[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Haltebügel für vorzugsweise senkrecht festzulegende
Dielen für Deckenbetonierungen in einer Ausbildung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein Haltebügel der vorgenannten Art ist aus dem DE-GM 85 32 735.2 bekannt. Dieser
Haltebügel hat zwar aufgrund der in Schenkellängsrichtung sowohl im Mauerschenkel
als auch im Dielenschenkel vorgesehenen sickenförmigen Profilierungen eine gegenüber
einem profilierungsfrei ausgerichteten Haltebügel analoger Ausbildung erhöhte Biegefestigkeit
und ist darüber hinaus infolge der vorgesehenen Sollbruchausnehmungen nach Festlegen
des Mauerschenkels an dem Mauerwerk abzuknicken bzw. auf eine gewünschte Mauerschenkellänge
zu bringen, jedoch reicht die durch die Profilierungen bei einem aus einem Kunststoffmaterial
gefertigten Haltebügel erreichbare Biegefestigkeit nicht aus, die im praktischen
Betrieb erforderliche Festigkeit zu erreichen. Vielmehr ist der Haltebügel der bekannten
Art aus Metall zu fertigen, um den Belastungen bei Deckenbetonierungen gerecht werden
zu können. Ein aus Metall hergestellter Haltebügel beinhaltet jedoch den Nachteil,
daß im fertigen Bauwerk Kältebrücken vorhanden und somit die Vorschriften der Wärmeschutzverordnung
in aller Regel nicht einzuhalten sind. Zudem beinhaltet ein aus Metall gefertigter
Haltebügel die Gefahr, daß insbesondere im Bereich des Dielenschenkels, der beim fertigen
Bauwerk mit einer Putzschicht versehen ist, es infolge Rostbildung zu unschönen Schadstellen
kommt.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Haltebügel der eingangs genannten
Art zu schaffen, der aus anderen Materialien als Metall, nämlich vorzugsweise Kunststoff,
gefertigt sein kann, gleichwohl jedoch eine den Belastungen bei Deckenbetonierungen
hinreichende Festigkeit aufweist. Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich der Haltebügel
der eingangs genannten Art durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale aus. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen der Erfindung wird
auf die Ansprüche 2 bis 11 verwiesen.
[0004] Durch die an dem Dielenschenkel und dem Mauerschenkel sowie in dem zwischen diesen
gelegenen Eckbereich vorgesehene Verrippung ist der Haltebügel nach der Erfindung
auch in einer Ausbildung aus einem geeigneten Kunststoffmaterial in der Lage, den
bei Deckenbetonierungen auftretenden Belastungen insbesondere auch hinsichtlich der
Momentenbelastungen in hohem Maße gerecht zu werden. Die Gefahr einer etwaigen Rostbildung
und auch die Gefahr von Kältebrücken im fertigen Bauwerk kann somit mit einem Haltebügel
nach der Erfindung wirksam vermieden werden. Die an dem Dielenschenkel insbesondere
auch an seiner der Diele zugewandten Seite vorzusehende Verrippung bietet darüber
hinaus die Möglichkeit, definierte Anlageflächen für die Diele auszubilden, so daß
zwischen der Verrippung, z. B. emporragenden Längsstegen, gelegene Mauerschenkelbereiche
nach Fertigstellung der Deckenbetonierung derart verputzt werden können, daß gegenüber
den bekannten Haltebügeln in einem weiten Bereich eine erhöhte Putzmenge aufgetragen
werden kann.
[0005] Der Haltebügel nach der Erfindung ist ein kostengünstiges, z. B. im Spritzgußverfahren
herzustellendes Bauteil, das insbesondere bei vorgesehenen Sollbruchausnehmungen im
Mauerschenkel mit nur wenigen Handgriffen auf ein z. B. gewünschtes Maß durch einfaches
Abknicken abzulängen ist. Bevorzugtermaßen ist darüber hinaus der Mauerschenkel in
seiner zum Mauerwerk ausgerichteten Unterseite mit z. B. stiftförmigen Abstandshaltern
versehen, womit zunächst der Vorteil einhergeht, daß Bewehrungsmatten auf der Oberseite
des Mauerschenkels aufliegen und sowohl die Unterseite des Mauerschenkels als auch
die Bewehrungsmatten - ohne Vorsehen zusätzlicher Elemente wie auf die Schenkelfläche
aufzulegende Bewehrungsmattenfüßchen - von unten her mit Beton zu versehen sind, so
daß nach Entnahme der Deckenschalung lediglich die kleinen Flächen der Abstandshalter
unsichtbar zu machen sind. Die Abstandshalter können darüber hinaus insbesondere auch
dazu genutzt werden, um den Haltebügel auf dem Mauerwerk gegen ein Herausrutschen
zur Seite bei Belastung durch das einzufüllende Material zu sichern, indem diese als
Anlageelemente am Mauerwerk dienen. Zudem bieten sie insbesondere bei Mauerwerk aus
gegossenem Beton den Vorteil, daß die in der Regel auf der Maueroberseite vorhandenen
Unebenheiten nicht bei der Deckenbetonierung zu Hohlräumen bzw. Lufteinschlüssen führen
können, da der Haltebügel auch im Bereich des Mauerwerks nahezu vollflächig mit Beton
zu unterstopfen ist.
[0006] Zur weiteren Erläuterung wird auf die Zeichnung sowie die nachfolgende Beschreibung
verwiesen. In der Zeichnung zeigen in jeweils schematischer perspektivischer Darstellung:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Haltebügels nach der Erfindung.
Fig. 2 u. 3 alternative Ausführungsbeispiele eines Haltebügels nach der Erfindung.
[0007] Der in der Zeichnung allgemein mit 1 bezifferte Haltebügel hat einen Dielenschenkel
2 sowie einen orthogonal zu diesem ausgerichteten Mauerschenkel 3 und besteht in dem
veranschaulichten Ausführungsbeispiel insgesamt aus Kunststoff. Der Mauerschenkel
3 ist in seinem dem Dielenschenkel 2 abgewandten Bereich mit in Schenkellängsrichtung
verlaufenden sickenförmigen Profilierungen 4 versehen und hat von seinen Längsseitenkanten
nach innen verlaufende, paarweise gegenüberliegend angeordnete Sollbruchausnehmungen
5, die den mit den Profilierungen 4 versehenen Mauerschenkellängsbereich in Längsabschnitte
derart einteilen, daß der Mauerschenkel durch einfaches Abknicken auf eine üblichen
Mauerstärken entsprechende Größe abzuknicken ist, wie dies exemplarisch durch die
Ziffernangaben 17,5, 24, 30, 36,5 (cm) in der Zeichnung veranschaulicht ist.
[0008] Der Dielenschenkel 2, der zwischen dem Dielenschenkel 2 sowie dem Mauerschenkel 3
gelegene Eckbereich 6 sowie der an den Dielenschenkel 2 unmittelbar angrenzende Längsbereich
des Mauerschenkels sind mit einer insgesamt mit 7 bezifferten Verrippung versehen.
In dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel besteht die Verrippung 7 aus in der
jeweiligen Schenkellängsrichtung ausgerichteten Längsstegen 8 sowie einem Zentralmittelsteg
9. Die Längsverrippungsstege 8 ragen jeweils sowohl von der Oberseite des jeweiligen
Schenkels 2 bzw. 3 als auch von der Unterseite der Schenkel 2 bzw. 3 empor, wobei
die jeweils beiden seitlich äußeren Stege 8 jeweils eine sich über den Eckbereich
6 erstreckende Längsseitenrandkante bilden. Die Längsstege 8 erstrecken sich geringfügig
bis in den mit den Profilierungen 4 ausgebildeten Mauerschenkellängsbereich hinein
und sind dort abgeschrägt ausgebildet.
[0009] In dem zentralen Verrippungssteg 8 sind Öffnungen 10 zum Einbringen von Dielenbefestigungsmitteln,
z. B. Nägeln, vorgesehen. Auf der in der Zeichnung nicht sichtbaren, der Diele zugewandten
Fläche des Dielenschenkels 2 sind diese Öffnungen 10 in analoger Weise wie die Randumbördelung
11 der Bohrung 12 mit einer Randumbördelung versehen, die sich gleichfalls wie die
Randumbördelung 11 hin bis zum Ende der jeweiligen Stege 8 erstrecken, so daß eine
Diele im montierten Zustand an den jeweiligen Stirnkanten der Längsstege bzw. dem
oberen Rand der Randumbördelung derart anliegt, daß in den zwischen den Stegen sowie
der Randumbördelung gelegenen Bereichen Putz aufgebracht werden kann.
[0010] Der Mauerschenkel ist mit stiftförmigen Abstandshaltern 13 in dem profilierungsfrei
ausgebildeten Längsbereich sowie mit stiftförmigen Abstandshaltern 14 in dem mit den
Profilierungen 4 ausgebildeten Längsbereich versehen. Die Abstandshalter 14 sind dabei
jeweils einem der durch die Sollbruchausnehmungen 5 unterteilten Längsabschnitte des
Mauerschenkels 3 zugeordnet, bestehen im übrigen gleichfalls aus dem Kunststoffmaterial
und können mit nur wenigen Handgriffen abgekniffen werden, um beispielsweise bei
einem 24er Mauerwerk die Abstandshalter des Abschnittes "17,5" abzukneifen, um den
Haltebügel auf ein derartiges Mauerwerk mit dem Vorteil auflegen zu können, daß die
Abstandshalter 13 und der nächstbenachbarte Abstandshalter 14 das Mauerwerk von oben
umgreifen und den Haltebügel gegen eine Lageveränderung in Mauerschenkellängsrichtung
sichern.
[0011] In ansonsten analoger Ausbildung wie das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel
haben die Haltebügel gemäß den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2 und 3 jeweils
im Längsseitenrandbereich Längsseitenrandkanten 8a, die von der Seitenansicht her
dreieckförmig gestaltet sind und sich von den einander zugewandten Flächen des Dielenschenkels
2 zum Mauerschenkel 3 hin erstrecken. Damit steifen sie die Dielenschenkel 2 und den
Mauerschenkel 3 derart aus, daß diese auch in Ausbildung aus üblichen Kunststoffmaterialien
mit längeren Abmessungen insbesondere zur Verwendung bei Industriebautendeckenbetonierungen
bestens geeignet sind. Zusätzlich ist in den veranschaulichten Ausführungsbeispielen
nach den Fig. 2 und 3 an dem dem Mauerschenkel 3 zugewandten Innenbereich des Dielenschenkels
3 ein rohrförmiges Ansatzstück 16 vorgesehen, das z. B. zur Halterung bzw. Aufnahme
von Geländergestängerohren dient. Um den Aufnahmeraum der rohrförmigen Ansatzstücke
16 freihalten zu können bei dickeren Betondecken ist entsprechend der Darstellung
im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 in das Ansatzstück 16 ein Stopfen 18 in der jeweils
erforderlichen Länge einzusetzen, so daß nach Fertigstellung der entsprechend dickeren
Betondecke das rohrförmige Ansatzstück zur Halterung von sonstigen Gegenständen zur
Verfügung steht. An dem Dielenschenkel 2 und dem Mauerschenkel 3 der Ausführungsbeispiele
nach den Fig. 2 und 3 sind Querstege 17 als Abstandshalter vorgesehen, so daß die
Schenkel mit Beton an den vorhandenen Freiräumen zu hinterfüllen sind.
1. Haltebügel für vorzugsweise senkrecht festzulegende Dielen bzw. Bohlen für Deckenbetonierungen
mit einem in etwa orthogonal zu einem Mauerschenkel (3) ausgerichteten Dielenschenkel
(2), wobei vorzugsweise der Mauerschenkel (3) zumindest bereichsweise paarweise an
Längsseitenkanten gegenüberliegend angeordnete Sollbruchausnehmungen sowie parallel
zur Mauerschenkellängsachse verlaufende sickenförmige Profilierungen (5) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dielenschenkel (2) und zumindest der unmittelbar an den Dielenschenkel (2)
angrenzende Mauerschenkelbereich mit einer sich über den zwischen Mauer- (3) und Dielenschenkel
(2) gelegenen Eckbereich (6) erstreckenden Verrippung (7) versehen sind.
2. Haltebügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrippung (7) durch die Ober- und Unterseite eines jeden Schenkels (2, 3)
überragende Längsstege (8) gebildet ist.
3. Haltebügel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrippung (7) mehrere mit Abstand nebeneinander angeordnete Längsstege (8)
umfaßt.
4. Haltebügel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Längssteg (8) eine sowohl die Ober- als auch die Unterseite überragende
Längsseitenrandkante bildet.
5. Haltebügel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrippung (7) zumindest einen in etwa koaxial zur Längsmittelachse angeordneten
Zentralverrippungssteg (9) hat.
6. Haltebügel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zentralverrippungssteg (9) Öffnungen (10) zum Einführen von Dielenbefestigungsmitteln
ausgebildet sind.
7. Haltebügel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsseitenrandkanten (8a) im Eckbereich zwischen Dielen- und Mauerschenkel
verstärkt ausgebildet sind.
8. Haltebügel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsseitenrandkanten (8a) im Eckbereich zwischen Dielen- und Mauerschenkel
eine im wesentlichen dreieckförmige Gestalt haben.
9. Haltebügel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (10) an der der Diele zugewandten Dielenschenkelseite jeweils
eine Verstärkungsrandumbördelung mit etwa der Verrippungshöhe entsprechender Längserstreckung
haben.
10. Haltebügel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Mauerschenkel (3) in einem mit der Verrippung (7) versehenen Längsbereich
ohne sickenförmige Längsprofilierungen (4) ausgebildet und die Verrippung (7) geringfügig
bis in den mit Längsprofilierungen (4) versehenen Mauerschenkellängsbereich hineingezogen
ist.
11. Haltebügel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Mauerschenkels (3) Abstandshalter (13, 14) vorgesehen sind.
12. Haltebügel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Mauerschenkel (3) in Schenkellängsrichtung mit Abstand voneinander angeordnete
Gruppen von zumindest zwei quer zur Schenkellängsrichtung nebeneinander angeordneten,
stiftförmigen Abstandshaltern (13, 14) vorgesehen sind.
13. Haltebügel nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß jedem der durch Sollbruchausnehmungen (5) in Schenkellängsrichtung unterteilten
Mauerschenkelabschnitte zumindest ein Abstandshalter (14) zugeordnet ist.
14. Haltebügel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Dielenschenkel (2) ein einen Aufnahmeraum umfassendes Ansatzstück (16)
angeformt ist.
15. Haltebügel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansatzstück (16) im wesentlichen rohrförmig ausgebildet ist.
16. Haltebügel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Dielenschenkel (2) und/oder dem Mauerschenkel (3) Querstege (17) angeformt
sind.
17. Haltebügel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß in dem rohrförmigen Ansatzstück (16) ein Stopfen (18) festlegbar ist.