[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollenbefestigung für Richtrollenmaschinen mit einer
auf einem Richtzapfen angeordneten Rollenbüchse, auf der die Richtrolle mittels einer
auf der Rollenbüchse verstellbaren Spannmutter verspannbar ist, wobei eine die Rollenbüchse
umgreifende Distanzhülse einerseits an der Spannmutter stirnseitig anliegt und andererseits
auf zwei zwischen Richtrolle und Rollenbüchse angeordnete konische Spannhülsen mit
aneinanderliegenden Konusflächen einwirkt, die beim Axialbewegen der Spannhülsen eine
radiale Verspannung der Richtrolle bewirken.
[0002] Die bekannte Rollenbefestigung (DE 36 03 371 A1) hat einen am freien Ende der drehbaren
Rollenachse befindlichen hydraulisch betätigten Spannkopf, der mit einem in einer
zentralen Bohrung der Rollenachse angeordneten, sich in dieser abstützenden Zuganker
verbunden ist, wobei der Ringkolben des Spannkopfes sich an der Stirnfläche der Rollenachse
abstützt und die die Richtrolle aufnehmende Rollenbüchse mittels eines mit dem Spannkopf
zusammenwirkenden Bajonettringes gegen einen Bund auf der Rollenachse verspannt. Um
die Verbindung zwischen Richtzapfen und Rollenbüchse spielfrei zu gestalten und gleichzeitig
eine erhebliche Verkürzung der Richtrollenwechselzeiten zu ermöglichen, ist der Richtzapfen
zumindest auf einer Teillänge zum Spannkopf hin konisch verjüngt und die Innenfläche
der Rollenbüchse ist mit einem entsprechenden Konus versehen. Die Konusflächen sind
mit Hilfe des Spannkopfes bzw. Zugankers aufeinanderpressbar.
[0003] Diese Befestigungsart ist zwar hinsichtlich der Richtrollenwechselzeiten und der
Spielfreiheit sehr gut, doch setzt die Anwendung der bekannten Lösung eine aufwendige
Fertigung voraus, weil die Funktiionsfähigkeit der spielfreien Verspannung von den
Toleranzen zwischen Rollenbüchse und Richtzapfen abhängig ist. Eine Richtrollenmaschine
der bekannten Art muß mit besonderen Meß- und Steuergeräten ausgerüstet sein, damit
alle Richtrollen nach dem Einbau in eine einheitliche Flucht gebracht werden können.
Ein besonderer Nachteil der bekannten Lösung ist es, daß die Anwendung der Richtrollenbefestigung
nachträglich bei älteren Maschinen mit zylindrischen Richtzapfen nicht oder nur mit
erheblichem Aufwand möglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt ausgehend von der bekannten Lösung die Aufgabe zugrunde, eine
spielfreie Richtrollenbefestigung auf einem zylindrischen Richtzapfen zu schaffen,
und zwar mit einfachsten Befestigungsmitteln.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, die Rollenbüchse zylindrisch auszubilden
und mit auf dem Umfang gleichmäßig verteilten radialen Schlitzen zu versehen, die
sich im Bereich der Richtrolle in Längsrichtung der Rollenbüchse erstrecken.
[0006] Durch den Vorschlag der Erfindung wird die zwischen Rollenbüchse und Richtrolle wirkende
Verspannkraft gleichzeitig auf den Richtzapfen der Richtrollenmaschine übertragen
und zwar dadurch, daß die zwischen den Schlitzen verbleibenden Stege der Rollenbüchse
sich radial nach innen bewegen. Dadurch wird aufgrund der kraftschlüssigen Verbindung
von Rollenbüchsenstegen und Richtzapfen eine drehfeste Verbindung mit der Rollenbüchse
und der auf ihr angeordneten Richtrolle gewährleistet.
[0007] Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die vorliegende Erfindung gestattet in einfacher Weise nicht nur ein sicheres Spannen
der Richtrollen auf den Richtzapfen der Maschinen mit einfachsten Mitteln, sie bietet
auch den Vorteil, ältere Maschinen, die mit zylindrischen Richtzapfen ausgerüstet
sind, kostengünstig so umzurüsten, daß sie auch in den Genuß von spielfrei gebauten
Richtrollen kommen. Dadurch lassen sich auch die Richtergebnisse alter Maschinen wesentlich
verbessern. Neben den vorhandenen Richtachsen lassen sich vielfach auch die alten
Rollenbüchsen weiterverwenden, die im Sinne der Erfindung lediglich geschlitzt zu
werden brauchen.
[0009] Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß auf eine zusätzliche
Befestigung der Rollenbüchse auf dem Richtzapfen dadurch verzichtet werden kann, daß
die für die Richtrollenbefestigung auf der Rollenbüchse vorgesehene Spannhülsenverspannung
gleichzeitig mitverwendet wird. Mit nur einem einzigen Befestigungsmittel lassen sich
somit alle Bauteile fixieren.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch den Richtzapfen einer Richtrollenmaschine
und
Fig. 2 einen Segmentguerschnitt durch den Richtzapfen im Bereich der Schlitze in den
Rollenbüchsen.
[0011] Wie in Figur 1 dargesellt ist auf der Rollenbüchse 1 eine Spannmutter 2 angeordnet,
die über die Distanzhülse 4, die Richtscheiben 5 und die Distanzringe 6 zwei konische
Spannelemente 7 ineinanderschiebt. Hierbei werden radiale Kräfte auf die Richtrolle
3 und die Rollenbüchse 1 ausgeübt.
[0012] Die Rollenbüchse 1 ist erfindungsgemäß im Bereich der Richtrolle mehrfach radial
geschlitzt (Figur 2). Die hierdurch gebildeten Stege 8 sind biegefähig und werden
durch die von den Spannelementen 7 erzeugten radialen Kräfte gegen den Richtzapfen
9 gepreßt. So entsteht ein Kraftschluß zwischen Richtrolle 3 und Richtzapfen 9, der
die Rollenbüchse 1 so verspannt, daß weder ein zusätzliches Befestigungssystem gegen
Verschieben in axialer Richtung noch Passfedern zur übertragung der Drehmomente erforderlich
sind.
[0013] Die Seitenscheiben 5 bewirken in bekannter Weise eine Führung des Richtgutes in axialer
Richtung.
[0014] Die Funktionsweise der Erfindung ist wie folgt zu beschreiben:
[0015] Nach dem Aufbringen des Richtrollensatzes auf den Richtzapfen 9 der Richtrollenmaschine
wird mittels einer elektrisch betriebenen, fahrbaren Hydraulikpumpe über einen Schlauch
der Ringkolben 10 in der Spannmutter 2 mit Druck beaufschlagt. Der Ringkolben 10 drückt
dabei gegen die Distanzhülse 4 und schiebt die über Seitenscheiben 5 und Distanzringe
6 gegen ein Widerlager in Form eines Bundes an der Rollenbüchse die konischen Spannelemente
7 ineinander, so daß diese gespreizt werden.
[0016] Nach Erreichen des durch Sicherheitsventil begrenzten Maximaldruckes wird die auf
der Distanzhülse 4 angeordnete Kontermutter 11 gegen die Spannmutter 2 gedreht. Jetzt
wird der Ringkolben 10 entspannt. Durch Kraftschluß zwischen Spannmutter 2 und Kontermutter
11 bleibt die Spannung im gesamten System erhalten. Hydraulikpumpe mit Schlauch werden
entfernt.
1. Rollenbefestigung für Richtrollenmaschinen mit einer auf einem Richtzapfen angeordneten
Rollenbüchse, auf der die Richtrolle mittels einer auf der Rollenbüchse verstellbaren
Spannmutter verspannbar ist, wobei eine die Rollenbüchse umgreifende Distanzhülse
einerseits an der Spannmutter stirnseitig anliegt und andererseits auf zwei zwischen
Richtrolle und Rollenbüchse angeordnete konische Spannhülsen mit aneinanderliegenden
Konusflächen einwirkt, die beim Axialbewegen der Spannhülsen eine radiale Verspannung
der Richtrolle bewirken,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollenbüchse (1) zylindrisch ausgebildet und mit auf dem Umfang gleichmäßig
verteilten radialen Schlitzen (S) versehen ist, die sich im Bereich der Richtrolle
(3) in Längsrichtung der Rollenbüchse (1) erstrecken.
2. Rollenbefestigung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beidseitig der Richtrolle (3) Richtscheiben (5) angeordnet sind, daß die Distanzhülse
(4) an einer der Richtscheiben (5) stirnseitig anliegt und daß zwischen den Richtscheiben
(5) zwei Distanzringe (6) angeordnet sind, die an den Innenstirnseiten der Richtscheiben
(5) anliegend die Spannhülsen (7) zwischen sich aufnehmen, wobei die radiale Erstreckung
der Distanzringe (6) kleiner ist als der lichte Abstand zwischen Rollenbüchsenaußenumfang
und Richtrolleninnenumfang.
3. Rollenbefestigung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannmutter (2) in an sich bekannter Weise einen zur Stirnseite der Distanzbüchse
(4) gerichteten Ringkolben (10) aufweist, der hydraulisch oder pneumatisch betätigbar
ist.
4. Rollenbefestigung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Distanzhülse (4) eine sich gegen die Spannmutter (2) abstützende Kontermutter
(11) angeordnet ist.