[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Vorhang-Lamellen, Gardinen
oder dergleichen, die insbesondere zur Fensterdekoration verwendet werden, ferner
eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
[0002] Zur Fensterdekoration eingesetzte Lamellen, Gardinen, Vorhänge oder dergleichen verschmutzen
im Laufe der Zeit und müssen deshalb in bestimmten Zeitintervallen gereinigt werden.
Dies erweist sich insbesondere bei Vorhang-Lamellen insofern als arbeits- und zeitaufwendig,
als zum Zwecke der Reinigung die verschmutzten Lamellen demontiert, jeweils Stück
für Stück durch Waschen und Bürsten gereinigt und danach wieder montiert werden müssen.
[0003] Neben dem beträchtlichen Arbeits- und Zeitaufwand hat sich gezeigt, daß nach dem
Reinigen Längenabweichungen zwischen den Lamellen eines Lamellen-Vorhangs auftreten
können, was naturgemäß den bestimmungsgemäßen dekorativen Charakter eines derartigen
Vorhangs beeinträchtigt. Insoweit werden vielfach verschmutzte Lamellen einfach
gegen neue Lamellen ausgetauscht, was jedoch äußerst kostspielig ist.
[0004] Demgemäß sollen durch die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen
werden, mittels deren Vorhang-Lamellen, Gardinen oder dergleichen schnell und einfach
sowie unter gleichen physikalischen Bedingungen für das gesamte Gut gereinigt werden
können.
[0005] In verfahrenstechnischer Hinsicht ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in einem
ersten Schritt das zu reinigende Gut in Einbaulage an einer Laufschiene hängend zu
einem Block zusammengeschoben wird, das dann in einem zweiten Schritt waschaktives
Medium und danach in einem dritten Schritt Spülflüssigkeit jeweils von oben im Kreislauf
über das zusammengeschobene Reinigungsgut geleitet werden und daß schließlich in
einem vierten Schritt das Reinigungsgut getrocknet wird.
[0006] Erfindungsgemäß brauchen somit die zu reinigenden Vorhang-Lamellen, Gardinen oder
dergleichen zum Zwecke der Reinigung nicht abgenommen und dann wieder aufgehängt
zu werden, sondern bleiben in ihrer bestimmungsgemäßen Hängelage. Es ist ersichtlich,
daß damit ein kostengünstiges und schnell durchführbares Reinigungsverfahren geschaffen
worden ist, das darüber hinaus alle Teile des zu reinigenden Gutes gleichen physikalischen
Reinigungsbedingungen unterwirft.
[0007] Getrocknet werden kann das Reinigungsgut entweder im zusammengeschobenen Zustand,
also im Block, indem im Reinigungsgut noch enthaltene Spülflüssigflüssigkeit unter
Schwerkraft abtropft, oder aber auch frei hängend. Dabei hat sich als zweckmäßig erwiesen,
wenn das Reinigungsgut zwischen Klemmleisten eingeklemmt und dadurch in Form gehalten
wird.
[0008] In vorrichtungstechnischer Hinsicht ist die Erfindungsaufgabe durch eine Waschvorrichtung
1 gelöst, die in eine das zu reinigende Gut führende Laufschiene einhängbar ist und
deren Hauptbauteile aus einem Anschlag, einem Düsenstock, einem sich von letzterem
abwärts erstreckenden und das Reinigungsgut im Anwendungsfalle schlauchförmig umschließenden
Mantel sowie einer Auffangwanne bestehen.
[0009] Der Anschlag und der Düsenstock können dabei zweckmäßigerweise von einem Rahmen
umschlossen sein, der seinerseits den das Reinigungsgut im Anwendungsfalle schlauchförmig
umschließenden Mantel trägt.
[0010] Ferner können der Anschlag und Düsenstock Klemmelemente aufweisen, die eine Arretierung
des an einer Laufschiene hängend geführten Reinigungsgutes im zusammengeschobenen
Zustand ermöglichen.
[0011] Zweckmäßigerweise ist der Abstand zwischen dem Düsenstock und der Auffangwanne einstellbar,
um eine Anpassung an unterschiedliche Längen des Reinigungsgutes vornehmen zu können.
Die Auffangwanne, in die der das zu reinigende Gut schlauchförmig umschließende Mantel
hineinragen sollte, kann mit Vorteil über verstellbare Tragmittel mit dem den Düsenstock
und den Anschlag umschließenden Rahmen verbunden sein.
[0012] Eine andere Weiterbildung der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Auffangwanne und einer Pumpe zum wahlweisen Fördern waschaktiven Mediums oder
der Spülflüssigkeit am tiefsten Punkt des Kreislaufs ein Hilfsgefäß angeordnet ist,
das ein größeres Fassungsvermögen als die Vorratsbehälter aufweist und wahlweise
auf je einen Vorratsbehälter schaltbar ist, so daß der gesamte Vorrat an waschaktivem
Medium einerseits und Spülflüssigkeit andererseits in dem Hilfsgefäß aufgenommen
werden kann.
[0013] Durch ein zweckentsprechendes Verrohrungsschema, zugeordnete Ventile und eine Pumpe
wird erreicht, daß aufeinanderfolgend waschaktives Medium und dann Spülflüssigkeit
(Wasser) im Kreislauf von oben über das Reinigungsgut gepumpt werden kann.
[0014] Das Hilfsgefäß steht bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Vorrichtung am Boden und
die zugeordneten Vorratsbehälter sind so hoch angeordnet, daß ihr Inhalt bei entsprechender
Ventilstellung immer in das Hilfsgefäß ablaufen kann. Zum Zwecke der Entleerung des
Hilfsgefäßes ist dieses jedoch auf ein Niveau oberhalb der Vorratsbehälter anhebbar.
[0015] Zweckmäßigerweise sind alle Hilfsaggregate, wie die Vorratsbehälter, Verrohrungen
und Ventile, eine Pumpe, eine Heizung und das Hilfsgefäß auf einem Wagen angeordnet,
womit eine leicht handhabbare mobile Vorrichtung für den obengenannten Zweck vorliegt.
[0016] Bei bestimmungsgemäßer Verwendung saugt die Pumpe aus dem dann auf dem Boden stehenden
Hilfsgefäß das diesem zuvor aus dem entsprechenden Vorratsbehälter zugeführte waschaktive
Medium an und pumpt es im Kreislauf über das zu reinigende Gut. Dabei kann im Kreislauf
eine Zusatzheizung vorgesehen sein. Nach dem Reinigungsvorgang wird in gleicher Weise
Spülflüssigkeit im Kreislauf über das zu reinigende Gut geführt.
[0017] Anhand der beigefügten Zeichnungen soll nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:
Fig. 1 die in eine Laufschiene für Vorhang-Lamellen eingehängte Waschvorrichtung in
einer Schnittansicht und die zu einem Block zusammengeschobenen Vorhang-Lamellen,
Fig. 2 die Waschvorrichtung in einem der Schnittlinie A-A in Fig. 1 entsprechenden
Querschnitt,
Fig. 3 in einer schematischen Gesamtansicht einen alle Hilfseinrichtungen aufnehmenden
Wagen und die Waschvorrichtung bei bestimmungsgemäßer Verwendung und
Fig. 4 den unteren Teil eines zwischen Klemmelementen aufgenommenen Lamellen-Blocks
sowie eine unter diesem angeordnete Abtropfwanne.
[0018] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß ein Anschlag 1.1 und ein Düsenstock 1.2 mit Hilfe
von als Schrauben mit Kontermuttern ausgebildeten Klemmelementen 1.3 mit einer die
Vorhang-Lamellen hängend aufnehmenden Laufschiene 1.4 lösbar verbunden sind. In der
Zeichnung sind die Vorhang-Lamellen zu einem Lamellen-Block 1.5 zusammengeschoben.
[0019] Den Anschlag 1.1 und den Düsenstock 1.2 umgibt ein Rahmen 1.6, an dem ein sich abwärts
erstreckender und den Lamellen-Block 1.5 umschließender Mantel 1.7 befestigt ist.
Über eine nur angedeutete Strömungsmittelzuleitung 1.8 ist der Düsenstock 1.2 alternativ
mit waschaktivem Medium oder mit Spülflüssigkeit versorgbar. Unter dem Lamellen-Block
1.5 befindet sich eine Auffangwanne 2.7, in die das untere Ende des den Lamellen-Block
1.5 umschließenden Mantels hineinragt. Dies zeigt Fig. 3.
[0020] Aus Fig. 3 ist ferner ein Wagen 2 ersichtlich, der einen Vorratsbehälter 2.1 für
waschaktives Medium und einen weiteren Vorratsbehälter 2.2 für Spülflüssigkeit (Wasser)
besitzt. Die Behälter 2.1, 2.2 sind über Rohrleitungen 2.3 und Ventile 2.4 mit einem
am Boden abgestellten Hilfsgefäß 2.8 verbunden. Das Hilfsgefäß 2.8 kann wahlweise
mit waschaktivem Medium aus dem Vorratsbehälter 2.1 oder mit Spülflüssigkeit aus dem
Vorratsbehälter 2.2 gefüllt werden. In das Hilfsgefäß 2.8 ragt eine Ansaugleitung
hinein, die mit einer Pumpe 2.5 in Strömungsverbindung steht, von der sich die Leitung
1.8 zum Düsenstock 1.2 hin er streckt. Die Leitung ist über eine Heizung 2.6 geführt.
[0021] Bei bestimmungsgemäßer Verwendung wird zunächst die Waschvorrichtung in der oben
erläuterten Weise an die Laufschiene 1.4 angehängt. Der Düsenstock 1.2 erstreckt
sich dann über den zum Lamellen-Block 1.5 zusammengeschobenen Lamellen und letztere
sind von dem an dem Rahmen 1.6 hängenden Mantel 1.7 umschlossen, der unterseitig bis
in die Auffangwanne 2.7 hineinreicht, von der sich eine in das Hilfsgefäß 2.8 einmündende
Abflußleitung forterstreckt.
[0022] Nach diesen Vorbereitungen wird das Hilfsgefäß 2.8 mit waschaktivem Medium aus dem
Vorratsbehälter 2.1 gefüllt und anschließend dieses Medium mittels der Pumpe 2.5 zum
Düsenstock 1.2 gefördert, um dann von oben über die im Lamellen-Block 1.5 zusammengefaßten
Lamellen abwärts zu rinnen. Das sich in der Auffangwanne 2.7 sammelnde waschaktive
Medium strömt dann zurück zu dem Hilfsgefäß 2.8 und wird erneut, also im Kreislauf,
mittels der Pumpe 2.5 über die Lamellen geführt. Wenn der Reinigungsvorgang nach einer
bestimmten Waschzeit beendet ist, wird anstelle des waschaktiven Mediums Spülflüssigkeit
aus dem Vorratsbehälter 2.2 in das Hilfsgefäß 2.8 gefüllt und dann in gleicher Weise
im Kreislauf über die Lamellen des Lamellen-Blocks 1.5 geleitet.
[0023] Nach dem Spülen wird die Waschvorrichtung 1 entfernt. Der Lamellen-Block 1.5 hängt
dann frei und tropft in eine unter letzterem angeordnete Abtropfwanne 3.1 ab. Die
Abtropfwanne ist in nicht gezeigte Verbindungsketten der Lamellen eingehängt. Bei
besonders formempfindlichen Lamellentypen kann der Lamellen-Block 1.5 zwischen zwei
seitlichen Klemmleisten 3.2 aufgenommen und getrocknet werden. Dies zeigt Fig. 4.
[0024] Die besonderen Vorteile des mittels der vorstehend erläuterten Vorrichtung durchführbaren
Reinigungsverfahrens liegen darin, daß die Rüstzeiten äußerst gering sind und alle
Partien des Reinigungsgutes unter gleichen physikalischen Bedingungen gereinigt werden.
Bei der beschriebenen Lamellenreinigung sind die Rüstzeiten unabhängig von Anzahl
und Fläche der Lamellen und angesichts der völlig gleichartigen Behandlung aller
Lamellen eines Lamellen-Blocks können keine Längenabweichungen einzelner Lamellen
eintreten.
1. Verfahren zum Reinigen von Vorhang-Lamellen, Gardinen oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Schritt das zu reinigende Gut in Einbaulage an einer Laufschiene
hängend zu einem Block (1.5) zusammengeschoben wird, daß dann in einem zweiten Schritt
waschaktives Medium und danach in einem dritten Schritt Spülflüssigkeit jeweils von
oben im Kreislauf über das zusammengeschobene Reinigungsgut geleitet werden und daß
schließlich in einem vierten Schritt das Reinigungsgut getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsgut frei hängend
getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsgut zwischen
Klemmleisten (3.2) eingeklemmt getrocknet wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine Waschvorrichtung (1), die in eine das zu reinigende Gut führende Laufschiene
(1.4) einhängbar ist und deren Hauptbauteile aus einem Anschlag (1.1), einem Düsenstock
(1.2), einem sich von diesem abwärts erstreckenden und das Reinigungsgut im Anwendungsfalle
schlauchförmig umschließenden Mantel (1.7) sowie einer Auffangwanne (2.7) bestehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dem
Düsenstock (1.2) und der Auffangwanne (2.7) zwecks Anpassung an die Länge des zu reinigenden
Gutes einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Auffangwanne
(2.7) und einer Pumpe (2.5) zum wahlweisen Fördern waschaktiven Mediums oder der Spülflüssigkeit
am tiefsten Punkt des Kreislaufs ein Hilfsgefäß (2.8) angeordnet ist, das ein größeres
Fassungsvermögen als die Vorratsbehälter (2.1, 2.2) aufweist und wahlweise auf je
einen der Vorratsbehälter schaltbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Entleerung
das Hilfsgefäß (2.8) auf ein Niveau oberhalb der Vorratsbehälter (2.1, 2.2) anhebbar
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Hilfsaggregate, wie die Vorratsbehälter (2.1, 2.2), Verrohrungen (2.3) und Ventile
(2.4), eine Pumpe (2.5), eine Heizung (2.6) und das Hilfsgefäß (2.8) auf einem Wagen
(2) angeordnet sind.