(19)
(11) EP 0 352 706 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.01.1990  Patentblatt  1990/05

(21) Anmeldenummer: 89113603.8

(22) Anmeldetag:  24.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 29/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.07.1988 DE 3825542

(71) Anmelder: Gämmerler, Hagen
D-82057 Icking (DE)

(72) Erfinder:
  • Gämmerler, Gunter
    D-8190 Wolfratshausen (DE)

(74) Vertreter: Staeger, Sigurd, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. S. Staeger Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. R. Sperling Müllerstrasse 31
D-80469 München
D-80469 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Baugruppe zum Fördern eines Produktstroms von Papierprodukten mit einem einzigen Förderbandpaarsystem


    (57) Bei einer Baugruppe zum Fördern eines Produktstroms von Papierprodukten mit mindestens zwei nacheinander angeordne­ten unterschiedlichen Bauelementen, z.B. Geradeausförderern und Umlenkern und einem einzigen durchlaufenden, durch Rollen abgestützten Förderbandpaarsystem sind mindestens zwei synchron geschaltete Antriebsorgane vorgesehen, wo­bei beide Antriebsorgane jeweils an den Enden des Förder­systems angeordnet oder mindestens ein Antriebsorgan im Abstand von den Enden des Fördersystems in das Förderband­paarsystem eingeschaltet sind/ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Baugruppe zum Fördern eines Produktstromes von Papierprodukten, insbesondere in Schuppenformation, bestehend mindestens aus zwei nachein­ander angeordneten, unterschiedlichen Bauelementen, z.B. Geradeausförderern und Umlenkern,mit einem einzigen durchlaufenden, durch Rollen, Walzen o.dgl. abgestützten Förderbandpaarsystem.

    [0002] In Patent ... (Aktenzeichen: P 37 07 540.3) ist eine der­artige Baugruppe beschrieben. Bei dieser Baugruppe wird nur ein einziges Antriebsorgan verwendet; dies ist auch bei relativ kurzen bzw. nicht zu langen Förderstrecken ausreichend. Wenn die Baugruppe dagegen aus einer größeren Anzahl von Bauelementen besteht und das einzige verwendete Förderbandpaarsystem z.B. Längen von einigen hundert Metern aufweist, kann ein einziges Antriebsorgan nicht ausreichend sein, zumal das Förderbandpaarsystem unter Spannung steht und die einzelnen Papierprodukte fest eingespannt halten muß, auch wenn die Förderung mit hohen Geschwindigkeiten, z.B. 40 000 Papierprodukten in der Stunde erfolgt.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Mög­lichkeit zu schaffen, auch große Förderlängen, z.B. von einigen hundert Metern, so zu überbrücken, daß beim Trans­port der Papierprodukte keine Schwierigkeiten auftreten.

    [0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß min­destens zwei synchron geschaltete Antriebsorgane vorgesehen sind und daß beide Antriebsorgane jeweils an den Enden des Fördersystems angeordnet oder mindestens ein Antriebsorgan im Abstand von den Enden des Fördersystems in das Förder­bandpaarsystem eingeschaltet sind/ist.

    [0005] Da das Antriebsorgan mit dem zugehörigen Übertragungsrad und gegebenenfalls dem Getriebe in sich ein Bauelement darstellen kann und die Einschaltung des zusätzlichen An­triebsorgans - sofern es im Abstand von den Enden des Fördersystems vorgesehen wird - praktisch an beliebiger Stelle erfolgen kann, ist lediglich das eine Förderband des Förderbandpaars zu verlängern und so aus der unmit­telbaren Förderung herauszuleiten, so daß das zusätzliche Antriebsorgan angeschlossen werden kann.

    [0006] Hierbei wird zweckmäßigerweise so vorgegangen, daß zwei Rollen, Walzen o.dgl. in Förderrichtung eines Förderband­abschnittes hintereinander vorgesehen sind und daß eine Rolle, Walze o.dgl. zum Herausleiten des Förderbandes und die andere Rolle, Walze o.dgl. zum Hereinleiten des­selben vorgesehen sind.

    [0007] Auf der einen Seite ist es möglich, die Achse eines Über­tragungsrades des einen Antriebsorgans gleichachsig mit den Achsen der Umlenkrollen, Umlenkwalzen o.dgl. des zugeordneten Förderbandabschnitts anzuordnen und auf der anderen Seite die Achse eines Übertragungsrades des einen Antriebsorgans winklig, vorzugsweise rechtwinklig zu den Achsen der Umlenkrollen, Umlenkwalzen o.dgl. des zuge­ordneten Förderbandabschnitts anzuordnen. Welche Lösung im einzelnen gewählt wird, hängt von den Raumverhältnissen ab.

    [0008] Zweckmäßigerweise ist zwischen den Rollen, Walzen o.dgl. zum Herausleiten und Hereinleiten des Förderbandschnitts in Förderrichtung ein antriebsloser Endlosförderer vorge­sehen. Nach einer anderen Lösung sind die Rollen, Walzen o.dgl. zum Herausleiten und Hereinleiten des Förderband­abschnitts unmittelbar nebeneinander angeordnet. Auch hier wird die Wahl zwischen den beiden Vorschlägen im wesent­lichen von den Raumverhältnissen und den Möglichkeiten ab­hängen, wie und in welcher Form das Herausleiten und Hereinleiten des entsprechenden Förderbandabschnittes erfolgen kann. Zweckmäßigerweise ist der rückgeführte Bandabschnitt des gesondert angetriebenen Förderbandab­schnittes um den mit dem Antriebsorgan angetriebenen Band­abschnitt herumgeführt.

    [0009] Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine Ausführungsform,

    Fig. 2 eine Seitenansicht auf eine abgewandelte Aus­führungsform,

    Fig. 3 ein Detail einer weiteren Ausführungsform und

    Fig. 4 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform.



    [0010] Es liegt auf der Hand, daß die Einschaltung des zusätzlichen Antriebsorganes gewissermaßen an beliebiger Stelle des Förderbandpaarsystems erfolgen kann. Am einfachsten er­folgt diese Einschaltung jedoch bei einem sogen. Gerade­ ausabschnitt des Förderbandsystems an einem der beiden Endlosförderer.

    [0011] Der obere Endlosförderer 1 des Förderbandpaarsystems ist über Rollen 2 - 6 geführt, was auch für den zurückgeführten Bandabschnitt 7 gilt.

    [0012] Der untere Endlosförderer 10 wird über Rollen 11, 12, 13 und 14 geführt, wobei die Rolle 12 zum Herausleiten des entsprechenden Bandabschnittes und die Rolle 13 zum Herein­leiten desselben ausgebildet ist.

    [0013] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist die Achse 15 eines Übertragungsrades 16 eines nicht gezeigten Antriebsmotors senkrecht zu den Achsen der oben aufgeführ­ten Rollen angeordnet. Es kann selbstverständlich ein Ge­triebe zwischen dem Übertragungsrad 16 und dem Elektromotor vorgesehen sein. Der herausgeleitete Bandabschnitt 17 wird um eine Umlenkrolle 18 zum Übertragungsrad 16 geleitet, wobei die Achse der Rolle 18 einen Winkel von 45° zur Achse 15 des Übertragungsrades einschließt. Das Übertra­gungsrad ist mit einer Umfangsrille 19 versehen, in welche eine mittige Rippe des Endlosförderers 10 eingreift.

    [0014] Vom Übertragungsrad 16 wird über eine Umlenkrolle 20 der Bandabschnitt 17′ zur Rolle 13 geleitet, wobei auch hier die Achse der Umlenkrolle 20 einen Winkel von 45° zur Achse 15 einschließt.

    [0015] Der rückgeführte Abschnitt 21 des Endlosförderers 10 wird über die Rollen 22, 23, 24, 25, 26, 27 und 28 außen um das Übertragungsrad herumgeführt, wobei die Achsen der Rollen 22, 23, 27 und 28 parallel zu den Achsen der Rollen 2 - 6 verlaufen, während die Achsen der Umlenkrollen 24 und 26 in einem Winkel von 45° zu den eben genannten Achsen und zur Achse der Rolle 25 verlaufen.

    [0016] Wie aus Fig. 4 ersichtlich, sind die Umlenkrollen und das Übertragungsrad 16 an einem rechteckigen Rahmen 30 ange­bracht, welcher aus Viereckrohren 31 besteht.

    [0017] Das Übertragungsrad 16 und die Umlenkrolle 25 können da­bei an einem gemeinsamen Halter 32 angebracht sein.

    [0018] Die in Fig. 1 und 4 dargestellte Ausführungsform der Er­findung eignet sich insbesondere in den Fällen, wenn unterhalb des Förderbandsystems nicht ausreichend Raum für die Unterbringung des zusätzlichen Antriebsaggregats bzw. des entsprechenden Bauelementes vorhanden ist.

    [0019] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist das Antriebsaggregat unterhalb des unteren Endlosförderers 40 untergebracht; der fördernde Abschnitt 41 wird über eine Rolle 42 herangeführt und durch eine Rolle 43 hereinge­leitet.

    [0020] Nach einem Übertragungsrad 44, welches mit einem nicht ge­zeigten Antriebsaggregat, z.B. einem Elektromotor, über ein Getriebe verbunden ist,wird der eben beschriebene Bandabschnitt über die Rolle 45 herausgeleitet und durch die Stützrolle 46 weitergeführt.

    [0021] Der zurückgeführte Bandabschnitt 50 läuft über Umlenkrollen 51, 52, 53 und 54, wobei die Achsen aller Rollen parallel zueinander verlaufen.

    [0022] Es liegt auf der Hand, daß das Antriebsaggregat in ähn­licher Weise auch bei dem oberen Endlosförderer 55 vor­gesehen sein kann.

    [0023] Im vorliegenden Fall ist der obere Endlosförderer jedoch über Rollen 56, 57, 58 und 59 abgestützt, wobei auch der rückgeführte Bandabschnitt 60 durch dieselben Rollen ge­führt wird.

    [0024] Nach der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist der Bandabschnitt des unteren Endlosförderers 60 über eine Rolle 61 heraus­geleitet und über eine Rolle 62 wieder hereingeleitet. Diese beiden Rollen weisen einen so großen Abstand von­einander auf, daß im Bereich dazwischen die erforderliche Einspannung der einzelnen Papierprodukte nicht mehr ge­währleistet werden. Aus diesem Grund ist zwischen diesen Rollen ein freilaufender Endlosförderer 63 vorgesehen, der jeweils um die Rollen 64 bzw. 65 herumgeführt wird.

    [0025] Der obere Gurt 70 ist - wie bei den weiter oben beschrie­benen Beispielen - auch in seinem rückgeführten Abschnitt über Rollen 71, 72 und 73 abgestützt bzw. geführt.

    [0026] In allen aufgeführten Fällen kann selbstverständlich - wie bereits bemerkt - die Herausleitung des Bandabschnitts und die darauffolgende Hereinleitung desselben auch am oberen Endlosförderer vorgesehen werden.


    Ansprüche

    1. Baugruppe zum Fördern eines Produktstroms von Papierpro­dukten, insbesondere in Schuppenformation, bestehend min­destens aus zwei nacheinander angeordneten unterschiedlichen Bauelementen, z.B. Geradeausförderern und Umlenkern und einem einzigen durchlaufenden, durch Rollen, Walzen o.dgl. abgestützten Förderbandpaarsystem, dadurch ge­kennzeichnet, daß mindestens zwei synchron geschaltete Antriebsorgane vorgesehen sind und daß beide Antriebsorgane jeweils an den Enden des Fördersystems ange­ordnet oder mindestens ein Antriebsorgan im Abstand von den Enden des Fördersystems in das Förderbandpaarsystem einge­schaltet sind/ist.
     
    2. Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Rollen, Walzen o.dgl. in Förderrichtung eines Förderband­abschnittes hintereinander vorgesehen sind und daß eine Rolle, Walze o.dgl. zum Herausleiten des Förderbandes und die andere Rolle, Walze o.dgl. zum Hereinleiten desselben vorgesehen sind.
     
    3. Baugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse eines Übertragungsrades des einen Antriebs­organs gleichachsig mit den Achsen der Umlenkrollen, Umlenkwalzen o.dgl. des zugeordneten Förderbandabschnitts angeordnet ist.
     
    4. Baugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse eines Übertragungsrades des einen Antriebs­organs winklig, vorzugsweise rechtwinklig zu den Achsen der Umlenkrollen, Umlenkwalzen o.dgl. des zugeordneten Förderbandes angeordnet ist.
     
    5. Baugruppe nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Rollen, Walzen o.dgl. zum Herausleiten und Hereinleiten des Förder­bandabschnitts in Förderrichtung ein antriebsloser End­losförderer vorgesehen ist.
     
    6. Baugruppe nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen, Walzen o.dgl. zum Herausleiten und Hereinleiten des Förderbandab­schnitts unmittelbar nebeneinander angeordnet sind.
     
    7. Baugruppe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zurückgeführte Bandab­schnitt des gesondert angetriebenen Förderbandab­schnitts um den mit dem Antriebsorgan angetriebenen Bandabschnitt herumgeführt ist.
     




    Zeichnung