(19)
(11) EP 0 353 179 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.01.1990  Patentblatt  1990/05

(21) Anmeldenummer: 89730153.7

(22) Anmeldetag:  26.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES FR GB IT

(30) Priorität: 27.07.1988 DE 3825983

(71) Anmelder: MANNESMANN Aktiengesellschaft
D-40027 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Krohmann, Walter
    D-6601 Riegelsberg (DE)
  • Gilles, Ewald
    D-4134 Rheinberg 3 (DE)

(74) Vertreter: Presting, Hans-Joachim, Dipl.-Ing. et al
Meissner & Meissner, Patentanwaltsbüro, Postfach 330130
14171 Berlin
14171 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rollenbefestigung für Richtrollenmaschinen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Rollenbefestigung für Richtrollenmaschinen mit einer auf einem Richtzapfen (9) angeordneten Rollenbüchse (1), auf der die Richtrolle (3) mittels einer auf der Rollenbüchse verstellbaren Spannmutter (2) verspannbar ist, wobei eine die Rollenbüchse umgreifende Distanzhülse (4) einerseits an der Spannmutter stirnseitig anliegt und andererseits auf zwei zwischen Richtrolle und Rollenbüchse angeordnete konische Spannhülsen (7) mit aneinanderliegenden Konusflächen einwirkt, bei dem Axialbewegungen der Spannhülsen eine radiale Verspannung der Richtrolle bewirken.
    Um eine derartige Richtrollenbefestigung mit einfachsten Mitteln spielfrei zu machen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Rollenbüchse (1) zylindrisch ausgebildet und mit auf dem Umfang gleichmäßig verteilten radialen Schlitzen (S) versehen ist, die sich im Bereich der Richtrolle (3) in Längsrichtung der Rollenbüchse (1) erstrecken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rollenbefestigung für Richtrollenmaschinen mit einer auf einem Richtzapfen angeordneten Rollenbüchse, auf der die Richtrolle mittels einer auf der Rollenbüchse verstellbaren Spannmutter verspannbar ist, wobei eine die Rollenbüchse umgreifende Distanzhülse einerseits an der Spannmutter stirnseitig anliegt und andererseits auf zwei zwischen Richtrolle und Rollenbüchse angeordnete konische Spannhülsen mit aneinanderliegenden Konusflächen einwirkt, die beim Axialbewegen der Spannhülsen eine radiale Verspannung der Richtrolle bewirken.

    [0002] Die bekannte Rollenbefestigung (DE 36 03 371 A1) hat einen am freien Ende der drehbaren Rollenachse befindlichen hydraulisch betätigten Spannkopf, der mit einem in einer zentralen Bohrung der Rollenachse angeordneten, sich in dieser abstützenden Zuganker verbunden ist, wobei der Ringkolben des Spannkopfes sich an der Stirnfläche der Rollenachse abstützt und die die Richtrolle aufnehmende Rollenbüchse mittels eines mit dem Spannkopf zusammenwirkenden Bajonettringes gegen einen Bund auf der Rollenachse verspannt. Um die Verbindung zwischen Richtzapfen und Rollenbüchse spielfrei zu gestalten und gleichzeitig eine erhebliche Verkürzung der Richtrollenwechselzeiten zu ermöglichen, ist der Richtzapfen zumindest auf einer Teillänge zum Spannkopf hin konisch verjüngt und die Innenfläche der Rollenbüchse ist mit einem entsprechenden Konus versehen. Die Konusflächen sind mit Hilfe des Spannkopfes bzw. Zugankers aufeinanderpressbar.

    [0003] Diese Befestigungsart ist zwar hinsichtlich der Richtrollenwechselzeiten und der Spielfreiheit sehr gut, doch setzt die Anwendung der bekannten Lösung eine aufwendige Fertigung voraus, weil die Funktiionsfähigkeit der spielfreien Verspannung von den Toleranzen zwischen Rollenbüchse und Richtzapfen abhängig ist. Eine Richtrollenmaschine der bekannten Art muß mit besonderen Meß- und Steuergeräten ausgerüstet sein, damit alle Richtrollen nach dem Einbau in eine einheitliche Flucht gebracht werden können. Ein besonderer Nachteil der bekannten Lösung ist es, daß die Anwendung der Richtrollenbefestigung nachträglich bei älteren Maschinen mit zylindrischen Richtzapfen nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich ist.

    [0004] Der Erfindung liegt ausgehend von der bekannten Lösung die Aufgabe zugrunde, eine spielfreie Richtrollenbefestigung auf einem zylindrischen Richtzapfen zu schaffen, und zwar mit einfachsten Befestigungsmitteln.

    [0005] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, die Rollenbüchse zylindrisch auszubilden und mit auf dem Umfang gleichmäßig verteilten radialen Schlitzen zu versehen, die sich im Bereich der Richtrolle in Längsrichtung der Rollenbüchse erstrecken.

    [0006] Durch den Vorschlag der Erfindung wird die zwischen Rollenbüchse und Richtrolle wirkende Verspannkraft gleichzeitig auf den Richtzapfen der Richtrollenmaschine übertragen und zwar dadurch, daß die zwischen den Schlitzen verbleibenden Stege der Rollenbüchse sich radial nach innen bewegen. Dadurch wird aufgrund der kraftschlüssigen Verbindung von Rollenbüchsenstegen und Richtzapfen eine drehfeste Verbindung mit der Rollenbüchse und der auf ihr angeordneten Richtrolle gewährleistet.

    [0007] Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.

    [0008] Die vorliegende Erfindung gestattet in einfacher Weise nicht nur ein sicheres Spannen der Richtrollen auf den Richtzapfen der Maschinen mit einfachsten Mitteln, sie bietet auch den Vorteil, ältere Maschinen, die mit zylindrischen Richtzapfen ausgerüstet sind, kostengünstig so umzurüsten, daß sie auch in den Genuß von spielfrei gebauten Richtrollen kommen. Dadurch lassen sich auch die Richtergebnisse alter Maschinen wesentlich verbessern. Neben den vorhandenen Richtachsen lassen sich vielfach auch die alten Rollenbüchsen weiterverwenden, die im Sinne der Erfindung lediglich geschlitzt zu werden brauchen.

    [0009] Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß auf eine zusätzliche Befestigung der Rollenbüchse auf dem Richtzapfen dadurch verzichtet werden kann, daß die für die Richtrollenbefestigung auf der Rollenbüchse vorgesehene Spannhülsenverspannung gleichzeitig mitverwendet wird. Mit nur einem einzigen Befestigungsmittel lassen sich somit alle Bauteile fixieren.

    [0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch den Richtzapfen einer Richtrollenmaschine und

    Fig. 2 einen Segmentguerschnitt durch den Richtzapfen im Bereich der Schlitze in den Rollenbüchsen.



    [0011] Wie in Figur 1 dargesellt ist auf der Rollenbüchse 1 eine Spannmutter 2 angeordnet, die über die Distanzhülse 4, die Richtscheiben 5 und die Distanzringe 6 zwei konische Spannelemente 7 ineinanderschiebt. Hierbei werden radiale Kräfte auf die Richtrolle 3 und die Rollenbüchse 1 ausgeübt.

    [0012] Die Rollenbüchse 1 ist erfindungsgemäß im Bereich der Richtrolle mehrfach radial geschlitzt (Figur 2). Die hierdurch gebildeten Stege 8 sind biegefähig und werden durch die von den Spannelementen 7 erzeugten radialen Kräfte gegen den Richtzapfen 9 gepreßt. So entsteht ein Kraftschluß zwischen Richtrolle 3 und Richtzapfen 9, der die Rollenbüchse 1 so verspannt, daß weder ein zusätzliches Befestigungssystem gegen Verschieben in axialer Richtung noch Passfedern zur übertragung der Drehmomente erforderlich sind.

    [0013] Die Seitenscheiben 5 bewirken in bekannter Weise eine Führung des Richtgutes in axialer Richtung.

    [0014] Die Funktionsweise der Erfindung ist wie folgt zu beschreiben:

    [0015] Nach dem Aufbringen des Richtrollensatzes auf den Richtzapfen 9 der Richtrollenmaschine wird mittels einer elektrisch betriebenen, fahrbaren Hydraulikpumpe über einen Schlauch der Ringkolben 10 in der Spannmutter 2 mit Druck beaufschlagt. Der Ringkolben 10 drückt dabei gegen die Distanzhülse 4 und schiebt die über Seitenscheiben 5 und Distanzringe 6 gegen ein Widerlager in Form eines Bundes an der Rollenbüchse die konischen Spannelemente 7 ineinander, so daß diese gespreizt werden.

    [0016] Nach Erreichen des durch Sicherheitsventil begrenzten Maximaldruckes wird die auf der Distanzhülse 4 angeordnete Kontermutter 11 gegen die Spannmutter 2 gedreht. Jetzt wird der Ringkolben 10 entspannt. Durch Kraftschluß zwischen Spannmutter 2 und Kontermutter 11 bleibt die Spannung im gesamten System erhalten. Hydraulikpumpe mit Schlauch werden entfernt.


    Ansprüche

    1. Rollenbefestigung für Richtrollenmaschinen mit einer auf einem Richtzapfen angeordneten Rollenbüchse, auf der die Richtrolle mittels einer auf der Rollenbüchse verstellbaren Spannmutter verspannbar ist, wobei eine die Rollenbüchse umgreifende Distanzhülse einerseits an der Spannmutter stirnseitig anliegt und andererseits auf zwei zwischen Richtrolle und Rollenbüchse angeordnete konische Spannhülsen mit aneinanderliegenden Konusflächen einwirkt, die beim Axialbewegen der Spannhülsen eine radiale Verspannung der Richtrolle bewirken,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rollenbüchse (1) zylindrisch ausgebildet und mit auf dem Umfang gleichmäßig verteilten radialen Schlitzen (S) versehen ist, die sich im Bereich der Richtrolle (3) in Längsrichtung der Rollenbüchse (1) erstrecken.
     
    2. Rollenbefestigung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß beidseitig der Richtrolle (3) Richtscheiben (5) angeordnet sind, daß die Distanzhülse (4) an einer der Richtscheiben (5) stirnseitig anliegt und daß zwischen den Richtscheiben (5) zwei Distanzringe (6) angeordnet sind, die an den Innenstirnseiten der Richtscheiben (5) anliegend die Spannhülsen (7) zwischen sich aufnehmen, wobei die radiale Erstreckung der Distanzringe (6) kleiner ist als der lichte Abstand zwischen Rollenbüchsenaußenumfang und Richtrolleninnenumfang.
     
    3. Rollenbefestigung nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Spannmutter (2) in an sich bekannter Weise einen zur Stirnseite der Distanzbüchse (4) gerichteten Ringkolben (10) aufweist, der hydraulisch oder pneumatisch betätigbar ist.
     
    4. Rollenbefestigung nach Anspruch 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf der Distanzhülse (4) eine sich gegen die Spannmutter (2) abstützende Kontermutter (11) angeordnet ist.
     




    Zeichnung