[0001] Die Erfindung betrifft ein Blattfilmnaßentwicklungsgerät mit einer dunkelkammerseitigen
Eingabe der zu entwickelnden Blattfilme und einer Transportvorrichtung zur Bewegung
der Blattfilme durch das Gerät.
[0002] Es ist bei derartigen Geräten bekannt, die zu entwickelnden Blattfilme einzeln von
Hand einzugeben. Generell sind auch Blattfilmstapler bekannt, mit denen die einzelnen
Filme nacheinander von einem Stapel automatisch abgezogen und in ein Gerät eingeführt
werden. Würde man einen derartigen Blattfilmstapler zur Eingabe in ein eingangs genanntes
Gerät verwenden, so hätte man keine Möglichkeit mehr, einen einzelnen, besonders eiligen
Blattfilm sofort zu entwickeln.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einerseits zu entwickelnde Blattfilme
in einer Dunkelkammer von Hand stapelweise in ein eingangs genanntes Gerät eingeben
und im Gerät automatisch einzeln der Entwicklungsvorrichtung zuführen zu können und
andererseits einen besonders eiligen Blattfilm zwischendurch bevorzugt entwickeln
zu können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Hauptanspruchs.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0005] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Blattfilmnaßbehandlungsgerätes,
Fig. 2 erfindungswesentliche Teile des Gerätes nach Figur 1 in Stellung zum Eingeben
von Blattfilm,
Fig. 3 die Teile nach Figur 2 in der Funktionsstellung,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines anderen Ausführungsbeispieles nach der
Erfindung.
[0006] In den Figuren 1 und 4 sind je ein Blattfilmentwicklungsgerät 1 mit Behandlungstanks
2 bis 5 und einer anschließenden Trocknungsvorrichtung 6 und mit bekannten und nicht
gezeigten Blattfilmtransportmitteln sowie einer Auffangvorrichtung 7 für die fertigen
Blattfilme gezeigt. Vor einem Eingabewalzenpaar 8 des Gerätes 1 sind eine Eingangstransportstrecke
9, die durch Walzen oder Transportbänder gebildet sein kann, und eine Einzelblattanlagefläche
10 mit einem hochklappbaren Deckel 11 angeordnet. Im Bereich der Eingangstransportstrecke
9, vorzugsweise unmittelbar davor, ist eine Abtastvorrichtung 12 vorgesehen, durch
die ein in die Einzelblattanlagefläche 10 eingeschobener Blattfilm erkannt wird.
Sie kann beispielsweise als Infrarotlichtschranke, aber auch auf jede andere bekannte
Art ausgebildet sein.
[0007] Gemäß den Figuren 1 bis 3 ist unterhalb der Einzelblattanlagefläche 10 ein Gehäuseteil
13 mit einer Blattfilmstapelvorrichtung untergebracht, von der jeweils ein einzelner
Blattfilm 14 in eine Zwischentransportstrecke 15 gefördert und von dort in die Eingangstransportstrecke
9 und über diese in das Entwicklungsgerät 1 geleitet wird. Zweckmäßigerweise befindet
sich zwischen der Stapelvorrichtung und der Zwischentransportstrecke 15 eine Zwischenwand
16 mit einem Durchführschlitz für Blattfilme 14. Am Gehäuseteil 13 ist eine Beladeklappe
17 oder ein verschließbarer Deckel angelenkt, in deren geöffneter Stellung zu entwickelnde
Blattfilmstapel oder auch einzelne Blattfilme 14 in die Stapelvorrichtung von Hand
eingebbar sind.
[0008] Gegenüber der Beladeklappe 17 im Innern des Gehäuseteiles 13 ist eine Auflagefläche
18 für einen Blattfilmstapel fest angeordnet. Sie ist von oben nach unten gegenüber
der Vertikalen schwach auf die Beladeklappe 17 zu geneigt. Unterhalb der Auflagefläche
18 ist, von ihr beabstandet, ein Fangkorb 19 derart angeordnet, daß zwischen beiden
Teilen 18, 19 ein Spalt 20 besteht, hinter dem eine Abziehvorrichtung 21 für den jeweils
untersten, an der Auflagefläche 18 aufliegenden Blattfilm 14 gelagert ist. Ein an
der Auflagefläche 18 anliegender Blattfilmstapel liegt also mit seinem unteren Ende
in dem Fangkorb 19. Ist das Gerät 1 in Betrieb, so wird der unterste Blattfilm von
der Abziehvorrichtung 21, die im Ausführungsbeispiel als Sauger ausgebildet ist, nach
unten und hinten aus der Stapelvorrichtung herausgezogen und mit seiner Unterkante
in Blattfilmtransportmittel 22, die vorzugsweise durch Transportwalzenpaare gebildet
werden, eingegeben. Durch die Blattfilmtransportmittel 22 wird der Blattfilm dann
in die Transportstrecke 15 weitergeleitet und von dieser in bereits beschriebener
Weise in das Entwicklungsgerät 1. Im Bereich des durch die Blattfilmtransportmittel
22 definierten Blattfilmtransportweges ist wenigstens ein Blattfilmabtastmittel 23,
vorzugsweise eine Infrarotlichtschranke, angeordnet, die das Vorhandensein eines
Blattfilms in dem Transportweg an eine Steuerschaltung 24 meldet. Auch die Abtastvorrichtung
12 ist mit dieser Steuerschaltung 24 verbunden.
[0009] Auch an der Beladeklappe 17 ist ein Fangkorb 25 angeordnet. Er besteht aus einer
im Querschnitt L-förmigen Platine, die an der Beladeklappe 17 über ein Trägerteil
25a derart angelenkt ist, daß seine Stützfläche 25b für einzugebende Blattfilme in
entgegengesetzter Richtung zu der Neigung der Auflagefläche 18 geneigt ist, wenn
die Beladeklappe 17 geöffnet wird. In der geschlossenen Stellung der Beladeklappe
17 ist die Stützfläche 25b auf die Auflagefläche 18 zu geneigt, so daß auf der Stützfläche
25b liegende Blattfilme auf die Auflagefläche 18 bzw. einen hierauf bereits liegenden
Blattfilmstapel fallen. In dieser geschlossenen Stellung der Beladeklappe 17 liegt
das untere Ende des Fangkorbes 25 derart über und vor dem festen Fangkorb 19, daß
die Unterkanten der im Fangkorb 25 befindlichen Blattfilme in den festen Fangkorb
19 hinabgleiten und daher die im Fangkorb 25 befindlichen Blattfilme in der Stapelvorrichtung
18, 19 so abgelegt werden, daß sie nach Abtransport der bereits vorher gestapelten
Blattfilme ebenfalls durch die Abziehvorrichtung 21 nacheinander in das Gerät 1 transportierbar
sind.
[0010] Die Beladeklappe 17 weist Seitenwände 17a auf. An ihnen sind Leitbleche 17b, 17c
befestigt, die einen Einführkanal 17d für einzelne oder mehrere einzugebende Blattfilme
oder Blattfilmstapelteile bilden. Sie sind so geformt, daß in der geöffneten Stellung
der Beladeklappe 17 die einzugebenden Blattfilme direkt auf die Stützfläche 25b und
in den klappenseitigen Fangkorb 25 gleiten. Zur Steuerung der Bewegung sowohl der
Beladeklappe 17 als auch des klappenseitigen Fangkorbes 25 können in wenigstens einer
der Seitenwände 17a zwei Schlitzkurven 17e und 17f vorgesehen sein. Außerdem kann,
diesen zugeordnet, in einer gehäuseteilseitigen Seitenwand eine weitere Schlitzkurve
13a (vgl. Figur 2) angeordnet sein. Die Steuerung der Bewegung des Fangkorbes 25 erfolgt
über einen in die Schlitzkurve 17e eingreifenden, am Trägerteil 25a angeordneten Stift
26 und einen weiteren am Trägerteil 25a angeordneten, in die Schlitzkurve 13a eingreifenden
Stift 27.
[0011] Für die Steuerung einer Dreh-Kipp-Bewegung der Beladeklappe 17 ist ein Gelenkdreieck
mit den Lenkern 28, 29 vorgesehen. In dem Lenker 29 ist ein Stift 30 angeordnet,
der in die Schlitzkurve 17f eingreift. Am unteren Ende des Lenkers 28 ist ebenfalls
der Stift 27 angeordnet, so daß Lenker 28 und Fangkorb 25 gemeinsam in der Schlitzkurve
13a geführt werden. Das freie Ende des Lenkers 29 ist im Gehäuseteil 13 drehbar bei
31 gelagert. Je nach der Form bzw. Länge des Bewegungsweges der Beladeklappe 17 kann
es notwendig sein, den Lenker 29 teleskopisch ausziehbar auszubilden. Dabei kann das
ausziehbare und zusammenschiebbare Lenkerteil 29a über eine Feder 32 mit dem bei 31
angelenkten Lenkerteil 29 gekoppelt sein. Es kann aber auch jede andere geeignete
Steuermechanik für die Beladeklappe 17 und den klappenseitigen Fangkorb 25 verwendet
werden.
[0012] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 4 ist die Stapelvorrichtung 18, 19 mit Beladeklappe
17 oberhalb der Einzelblattanlagefläche 10 angeordnet. Hierdurch wird die Blattfilmtransportstrecke
9, 22 kürzer. Dafür wird aber das gesamte Gerät raumgreifender. Im übrigen werden
hier für funktionsgleiche Teile dieselben Bezugsziffern verwendet wie nach den Figuren
1 bis 3. Die Funktionsweise ist im wesentlichen dieselbe.
[0013] Kurz zusammengefaßt, ist diese Funktionsweise der gezeigten Vorrichtung die folgende.
[0014] Zum Eingeben von Blattfilmen oder Blattfilmstapelteilen, die automatisch vom Stapel
abgezogen und in das Gerät 1 eingegeben werden sollen, werden die Belade klappe 17
geöffnet und die Blattfilme in den Einführkanal 17d eingeschoben. Von hier fallen
sie in den klappenseitigen Fangkorb 25 und werden beim Schließen der Beladeklappe
17 in die Stapelvorrichtung 18, 19 eingeschichtet. Dann werden durch den Spalt 20
die Blattfilme von unten nacheinander abgezogen und in das Entwicklungsgerät 1 transportiert.
Die Lichtschranke 23 meldet das Vorhandensein von Blattfilm im Wege der Transportmittel
22. Wird nun ein besonders eiliger Blattfilm auf der Einzelblattanlagefläche 10 bis
zur Lichtschranke 12 geschoben, so meldet letztere an die Steuervorrichtung 24, daß
hier ein Transport erfolgen soll. Mittels der Steuervorrichtung wird die Abziehvorrichtung
21 stillgesetzt, so daß zunächst kein weiterer Blattfilm vom Stapel abgezogen wird.
Nach Freiwerden der durch die Transportmittel 22 und 15 definierten Blattfilmtransportstrecken
wird die Transportstrecke 9 eingeschaltet und der hier eingegebene einzelne Blattfilm
bevorzugt in das Entwicklungsgerät 1 eingeführt. Ist dieser in das Gerät 1 eingeführt
und folgt kein weiterer Einzelfilm an der Lichtschranke 12, so wird über die Steuervorrichtung
24 die Abziehvorrichtung 21 wieder in Betrieb gesetzt, so daß der Blattfilmtransport
vom Stapel fortgesetzt wird. Sinnvoll kann es dabei sein, daß ein Hauptschalter 33
vorgesehen ist, durch den erst in der geschlossenen Stellung der Beladeklappe 17
der Antrieb für die Abziehmittel 21 und die stapelseitigen Blatttransportmittel 22
einschaltbar ist.
1. Blattfilmnaßentwicklungsgerät mit einer dunkelkammerseitigen Eingabe der zu entwickelnden
Blattfilme und einer Transportvorrichtung zur Bewegung der Blattfilme durch das Gerät,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Blattfilmstapelvorrichtung (18, 19) vorgesehen ist mit einer von außen
zu öffnenden Beladeklappe (17) zum Eingeben von Blattfilmstapeln (14) und einer Abziehvorrichtung
(21) für einzelne Blattfilme an der der Beladeklappe (17) abgewandten Stapelseite,
daß eine Einzelblattanlagefläche (10) unter- oder oberhalb der Beladeklappe (17) angeordnet
ist, daß im Anschluß an die Abziehvorrichtung (21) und an die Einzelblattanlagefläche
(10) Blattfilmtransportmittel (9; 22) gelagert sind, durch die ein Blattfilm aus
der Einzelblattanlagefläche (10) oder aus der Blattfilmstapelvorrichtung (18, 19)
in die Transportvorrichtung (8) führbar ist, und daß Blattfilmabtastmittel (14, 23)
in den durch die Blattfilmtransportmittel (9, 22) bestimmten Transportwegen liegen,
durch die bei Vorhandensein eines Blattfilms auf der Einzelblattanlagefläche (10)
ein Antrieb für die Abziehvorrichtung (21) und die stapelseitigen Blattfilmtransportmittel
(22) ab- und einer für die Einzelblattanlagefläche (10) einschaltbar ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hauptschalter (33) vorgesehen
ist, der in der geschlossenen Stellung der Beladeklappe (17) geschlossen ist und
durch den in seiner geöffneten Stellung ein Einschalten des Antriebs für die Abziehvorrichtung
(21) und die stapelseitigen Blattfilmtransportmittel (22) verhindert ist.
3. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beladeklappe (17) gegenüber einer Auflagefläche (18) für den Blattfilmstapel (14)
schwenkbar gelagert ist und einen ersten Fangkorb (25) für einen einzugebenden Blattfilmstapel
aufweist, daß zwischen der Auflagefläche (18) und einem weiteren, tiefer gelegenen
Fangkorb (19) ein Spalt (20) vorgesehen ist, hinter dem die Abziehvorrichtung (21)
angeordnet und durch den sie gegen einen an der der Beladeklappe (17) abgewandten
Stapelseite liegenden Blattfilm führbar ist, und daß die Auflagefläche (18) und der
erste Fangkorb (25) in der geschlossenen Stellung der Beladeklappe (17) derart zueinander
geneigt sind, daß ein im ersten Fangkorb (25) liegender Blattfilmstapelteil in den
weiteren Fangkorb (19) hinabgleitet.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an Seitenwänden (17a) der Beladeklappe
(17) ein Einführkanal (17d) für einen einzugebenden Blattfilmstapelteil befestigt
ist, demgegenüber der erste Fangkorb (25) dreh- und verschiebbar an der Beladeklappe
(17) geführt ist.
5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beladeklappe (17) dreh- und verschiebbar am Gerät (1) geführt ist.
6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens
einer der Seitenwände (17a) zwei unterschiedliche Schlitzkurven (17e, 17f) vorgesehen
sind, daß in einer Schlitzkurve (17f) ein Stift (30) eines Lenkers (29) eines Gelenkdreiecks
(28, 29) geführt ist, daß dieser Lenker (29) am Gerät (1 bzw. 13) drehbar gelagert
und teleskopartig ausziehbar ist und daß der andere Lenker (28) mit einem weiteren
Stift (27) in einer weiteren geräteseitigen Schlitzkurve (13a) geführt ist, daß ein
dritter Stift (26) in die andere in der Seitenwand (17a) angeordnete Schlitzkurve
(17e) eingreift und an einem Ende des ersten Fangkorbes (25) angeordnet ist und daß
das andere Ende des ersten Fangkorbes (25) ebenfalls über den weiteren Stift (27)
in der geräteseitigen Schlitzkurve (13a) geführt ist.