[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh für den Skilanglauf, welcher an seiner
Vorderseite ein Federelement trägt, das bei Anlage an einem festen Teil eines Skis
und/oder einer Bindung der Aufwärtsdrehung des Schuhs um dessen Vorderkante entgegenwirkt,
wobei die Sohle des Schuhs eine horizontale Querachse trägt oder zur Aufnahme einer
solchen geeignet ausgebildet ist, welche eine lösbare Verbindung des Schuhs mit dem
Ski und/oder mit der Bindung vermittelt.
[0002] Ein derartiger Schuh ist aus der EP-0169429 bekannt. Bei diesem Schuh ist die Schuhsohle
biegsam ausgebildet, wobei insbesondere ihr nach vorne verlängerter Endbereich als
Federelement wirkt. Die Ausgestaltung der vorderen Schuhsohlenverlängerung als Federelement
ist zwar seit langem bekannt und ist vor allem auch bei den traditionellen Nordic-Norm
Langlaufschuhen üblich. Dennoch hat diese Ausführung einige gravierende Nachteile.
So ist die vordere Sohlenverlängerung durch das wiederholte Abbiegen einer raschen
Abnützung unterworfen. Dabei läßt zunächst die Rückstellkraft nach, schließlich können
auch Risse im Material auftreten. Weiters ist es bei einer Ausgestaltung der Sohlenverlängerung
als Feder schwierig, genau die gewünschte Federcharakeristik zu erreichen, da ja bei
der Auswahl des Sohlenmateriales und der Dimensionierung gleichzeitig auch andere
Kriterien berücksichtigt werden müssen.
[0003] Schuhe, welche im Sohlenbereich eine horizontale Querachse als Angriffsstelle für
eine Skibindung tragen, sind verschiedentlich bereits bekannt geworden. Im Falle der
Einrichtung nach DE-PS 222 828 liegt damit die Schwenkachse geringfügig vor der Schuhsohle,
ebenso auch bei der Einrichtung nach US-PS 3,003.777. Beispielsweise aus DE-AS 2,622.966
ist es aber auch bereits bekannt geworden, die Schwenkachse in den vorderen Sohlenrand
zu integrieren, wobei die zuletzt genannte Ausbildung den Vorteil hat, daß die horizontale
Querachse seitlich nicht über die Schuhsohle vorragt.
[0004] Falls ein Schuh in der vorgeschlagenen Weise mit einer horizontalen Querachse versehen
ist, bestehen verschiedene Möglichkeiten, ihn lösbar mit dem Ski zu verbinden. Die
Erfindung ist auf die Verwendung einer speziellen Bindung nicht eingeschränkt. Als
Beispiel für mögliche Ausführungen können jene Bindungen dienen, welche in den drei
zuletzt genannten Druckschriften dargestellt sind.
[0005] Die Erfindung stellt sich also die Aufgabe, bei einem Skischuh der eingangs skizzierten
Art, die genannten Nachteile zu vermeiden und ein Federelement an der Vorderseite
eines Skilanglaufschuhes unabhängig vom Sohlenmaterial so zu gestalten, daß die Federcharakteristik
den jeweiligen Anforderungen entsprechend wahlweise gestaltet werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß ist in diesem Sinne vorgesehen, daß das Federelement ein Bügel aus
Federdraht ist. Es ist auch möglich, Querachse und Federdraht konstruktiv zu verbinden,
etwa indem der innerhalb der Sohle horizontal, außerhalb derselben schräg nach oben
verlaufende Federdraht an der Querachse, diese untergreifend, anliegt. Die Elastizität
des Federdrahtes wird maximal ausgenützt, wenn der Bügel im wesentlichen mittels seines
Quersteges am skifesten Teil des Skis bzw. der Bindung abgestützt ist.
[0007] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der Zeichnung erläutert.
Fig.1 ist eine Seitenansicht des Vorderteiles eines erfindungsgemäßen Schuhs mit einer
angedeuteten Bindung und
Fig.2 die zugehörige Draufsicht.
[0008] Wesentlich am dargestellten Schuh 1 ist es, daß er sowohl ein Federelement 4 trägt,
welches einer Aufwärtsbewegung der Ferse entgegenwirkt, wie auch eine Querachse 3,
an welcher eine Skibindung 11 angreifen kann. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Federelement als Bügel 4 aus Federdraht ausgebildet, welcher mittels seiner
beiden Schenkel 4a,4b in der Sohle 2 des Schuhs 1 verankert ist.
[0009] Die horizontale Querachse 3, um welche der Schuh 1 gegen den Widerstand der Feder
4 um die Skibindung 11 schwenkbar ist, ist an der Sohle 2 mittels die Querachse 3
umfassender, in der Sohle 2 verankerter Haltebleche 5 gelagert.
[0010] Der dargestellte Schuh 1 kann auf einem Ski 10 in verschiedener Weise befestigt werden,
weshalb die verwendete Skibindung 11 auch nur schematisch angedeutet ist. Wesentlich
ist, daß sie ein Widerlager 12 für den Bügel 4 umfaßt, und daß zur schwenkbaren Halterung
der Querachse 3 Halteteile 13 vorgesehen sind.
[0011] Wie bereits einleitend erwähnt, könnte der Schuh 1 statt einer Querachse 3 auch ein
Lager für eine zur Skibindung gehörende Querachse tragen, wie dies beispielsweise
in US-PS 3,003.777 dargestellt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Schuh 1 am Widerlager 12 der Skibindung 11 im wesentlichen über seinen Quersteg 4c
abgestützt. Es ist aber auch denkbar, in den schräg nach oben verlaufenden Abschnitten
der beiden Schenkel 4a,4b des Bügels 4 je einen Knick einzubauen. In Abhängigkeit
von der Richtung des Verlaufes der beiden Endabschnitte der Schenkel 4a,4b des Bügels
4 liegt dann letzterer entweder ausschließlich mittels seines Quersteges 4c oder aber
mittels der so erstellten Endabschnitte der beiden Schenkel 4a,4b und des Quersteges
4c am Widerlager 12 der Skibindung 11 an.
[0012] Die konstruktive Ausgestaltung des sehr allgemeinen Erfindugnsgedankens ist somit
auf vielfache Weise möglich.
1. Schuh (1) für den Skilanglauf, welcher an seiner Vorderseite ein Federelement (4)
trägt, das bei Anlage an einem festen Teil eines Skis (10) und/oder einer Bindung
(11) der Aufwärtsdrehung des Schuhs (1) um dessen Vorderkante entgegenwirkt, wobei
die Sohle (2) des Schuhs (1) eine horizontale Querachse (3) trägt oder zur Aufnahme
einer solchen geeignet ausgebildet ist, welche eine lösbare Verbindung des Schuhs
(1) mit dem Ski (10) und/oder mit der Bindung (11) vermittelt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement ein Bügel (4) aus Federdraht ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (4) zwei Schenkel
(4a,4b) aufweist, die innerhalb der Sohle (2) des Schuhs (1) horizontal, außerhalb
derselben schräg nach oben verlaufen und an der Querachse (3), diese untergreifend,
anliegen.
3. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (4) im wesentlichen
mittels seines Quersteges (4c) am skifesten Teil des Skis (10) bzw. der Bindung (11)
abgestützt ist.