[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Kontaktierung und Halterung eines
Galvanos auf einem Teller mit einer elastischen, nicht-leitenden Manschette, die den
Teller rückseitig mit einem Außensteg umgreift und weitere Halteteile für das Galvano
aufweist, und mit einer elektrischen Verbindung zwischen dem Galvano und einer rückseitigen
Kathode.
[0002] Bei den Galvanos der oben genannten Art handelt es sich z. B. um Galvanos für Dichtspeicherplatten,
die, ausgehend von einem Master, galvanisch gefertigt werden. In der Regel wird von
einem Master ein Negativ (Vater-Galvano) von dem Negativ ein Positiv (Mutter-Galvano)
und von diesem Positiv eine Matrize (Sohn-Galvano) gefertigt. Zur Fertigung eines
Positiv von einem Negativ oder einer Matrize von einem Positiv muß das Ausgangsmaterial
rückseitig einwandfrei elektrisch kontaktiert und auf zuverlässige Weise mechanisch
gehalten werden.
[0003] Bei einer durch die US-PS 34 14 502 bekannten Bauart der eingangs genannten Art besitzt
der elektrisch isolierende Teller eine elektrisch leitende Oberfläche, die elektrisch
leitend mit einer Kathodenstange verbunden ist. Die Kathodenstange ist starr an der
Rückseite des Tellers befestigt und unmittelbar hinter dem Teller rechtwinklig abgebogen.
Bei dieser bekannten Bauart wird zuerst die als Gummiring ausgebildete Manschette
auf den Teller gespannt und danach das Galvano in den Ring gelegt. Dies ist bei einem
fest montierten Teller nur schwer machbar. Ferner schirmt der bekannte Gummiring die
Stirnseite und zusätzlich einen Randbereich der Galvano-Oberfläche ab. Bei diesem
System erhält man somit immer Galvanos, deren Durchmesser kleiner ist als der des
Ausgangsgalvanos.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art
zu schaffen, die auf einfache Weise eine sichere Befestigung des Galvanos, eine einwandfreie
elektrische Kontaktierung und eine zuverlässige Abschirmung des Außenrandes des Galvanos
gegen undefinierte Aufwachsungen ermöglicht. Diese Aufgae wird gemäß der Erfindung
bei einer Anordnung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Teller eine
elektrisch leitende Kontaktplatte aufweist, die mit dem Teller und dem Galvano einen
Ringraum für einen radialen Ringsteg der Manschette bildet, und daß der Außensteg
derart um den Teller gezogen ist, daß das Galvano von den weiteren Halteteilen über
seinen ringförmigen Stirnbereich kraftschlüssig auf die Kontaktplatte gedrückt ist.
Damit kann mit einem einzigen Bauteil, nämlich mit der elastischen Manschette, sowohl
eine einwandfreie elektrische Kontaktierung als auch eine zuverlässige Halterung des
Galvanos ermöglicht werden.
[0005] Dabei ist der Außenrand des Galvanos so abgeschirmt, daß Galvanos mit Rändern definierter,
technisch weiter verwendbarer Dicke galvanisch wachsen können, ohne daß eine Veränderung
des Durchmessers des aufwachsenden Galvanos erfolgt. Ferner können auf der Rückseite
des Ausgangsgalvanos keine unkontrollierten Metallabscheidungen beim Galvanisieren
auftreten. Das Galvano wird von den über seine Oberfläche hinaus ragenden weiteren
Halteteilen der Manschette auf die mittig angeordnete Kontaktscheibe gedrückt. Dabei
greifen diese Halteteile im ringförmigen Stirnbereich des Galvanos an, genau genommen
an der ringförmigen oberen Galvanokante. Sie verdecken also keine Teile der Galvano-Oberfläche.
Somit wachsen immer Galvanos mit gleichem Durchmesser auf. Dies ist wichtig für eine
hohe Vervielfältigungsrate. Der in den Ringraum nach radial innen zwischen Galvano
und Drehteller ragende Ringsteg dient hierbei als Auflage für das Galvano im Außenrandbereich.
[0006] Bei der Bauart gemäß der Erfindung wird zuerst das Galvano (Stamm-Galvano) in die
ringförmige Manschette gelegt und dann die Manschette mit dem Galvano auf den Teller
gestülpt. Dabei ist vorzugsweise das Verhältnis zwischen Tellerdicke zur Manschetten-Wandlänge
zwischen dem Ringsteg und dem Außensteg so gewählt, daß infolge der Vorspannung der
elastischen Manschette das Galvano kraftschlüssig auf die Kontaktscheibe gedrückt
ist.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Manschette im Bereich des radialen
Ringsteges einen kleineren Durchmesser als im Bereich des den Teller umfassenden Außensteges,
wobei die weiteren Halteteile der Manschette, die zum Andrücken des Galvanos auf die
Kontaktscheibe dienen, als Verlängerung der Manschettenwandung ausgebildet sind.
Damit ergibt sich eine besonders einfache Bauweise. In weiterer Ausgestaltung ist
der Außensteg als radialer Ringsteg mit einem spitzen Winkel ausgebildet und der Teller
im Querschnitt trapezförmig gestaltet. Durch eine derartige Ausbildung der Manschette
ergibt sich eine Bauart, bei der der Ringsteg und der Außensteg jeweils einen spitzen
Winkel bilden mit der ringförmigen Außenwandung der Manschette. Dabei liegt das Galvano
mit seinem Stirn-Außenrand in dem spitzen Winkel, der von dem Ringsteg gebildet wird,
und wird somit gegen die Kontaktplatte gedrückt. Durch die trapezförmige Ausbildung
des Tellers ergibt sich eine Schräge, die das Überstülpen der Manschette mit ihrem
Außensteg vereinfacht und eine Zentrierung des Galvanos auf der Kontaktplatte bewirkt.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Manschette im Bereich des Ringsteges
und des Außensteges auch einen gleich großen Durchmesser aufweisen, wobei der Teller
einen rechteckförmigen Querschnitt hat und die weiteren Halteteile der Manschette,
die zum Andrücken des Galvanos auf die Kontaktplatte dienen, als Wulst ausgebildet
sind. Auch bei dieser Anordnung ergeben sich im wesentlichen die oben genannten Vorteile.
[0009] Vorzugsweise liegt die der Außenringfläche des Galvanos gegenüberliegende Oberfläche
des Ringsteges mit der Oberfläche der Kontaktscheibe in einer Ebene. Damit ist sowohl
eine einwandfreie Kontaktierung als auch eine zuverlässige Abstützung des Galvanos
in seinem Außenbereich gewährleistet. Je nach den Umständen kann, in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung, die Kontaktfläche der Kontaktscheibe die Oberfläche des Ringsteges
um einen solchen Betrag überragen, daß keine Deformation des Galvanos erfogt. Dabei
muß die Anordnung so getroffen sein, daß sowohl eine Unterstützung des Galvanos im
Außenrandbereich als auch eine zuverlässige Kontaktgabe gewährleistet ist. Steht
die Kontaktscheibe zu hoch, so besteht die Gefahr der Deformation des Galvanos.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die dem Teller zugewandte Unterfläche
des Ringsteges mit angeformten Lamellen versehen. Damit wird eine zusätzliche Abdichtung
zwischen der Unterfläche des Ringsteges und der Oberfläche des aus Kunststoff gefertigten
Tellers erreicht. Der Durchmesser der Kontaktscheibe ist vorzugsweise kleiner oder
gleich dem Durchmesser des von dem Ringsteg umschlossenen Innenraumes. Je näher die
Kanten des Ringsteges und der Kontaktscheibe aneinanderliegen, umso größer ist die
Abdichtung im Hinblick auf evtl. Aufwachsungen auf der Rückseite des Galvanos. Als
Manschette kann z. B. eine Gummimanschette verwendet werden.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Teller als Drehteller
und die Kathode als rechtwinklig zum Drehteller angeordnete Kathodenstange ausgebildet,
wobei der Drehteller, die Kontaktscheibe mit dem aufgespannten Galvano und die Kathodenstange
eine drehfeste Einheit bilden und um die Kathodenachse drehbar sind. Eine derartige
Ausbildung gewährleistet ein gleichmäßiges Aufwachsen im Galvanikbad.
[0012] In der Zeichnung sind in den Fig. 1 bis 4 Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
gemäß der Erfindung schematisch, jeweils im Querschnitt, dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Bauart mit einer ringförmigen Manschette, deren Durchmesser im Bereich
des Ringsteges kleiner ist als im Bereich des Außensteges,
Fig. 2 zeigt eine Bauart mit einer ringförmigen Manschette, deren Durchmesser im Bereich
des Ringsteges und im Bereich des Außensteges gleich ist,
Fig. 3 zeigt eine Galvanikzelle mit einer Bauart gemäß Fig. 1, und
Fig. 4 zeigt in einer Teildarstellung eine weitere Ausführungsform der Manschette.
[0013] Gemäß Fig. 1 ist eine Kathodenstange 10 rechtwinklig und elektrisch leitend mit einer
Kontaktscheibe 11 und drehfest mit einem aus Isolierstoff bestehenden Drehteller
12 verbunden. Mit 13 ist eine Gummimanschette bezeichnet, die einen radialen, nach
innen gerichteten Ringsteg 14 und einen Außensteg 15 aufweist, der in diesem Beispiel
ebenfalls als nach radial innen gerichteter Ringsteg ausgebildet ist. Der Ringsteg
14 und der Außensteg 15 bilden jeweils einen spitzen Winkel 16 mit der Außenwandung
17 der Manschette 13. Mit 18 ist ein zu verarbeitendes Galvano bezeichnet, das auf
der Kontaktscheibe 11 drehfest aufliegt. Das mit seinem Stirnbereich im spitzen Winkel
16 liegende Galvano 18 wird von dem über das Galvano 18 hinausragenden Halteteil 17a
der Manschette drehfest gegen die Kontaktscheibe 11 gedrückt, und zwar über die ringförmige
obere Kante 18a der Galvano-Stirnfläche. Dabei liegen die Oberfläche 11a der Kontaktscheibe
und die Oberfläche 14a des Ringstege 14 in einer Ebene, so daß das Galvano in seinem
Randbereich 18b von dem Ringsteg 14 unterstützt wird. Der Außensteg 15 ist um den
Drehteller 12 herum gespannt und liegt an der Außenseite des Drehtellers an. Durch
die trapezförmige Ausbildung des Drehtellers ergibt sich eine schräge Kante 12a und
eine Spitze 12b, wobei durch das Herumspannen eine Zentrierung des Galvanos auf der
Kontaktscheibe 11 erreicht wird. Mit 28 ist ein Ringraum bezeichnet.
[0014] Gemäß Fig. 2 ist eine Bauart mit einer Manschette 19 bezeichnet, die einen Ringsteg
20 und einen Außensteg 21 mit gleichem Außendurchmesser aufweist. Ferner ist der Drehteller
22 im Querschnitt rechteckförmig. Oberhalb des Ringsteges 20 ist eine Wulst 19a als
Halteteil angedeutet, durch die das Galvano 18 bei diesem Ausführungsbeispiel drehfest
gegen die Kontaktscheibe 11 gedrückt ist.
[0015] Fig. 3 zeigt eine Abscheidungszelle 23 mit einer schräg angeordneten Anode 24 und
einer gegenüber dieser Anode angeordneten Anordnung gemäß Fig. 1. Die Abscheidungszelle
23 ist mit einem Elektrolyt 25 gefüllt. Die Kathodenstange 10 ist um ihre Achse 26
in Richtung 27 drehbar gelagert. Vor dem Galvanisierprozeß wird das Galvano 18 mit
der Manschette 13 versehen. Anschließend wird das Galvano auf die Kontaktscheibe 11
gelegt, und die Manschette wird mit dem Außensteg 15 um die Kante 12a und Spitze 12b
des Drehtellers gestülpt. Da die Kontaktscheibe 11 elektrisch leitend mit der Kontaktstange
10 verbunden ist, ist das Galvano 18 über die Kontaktscheibe 11 elektrisch mit der
Kathode 10 verbunden. Die plane Kontaktscheibe 11 ist im Zentrum der Kathode gelagert
und kann federnd oder starr ausgeführt sein.
[0016] In Fig. 4 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel dargetellt, bei dem der
Außensteg 29 den Drehteller 30 mit einem stumpfen Winkel 31 umgreift und bei dem der
Drehteller 30 abgerundet ist.
1. Anordnung zur Kontaktierung und Halterung eines Galvanos auf einem Teller mit einer
elastischen, nichtleitenden Manschette, die den Teller rückseitig mit einem Außensteg
umgreift und weitere Halteteile für das Galvano aufweist, und mit einer elektrischen
Verbindung zwischen dem Galvano und einer rückseitigen Kathode, dadurch gekennzeichnet, daß der Teller (12, 22) eine elektrisch leitende Kontaktplatte (11) aufweist, die
mit dem Teller (12, 22) und dem Galvano (18) einen Ringraum (28) für einen radialen
Ringsteg (15) der Manschette (13, 19) bildet, und daß der Außensteg (14) derart um
den Teller (12, 22) gezogen ist, daß das Galvano (18) von den weiteren Halteteilen
(17a, 19a) über seinen ringförmigen Stirnbereich (18a) kraftschlüssig auf die Kontaktplatte
(11) gedrückt ist.
2. Anordnung nach Anspuch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Tellerdicke zur Manschetten-Wandlänge zwischen dem Ringsteg (14,
20) und dem Außensteg (15, 21) so gewählt ist, daß infolge der Vorspannung der elastischen
Manschette (13, 19) das Galvano (18) kraftschlüssig auf die Kontaktscheibe (11) gedrückt
ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (13) im Bereich des Ringsteges (14) einen kleineren Durchmesser
besitzt als im Bereich des den Teller umfassenden Außensteges (15) und daß die weiteren
Halteteile als Verlängerung (17a) der Manschettenwandung (17) ausgebildet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außensteg (15) als radialer Ringsteg mit einem spitzen Winkel (16) ausgebildet
und der Teller (12) im Querschnitt trapezförmig gestaltet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außensteg (29) mit einem stumpfen Winkel (31) den im Querschnitt abgerundeten
Tellerrand (30) umgreift.
6. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (19) im Bereich des Ringsteges (20) und des Außensteges (21)
einen gleich großen Durchmesser besitzt, daß der Teller (22) einen rechteckförmigen
Querschnitt aufweist und daß die weiteren Halteteile der Manschette (19) als Wulst
(19a) ausgebildet sind.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die der Außenringfläche (18b) des Galvanos (18) gegenüberliegende Oberfläche
(14a, 20a) des Ringsteges (14, 20) mit der Oberfläche (11a) der Kontaktscheibe (11)
in einer Ebene liegt.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (11a) der Kontaktscheibe (11) die Oberfläche (14a, 20a) des
Ringsteges (14, 20) um einen solchen Betrag überragt, daß eine deformationslose Auflage
des Galvanos (18) gewährleistet ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Teller (12, 22) zugewandte Unterfläche des Ringstege (14, 20) mit angeformten
Lamellen (14b, 20b) versehen ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Kontaktscheibe (11) kleiner oder gleich ist dem Durchmesser
des von dem Ringsteg (14, 20) umschlossenen kreisförmigen Innenraumes.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (13, 19) aus Gummi gebildet ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die plane Kontaktscheibe (11) federnd oder starr ausgebildet ist.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Teller als Drehteller (12, 22) ausgebildet ist und daß das Galvano (18)
über die Manschette (13, 19) drehfest auf die Kontaktscheibe (11) gedrückt ist, die
ihrerseits drehfest mit dem Drehteller (12, 22) verbunden ist.
14. Anordnung nach Anspuch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode als rechtwinklig zum Drehteller (12, 22) angeordnete Kathodenstange
(10) ausgebildet ist und mit dem Drehteller (12, 22), der Kontaktscheibe (11) und
dem aufgespannten Galvano (18) eine drehfeste Einheit bildet.