[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungs- und/oder Konditioniermittel für Glaskeramikoberflächen,
das Organopolysiloxane enthalt.
[0002] Hitzebeständige Kochgeräte für den häuslichen und industriellen Bereich werden bekanntlich
in steigendem Maße aus glaskeramischen Werkstoffen hergestellt. Insbesondere bei Glaskeramikkochfeldern
kommt es bei zunehmender Gebrauchsdauer durch Anbrennen oder sogar Carbonisieren
von verspritztem oder übergelaufenem Kochgut zu hartnäckigen und schwer entfernbaren
Verunreinigungen. Ohne eine entsprechende Konditionierung kann es dann durch zu grobes
Scheuern zu einer starken Schädigung der Oberfläche und bei Anwendung von Reinigungswerkzeugen
wie Glasschabern sogar zu schollenartigen Ausbrüchen an der Glaskeramikoberfläche
kommen, was deren Zerstörung zur Folge hat. Besonders bei stark zuckerhaltigen Speisen
ist nach dem Anbrennen eine Reinigung ohne massive Oberflächenbeschädigung praktisch
unmöglich.
[0003] Die Verwendung von Organopolysiloxanen in Reinigungszusammensetzungen, wie z.B.
Lösungen zum Waschen von Fensterscheiben, Autopolituren, Metall- und Textilreinigern,
ist gut bekannt. In den Veröffentlichungen GB-PS 11 72 479, GB-PS 11 71 479, US-PS
3,681,122 und US-PS 4,124,523 werden im wesentlichen Reinigungsmittel beschrieben,
die aus einem Organopolysiloxan, einem Alkalisalz der 3. bis 5. Hauptgruppe, einem
Scheuermittel und Wasser sowie ggf. einem Verdickungsmittel und einem nichtionischen
Tensid bestehen. Diese Formulierungen sind zwar grundsätzlich zur Reinigung von Glaskeramikoberflächen
geeignet, jedoch ist die konditionierende Wirkung zum Schutz der Oberfläche völlig
unzureichend. Insbesondere die Schutzwirkung gegenüber angebrannten Speiseresten
mit hohem Zuckergehalt ist ungenügend. Aus der DE-OS 33 21 289 ergibt sich eine Wasser-in-Öl-Emulsion,
die aus einem aminofunktionellen Organopolysiloxan, einem cyclischen Dimethylpolysiloxan,
einem Polysiloxanpolyoxyalkylenblockcopolymeren, einem Scheuerpulver, einem Tensid
und Wasser besteht. Die reinigende Wirkung dieser Formulierung ist zwar ebenfalls
vorhanden, jedoch ist erneut die Schutzwirkung des enthaltenen aminofunktionellen
Organopolysiloxans als Schutzfilmbildner, insbesondere gegenüber angebrannten, stark
zuckerhaltigen Speiseresten nicht zufriedenstellend. In der DE-PS 29 52 756 werden
Zusammensetzungen beschrieben, die ein metalloxid- und/oder aminogruppenhaltiges
Polysiloxan, ein Putz- bzw. Reinigungsmittel und zusätzliche Tenside beinhalten.
Die betreffenden Pflegemittel besitzen zwar eine reinigende und konditionierende Wirkung,
zeigen jedoch eine geringe Lagerstabilität infolge eines kontinuierlichen Viskositätsanstiegs,
eine schlechte Auspolierbarkeit und eine ungenügende Schutzwirkung gegenüber anbrennenden,
stark zuckerhaltigen Speisen. In der DE-OS 33 27 926 wird eine Emulsionsformulierung
dargelegt, die sich aus einem aminofunktionellen Polydimethylsiloxan, Emulgatoren,
säuren Bestandteilen, einem Lösungsmittel, einem Scheuermittel, Schutzfilmverbesserern
und Wasser zusammensetzt. Die betreffenden Pflegemittel leisten zwar eine reinigende
und konditionierende Wirkung, weisen jedoch dieselben Nachteile auf, wie für die DE-PS
29 52 756 beschrieben.
[0004] Es besteht daher der Wunsch nach einer Reinigungs- und Konditionierzusammensetzung,
die Verunreinigungen von Glaskeramikoberflächen entfernt und die außerdem als Konditioniermittel
für die gereinigten Glaskeramikoberflächen wirkt, um die Bildung von hartnäckigen
und schwer entfernbaren Verunreinigungen zu verhindern oder zu verzögern. Aufgabe
der Erfindung ist deshalb ein verbessertes Reinigungs- und/oder Konditioniermittel
für Glaskeramik, welches die oben aufgezählten Mängel des Standes der Technik nicht
aufweist.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein Reinigungs- und/oder Konditioniermittel für Glaskeramikoberflächen,
das Organopolysiloxane enthalt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Organopolysiloxan
Epoxygruppen aufweist.
[0006] Durch das erfindungsgemäße Mittel wird langfristig eine Zerstörung der Glaskeramikoberfläche
vermieden. Die Trennwirkung des aufgebauten Schutzfilms verhindert ein festes Anhaften
von angebranntem Kochgut und ermöglicht jederzeit eine leichte und schonende Reinigung
der Oberfläche. Das erfindungsgemäße Mittel ist leicht aufzutragen und auszupolieren
und neigt nicht zum Schmieren oder zur Streifenbildung.
[0007] Die erfindungsgemäß eingesetzten Organopolysiloxane, die Epoxygruppen aufweisen,
setzen sich vorzugsweise aus Einheiten der allgemeinen Formeln

zusammen, wobei
R jeweils unabhängig voneinander eine Kohlenwasserstoffgruppe und
Q eine epoxyfunktionelle Gruppe bedeuten,
a für 1, 2 oder 3,
b für 0, 1 oder 2,
c für 1 oder 2,
d für 0, 1 oder 2,
e für 1 oder 2 und
f für 1 oder 2 stehen und
die Summen aus b und c sowie aus d, e und f jeweils nicht größer als 3 sind.
[0008] Beispiele für Reste R sind
Alkylgruppen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen,
Alkoxyalkylgruppen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen,
Arylgruppen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und
Alkarylgruppen mit 7 bis 22 Kohlenstoffatomen.
[0009] Bevorzugte Reste R sind Methyl-, Ethyl-, Methoxyethyl-,Phenyl- und 2-Phenylethylgruppen.
[0010] Besonders bevorzugte Reste R sind Methylgruppen.
[0011] Als besonders vorteilhaft haben sich epoxyfunktionelle Organopolysiloxane der Formel
(CH₃)₃SiO[(CH₃)₂SiO]
x[R¹R²SiO]
y[QCH₃SiO]
zSi(CH₃)₃
erwiesen, wobei
R¹ und R² Alkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeuten und Q der Formel

entspricht, wobei A Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeutet und die
Summe aus x, y und z kleiner 500 ist.
[0012] Beispiele für die Reste R¹ und R² sind Methyl-, Ethyl- und Phenylgruppen.
[0013] Bevorzugte Reste R¹ und R² sind Methylgruppen.
[0014] Beispiele für epoxyfunktionelle Gruppen Q sind

[0015] Bevorzugte epoxyfunktionelle Gruppen Q sind

[0016] Das Verhältnis der Indices x, y und z liegt vorzugsweise in einem Bereich, der in
einer Epoxydzahl (equiv./100 g) von 0,4-0,015 resultiert.
[0017] Besonders bevorzugt eingesetzt werden epoxyfunktionelle Organopolysiloxane mit einer
Epoxydzahl (equiv./100 g) von 0,3-0,08.
[0018] Die Viskosität der verwendeten epoxyfunktionellen Organopolysiloxane beträgt bei
25 °C vorzugsweise 5-50 000 mm²/s.
[0019] Der besonders bevorzugte Viskositätsbereich liegt bei 10-1000 mm²/s.
[0020] Die epoxyfunktionellen Polysiloxane können über bekannte Verfahren wie beispielsweise
in DE-AS 10 61 321 beschrieben, hergestellt werden. In diesen Veröffentlichungen werden
epoxyfunktionelle Polysiloxane z.B. über eine übergangsmetallkatalysierte Addition
eines ungesättigten Epoxids, wie Allylglycidether an entsprechende Si-H-haltige Polysiloxane
synthetisiert.
[0021] Das erfindungsgemäße Reinigungs- und/oder Konditioniermittel kann außer dem epoxyfunktionellen
Organopolysiloxan auch noch andere Komponenten enthalten. Werden Zusätzstoffe eingesetzt,
so hat sich folgende Zusammensetzung, die sowohl in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion
wie auch Wasser-in-Öl-Emulsion vorliegen kann, als besonders wirksam erwiesen:
(A) 5-30 Gew.-%, vorzugsweise 10-20 Gew.-%, erfindungsgemäß eingesetztes, epoxyfunktionelles
Organopolysiloxan
(B) 0-30 Gew.-%, vorzugsweise 1-5 Gew.-% bei Öl-in-Wasser-Emulsionen und vorzugsweise
10-20 Gew.-% bei Wasser-in-Öl-Emulsionen, nichtreaktives Organopolysiloxan
(C) 1-20 Gew.-%, vorzugsweise 5-15 Gew.-%, oberflächenaktives Mittel
(D) 0-50 Gew.-%, vorzugsweise 5-30 Gew.-%, organisches Lösungsmittel
(E) 5-25 Gew.-%, vorzugsweise 10-15 Gew.-%, Scheuermittel
(F) 0-10 Gew.-%, vorzugsweise 0-4 Gew.-%, einer sauren Komponente
(G) 0-10 Gew.-%, zusätzliche Additive, ausgewählt aus der Gruppe der Verdickungsmittel,
Konservierungsmittel, Farbstoffe und Duftstoffe
(H) 1-89 Gew.-%, Wasser.
[0022] Bei den nichtreaktiven Organopolysiloxanen (B) handelt es sich vorzugsweise um Trimethylsilylgruppen
aufweisende Dimethylpolysiloxane, cyclische Dimethylpolysiloxane, Octamethylcyclotetrasiloxane,
Decamethylcyclopentasiloxane oder deren Mischungen.
[0023] Als oberflächenaktive Substanzen (Tenside) (C) werden vorzugsweise anionische Tenside
wie z.B. Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfonate, Sulfosuccinate und nichtionogene Tenside
wie z.B. Alkylpolyglykolether, Fettsäurepolyglykolester, Alkylarylpolyglykolether,
polyethoxylierte Fettsäureglyceride, Polyglycerolfettsäureester, polyethoxylierte
Sorbitanester, Fettsäurealkylolamide, Polydiorganosiloxan-Polyoxyalkylen-Copolymerisate
und dgl. verwendet. Diese Tenside führen unter anderem zu einer Stabilisierung der
Emulsion, unterstützen die Oberflächenreinigung und verbessern die Schutzfilmbildung.
[0024] Bei dem organischen Lösungsmittel (D) handelt es sich um Lösungsmittel auf Kohlenwasserstoffbasis,
wie z.B. Benzine oder um Alkohole, wie z.B. Isopropanol und Ethanol.
[0025] Die Scheuerkomponente (E) dient zur Verstärkung der Reinigungswirkung und kann irgendein
feinteiliges Pulver sein, das für den gewünschten Scheuereffekt sorgt. Beispiele geeigneter
Scheuersubstanzen sind Aluminiumoxid, Quarze, Kieselkreide, Diatomeenerde, kolloidales
Siliciumdioxid, Natriummetasilikat oder Talkum.
[0026] Als saure Komponente (F) werden organische und anorganische Säuren eingesetzt. Geeignet
sind beispielsweise Essigsäure, Zitronensäure, Amidosulfonsäure, saure Sulfate, Phosphate
und Phosphorsäureester.
[0027] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können noch weitere Additive (G) enthalten,
ausgewählt aus der Gruppe der Verdickungsmittel, Konservierungsmittel, Farbstoffe
und Duftstoffe.
[0028] Die Emulsionsformulierungen lassen sich durch jede geeignete Mischtechnik herstellen
und zeichnen sich durch eine besonders hohe Lagerstabilität und Wirkung aus. Zur
Herstellung einer Öl-in-Wasser-Emulsion wird aus den Komponenten (A) und (C) und gegebenenfalls
(B) und (D) zuerst eine Ölphase gebildet, die dann unter ständigem Rühren mit der
wässerigen Phase (H) versetzt wird. Die Komponenten (E) und gegebenenfalls (F) und
(G) werden anschließend nacheinander eindispergiert. Im Fall einer Wasser-in-Öl-Emulsion
wird aus den Komponenten (A) und (C) und gegebenenfalls (B) und (D) ebenfalls zuerst
eine Ölphase gebildet, in die man dann unter ständigem Rühren die restlichen Beständteile
enthaltende wässerige Phase eindispergiert.
[0029] Beim Reinigungs- und/oder Konditionierungsvorgang wird das erfindungsgemäße Reinigungs-
und/oder Konditioniermittel mit Hilfe eines Tuches auf die zu behandelnde, trockene
Glaskeramikoberfläche verteilt und eingerieben.
[0030] Wird 100 %-iges epoxyfunktionelles Organopolysiloxan verwendet, so wird das epoxyfunktionelle
Organopolysiloxan auf die saubere, gegebenenfalls bereits vorgereinigte Glaskeramikoberfläche
aufgetragen. Zur Vorreinigung der Glaskeramikoberfläche können an sich bekannte flüssige
Haushalts reinigungsmittel, die sich zur Reinigung von Glaskeramikoberflächen eignen,
verwendet werden. Als textiles Trägermaterial zur Aufnahme des epoxyfunktionellen
Organopolysiloxans sind sowohl synthetische als auch natürliche Gewebe geeignet.
Der Auftrag des Wirkstoffs auf das Gewebe kann durch Tauchen, Foulardieren, Sprühen
oder Bürsten erfolgen, entweder unter Verwendung des 100 %-igen Wirkstoffs oder auch
mit einer mit einem geeigneten Lösungsmittel wie Kohlenwasserstoffen oder Chlorkohlenwasserstoffen
verdünnten Form und anschließendem Trocknen. Die Auftragsmenge beträgt 1-100 %, bezogen
auf das Gewicht des Trägermaterials, bevorzugt jedoch 5-50 %. Zur Vermeidung von
Wirkstoffverlusten während Transport und Lagerung wird das so behandelte Tuch vorzugsweise
in eine Kunststoffolie eingeschweißt.
[0031] Nach dem Reinigungs- und/oder Konditionierungsvorgang wird die Glaskeramikoberfläche
poliert. Das Auspolieren zu einem streifenfreien und naßwischfesten Schutzfilm gelingt
mit dem erfindungsgemäßen Mittel schnell und mühelos ohne unangenehmes Schmieren.
Die Glaskeramikoberfläche weist nach der Behandlung eine gepflegte und glänzende
Oberfläche auf und ist nachhaltig geschützt gegen das Anbrennen von Speiseresten,
insbesondere auch gegenüber stark zuckerhaltigen Speisen.
[0032] Der Schutzfilm weist eine hohe Beständigkeit gegenüber thermischer Belastung sowie
gegenüber der Einwirkung von tensidhaltigem Wasser auf.
Beispiel 1:
[0033] Herstellung von

[0034] 629 g (5,5 Mol) Allylglycidether wurden zusammen mit 530 g Isopropanol, 6 g gepulvertem
Na₂CO₃ und 10 ml einer Lösung von 1 Gew.-% Hexachloroplatinsäure in Isopropanol vorgelegt
und 15 min mit Stickstoff gespült. Anschließend wird unter ständigem Rühren auf 90
°C aufgeheizt (Rückfluß) und langsam 1500 g eines trimethylsilyl-endblockierten flüssigen
Di-methylmethylhydrogensiloxan-Copolymers mit einer Viskosität von 12 mm²/s (25 °C)
und einem Si-H-Gehalt von 62,2 cm³ H₂/g zugetropft. Stickstoffspülung wurde dabei
fortgesetzt. Nach Beendigung der Zudosierung (ca. 1 h) wurden weitere 2 Stunden refluxiert
und in regelmäßigen Abständen der Rest-Si-H-Gehalt überprüft, der dabei auf maximal
0,05 cm³ H₂/g absank. Nun wurde auf 80 °C abgekuhlt, mit Aktivkohle behandelt und
filtriert. Nach der Entfernung des Lösungsmittels bei 120 °C und 2 mbar erhielt man
1980 g eines farblosen Organopolysiloxans mit folgenden Eigenschaften:
Viskosität (25 °C): |
50 mm²/s |
Epoxydzahl: |
0,22 |
[equiv./100 g] |
|
Beispiel 2:
[0035] Herstellung von

[0036] 325 g (2,85 Mol) Allylglycidether wurden zusammen mit 275 g Isopropanol, 4,5 g gepulvertem
Na₂CO₃ und 6 ml einer Lösung von 1 Gew-% Hexachloroplatinsäure in Isopropanol vorgelegt
und 15 min mit Stickstoff gespült. Anschließend wurde unter ständigem Rühren auf 90
°C aufgeheizt (Rückfluß) und langsam 1500 g eines trimethylsilyl-endblockierten flüssigen
Di-methylmethylhydrogensiloxan-Copolymers mit einer Viskosität von 54 mm²/s (25 °C)
und einem Si-H-Gehalt von 38,8 cm³ H₂/g zugetropft. Stickstoffspulung wurde dabei
fortgesetzt. Nach Beendigung der Zudosierung (ca. 1 h) wurden weitere 2 Stunden refluxiert
und in regelmäßigen Abständen der Rest-Si-H-Gehalt überprüft, der dabei auf maximal
0,05 cm³ H₂/g absank. Nun wurde auf 80 °C abgekühlt, mit Aktivkohle behandelt und
filtriert. Nach der Entfernung des Lösungsmittels bei 120 °C und 2 mbar erhielt man
1800 g eines farblosen Organopolysiloxans mit folgenden Eigenschaften:
Viskosität (25 °C): |
140 mm²/s |
Brechungsindex (25 °C): |
1,418 |
Epoxydzahl: |
0,16 |
[equiv./100 g] |
|
Beispiel 3:
[0037] Herstellung von

[0038] 690 g (5,5 Mol) 3,4-Epoxycyclohexylethylen wurden zusammen mit 530 g Isopropanol,
5,3 g gepulvertem Na₂CO₃ und 10 ml einer Lösung von 1 Gew.-% Hexachloroplatinsäure
in Isopropanol vorgelegt und 15 min mit Stickstoff gespült. Anschließend wurde unter
ständigem Rühren auf 90 °C aufgeheizt (Rückfluß) und langsam 1500 g eines trimethylsilyl-endblockierten
flüssigen Dimethylmethylhydrogensiloxan-Copolymers mit einer Viskosität von 12 mm²/s
(25 °C) und einem Si-H-Gehalt von 62,2 cm³ H²/g zugetropft. Stickstoffspülung wurde
dabei fortgesetzt. Nach Beendigung der Zudosierung (ca. 1 h) wurden weitere 2 Stunden
refluxiert und in regelmäßigen Abständen der Rest-Si-H-Gehalt überprüft, der dabei
auf maximal 0,05 cm³ H₂/g absank. Nun wurde auf 80 °C abgekühlt, mit Aktivkohle behandelt
und filtriert. Nach der Entfernung des Lösungsmittels bei 120 °C und 2 mbar erhielt
man 2100 g eines farblosen Organopolysiloxan mit folgenden Eigenschaften:
Viskosität (25 °C): |
60 mm²/s |
Brechungsindex (25 °C): |
1,424 |
Epoxydzahl: |
0,21 |
(equiv./100 g) |
|
Beispiel 4:
[0039] Herstellung eines Reinigungs- und/oder Konditioniermittels für Glaskeramikoberflächen
unter Verwendung des unter Beispiel 1 beschriebenen epoxyfunktionellen Organopolysiloxans
in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion mit folgender Zusammensetzung:
Epoxyfunktionelles Organopolysiloxan (analog Beispiel 1) |
20 Gew.-% |
|
Lineares Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 100 mm²/s bei 25°C |
2 Gew.-% |
Flüssiger paraffinischer Kohlenwasserstoff mit Siedebereich 80-110°C |
25 Gew.-% |
|
Nichtionogener Emulgator (z.B. Octylphenolethoxylat mit ca. 10 Ethylenoxideinheiten) |
8 Gew.-% |
Zitronensäure |
3 Gew.-% |
Tonerde der Teilchengröße 1-100 µm |
10 Gew.-% |
Wasser |
30 Gew.-% |
[0040] Die beiden Organopolysiloxane wurden zusammen mit dem flüssigen paraffinischen Kohlenwasserstoff
und den Emulgatoren zu einer Ölphase vermischt und anschließend unter ständigem Rühren
das Wasser langsam zugegeben. Zum Schluß wurde die Zitronensäure und die Tonerde eindispergiert.
[0041] Auf diese Weise erhielt man eine lagerstabile, dickflüssige Öl-in-Wasser-Emulsion.
Beispiel 5:
[0042] Herstellung einer Öl-in-Wasser-Emulsion mit der gleichen Zusammensetzung wie unter
Beispiel 4 angegeben mit dem Unterschied, daß als epoxyfunktionelles Organopolysiloxan
das unter Beispiel 2 hergestellte Produkt eingesetzt wurde.
Beispiel 6:
[0043] Herstellung einer Öl-in-Wasser-Emulsion mit der gleichen Zusammensetzung wie unter
Beispiel 4 angegeben mit dem Unterschied, daß als epoxyfunktionelles Organopolysiloxan
das unter Beispiel 3 hergestellte Produkt eingesetzt wurde.
Beispiele 7: (Vergleichsbeispiel)
[0044] Herstellung einer Ö1-in-Wasser-Emulsion mit der gleichen Zusammensetzung wie unter
Beispiel 4 angegeben mit dem Unterschied, daß anstatt eines epoxyfunktionellen Organopolysiloxans
ein aminofunktionelles Organopolysiloxan mit folgender Struktur verwendet wurde:
Viskosität (25 °C): |
50 mm²/s |
Aminzahl [m equiv./g]: |
1,4 |
Beispiel 8:
[0045] Herstellung einer Wasser-in-Öl-Emulsion unter Verwendung des unter Beispiel 1 beschriebenen
epoxyfunktionellen Organopolysiloxans mit folgender Zusammensetzung:
Epoxyfunktionelles Organopolysiloxan (analog Beispiel 1) |
10 Gew.-% |
|
Cyclisches Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 5,0 mm²/s bei 25°C (Decamethylcyclopentasiloxan) |
15 Gew.-% |
Isopropanol |
4 Gew.-% |
Polydimethylsiloxan-Polyoxyalkylen-Copolymer |
1,5 Gew.-% |
Nonylphenolethoxylat mit ca. 4 Ethylenoxideinheiten |
0,5 Gew.-% |
Poliertonerde der Teilchengröße 1-100 µm |
10 Gew.-% |
Wasser |
59 Gew.-% |
[0046] Das epoxyfunktionelle Organopolysiloxan wurde mit dem cyclischen Organopolysiloxan
und dem Polydimethylsiloxan-Polyoxyalkylen-Copolymer homogen gemischt. In die so
erhaltene Ölphase wurde unter ständigem Rühren zuerst das Isopropanol und dann eine
Mischung aus Wasser, Nonylphenolethoxylat und Poliertonerde eingearbeitet.
[0047] Man erhielt eine lagerstabile, dickflüssige Wasser-in-Öl-Emulsion.
Beispiel 9:
[0048] Vergleichende Testung der Reinigungs- und Konditionierungswirkung.
Durchführung:
[0049] Auf eine leicht verschmutzte Dekorglaskeramiktestplatte mit den Abmessungen 28 cm
x 28 cm wurde ca. 1 g des Pflegemittels aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Anschließend
wurde die Platte mit einem Haushaltstuch so lange in kreisformigen Bewegungen poliert,
bis die Oberfläche streifenfrei erscheint.
[0050] Beurteilt wurde an dieser Stelle die Reinigungswirkung und die Griffestigkeit des
Schutzfilms.
[0051] Anschließend wurde zur Überprüfung der Schutzwirkung die Oberfläche mit einer ca.
3 mm hohen Schicht Zucker bestreut und bis zur völligen Karamelisierung bzw. Carbonisierung
des Zuckers aufgeheizt. Nach dem Erkalten wurde die Haftung des karamelisierten Zuckers,
die Leichtigkeit und Vollständigkeit des Ablösens von der Oberfläche sowie die Oberflächenbeschaffenheit
in Bezug auf Beschädigungen (Schollenbruch) beurteilt.
[0052] Zur Überprüfung der Naßwischfestigkeit des Schutzfilms wurde ein Teil der vorbehandelten
Oberfläche vor dem Zuckertest mit einem nassen Haushaltstuch abgewischt und der Zuckergehalt
in der vorher beschriebenen Weise wiederholt.
[0053] In Tabelle 1 sind die Ergebnisse zusammengefaßt.
Tabelle 1
Beispiel |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
Lagerstabilität bei 4o °C |
sehr gut |
gut |
gut |
schlecht |
gut |
Polierbarkeit |
sehr gut |
gut |
gut |
mittel |
sehr gut |
Reinigungswirkung |
gut |
gut |
gut |
gut |
gut |
Griffestigkeit |
gut |
gut |
gut |
mittel |
sehr gut |
Naßwischfestigkeit |
gut |
gut |
gut |
gut |
sehr gut |
Schutzwirkung (Trenneffekt und Oberflächenbeschaffenheit) |
sehr gut |
mittel |
gut |
schlecht (teilweise Schollenbruch) |
sehr gut |
1. Reinigungs- und/oder Konditioniermittel für Glaskeramikoberflächen, das Organopolysiloxane
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Organopolysiloxan Epoxygruppen aufweist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das epoxyfunktionelle
Organopolysiloxan aus Einheiten der allgemeinen Formeln

zusammensetzt, wobei
R jeweils unabhängig voneinander eine Kohlenwasserstoffgruppe und Q eine epoxyfunktionelle
Gruppe bedeuten,
a für 1, 2 oder 3,
b für 0, 1 oder 2,
c für 1 oder 2,
d für 0, 1 oder 2
e für 1 oder 2 und
f für 1 oder 2 stehen und
die Summen aus b und c sowie aus d, e und f jeweils nicht größer als 3 sind.
3. Mittel nach Ansprüch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß epoxyfunktionelle Organopolysiloxane
der Formel
(CH₃)₃SiO[(CH₃)₂SiO]
x[R¹ R²SiO]
y[QCH₃SiO]
zSi(CH₃)₃
verwendet werden, wobei
R¹und R² Alkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeuten und Q der Formel

entspricht, wobei A Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeutet und die
Summe aus x, y und z kleiner 500 ist.
4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu 5-30 Gew.-% epoxyfunktionellem Organopolysiloxan als weitere Komponenten
(B) 0-30 Gew.-% nichtreaktives Organopolysiloxan,
(C) 1-20 Gew.-% oberflächenaktives Mittel,
(D) 0-50 Gew.-% organisches Lösungsmittel,
(E) 5-25 Gew.-% Scheuermittel,
(F) 0-10 Gew.-% einer sauren Komponente,
(G) 0-10 Gew.-% zusätzliche Additive, ausgewählt aus der Gruppe der Verdickungsmittel,
Konservierungsmittel, Farbstoffe und Duftstoffe und
(H) 1-89 Gew.-% Wasser
enthalten sind.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion
vorliegt.
6. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Wasser-in-Öl-Emulsion
vorliegt.
7. Verwendung eines Mittels gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 zur Reinigung
und/oder Konditionierung von Glaskeramikoberflächen.
Patentansprüche für folgende(n) Vertragsstaat(en): ES
1. Verwendung eines Organopolysiloxan enthaltenden Mittels zur Reinigung und/oder
Konditionierung von Glaskeramikoberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß das Organopolysiloxan
Epoxygruppen aufweist.
2. Verwendung eines Mittels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
epoxyfunktionelle Organopolysiloxan aus Einheiten der allgemeinen Formeln

zusammensetzt, wobei
R jeweils unabhängig voneinander eine Kohlenwasserstoffgruppe und Q eine epoxyfunktionelle
Gruppe bedeuten,
a für 1, 2 oder 3,
b für 0, 1 oder 2,
c für 1 oder 2,
d für 0, 1 oder 2,
e für 1 oder 2 und
f für 1 oder 2 stehen und
die Summen aus b und c sowie aus d, e und f jeweils nicht größer als 3 sind.
3. Verwendung eines Mittels nach Ansprüch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß epoxyfunktionelle
Organopolysiloxane der Formel
(CH₃)₃SiO[(CH₃)₂SiO]
x[R¹ R²SiO]
y[QCH₃SiO]
zSi(CH₃)₃
verwendet werden, wobei
R¹ und R² Alkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeuten und Q der Formel

entspricht, wobei A Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeutet und die
Summe aus x, y und z kleiner 500 ist.
4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu 5-30 Gew.-% epoxyfunktionellem Organopolysiloxan als weitere Komponenten
(B) 0-30 Gew.-% nichtreaktives Organopolysiloxan,
(C) 1-20 Gew.-% oberflächenaktives Mittel,
(D) 0-50 Gew.-% organisches Lösungsmittel,
(E) 5-25 Gew.-% Scheuermittel,
(F) 0-10 Gew.-% einer sauren Komponente,
(G) 0-10 Gew.-% zusätzliche Additive, ausgewählt aus der Gruppe der Verdickungsmittel,
Konservierungsmittel, Farbstoffe und Duftstoffe und
(H) 1-89 Gew.-% Wasser
enthalten sind.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion
vorliegt.
6. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Wasser-in-Öl-Emulsion
vorliegt.