöpfvorrichtungen
sind nur in einer Drehrichtung der Waschtrommel wirksam. Soll die Waschtrommel reversierend
betrieben werden und in beiden Drehrichtungen schöpfen, so sind die Schöpfvorrichtungen
so in die Mitnehmer einzusetzen, daß einige Schöpfvorrichtungen in der einen Drehrichtung
und die anderen Schöpfvorrichtungen in der anderen Drehrichtung wirksam sind.
[0019] Die dargestellte Waschtrommel ist mantelseitig beschickbar und hat eine mit zwei
Klappdeckeln 18 und 18′ durch den Verschluß 20 verschließbare Beschickungsöffnung
19. Zum Ausgleich dieser zusätzlichen Massen kann die dem Verschluß gegenüberliegende
Schöpfvorrichtung 1 mit zusätzlichen Massen versehen sein.
[0020] Abweichend von Fig. 1 besteht die Schöpfvorrichtung gemäß Fig. 4 lediglich aus der
Platte 2 und den Seitenwandteilen 4 - und hier nicht dargestellt - 5. Zur Versteifung
der Schöpfvorrichtung können noch weitere Rippen 6 vorgesehen sein. Der Schlitz 3
wird hier durch eine die Platte 2 nach außen überragende Haube 21 gebildet. Der auf
der Gegenseite angeordnete Laugenabweiser 14 ermöglicht zusammen mit den Flankenflächen
22 der Seitenwandteile 4 und 5 bzw. der Rippen 6 einen guten Sitz in der Mulde des
Mitnehmers 8 und verhindert das ungewollte Abfließen der Lauge nach außen. Zugleich
dient er ebenfalls der Versteifung der Platte 2 und der Wände 4 bis 6.
[0021] Wie Figur 5 zeigt, kann die Schöpfvorrichtung auch so gebildet sein, daß sich mehrere
Kammern 23 ergeben, wobei die Haube 21 in der einen Drehrichtung der Trommel und die
Haube 21′ in der anderen Drehrichtung der Trommel als Lauge schöpfende Schlitze 3
wirksam wird und den jeweiligen Kammerraum 23′ bzw. 23 je nach Drehrichtung der Waschtrommel
mit Lauge füllen.
[0022] Wie Figur 6 zeigt, sind Seitenwandteile 4 und 5 gemäß Fig. 5 nicht unbedingt erforderlich.Wenn
die Schöpfvorrichtung in die Mulde eines Mitnehmers eingesetzt wird, der bereits seitliche
Begrenzungswände durch die Trommelböden aufweist, sind die seitlichen Wände 4 und
5 entbehrlich. Zum sicheren Halten der Platte 2 am Zuganker 7 genügen die Wände 6.
Die Kammern 23 können in frei gewählter Anzahl und Aufteilung in der Schöpfvorrichtung
enthalten sein. Dabei muß jede Kammer einen Schlitz 3 aufweisen, der von der Haube
21 und der tiefer liegenden Kante des Trommelmantels zum Mitnehmer gebildet wird.
[0023] Fig. 7 zeigt eine Schöpfvorrichtung mit Gegengewicht 24. Hier wird die Mulde des
Mitnehmers durch eine Wand 25 in seiner Längsrichtung zweigeteilt. Die Platte 2 enthält
ebenfalls - und zwar an beiden Seiten - Hauben 21 bzw. 21′, so daß die Schöpfvorrichtung
in beiden Drehrichtungen der Waschtrommel wirksam ist. Die Platte 2 ist auch hier
mit einer Handgriffmulde 15 versehen. Das Gegengewicht 24 kann aus demselben Material
wie die Schöpfvorrichtung oder als besonderes Teil 26 aus einem spezifisch schwereren
Material an der Schöpfvorrichtung befestigt sein. Vorzugsweise ist das Teil 26 vom
(Kunststoff-)Werkstoff der Schöpfvorrichtung umgeben.
1. Waschtrommel mit im Zuge des Trommelmantels gefalteten oder geprägten Mitnehmern,
die aus einer Tiefstellung im Laugenbehälter Waschflotte aufnehmen und nach weiterer
Drehung der Waschtrommel aus einer höheren Position durch in den Mitnehmer-Flanken
oder -Firsten angeordnete Öffnungen auf die Wäsche gießen, insbesondere mantelseitig
beschickbare Waschtrommel, deren Beschickungsöffnung durch wenigstens eine am Trommelmantel
angelenkte Tür verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (8) zur Außenseite der Trommel hin durch je eine Platte (2) abgedeckt
sind, die wenigstens annähernd in der Mantelfläche (16) verläuft und eine mindestens
einen Schöpfschlitz (3) aufweisende Schöpfvorrichtung (1) enthält.
2. Waschtrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfvorrichtung
(1) wenigstens eine aus der Mantelfläche herausragende Haube enthält, die einen gegen
Schöpfrichtung gewandten Schlitz (3) hat.
3. Waschtrommel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Schlitz (3)
gegenüberliegenden Seite der Schöpfvorrichtung (1) ein in den Mitnehmer (8) sich
erstreckender Laugenabweiser (14) angeordnet ist.
4. Waschtrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Platte (2) mindestens eine sich in die Mitnehmer (8) erstreckende Wand (4 bis 6) aufweist
und durch einen die Wand durchbrechenden Zuganker (7) in ihrer Montagelage gehalten
ist.
5. Waschtrommel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Wand (4 bis
6) quer zur Längsausdehnung des Mitnehmers (8) erstreckt.
6. Waschtrommel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (2) wenigstens
zwei eine Kammer (23) zwischen sich einschließende Wände aufweist.
7. Waschtrommel nach Anpruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Laugenabweiser
(14) ferner als Stütze für zwei eine Kammer (23) begrenzende Wände (4 bis 6) dient.
8. Waschtrommel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schöpfvorrichtung
(1) mehrere Kammern (23) aufweist und jeder Kammer mindestens ein Schlitz (3) zugeordnet
ist.
9. Waschtrommel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (3) benachbarter
Kammern (23) in unterschiedliche Schöpfrichtungen weisen.
10. Waschtrommel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (25) sich längs
zur Längsausdehnung des Mitnehmers (8) erstreckt und dadurch den Innenraum des Mitnehmers
in zwei längliche Kammern (23) aufteilt (Fig. 7).
11. Waschtrommel, deren einer Mitnehmer ein Gegengewicht zur Beschickungstür aufweist,
nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht
(24) mit der Schöpfvorrichtung (1) vereinigt ist.
12. Waschtrommel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Platte (2) eine Handgriffmulde (15) eingebracht ist.
13. Waschtrommel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Platte (2) Bestandteil eines Gehäuses ist, das von außen in den Mitnehmer (8)
einsetzbar ist.