(19)
(11) EP 0 352 783 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.01.1990  Patentblatt  1990/05

(21) Anmeldenummer: 89113849.7

(22) Anmeldetag:  27.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C11D 3/37, C03C 17/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 28.07.1988 DE 3825678

(71) Anmelder: WACKER-CHEMIE GMBH
D-81737 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Bindl, Johann, Dr. Dipl.-Chem.
    D-8263 Burghausen (DE)
  • Wimmer, Franz
    D-8263 Burghausen (DE)
  • Kaufmann, Rudolf, Dr. Dipl.-Chem.
    D-8263 Burghausen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Reinigungs- und/oder Konditionierungsmittel für Glaskeramikoberflächen, enthaltend Organopolysiloxane


    (57) Die Erfindung betrifft ein Reinigungs- und/oder Konditionier­mittel für Glaskeramikoberflächen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es epoxyfunktionelle Organopolysiloxane enthalt. Das Reinigungs- und/oder Konditioniermittel kann außerdem noch andere Komponenten, wie nichtreaktive Organopolysiloxane, Tenside, organische Lösungsmittel, Scheuermittel, Säure, zu­sätzliche Additive und Wasser enthalten, wobei die Zusammen­setzung als Öl-in-Wasser oder Wasser-in-Öl-Emulsion vorliegt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungs- und/oder Konditio­niermittel für Glaskeramikoberflächen, das Organopolysiloxa­ne enthalt.

    [0002] Hitzebeständige Kochgeräte für den häuslichen und industri­ellen Bereich werden bekanntlich in steigendem Maße aus glaskeramischen Werkstoffen hergestellt. Insbesondere bei Glaskeramikkochfeldern kommt es bei zunehmender Gebrauchs­dauer durch Anbrennen oder sogar Carbonisieren von ver­spritztem oder übergelaufenem Kochgut zu hartnäckigen und schwer entfernbaren Verunreinigungen. Ohne eine entsprechen­de Konditionierung kann es dann durch zu grobes Scheuern zu einer starken Schädigung der Oberfläche und bei Anwendung von Reinigungswerkzeugen wie Glasschabern sogar zu schollen­artigen Ausbrüchen an der Glaskeramikoberfläche kommen, was deren Zerstörung zur Folge hat. Besonders bei stark zucker­haltigen Speisen ist nach dem Anbrennen eine Reinigung ohne massive Oberflächenbeschädigung praktisch unmöglich.

    [0003] Die Verwendung von Organopolysiloxanen in Reinigungszusam­mensetzungen, wie z.B. Lösungen zum Waschen von Fenster­scheiben, Autopolituren, Metall- und Textilreinigern, ist gut bekannt. In den Veröffentlichungen GB-PS 11 72 479, GB-­PS 11 71 479, US-PS 3,681,122 und US-PS 4,124,523 werden im wesentlichen Reinigungsmittel beschrieben, die aus einem Organopolysiloxan, einem Alkalisalz der 3. bis 5. Hauptgrup­pe, einem Scheuermittel und Wasser sowie ggf. einem Ver­dickungsmittel und einem nichtionischen Tensid bestehen. Diese Formulierungen sind zwar grundsätzlich zur Reinigung von Glaskeramikoberflächen geeignet, jedoch ist die kondi­tionierende Wirkung zum Schutz der Oberfläche völlig unzu­reichend. Insbesondere die Schutzwirkung gegenüber ange­brannten Speiseresten mit hohem Zuckergehalt ist ungenügend. Aus der DE-OS 33 21 289 ergibt sich eine Wasser-in-Öl-Emul­sion, die aus einem aminofunktionellen Organopolysiloxan, einem cyclischen Dimethylpolysiloxan, einem Polysiloxanpoly­oxyalkylenblockcopolymeren, einem Scheuerpulver, einem Ten­sid und Wasser besteht. Die reinigende Wirkung dieser Formu­lierung ist zwar ebenfalls vorhanden, jedoch ist erneut die Schutzwirkung des enthaltenen aminofunktionellen Organopo­lysiloxans als Schutzfilmbildner, insbesondere gegenüber an­gebrannten, stark zuckerhaltigen Speiseresten nicht zufrie­denstellend. In der DE-PS 29 52 756 werden Zusammensetzungen beschrieben, die ein metalloxid- und/oder aminogruppenhalti­ges Polysiloxan, ein Putz- bzw. Reinigungsmittel und zu­sätzliche Tenside beinhalten. Die betreffenden Pflegemittel besitzen zwar eine reinigende und konditionierende Wirkung, zeigen jedoch eine geringe Lagerstabilität infolge eines kontinuierlichen Viskositätsanstiegs, eine schlechte Auspo­lierbarkeit und eine ungenügende Schutzwirkung gegenüber an­brennenden, stark zuckerhaltigen Speisen. In der DE-OS 33 27 926 wird eine Emulsionsformulierung dargelegt, die sich aus einem aminofunktionellen Polydimethylsiloxan, Emulgatoren, säuren Bestandteilen, einem Lösungsmittel, einem Scheuermit­tel, Schutzfilmverbesserern und Wasser zusammensetzt. Die betreffenden Pflegemittel leisten zwar eine reinigende und konditionierende Wirkung, weisen jedoch dieselben Nachteile auf, wie für die DE-PS 29 52 756 beschrieben.

    [0004] Es besteht daher der Wunsch nach einer Reinigungs- und Kon­ditionierzusammensetzung, die Verunreinigungen von Glaskera­mikoberflächen entfernt und die außerdem als Konditionier­mittel für die gereinigten Glaskeramikoberflächen wirkt, um die Bildung von hartnäckigen und schwer entfernbaren Verun­reinigungen zu verhindern oder zu verzögern. Aufgabe der Er­findung ist deshalb ein verbessertes Reinigungs- und/oder Konditioniermittel für Glaskeramik, welches die oben aufge­zählten Mängel des Standes der Technik nicht aufweist.

    [0005] Gegenstand der Erfindung ist ein Reinigungs- und/oder Kondi­tioniermittel für Glaskeramikoberflächen, das Organopolysi­loxane enthalt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Or­ganopolysiloxan Epoxygruppen aufweist.

    [0006] Durch das erfindungsgemäße Mittel wird langfristig eine Zer­störung der Glaskeramikoberfläche vermieden. Die Trennwir­kung des aufgebauten Schutzfilms verhindert ein festes An­haften von angebranntem Kochgut und ermöglicht jederzeit ei­ne leichte und schonende Reinigung der Oberfläche. Das er­findungsgemäße Mittel ist leicht aufzutragen und auszupolie­ren und neigt nicht zum Schmieren oder zur Streifenbildung.

    [0007] Die erfindungsgemäß eingesetzten Organopolysiloxane, die Epoxygruppen aufweisen, setzen sich vorzugsweise aus Einhei­ten der allgemeinen Formeln



    zusammen, wobei
    R jeweils unabhängig voneinander eine Kohlenwasserstoffgruppe und
    Q eine epoxyfunktionelle Gruppe bedeuten,
    a für 1, 2 oder 3,
    b für 0, 1 oder 2,
    c für 1 oder 2,
    d für 0, 1 oder 2,
    e für 1 oder 2 und
    f für 1 oder 2 stehen und
    die Summen aus b und c sowie aus d, e und f jeweils nicht größer als 3 sind.

    [0008] Beispiele für Reste R sind
    Alkylgruppen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen,
    Alkoxyalkylgruppen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen,
    Arylgruppen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und
    Alkarylgruppen mit 7 bis 22 Kohlenstoffatomen.

    [0009] Bevorzugte Reste R sind Methyl-, Ethyl-, Methoxyethyl-,­Phenyl- und 2-Phenylethylgruppen.

    [0010] Besonders bevorzugte Reste R sind Methylgruppen.

    [0011] Als besonders vorteilhaft haben sich epoxyfunktionelle Orga­nopolysiloxane der Formel
    (CH₃)₃SiO[(CH₃)₂SiO]x[R¹R²SiO]y[QCH₃SiO]zSi(CH₃)₃
    erwiesen, wobei
    R¹ und R² Alkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeuten und Q der Formel

    entspricht, wobei A Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeutet und die Summe aus x, y und z kleiner 500 ist.

    [0012] Beispiele für die Reste R¹ und R² sind Methyl-, Ethyl- und Phenylgruppen.

    [0013] Bevorzugte Reste R¹ und R² sind Methylgruppen.

    [0014] Beispiele für epoxyfunktionelle Gruppen Q sind



    [0015] Bevorzugte epoxyfunktionelle Gruppen Q sind



    [0016] Das Verhältnis der Indices x, y und z liegt vorzugsweise in einem Bereich, der in einer Epoxydzahl (equiv./100 g) von 0,4-0,015 resultiert.

    [0017] Besonders bevorzugt eingesetzt werden epoxyfunktionelle Or­ganopolysiloxane mit einer Epoxydzahl (equiv./100 g) von 0,3­-0,08.

    [0018] Die Viskosität der verwendeten epoxyfunktionellen Organopo­lysiloxane beträgt bei 25 °C vorzugsweise 5-50 000 mm²/s.

    [0019] Der besonders bevorzugte Viskositätsbereich liegt bei 10-­1000 mm²/s.

    [0020] Die epoxyfunktionellen Polysiloxane können über bekannte Verfahren wie beispielsweise in DE-AS 10 61 321 beschrieben, hergestellt werden. In diesen Veröffentlichungen werden epoxyfunktionelle Polysiloxane z.B. über eine übergangs­metallkatalysierte Addition eines ungesättigten Epoxids, wie Allylglycidether an entsprechende Si-H-haltige Polysiloxane synthetisiert.

    [0021] Das erfindungsgemäße Reinigungs- und/oder Konditioniermit­tel kann außer dem epoxyfunktionellen Organopolysiloxan auch noch andere Komponenten enthalten. Werden Zusätzstoffe ein­gesetzt, so hat sich folgende Zusammensetzung, die sowohl in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion wie auch Wasser-in-Öl-­Emulsion vorliegen kann, als besonders wirksam erwiesen:

    (A) 5-30 Gew.-%, vorzugsweise 10-20 Gew.-%, erfindungsge­mäß eingesetztes, epoxyfunktionelles Organopolysiloxan

    (B) 0-30 Gew.-%, vorzugsweise 1-5 Gew.-% bei Öl-in-­Wasser-Emulsionen und vorzugsweise 10-­20 Gew.-% bei Wasser-in-Öl-Emulsionen, nichtreaktives Organopolysiloxan

    (C) 1-20 Gew.-%, vorzugsweise 5-15 Gew.-%, oberflächen­aktives Mittel

    (D) 0-50 Gew.-%, vorzugsweise 5-30 Gew.-%, organisches Lösungsmittel

    (E) 5-25 Gew.-%, vorzugsweise 10-15 Gew.-%, Scheuermittel

    (F) 0-10 Gew.-%, vorzugsweise 0-4 Gew.-%, einer sauren Komponente

    (G) 0-10 Gew.-%, zusätzliche Additive, ausgewählt aus der Gruppe der Verdickungsmittel, Konser­vierungsmittel, Farbstoffe und Duftstoffe

    (H) 1-89 Gew.-%, Wasser.



    [0022] Bei den nichtreaktiven Organopolysiloxanen (B) handelt es sich vorzugsweise um Trimethylsilylgruppen aufweisende Di­methylpolysiloxane, cyclische Dimethylpolysiloxane, Octa­methylcyclotetrasiloxane, Decamethylcyclopentasiloxane oder deren Mischungen.

    [0023] Als oberflächenaktive Substanzen (Tenside) (C) werden vor­zugsweise anionische Tenside wie z.B. Alkylsulfonate, Alkyl­benzolsulfonate, Sulfosuccinate und nichtionogene Tenside wie z.B. Alkylpolyglykolether, Fettsäurepolyglykolester, Al­kylarylpolyglykolether, polyethoxylierte Fettsäureglyceride, Polyglycerolfettsäureester, polyethoxylierte Sorbitanester, Fettsäurealkylolamide, Polydiorganosiloxan-Polyoxyalkylen-­Copolymerisate und dgl. verwendet. Diese Tenside führen un­ter anderem zu einer Stabilisierung der Emulsion, unterstüt­zen die Oberflächenreinigung und verbessern die Schutzfilm­bildung.

    [0024] Bei dem organischen Lösungsmittel (D) handelt es sich um Lösungsmittel auf Kohlenwasserstoffbasis, wie z.B. Benzi­ne oder um Alkohole, wie z.B. Isopropanol und Ethanol.

    [0025] Die Scheuerkomponente (E) dient zur Verstärkung der Reini­gungswirkung und kann irgendein feinteiliges Pulver sein, das für den gewünschten Scheuereffekt sorgt. Beispiele ge­eigneter Scheuersubstanzen sind Aluminiumoxid, Quarze, Kie­selkreide, Diatomeenerde, kolloidales Siliciumdioxid, Na­triummetasilikat oder Talkum.

    [0026] Als saure Komponente (F) werden organische und anorganische Säuren eingesetzt. Geeignet sind beispielsweise Essigsäure, Zitronensäure, Amidosulfonsäure, saure Sulfate, Phosphate und Phosphorsäureester.

    [0027] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können noch weitere Additive (G) enthalten, ausgewählt aus der Gruppe der Ver­dickungsmittel, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Duft­stoffe.

    [0028] Die Emulsionsformulierungen lassen sich durch jede geeignete Mischtechnik herstellen und zeichnen sich durch eine beson­ders hohe Lagerstabilität und Wirkung aus. Zur Herstellung einer Öl-in-Wasser-Emulsion wird aus den Komponenten (A) und (C) und gegebenenfalls (B) und (D) zuerst eine Ölphase gebildet, die dann unter ständigem Rühren mit der wässerigen Phase (H) versetzt wird. Die Komponenten (E) und gegebenen­falls (F) und (G) werden anschließend nacheinander ein­dispergiert. Im Fall einer Wasser-in-Öl-Emulsion wird aus den Komponenten (A) und (C) und gegebenenfalls (B) und (D) ebenfalls zuerst eine Ölphase gebildet, in die man dann unter ständigem Rühren die restlichen Beständteile enthalt­ende wässerige Phase eindispergiert.

    [0029] Beim Reinigungs- und/oder Konditionierungsvorgang wird das erfindungsgemäße Reinigungs- und/oder Konditioniermittel mit Hilfe eines Tuches auf die zu behandelnde, trockene Glaskeramikoberfläche verteilt und eingerieben.

    [0030] Wird 100 %-iges epoxyfunktionelles Organopolysiloxan verwen­det, so wird das epoxyfunktionelle Organopolysiloxan auf die saubere, gegebenenfalls bereits vorgereinigte Glaskeramik­oberfläche aufgetragen. Zur Vorreinigung der Glaskeramik­oberfläche können an sich bekannte flüssige Haushalts­ reinigungsmittel, die sich zur Reinigung von Glaskeramik­oberflächen eignen, verwendet werden. Als textiles Träger­material zur Aufnahme des epoxyfunktionellen Organopoly­siloxans sind sowohl synthetische als auch natürliche Gewebe geeignet. Der Auftrag des Wirkstoffs auf das Gewebe kann durch Tauchen, Foulardieren, Sprühen oder Bürsten erfolgen, entweder unter Verwendung des 100 %-igen Wirkstoffs oder auch mit einer mit einem geeigneten Lösungsmittel wie Kohlenwasserstoffen oder Chlorkohlenwasserstoffen verdünnten Form und anschließendem Trocknen. Die Auftragsmenge beträgt 1-100 %, bezogen auf das Gewicht des Trägermaterials, bevor­zugt jedoch 5-50 %. Zur Vermeidung von Wirkstoffverlusten während Transport und Lagerung wird das so behandelte Tuch vorzugsweise in eine Kunststoffolie eingeschweißt.

    [0031] Nach dem Reinigungs- und/oder Konditionierungsvorgang wird die Glaskeramikoberfläche poliert. Das Auspolieren zu einem streifenfreien und naßwischfesten Schutzfilm gelingt mit dem erfindungsgemäßen Mittel schnell und mühelos ohne unangeneh­mes Schmieren. Die Glaskeramikoberfläche weist nach der Be­handlung eine gepflegte und glänzende Oberfläche auf und ist nachhaltig geschützt gegen das Anbrennen von Speiseresten, insbesondere auch gegenüber stark zuckerhaltigen Speisen.

    [0032] Der Schutzfilm weist eine hohe Beständigkeit gegenüber ther­mischer Belastung sowie gegenüber der Einwirkung von tensid­haltigem Wasser auf.

    Beispiel 1:



    [0033] Herstellung von



    [0034] 629 g (5,5 Mol) Allylglycidether wurden zusammen mit 530 g Isopropanol, 6 g gepulvertem Na₂CO₃ und 10 ml einer Lösung von 1 Gew.-% Hexachloroplatinsäure in Isopropanol vorgelegt und 15 min mit Stickstoff gespült. Anschließend wird unter ständigem Rühren auf 90 °C aufgeheizt (Rückfluß) und langsam 1500 g eines trimethylsilyl-endblockierten flüssigen Di-­methylmethylhydrogensiloxan-Copolymers mit einer Viskosität von 12 mm²/s (25 °C) und einem Si-H-Gehalt von 62,2 cm³ H₂/g zugetropft. Stickstoffspülung wurde dabei fortgesetzt. Nach Beendigung der Zudosierung (ca. 1 h) wurden weitere 2 Stun­den refluxiert und in regelmäßigen Abständen der Rest-­Si-H-Gehalt überprüft, der dabei auf maximal 0,05 cm³ H₂/g absank. Nun wurde auf 80 °C abgekuhlt, mit Aktivkohle behan­delt und filtriert. Nach der Entfernung des Lösungsmittels bei 120 °C und 2 mbar erhielt man 1980 g eines farblosen Organopolysiloxans mit folgenden Eigenschaften:
    Viskosität (25 °C): 50 mm²/s
    Epoxydzahl: 0,22
    [equiv./100 g]  

    Beispiel 2:



    [0035] Herstellung von



    [0036] 325 g (2,85 Mol) Allylglycidether wurden zusammen mit 275 g Isopropanol, 4,5 g gepulvertem Na₂CO₃ und 6 ml einer Lösung von 1 Gew-% Hexachloroplatinsäure in Isopropanol vorgelegt und 15 min mit Stickstoff gespült. Anschließend wurde unter ständigem Rühren auf 90 °C aufgeheizt (Rückfluß) und langsam 1500 g eines trimethylsilyl-endblockierten flüssigen Di-­methylmethylhydrogensiloxan-Copolymers mit einer Viskosität von 54 mm²/s (25 °C) und einem Si-H-Gehalt von 38,8 cm³ H₂/g zugetropft. Stickstoffspulung wurde dabei fortgesetzt. Nach Beendigung der Zudosierung (ca. 1 h) wurden weitere 2 Stun­den refluxiert und in regelmäßigen Abständen der Rest-Si-H-­Gehalt überprüft, der dabei auf maximal 0,05 cm³ H₂/g ab­sank. Nun wurde auf 80 °C abgekühlt, mit Aktivkohle behan­delt und filtriert. Nach der Entfernung des Lösungsmittels bei 120 °C und 2 mbar erhielt man 1800 g eines farblosen Organopolysiloxans mit folgenden Eigenschaften:
    Viskosität (25 °C): 140 mm²/s
    Brechungsindex (25 °C): 1,418
    Epoxydzahl: 0,16
    [equiv./100 g]  

    Beispiel 3:



    [0037] Herstellung von



    [0038] 690 g (5,5 Mol) 3,4-Epoxycyclohexylethylen wurden zusammen mit 530 g Isopropanol, 5,3 g gepulvertem Na₂CO₃ und 10 ml einer Lösung von 1 Gew.-% Hexachloroplatinsäure in Isopro­panol vorgelegt und 15 min mit Stickstoff gespült. An­schließend wurde unter ständigem Rühren auf 90 °C aufgeheizt (Rückfluß) und langsam 1500 g eines trimethylsilyl-end­blockierten flüssigen Dimethylmethylhydrogensiloxan-Copoly­mers mit einer Viskosität von 12 mm²/s (25 °C) und einem Si-­H-Gehalt von 62,2 cm³ H²/g zugetropft. Stickstoffspülung wurde dabei fortgesetzt. Nach Beendigung der Zudosierung (ca. 1 h) wurden weitere 2 Stunden refluxiert und in regel­mäßigen Abständen der Rest-Si-H-Gehalt überprüft, der dabei auf maximal 0,05 cm³ H₂/g absank. Nun wurde auf 80 °C abge­kühlt, mit Aktivkohle behandelt und filtriert. Nach der Entfernung des Lösungsmittels bei 120 °C und 2 mbar erhielt man 2100 g eines farblosen Organopolysiloxan mit folgenden Eigenschaften:
    Viskosität (25 °C): 60 mm²/s
    Brechungsindex (25 °C): 1,424
    Epoxydzahl: 0,21
    (equiv./100 g)  

    Beispiel 4:



    [0039] Herstellung eines Reinigungs- und/oder Konditioniermittels für Glaskeramikoberflächen unter Verwendung des unter Bei­spiel 1 beschriebenen epoxyfunktionellen Organopolysiloxans in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion mit folgender Zusammen­setzung:
    Epoxyfunktionelles Organopolysiloxan (analog Beispiel 1) 20 Gew.-%
     
    Lineares Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 100 mm²/s bei 25°C 2 Gew.-%
    Flüssiger paraffinischer Kohlenwasserstoff mit Siedebereich 80-110°C 25 Gew.-%
     
    Nichtionogener Emulgator (z.B. Octylphenolethoxylat mit ca. 10 Ethylenoxideinheiten) 8 Gew.-%
    Zitronensäure 3 Gew.-%
    Tonerde der Teilchengröße 1-100 µm 10 Gew.-%
    Wasser 30 Gew.-%


    [0040] Die beiden Organopolysiloxane wurden zusammen mit dem flüs­sigen paraffinischen Kohlenwasserstoff und den Emulgatoren zu einer Ölphase vermischt und anschließend unter ständigem Rühren das Wasser langsam zugegeben. Zum Schluß wurde die Zitronensäure und die Tonerde eindispergiert.

    [0041] Auf diese Weise erhielt man eine lagerstabile, dickflüssige Öl-in-Wasser-Emulsion.

    Beispiel 5:



    [0042] Herstellung einer Öl-in-Wasser-Emulsion mit der gleichen Zu­sammensetzung wie unter Beispiel 4 angegeben mit dem Unter­schied, daß als epoxyfunktionelles Organopolysiloxan das unter Beispiel 2 hergestellte Produkt eingesetzt wurde.

    Beispiel 6:



    [0043] Herstellung einer Öl-in-Wasser-Emulsion mit der gleichen Zu­sammensetzung wie unter Beispiel 4 angegeben mit dem Unter­schied, daß als epoxyfunktionelles Organopolysiloxan das unter Beispiel 3 hergestellte Produkt eingesetzt wurde.

    Beispiele 7: (Vergleichsbeispiel)



    [0044] Herstellung einer Ö1-in-Wasser-Emulsion mit der gleichen Zu­sammensetzung wie unter Beispiel 4 angegeben mit dem Unter­schied, daß anstatt eines epoxyfunktionellen Organopoly­siloxans ein aminofunktionelles Organopolysiloxan mit fol­gender Struktur verwendet wurde:

    Viskosität (25 °C): 50 mm²/s
    Aminzahl [m equiv./g]: 1,4

    Beispiel 8:



    [0045] Herstellung einer Wasser-in-Öl-Emulsion unter Verwendung des unter Beispiel 1 beschriebenen epoxyfunktionellen Organopo­lysiloxans mit folgender Zusammensetzung:
    Epoxyfunktionelles Organopolysiloxan (analog Beispiel 1) 10 Gew.-%
     
    Cyclisches Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 5,0 mm²/s bei 25°C (Decamethylcyclopentasiloxan) 15 Gew.-%
    Isopropanol 4 Gew.-%
    Polydimethylsiloxan-Polyoxyalkylen-Copolymer 1,5 Gew.-%
    Nonylphenolethoxylat mit ca. 4 Ethylenoxideinheiten 0,5 Gew.-%
    Poliertonerde der Teilchengröße 1-100 µm 10 Gew.-%
    Wasser 59 Gew.-%


    [0046] Das epoxyfunktionelle Organopolysiloxan wurde mit dem cycli­schen Organopolysiloxan und dem Polydimethylsiloxan-Poly­oxyalkylen-Copolymer homogen gemischt. In die so erhaltene Ölphase wurde unter ständigem Rühren zuerst das Isopropanol und dann eine Mischung aus Wasser, Nonylphenolethoxylat und Poliertonerde eingearbeitet.

    [0047] Man erhielt eine lagerstabile, dickflüssige Wasser-in-Öl-­Emulsion.

    Beispiel 9:



    [0048] Vergleichende Testung der Reinigungs- und Konditionierungs­wirkung.

    Durchführung:



    [0049] Auf eine leicht verschmutzte Dekorglaskeramiktestplatte mit den Abmessungen 28 cm x 28 cm wurde ca. 1 g des Pflegemit­tels aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Anschließend wurde die Platte mit einem Haushaltstuch so lange in kreis­formigen Bewegungen poliert, bis die Oberfläche streifenfrei erscheint.

    [0050] Beurteilt wurde an dieser Stelle die Reinigungswirkung und die Griffestigkeit des Schutzfilms.

    [0051] Anschließend wurde zur Überprüfung der Schutzwirkung die Oberfläche mit einer ca. 3 mm hohen Schicht Zucker bestreut und bis zur völligen Karamelisierung bzw. Carbonisierung des Zuckers aufgeheizt. Nach dem Erkalten wurde die Haftung des karamelisierten Zuckers, die Leichtigkeit und Vollständig­keit des Ablösens von der Oberfläche sowie die Oberflächen­beschaffenheit in Bezug auf Beschädigungen (Schollenbruch) beurteilt.

    [0052] Zur Überprüfung der Naßwischfestigkeit des Schutzfilms wurde ein Teil der vorbehandelten Oberfläche vor dem Zuckertest mit einem nassen Haushaltstuch abgewischt und der Zuckerge­halt in der vorher beschriebenen Weise wiederholt.

    [0053] In Tabelle 1 sind die Ergebnisse zusammengefaßt.
    Tabelle 1
    Beispiel 4 5 6 7 8
    Lagerstabilität bei 4o °C sehr gut gut gut schlecht gut
    Polierbarkeit sehr gut gut gut mittel sehr gut
    Reinigungswirkung gut gut gut gut gut
    Griffestigkeit gut gut gut mittel sehr gut
    Naßwischfestigkeit gut gut gut gut sehr gut
    Schutzwirkung (Trenneffekt und Oberflächenbeschaffenheit) sehr gut mittel gut schlecht (teilweise Schollenbruch) sehr gut



    Ansprüche

    1. Reinigungs- und/oder Konditioniermittel für Glaskeramik­oberflächen, das Organopolysiloxane enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Organopolysiloxan Epoxygruppen aufweist.
     
    2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das epoxyfunktionelle Organopolysiloxan aus Einheiten der allgemeinen Formeln

    zusammensetzt, wobei
    R jeweils unabhängig voneinander eine Kohlenwasser­stoffgruppe und Q eine epoxyfunktionelle Gruppe be­deuten,
    a für 1, 2 oder 3,
    b für 0, 1 oder 2,
    c für 1 oder 2,
    d für 0, 1 oder 2
    e für 1 oder 2 und
    f für 1 oder 2 stehen und
    die Summen aus b und c sowie aus d, e und f jeweils nicht größer als 3 sind.
     
    3. Mittel nach Ansprüch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß epoxyfunktionelle Organopolysiloxane der Formel
    (CH₃)₃SiO[(CH₃)₂SiO]x[R¹ R²SiO]y[QCH₃SiO]zSi(CH₃)₃
    verwendet werden, wobei
    R¹und R² Alkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeuten und Q der Formel

    entspricht, wobei A Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeutet und die Summe aus x, y und z kleiner 500 ist.
     
    4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu 5-30 Gew.-% epoxyfunktionellem Organopolysiloxan als weitere Kompo­nenten
    (B) 0-30 Gew.-% nichtreaktives Organopolysiloxan,
    (C) 1-20 Gew.-% oberflächenaktives Mittel,
    (D) 0-50 Gew.-% organisches Lösungsmittel,
    (E) 5-25 Gew.-% Scheuermittel,
    (F) 0-10 Gew.-% einer sauren Komponente,
    (G) 0-10 Gew.-% zusätzliche Additive, ausgewählt aus der Gruppe der Verdickungsmittel, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Duftstoffe und
    (H) 1-89 Gew.-% Wasser
    enthalten sind.
     
    5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion vorliegt.
     
    6. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Wasser-in-Öl-Emulsion vorliegt.
     
    7. Verwendung eines Mittels gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 zur Reinigung und/oder Konditionierung von Glaskeramikoberflächen.
     


    Ansprüche

    Patentansprüche für folgende(n) Vertragsstaat(en): ES

    1. Verwendung eines Organopolysiloxan enthaltenden Mittels zur Reinigung und/oder Konditionierung von Glaskeramik­oberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß das Organopoly­siloxan Epoxygruppen aufweist.
     
    2. Verwendung eines Mittels nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß sich das epoxyfunktionelle Organopoly­siloxan aus Einheiten der allgemeinen Formeln

    zusammensetzt, wobei
    R jeweils unabhängig voneinander eine Kohlenwasser­stoffgruppe und Q eine epoxyfunktionelle Gruppe be­deuten,
    a für 1, 2 oder 3,
    b für 0, 1 oder 2,
    c für 1 oder 2,
    d für 0, 1 oder 2,
    e für 1 oder 2 und
    f für 1 oder 2 stehen und
    die Summen aus b und c sowie aus d, e und f jeweils nicht größer als 3 sind.
     
    3. Verwendung eines Mittels nach Ansprüch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß epoxyfunktionelle Organopolysiloxane der Formel
    (CH₃)₃SiO[(CH₃)₂SiO]x[R¹ R²SiO]y[QCH₃SiO]zSi(CH₃)₃
    verwendet werden, wobei
    R¹ und R² Alkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeuten und Q der Formel

    entspricht, wobei A Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Aryl- oder Alkarylrest bedeutet und die Summe aus x, y und z klei­ner 500 ist.
     
    4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu 5-30 Gew.-% epoxyfunktionellem Organopolysiloxan als weitere Kompo­nenten (B) 0-30 Gew.-% nichtreaktives Organopolysiloxan,
    (C) 1-20 Gew.-% oberflächenaktives Mittel,
    (D) 0-50 Gew.-% organisches Lösungsmittel,
    (E) 5-25 Gew.-% Scheuermittel,
    (F) 0-10 Gew.-% einer sauren Komponente,
    (G) 0-10 Gew.-% zusätzliche Additive, ausgewählt aus der Gruppe der Verdickungsmittel, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Duftstoffe und
    (H) 1-89 Gew.-% Wasser
    enthalten sind.
     
    5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion vorliegt.
     
    6. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Wasser-in-Öl-Emulsion vorliegt.