(19)
(11) EP 0 352 720 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.01.1990  Patentblatt  1990/05

(21) Anmeldenummer: 89113661.6

(22) Anmeldetag:  25.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G03D 3/13
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR LI NL SE

(30) Priorität: 25.07.1988 IT 484488

(71) Anmelder: DURST PHOTOTECHNIK A.G.
I-39042 Brixen (IT)

(72) Erfinder:
  • Lamprecht, Filipp
    I-39042 Brixen (IT)
  • Piock, Richard, Dr.
    I-39031 Bruneck (IT)
  • Tasser, Siegfried
    I-39042 Brixen (IT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Durchlaufentwicklungsmaschine für fotografisches Blattmaterial


    (57) Gemäß der Erfindung weist eine Durchlaufentwicklungsmaschine für fotografisches Material, insbesondere blattförmiges Fotopa­pier, eine Eingabeeinheit (A) für das zu behandelnde Blattmaterial und eine veränderliche Anzahl Behandlungseinheiten (B,B′) gleicher Struktur auf, die untereinander nach dem Baukastenprinzip zu­sammensetzbar sind. Jede Behandlungseinheit ist mit einem Satz Transportwalzen (18-22) und einem netzfrequenten Synchronmotor (75) als Antrieb ausgestattet, mit einem Zahnradgetriebe, dessen Über­setzungsverhältnis entsprechend vorgegebener Werte der Vor­schubgeschwindigkeit des Blattmaterials einstellbar ist. Eine vom selben Motor angetriebene Förderschnecke (32) im Badbehälter jeder Behandlungseinheit sorgt für eine wirksame Badumwälzung.
    Der modulare Aufbau ermöglicht es, eine veränderliche Anzahl untereinander gleicher Behandlungseinheiten zu einer Geräte­einheit zusammenzusetzen, die je nach Ausbaustufe für unter­schiedliche Behandlungsprozesse geeignet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Durchlaufentwicklungs­maschine für fotografisches Material, insbesondere blattförmi­ges Fotopapier, umfassend eine Eingabeeinheit für das belich­tete Blattmaterial, mehrere hintereinander angeordnete Badbe­hälter zur Aufnahme unterschiedlicher Behandlungsbäder, Trans­portmittel zum Befördern des Materials durch die Bäder sowie Mittel zur Badbewegung.

    [0002] Derartige Entwicklungsmaschinen sind bekannt und auf dem Markt in verschiedenen Ausführungen, die sich hauptsächlich nach der geforderten Leistungsfähigkeit, das heißt der Anzahl der pro Zeiteinheit zu fertigenden Kopien richten, verfügbar. Ent­wicklungsmaschinen für Kopieranstalten oder professionelle Fotolabors, wo hohe Produktivität gefordert ist, sind komplex und aufwendig und der Anschaffungspreis und die Betriebsko­sten sind für den Amateur- oder Berufsfotografen, der seine Bilder selbst verarbeiten möchte, unerschwinglich. Die bekann­ten Entwicklungsmaschinen sind außerdem zumeist für einen be­stimmten Behandlungsprozeß ausgelegt, so daß für die Verarbei­tung von Material mit unterschiedlichen Behandlungsprozessen verschiedene Maschinen erforderlich sind. Dies widerspricht den Erfordernissen eines Amateurs, der mit unterschiedlichen Materialien und Prozessen arbeitet oder sich auch nur den Weg für das Experimentieren mit neuen Materialien offen halten will.

    [0003] Aus der DE - A 32 09 262 ist eine Entwicklungsvorrichtung mit mehreren Badbehältern bekannt, die untereinander im wesent­lichen gleiche Struktur aufweisen und miteinander verbindbar sind. Im Innern eines jeden Behälters sind Transportrollen angeordnet, die im Zusammenwirken mit entsprechenden Leit­mitteln eine kreisförmige, geschlossene Umlaufbahn für das be­förderte Material bilden,welches das Bad wiederholt durchläuft, bis es nach Umstellen eines Umlenkelementes seitens der Bedie­nungsperson zum Behälterausgang gelangt. Die Anordnung ermög­licht eine Regelung der Verweilzeit des Materials in jedem Bad entsprechend der für einen jeweiligen Prozeß vorgeschriebe­nen Behandlungsdauer. Dies bringt größere Flexibilität bei ge­ringeren Gerätekosten mit sich,dank der Möglichkeit, das Gerät an unterschiedliche Behandlungsprozesse anzupassen. Nachteilig ist hingegen, daß sich die Vorrichtung wegen des diskontinu­ierlichen Durchlaufs des Materials durch die aufeinanderfol­genden Behandlungseinheiten nicht für einen automatischen Be­trieb mit laufender Eingabe des Behandlungsgutes eignet. Durch die Beschränkung der einstellbaren Behandlungszeiten auf ein Mehrfaches der Umlaufzeit des Materials in der geschlossenen Umlaufbahn sind außerdem der Programmierbarkeit verschiedener Prozesse Grenzen gesetzt. Schließlich ist die dynamische Koppe­lung der Transportrollen der einzelnen Einheiten an einen ge­meinsamen Antrieb relativ aufwendig und erschwert das Zerle­gen des Gerätes in seine Einzelkomponenten bzw. dessen Zusam­menbau, so daß die Vorteile des an sich flexiblen Aufbaus der Vorrichtung zum Teil verlorengehen.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Entwicklungsmaschine der eingangs genannten Art zu realisieren, die an verschiedene Be­handlungsprozesse anpaßbar ist, für die sie gleichbleibend zu­friedenstellende Resultate liefert und die sich durch einfa­che, raumsparende Konstruktion und niedrige Herstellungskosten auszeichnet.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Entwicklungs­ maschine mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 an­gegebenen Merkmalen gelöst.

    [0006] Dank des modularen Aufbaus nach dem Baukastenprinzip ist eine veränderliche Anzahl einzelner Behandlungseinheiten gleicher Struktur aneinander und an eine Eingabeeinheit anschließbar, so daß eine Entwicklungsmaschine nach Maß für einen jeweiligen Behandlungsprozeß gebildet werden kann. Aufgrund der Form­schlüssigkeit der Anschlußteile sind die einzelnen Einheiten und die Entwicklungsmaschine selbst leicht und schnell und ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen auseinander- bzw. zusammen­setzbar.

    [0007] Die Regelung der Durchlaufgeschwindigkeit des Materials durch einfaches Umstecken von Zahnrädern im Antriebssystem bei gleichbleibender Drehzahl des Antriebsmotors schafft ein ein­faches Mittel zur Anpassung der Entwicklungsmaschine an Be­handlungsprozesse mit unterschiedlicher Behandlungsdauer.

    [0008] Eine Förderschnecke im Behandlungsbad, die vom selben Motor des Materialtransports angetrieben wird, bildet ein wirksames und zugleich kostengünstiges Umwälzmittel für das Bad, weil sich dadurch eine eigentliche Umwälzpumpe erübrigt.

    [0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen in Verbindung mit der nachfol­genden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen. Diese zeigen:

    Figur 1 - einen senkrechten Teilschnitt der erfindungsgemä­ßen Entwicklungsmaschine bestehend aus einer Ein­gabeeinheit und zwei Behandlungseinheiten;

    Figur 2 - eine Schnittansicht einer Behandlungseinheit normal zur Durchlaufrichtung des Behandlungsgutes;

    Figur 3 - eine Stirnansicht des Zahnradsystems zum Antrieb der Transportwalzen;

    Figur 4 - eine vereinfachte Schnittansicht der Antriebsein­heit.



    [0010] Die in Fig. 1 dargestellte Entwicklungsmaschine umfaßt eine Eingabeeinheit A und zwei Behandlungseinheiten B und B′, wo­bei von letzterer nur ein Fragment in der Zeichnung sichtbar ist.

    [0011] Die Eingabeeinheit umfaßt einen Kasten 1 mit einem Deckel 2, der seinerseits einen Klappdeckel 3 als Zugang zum Innern des Kastens für die Eingabe eines Blattes aufweist. In seinem obe­ren Bereich weist der Kasten ein Einzugswalzenpaar 4-4′ auf, das ein eingeführtes Blatt zu einer Ausgangsöffnung 5 und durch diese in den Einlaufkanal der anschließenden Behand­lungseinheit befördert. Ein Anlegeblech 6 weist das Blatt in den Walzenspalt, während von der Innenseite des Deckels 2 hervorstehende Leitflügel 7 das die Walzen verlassende Blatt dem Ausgang zuführen. Randvorsprünge 8 und 9 des Klappdeckels 3 wirken mit formschlüssigen Randteilen 10 und 11 des Kastens bzw. des Deckels zusammen und verhindern den Lichteinfall in den Kasten bei geschlossenem Deckel.

    [0012] Mit Bezug auf die Figuren 1 und 2 weist die Behandlungseinheit B einen wannenförmigen Behälter 12 mit einer vorderen Wand 13, einer rückwärtigen Wand 14, Stirnwänden 15 und 16 und einem gewölbten Boden 17 auf. Der Behälter ist für die Aufnahme einer bestimmten Menge Behandlungsflüssigkeit geeignet und mit einem in den Figuren nicht dargestellten Überlauf ver­ sehen, der den maximalen Füllstand des Bades festlegt. Im Be­hälter befindet sich ein Satz Walzen, bestehend aus Walzenpaa­ren 18-18′, 19-19′, 20-20′, 21-21′ und 22-22′, die so angeord­net sind, daß sie eine Durchlaufbahn für das zu behandelnde Blattmaterial von der Einlaufseite durch das Behandlungsbad hindurch bis zur gegenüberliegenden Auslaufseite bilden. Erhe­bungen 23 und 24 im Boden 17, zusammen mit entsprechend ge­formten Füllkörpern 25 bis 30 übernehmen die Führung des Blatt­materials in den Bereichen zwischen aufeinanderliegenden Wal­zenpaaren. Ein eigenes Leitblech 31 weist das aus dem Behand­lungsbad heraustretende Blatt zu dem ausgangsseitig gelegenen Walzenpaar 22-22′, das im Unterschied zu den übrigen außer­halb des Flüssigkeitsbades liegt und die Funktion eines Quetsch­walzenpaares hat, mit dem Flüssigkeitsreste vom Blattmaterial entfernt werden, bevor es in eine nächste Behandlungsphase übergeführt wird. Der mittige Bereich des Behälters ist von einer Förderschnecke 32 ausgefüllt, die um eine Drehachse 33 drehbar ist und eine Flüssigkeitsumwälzung in Richtung Dreh­achse bewirkt, wobei der Flüssigkeitsfluß im Bereich der För­derschnecke in die eine Richtung und im Bereich des Behälter­bodens der Rückfluß in die entgegengesetzte Richtung erfolgt. Die Transportwalzen und die Förderschnecke sind an den Enden in Lagerschilden 35 und 36 gelagert, die von den Füllkörpern 25 bis 30, an deren Enden sie verankert sind, zusammengehalten werden. Das Walzensystem und die Förderschnecke bilden eine bauliche Einheit, die im Behälter mittels geeigneter Leit- und Haltemittel lösbar getragen wird.

    [0013] Ein abnehmbarer Deckel 37 deckt den Behälter 12 nach oben hin ab, läßt jedoch an der vorderen und an der hinteren Behälter­wand einen Einlauf- bzw. Auslaufkanal für das zu behandelnde Blattmaterial offen. Eingangsseitig weist der Deckel 37 auf seiner Innenseite Führungsrippen 38 auf, deren Profil so ge­formt ist, daß ein eintretendes Blatt auf das erste Transport­walzenpaar gelenkt wird. Ähnlich weist der Deckel 37 ausgangs­seitig Rippen 39 in einer solchen Anordnung auf, daß ein Blatt zum Ausgang geführt wird, wenn es seinen Durchlauf durch das Behandlungsbad beendet hat und das Quetschwalzenpaar verläßt. Im dazwischenliegenden Bereich weist der Deckel 37 auf der Innenseite einen Vorsprung auf, dessen gewölbte Oberfläche 40 den außerhalb des Bades liegenden Teil der Förderschnecke 32 schalenförmig umgibt und mit den Endpartien 41 und 42 zu bei­den Seiten der Förderschnecke in das Bad taucht. Auf diese Weise bleibt der Kontakt der Behandlungsflüssigkeit mit der Umgebungsluft auf ein Minimum beschränkt und eine vorzeitige Degenerierung des Bades infolge Oxidation wird verhindert.

    [0014] Die Behandlungseinheit ist so konstruiert, daß mehrere unter­einander gleiche Einheiten zu unterschiedlichen Gerätekonfi­gurationen zusammensetzbar sind, je nach der Art des vorge­sehenen Behandlungsprozesses. Zu diesem Zweck weist die hin­tere Wand 14 des Behälters 12 am oberen Rand einen Umschlag 43 auf, der in Form und Lage in den oberen Rand der vorderen Wand 13 paßt. Ein Behälter ist somit an einen zweiten, gleichen, anschließbar, indem der Umschlag der hinteren Wand des ersten in die vordere Wand des zweiten eingehängt wird, wie in Fig. 1 in bezug auf die Behandlungseinheiten B und B′ veranschaulicht. Gleicherweise weist der Deckel 37 am rückwärtigen Ende einen Randvorsprung 44 auf, der in Form und Lage in eine korrespon­dierende Nut 45 längs des vorderen Deckelrandes paßt, so daß bei geschlossenem Deckel der rückwärtige Randvorsprung 44 in die Nut 45′ des Deckels 37′ einer nachfolgenden Behandlungs­einheit B′ eingreift. Auf dieselbe Art und Weise ist die Ein­gabeeinheit A mit einer Behandlungseinheit B verbindbar, weil sie ausgangsseitig dieselben Anschlußelemente aufweist, wie die Behandlungseinheit selbst.

    [0015] Der Antrieb der Transportwalzen und der Förderschnecke ist aus Fig. 2 in Verbindung mit Fig. 3 ersichtlich. Die Walzenzapfen reichen stirnseitig aus dem Lagerschild 36 heraus und sind mit Zahnradpaaren 46-46′, 47-47′, 48-48′ 49-49′ und 50-50′ für je­des Walzenpaar versehen. Die Zahnradpaare sind über Zwischen­zahnräder 51 bis 54, die auf festen Bolzen 55 bis 58 des Lager­schildes 36 drehbar gelagert sind, miteinander in Eingriff. Mit dem Zahnradpaar 46-46′ des ersten Walzenpaares ist ein weiteres Zahnrad 59 in Eingriff, das um einen festen Bolzen 60 drehbar ist und seinerseits mit einem Zahnrad 61 kämmt, das um einen festen Bolzen 62 drehbar ist und im Falle der Verbindung der Behandlungseinheit mit der Eingabeeinheit ein entsprechen­des Zahnradpaar der Einzugswalzen 4-4′ der Eingabeeinheit an­treibt.

    [0016] Ein mehrere Stufen aufweisendes Stufenzahnrad 63 ist im oberen Teil des Lagerschildes 36 um einen fixen Bolzen 64 drehbar ge­lagert. Zwei drehfest miteinander verbundene Zahnräder 65 und 66 sind um einen gemeinsamen Bolzen 67 in solcher Lage drehbar, daß das eine in das Stufenzahnrad 63 und das andere in eines der Zwischenzahnräder 51 bis 54 eingreift, wodurch die Bewe­gungsübertragung vom Stufenzahnrad auf die Transportwalzen her­gestellt wird. Der Bolzen 67 ist wahlweise in eine von mehre­ren auf dem Lagerschild angeordneten und mit einem Gewinde ver­sehenen Bohrungen 68 bis 71 versetzbar, wobei die Zahnräder 65 und 66 des sich um den Bolzen drehenden Zahnradpaares je nach Position des Bolzens in das Stufenzahnrad 63 auf einer be­stimmten Stufe und in ein bestimmtes der Zwischenzahnräder 51 bis 54 eingreifen. Um den Eingriff mit dem Stufenzahnrad 63 auf Stufen in verschiedenen Ebenen zu ermöglichen, ist der axiale Abstand der Zahnräder 65, 66 einstellbar. Zu diesem Zwecke ist das äußere Zahnrad 65 auf einer Auflagehülse 72, die geeignete Rastelemente aufweist, verschiebbar. Es ist ohne weiteres verständlich, daß die einzelnen Bohrungen 69 bis 71, deren jede eine Position für das Zahnradpaar 65, 66 fest­legt, ebensovielen Übersetzungsverhältnissen und damit unter­schiedlichen Drehgeschwindigkeiten der Transportwalzen ent­sprechen. Die Vorschubgeschwindigkeit des zu behandelnden Ma­terials ist somit durch einfaches Versetzen des Bolzens des Zahnradpaares 65, 66 von einer Position in eine andere ver­änderbar.

    [0017] Die Förderschnecke 32 wird vom Stufenzahnrad 63 aus über ein Zahnrad 73 auf der Drehachse der Schnecke angetrieben. Vor­zugsweise ist das Zahnrad 73 austauschbar, um den Eingriff in das Stufenzahnrad 63 wahlweise auf einer der beiden innersten Stufen zu ermöglichen und so zwei verschiedene Drehgeschwin­digkeiten der Förderschnecke zu erzielen.

    [0018] Eine Antriebseinheit 74 (Fig. 2) umfaßt einen Elektromotor 75, auf dessen Drehwelle 76 ein Zahnrad 77 sitzt, das von oben in das Stufenzahnrad 63 eingreift. Die Antriebseinheit 74 bildet im übrigen eine abnehmbare modulare Einheit, die mittels ge­eigneter Anschlußelemente ihres Gehäuses mit der Behandlungs­einheit verbindbar ist. Das Gehäuse liegt auf einer an der Stirnwand 16 des Behälters 12 hervortretenden Auflagefläche 78 auf und ist an dieser mittels eines Ösenhakens 79, der vom Gehäuseboden ausgeht und in eine Öse 80 der Auflagefläche ein­greift, festgehalten. Eine Längsnut 81 im Gehäuseboden paßt in eine leistenförmige Erhebung 82 der Auflagefläche, so daß eine lichtdichte Verbindung mit der Stirnwand 16 des Behälters ent­ steht. Eine Wandverlängerung 83 des Gehäuses ruht auf dem La­gerschild 36 und weist am unteren Ende einen Umschlag 84 auf, der einen Randvorsprung 85 des Deckels 37 in Schließstellung aufnimmt. Im Gehäuse der Antriebseinheit ist auch die Strom­versorgungsschaltung 86 für eine Heizspirale 87 untergebracht, die Teil der modularen abnehmbaren Einheit ist und in das Be­handlungsbad taucht.

    [0019] Die Fig. 4 zeigt die Antriebseinheit in einem vereinfachten Querschnitt und beschränkt auf die Teile zur Veranschauli­chung der gegenseitigen Verbindung von Antriebseinheiten auf­einanderfolgender Behandlungseinheiten. Wie aus der Figur er­sichtlich ist, weist das Gehäuse der Antriebseinheit an der Vorderseite unten eine Verlängerung 88 auf, die den Stecker 89a eines elektrischen Steckverbinders aufnimmt, während das Gehäuse an der rückwärtigen Seite einen in Form und Lage an die Verlängerung 88 angepaßten Rücktritt 90 aufweist, der die Buchse 89b desselben Steckverbinders aufnimmt. Stecker und Buchse einer selben Antriebseinheit sind miteinander elek­trisch verbunden. Die Anordnung ist derart, daß beim Verbin­den der Antriebseinheiten zweier aufeinanderfolgender Behand­lungseinheiten der rückwärtige Rücktritt 90 der einen Antriebs­einheit mit der vorderseitigen Verlängerung 88′ der anderen übereinstimmt und der Stecker 89a in die Buchse 89b eingreift, wodurch die elektrische Verbindung zwischen den beiden An­triebseinheiten hergestellt ist. Gleicherweise weist die Ein­gabeeinheit ausgangsseitig einen ähnlichen Rücktritt 90′ auf, der seinerseits eine Buchse 89′b des Steckverbinders auf­nimmt und in die Verlängerung 88 einer nachfolgenden Antriebs­einheit paßt. Der Steckverbinder der Eingabeeinheit ist an ein Stromversorgungskabel angeschlossen, so daß mit der Ver­bindung mehrerer, zu aufeinanderfolgenden Behandlungseinheiten gehörender Antriebseinheiten und der Eingabeeinheit mit einer ersten Behandlungseinheit die elektrische Stromversorgung für das gesamte Gerät automatisch hergestellt ist. Ein Schalter an der Eingabeeinheit ist somit Hauptschalter für die elektri­schen Teile aller Behandlungseinheiten.

    [0020] Die Deckwand 91 des Gehäuses der Antriebseinheit weist am vor­deren Rand eine Längsnut 92 und am gegenüberliegenden Ende einen Randvorsprung 93 auf, die formschlüssige Verbindungsele­mente für aufeinanderfolgende Einheiten bilden. Ähnlich weist der Boden 94 eine Nut 95 auf, in die eine Erhebung 96 der Auf­lagefläche 78 paßt (Fig. 2).

    [0021] Der Elektromotor 75 ist ein netzfrequenter Synchronmotor, wo­mit gewährleistet ist, daß die Vorschubgeschwindigkeit des Blattmaterials in den einzelnen Behandlungseinheiten rigoros gleich ist. Die Ausstattung jeder Behandlungseinheit mit einer eigenen Antriebseinheit hat unter anderem den Vorteil, daß der Elektromotor ausschließlich im Hinblick auf die ein­zelne Einheit zu bemessen ist, ohne Rücksicht auf die Anzahl der aneinandergefügten Behandlungseinheiten. Das gleiche gilt für die Heizeinrichtung, die ebenfalls nach dem Bad der ein­zelnen Behandlungseinheit bemessen ist. Die Vereinigung des elektrischen Antriebs und der Heizungseinrichtung zu einer ab­nehmbaren modularen Antriebs- und Heizungseinheit bringt eine vollständige Trennung der elektrischen Teile vom Rest des Ge­rätes mit sich mit offensichtlichen Vorteilen hinsichtlich Pflege und Wartung des Gerätes.

    [0022] Aus der vorhergehenden Beschreibung geht hervor, wie die ein­zelne Behandlungseinheit aus einem Badbehälter, einer Walzen­einheit, einer Antriebs- und Heizungseinheit und einem Abdeck­ teil zusammengesetzt ist und wie mehrere so zusammengesetzte gleiche Behandlungseinheiten miteinander und mit einer Eingabe­einheit verbindbar sind. Der Zusammenbau beginnt mit der Be­handlungseinheit, die letztlich den Geräteabschluß bilden soll und schreitet zu den jeweils vorhergehenden Einheiten weiter, bis als letzte die Eingabeeinheit an der Gerätekopfseite ange­setzt wird. Umgekehrt beginnt der Auseinanderbau des Gerätes mit dem Abnehmen der Eingabeeinheit und geht der Reihe nach weiter bis zur Schlußeinheit. Es sei darauf hingewiesen, daß durch die zwingende Reihenfolge des Aufsetzens der Eingabeein­heit als letztes und deren Abnahme als erstes gewährleistet ist, daß alle Behandlungseinheiten während des Auf- und Abbaus des Gerätes stromlos sind, da einzig und allein die Eingabe­einheit unmittelbar an das Netz anschließbar ist.

    [0023] In einer für die Verarbeitung von Schwarz-Weißmaterial vorge­sehenen Ausbaustufe setzt sich die Entwicklungsmaschine aus der Eingabeeinheit und zwei Behandlungseinheiten zusammen, von denen die erste eine Entwicklerlösung und die zweite Wasch­wasser, vorzugsweise Fließwasser enthält, das über einen Ein­lauf einläuft und über den Überlauf abfließt. In einer für die Verarbeitung von Farbmaterial eines bestimmten Typs vorgesehe­nen Ausbaustufe ist die Behandlungseinheit mit dem Entwickler­bad von einer Behandlungseinheit mit einem Bleich-Fixierbad gefolgt und letztere wieder von der Wässerungseinheit. Andere Behandlungsprozesse für Farbmaterial erfordern gesonderte Bä­der für Bleichen und für Fixieren, so daß eine weitere Behand­lungseinheit hinzukommt. Andere Prozesse können eine noch grö­ßere Anzahl getrennter Behandlungsphasen umfassen und die Hin­zunahme weiterer Behandlungseinheiten mit entsprechenden Be­handlungslösungen erforderlich machen. Eine zusätzliche, eigens dazu eingerichtete Einheit kann im Anschluß an die Wässerungs­ einheit als Trockner für das Blattmaterial nach der Waschphase vorgesehen sein. Die Behandlungszeiten sind an die verschiede­nen Prozesse anpaßbar, indem die Durchlaufgeschwindigkeit des zu behandelnden Materials durch Wahl des entsprechenden Über­setzungsverhältnisses im Antrieb der Transportwalzen verändert wird, wie weiter oben beschrieben ist.

    [0024] Dank der lichtdichten Ankoppelung der einzelnen Behandlungs­einheiten aneinander und des lichtdichten Verschlusses der­selben nach außen, durchläuft das belichtete Blatt die aufei­nanderfolgenden Behandlungseinheiten in einer lichtgeschütz­ten Bahn, so daß mit Ausnahme der Blatteingabe der gesamte Arbeitsablauf im Hellraum erfolgen kann. Die Eingabeeinheit bietet im übrigen Raum für die Aufnahme eines ganzen Blattes und der Klappdeckel kann geschlossen werden, sobald das Blatt von den Einzugswalzen erfaßt ist.


    Ansprüche

    1. Durchlaufentwicklungsmaschine für fotografisches Material, insbesondere blattförmiges Fotopapier, gekennzeichnet in Kombination durch:
    - eine Eingabeeinheit (A) zum Einführen des belichteten Blattmaterials;
    - eine Anzahl Behandlungseinheiten (B, B′) im wesentlichen gleicher Konstruktion, deren jede einen Badbehälter (12) für die Aufnahme unterschiedlicher Behandlungsbäder umfaßt;
    - Anschlußmittel (13, 43) an jeder Behandlungseinheit zum Koppeln einer Behandlungseinheit an eine nächste und einer ersten Behandlungseinheit an die Eingabeeinheit und geeignet für den Aufbau der Entwicklungsmaschine als modulares System bestehend aus der Eingabeeinheit und der Anzahl Behandlungseinheiten; und
    - Transportmittel in jeder Behandlungseinheit zum Beför­dern des zu behandelnden Blattmaterials durch ein Behand­lungsbad, umfassend einen Satz Transportwalzen (18 - 22) und einen elektrischen Antrieb (75 - 77) für dieselben, wobei der elektrische Antrieb einer ersten Behandlungs­einheit aus der Eingabeeinheit und die elektrischen An­triebe aufeinanderfolgender Behandlungseinheiten aus der jeweils vorangehenden Behandlungseinheit gespeist werden.
     
    2. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß jede Behandlungseinheit (B, B′) mechanische Ein­stellmittel aufweist zum Einstellen des Übersetzungsver­hältnisses zwischen dem elektrischen Antrieb (75 - 77) und dem Satz Transportwalzen (18 -22), entsprechend einer diskreten Reihe unterschiedlicher Vorschubgeschwindigkeiten für das zu behandelnde Blattmaterial.
     
    3. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß jeder Badbehälter (12) einen abnehmbaren Deckel (37) aufweist, der den Badbehälter unter Freilassung eines Ein- und eines Auslaufkanals für das Blattmaterial licht­dicht abschließt und daß Behälter und Deckel an in Durch­laufrichtung des Materials gegenüberliegenden Seiten form­schlüssige Verbindungselemente (43 - 45) zum lichtdichten Anschließen eines Badbehälters an einen nächsten aufweisen.
     
    4. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß die Verbindungselemente an den Anschlußstellen formschlüssige Spundteile aufweisen.
     
    5. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß jede Walze eines Walzensatzes (18 - 22) ein Zahn­rad aufweist und die Zahnräder (46 - 50) des Walzensatzes über ein Zahnradgetriebe untereinander und mit dem elek­trischen Antrieb bewegungsverbunden sind.
     
    6. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß das Zahnradgetriebe ein mit dem elektrischen An­trieb (75 - 77) in Eingriff stehendes Stufenzahnrad (63) und ein Koppelglied (65 - 66) zwischen diesem und den Zahn­rädern (46 - 50) des Walzensatzes aufweist, wobei das Stu­fenzahnrad mehrere Stufen hat und das Koppelglied zur Er­zielung unterschiedlicher Übersetzungsverhältnisse an die verschiedenen Stufen des Stufenzahnrades ansetzbar ist.
     
    7. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­net, daß das Koppelglied aus zwei drehfest miteinander ver­ bundenen koaxialen Zahnrädern (65, 66) besteht, die um einen gemeinsamen, in verschiedene Positionen versetzbaren Bolzen (67) drehbar sind, wobei eines der Zahnräder (65) mit dem Stufenzahnrad (63) auf einer von der Position des Bolzens (67) bestimmten Stufe und das andere (66) mit der Reihe der Walzenzahnräder im Eingriff steht.
     
    8. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß jede Behandlungseinheit ein auf den Badbehälter aufsetzbares Gehäuse mit gegenseitig formschlüssigen Ver­bindungselementen (79 - 82; 95, 96) aufweist und das Ge­häuse den elektrischen Motor (75) und eine elektrische Heizvorrichtung (86) für das Behandlungsbad aufnimmt, wo­bei der elektrische Motor, die elektrische Heizvorrichtung und das Gehäuse zusammen eine abnehmbare Antriebs- und Heizungseinheit bilden.
     
    9. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, daß das Gehäuse an gegenüberliegenden Enden zueinander komplementäre, elektrisch miteinander verbundene Steckver­binder (89a, 89b) aufweist, über welche die Antriebs- und Heizungseinheit eines Badbehälters die Stromversorgung von einer vorhergehenden Einheit empfängt und an eine nachfol­gende weiterleitet.
     
    10. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der elektrische Antrieb einen netzfrequenten Synchronmotor umfaßt.
     
    11. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß jede Behandlungseinheit Mittel zum Umwälzen des Behandlungsbades aufweist, welche vom elektrischen Antrieb der Transportwalzen mechanisch betätigt werden.
     
    12. Entwicklungsmaschine nach Ansoruch 11, dadurch gekennzeich­net, daß die Umwälzmittel eine Förderschnecke(32) umfassen, die im mittigen Bereich des Badbehälters (12) um eine zu den Transportwalzen parallele Achse (33) drehbar ist und über das Zahnradgetriebe der Transportwalzen angetrieben wird.
     
    13. Entwicklungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Eingabeeinheit einen mit einem Klappdeckel (3) lichtdicht verschließbaren Aufnahmeraum für ein zu verar­beitendes Blatt Fotomaterial aufweist und mit einem Ein­zugswalzenpaar (4-4′) ausgestattet ist, das vom Zahnrad­antrieb der nachfolgenden Behandlungseinheit angetrieben wird.
     




    Zeichnung