[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung und insbesondere
zur Reinigung von Fußböden und dergleichen.
[0002] Die Oberflächenbehandlung oder Reinigung von Fußböden bereitet besondere Schwierigkeiten
bei starken Verschmutzungen, etwa durch festgetretene Kaugummis, Farbreste oder -tropfen
und ähnliche kalt aushärtende Verunreinigungen.
[0003] Zu deren Beseitigung sind äußerst zeit- und kostenaufwendige Maßnahmen erforderlich.
Bei Materialien, die sich durch Lösungsmittel nicht entfernen lassen, hat man Dampfstrahler
mit chemischen Zusätzen eingesetzt. Der Kostenaufwand ist ganz erheblich angesichts
der Tatsache, daß pro qm zu behandelnden Bodens etwa eine halbe Stunde erforderlich
ist. Zusätzliche Probleme treten bei dieser Behandlung auf, da Kaugummi bei einer
Temperatur oberhalb 20
oC klebrig wird und Farbreste plastifizieren.
[0004] Angesichts dieser vielschichtigen Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu Verfügung zu stellen, mittels welcher
eine Reinigung von Fußböden von den genannten Problemmaterialien rasch, einfach und
kostengünstig durchführbar ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches
angegebenen Merkmale, wobei hinsichtlich bevorzugter Ausgestaltungen der Vorrichtung
auf die Merkmale der Unteransprüche verwiesen wird.
[0006] Nach der Erfindung ist eine rotatorisch angetriebene Halterung für nadelförmige Stifte
vorgesehen, die um ihre Längsachse drehbar in der Halterung gelagert und stirnendseitig
mit der Bodenoberfläche zur Anlage führbar sind. Die über den Boden gleitenden nadelförmigen
Stifte drehen sich bei einer Rotation der Halterung um ihre eigene Längsachse und
heben dabei in Sekundenschnelle die Verunreinigung vom Boden ab, wobei lockere, etwa
spanförmige Reste der Verunreinigung übrigbleiben, die abgefegt oder abgesaugt werden
können. Es läßt sich somit eine gegenüber herkömmlichen Verfahren unvergleichbar
hohe Flächenleistung erzielen.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Stifte gegen den Druck
einer Feder in Axialrichtung verschiebbar. Damit kann sich die Eingriffsfläche an
Bodenunebenheiten anpassen. Somit ist auch die Behandlung bzw. Reinigung beispielsweise
von Kopf- oder Verbundsteinplaster möglich.
[0008] Die Stifte tragen zweckmäßig eine umlaufende Schulter, die einerseites eine axiale
Lagerfläche für die Stifte in ihrer Halterung und andererseits eine Anlagefläche für
die Druckfeder bildet. Die Stifte tragen vorzugsweise eine abgerundete Endabschlußfläche.
Sie sind damit in der Lage, sich den Bodenunebenheiten gleitend anzupassen. Für einen
intensiveren Eingriff, insbesondere bei ebenen Böden, können die Stifte jedoch auch
endseitig in einem Quersteg oder einem Kreuzsteg auslaufen.
[0009] Die Halterung mit dem sie antreibenden Motor ist vorteilhaft am Fußende eines Stabes
befestigt. Damit läßt sich die Vorrichtung von einer Person in stehender Haltung
manipulieren und in einfacher gezielter Weise zum Einsatz bringen.
[0010] Die Halterung besteht, entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung, aus einem
Rohrabschnitt, der zwei Endabschlußkappen trägt, wobei die Stifte in der bodenseitigen
Endabschlußkappe geführt sind. Die im Inneren des Rohrabschnittes angeordneten Druckfedern,
die die Stifte in Richtung der Eingriffsfläche belasten, sind dementsprechend vor
Verunreinigung geschützt.
[0011] Zweckmäßigerweise ist die Halterung gegenüber der Bodenfläche abgestützt. Dabei kann
diese Abstützung aus mindestens drei in Axialrichtung federnd gehaltenen Füßen bestehen.
Zum besseren Eingriff können die Füße endseitig Gummikappen tragen. Andererseits
kann die Abstützung aus einem die Halterung federnd aufnehmenden Rohrabschnitt bestehen,
wobei sich Halterung und Rohrabschnitt gegen den Federdruck teleskopartig ineinander
verschieben. Dabei kann die auf den Boden aufsetzbare Rohrendabschlußfläche eine
umlaufende Dichtung tragen.
[0012] Weitere Vorteile, Einzelheiten und erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Dabei zeigt im einzelnen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 die Seitenansicht eines der nadelförmigen Stifte,
Fig. 3 eine Ansicht der Vorrichtung von unten,
Fig. 4 die Seitenansicht einer Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 5 die Bodenansicht eines der nadelförmigen Stifte in größerem Maßstab, und
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung einer anderen endseitigen Ausgestaltung
der Stifte.
[0013] Die in den Figuren 1 und 4 in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 versehene
Vorrichtung umfaßt als wesentliche Bestandteile die Halterung 11 für die nadelförmigen
Stifte 12, sowie einen Motor 13 für den rotatorischen Antrieb der Halterung 11 um
ihre Längsachse.
[0014] Wie aus der Darstellung gemäß Fig. 1, die einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung
10 wiedergibt, deutlich wird, besteht die Halterung 11 aus einem Rohrabschnitt 14
, der mit einer oberen Endabschlußkappe 15 sowie einer unteren Endabschlußkappe 16
beidseitig verschlossen ist. In der unteren Endabschlußkappe 16 sind in entsprechenden
Bohrungen die nadelförmigen Stifte 12 um ihre eigene Längsachse drehbar gehalten.
Einer dieser Stifte ist in Fig. 2 in Seitenansicht dargestellt. Es handelt sich hierbei
um einen im wesentlichen zylindrischen Körper, der in einem Abstand von seinem oberen
Ende eine umlaufende Schulter 17 trägt.
[0015] Wie die Fig. 1 zeigt,liegen die Stifte 12 mit der Unterseite der umlaufenden Schulter
17 an der oberen Fläche der unteren Endabschlußkappe 16 an. Sie stehen unter dem
Druck einer Spiralfeder 18, die über eine Zwischenscheibe 19 gegen die obere Fläche
der umlaufenden Schulter 17 drückt. Die Stifte 12 sind dementsprechend gegen den Druck
der Feder 18 axial verschieblich und um ihre eigene Längsachse drehbar in der unteren
Endabschlußkappe 16 gehalten.
[0016] Die obere Endabschlußkappe 15 der Halterung 11 ist mit Sacklöchern versehen, die
den Bohrungen innerhalb der unteren Endabschlußkappe 16 gegenüberliegen. Die Sacklöcher
nehmen Haltestifte 20 auf, die ebenfalls eine umlaufende Schulter 21 tragen und die
jeweiligen Gegenlager der Spiralfedern 18 bilden.
[0017] Die im einzelnen nicht dargestellte Antriebswelle des Motors 13 ist an die obere
Abschlußkappe 15 der Halterung 11 angeflanscht, während des Gehäuse des Motors 13
mit dem in Fig. 4 angedeuteten Stab 22 in Verbindung steht. Mittels des Stabes 22
läßt sich die Vorrichtung 10 manipulieren und an den gewünschten bzw. erforderlichen
Stellen einsetzen.
[0018] Die untere Endabschlußkappe 16 der Halterung 11 ist, wie die Fig. 3 zeigt, über Senkschrauben
23 an dem Rohrabschnitt 14 gehalten. Die nadelförmigen Stifte 12 beschreiben bei rotierender
Halterung Kreisbahnen, die jeweils radial nebeneinanderliegen, wie dies aus der Unteransicht
gemäß Fig. 3 deutlich wird.
[0019] Gemäß der in Fig. 4 schematisch wiedergegebenen Ausführungsform ist eine besondere
Abstützung 24 der Halterung 11 gegenüber dem Boden vorgesehen. Die Abstützung 24 umfaßt
Füße 25, die an ihren unteren Enden Gummikappen 26 tragen, über welche sie sich auf
dem Boden abstützen. Die Füße 25 bilden ein Gegenlager für die Aufnahme des Drehmomentes,
wenn die Stifte in Eingriff mit dem Boden bzw. der Verschmutzung, wie etwa einem festgetretenen
Kaugummi 27, stehen.
[0020] Die Füße 25 der Abstützung 24 durchgreifen gleitend Führungen 28 und 29, die ihrerseits
gleitend von Umfangsnuten der Halterung 11 aufgenommen sind, wobei sich diese gegenüber
den Halterungen 28 und 29 zu drehen vermag. Die Füße 25 tragen Ringe 30 als Gegenlager
für eine Spiralfeder 31, die sich am gegenüberliegenden Ende an der Führung 28 abstützt.
Auch der Stab 22 ist gegenüber der Abstützung 24 verschieblich geführt.
[0021] Bei der Entfernung der Verunreinigung 27 vom Boden wird zunächst die Vorrichtung
10 derart plaziert, daß die Füße 25 mit den Gummikappen 26 die Verunreinigung 27 übergreifen.
Der Stab 22 wird sodann in Richtung des Pfeiles 32 verschoben, bis die Stifte 12 mit
dem Boden bzw. der Verunreinigung 27 zum Eingriff kommen. Gleichzeitig wird der Motor
13 aktiviert, der die Halterung 11 in Rotation um ihre Längsachse versetzt.
[0022] Augenblicklich wird Verunreinigung 27 in Spänen vom Boden abgelöst.
[0023] Gemäß einer anderen, nicht dargestellten, Ausführungsform besteht die Abstützung
aus einem teleskopartig die Halterung 11 umgreifenden Rohrabschnitt, der entlang
seiner Unterkante mit einem Gummiring versehen ist.
[0024] Die Stifte 12 können, gemäß der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform, in einem
Quersteg 33 auslaufen. Es kommt hierbei zu einem intensiveren Eingriff des Stiftes
12 mit der Verunreinigung 27, wodurch die Eigenrotation des Stiftes 12 gefördert
wird.
[0025] Einen noch stärkeren Antrieb zur Eigenrotation erhalten die Stifte 12 bei ihrer Endausbildung
als Kreuzsteg 34, wie dies in Fig. 6 wiedergegeben ist.
[0026] Es soll an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich angeführt werden, daß es sich bei
der vorangehenden Beschreibung lediglich um eine solche beispielhaften Charakters
handelt, und daß verschiedene Modifikationen und Abänderungen möglich sind, ohne dabei
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

1. Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung und insbesondere zur Reinigung von Fußböden
und dergleichen, gekennzeichnet durch eine rotatorisch angetriebene Halterung (11)
für nadelförmige Stifte (12), die um ihre Längsachse drehbar in der Halterung (11)
gelagert und stirnendseitig mit der Bodenoberfläche zur Anlage führbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (12) gegen
den Druck einer Feder (18) in Axialrichtung verschiebbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stifte (12) eine umlaufende Schulter (17) tragen.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stifte (12) eine abgerundete Endabschlußfläche besitzen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stifte (12) endseitig in einem Quersteg (33) auslaufen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stifte (12) endseitig in einem Kreuzsteg (34) auslaufen.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterung (11) einen Rohrabschnitt (14) umfaßt, der zwei Endabschlußkappen (15,
16) trägt, wobei die Stifte (12) in der bodenseitigen Endabschlußkappe (16) geführt
sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterung (11) mit dem sie antreibenden Motor (13) am Fußende eines Stabes (22)
befestigt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterung (11) gegenüber der Bodenfläche abstützbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung aus mindestens
drei, in Axialrichtung federnd gehaltenen Füßen (25) besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (25) endseitig
Gummikappen (26) tragen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung aus einem
die Halterung (11) federnd aufnehmenden Rohrabschnitt besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Boden aufsetzbare
Rohrendfläche eine umlaufende Dichtung trägt.