(19)
(11) EP 0 352 496 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.01.1990  Patentblatt  1990/05

(21) Anmeldenummer: 89111850.7

(22) Anmeldetag:  29.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47L 4/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.07.1988 DE 3825622

(71) Anmelder: König, Reinhard, Dr.-Ing.
D-76275 Ettlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • König, Reinhard, Dr.-Ing.
    D-76275 Ettlingen (DE)

(74) Vertreter: Geitz, Heinrich, Dr.-Ing. 
Kaiserstrasse 156
D-76133 Karlsruhe
D-76133 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Reinigen von Vorhang-Lamellen, Gardinen oder dergleichen


    (57) Bei dem Verfahren wird das zu reinigende Gut, bei dem es sich um Vorhang-Lamellen, Gardinen oder dergleichen handeln kann, in Einbaulage an einer Laufschiene hängend belassen und nach dem Zusammenschieben zu einem Block (1.5) wird zunächst waschaktives Medium und danach Spülflüssigkeit jeweils von oben im Kreislauf über das Reinigungsgut geleitet, das nach dem Spülvorgang getrocknet wird. Eine Waschvorrichtung (1) ist in eine das zu reinigende Gut führende Laufschiene einhängbar und mit einem im Anwendungsfalle das Reinigungsgut schlauchförmig umschließenden Mantel (1.7) versehen. Die Waschvorrichtung besitzt ferner einen bei bestimmungsgemäßer Verwendung über dem Reinigungsgut liegenden Düsenstock (1.2) und eine unter dem Reinigungsgut angeordnete Auffangwanne (2.7), in die das untere Ende des Mantels hineinragt. Mittels einer Pumpe (2.5) werden nacheinander waschaktives Medium und Spülflüssigkeit im Kreislauf jeweils von oben über das zu reinigende Gut geleitet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Vorhang-Lamellen, Gardinen oder dergleichen, die ins­besondere zur Fensterdekoration verwendet werden, fer­ner eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.

    [0002] Zur Fensterdekoration eingesetzte Lamellen, Gardinen, Vorhänge oder dergleichen verschmutzen im Laufe der Zeit und müssen deshalb in bestimmten Zeitintervallen gereinigt werden. Dies erweist sich insbesondere bei Vorhang-Lamellen insofern als arbeits- und zeitaufwen­dig, als zum Zwecke der Reinigung die verschmutzten Lamellen demontiert, jeweils Stück für Stück durch Waschen und Bürsten gereinigt und danach wieder mon­tiert werden müssen.

    [0003] Neben dem beträchtlichen Arbeits- und Zeitaufwand hat sich gezeigt, daß nach dem Reinigen Längenabwei­chungen zwischen den Lamellen eines Lamellen-Vorhangs auftreten können, was naturgemäß den bestimmungs­gemäßen dekorativen Charakter eines derartigen Vor­hangs beeinträchtigt. Insoweit werden vielfach ver­schmutzte Lamellen einfach gegen neue Lamellen aus­getauscht, was jedoch äußerst kostspielig ist.

    [0004] Demgemäß sollen durch die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen werden, mittels deren Vorhang-Lamellen, Gardinen oder dergleichen schnell und einfach sowie unter gleichen physikalischen Be­dingungen für das gesamte Gut gereinigt werden können.

    [0005] In verfahrenstechnischer Hinsicht ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in einem ersten Schritt das zu reinigende Gut in Einbaulage an einer Laufschiene hängend zu einem Block zusammengeschoben wird, das dann in einem zweiten Schritt waschaktives Medium und danach in einem dritten Schritt Spülflüssigkeit jeweils von oben im Kreislauf über das zusammenge­schobene Reinigungsgut geleitet werden und daß schließ­lich in einem vierten Schritt das Reinigungsgut ge­trocknet wird.

    [0006] Erfindungsgemäß brauchen somit die zu reinigenden Vorhang-Lamellen, Gardinen oder dergleichen zum Zwecke der Reinigung nicht abgenommen und dann wieder auf­gehängt zu werden, sondern bleiben in ihrer bestim­mungsgemäßen Hängelage. Es ist ersichtlich, daß damit ein kostengünstiges und schnell durchführbares Reini­gungsverfahren geschaffen worden ist, das darüber hinaus alle Teile des zu reinigenden Gutes gleichen physikalischen Reinigungsbedingungen unterwirft.

    [0007] Getrocknet werden kann das Reinigungsgut entweder im zusammengeschobenen Zustand, also im Block, in­dem im Reinigungsgut noch enthaltene Spülflüssig­flüssigkeit unter Schwerkraft abtropft, oder aber auch frei hängend. Dabei hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn das Reinigungsgut zwischen Klemmleisten eingeklemmt und dadurch in Form gehalten wird.

    [0008] In vorrichtungstechnischer Hinsicht ist die Erfin­dungsaufgabe durch eine Waschvorrichtung 1 gelöst, die in eine das zu reinigende Gut führende Laufschiene einhängbar ist und deren Hauptbauteile aus einem Anschlag, einem Düsenstock, einem sich von letzterem abwärts erstreckenden und das Reinigungsgut im An­wendungsfalle schlauchförmig umschließenden Mantel sowie einer Auffangwanne bestehen.

    [0009] Der Anschlag und der Düsenstock können dabei zweck­mäßigerweise von einem Rahmen umschlossen sein, der seinerseits den das Reinigungsgut im Anwendungsfalle schlauchförmig umschließenden Mantel trägt.

    [0010] Ferner können der Anschlag und Düsenstock Klemmele­mente aufweisen, die eine Arretierung des an einer Laufschiene hängend geführten Reinigungsgutes im zusammengeschobenen Zustand ermöglichen.

    [0011] Zweckmäßigerweise ist der Abstand zwischen dem Düsen­stock und der Auffangwanne einstellbar, um eine An­passung an unterschiedliche Längen des Reinigungs­gutes vornehmen zu können. Die Auffangwanne, in die der das zu reinigende Gut schlauchförmig umschließende Mantel hineinragen sollte, kann mit Vorteil über ver­stellbare Tragmittel mit dem den Düsenstock und den An­schlag umschließenden Rahmen verbunden sein.

    [0012] Eine andere Weiterbildung der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Auffangwanne und einer Pumpe zum wahlweisen Fördern waschaktiven Mediums oder der Spülflüssigkeit am tiefsten Punkt des Kreislaufs ein Hilfsgefäß angeordnet ist, das ein größeres Fassungsver­mögen als die Vorratsbehälter aufweist und wahlweise auf je einen Vorratsbehälter schaltbar ist, so daß der ge­samte Vorrat an waschaktivem Medium einerseits und Spül­flüssigkeit andererseits in dem Hilfsgefäß aufgenommen werden kann.

    [0013] Durch ein zweckentsprechendes Verrohrungsschema, zu­geordnete Ventile und eine Pumpe wird erreicht, daß aufeinanderfolgend waschaktives Medium und dann Spül­flüssigkeit (Wasser) im Kreislauf von oben über das Reinigungsgut gepumpt werden kann.

    [0014] Das Hilfsgefäß steht bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Vorrichtung am Boden und die zugeordneten Vorratsbe­hälter sind so hoch angeordnet, daß ihr Inhalt bei entspre­chender Ventilstellung immer in das Hilfsgefäß ablaufen kann. Zum Zwecke der Entleerung des Hilfsgefäßes ist dieses jedoch auf ein Niveau oberhalb der Vorratsbehälter anhebbar.

    [0015] Zweckmäßigerweise sind alle Hilfsaggregate, wie die Vorratsbehälter, Verrohrungen und Ventile, eine Pumpe, eine Heizung und das Hilfsgefäß auf einem Wagen ange­ordnet, womit eine leicht handhabbare mobile Vor­richtung für den obengenannten Zweck vorliegt.

    [0016] Bei bestimmungsgemäßer Verwendung saugt die Pumpe aus dem dann auf dem Boden stehenden Hilfsgefäß das diesem zuvor aus dem entsprechenden Vorratsbehälter zugeführte waschaktive Medium an und pumpt es im Kreislauf über das zu reinigende Gut. Dabei kann im Kreislauf eine Zusatzheizung vorgesehen sein. Nach dem Reinigungsvorgang wird in gleicher Weise Spülflüssigkeit im Kreislauf über das zu reinigende Gut geführt.

    [0017] Anhand der beigefügten Zeichnungen soll nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:

    Fig. 1 die in eine Laufschiene für Vorhang-Lamellen eingehängte Waschvorrichtung in einer Schnitt­ansicht und die zu einem Block zusammenge­schobenen Vorhang-Lamellen,

    Fig. 2 die Waschvorrichtung in einem der Schnitt­linie A-A in Fig. 1 entsprechenden Querschnitt,

    Fig. 3 in einer schematischen Gesamtansicht einen alle Hilfseinrichtungen aufnehmenden Wagen und die Waschvorrichtung bei bestimmungs­gemäßer Verwendung und

    Fig. 4 den unteren Teil eines zwischen Klemmelementen aufgenommenen Lamellen-Blocks sowie eine unter diesem angeordnete Abtropfwanne.



    [0018] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß ein Anschlag 1.1 und ein Düsenstock 1.2 mit Hilfe von als Schrauben mit Kontermuttern ausgebildeten Klemmelementen 1.3 mit einer die Vorhang-Lamellen hängend aufnehmenden Lauf­schiene 1.4 lösbar verbunden sind. In der Zeichnung sind die Vorhang-Lamellen zu einem Lamellen-Block 1.5 zusammengeschoben.

    [0019] Den Anschlag 1.1 und den Düsenstock 1.2 umgibt ein Rahmen 1.6, an dem ein sich abwärts erstreckender und den Lamellen-Block 1.5 umschließender Mantel 1.7 befestigt ist. Über eine nur angedeutete Strömungs­mittelzuleitung 1.8 ist der Düsenstock 1.2 alternativ mit waschaktivem Medium oder mit Spülflüssigkeit ver­sorgbar. Unter dem Lamellen-Block 1.5 befindet sich eine Auffangwanne 2.7, in die das untere Ende des den Lamellen-Block 1.5 umschließenden Mantels hinein­ragt. Dies zeigt Fig. 3.

    [0020] Aus Fig. 3 ist ferner ein Wagen 2 ersichtlich, der einen Vorratsbehälter 2.1 für waschaktives Medium und einen weiteren Vorratsbehälter 2.2 für Spülflüssig­keit (Wasser) besitzt. Die Behälter 2.1, 2.2 sind über Rohrleitungen 2.3 und Ventile 2.4 mit einem am Boden abgestellten Hilfsgefäß 2.8 verbunden. Das Hilfsge­fäß 2.8 kann wahlweise mit waschaktivem Medium aus dem Vorratsbehälter 2.1 oder mit Spülflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 2.2 gefüllt werden. In das Hilfs­gefäß 2.8 ragt eine Ansaugleitung hinein, die mit einer Pumpe 2.5 in Strömungsverbindung steht, von der sich die Leitung 1.8 zum Düsenstock 1.2 hin er­ streckt. Die Leitung ist über eine Heizung 2.6 ge­führt.

    [0021] Bei bestimmungsgemäßer Verwendung wird zunächst die Waschvorrichtung in der oben erläuterten Weise an die Laufschiene 1.4 angehängt. Der Düsenstock 1.2 er­streckt sich dann über den zum Lamellen-Block 1.5 zu­sammengeschobenen Lamellen und letztere sind von dem an dem Rahmen 1.6 hängenden Mantel 1.7 umschlossen, der unterseitig bis in die Auffangwanne 2.7 hinein­reicht, von der sich eine in das Hilfsgefäß 2.8 ein­mündende Abflußleitung forterstreckt.

    [0022] Nach diesen Vorbereitungen wird das Hilfsgefäß 2.8 mit waschaktivem Medium aus dem Vorratsbehälter 2.1 gefüllt und anschließend dieses Medium mittels der Pumpe 2.5 zum Düsenstock 1.2 gefördert, um dann von oben über die im Lamellen-Block 1.5 zusammengefaßten Lamellen abwärts zu rinnen. Das sich in der Auffang­wanne 2.7 sammelnde waschaktive Medium strömt dann zurück zu dem Hilfsgefäß 2.8 und wird erneut, also im Kreislauf, mittels der Pumpe 2.5 über die Lamellen geführt. Wenn der Reinigungsvorgang nach einer be­stimmten Waschzeit beendet ist, wird anstelle des waschaktiven Mediums Spülflüssigkeit aus dem Vor­ratsbehälter 2.2 in das Hilfsgefäß 2.8 gefüllt und dann in gleicher Weise im Kreislauf über die Lamellen des Lamellen-Blocks 1.5 geleitet.

    [0023] Nach dem Spülen wird die Waschvorrichtung 1 entfernt. Der Lamellen-Block 1.5 hängt dann frei und tropft in eine unter letzterem angeordnete Abtropfwanne 3.1 ab. Die Abtropfwanne ist in nicht gezeigte Verbindungs­ketten der Lamellen eingehängt. Bei besonders form­empfindlichen Lamellentypen kann der Lamellen-Block 1.5 zwischen zwei seitlichen Klemmleisten 3.2 aufge­nommen und getrocknet werden. Dies zeigt Fig. 4.

    [0024] Die besonderen Vorteile des mittels der vorstehend erläuterten Vorrichtung durchführbaren Reinigungs­verfahrens liegen darin, daß die Rüstzeiten äußerst gering sind und alle Partien des Reinigungsgutes unter gleichen physikalischen Bedingungen gereinigt werden. Bei der beschriebenen Lamellenreinigung sind die Rüstzeiten unabhängig von Anzahl und Fläche der Lamellen und angesichts der völlig gleichartigen Be­handlung aller Lamellen eines Lamellen-Blocks können keine Längenabweichungen einzelner Lamellen eintreten.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Reinigen von Vorhang-Lamellen, Gardinen oder dergleichen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in einem ersten Schritt das zu reinigende Gut in Einbaulage an einer Laufschiene hängend zu einem Block (1.5) zusammengeschoben wird, daß dann in einem zweiten Schritt waschaktives Medium und danach in einem dritten Schritt Spülflüssigkeit jeweils von oben im Kreislauf über das zusammengeschobene Rei­nigungsgut geleitet werden und daß schließlich in einem vierten Schritt das Reinigungsgut getrocknet wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsgut frei hängend getrocknet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsgut zwischen Klemmleisten (3.2) ein­geklemmt getrocknet wird.
     
    4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach An­spruch 1, gekennzeichnet durch eine Waschvorrichtung (1), die in eine das zu reinigende Gut führende Laufschiene (1.4) einhängbar ist und deren Hauptbauteile aus einem Anschlag (1.1), einem Düsenstock (1.2), einem sich von diesem ab­wärts erstreckenden und das Reinigungsgut im Anwendungs­falle schlauchförmig umschließenden Mantel (1.7) sowie einer Auffangwanne (2.7) bestehen.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dem Düsenstock (1.2) und der Auffangwanne (2.7) zwecks Anpassung an die Länge des zu reinigenden Gutes einstellbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß zwischen der Auffangwanne (2.7) und einer Pumpe (2.5) zum wahlweisen Fördern waschaktiven Mediums oder der Spülflüssigkeit am tiefsten Punkt des Kreis­laufs ein Hilfsgefäß (2.8) angeordnet ist, das ein größeres Fassungsvermögen als die Vorratsbehälter (2.1, 2.2) aufweist und wahlweise auf je einen der Vorratsbe­hälter schaltbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Entleerung das Hilfsgefäß (2.8) auf ein Niveau oberhalb der Vorratsbehälter (2.1, 2.2) anhebbar ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß alle Hilfsaggregate, wie die Vorrats­behälter (2.1, 2.2), Verrohrungen (2.3) und Ventile (2.4), eine Pumpe (2.5), eine Heizung (2.6) und das Hilfsgefäß (2.8) auf einem Wagen (2) angeordnet sind.
     




    Zeichnung