[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe eines festen, durch Abrieb jeweils
bereichsweise ablösbaren Stoffes, insbesondere festen Klebstoffes, mit einer Hülse
mit seitlichen Öffnungsschlitzen und einem in der Hülse mittels im Bereich der Schlitze
angeordneten, von außen betätigbaren Verschiebemitteln verschiebbaren Kolben zum
Ausschieben des festen Stoffes aus der Hülse.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der japanischen Offenlegungsschrift 47-5780 bekannt.
Bei dieser Vorrichtung sind die Verschiebemittel als entlang der Öffnungsschlitze
verschiebbare, fest mit dem Kolben verbundene seitliche Griffe ausgebildet, welche
durch Verschieben über den Kolben ein Ausschieben des festen Stoffes ermöglichen.
Nachteilig ist jedoch, daß durch die Öffnungsschlitze jederzeit Luft in die offene
Hülse eintreten kann, wodurch luftempfindliche Stoffe, wie Klebstoffe, in der Hülse
austrocknen und unbrauchbar werden.
[0003] Eine gattungsähnliche Vorrichtung ist durch den bekannten "Pritt-Stift" der Anmelderin
(DE-PS 18 17 985) bekannt. Diese Vorrichtung besteht aus einer geschlossenen Hülse
ohne seitliche Öffnungsschlitze, in welcher ein Kolben mittels einer entlang der Hülsenlängsachse
angeordneten Schraubspindel durch Verdrehen derselben verschoben werden kann. Der
Aufbau dieser Vorrichtung ist einerseits relativ aufwendig und dadurch für derartige
Wegwerfartikel ziemlich kostenintensiv, andererseits ist auch die Handhabung relativ
unpraktisch, da eine Betätigung der Vorrichtung nur mit beiden Händen möglich ist,
wobei die eine Hand die Hülse festhält und die andere Hand den Drehmechanismus betätigt.
[0004] Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung einer Abgabevorrichtung,
welche mit möglichst einfachen Mitteln kostengünstig und leicht handhabbar eine Aufbewahrung
und Abgabe luftempfindlicher, fester Stoffe, insbesondere Klebstoffe, ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß wenigstens im Bereich der Schlitze die Hülse von außen mit einer
flexiblen, für den ablösbaren Stoff dichten Kunststoffolie versehen ist, und daß
die Verschiebemittel als von außen in die Schlitze federnd eingreifbare Nocken ausgebildet
sind.
[0006] Mit dieser Vorrichting wird auf einfache und kostengünstige Weise die Aufbewahrung
und Abgabe derartiger luftempfindlicher fester Stoffe ermöglicht. Dabei werden die
Nocken durch äußere Druckanwendung mit nur einer Hand des Benutzers, also besonders
leicht handhabbar, in die Öff nungssschlitze hineingepreßt, wodurch der Kolben von
den Nocken formschlüssig erfaßt wird, so daß durch Verschieben der Nocken und damit
des Kolbens der feste Stoff aus der Hülse austritt. Durch die die Hülse wenigstens
bereichsweise umhüllende Kunststoffolie liegt eine geschlossene Hülse vor, obwohl
die Hülse an sich Schlitze aufweist, so daß sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
bevorzugt für luftempfindliche Stoffe, insbesondere feste Klebstoffe, eignet. Dabei
gewährleistet die Flexibilität der Folie, daß durch das Eindrücken und Verschieben
der Nocken die Folie nicht beschädigt wird und somit die Hülse geschlossen bleibt.
[0007] In vorteilhafter Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Verschiebemittel
als die Hülse umschließender Schiebering mit innen liegenden Nocken ausgebildet sind.
Durch diese Ausbildung wird die Handhabbarkeit der Vorrichtung noch verbessert, da
durch die vorgegebene und an die Hülsenaußenfläche angepaßtte Form des Schieberinges
eine exakte Anordnung der Nocken in den Öffnungsschlitzen gewährleistet ist, so daß
zur Betätigung der Vorrichtung lediglich der Schiebering an den entsprechenden Enden
mit zwei Fingern einer Hand zusammengedrückt und verschoben werden muß. Es ist zweckmäßig,
wenn die Nocken paarig ausgebildet sind und der Kolben jeweils zwischen den Nockenpaaren
einschließbar ist. Durch diese konstruktiv einfache Ausbildung wird auf einfache
Weise eine formschlüssige Verbindung zwischen den Nocken und dem Kolben hergestellt,
die ein Verschieben des Kolbens problemlos in beide Längsrichtungen der Hülse ermöglicht.
[0008] Alternativ und besonders bevorzugt sieht die Erfindung auch vor, daß Stirnflächen
der Nocken konkav und Kontaktflächen des Nolbens entsprechend konvex ausgebildet
sind. Auch durch diese Ausbildung wird aur besonders einfache Weise eine formschlüssige
Verbindung zwischen den Nocken und dem Kolben hergestellt. Dabei ist die Kraftübertragung
von den Nocken auf den Kolben aufgrund der großen Kontaktflächen bei einem Zusammendrücken
besonders günstig.
[0009] Vorteilhaft sieht die Erfindung vor, daß die Hülse von außen vollständig mit der
flexiblen Kunststoffolie versehen ist. Durch diese vollständige Umhüllung wird die
Herstellung vereinfacht, insbesondere kann die Kunststoffolie auch gleichzeitig die
Produktbeschriftung enthalten.
[0010] Die Handhabbarkeit der Vorrichtung kann auch dadurch vereinfacht werden, daß in
den Öffnungsschlitzen Rasten ausgebildet sind. In diesen Rasten der Öffnungsschlitze
kann der Kolben nach der Verschiebung einrasten, so daß ohne an dauernden Druck auf
die seitlichen Nocken der Kolben und somit der ablösbare Stoff in fixierter Lage in
der Hülse gehalten wird, wodurch die Anwendung der Vorrichtung, d.h. das Ablösen des
festen Stoffes durch Verstreichen, erleichtert wird.
[0011] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in der einzigen Figur schematisch in einer perspektivischen Explosionsdarstellung
eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0012] Eine Vorrichtung zur Abgabe eines festen, durch Abrieb bereichsweise ablösbaren
Stoffes, insbesondere festen Klebstoffes, weist eine Hülse 1 mit seitlichen Öffnungsschlitzen
2 auf. Dabei ist der Querschnitt der Hülse 1 im in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa elliptisch ausgebildet, selbstverständlich ist jedoch auch eine kreisförmige
oder auch rechteckförmige Ausbildung möglich.
[0013] Die Hülse 1 ist von außen vollständig mit einer flexiblen, luftundurchlässigen Kunststoffolie
3 umgeben, was in der Zeichnung durch eine Schnittlinie 4 angedeutet ist. Durch diese
Umhüllung sind die Öffnungsschlitze 2 der Hülse 1 luftdicht verschlossen, aufgrund
der Flexibilität des Folienmaterials, jedoch ist von außen ein Eingreifen in die
Schlitze 2 möglich.
[0014] Die Hülse 2 weist ein oben offenes Ende 5 auf, wobei die äußere Mantelfläche der
Hülse 1 am oberen Ende 5 über eine umlaufende Kante 6 zum Aufsetzen eines Verschlußdeckels
7 verjüngt ist.
[0015] In das oben offene Ende 5 ist ein Kolben 8 einführbar, dessen Querschnittsfläche
etwa der Innenquerschnittsfläche der Hülse 1 entsprechend ausgebildet ist. Senkrecht
zur eigentlichen Kolberfläche des Kolbens 8 ist ein in den festen, ablösbaren Stoff
von unten einführbares Teil 9 mit einer Öffnung 10 angeordnet, welches seitliche Kontaktflächen
11 aufweist, die konvex ausgebildet sind. Durch diese Ausbildung des Kolbens 8 ist
eine feste Verbindung zwischen dem Kolben 8 und dem in der Zeichnung nicht dargestellten
festen Klebstoff gewährleistet, wobei der Klebstoff derartig geformt ist, daß er
vor dem erstmaligen Gebrauch der Vorrichtung den Innenraum der Hülse 1 vollstän dig
ausfüllt.
[0016] Zur Verschiebung des Kolbens 8 entlang der Hülse 1 dient ein Schiebering 12, welcher
in der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform zweiteilig ausgebildet ist,
selbstverständlich aber auch einstückig ausgebildet sein kann. Der Schiebering 12
ist derart ausgebildet, daß er die Hülse 1 vollständig umschließt, und weist innen
liegende Nocken 13 auf, deren Stirnflächen 14 konkav ausgebildet sind.
[0017] Der Schiebering 12 ist über die Hülse 1 schiebbar, wobei die Nocken 13 in die Öffnungsschlitze
2 eingreifbar sind. Befindet sich der Schiebering 12 auf derselben Höhe wie der Kolben
8 in der Hülse 1, so ergibt sich durch Zusammendrücken des Schieberinges 12 und das
dadurch bewirkte Eingreifen der Nocken 13 in die seitlichen Öffnungsschlitze 2 eine
formschlüssige Verbindung zwischen den konkaven Stirnflächen 14 der Nocken 13 und
den konvexen Kontaktflächen 11 des Kolbens 8. Durch Verschieben des Schieberinges
12 wird dann der Kolben 8 in der Hülse 1 verschoben, wodurch der feste Stoff aus dem
oben offenen Ende 5 der Hülse ausgeschoben wird.
[0018] Um die Handhabbarkeit der Vorrichtung zu verbessern, sind in den seitlichen Öffnungsschlitzen
2 der Hülse 1 Rasten 15 ausgebildet, in welchen der Kolben 8 einrastet, sobald von
außen kein Druck mehr auf die Nocken 13 des Schieberinges 12 ausgeübt wird. Dadurch
kann auf einfache Weise der Abrieb des festen Stoffes z. B. durch Verstreichen des
Klebstoffes auf einer zu klebenden Fläche durchgeführt werden, ohne daß sich der
Klebstoff in der Hülse 1 verschieben kann.
[0019] Die Kunststoffolie 3 ist derart flexibel und luftundurchlässig ausgebildet, daß
einerseits nach dem Verschließen der Hülse durch den Verschlußdeckel 7 keine Luft
in die Hülse 1 eindringen und der in der Hülse befindliche feste Stoff nicht austrocknen
kann, und andererseits ein ausreichendes Eingreifen der Nocken 13 in die seitlichen
Öffnungsschlitze 2 möglich ist, ohne daß die Folie 3 beschädigt wird.
[0020] Natürlich ist die Erfindung nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne den Grundgedanken
zu verlassen. So können die Kontaktflächen der Nocken und des Kolbens auch anders
ausgebildet sein, z. B. können auf jeder Seite zwei Nocken ausgebildet sein, welche
beim Eingreifen in die Öffnungsschlitze den Kolben zwischen sich einschließen und
dgl. mehr.
1. Vorrichtung zur Abgabe eines festen, durch Abrieb jeweils bereichsweise ablösbaren
Stoffes, insbesondere festen Klebstoffes, mit einer Hülse mit seitlichen Öffnungsschlitzen
und einen in der Hülse mittels im Bereich der Schlitze angeordneten, von außen betätigbaren
Verschiebemitteln verschiebbaren Kolben zum Ausschieben des festen Stoffes aus der
Hülse,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens im Bereich der Schlitze (2) die Hülse (1) von außen mit einer flexiblen,
für den ablösbaren Stoff dichten Kunststoffolie (3) versehen ist, und daß die Verschiebemittel
als von außen in die Schlitze (2) federnd eingreifbare Nocken (13) ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebemittel als die Hülse (1) umschließender Schiebering (12) mit innen
liegenden Nocken (13) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nocken paarig ausgebildet sind und der Kolben jeweils zwischen den Nockenpaaren
einschließbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Stirnflächen (14) der Nocken (13) konkav und Kontaktflächen (11) des Kolbens
(8) entsprechend konvex ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (1) von außen vollständig mit der flexiblen Kunststoffolie (3) versehen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Öffnungsschlitzen (2) Rasten (15) ausgebildet sind.