Technisches Gebiet:
[0001] Die Erfindung betrifft ein Scharnier für Bilderrahmen mit einem Aufstellfuß, bei
dem zwei Scharnierlappen an den aneinanderstoßenden Kanten über ein Scharniergelenk
miteinander verbunden sind, das aus von einem Scharnierdraht durchsetzten Rollen gebildet
ist, und jeder krallenartige Ösen für die Befestigung des einen an einer rückseitigen
Bilderabdeckung und des anderen an dem Aufstellfuß aufweist.
Stand der Technik:
[0002] Ein Scharnier der vorgenannten Art ist aus US-A-28 11 741 bekannt. Bei dem bekannten
Scharnier ist die Winkelbegrenzung, die für das Aufstellen des Bilderrahmens mit
Hilfe des Stützfußes notwendig ist, durch Anschläge bestimmt, die als axiale Vorsprünge,
an den Rollen des einen Scharnierlappens und als angepaßte axiale Ausnehmungen in
den Rollen des anderen Scharnierlappens ausgebildet sind. Diese Anschläge halten stärkeren
Belastungen, wie sie sich bei unsachgemäßem Aufstellen des Bilderrahmens leicht ergeben
können, nicht Stand, verbiegen sich vielmehr. Auch ist der Blechzuschnitt für die
Scharnierlappen unnötig kompliziert.
Darstellung der Erfindung:
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Scharnier der vorgenannten Art so auszubilden, daß es ohne Mehraufwand stabilisiert
ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Rollen des einen
Scharnierlappens über die gesamte Rollenlänge Anschläge aufweisen, an die der andere
Scharnierlappen beim Aufstellen des Bilderrahmens anschlägt.
[0004] Bei der Erfindung steht einerseits die gesamte Rollenlänge an dem einen Scharnierlappen
als Anschlag zur Verfügung. Das Gegenstück bildet der andere Scharnierlappen selbst.
Eine größere Anschlagfläche ist bei Scharnieren der hier betrachteten Art nicht möglich.
Zusammen mit dem Scharnierstift entsteht so ein sehr stabiles Scharnier, das auch
einer unsachgemäßen Handhabung - Auseinanderdrücken über den Aufstellwinkel hinaus
- in Grenzen standhält. Hinzu kommt, daß in geschlossenem Zustand die Scharnierlappen
mit ihren Rücken aneinanderliegen, was eine flache Auflage für den Transport und die
Aufbewahrung vor der Aufstellung gewährleistet.
[0005] Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Kurze Beschreibung der Zeichnung:
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Scharnier, bei dem die Rollen der Scharnierlappen kammartig ineinandergreifen;
Fig. 2 ein Scharnier, bei dem die Rollen des einen Scharnierlappens die des anderen
übergreifen;
Fig. 3 ein bandförmiges Werkstück aus Scharnieren, wobei jeweils dargestellt ist in
a) eine Ansicht des gesamten Scharniers;
b) eine Stirnansicht des gesamten Scharniers in geschlossenem Zustand;
c) die unter b) dargestellte Stirnansicht in geöffnetem Zustand;
d) eine Ansicht eines Scharnierlappens;
e) eine zu d) gehörende Stirnansicht;
f) eine Ansicht des anderen Scharnierlappens;
g) eine zu f) gehörende Stirnansicht;
h) eine Ansicht des Werkstücks.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung:
[0007] Die als Ausführungsbeispiele gewählten Scharniere für Bilderrahmen weisen zwei Scharnierlappen
1 und 2 auf. Der Scharnierlappen 1 ist an einer rückseitigen Bildabdeckung 3 des Bilderrahmens
befestigt; der Scharnierlappen 2 an einem Aufstellfuß 4 des Bilderrahmens. An den
aneinanderstoßenden Kanten sind die Scharnierlappen 1, 2 als Rollen 11, 21 ausgebildet.
Die Rollen 11, 21 bilden eine Scharnierrolle 5. Die Scharnierrolle 5 ist von einem
Scharnierdraht 6 durchsetzt. Die Scharnierrolle 5 bildet mit dem Scharnierdraht 6
ein Scharniergelenk. Im Abstand von den Rollen 11, 21 sind an jedem Scharnierlappen
1, 2 krallenartige Ösen 12, 22 vorgesehen. Mit Hilfe der Ösen 12 des einen Scharnierlappens
1 erfolgt die Befestigung an der Bildabdeckung 3; mit Hilfe der Ösen 22 an dem anderen
Scharnierlappen 2 die Befestigung an dem Aufstellfuß 4.
[0008] Die Rollen des einen Scharnierlappens, im Ausführungsbeispiel die Rollen 11 des
Scharnierlappens 1, weisen Anschläge 13 auf. An die Anschläge 13 schlägt der andere
Scharnierlappen 2 beim Aufstellen des Bilderrahmens an. Auf diese Weise ist der Spreizwinkel
zwischen Bildabdeckung 3 und damit dem Bilderrahmen sowie dem Aufstellfuß 4 begrenzt.
In den Ausführungsbeispielen weist der mit der Bildabdeckung 3 verbundene Scharnierlappen
1 Rollen 11 auf, die um einen Winkel um den Scharnierdraht 6 gebogen sind, der kleiner
ist als 360
o. Im Ausführungsbeispiel, bei dem der Winkel zwischen der Bildabdeckung 3 und dem
Aufstellfuß 4 etwa 45
o betragen soll, beträgt der Winkel, um den die Rollen 11 gerollt sind, etwa 315
o. Die freie Kante der Rollen bilden die Anschläge 13 für den mit dem Aufstellfuß 4
verbundenen Scharnierlappen.
[0009] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel greifen die Rollen 11 des einen
Scharnierlappens 1 kammartig in die Rollen 21 des anderen Scharnierlappens 2 ein.
Die Rollen 11, 21 folgen wechselweise in Axialrichtung des Scharnierdrahts aufeinander
und werden von ihm direkt durchsetzt.
[0010] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel übergreifen die Rollen 11 des
einen Scharnierlappens 1 die Rollen 21 des anderen Scharnierlappens 2. Hier durchsetzt
der Scharnierdraht 6 direkt die Rollen 21. Die Rolle 11, die bei diesem Ausführungsbeispiel
als eine entlang der gesamten Kante des Scharnierlappens 1 verlaufende, durchgehende
Rolle ausgebildet ist, umgreift die Rollen 21. Die Rollen 21 sind in Axialrichtung
im Abstand voneinander vorgesehen. Es entstehen zwischen den Rollen 21 Zwischenräume.
In die Zwischenräume greifen Sicken 14 ein, die in die durchgehende Rolle 11 eingebracht
sind. Die durchgehend Rolle 11 mit den Sicken 14 stabilisiert das Scharnier zusätzlich.
[0011] In Figur 3 sind die Scharnierlappen 1, 2 teilweise und die Rollen 11, 21 an den Stirnseiten
mit Scharnierlappen und Rollen anderer Scharniere zu einem bandförmigen Werkstück
7 zusammengefaßt. Das Zusammenfassen kann auch nur über einen der Scharnierlappen
1 oder 2 und auch nur über die Rollen 11, 21 erfolgen. Das Werkstück wird dann einer
Anschlagmaschine zugeführt, wo die Scharniere vereinzelt und an der Bildabdeckung
3 und dem Aufstellfuß 4 befestigt werden.
Gewerbliche Verwertbarkeit:
[0012] Das Scharnier wird bei Bilderrahmen verwendet.
1. Scharnier für Bilderrahmen mit einem Aufstellfuß (4), bei dem zwei Scharnierlappen
(1; 2) an den aneinanderstoßenden Kanten über ein Scharniergelenk miteinander verbunden
sind, das aus von einem Scharnierdraht (6) durchsetzten Rollen (11; 21) gebildet ist,
und jeder krallenartige Ösen (12;22) für die Befestigung des einen an einer rückseitigen
Bildabdeckung (3) und des anderen an dem Aufstellfuß (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen (11) des einen Scharnierlappens (1) über die gesamte Rollenlänge Anschläge
(13) aufweisen, an die der andere Scharnierlappen (2) beim Aufstellen des Bilderrahmens
anschlägt.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Bildabdeckung
(3) verbundene Scharnierlappen (1) Rollen (11) aufweist, die um einen Winkel kleiner
als 360o um den Scharnierdraht (6) gebogen sind und deren freie Kanten den Anschlag (13) für
den mit dem Aufstellfuß (4) verbundenen Scharnierlappen (2) bilden.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (11) des
einen Scharnierlappens (1) kammartig in die Rollen (21) des anderen Scharnierlappens
(2) eingreifen.
4. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (11) des
einen Scharnierlappens (1) die Rollen (21) des anderen Scharnierlappens (2) übergreifen.
5. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Scharnierlappen
(1) mit einer durchgehenden Rolle (11) versehen ist, in die Sicken (14) eingebracht
sind, die in Zwischenräume eingreifen, die zwischen den Rollen (21) des anderen Scharnierlappens
(2) gebildet sind.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierlappen
(1, 2) und/oder die Rollen (11, 21) an den Stirnseiten mit Scharnierlappen und/oder
Rollen anderer Scharniere zu einem bandförmigen Werkstück zusammengefaßt sind.