[0001] Die Erfindung betrifft eine Brandsohle, bei der ein Teil, insbesondere der Randbereich,
unelastisch und ein zweiter Teil, insbesondere der Ballenbereich, elastisch ist.
[0002] In der DE-AS 10 00 716 ist beschrieben, daß derartige Brandsohlen bereits vorgeschlagen
worden sind, um Fußbeschwerden zu beseitigen. Gemäß der DE-AS 10 00 716 wird dies
jedoch als nachteilig angesehen, da die Anforderungen, die an Sohlen mit ungleichmäßig
nachgiebigen Stellen in Bezug auf die orthopädischen Erfordernisse zu stellen sind,
dabei nicht berücksichtigt wurden. Es wird daher eine Fußunterlage in Form einer
Einlegesohle oder dgl. vorgeschlagen, bei der diejenigen Stellen, an denen nach orthopädischen
Gesichtspunkten ein Anheben von Fußteilen oder ein besonderer Halt des Fußes vorteilhaft
ist, hartelastisch und diejenigen Stellen, an denen eine tiefe Lagerung von Fußteilen
angestrebt wird, weich elastisch und bei Druckbelastung leicht nachgebend ausgeführt
sind. In dieser Druckschrift ist aber nicht beschrieben, wie eine Sohle ausgebildet
sein soll, die nur an bestimmten Stellen aus weicherem Material besteht.
[0003] In der DE-AS 27 23 061 ist eine Brandsohle beschrieben, die im Ballenbereich eine
Polsterung aufweist, um so den empfindlichen Fuß möglichst weich zu betten. Während
bisher auf die Brandsohle eine entsprechende Polsterschicht aufgebracht und diese
Polsterschicht dann mit einer Decksohle abgedeckt wurde, bildet die DE-AS 27 23 061
eine Brandsohle weiter, die von der Spitze her gespalten ist und bei der in den Spalt
zwischen den beiden Brandsohlenlagen ein luftdurchlässiges Polsterteil eingebracht
ist, das durch entsprechende Verbindung der beiden Brandsohlenlagen in dem Spalt festgelegt
wird. Um das Polsterteil und die durch den Spaltschnitt gebildeten beiden Brandsohlenlagen
bei der fertigen Brandsohle so ausreichend festzulegen, daß beim Zwickvorgang nicht
mit Schwierigkeiten zu rechnen ist und gleichzeitig eine einwandfreie Luftdurchlässigkeit
der Brandsohle erreicht wird, ist vorgeschlagen, daß der Spaltschnitt an der Unterseite
der Brandsohle von deren Gelenkbereich aus in Richtung auf die Spitze über ein zur
Aufnahme des Polsterteils ausreichendes Maß geführt ist und in Abstand von der Brandsohlenspitze
endet, und daß ein flächiges Gelenkstück vorgesehen ist, welches mit seinem vorderen
Endbereich die Anfangskante des Schnittspaltes zwischen den Brandsohlenlagen überdeckt.
Das Herstellungsverfahren für eine derartige Brandsohle ist relativ aufwendig. Außerdem
muß die durch die Polstereinlage bedingte größere Dicke der Brandsohle bei der Leistenhöhe
im Vorfuß berücksichtigt werden. Obwohl ein Schuh mit einer derartigen Brandsohle
im Ballenbereich zwar gepolstert ist, ist er jedoch kein Luftpolsterschuh, da der
Fuß direkt keine Verbindung zu der Polsterung hat.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Brandsohle für einen gezwickten
Luftpolsterschuh- oder stiefel zu schaffen, der mit herkömmlichen Zwickmaschinen hergestellt
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Brandsohle eine den elastischen
Bereich bildende Durchbrechung aufweist, in die eine Polstereinlage eingelegt ist,
daß die Polstereinlage die Durchbrechung in der Brandsohle im wesentlichen ausfüllt,
daß die Dicke der Polstereinlage etwas größer als die Dicke der Brandsohle ist und
daß die Polstereinlage oben in einen flächigen Randabschnitt übergeht, der auf der
Brandsohle aufliegt. Während bisher Luftpolsterschuhe immer nur über California- oder
Mokassin-Abarbeitung oder über Polster in der Sohle oder im Schaft hergestellt wurden,
läßt sich die erfindungsgemäße Brandsohle in herkömmlicher Weise montieren, wobei
der Schaft mit einem üblichen Thermoplastkleber oder Teaks befestigt werden kann.
Auch die Sohle läßt sich wie gehabt auf den Zwickrand des Schuhschaftes und der Brandsohle
befestigen. Die Polsterung der Brandsohle ist dabei so ausgebildet, daß sie weder
sichtbar ist, noch daß sie bei der Leistenhöhe im Vorfuß berücksichtigt werden muß.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung steht die Polstereinlage nach
unten aus der Brandsohle vor. Damit wird erreicht, daß bei einer Belastung der Sohle
der Fuß nicht in die Durchbrechung in der Brandsohle einsinkt und dabei den flächigen
Randabschnitt ebenfalls mit in die Durchbrechung zieht. Da der Fuß in einem solchen
Fall den Rand der Durchbrechung in der Brandsohle spüren würde, wäre dies für das
Tragverhalten abträglich.
[0007] Besonders angenehme Trageigenschaften erhält der Schuh, wenn die Polstereinlage aus
einem weichelastischen, insbesondere luftdurchlässigen Schaumstoff besteht. Als besonders
geeignet hat sich synthetischer Latexschaum erwiesen.
[0008] Die angenehmen Trageigenschaften dieses weichelastischen Materials lassen sich in
Weiterbildung des Erfindungsgedankens noch dadurch ausnutzen, daß der flächige Randabschnitt
der Polstereinlage mit der Außenkontur der Brandsohle im wesentlichen bündig abschließt.
Damit erspart man sich außerdem eine zusätzliche Decksohle. Auch läßt sich der flächige
Randabschnitt der Polstereinlage einfach mit der Brandsohle verkleben und damit
die Polstereinlage auch sicher in der Brandsohle befestigen.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der die Brandsohle aus
einem Preßfaserstoff o.dgl. besteht, unter die im Fersenbereich eine Hartpappe geklebt
ist und ggf. als zusätzliche Verstärkung dazwischen ein Stahlgelenk angeordnet ist,
ist vorgesehen, daß die aus der Brandsohle vorstehende untere Fläche der Polstereinlage
mit der Hartpappe fluchtet. Damit brauchen keine Ausgleichsmittel vorgesehen zu sein,
um die Oberfläche der Brandsohle sicher an der Laufsohle befestigen zu können.
[0010] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung
dargestellt ist. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Brandsohle von unten, jedoch
ohne Polstereinlage,
Fig. 2 eine schematische Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Brandsohle von oben mit einer
eingesetzten Polstereinlage und
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Längsachse der in Fig. 2 gezeigten Brandsohle.
Fig. 4 eine Ansicht auf eine erfindungsgemäße Brandsohle entsprechend der Darstellung
in Fig. 3,
Fig. 5 eine Ansicht von unten auf eine Polstereinlage,
Fig. 6 einen Schnitt durch die in Fig. 5 gezeigte Polstereinlage entlang der Linie
VI-VI und
Fig. 7 in schematischer Darstellung einen Querschnitt durch einen Schuh mit einer
erfindungsgemäßen Brandsohle.
[0012] Die in Fig. 1 dargestellte Brandsohle 1 weist zunächst einen üblichen Aufbau auf
und besteht aus herkömmlichen Materialien wie Leder, Lederspalte, Vliese aus Cellulose
oder synthetischen Textilfasern oder einem Preßfaserstoff o. dgl. Im hinteren Bereich
der Schuhsohle ist unter die Brandsohle 1 eine aus Hartpappe (Preßpappe) bestehende
Verstärkung 2 geklebt. Als zusätzliche Verstärkung kann ein Stahlgelenk 3 mittels
Nieten 4 und 5 zwischen der Brandsohle 1 und der Verstärkung 2 an der letzteren befestigt
sein.
[0013] Im Bereich des Vorfußes ist eine Durchbrechung 6 in die Brandsohle 1 gestanzt, in
die eine elastische Polstereinlage 7 eingelegt wird.
[0014] Wie den Figuren zu entnehmen ist, weist die Polstereinlage 7 eine Form auf, die genau
in die Durchbrechung 6 paßt und diese ausfüllt. Die Oberfläche 8 der Polstereinlage
7 geht in einen flächigen Randabschnitt 9 (Fig. 6) über, der eine solche Ausdehnung
hat, daß der gesamte Randbereich 10 im Ballenbereich 11 der Brandsohle 1 von dem Randabschnitt
9 der Polstereinlage 7 überdeckt wird. Der Randabschnitt 9 der Polstereinlage 7 wird
auf dem Randbereich 10 der Brandsohle 1 festgeklebt, wobei der überstehende Teil des
Randabschnittes 9 so abgeschnitten wird, daß der Randabschnitt 9 der Polstereinlage
7 mit der Außenkontur der Brandsohle 1 im wesentlichen bündig abschließt.
[0015] Die aus einem synthetischen Latexschaum bestehende Polstereinlage 7 weist eine Dicke
auf, die größer ist als die Dicke der Brandsohle 1. Damit steht die Polstereinlage
7 nach unten aus der Brandsohle 1 hervor (Fig. 3 und 4). Die Dicke der Polstereinlage
7 wird dabei zweckmäßigerweise so gewählt, daß die untere Fläche 12 der Polstereinlage
7 mit der aus Eisenpappe bestehenden Verstärkung 2 fluchtet.
[0016] Eine solche Brandsohle 1 läßt sich mit herkömmlichen Zwickmaschinen verarbeiten.
Dies ist in der schematischen Darstellung der Fig. 7 veranschaulicht. Dabei wird
ein Schaft 13 über einen Leisten 14 mittels einer herkömmlichen Überhol- und Zwickmaschine
mit der Brandsohle 1 verbunden. Die Befestigung des Schaftes kann mittels üblicher
Thermoplastkleber oder Teaks erfolgen. Danach wird auf den Zwickrand des Schuhschaftes
13 und der Brandsohle 1 eine Laufsohle 15 geklebt. Damit ist der Schuh fertig, bei
dem es sich um einen beliebigen gezwickten Schuh oder Stiefel handeln kann, der als
Luftpolsterschuh- oder stiefel ausgebildet sein soll.
Bezugszeichenliste:
[0017]
1 Brandsohle
2 Verstärkung
3 Stahlgelenk
4 Niet
5 Niet
6 Durchbrechung
7 Polstereinlage
8 Oberfläche von 7
9 Randabschnitt von 7
10 Randbereich von 1
11 Ballenbereich
12 untere Fläche von 7
13 Schuhschaft
14 Leisten
15 Laufsohle
1. Brandsohle bei der ein Teil, insbesondere der Randbereich, unelastisch und ein
zweiter Teil, insbesondere der Ballenbereich, elastisch ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle (1) eine den elastischen Bereich bildende Durchbrechung (6) aufweist,
in die eine Polstereinlage (7) eingelegt ist, daß die Polstereinlage (7) die Durchbrechung
(6) in der Brandsohle (1) im wesentlichen ausfüllt, daß die Dicke der Polstereinlage
(7) etwas größer als die Dicke der Brandsohle (1) ist und daß die Polstereinlage (7)
oben (8) in einen flächigen Randabschnitt (9) übergeht, der auf der Brandsohle (1)
aufliegt.
2. Brandsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polstereinlage (7)
nach unten aus der Brandsohle (1) vorsteht.
3. Brandsohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polstereinlage
(7) aus einem weichelastischen, insbesondere luftdurchlässigen Schaumstoff besteht.
4. Brandsohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polstereinlage (7)
aus einem synthetischen Latexschaum besteht.
5. Brandsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der flächige
Randabschnitt (9) der Polstereinlage (7) mit der Außenkontur der Brandsohle (1) im
wesentlichen bündig abschließt.
6. Brandsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der flächige
Randabschnitt (9) der Polstereinlage (7) mit der Brandsohle (1) verklebt ist.
7. Brandsohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Brandsohle aus einem
Preßfaserstoff o. dgl. besteht, unter die im Fersenbereich eine Verstärkung aus Hartpappe
o. dgl. geklebt ist und ggf. als zusätzliche Verstärkung dazwischen ein Stahlgelenk
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Brandsohle (1) vorstehende
untere Fläche (12) der Polstereinlage (7) mit der Verstärkung (2) fluchtet.